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Dresdner Nachrichten : 13.07.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187007133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-07
- Tag 1870-07-13
-
Monat
1870-07
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.07.1870
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M Verbandst,»- gksominkn. bundritt es sich heute um einen UutI, der doch ein größeres Interesse zu erregen im Stande i-nr: Körperverletzung mit tödslichem Erfolge. Ans der Haft wird vorgriüsrt der »vtaurer lodert Arthur Wunibald Hrrr- mami. 2ff I.rdre alt, auo Dresden gebürtig. Der Personal- ,-ogcn zeigt mm einen Mcnscin», der mit einem beivcgtcn Leben offner sim wietcroolt mit den diesigen, alö auswärtigen Behör de» in v criibrnng ackoinmen ist, Bei den Gerichten in Wien. LkstM. Lettmcritz ist er bestraft worden, in Zwickau lmt er dreimal, ln Walddeim cininal gesessen unk auS der Stmsanstult Lintenburg in Preuhen, wo er eine nvciiabrige Zuchthausstrafe cn r»erbüßcn bat, ist er zu dieser Untersuchung nach hier abge geben worden. Aus allem Diesem wird zur Genüge herbor- aeixii, daß cs ein Mensch in, dessen Gefährlichkeit nicht in Zweifel gezogen werden kann. Der Schauplatz seiner letzt in kbrage koinincntcn Thätigkeit ist die Spillneriche Restauration l» der Baterganc, die Zeit der 2ff, Oet. In den »Abendstunden dieses Tages kani Hcrrmann, der den Gästen unbekannt war. m das »stestaurationsiokal. ließ die Eingangstbürc offen neben, ging durch daS Zimmer hindurch und wieder fort, Gr kam dau» nochmals wieder und lies; die Tbüre wieder munchc», Im Lokale selbst belästigte er die Gerne und kam mit einigen namentlich deshalb in Streit, weil er bclmupketc, er bcrstimdc nicht biss englisch, iranzösiich, sondern auch norkamerifanffch, polnisch u, i, w. Das Schänkmädchen verbot ibi» die Anwc ienbeit im Vokale, Da er aus dieie nicht hörte, io rie> sie die Gaüc an, und mit deren Hille wurde er zu der Tbüre hinaus geschoben, welche in die Hausflur mündet. In dieser setzte er zein Lärmen lork und nick namentlich mit Krall an die Dune, kt oder 4 Gälte sollen sich nun hinausbegeben haben Der Bicrausacbcr orrinan», durch den Lärm aulmerkiam gemacht mit im Begriffe siebend, in die Spilliicr'iche »üenauratien ein »irreren, kam von der Straße in die Hausflur, Der »Auge klagte giebt an, daß er habe die Hausflur verlassen wollen, daß aber Herrmann ihm den Weg stets versperrt habe, und sagt aus : „Wenn ich rechts ausirciche» wollte, io vertrat er mir de» »Weg, wollte ich links geben, ebenfalls." Sie 'eien in Streit geratben, Plötzlich habe er einen Stich am Daumen erhalten, daraus hin habe auch er ioi» Melier gezogen und nach Vorrmann gestoßen, woraus er sottgegangen sei. Durch die Auslage des -chäukmädchens wird dargelhan, daß allerdings dieie zwei Mcnichcn sich in der Hausflur gebalgt hätten, tan dann Borrmann mit dem Aule ,,lic haben mich gestochen" in das Vokal gekommen sei, daß denen linker D verarm stark ge blutet und daß man > orrmanii ;u einem Barbier, um verbunden zu locrdcn gebracht habe, Hknmann >oill 'ich seine Wunde, von der er übrigens in der Porunteriuchuiig ».sticl'ls gesagt bat, am ! runncn am 2> Binarste ansgeioalchen haben, von wo a» lie auch nicht mehr