Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.03.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030312011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903031201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903031201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-03
- Tag 1903-03-12
-
Monat
1903-03
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.03.1903
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
SenigrgeMr: jjutraaana »urch ciaeae I »ommilllaiiL« eriol-t. erl , «la« a> Vochni»,k»>. ... ...^i au! Sonn- oder «in^a,« tol»«ii, in «wei reiiau«,ad«,i »«»»»« imd «,r»n« EelleNt. «,»druck -an »NIKI u. Oriamai- K„ieilun,ea nur um dcuilickier kukl>rna„aadc,..Dnsd.Nacku i Nachlräaliche, bynorar- aaiprüch« diciden undnuckliitNu,!: wwerllmote Mamikknvie werden nicht auibewaim. reiearamm-Adresle: Nachrich««» L»«üd»u. Se-rün-tl 1856. ÜMtLMdeitetv Koiilii-iiiiliulrii va» >«>, KI, 2»'/- IU»rIl 8kd!»1>'«ek Hle^ep, krsnvnsti'. 7. Haupt - Geschäftsstelle: Marienftr. S8. Mreigen-csM. Asnaime von <»tändl,u«,en bi« nllckmntta«« » Mir Sinn- und Seien«,» nnr Marientttaste a» von n d>« >/,l Uhr Di« > tv«Ili«Gewid i-Ue »ca « SUHenl L Lt». Sn Mnd>,a»,e„ aus der Privatseite tteite « Lla: die rsvaltiaefteile als.Li» aeiandt" oder aut LerVeNc av P>, In Stummen, nach Sonn- und Seie, >a,en i- be« swalii,« «r»nd«e,len Sv. «v de« so und 80 Pi, »ach de ionderem Larii. ilu«wäni,e Nu! trä,e nur ,e,en BorauabezahUin,. Beteablätler werden >»i> Iv Pio. derechn«. SeriilprechaniLlub: «Mt l Nr. U und Nr. 20V». ?vllll»llsuts LllSslvllonL voo gsSil-kttrlilliiliW s. IliWii'kliiftedlWis» t» »II»» Sttlaetav »w> ?r«i»i»e«». — Law vemreh» l.-i.« »io 8. kiltvr, 2^°!!.^. M»»»c»»II»t,»»»« N, » » « PIVbovL I. tl» »»<> »»mir». NriNosMioUiNSiNSsriSbN^I V«rlt»u1 tu l»rv,a«i»i cbemolteeeirr»»», 2S, iV»i»»»h»u««ir».»» », U«I»»i»»5»tr»»»>-«I iLIaff. 8trt«»«aer»Ir.», lm : tiekul.lea«»» I» A uock b«I Uorro u»» n»u>u»aa, l»ee»ckeo-h., »o «er vreilldnia.lilrehe 8. K >iiuii8 «evaanvi 8ee »O, prutt. o. I. Lt. SelelielillingS'KegeiiMiiliL kilr 6as. slsdkr. Dickt. kstrolsuw. Lernen VurmplsLv ksl Liväern Ullä Lrwackssnsn äurok sslLele»-, 8pal- u. Sao«rviinri»«n bvsvitixt Wan am eckvellsten mit äen bsrükwtsn Rleeltrliialrat kr. liiiklieimmtern ^llmprSpstrstell 6!o snvrllsnnl wirlcssmstvn Vsrmrvinigungs-Iijlltte!. ^IloinvarÜLuk unä Versanä siir Laekseo: 8sll>li«»ii8-üi!litliel(k. Vr«8el«i» ^., Memmrrtrt Mo. 8. «r.71. Neueste Trahtberichtc. Hofnachrichten, Fechlakademie, Gerichtsverhaiidliingen. „Alle Wiener". Theo Sinfonie-Konzerl der Kgl. Kapelle. ealerabcnd im Ceiitraltheater. Tonnerstaq, 12. März 1903. Neueste Drahtmeldnuger» vom 11. Mär- Berlin. (Priv.-Tel.) Der Kaiser besuchte heute die Auto- mobilausstellung. — Die Ankunft des Kaisers in Kopenhagen erfolgt nach dortigen Meldungen am 2. Avril nachmittags. Er wird während des auf zwei Tage bemessenen Aufenthaltes in Dänemark im Schlosse Amalienborg Wohnung nehmen. Die Ge rüchte von einem Hciralsprojekt des Deutschen Kronprinzen mit der Prinzessin Alexandra von Eumberland werden in der Um gebung des Herzogs von Eumberland als unbegründet bezeichnet. - Die Ankunft des Kaisers in