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Dresdner Nachrichten : 02.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189904021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-04
- Tag 1899-04-02
-
Monat
1899-04
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.04.1899
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B«L«»»gebKbr dtemliadu^Ndm« »» «« »««>I>«« «m, *uk>tn»ßM»«e» für die nLcdpe Riimnier rilo!«t I» dir KauviiüichättLftelle. Marinmr^M.«. »«den N-benminakmesielleri v von». 8d>- s Ubr Naäim SonMnaS» »r M«r>rnm.« v. II->/u UbrMIttä«». Sln,et««»tarif. DI« vvalllze Annilneike »ca »Silbe»» is B> ,*im>ndjaiw»en a»i der «rwat - ,«ite Seilt»B«, :D-iwel^-!: Etrich <Emaela»Lt> eS P,. Mnrid lür Om,lo«e oder nach stellt»««, LoPia. Illir fiom»,ett>!nchrtchien rcv, bee so V». — Äiiswartiae Auktraa» nur »«»«» Vvrauidembluna. «el-abl?»ter«verd. m.roPk. berechn«. Sür Rückaabe einaeiandler Schriit- kälcke kein« Verbindlichkeit. vernl»recha»tchlod: A»»t I Ur. 11 u. Mr. »«»«. D° Dr°^s^^.°n^ch°,nm 44. Jahrgang. Le«I»«vlL t)«. tioflistarnntmi dir. »MSSNU äv» Liiaix, ru» n-cd-s» Liurglvsrkank visseloa, ^Nwniltt 2. Telegr.-Adrcssc: Nachrichten, Dresden. K Larl?1a.u1 ^ HH aN«t> a8Sv ^ VürltLofkloeal ch5- » > e. Osrl I teelviuaoo, llokliskoriurt, sozsr. 1883, «wxlloiüt u» <»>IsUo««r XViurr«: Vstwstr-Lkvlev, 8looatlv« u. 8i»lrltn»-l-»vlle. Llibtaiit: blarienstr. 10, /dmsiisnstr. 18, r«IvIeauor»ri'.S2. Ikeust, :KeinrIvk,ti'.(8tit<1rttörIItr). Orvsüun, 8e«8ti'«8t>v 5, I. RLL7. l. ^aooueeo-kLpeältluo tür LUs eLsitlikils«ll. Ü! ^^t-Verk»uf tOr «lia ÖrttK«1nsr LV. tioUektlo» «ter ttttcd,. I-Kiiäeslottsrl«. vlL8VLLr«N Mer Lrt aus ävn bsäoutsnckston UInc>hntton clss ln- ailck »' Suslunlkos, empkedlon in rviehkaltia^r LusvM 5zr ^VNIl. ILilll <d 8<0m, HotliotoltmlLU, 7^ Xvemianltt II. 1 «nn«,pno«I»stt«II« III». ' Lk ^1II8S1lItUIl1 sümmtlioker kk. 6vul8el>ei' uncl enxi>8vl»vi' 8 ll< vsMii voIIstänöiZsr 063ckätt3keut1o8unZ mit 200/^ Labutt. O. H. IIv8»v, 20 Llttrionutriiunv 20 (3 Irabeu). ri» -WM MI* 41d! ^klisnas' Oslerbotichaft — Osterglaube I Hosnachrichten. Prinz Albert's Fenertanfe, Kriegerbuiid. Reisezeugnisse. ^111» v<d» Fpleffll. Schulcintritt, Gerichlsverhdl. Todtenseier „Messias", Plarkuspaision Pervsi'S. Oratorium „Christus". Lllulbmaßl. Witterung: Troucn. Trost. Lountast, Ä. April 18LN-. Heute am erste» Osterfeiertag bleiben sämmtlichc Geschäftsräume der „Dresdner Nach richten" geschlossen. Am zweiten Feier tag ist die Geschäftsstelle Marie,»strafte S8 von 11 bis > I Uhr Bormittags geöffnet. Die nächste Nummer erscheint Dienstag den 4. April „ad gelangt von v Uhr Vormittags an in unserer Geschäftsstelle Marienstraste »8 znr Ausgabe. Osterbotschaft — Osterglaube. Osteln! Es liegt ein wundersamer, uralter, heiliger Zauber in diesem Worte. Pald zwei Jahrtausende hat es nun schon seine segnende Kraft bewahrt, und noch immer wird es mit iedem Jahre neu, wie die junge Erde, noch immer wirkt eS neue Wunder, wie die erwachende Natur. Und einen Morgenglanz der Ewigkeit, ein Mnen unendlichen Glückes bringt es immer wieder in die sehnen den Seelen der Menschheit, und in die Oslcrchvre