geblutet nabe, Gr creetirle später noch ein mal, ging mit offenem Men er in den S traben umher und wurde zur Halt gebracht. Mittlerweile war die Pcrwundung Borimann's zur 2 »zeige gekommen, und dieier, da er seit b Tagen seine Frau böswillig verlassen batte, und aus dein Dienste entlausen war, ebenfalls am die Polizei gebracht, wo »Beide — so wollte cs der Zulgil, - in einer und derselben Zelle die Nacht zubrachten, »Am nächsten rage ordnete Ist», Flachs die ttebeniihrung 2 orrmann e- in das Sradtkrankenbaus an Die Wunde wurde als keine schwere angesehen und Herr mann kam mit kurzer Gelängnikhast wegen »Ruhestörung und Greenes davon, > m 2, Neb, bat die Gbelrau des Aoninann »in denen Einlassung aus dem Kraukcuham'c. sic wurde ge währt, da keine außergewöhnlichen Grscheinungcn vorhanden waren, " orrmann kam gegen bend zu Hauic, baue eine schlechte ».stacht und am nachsien Morgen zeigten sich tic»>!ändcr der »Wunde hoch rotl». Die Frau legte asilicunualbc aui und »»achte kalte Umschläge, Da cs nicht besser wurde, zog sic am 12, Nov. anderweit ärztliche Hülle zu 'liatbc. Die ,Krankheit war aber lewcit vorgeschritten, daß am 22, ».stob, der Tod ein «rat, »Als Todesursache ergab die Sektion eitrige 2 lutbcrgü tung mit Hinzutritt von Hirnhautentzündung, »Aach der Krankengeschichte des 1)r, Ziegler bat der ,»arankc auch am Dc- liriumtrcmcns gelitten. Das gcrichtsärzklichc Gutachten be zeichnet die Stichwunde mit Hinzutritt innerer schädlicher Mo- mente als die Todesursache und hält de» Gam'alnerus zwilchen der Stichwunde unk dcm.Toke lür bergeslellt. Gonlkalirt wird, daß Vorrinaun Gewohnheitstrinker gcioeicn ici unk daß bei solchen Menschen Verletzungen leicht in 2 rand übergehen. Der Angeklagte behauptet heute, er habe siel» nur gewehrt, nur darum um sich gcitochcn, um sich freie 2 al»n zu machen. Gr habe nicht tic Abiicht gehabt, zu verletzen, denn sonn würde er wo anders hingcslochcn haben, in solchen Situationen könne man keinen groben Vorsatz lassen, giebt er au, cs wird eben zu- gk'chlagep, damit man hinaus kommt. Die Königl. Stamsau waltichait «Herr Roßtewchcr« beantragte die c cjabung der Frage, das; erwiesen sei, kab der Tot Borrmanns in Folge der durch Hcrrmann erhaltenen Stichwunde cingetrctcn ici und be zog sich namentlich bei seiner Begründung am die Bestimm»»- gen des Strafgesetzbuches über den inaolg, Ur, Schaffratb machte insbesondere geltend, tab ein ursächlicher Zusammenhang ,wischen Stichwunde und Tod nicht crwicicn, denn der Ge richksarzt habe 2 cdcnkcn getragen, die nach Art, IW ui stel lende Frage zu bejahen. Die Vcrtbcitigung beantragte demnach Verneinung der Hauptfrage 2, Die Geschworenen sprachen sich durch ihren Obmann «ist-, Mimkwitz» ebenfalls 'ür»Verneinung der Schulklragc aus, woraus die Freisprechung des Angcklag reu ersolZtc, — Dcllcntlichc Ge r i ch tsiitzung am > l, Juli, Der Handarbeiter Ebristian Wilhelm Sübring i» Grund, schon 'rüber wegen Forskticbsiählcn :c. mit Gefängnis; und Arbeits haus bestraft, hatte beim Kaffecbclc» einen Griff in die »Taten kaffe des Gaslboisbesitzers und HandclSmanneo Schumann in Tbarandt gctban, was Schumann von außen durch ein Fenster beobachtete, Sübring behauptet, die in 'einer Hand gefundenen sechs kupfernen Füniplcnnigstückc