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Händen der hjnzueilenden Verfolger, der Kutscher hieb auf Menschen und Pferde loö und fuhr davon, die Verfolger setzten lärmend hinterher und der Schuldner entkam unge- sehen auS dem nunmehr unbesetzten Hause. Nach einer Verfolgung, von etwa 5 Minuten hielt der Wagen nicht nur an, sondern kehrte sogar um und fuhr den Verfolgern entgegen, diese stürzten aus denselben zu, wurden aber nicht wenig enttäuscht und geärgert, als sie statt des Schuld ners ein fremdes Gesicht sich ihnen höhnisch entgegenstrek- ken sehen. Der Schuldner soll unterdeß wohlbehalten wieder in Dresden angekommcn sein. Zweites Theater. Frl. Ottilie Genec ist eine derjenige» Künstlernaturen, die mit einem wohlerwoi denen Selbstgefühl anderen College» ge- gcnüber mit Recht von stch sagen können: anvk' io sono More! —- oder wie sie vielleicht für ihren resoluten Charakter und die Sach«, die wir meinen bezeichnender sagen würde: »Wer nicht Alle- kann, kann Nichts!* In diesem Gefühle hat sie, die munterste aller deutschen Liebhaberinnen, der personificirte weiß, lichc Komiker, der wellbekannte Repräsentant der specifischen ber liner Soubrettenplis stch neuerdings jener Roll« bemächtigt, mit der ihr« Rivalin im Reiche Tbalien'S, di« FriederikeGoßmann in Wien allen muntern Liebhaberinnen der Gegenwart den Rang ablief und — stehe da k auch Ottilie hat das Zeug dazu, in die ser Rolle sich den besten .Grillen* anzureihen, wie stc in anderen Rollen daS beste Gegenmittel gegen Grillen und Grillenfangen für einen großen Theil deS Deutschen TheaürpublikuwS bis j tzt geblieben ist. Schon keim ersten Auftreten, oder vielmehr znm Fenster- hereinsteigea, hinter ihrer Henne her, wurde Frl. Gence von dem zahlreich versammelten Publikum mit Beifall begrüßt, der stch mit und nach jedem Acte aufs lebhafteste steigerte, so daß ihr nahe an ein Dutzend Hervorrufe zu Theil wurde». Die Rolle selbst ist zu bekannt, um sie hier dramaturgisch aufs Neue durchzuspre- chen, cS sei nur in Kurzem bemerkt, daß von der genialen Kunst- lerin nicht allein di- schroffen und rauhen Gelten, sondern auch die durch die Macht der Liebe in ihr hcrvorgezauberten weicheren Töne mit außerordentlich treuer Eharaktrristik und meisterhafter Naturwahrheit wiedergcgcbcn wurden, ja daß gerade die rühren den Particc» und somit die zwme Hälfte der Acte vom Publikum mit größter Theilnahm» ausgenommen wurden. Ueberhaupt war die Vorstellung im Ganzen sehr rühmenSwlrth; Frau N eS- müller gab eine meisterhafte alte Fadct und wurde im 4. Act» zweimal gerufen, ebenso war der Landry des Hm. ». Leuchert voll Wärme und schöner gefühlvoller Hingebung; ferner verdient Hr. Ncubert als Didier alle- Lob, denn er spielte mit Sau- derüit, Herzlichkeit, Fleiß und Nerständniß von Anfang bis zu Ende. Endlich haben noch Frl. MantiuS als Madelon und Hr. Sie in deck als Vater Barbeaud ein R-cht auf ehrenvolle Erwähnung. Gestern Abend wurde dir .Grille* wiederholt, >v daß wir gewissermaßen g stern zweimal denselben Character, nur in anderer Form, vorgeführt erhalten. In der Nachmittags vorstellung ward nämlich das ländliche Charaktcrgcinäldr.Im Dorfe* wiederholt, worin Frl. Bertha Rathmeyer gastirte und war der Besuch beider Vorstellungen daher ein ebenso inte ressanter a!S belohnender. Das Gastspiel dcö Frl. Ratbmetzer und des Hrn. v. Leuchen wird übrigens nur noch wenige Tag« dauern, weshalb wir nicht unterlassen, noch um eine Wiederhol ung des.Deserteur" und deS .alten Corpora!