zum preisenden Jnbcl des Gekreuzigten „Christ ist erstanden: er ist wahrhaftig ailferslanden!" mischen sich die Hymnen der Sänger und Dichter an den nahenden Frühling: „Du armcS Herz, vergib der Qual, nun mus; sich Alles. Alles wenden!" Darum ist Ostern ein so herrliches Doppelfest: denn cs feiert zugleich den Anbruch des natürlichen und des christlichen Frühlings. Nirgends hat sich dabei die geossenbartc und die natürliche Religion so brüderlich die Hand gereicht, als gerade vier, wo das Christcnthnm sich den schon früher ties berwerlhetcn Gedanken des Wechsels von Früh ling und Winter dienstbar machte und das Erwache» der Natur in sinnige Verbindiliig zu bringe» wußte mit der Auferstehung Jesu Christi, die zur Grundlage geworden ist für alles Christen- thum. Denn das darf nicht vergessen werden, daß niit dem Auf erstandenen die ganze Lehre vom Christenthnm steht und fällt. Obne Ostern gäbe der Charfreitag »ur die Gewähr, daß ein außerordentlicher Mensch, ein Genie ohne Art und Gleichen am Kreuze unschuldig litt und starb, erst der Sieg über den Tod ani dritten Tage, die Auferstehung des gekreuzigten Galiläers ruft die Gewißheit in die lauschende Welt, daß der. der da aus sich nahm der Welt Sünde, der csohn Gottes war. An den Zweien hängt dämm unser ganzes Heil: an der Osterbotschaft und dem Osterglauden. Welch' eine Botschaft: er ist auferstanden von den Tobten! Wohl hat es nicht an Vielen gefehlt, die mit allerlei Menschenwih und Meiischenkunst dieses Wunder zu erklären versuchten. Bald war es ein frommer Betrug, dessen sich die Jünger schuldig ge macht haben sollten, bald mußte es eine Vision sein, die der cr- hibten Phantasie auf's Höchste erregter Fanatiker entsprungen war. ja selbst mit der Deutung des ^Scheintodes suchte man dem Wunder der Osterbotichaft bcizukommc». um durch oen Unglaube» Christum zu einem der großen Tobten der Geschichte zu dcgradircn. Aber die historisch beglaubigte Thatsache des Wunders: Christus ist auferstandeii, als von den ersten Christen geglaubt, hat selbst die negativste Kritik zugebcn müssen, die so gern sür den Glauben das Wissen eintauscht und aus diese Weise au das Erfassen des Wun ders und des Wunderbaren mit falschen Vorausieh,ungen herantritl. Und diese Auferstehung ist der christlichen Welt das ewige Gegenstück der Höhe zu der Tiefe des Charsreitags in der göttlichen ^ ckonmmc geblieben, und das Fundament aller christlichen Dogmen geworden. Es ist aber auch der Wahlsprnch und der Glaubenssatz aller seelischen Helden geworden: „Durch .Kreuz znr Krone". „Durch Kampf zum sieg". „Durch Nacht zum Licht". Tenn von der Stunde an, da in den Flammen des zerstörten Jerusalem die Feinde des Kreuzes Christi ansinaen auszusterben, ist wie eine göttliche Ironie über den Erdball oie Osterfragc ge zogen, die aus der Ostcrbotschast geboren wird. „Tod, wo ist nun Tein Stachel ? Hölle, wo ist nun Tein Sieg?" — bis zu dem Tage, da Julian Apostata, der große Spätling aus dem Throne der Cäsaren, nach dem mißlungenen Versuch, der alten Welt eine Auferstehung zu heidnischer Herrlichkeit zu schaffen, zusammenbrach unter der Last seines grandioicn Tagewerkes mit den