wären das Gelt, welches ibm Schumanns Schwester gegen ein Fünsneugroschcnsiück zürnet gegeben hätte, während diele eidlich erhärtet bat, von Sübring nur Kupfermünze und kein Fümneugroschcn'tüä empfangen zu haben, Sübring war wegen Rücksälligkcit zu Einem Iabr Ar beitsbaus verurlbeilt und wurde dieses Grkcnntnib beute, trotz »eines Einspruchs und persönlicher leerer Unschulksvcrstchcruna auch vom Gerichtshöfe bestätigt, — Der Handarbeiter Friedrich »Aug, Schütze auo Pirna befand sich eines Tages beim Vääcr Köekcritz in der Grüncgaffc hier, um lein Vesperbrot zu gcnic Ken, und soll dort aus einem Schranke, an welchem der Schlüssel steckte, eine Gcldschachtcl mit c- Tblr, cntioendct haben. Der Verdacht richtete sich gegen Schütze, weil er schon zweimal wc gen Diebstahls unk »Betrugs bestraft worden war; er wurde in erster Instanz zu l Monaten Arbeitshaus vcrurtbcilt, allein das Gericht sprach ihn heute aus Mangel hinreichenden 2 cwci ies am seinen völlige Unschuld versichernden Einspruch frei und belastete den Staat mit den Kosten, - Der Fuhrmann und Hausbesitzer Earl Aug, O.uoosdors in Potichapr»el sandte seinen Knecht zum käsigen Schuhmacher »Weibe, um ein Paar diesem mm Ausbeffcrn überschütte Stickeln abmholcn : allein »Weibe weigerte sich, dieselben ohne Zahlung unk Berichtigung eines 'rüber» »steiles zu verabfolgen, O.uooskon kam nun in ' eglci tung seines Knechtes und einer dritten Perlon zu »Weibe und soll diesem nicht nur die Stickeln entrissen, ioakcrn ihn auch mit Fnhrmannsbänten arg behandelt unk mir Fubcn getreten haben, Weibe klagte wegen Hauslricrensstcrung und Bclciti gang, wogegen der Angeklagte behauptete und durch Zeugen erwies, von Wcibcn mit einem Kneif > Schuhmachermeffer« und mit Einschließung in s Zimmer bedroht worden zu lein Die llntcrsuchung führte zur Freisprechung D.uoestorls und Vcr- nrthellung des Klägers in die Kosten Heute zur Unterstützung seines Einspruchs persönlich erschienen, behauptete »Weibe seine »Anklage und beantragte die Vernehmung noch eines Zeugen zum Erweis seiner Anklage; allein der GcrichtSbo' lernte dicb ad. da Weiße selbst zuaad. bah dieser kein Augenzeuge des Vor falls gewesen und bestätigte den ergangenen - rscheld. — Amalie Therese verboid war von Friede. ««5. Jaekel, evenkalls stier, und dessen Estekr>rn wegen »Beleidigung verklgyt ivorden. well sie ft>m außer andern Beleidigungen vaubtsächiich nachgeredet baden sollte, er »Ute In, Zuchthause gesessen «nd seine Fra« eine H , . . geivrsen. Da jedoch die Anklage nicht deivleien werden konnte, so nnirde die Grrhold sreigesprochen und dieses Erkenntnis; von dem Gerichtshof heute auch bestätigt, — Die Privatklagiaeye Louis Sä'Impfkrv's wider Karl Krrver hier ward in geheimer Sitzung erledigt. — Deff entliehe Sitzung der Stadtverorb- ucte n. a m I 3. I u l i. Nachmittcigs ff Uhr. Tagesordnung: .V. »Vortrag der »itegistranken Gingänae. U. Vottrag der Ver fassungs-Deputation über: die »Anstellung des vr, ,,liil. Henke zum Dherlehrcr a» der »öluncnrcalichuie, Vorträge der Pe- litiono und »lieelamatieiis Deputation, Zum Sä'lub: Ge heime Sitzung, Berlin, Dienstag, i2, Juli, Aachi». 