Rom zum Besuche dcS Königs von Italien erfolgt am 2. Mai. Berlin. Reichstag. Die Beratung des Militäretats wird bei dem Titel ,,TcchnischcAnstitute derArtillerie" fortgesetzt. —. Abg. Zubeil sisoz.s: Pauli-Potsdam, der sich gestern als „schlichter Mann aus der Werkstatt" aufgespielt, habe bisher immer nur für die Meister gesprochen, auch den Zolltarif verteidigt und von den Arbeitern dagegen herzlos und Höhnisch geredet. (Präsident Gras Ballestrcm erklärt diesen Ausdruck mit bezug auf einen Kollegen für unzulässig.) Redner bringt dann die üblichen Beschwerden über die Arbeitsverhältnisse in den König!. Instituten in Spandau vor. Entgegen den vorjährigen Versicherungen des Herrn v. Einem würden, wenn Entlassungen ersolgten, zuerst Familienväter entlassen. Sei das Muster anstalt?! Mit Titeln, wie Obermaurer iHeiterkcit) suche man die Arbeiter satt zu machen. — Abg. Pauli- Potsdam swildkons.) wendet sich gegen die Ausführungen des Borredners und sagt u. a.: Ich bin stolz darauf, ein schlichter Mann aus der Werkstatt zu sein. Nun, Zubeil ist freilich nicht ein solcher, sondern er lägt sich von den Arbeiten, ernähren. lLachcn links. Beifall rechts.) Sie dort verlangen hohe Lohne für die Arbeiter, dabei lehnen Sie aber den ganzen Etat ab! Woher fallen dann die hohen Löhne kommen? — Herr Major v. Einem : Die Arbeiter müssen doch anderer Ansicht sein, als Herr Zubeil, denn uns liegen nicht welliger als 9- bis 10000 Meldungen vor. Alle diese Leute möchten, daß sich ihnen unsere Tore öffnen: sie müssen also die Zustände bei uns für gar nicht so schlecht halten. (Beifall rechts) Redner tritt dann den Angaben Zubeils entgegen. Bei den Stücklöhnen ergeben sich durchschnittlich pro Tag 3,80 Mark bis 7 Mark. Im ganzen erhalten 88 Prozent aller Arbeiter über 4 Mk. Auch bei den Zeitlöhnen seien Ausbesserungen er folgt- Die Löhne seien höher, als in den entsvrechenden Privat betrieben. Und da sprach Zubeil von Hungerlöhnen! Eine Lohn- reduktion trete nur dann ein. wenn bei den Stücklöhnen die Mehr zahl der Arbeiter über die höchsten Löhne der betr. Klassen für länger als 14 Tage hinauskomme. Entlassungen erfolgten nur nach Matzgabe des Etats. So lange der Arbeiter beschäftigt iei. sage Zubeil: Jammerlöhne! Sei em Arbeiter entlassen, heitze es: der Wann hat seine gute, gesicherte Stellung verloren! Eigent lich mützte doch Zubeil zu jedem entlassenen Arbeiter sagen: -irene dich, Bruderherz, du hast deine Freiheit wieder! sStürmi- sche Heiterkeit^ Herr Zubeil sagt, unsere Wirtschaft führe die Arbeiter der Sozialdemokratie zu. Ja, weshalb dann feine Er mahnungen! Er lallte uns doch ruhig so weiter wirtschaften lassen! !Erneute stürmische Heiterkeit.) Die Verwaltung werde nach wie vor ebenso mit Wohlwollen, wie nach Recht und Gerechtigkeit verfahren. sBeisall ), — Abg. Zubeil: Herr Pauli hat gegen mich die schwere Beschuldigung gerichtet, ich liehe mich von den Arbeiter ernähren. Und letzt nimmt er Reißaus, das ist eine Feigheit. sPräsideiit Graf Ballestrem ruft den Redner wegen diese Ausdruckes zur Ordnung.) — General-Major v. Einem legt kurz die Haltlosigkeit einer vom Vorredner erwähnten De nunziation gegen einen Leutnant