Worten: Trrmisw vicisti, (Uslilass! So hast Dudoch gesiegt,Galiläer! — Dasistdie Quintessenz der Ostcrbotschast: „Du hast gesiegt". Denn Jesus lebt, gestern wie heute, damals, an jenem ersten Ostern, wie in unseren Tagen noch. Das ist das Zeugniß der Schrift, das Zcuoniß der Kirche, das Zeugniß der Geschichte, ja der Unglaube selbst muß eS bezeugen mit dem systematischen Ciser. mit dem er den an geblich tobten Jesus bekämpft. Der tobte Mann am Kreuze, der anr dritten Tage die Herrlichkeit der Ostcrbotschast verkündete, läßt ihm keine Ruhe, er ist noch heute das wandelnde Gewissen der Menschheit, das auch über den Ungläubigen seine Macht be zeugt. Aber cs wird dem modernen Unglauben ebenso wenig gelingen, als dem Unglauben zu Jesu Zeiten, diesen Mund der ewigen Wahrheit „Christ ist erstanden" ,c zum Schweigen zu bringen; er trägt sie fort, die frohe Ostcrbotschast, durch alle Jahrhunderte, zmd sein Spruch ist ein gerechter und wahrhaftiger «Spruch I Aber die Osterbotschast wäre der Welt nichts ohne den Oster- glauben! Dem verzweifelt grübelnden Faust, der den Klang der Osterglocken und die frohe Kunde aus der Grabesnocht des Auf- erstandeuen von sich weist mit den Worten: „Die Botschaft hört'i' wohl, allein intr fehlt der Glaube!", ist das tiefe Gehcimmß di Glaubens noch nicht aufgegangen. Er. und alle Die — ach nur zu Viele sind's —. die cs ihm gleichthun. haben diese« Zeugniß der Geschichte von der Macht des lebendigen Gottes, der auch die schwersten Hemmnisse überwindet und seinen Rath herrlich binans- führt. der dem Recht und der Wahrheit auch in den vechängniß- vollsten Augenblicken Drm Siege verhilst, noch nickt erfaßt. Dreien erblüht ganz gewiß M> wahrhaftig kein frohes Ostern, well eben da« köstlichste Gut ihnen fehlt: der Osterglaubc. der eine Kraft innerer Erhebung und Seelenstärke in sich birgt, wie sie keine ändere Anschauung zu geben vermag. Der Unglaube, der mit seinem Aberglauben an Kraft und Stoff keine Ahnung davon hat, »va« der Glaube in einem schwachen Menschen vermag, hört zwar das Christenthum mit seinen Hoffnungen nur als eine ' " ' - ' ' besseres Jenseits hin- nrmg, die dnrch,Ostern »vas ver isluuve in einrin vri nicht auf. das Christenthum mit seinen Hoffnung trügliche Anwcisnzm und Vertröstung aus ein beste, zusttllen, in WaWnt aber ist die christliche Hoffnung verbürgt und besiegelt ist. eine Gottrskraft ohne Gleichen schon in diesem Leben. Sie eniiremdet den Menschen nicht, wie vorwitzig Spötter meinen, der Welt und dem Lebe», sie macht ihn vielmehr tüchtig für das tägliche pflichtgetreue Berufsleben. Denn der Christ arbeitet nicht für den Tag. er schafft sür die Ewigkeit und in der Gewißheit, dereinst einmal Rechenschast geben zu müssen über sein Thun und Lassen. Ei» Paulus, der nichts weniger als ein Schwärmer, vielmehr ein Mann von scharfem und nüchternem (sHist und unermüdlicher Thatkraft war, hat in dieser Hoffnung, die chm allein der Glaube war, die Riesenarbeit seines Lebens unter unsäg lichen Drangsalen vollendet und geistige Kultur nach Asien und Europa a»f starken Schultern getragen. Ein Luther hat in dieser Hoffnung und in diesem Glauben seines Lebens