'nä Ul'r. Heute Aoenb ff llor wird Graf b, »Bismarck in »Tiegicitung des geh. Legationsraths p, Keudcll aus »Varzin hier ciiitrcffc». Der ,,»2töri, Gour," meldet aus Düsseldorf auo angeblich guter D.ucllc, Prinz Leopold von Hobcnzollcrn werde am »Aniiabmc der ipainicbe» Krone unter de» ietzigc» Umstände» »ur unter der »Ticdingmig bebarreu, tab Spauieu, iailo Deutschland wegen dieser Sache von Frankreich angegriffen werde, seinerseits den Krieg a» Frankreich erkläre und beginne, «Dresdner Journal,» P a r > s. Juli. Im gesetzgebenden Körper kam vorge stern die «panische Throukandidatur Mermais zur Sprache, Jules Faprc >oill die Diskussieu nicht wieder amncbmeu, aber die Lage genau bezeichne», welche mau der Kammer bereitet, Gs handle sich nicht darum, einen indiskreten »Blick in die Ak tenstücke zu werken, die »Negierung habe aber auf eine Iuterpel latiou mit einer Grkiärmig geantwortet: die Kammer babc das Aeä't, darüber ihr Urthcii zu kälten; dazu gchrauche sle die »2lktc»fliiäe und mau künc lie nicht uuheitimmtc Zeit war reu lasse», Gr verlange kabcr, tab die Kammer schon jetzt den Tag kür die Diskussion der Interpellation scstictze, und zwar bald, Die Gcichäitc batten durch die Deklaration «Gramout's Erklärung» einen empfindlichen Stob erlitte». Er beareiie nicht, wie die »Verwaltung eines groben Landes aui solche »Weile verfahren könne, Er verlange, dab die Diskussion morgen wie der amgcnommen werde; die Ungcwibi»eit müsse aufböre», — Emil Dllibicr: Ici» verlange, dab die Kammer ibrcn gestrigen »Bcichlub auirccht erhalte imd die Debatte vertage, - Jules Favre; »Am nuveiiimmtc Zeit, damit mau au der »Börse spie lcu kann, «Lärm. Zur Ordnung» Zur Drdnung— Der »Vräsitcut rult Jules Favre zur Drtiiuug, weil die von dem selben ausgesprocheiieBcschultiguug dicAegierungdirekt treffe«»!s und übrigens gegen Aicmand gerichtet werden dürie, — Emil Dllibier! Ich frage Herrn Jules Favre, a» wen seine Worte gerichtet waren, - Jules Favre: »Au alle die, welche ivekuii- ren, Ici» iagc loictervolt, dab die »Verwaltung der Ungcwis; !»cil, welche sie «elbcr geschaffen, schnell ein Ende nebmcii mub, da dieselbe zu »Börienivckulatioiicn benutzt wird, «Vcuc Unter brechuug » »?!ach einem versöiUichen Wortwechsel Dllibicr'o und »Vieard's bittet der Präsident die »Versammlung, in der erm'lcu Lage, in der mau sich beiäude. jedes aufreizende Wert zu vermeiden, »Aus Paris ff, Juli schreibt mau der Köln. Ztg.: Die »Bedenklichkeit der Lage bat sich in keiner Weise vermindert und die Kriegsaussichtcu haben sich eher vermehrt. Man ist von »Berlin, Ems und Madrid ohne jede Nachricht, und nach einer, verschiedenen Kammcrmitgiictern gegenüber abgegebenen Er klärung des Herzogs Gramont crwarrct »ran beute im Laufe des »Abends die erste cutschcidcntc Mittbcilung von »Bcucdctti, der beute Morgen mit den nötbigcn Weisungen versehen in Ems cingctroffen in. ».Nach den Acubcrmigcn des Herzogs von Gra mout und Le »Bocui mub das Schicksal dcö europäische» Frlc kcns sich spätestens Dienstag entschieden haben. Die Hoffnung der Freunde des Friedens beruht lediglich aus den vermitteln- den Schritten, die in »Berlin, Emo und Düsseldorf im Sinne eines freiwilligen Rücktrittes tcS Prinzen von Hobcnzollcru ge schehen, Der Herzog b, Gramont hat mehreren Mitgliedern des diplomatischen Eorps erklärt, daß ein solcher Rücktritt von Frankreich als eine ausreichende