Coltermann in der Pulverfabrik in spandau dar und ruft zum Schluß dem Abg. Zubeil mit Wallenslein zu: Nun laht's genug sein, sein, komm' herab, schon graut der Tag^ und Mars beherrscht die Stunde! sStürmi)ck>c Heiterkeit.) — Hierauf wird das Kapitel bewilligt. — Dann wird i den gestern wegen mangeln gebliebenen Titeln betr. die , Halter, Erhöhung des Gehalts für M Oberstleutnants der Infanterie. Die Gehaltserhöhung wird abgelehnt. Dafür stimmten die ganze Rechte und die National- liberalen, ferner die freisinnigen Abgg. Frese, Ernst und Lenz mann. — Bei dem Bejoldungstitel kür die Mannschasten bespricht Abg. Bebel die Vielsachen Abkommandierungen für nicht- dienstliche Zwecke, so für den Burschendienst, wo die Soldaten zum Kinderwarten und anderen häuslichen Verrichtungen der- wendet würden. Auch zur Hilfe bei Erntearbeitcn fänden Be urlaubungen statt, loas den freien Arbeitskräften die Erreichung hinreichender Löhne erschwere. Solche Verwendung der Soldaten beweise nur, das, selbst eine zweijährige Dienstzeit noch über das wirklich erforderliche Maß hinausgche. Das Schlimmste sei, dah die Soldaten gleichsam als Streikbrecher dienen mühten. Weiter rügt er, dah die Armee vom Staate als Machtmittel benutzt werbe, um die jungen, in das Heer eintretenden Leute, in soweit sie etwa Dissidenten seien, in eine bestimmte Religions gemeinschaft hineinzubringen. Von einer bestimmten Stelle aus sei das Wort gefallen: Nur ein guter Christ könne ein guter Soldat sein. Ein sehr schönes Diktum, an dessen Richtigkeit aber wohl kein zweiter Mensch mehr in der Welt glaubt. Wäre es richtig, dann mühten Friedrich der Große und Napoleon I. sehr oute Christen gewesen sein. (Heiterkeit.) — Abg. Graf Roon: Die Ernte-Urlaube werden nur sehr ungern bewilligt, aber es kommen doch WitterungS-Umstände vor. wo von den Landwirten solch« Hilfe erbeten werden muh. Die Soldaten erhalten dann auch dieselben Löhne, wie die Landarbeiter. WaS die Behänd- lung der Soldaten in religiöser Beziehung anlangt, so leben wir eben in einem christlichen Staat. — Bei einem weiteren Titel erklärt auf Anfrage General-Major v. Einem, dah die Heeresverwaltung mit den Selbstfahrern gute Erfahrungen ge- macht habe. — Morgen 1 Uhr: Fortsetzung, beginnend mit Kapitel Raturalverpflegung, vorher Postassistenten-Titel. — Aba. Barth beantragte, morgen noch di« Wablprüfungen, wobei die Kommission Ungültigkeit beantragt, au? die Tagesordnung zu setzen. Beschluß, sassung hierüber mutzte unterbleiben, da das Haus inzwischen be schlußunfähig geworden war. Schluß KVs Uhr, Beritn. Dem Reichstage ist eme Vorlage über Aende- runaen zum Auswanderergesetze zuaegangen. — In der Budget- kam Mission d«S Reichstags mahnte heute der Vorsitzende. Gras Äolberg, im Interesse ver rechtzeitigen Fertigstellung des Etats zur Einschränkung der Nedelust. In der fortgesetzten Beratung des Marine-Etats wurden verschiedene Abstriche beschlossen, so bei der artilleristischen Armierung der neuen Kriegsschiffe, bei den Torvedoarmieruiigen, bei der Forderung für zwei Trockendocks in Wilhelmshaven usw. Ganz gestrichen wurden die erste Rate zum Bau eines Schwimmdocks für Torpedoboote auf der Werst zu Kiel