beschwerliche Bahn durchmessen und als der größte Wohlthütcr unseres Volkes das Werk der Reformation durchgesetzt, ans der alles höhere Geistes leben, alle höhere Gesittung der neueren Zeit beruht. Und die Zeugen dafür, daß allein der Glaube es war, der schwache Menschen zu Niesen machte im harten Kampfe des Lebens, sic wollen sich nicht erschöpfen, sie werden täglich neu geboren Nicht nur Heroen, die aus den Hohen der Menschheit wandeln, wie ei» Paulus, ei» Luther oder ein Bismarck, zählen zu ihnen, sondern auch viele der Kleinen und Kleinsten, die die Bitternisse des Lebens von Jugend auf erfahren haben, die in Sorgen alt und grau geworden sind und sich an den Osterglanben vom Anferstaiidenen als an die schönste Hoffnung ihres nrnycligen Erdendaseins klammern, weil einzig sie auch ihnen ja die Auferstehung, das ewige Leben verbürgt. Das ist die leiste Schlußfolgerung, die aus der Ostcrbotschast und dem Osterglanben rcsnltirt: die Auferstehung Jein — die Bürg schaft eigener Auferstehung. Seltsames Zusammentreffen! Auch hier ans der Natur durch Analogieschluß ein Gleiches zu finden: Winterschlaf und Frühlingslehen. Aussaat und Ernte. Todes- schlnmmer und Auferstehung. Wohl haben vereinzelte edle Denker, ticssinnige Philosophen des Alterthnms und auch die späteren Ge schlechter Israels der Seele zugerufen, daß sie unsterblich sei, aber konsequent wurde dieser Glaube, der in der Osternacht geboren worden ist. doch erst ans christlichem Bode». Erst hier wurden die kümmerlichen Funken trüber Ahnung znm strahlenden Tagesgcstirn leuchtender Gcwißheii. das das Dunkel zwischen Tiesicits und Jenseits machtvoll erhellen sollte und die Welt als Osterwnne, als Licht und Lebe» wendende, in jedem iungcn Jahre auf's «Neue grüßt, wenn der Frühling seinen blüthcnrciche» Einzug hält in die feiernde Erde und von Land zu Land, von Meer zu Meer in fröh- iichem Osterglanben die liegende Osterbotschast klingt: „Christ ist erstanden; er ist wahrhaftig auferstandeii!" Feruschreib- mU> Aernsprech-Berichte vom 1. April. * Wien. Die „Politische Korrespondenz" meldet aus Peters burg, es stehe unmittelbar eine offiziöse Mittheilung a» den Vatikan in dem Sinne bevor, daß eine Einladung znr Beschickung der Abrüstungskonferenz nicht erfolge, da zur Bethelligung nur Staate» eingcladen werden würden, welche stehende Heere unterhalten. Die Mittheilung werde in freundschaftlichstem Tone gehalten sein und die wärmste Anerkennung für die Wirksamkeit des Papstes bei dessen Eintreten für die Friedensidee ausdrücken. * Rom. Tie Doktoren Mazzoni und Lapponi entfernten heute Abend bei dem Papste mittelst eines kleinen Schnittes mit der Scheere einen kleinen 5, Eentimeter langen Streiten kranker Haut an der overirten Stelle. Der Papst empfand dabei keinerlei Schmerz. Die operirtc Stelle, welche fast völlig vernarbt ist, wurde mittekst Pstasterstrcifens geschlossen und der ganze Verband entfernt wird cclebriren wieder besuchen * London. Ein Fischerboot landete TI Ueberlebende des Dampfers „Pontos" bei Hastings. Unter den Geretteten deftndel sich eine deutsche Erzieherin. ES wird als zweifellos angesehen, daß der „Pontos" mit dem