Gcnugthuung angesehen wer ten würde. Die »Bemühungen Englands und Italiens im In tcrcffc einer »Beilegung des so unerwartet hcrcingcbrochcucn Eonflicts sind energisch. Gestern haben sich die »Vertreter Eng lants, Dcslrcichs, Spaniens, Rußlands iker Geschäftsträger Dkuncffi, Italiens und auch der Türkei im Wartcsaale beim Herzoge von Gramont getroffen und cs entspann sich ein allge meines Gespräch zwischen ihnen, Herr Dkuncff tadelte die vo hciizoilcrii'schc Kandidatur und die Art und Weise, wie dieselbe von der «panischen Regierung aui's Tapet gebracht worden, aber er bat sich auch nicht gcnirt, die bcrausiortcrnte Haltung Gra mont s seiner Kritik zu unterziehe», Fürst Metternich sagte, Frankreich habe die «chulichsl crwarlcle Gelegenheit heim Schopfe gelabt und es werde dieselbe auch nicht mehr aus der' Hand lauen, Gramont hat Friedenswümchc vernehmen lassen, und auch er scheint am den freiwilligen Rücktritt des jungen Hohen zollcrs zu hoffen, ,,Gs scheint mir unmöglich", sagte der Mi nistcr. „kab der junge Fürn mit einer von vreubischein. spani- ichcm und französischem »Blute befleckten Fabne vor seinem »Atevtiv-Vatcrlaukc erscheinen wolle," Man ist hier sehr wenig erbaut von der Sprache der offiziösen »Blätter Preußens, ob gleich kiese doch gemäßigt genug gcbaitcn iü. Sehr ungcbaltcn in man gegen »Belgien, nicht blos weil der König und dic Grä- nn von Flandern « Schwester dcö Prinzen von Hobcnzollcrn> iür die Kombination Prim'v sich intercnirt baden, sondern weil man der belgischen Regierung vorwirft, sic babc in ibrcr Er widerung die amtliche »Aoriffzirnng Spaniens in einem crmutbi- gcndcn Sinne beantwortet, «»Vergleiche oben.» Das preußische Kabinct bat dem «panische» Minister in »Berlin einfach erwidert, man werte die Notifikation zur Kcnntuib des Königs tzriugcn. Das Marine Ministerium bat «eit acitcru grobe Ankäufe ge macht. Gs link nicht bloß nach Toulon, sondern auch nach »Brest, Gberboura unk L Dricut Beieble zur schleunigen AuS- rüuungsarbcit abgeggugen. Was über die »Vertbeilung der Bc- 'chishaberstcllcn gesagt wird, ist vcnrübt, Wabrüheinlich wir»» der Kauer zwischen Bazainc, Mac ».'Radon und Palikao wälffen, «Gin unterer Eorrciponkcnt will wissen, daß der Fcldzugsplun schon gemacht üi. Gr tdeiit Ginzelhcitcn über die militärischen »Vorbereitungen mit; danach sind die Anstalten getroffen, um ioierk I'><«,<>««ff »'Nanu an den Rhein werten zu können.» »Baris, l<>, Juli, Der Pharc de Loire kbeiit mit, daß die Matroien und Marincsoitaten »Beiebl empfangen baden, sich nach L Dricnt zu begeben. Das i'ranzösischc Mittciinccrgc- schwadcr, gegenwärtig in de» sizilianischen Gewässern, hat die Weitung erhalten, sich am M, t, am' der Rhede von Palermo einzuffnten, um weitere »Beichic cntacgcnzunchinen, Schneider und Router wohnten heute dem Miiustetrathc dci. Die Patric sagt, Gramout's Erklärung hake in Dänemark großes Aufsehen erregt; die Truppen im Lager und die Besatzung von »Viborg hätten illmninirk, »Baris, II Juli, Morgens, DerEom'titlitionncl tagt an- «chüebcnr an 'eine letzte Meldung, daß durch Bencdctti vom Könige poii Plcnbcn in Eins hcstimmt verlangt sei, tab er den Prinzcn von Hobenzollern veranlasse, die ipaniictce Krone ab zulcbncn, 2>cnetctti sei angewiesen aui »Beschleunigung