und eme Forderung zur Verstärkung der Kriegsbekleidungsvorräte. — Die N c i ch sta gs ko m m iss i on für die Krankeuversichernngs- novellc nahm unter Ablehnung zahlreicher sozialdemokratischer Äb- änderungsauträge 8 lO an. welcher den Gemeinden das Recht gibt, die Beiträge bis 3 Prozent des ortsüblichen Tagelohns zu er höhen. Da die Sozialdemokraten weitere zahlreick)« Abänderungs- und Zusatzanträge im Plenum zu stellen gedenken, so ist das Zu standekommen des Gesetzes fraglich. — Die dauernde Beschluh- unsähigkeit des Reichstags und die daran geknüpfte Befürchtung, der Reichstag werde sein Pensum, vor allem den Etat, nicht recht zeitig erledigen, hat zu Besprechungen zwischen den Parteien ge führt, wie dem uorgebeugt werden könne. Es werden voraus sichtlich Tage festgesetzt werden, für welche Abstimmungen aufzu- lammeln sind, und an denen nach Möglichkeit sür Beschlußfähig keit des Hauses gesorgt werden soll. Berlin. sPriv.-Tel.) Das Abgeordnetenhaus nahm zum Etat der Lotterieverwaltung eine Resolution an. in welcher zur Beseitigung der aus dem unerlaubten Vertriebe der Lotterie- lose sich ergebende Mißstände gefordert werden: Ncichsgesetzliche Regelung des Lotteriewesens, Bildung einer Lotteriegemeinschaft der beteiligten deutschen Staaten und Verschärfung der Stras- bestimmungcn gegen unerlaubten Vertrieb fremder Lose. Finanz- minister Freiherr v. Rheinbaben erklärte die gewünschte gesetzliche Regelung sür schwer durchführbar. Dem zweiten Punkt solle näher getreten werden. Bezüglich des dritten habe er sich bereits mit dem Finanzminister in Verbindung gesetzt. Dann wurde die Beratung des Kriltusetats fortgesetzt. — Der Prozeß der Reichs- bank wider Ella G o lz, der Geliebten des früheren Obersaktors der Reicksdruckerei, Grünenthal, ist vomReichsgericht endgültig zugunsten der Reichsbank entschieden worden. Es handelt sich um 60000 Mark, welche die Golz reklamierte, da sie ihr von Grünenthal geschenkt worden seien. Berlin. Dem Erzbischof Dr. Anton Fischerist die landes- herrliche Anerkennung als Erzbischof von Köln erteilt worden. Heute nahm der Kaiser von dem Erzbischof, der zu diesem Behiffe nebst seiner Begleitung in einer königlichen Equipage von seiner hiesigen Wohnung abgeholt worden war, im Schlosse den vor- geschriebenen Eid entgegen. Nachdem durch den Kultusminister die Vorstellung des Erzbischofs erfolgt war, hielt dieser eine An sprache, in welcher er u. a. sagte: Ich verehre Eure Majestät in tiefster Seele als den erhabenen Herrscher, dem das Wohl aller seiner Untertanen, auch — ich freue mich, es hier aus sprechen zu können — seiner katholischen Untertanen am Herzen liegt. Ick verehre in Eurer Majestät den mächtigen, tatkräftigen Fürsten, ver in einer Zeit, wo vielfach Unglaube und Gottlosigkeit sich brüstet und an den Fundamenten des christlichen Volkslebens rüttelt, vor aller Welt keinen Hehl macht aus seiner christlichen Ueberzeugung, vielmehr bei den verschiedensten Gelegenheiten seinen demütigen Glauben an die Majestät Jesu Christi, als des menschgewordenen Gottessohnes und Erlösers der Menschheit, kundgegeben hat. Tann leistete der Erzbischof den Eid, indem er u. a. gelobte, in den