Dampfer „Star os New-Zealand" znsammcngestoßcn ist. da derselbe 12 Personen gerettet hat. Berlin. Ter Wiederzusammcntritt einer Zuckcrkonfcrcnz betreffend Erledigung der Prämienfragc, vielleicht für einen der Monate des Spätsommers, wird unter den betbeiligtcn Mächten nicht ohne Aussicht aus Erfolg erörtert. — Offiziös wird daraus hingewiesen, daß heute die Frist abgelanfen ist. bis zn welcher die freien Innungen ihre Verfassungen den neuen Bcslimmungen des Handwerker-Orgainsations-Gesetzes vom 26. Juni 1867 entsprechend umgestaltet haben sollten. Es wird hinzugefügt, day indessen wohl noch verschiedenen Innungen auch über den 3l. März d. I. Zeit zur Anpassung ihrer Satzungen an die neuen Vor werde gewährt werden müssen: ledenfalls allen denen, welche auf die Umwandlung in eine Zwangsinnung cinen Antrag gestellt haben, diesen von der Aufsichtsbehörde wegen Nichterfüllung aller dazu nöthigen Vorbedingungen nicht bewilligt und die Mittheilung davon erst so spät erhalten haben, daß sie unmöglich in der kurzen dazwischen gelegenen Zeit der Gesctzforderung haben entsprechen können. - Gemäß der kaiserlichen Verordnung betr. die Ueber- nahme der Landeshoheit über das Schutzgebiet von Deutsch- Neuguinea durch das Reich hat der Reichskanzler verfügt, daß ins besondere nachstehende von der Neuguinea-Compagnie ausge übte Äermögcnsrcchte ans den Landessisküs des Schutzgebietes von Deutsch-Neuguinea übergehen: 1. das Recht, ausschließlich herrenloses Land in Besitz zu nehmen und darüber zu verfügen, sowie ausschließlich mit oen Eingeborenen Verträge über Land- und Grundbercchligung abzuschltcßen; 2. das Recht folgender Gewerbebetriebe: der Betrieb der Fischerei auf Perlmntternirnchelii, Perlen, sowie auf Trepang, die Gewinnung von Guano oder ander weitigen Düngemitteln, die Ausbeutung des Bodens auf Erz. Edel steine und brennbare Materialien, die Ausbeulung von nicht Im Besitz der Eingeborenen oder sonstigen Etgenthüniern befindlichen Kokospalmenbeständen auf Kopm: den Betrieb der Küstenfischerei und das Schlagen von Holz sür gewerbliche und Handclszwecke auf allen nicht in Privatbesitz befindlichen Landstrecken von der obrigkeitlichen Genehmigung abhängig zu machen. Die gesammten richterlichen und VenvaltungSbefugiiiffe des Landeshauptmanns für das Schutzgebiet der Neuguinea-Compagnie gehen auf den kaiserlichen Gouverneur von Deutsch-Neuguinea über. — Durch Hamburg. Bei herrlichstem Sonnenschein verließen Heu?: früh 8 Uhr die beiden dicht besetzten Dampfer „Blanteuesc" uno „Silvana" den Hamburger Hasen. Unter den an Bord Besmo- sichen bemerkte man den Admiral Koesler mit vielen hohen Marine- Offizieren. ^General v. Massow. Generalleutnant v. Schlcini!. sowie die Obersten und viele Offiziere der Regimenier Nr. 31 und 76, ferner den preußncken Gciandtcn Grasen Wolff-Mettemich, den Geb. Admiralitätsrath Neumeyr. den Senator Tr. Bthrmanii. den Präsidenten der Bürgerschaft Hinrichsen. die Vorsitzende!! des Anssichls raths der Hamburg-Amerila-Linie, sowie die übrigen Mitgliede- des Auisichisraths, die Direktoren, viele Mitglieder der Bürgen schaff: im Ganzen waren es etwa 70ÜPerwnc». Uni !)