der »Antwort zu bringen, ra man nir bicielbc nur eine kurze Frfft acwabrcn könne »TR atrit, ff, Juli, »2lbcntS. »Rach hiesigen Blattern bat die »Regierung s7rdrc ertbeilt, die Urlauber emzuzichen und ei nige strategische Punkte an der Nordgrenzc zu besetzen „Im- p'irciai" bringt diese Anordnuitgcn in Verbindung mit Vor. fichksmahrrgcln g»gen karlistffche Agitationen. * Schre - lIchr Sce»e. In kcw, es. ,vie der „Wtever Wanderer ' rrß.7HIt, jüngst bei der HinrichkuM von sechs Dellnguenken zu gramiMmen Lernen. Zwei derselben zogen tn dem Armendlitte, «o sie ihre Köpfe unter das Fallbet- legen sollte,» Dolche hervor, mit denen sie wie rasend sich aB die Henker stürzten. Stixr der letzteren vertanttc seine Rcttuna nlw dem PanzcN'cnche. welches er am Leibe tnm. ein anderer wurde icixvcr verwundet. Die übrigen mußte» init ihren Todt- schiägem und »'.'kessem sich der Räuber rnvebren und tdaten dies mit einer solchen Erbitterung, daß zwei der Deli»iguenttn setmn todt »raren, alö ihre Köpfe unter dem Fallbeile fielen. Dieses eittsetzlichc Schauspiel fand vor einer zahlreiche» Menschen menge ftatk.f * Taucher-Bassin. In »Berlin macht zur Zeit ein neuerkundener Tauchierapparat Furore, der im Hoke der ehe inaltzzc» Artillcriewcrkstättc «Dvrothcciistraßc !«.'»» ausgestellt «kt. In cliicm mit Glasscheibe» veriebcucn große» Bottich von 15, Fuß Hölw' und lfftzb» Kubikfuß ÄGafferinbalt siebt man eine» mit der Handhahium des »Apparats bekannt gemachten Arbeiter mit vollkommener »Freiheit aus- »nd »icdcrstcigc» oder obne Körpcranftrcngnng irgend »relchier »2lrt an der Oberfläche sänoimmc». Die kleinste» Ge»ienstä»tc holt derselbe auS dem Grunde deS »TLassers mit überraschender Schnelligkeit verbot, und überreicht sic den Personen, welche dieselben oben auo den, Zuschaucrraume ins Wasser geworfen haben. Ein Taucher ii, iiiit dem vier produeirtk» Apparate im Staute, sich Voile vier Stunde» unter de», Wasser zu baitc» und dlcibt dabei Her, sowohl seiner Siuucowahriirhmuugen als seiner »Bewegungen, so daß »ach dieser Erfindung, welche einen bedeutende» »Fort schritt bezeichnet, der Boden des Meeres mit allen seinen Nah» wunder» und seinen versunkene» Herrlichkeiten uns keine Ge beiinnissc mehr verbirgt, Das vier angcwcndctc Grcmplar des Apparates gestaltet ei» Hinabileige» und Arbeiten bis muTie icu von über ä«x> Fuß. eine »Vertieal Diiueusio», welche bekannt lich die ganze Osuec eben sowenig als t«c meiste» „uncrgründ liehen" Alpcnseen erreiche», während tao Svstcm noch ei» wett tieferes Hinadilcigen e.möglicht, ' G in Li c h c s p a a r in 2» crlin — er ist «eines Zeichens Eigarrenmacher und sie eine Näberi» batte aus Kumiiiti über de» durch widrige »Verhältnisse gcflörtcn Traum einer zu künftige» eheliche» Verbindung de» Entschluß geiaht, sich tatz Leben zu ncbmen. Zu ibrcm Glücke batte das Liebcvdrama einen icbr prosaischen Schluß, »Am Montag, nachdem Bc.de den Abend bis spät in die Nacht hinein in einem Tanzlocal io vergnügt als möglich verlebt batten, wandelte» sic zur Statt hinaus nach Stralau zu. Am liier der Spree, in weiche ffe sich nnd ibr Leid versenken wollten. wurde Halt geimnht und ei» FläsciKN hervorgebolt, das mit verdünnter Lcim»efc>säure gefüllt war. Nachdem sic dieses gemeinsam geleert batten, band