Gemütern der seiner Leitung anvertrauten Geistlichen und Gemeinden Ehrfurcht und Treue gegen König, Liebe zum Vaterlande und Gehorsam gegen die Gesetze zu pflegen und nicht zu dulden, daß von der ihm unterstellten Geistlichkeit im entgegengesetzten Sinne gelehrt und gehandelt werde. Zum Schluß hielt der Kaiser eine Ansprache an den Erzbisckos, in welcher er lagte: Als nach dem ollzufrühcn, auch von Mir tief beklagten Hinscheiden des Erzbischofs Dr. Simar die Wahl des Mctro- politankapitels Sie ans den erzbischöflichen Stuhl zu Köln be rief, habe Ich zu Ihrer Erwählung gern Meine Genehmhaltung aussprechen lassen, seit mehr als 14 Jahren dem Metropolitan kapitel angehörig, sind Sie, namentlich durch Ihre Wirksamkeit als Weihbischof, den Aufgaben des Sie jetzt erwartenden weiten und schwierigen Arbeitsfeldes näher getreten. Ihre reiche Er- fahrung wird Ihnen die Führunä des neuen Amtes erleichtern. Und Ihre Pflichttreue, sowie die Beweise patriotischer Gesinnung aus Ihrer früheren Tätigkeit sind Mir Gewähr, daß Sie auf dem erzbischöflichen Stuhle zu Köln als guter Hirte der Ihnen anvertrauten Seelen, dem Mir soeben abgelegten Gelübde getreu, in den Gemütern der Geistlichen und Gemeinden den Geist der Ehrfurcht und Treue gegen Mich und Mein Haus, die Liebe zum Vaterlaude und den Gehorsam gegen die von Gott geordnete Obrig- keit, sowie die Eintracht unter den Bewohnern des Landes pflegen und nähren werden. Nach Beendigung der Feier wurde der Erz bischof von der Kaiserin empfangen. Essen (Ruhr). Gegenüber der Behauptung des Abg. Bebel im Reichstage, die Firma Krupp habe an die Vereinigten Staaten Panzerplatten um 4- bis 500000 Mark billiger geliefert als an Deutschland, wird von maßgebender Seite mitgetcilt, daß die Firma Krupp den Vereinigten Staaten niemals Panzerplatten angeboten, geschweige denn geliefert habe. Wien. Abgeordnetenhaus. Bei der ersten Lesung des Staotsvoranschlages äußerte Dr. Menger gegen den neuen auto nomen Zolltarif die schwersten Bedenken. Wenn es im Interesse deS Abschlusses von Handelsverträgen notwendig werden würde, gewisse Zollsätze herabzusetzcn, so werde sich Ungarn seine Zu- stimmung gewiß sehr teuer bezahlen lassen. Redner tritt dann für die Hebung und Förderung der Binnenschiffahrt ein, ebenso für die Hebung des Hochschulwesens, insbesondere ver technischen Hoch schulen, sowie für die Verbesserung des Mittelschulunterrichts, ver langt Hebung der Produktion und Begünstigung des Unter- nehmungsgeistes und erklärt schließlich, er werde für das Budget stimmen. (Beifall.) Romantschow führt aus: Die Ruchenen ständen dem Streite zwischen Deutschen und Tschechen vollkommen objektiv gegenüber. Sie erkennen die Notwendigkeit einer einheit lichen Vermitlelungsjprache an, die nur das Deutsche sein könne: doch dürfe diese Forderung nicht von den Deutschen, sondern nur von der Regierung ousgehen. Redner klagte sodann über Zurück- setzung deS ruthemschen Volkes in Galizien und appelliert an die Regierung, dem gegenwärtigen Zustande dort ein Ende zu machen. sBeisall bei den Ruthenen.) Brisbane. Blättermeldnngen zufolge ist die Stadt Towns- ville durch einen Ztzkbon verwüstet worden. Die Bevölkerung