>d Uhr tcn : die „Bulgarin" bei Brunshausen in Sich!, die Musik spielte di, Hamburger Nationalhymne. Kapitän Schmidt, umgeben von den Offizieren und Mciiuffchasten. stand auf dem Oberdeck und wurde mit „Hnrrah" begrüßt. Während die mit zahlreicher Menschen menge dicht besetzten Vcrgnüguiigsdanipfer die „Vulgaria" um fuhren, begaben sich sämmtliche Passagiere der „Blankeneie" und „Silvana" an Bord der „Vulgaria". wo auf dem überdeck eine großartige Feier stattfand. Nachdem der Kapitän, die Offiziere. Manmchaflen und Ehrengäste sich an den -1 Ecken ausgestellt hatten, ! spielte die Musik: „Lobet den Herrn!", ivdann hielt der Ham burger Senator Tr. Behrinann eine ergreifende Begrüßungsrede, in welcher er daraus hinwies, daß die ersten Worte des Kaisers, als er den glücklichen Ansgang des Schicksals der „Vulgaria" er fuhr, der Ausdruck innigsten Tankes gegen Galt waren: ebenso solle auch die erste Begrüßung durch die Balcistadt mit heißesten Danke für Gottes Güte erfolgen. Redner gedachte n. A. des ver unglückten Matrosen König. Nicht die Nachricht von der Errettung allein, sondern auch die Berichte über die vollkommene Ordnung und Pflichterfüllung bältcn die Herzen üöhcr schlage» lassen Hier durch und durch Gottes Beistand sei cs gelungen, das schwierige Werk zum Ziele zn führen. Hieraus hielt Admiral Koestcr eine Ansprache und begrüßte die Offiziere und Mannschasten im Namen des Kaisers als Eyes der Kaiserlichen Marine beim Einlaufen in i den Heiinathshafcn. Als dem Kaiser die Nachricht über den schweren ' Unfall zuging. habe er Vertrauen aus die Tüchtigteit der deuttche» l "ecleute gehabt, daß es dem Schiffe gelingen werde, den schützen-i den Hafen zu erreichen Deutschland ein Jubelrns, Pnnta Delgada erreicht Nach imd Anerkennung der treuesten Pflichterfüllung heiße er im Sr. Majestät des Kaisers die „Bulgarin" herzlich willkom» verbinde damit die Hoffnung, daß ihre Kraft der Hc einem binttrlasseneii Briese Liebeskummer an als die Nachricht lam, daß die „Vulgaria üabc. Mit ttrlstem Tanle gegen Gott im Namen willkommen und ^ ... -.... . . Hamburg- Amerika-Linic Jahre hinaus in Frische erhalten bleiben möge. Alsdann hielt General v. Massow eine Ansprache, in welcher er ansführtc, daß er Namens der Land-Armee der .,Bulgarin" herz liche Sympathien entgegen dringe und dem Kapitän und der Man»- ichaft zn den, Erfolge und zur glücklichen Heimkehr seine Glück wünsche darbringc. Daraus hob der preußische Gesandte Gras Wolfs-Metternich in seiner Rede hervor, wie außer Tcnttchland auch das Ausland in hervorragender Weile der Mannschast kwr „Bulgarin" Anerkennung gezollt habe. Er iei von Sr. Majestät dem Kaiser beauftragt, als Zeichen der Anerkennung der ge lammten Mannschaft Dekorationen zu verleihen. Direltor Ballte» sprach hierauf Namens des Anfsichtsraths und thcilte Rangerhöh ungen und Gratifikationen mit: es erfolgte nun die allgemeine Be glückwünschung des Kapitäns und der Offiziere Während der Feier wurden von den Beranngnngs-Tompfenr Böllerschüsse abgetaner!. Hnrrahrnte ausgöbracht und lustige Weisen geipiel!. Tann wurden die Schiffe „Blankenese" und „Silvana" bestiegen und unter de» Klänge» des „Sang