* zu ersu chen, worin Hr. v. Leuchert so geniale Leistungen giebt. —vk— AaMttteu- RachrtMeu. Geboren: Ein Sohn: Hrn. H. Brückner in Dresden. Hrn. R, Rößler in Großenhain. — Eine Tochter: Hrn. Adv. I. Scharf in Zwickau. Hrn. R. Poeppig in Neustadt a. d. Orla. Nvrkobtr Hr. Pastor Hcnduck mit Frl. M. Remanofsky in Salbe a. d. Saale. Getraut: Hr. I. Friese u. Frl. S. Wendt in Dresden. Gestorben: Frau E. F. verw. Lutzschmann, geb. Macherauch in Dresden. Hrn. Stadtwundarzt E. FrciSleben das. ein Sohn Hr. A. Möbiu« das. Frau E. Jacob, geb. Hänichen in Rewyork Hrn. I. S. Adolf in Leipzig eine Tochtcr, Margarethe Hr. L L. Mühjner das. Hrn. R. Rehrhoff v. Holderbcrg das. ei» Sohm Rudolph. Hrn. Schuldir. Krieger in Meerane ein Sohn, Alexan der. Krau W. Böttger. geb. Goltzjch in Großenhain. Hrn. Pa stor Naumann in Störmthal. eine Tochter, Elisabeth. Hrn. E. Dönng in Reichenbach eine Tochter, Marie. Hr. F. E Former! in Leipzig. Hr. E. H. Kietz in Llndenau. kömMelies KoMvrttvr. Montag den 15. August. Don Carlos, Jnfant von Spanien. Trauerspiel in 5 Akten von Schiller. Marquis von Posa — Herr Emil Dcvrient Anfang halb Uhr. «Sude um I» Uhr Sommer-Saison im K. großen Sorten Montag den 15. August. Achte Gastdarstcllung des Hrn Eduard v Leuchert Der alte Corporal, oder: Die Heimkehr aus Sibirien. Soldatengcinaldc in 5 Abth. von C Juin und P. I. Reinhard. ' Erste Abtheilung: Das Vermächtniß in der Schlacht. In 1 Alt Zweite Abtheilung: Der Stumme. I» 4 Acten. 16 Jahre später » Simon — Hr. E. v. Leuchert als Gast. Anfang 6 Uhr. Ende 8 Uhr. Dienstag den 16. August. Gastvorstellung de« Frl. Ot,ilie Genec und des Hrn. E. v. Leuchert. Glückliche Flitterwochen. Hierauf: Jettchen am Fenster. Diesem folgt: Was sich der Wald erzählt. Zum Schluß: Bei Wasser und Brod. vv nlelvioll» »11« «so. V»rel»«o1 llo. Al»1r»l2«n .m»«,. Theodor Schräder Gchloß-Straße Nr< 1. Roggen Brod rein und von vorzüglichem Geschmack empfiehlt von jetzt an jeden Wochenmarkt in Neustadt unter der Vrodnum- mer L55 die Brodbäckerei von Friedrich Schmiedgen zu Sradt Neudorf. Sidonien Bäder rienbrücke am Neustädter Ufer des Schiffhafcns, die Gon deln zur Ueberfabrt an der Mündung der Weißeritz. (Früh 5 Uhr ) Roth und Weiße Flagge. Anfrage. Kann nach der aushängenden Posttaxe auf eine Ent fernung von 4 Meilen und einem Gewicht von 8 Pfd. mehr als I Ngr. verlangt werden? Ein Wittwer, 36 Jahre alt, hiesiger Bürger und Ge schäftsmann, sucht bei einer allein stehenden Person Logis und Kost, und könnte, wenn die Verhältnisse geeignet er scheinen, eine Verehelichung später stattfinden. Geehrte Damen wollen ihre werthen Adressen unter v. l, poslo restante niederlegen. Letzte Aufstellung von ^ ItGV- »»«»l isinvn wird nun bald geschloffen.