ist obdachlos. Das Hospital wurde stark beschädigt und fünfzehn darin befindliche Kranke getötet, sowie viele andere verletzt. A msteida m. Zwei Mitglieder der Leitung der Vereinigung der Eisenbahn,ingestellten hatten heule eine Beiprechung mit Direktiousniiigliedem der H o llä u d i s ch en Eisenbahn übe, die bon der Bahiigeiellichast anläßlich der Bewegung unter den Arbeitern ergriffenen Maßnahmen. K o ii st a n t i n o p el. Die Pforte hat den Botschaftern Oesterreich-Ungarns und Rußlands auszugsweise die Maßregeln niitgcteilt. welche in den drei Wilajets aus Grund der angenom menen Reformen bisher durckgesührt wurden. — Ueberein stimmende Kviiftilarmeldungen stellen fest, daß die mazedo nischen Komitees ihre Propaganda und Geldcrpressungen besonders in dem Wilajet Monastir eisrigst sorlsetzen. So würden lest der letzten Meldung vier neue von den Komitees angestlftclc Morde im Wilajet Monastir und ein Mordversuch an einem Griechen in Monastir verübt. Kairo. Der Deutsche Kronprinz und der Khedive führen heute Vormittag mit der Bahn nach dem Nildamm bei Assuan. Der Kronprinz besichtigte die Anlage unter Führung des Khediben und kebrte sodann »m 10 Uhr nach Kairo zurück, wo er das Mukeum besuchte. Sväter fuhr er nach den Khalifengrübern Mid besichtigte ein KameelreitcrkorpS. Sodann suchte der Kron prinz de» Bazar auf, wo er verschiedene Einkäufe vornahm. Um 11 Uhr abends wird der Kronprinz nach Luxor abreisen. Kairo. Prinz Eitel Friedrich von Preußen ist an den Masern erkrankt. OertlicheS und Sächsisches. — Mit Sr. Majestät dem König begiebt sich auch Ihre Königs. Hoheit Prinzesin Mathilde nach Gardone. — Se. Majestät der König nahm gestem abend mit dem Kronprinzen und der Prinzessin Mathilde de» Tee bei dem Prinzen und der Prinzessin Johann Georg ein. — Se. König!. Hoheit der Kronprinz begab sich gestem mittag 12 Uhr 20 Minuten mit dem Prinzen Georg nach Edle Krone. Nachmittags fuhr der Prinz Ernst Heinrich mit dem Prinzlichen Gouverneur Freiherr» Hauptmann OByr» nach Tharandt, von wo 6 Uhr 10 Minuten die gemeinschaftliche Rückkehr nach Dresden erfolgte. — Dem Vernehmen nach steht der Besuch des Kaisers Wilhelm am hiesigen königlichen Hofe nahe bevor. — Der persische Gesandte in Wien, Neriman Khan, ist niit Familie und Dienerschaft zu längerem Aufenthalt in Dresden cingetrosfen und hat im „Europäischen Hos" Wohnung genommen. — Die Zugverbindungen von Bad Elster nach Dresden werden vom Beginne des nächsten Sommerfahrplcmes ab eine wesentliche Verbesserung dadurch erfahren, daß der abends 11 Uhr 11 Minuten auf dem hiesigen Hauptbahnhofe eintreffende Münchner Tagesschnellzug in Plauen i. V. auch Anschluß von Bad Elster aus< nehmen wird. Es soll nämlich der jetzt abends 10 Uhr 8 Min. von Bad Elster abfabrende und in Plauen i. V. abends 11 Uhr 10 Min eintreffende Perjonenzug künftig schon um 6 Uhr nachmittags von Bad Elster abgelaffen und abends 7 Uhr 1 Min. auf dem oberen Bahnhöfe in Plauen i. V. angebracht werden. Damit ist dann der Anschluß an die Plauen abends 7 Uhr 10 Min. nach Leipzig und 7 Uhr 17 Min. nach Chemnitz-Dresden verlassenden Schnellzüge hcrgestellt. Ein ebenso günstiger Anschluß von Egcr. Bad