an Acgir" die Rückfahrt angetreten. Neberakl trugen die Ufer herrlichsten Flaggein'chmucl. Unter fortwährende? Hnirakrusen und unter Bvllerfchüssen langten die Ta in vier um I' .1 Uhr im Hasen an. Von da begab sich die Mannschaft nach dem Rathhainc, wo der Empfang durch den Senat statttand. In der prächtigen Halle der großen Ratlisdiele hielt Bürgermeister Mviickebcrg eine turze Ansprache, in welcher er die Besatzung all ein Muster dcntichcr Treue feierte und ei» Hoch ans sie ansbraclUe, das von Fanfaren begleitet wurde. Tan» pries Woermann die Beiatznng als eine unvergleichliche; aus seine Worte „Deutschland ist stolz ans ivlcbe Seeleute >" folgte iiiinutenlaiig sich erneuernder Beifall. — Kapitän Schmidt hat daS Koniihurrreu; des Hansordens von Hohenzollern, dcr i. Offizier und der Obermaicynirw äcn Roll en Adlerordcn l. Klaffe, die übrigen Offiziere meist den Krvnenoidc n. die Mannschaften das Allgemeine Ehrenzeichen bezw. die Medaille znm Kronenorden erhalten. Von der Verwaltung der Amerika- Linie erhielt Kapitän Schmidt 1Ö.6M Marl, der 1 Offizier wnd außer der Reihe znm Kapitän befördert und erhält außerdem 3600 Mark, der 1. Maschinist rückt in die höchste Gehaltsklcö eines Ohcrmaichinisten und erhält 5000 Mark, der 2- Offizier wird zum 1. Offizier befördert und erhält MD Marl. In ähnlicher. Weite rücken die übrigen Offiziere, Maschinisten n ' w ans. Alle übrigen Mitglieder der Besatzung erhalten ein Gescheut in der Höhe ihrer Gage für ein Vierteljahr und bleiben für die weitere Anstellung in den Diensten der Gesellschaft stets bevorzugt. Hamburg. Die „Bulgarin" ist still und geräuschlos in d>n Brunöbanicncr vascn eliigefahren. Sie passirlc zunächst Eurhave» und legteeinen Augenblick an. Direktor Ballten mrd zwei Mitglieder des Anfsichtsraths der Amerika-Linie gingen an Bord. Es fand eine kurze herzliche Begrüßung zwischen dem Kapitän und den Herren ans Teck statt. Man begann sofort mit der Dckorirnng des Sck '^ § T ^ S - ru e- »2- ki- v- - tg dann mit den für die Feier vorgeiekenen Ezcrzitien der Mann schaff. Alle Leute der Besatzung werben von staatswegen dekorirt und da sich die Feier später vor den Ehrengästen abspielen soll, wird Alles mit militärlichcr Exaktheit geprobt. "Hamburg. Bei dem Festmahl im Gmndsteinkellcr des Rathhauses brachte der Präsident Woermann den Toast auf den Kaiser aus und schlug unter inbelnder Zustimmung die Absenkung eines Telegramms an den Kaiser vor, in welchem seitens der Vertreter der Hamburgischen Kaufmannschaft, der Mitglieder der Verwaltung der Hambura-Amerikalinie und der gesammten Besatzung der „Bulgarin" der Dank für die wiederholten Beweise der Theilnahme ausgesprochen und unverbrüchliche Treue erneut gelobt wird. Kiel. Aus Befehl des Kaisers werden sämmtlichc Schiffe des ersten Geschwaders am Tage von Eckernfvrde <15. April 1818) vor Eckcrnförde ankern. « -Baden. Seit dem frühen Morgen treffen ln, Russischen Hof", wo Reichskanzler Fürst Hohenlohe wohnt, pracht volle Blumenarrangements. Telegramme und Adressen in großer Zahl ein. darunter sehr herzliche Glückwunsch-Depeschen der meisten
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