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— Bor rini-m Tag« k«« ei» Landwano «it einem mit Heu beladenen Handschlitten nach Dresden, um selbiges hier zu verkaufen. Auf der Meißnergasfe empfindet der Dörfler das, was man Durst nennt. Die Gelegenheit ist günstig, er sieht «in Destillationsgeschäft, lenkt seinen Schlitten vor die Thür und geht hinein Nach einigen Minuten, als daS Geschäft Geendet und er mit seinem Hmschlittm weiter fahren will, ist solcher verschwunden Vater Heumann guckt nach allen vier Winden nnd schreit: Haben Sie meinen Schlitten nicht gesehen? Nichts ist da, nur der alte steinerne Röhrtrog steht noch fest auf dem alten Fleck. Der Schlitten ist von einem unbekannten Spitzbuben weggefahren worden und erst später gelang es, sol chen aufzufinden und zwar im entferntesten Theile des söge- nannten neuen Anbaues. Dort stand er auf der Straße, weil i- «S wahrscheinlich dem Diebe nicht gelungen, dafür einen Käufer aufzufinden. — Angekündigte Gerichtsverhandlung: Heut< Bormittag 9 Uhr Wider den Kellner Bruno Theodor Lemcke wegen Fund-Unterschlagung. 11 Uhr Wider den Provisions- Reisenden Friedr. Wilh. Theod Lorenz aus Zöblitz wegen Un terschlagung. Vors : Herr Gerichtsrath Glöckner. Morgen den 5 Vormittags 9 Uhr Wider den Lumpen- u Knochen- Händler Johann Georg Andreas Thomä aus Hainsberg wegen versuchten Bettugs. Vors.: Herr Gerichtsrath Einert. Feuilleton. als« oder SS00 Thaler und dann eine Pension von jährlich 15ÜU E« geht nicht« über die Bescheidenheit solcher -istrlonrn. Kleine Plaudereien aus Dresden. Müller. Sag' mir einmal: find denn die Worte in Schlier'« Gedicht: ,,Joseph! Joseph! «uf entfernt« Meilen - Jage Dir dir grimme Schatten nach" vielleicht der Ausruf emes Gläubigers hinter den, der dieser Tage Schulze. Das weiß ich nicht. Ich werde jedoch Erkundigung einziehen. Müller. Thu' daS I aber bald, spute Dich. Müller. Ist denn das Derjenige, welcher, Du weißt schon, der auch Ziegel gebrannt hat? Schulze. Ist mir unbekannt. Ich weiß nur so viel, daß es Ihm in letzterer Zeit stark auf die Nägel gebrannt hat. Müller. Sr soll ja noch wenige Tage zuvor einen hiesigen Restaurateur, dem Er in di« Küche nachgelausen, mir 6000 Thaler» hadsn änpumpen wollen. > Schulze. Ja, in der Küche und das war dem Restaurateur stur Glück. Schulze. Nu, da hat Er den Braten gerochen- Müller. Woher stammt denn der Name Bayonnet? Schulze. Nach dem Wagner'schen etymologischen Wörterbuch daher, weil es in Bayonne ersunden worden ist. Auf deutsch heißt es Haugewehr, Spieß. Müller. Da kann ich also getrost sagen: baß die Spieße von B a y o n n e a u s g e g a n g e n. Schulze. So ist'S. * Rach Berichten au« Hannover fand daselbst am 27. Decbr. im tgl. Hosthealer Räder'« neuestes komische« Zauberspiel „Ella, die Nym phentochter" vor ausverkauftem Haufe statt. Frl. Held als Nymphe Hulta entzückte Alles durch ihre überaus armulhige und drollige Lei stung in dc« verschiedenen Gestalten der neckenden Nymphe und Herr Berendt als Diener Jonathan unteestützte sie durch treffliche Komik und höchst wirksamen Eoupletvortrag- Beide mußten vielfach dacapo fingen und wurden oft gerufen. Frau Gned als Baronin, Hr. Gliemann als Triton, Hr. Beck «iS Baron und Frl. Keßler a!S Ella leisteten ebenfalls Anrrkrnnenswerthe-, wie denn das übrige zahlreiche Personal durch vor- treffliches Zusammenspiel zum Gelingen des Ganzen lebhaft beitrug. Btirb nun schon von Seiten der Darsteller nichts zu wünschen übrig, s» war die Ausstattung eine so glänzende, wie fie früher dort noch nicht gesehen. Die neuen Dekorationen vom Hofmaler Martin, der Bildersaal, der Golf von Neapel» die blaue Grotte sind wahre Meister stücke und wuiden mit Beifallssturm ausgenommen und der Meister vom dankbaren Publikum öfter gerufen. Das Corps de Ballet erfreute durch Nymphentänze, Polka und Lhocoladiire, Mazurka's, Tarantellen rc. Das überraschte Publikum spendete reichlichen Beifall. Erreichen auch die Räder'schen Possen nicht den poeiischen Werth der Raimund'schen Dichtungen, so bieten sie doch so vielen ächten deutschen Humor und W ffen den Volkston so gut «nzuregen, daß alle Schichten deS Publi- s kamS sich gern an ihrer Aufführung erfreue». Die dazu gehörige Musik ist von Carl Riccius. Wir haben schon eine große Anzahl Rader'scher Possen auf unserem Repenoir, die stets bei vollen Häuflrn wiederholt werra'und reiht sich das neueste Z->ube>lpiel den früheren würdig an. * Nur keine Ueberststrzung. Der Hochmuih und die An- l maßung gewisser Hoischauspieler geht wueüch in's Aschgraue. So macht jetzt der längst auSgespielte und in s alte Register gekommeneHendlichS zu Berlin, der Hofihcater-Jnlendanz folgende Contrartsbedingungen. Er will als Ehrenmitglied dcs Hoftheaters verbleiben. So manchmal in rrner alten vor vierzig Jahren gespielten Rolle auflrelen und was ver langt er Jahnsgage? Nicht weniger als 600 Fiiedrichsd'or. Das sind Müller. Wie man hört, hat Er sich über Görlitz nach Schlests» in's Riesengebirge begeben. Vielleicht am Ende gar hinauf, aus dt« Schncekoppe. Schulze. Leicht möglich, da Er schon immer hi,r hoch hinauf wollte. Müller. Aber wo will Er denn jetzt da oben Quartier nehmen? Schulze. Nu. jedenfalls in der S ch l i n g e l b a u d e. Müller. Richtig! da» ist rin ganz angemessener Ort. Müller. Sag einmal, kennst Du den Unterschied zwischen: einer Margarethentasche und der Margarethenhütte? Schulze. Ja! Die Mcrganthenkasche hat blanke „Knöpft", bei der Margareihcnhütte aber sind die Knöpfe alle. Müller. Richtig! Die Margareihenlascde hängt vorn zur Auf nahme für ein Paar Neugroschen, dir Marganthenhütte aber hängt hinlcn und vorn mit 135,000 Thaler. Müller (fingt). Es ist bestimmt in Gottes Rath — Schulze (einfallend). Daß man selbst als Commercienrath . . . Müller. Muß scheiden. Schutze. Doch mußt Du mich auch recht »erstehn . . . Müller. Es wird noch Mancher Pleite gehn Schulze. Von unfern Leuten. Müller. Rel gestern im Marionetten-Theater bei Bonneschki auf dem Gewandhaussaal. Schulze. Du meinst seinen Theaterzettel. Müller. Richtig, da steht zu lesen : EvSperle wird sich dem Pub likum als reisendes Genie, als Passagier durch diev« ft und als Nachtwächter zu empfehlen suchen. Reine Perfiffia-e! . Schulze. Kannst recht haben, denn fitzt diese reisenden Genie«, diese luftigen Passagiere, so Etwas ist wirklich — unterm Nacht wächter. . , . M. «tt«, kl. Plauenschegafic 33,1. VLttnotortv-FLttKULin. Auswahl von Pianos in Flügelsonn, mit englischer und deutscher Mechanik. Patent-Stutzflügel mit schwebender Anhängeplatte. Pianinos Sämmtliche Instrumente aus der berühmten Fabrik von Blüthner in Leipzig. 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