der Lebensmüde Mitteln einer Lämm einen seiner Arme mit einem seiner Geliebten fest zusammen, kenn auch der Tod sollte sie nicht von einander trennen. Hieraus fliegen Beide i» daS nasse Grab. »Roch reichte indessen das Wasser nicht bis an tav Knie, da wurden sie schwankend in ibrcm Entschluß; cs gebrach ibncn a» Mntb, >r»citer zu schreiten. Wäbrend sic mm standen und überlegten, kamen Leute herbei, denen ihre Erscheinung in io seltsamer Situation natürlich auittel, »'Ran holte »2Kide aus dem Wasser und brachte sic zur nächsten Wache, von >vv sic, ihrer eigenen Sicherheit halber, zum Polizcigcirvihrsa», trausportirt wurden. Die Schwefelsäure scheint scbr stark vcr dünnt gewesen zu sein. den» dieselbe hat nur ein leichtes Un woblsein zur »Folge gehabt, - Glci ch c s 2! ccbt f ü r A l l e. Wenn man wissen will, was cs beißt, den Gesetze» ».Achtung verschaffen, so muß mau die Amerikaner fragen, die sich nicht scheuen, im Notbfatl ibr Staatsoberhaupt vor die Schranke» zu stellen. Ein ähnlicher Fall ist soeben in New - Orleans vorgckoinmcn. Der Richter Eooicv bat den stellvertretenden Gonverncur des Staates. Mr Dünn und die Mitglieder des PolizeicommissariatS von New- Orlcano Jeden zu ff!> Dollars Geldbuße berurttzcilt und sie außerdem sinn Tage lang ins Gefängnis; ictzcu lassen, und zwar wegen „Eontcmpt", r, b. wegen Verachtung der Gesetze, Die Herren batten einer an sic ergangenen »Voriaduna nicht gcborcbt und waren zum bestimmten Termin nicht vor Gericht erschienen. * Eine gl ü ck Iichc E b c. Eine iebr nicht Erbin iu Berlin, die unter der Vormundschaft des 2 crstner Stadtgcrictstv stank, bcrinäl'itc sich vor Kurzem mit einem adligen Lieutenant a, D, Durch den Ehccontract wurde das große »Vermögen des Mündels sschcrgcslcllt. Mit ein paar bunkert Thalern, oic zur Hochzeitsreise bewilligt waren, vcgav sich das junge Paar über die sächsische Schweiz zunächst nach Prag. »Allda entspann sich, wie die ,,Trib." erzählt, folgendes FlittclK'ochcnzwicgcspräch Er; Liedes Kind, ich muß Dir nur sagen, nach Berlin können wir nicht zurück, Sic «verwundert«: »sticht nach Berlin ziuchckk Er: »Rein, oder doch nur unter der Bedingung, daß Du mir Etz» Tbir. zur Tilgung meiner Schulden schaffst, Lie: Du hast 5><>,«xx> Tbir, Schulden? Davon hast Du mir nichts ge sagt, Uebrigens Du weißt, daß ich über mein »Vermögen gar nicht tiSponircn kann, Er: Das ist Deine Sache, liebes Kind Das Geld mußt Du schaffen, Sic: Und ivenn nicht? Er: Dann reffe ici» mit Dir, so weit reicht t>rs Reisegeld, dis Kon- itantlnovei, kort verkäme ist' Dich in den Harem des Sultans oder irgend eines Paschas. Folgen mußt Du mir als Deinem Manue, Die entsetzte junge »Frau eilt auf's Telegrapbenamt und sucht Hülle vci ihrer einzigen Verwandten, einer alten Tante in »Berlin: Was ioi« sic machen? Die Tante läuft z;un »Vormunkschastörichtcr: Was soll acschebcn? Der läust zum Eollcgitti»; »Was soll man dabei tbun? Um Weiterungen zu vermeiden, entschloß man sich, mit dem Manne in Unterl>mr- lung zu treten, und der Herr Lieutenant a, D ließ sich stcrbri,, in Dresden sein junges Weib Zug um Zug gegen eine Summe von Axx» Tbir, nach der Hcimatt» ziehe» zu lassen. EinScties- kungSproecß ist im Gange. 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