Elster usw. nach Dresden wird auch in den Vormittagsstunden geschaffen und zwar soll der gegenwärtig vormittags 8 Uhr 53 Min von Egcr und 10 Uhr 13 Min. von Bad Elster absahrcnde Pcr- sonenzua um über (2 Stunde früher abgefertigt und in Reicheu- bach i. V. mit dem dort künftig erst 11 Uhr 44 Mm. nach Chemnitz Dresden abgehenden Personenzug zusammengeschloffen werden. Die Abfahrt von Eger findet darnach künftig fchon 8 Uhr 10 Min. vormittags, von Franzensbad 8 Uhr 21 Min., von Bad Elster 9 Ubr 30 Min.,die Ankunft auf hiesigem Houptbahnhofe nachmittags 4 Uhr 22 Min. ljetzt 3 Uhr 53 Min.) statt. Für den Badevcrkehr erscheinen im Sommer wieder die Schnellzüge früh 3 Ubr 8 Min. und nachmittags 2 Uhr 30 Min. ab Reichcnbach nach Eger (An schluß ab Dresden Hauptbahnhof abends 11 Uhr 40 Min. und vormittags 11 Uhr 5 Min.), sowie in umgekehrter Richtung ob Eger nachmittags 1 Uhr 80 Min. und abends 11 Uhr 6 Min (dlnschluß in Dresden Hauptbahnhos abends 7 Uhr 46 Min. uns früh 6 Uhr 50 Min.). Hervorzuheben ist aber hier, daß die beiden Nachtschnellzüge — ob Eger abends 11 Uhr 6 Min. und ab Reichen bach früh 3 Uhr 8 Min. — nur während der Hauptreisezeit vom 31. Mai bis mit 1. Sevtember obgefertigt werden und zwar wird der Nachtzug ab Egcr erstmalig am 30. Mai und letztmalig am 31. August verkehren. — Die am Sonntag vormittag II Ubr im Saale des „Musen- Hauses" von dem unter dem Ehrenvorsitz des Herrn Oberbürger meisters Geh. Finanzrats Beutler stehenden Dresdner Fecht- tl» b zum Besten des Vereins sür Vaterländische Festspiele ver anstaltete Fechtakademic bedeutet für Sachsens Residenzstadt einen sportlichen Fortschritt. Mit Ausnahme des vor einigen Jahren im .Vereinshanic" abgehaltenen Jechtturniers des Deutsch österreichischen Feckterbundes hat Dresden eine derartige inter nationale Veranstaltung noch nickt gesehen. Die Akademie bildete ihrem Weieir nach ein Schaufechten im ästhetischen Sinne. Wäh rend in der deutscken wie auch österreichischen Reichshauptstadt derartige sportliche Veranstaltungen mehrfach an der Tagesordnung sind und sich der Gunst hoher Kreise erfreuen, scheint auch in Dresden das Interesse sür vie schon zu alten Zeiten gehegte Fecht kunst mehr und mehr zu wachsen, wie der gute Besuch bewies, dessen sich die gestrige Veranstaltung erfreuen durfte. Außer dem Vorstände deS Vereins für Vaterländische Festspiele mit den Herren Oberlehrer Dr. Nowack, Stadtrat Dr. Körner und Rots- assessor Dr. Ackermann an der Spitze, bemerkte man unter den Gästen Herrn Prof. Dr. Weidenbach. sowie Offiziere. Künstler. Jurftten und Aerzte :c. mit ihren Damen. Der Ehrenvorsitzende. Herr Oberbüraermelster Geh. Finanzrat Beutler, war am Erscheinen verhindert. Nack einer kurzen Begrüßungsansprache deS Klub- vorsitzendcn, Herrn Waldemar Scholtz. nahm die Fechtakademic idren Anfangs An ihr beteiligten sich die Fechtmeister Herren Martin Werdnik aus Wien (Lehrer d«S Iechtklubs Haudegen daieidst). Lutgi Sestini aus Berlin (Lehrer des deuisch-ilalientschen Fechtklubs, an der König!. Artillerie» und Ingenieurschule, de» Offner-. Fecht- und Rettverrins zu Berlinl. Leutnant d. R. r!
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite