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- DO - Allerlei für die Frauenweit. ««»Satzren. von Ros« Hüttel. lvo>tkt ) Hein» war pan» im Banne der gel letzten ylugen: o. dlrs, dunklen, rätsek- hafte« Augen, di«, ohne daß ein Wort nötig war, «ine so aufrichtig« Sprache redeten! Traude» Bekannte waren weiter gewandelt und Heinz erbat sich die Ehre, auf einer unter Goldregenbauinen versteckten Bank »it Frau Traube Platz nehmen zu dürfe«. „Wie komme» gnädige Frau eigentlich zur Künftlerredoute und in solch' autgeluchter Toilette?" »Mein Mann hat mich g«. zvunaen, mit seinen Verwandten da» Fest »u besuchen, er selbst wird Nachkommen: er halte, — ich weiß nicht, welcher Art da» Rendezvous war, da» ihn veranlaßt«, mich allein vorauSzufchicken!" Sie spielte nervös au einem der Blütentusf» und erhob sich, da ihr da» Fernbleiben ihrer Verwandten ausfiel. Ettinaer lustwandelte mit ihr durch eine Paimeiryalle nach dem gegenüber liegenden GlaSsalon, in dessen Orangerie kleine, fertiaservierie Tischchen standen. Man hörte fröhliche» Plaudern von einigen Herren und Damen, die sich ihr „Tilchlein deck' dich" an einen kleinen improvisierten Holdsischteich gerückt batten. Dadurch war ein grüne» (Achen frei geworden unter einem hol Hein» uw Suchen na, stchtsko» erwieS. Sie bestellten eine kalte Schüssel und tranken goldklaren, perlenden RüdeSheimer zu den Paar Leckerbissen. Dos Bild sah recht traulich aus im Scheine de» rotverhängten TischleuchterS, gerade so, ak» ob sie immer zueinander gehörten. Im Grunde war Frau Traude ein schlechter Zeitvertreib für ihren Kavalier, den ihre Sentimentalität brennend interessierte. Der Mond war höher anfgesticaen und huschte Wie flüssige» Silber über das rot schattierte Gewebe: bald zitterte er im Blütenkranze auf Traudes Haar, bald ver steckte er sich in die breitblätterige Platane hinter ihrem Stuhl. Heinz schob seinen grünaeflochtenen Korbsessel mehr nach rechts und schaute träumend das geliebte Weib an: seine Augen hungerten förmlich nach Gluck. Jede Minute des Beisammenseins hätte er seskhalten mögen- er zitterte vor der Stunde, da er wieder allein sein würde. Er wusste genau, daß cS eine sündhafte Leidenschaft vor, die ihre feinen Fäden fester und fester um ihn spann, aber er hatte nicht mehr die Kraft, kkr zu entfliehen und willig Hörle er auf die Stimme seines Herzens, die mit der Erinnerung Hand in Hand in des stillen Träumers Leben trat und Sehnsucht und Tränen weckte, die in ihm schliefen! Traude war von unbeschreiblicher Indolenz: keine Spur mehr von dem frühlingssrischen Kinde, da» er gekannt hatte vor Jahren; — er muhte es — sie war nicht glücklich — „verfehltes Lieben — verfehltes Lebens — die feuchtschimmernden Augen, die so schwer- vielleickt meine unerwartete Anwesenheit einen so deprimierenden Eindruck aus Sie gemacht?" „Aber ich bitte Sie, Herr Direktor — ersten», nennen Sie mich doch nicht immer so zermoniell „gnädige Frau"; da» verträgt sich ja garnicht nnt der Situation, rn der wtr un» befinden! Mit einem Herrn, der mir fremd wäre, würde ich selbstverständlich nicht in einer Roien- laube soupieren, selbst auf einem Künstler- feste nicht, da» Freiheiten gestattet. — und dann machen S»e sich doch keine Gedanken um mich! Sie sind ein freier Monn, der Anspruch aus unbeschränkte» Glück hat, da» haben Sie ja noch vor sich!" „Nein, Bel ehrtest«, da» liegt weit hinter mir: mein Glück ruht still unter einem blühenden Kirschbanm. Sie kennen doch da» traurig schöne Wort: WaS vergangen, kehrt nicht wieder» Aber ging e» leuchtend nieder, Leuchtet » lange noch zurück! — — Sehen Sie. alljährlich leuchtet'S auch mir wieder: da fahre ich hinaus zu den blühenden Kirschbäumen, unter denen einmal mein Glück stand, und dort denke ich darüber nach, warum das Glück ein so scheues Kind ist, das die Flucht ergreift, sobald man ibm zutraulich die Hand reicht! — Nun wissen Sie, daß Sie cs sind, Frau — Traude, die mein Schicksal auf dem Gewissen hat. aber ,,mein Mut ist gewaltiger als das Schicksal" und darum Hab ich's bis heute getragen! (Foctletzung folgt.) Karneval. Heut' feiern die Menschen Prinz Karneval, Ich sitz' zwischen Büchern vergraben! -Heut' lausen sie draußen zu Spiel und Ball! Nnd waS sie für Freude d'ran haben! Mir schaut er wohl niemals zur Türe herein, Der übermütige Geselle! Das werden die Stühe von Büchern sein. Die schrecken ihn schon an der Schwelle! Von draußen, vom Lärmen der Straße her, Tönt klar eine liebliche Weise, Da wird mir die Feder aus einmal schwer, Die Buchstaben tanzen im Kreise: Das ist das Lied vom Glück, das mich bannt, Van Träumen, vergessenen, lieben, Die Träume, die sind ja mein Heimatland» Draus bin ich schon lange vertrieben. Den Weg zum Glücke, zum Ziele tuest Den Weg Hab' ich lange verloren! — WaS schallt mir in lustiger Faschingszeit Die Weise von einst in den Ohren'? — Heut' feiern die Menschen Prinz Karneval! Wie die Klänge wogen und rauschen! — Ich will hinaus, will zu Spiel und Ball, Um dem Lied aus der Heimat zu lauschen! Theodora Hering. RltiiiMt Mit IgHnWlW», * Vrsvündot 18S0 ^ Erscheint tSgllch Dienstag, den 7. März. Der Crbe von Tresusa Hall. ud wurde leraienowg, aver icyneu yane er !mr lehnend: ,,So behaupten Sre, ich sei kein reisen?" „Bis in die kleinste Einzelheit." Weicht gleich damit beginnen'?" fragte Hans Roman von Silas Hockin g. (11. Sortierung.) (Nachdruck verboten.) Hätte der Mann ihm plötzlich eine Pistole ins Gesicht gefeuert, HanS hätte sich nicht mehr entsetzen können. Er tvankle und wurde leichenblaß, aber schnell hatte er sich wieder gefaßt und sagte, sich gegen die Tür ' ' ' Tresusa?" „Ja." „Können Sie das beweis« „Das ist ja sehr interessant; wollen Sie vielleicht und kern gucken seiner Wimpern verriet den in ihm gärenden Ausruhr. Das kaltblütige Benehmen des jungen ManncS machte Robert ein wenig stutzig Er war sich bewußt, ein gewagtes Spie! zu spielen. „Sic scheinen die Sack)« sehr kühl auszusassen," begann er wieder. „Gewiß tue ich das." ,,Sie glauben wohi, ick könne meine Worte nicht verantworten? Ich werde doch nicht für nichts und wider nichts eine so weile Reise unternehmen." „Schreiben wäre billiger gewesen." „Das wollte ich ober nicht. Sehen Sie, Herr Hans, nur Bett«) und ich wussten um Ihres Vaters Plan. Er war geschickt ausgesonnen und wurde auch geschickt ins Werk gesetzt. Nicht aus der Farm wurde die Verlanschung vorgenommen, sondern in der großen Stadt. Aber ick wußte trotzdem Bescheid, und als ich Sie in Melbourne vor Ihrer Abreise sah, fand ich meine Vermutungen bestätigt." „Worum haben Sie nicht gleich damals gesprochen?" „O, ich wollte lieber warten. Ihr Vater hat im Grunde nur getan, was jeder andere auch getan hätte. Ihr Großvater betrog ihn um sein Besitztum und nur durch einen Betrug konnte er wieder zu seinem Rechte kommen. Es ist Nickis weiter, als die gerechte Vergeltung." „Worum erzählen Sie mir das eigentlich'?" „Warum? Verstehen Sie mich noch nicht? Wenn Sie mix jährlich ein Paar tausend Mark versprechen, will ich schweigen: ich habe keine solchen Einkünfte wie Sie und will auch leben." „Sie sind recht bescheiden, das muß Ihnen der Neid lassen," lachte Hans spöttisch, „aber von Beweisen habe ich noch immer nichts gehört." „Ist cs nicht schon Beweis genug, dah Funke Sie bis zu Ihrer Abreise in dem Glauben ließ, Sie und Johann seien Brüder, daß er erst in eine fremde Stad! zog, ehe er seinen Plan ansführte?" „Das sind mir keine Beweise." „Betty kannte die Knaben von einander," fuhr Robert unbekümmert fort, „ich habe ihre eidliche Aussage." «Wo ist sie?" suhr Hans dazwischen. „Nicht so eilig, morgen ist auch noch ein Tag. Be sinnen Sie sich auf Doktor Spencer?" „Nein." „Er war bei Eduard Tresusas Tod anwesend: später hat er auch Sie und Ihren Pslegebruder geimpft, und nun horchen Sic einmal, Herr Hans: Doktor Spencer machte den Impfschnitt nie aus den rechten Arm, aber Ihre Mutter trug Sie stets auf der linken Seite, und so mußte der Doktor rechts impfen. Wenn Cie mir beweisen können, daß Sie die Jmpfnarben aus dem linken Arm haben, sind Sie ein Tresusa, im anderen Falle sind Sie Funkes Sohn." HanS biß sich aus die Lippen. Ihn verlangte kaum nach anderen Beweisen, denn die Rastel, die ihn so lange gequält, hier sah er sie mit einem Schlage gelöst. Erinnerung reihte sich an Erinnerung, und alles stimmte merkwürdig überein. Robert beobachtete tut sich selbst der Nächste. Ich verspreche Ihnen, ich wil? ichweigen wie daS Grab, Vorausgesetz natürlich, daß Sie meine Ansprüche befriedigen. Sie können dann mit Ihrem Weibchen in ungetrübtem Glück leben und sich dabei insgeheim über das gelungene Stückchen freuen, wie zuerst ein Tresusa einen Funke betrog und dieser es ihm dann mit Zinicu hcimzahlt," und Robert stieß ein häßliches Lachen aus. Haus überlics cs heiß. Ihm lvar Plötzlich, als müsse ihn die Luft ersticken, die er mit diesem Menschen gemeinsam atmete, und ohne ein Wort zu entgegnen, eilte er zur Tür. „Halt!" ries Robert aus- springend, „wie stebt's mit meinem Vorschlag?" „Ich komme gleich wieder," rief Hans während er d-.e Tür schloß. 21. Kapitel. „Was mag der Mensch beabsichtigen?" fragte sich Robert, als er allein war. „Er wird doch nicht so verrückt sein und seinem Großvater die Geschichte erzählen?" Mittler- weile war Hans zu dem Alten gegangen: er wußte, was er zu tun hatte, und zögerte keine Minute. ihn aufs schärfste und seine grauen, listigen Augen funkelten vor Befriedigung. „Es st mir leid, daß ich Ihnen Ihren Festtag verderbe," sagte er endlich, „aber jeder ist si 1' !! SarÄmM Sims. MMn. bekannt zMe kabnkaie. plMM KMiieii - »im Drv»«1vu, IVii!80iiI»rni88tiL88S Xr. 1- svlei ilne-I'ani'ap:«'). krllnzMkelHervM, L«IvI»Ii»»-8vrvIae», DU' langjähr. Spezialität. "HD Kodr. vödler, Gmnaerstraße 16, Ecke Nenegasie. BnNvdlv ««wovsorteu »tet« r U«lt-L»ss»«. l.stkck. 160-.. II. stick. NO-.. I^eell-MeliiiiiM. L ktt. 120». II. stkä.llO- . »v 10 X sofort Kar rurtleic. Sakii»«nn, Vsisenkaasstrsss» 8 ckvkt), unmittold. am 2k>lltr»>ltbc-at»r lilvkvIM ZtzMIttz ffolien. ßllund und glattlvaltig, f. Holz- spaltereien passend, vom Mai ab lieferbar, ckötzerc Posten abzn- geben. Aistiagen befördert unter «. »?»» die Epp, d. Bl. 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