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IjeleiicliliiitW-VeseiiMiiö« kür On», «lelctr. 1-tcdt, ketrvlviuu, flsrrsn. v^lllläer. Vsppkütv. rilrdüle »mptit'lilt in clolllsekvn, ^>Vlom> traar. I'chdri^Ltou »adnIK nn.I 28 Lmlvllstr. 23. o. ck. Lllavulliroko. „ L.Löiim« s votnen 6ai>tenLcIi!aucIi VerLävkallvr ktir Uvrrvn. Damen und liindor, 1«I«I><, d««,u«m und üusüorüt «N'lt«nm, boi Herren und Knnken dis Itoncni- trtstror oricoEsnd. rum kreise von 3 <1 !dllt. atots vor- rütlüi,- lrvim Vorkortigsr. Itrmeln^l^t und Oi tlin,»»«! k<!.». 1jVenl!8cI,»cli 8en.. MiisiuiiMk rZ^. 8o«»tnx8 xeiitluvt von 11 — 12 t)I>r. Nr. 290. Sliiettel! Ter Fall Spabn. Ländliche Arbeiter. Musik- und Dichternbende. Bezirksnusschuß- sitznng. Gerichtsverhandlungen. Lortzing's Zarenlied. Muthmaßliche Witterung: Ziemlich warm, veränderlich. Lonullliend, 10. Oktoller 19<N. eir« ik/vrra/« LV/// trbonnr>en cir« ^«8«° in /V/7//F-7, i«t eise' ^faupiAesc^L/issiei/e ^/crrne-18^. A8 unck eierr ai/cr- r^ü/ks be/sneiisc/een vlunaitme'^ie'isen rni» ?>et8e rv>» /ke» eis» ^err«« irsirs» 5ei8ia»8ieeiis» inr Dsttiscieen lisis/rs- e/eteesis ise>'<ie>» /issisiittNAe» 2 ,1/ar/e, r'u Oesisrr'e.'isir- t/nAa»» s» L L^rone» //ciicv-r ekNAe«o</i«!e». /s eenen I/seeeri sieiii seeie eie»' ÄeFrte/«p»-e!8 r» /)re§eien «enei ^OEien üee eie»' Iier»/,iFe80^ee/iei8ieiie ar,/ M /'/A., bei eien ^ereee-'i. /'o8ie»r8i«iie»r r>» /ioieb^e/ebieie uu/ ^ ii//e. u»ei rn 0s8is»^sr'o/e-i/nA«»'ir ««/ ii eiZ //eiie»'. Sk80dLslÄ8t6l1ö üor „Vi68äll6i' Mokrioliiöv". Der Aal! Tpahn. Der Fall Spahn, über den die in der Presse geführle Polemik bereits abzuebben begann, so das; man die ganze Sache sür erledigt halten konnte, hat Plöhlich eine unerwartete Auffrischung erfahren, und zwar durch ein kaiserliches Telegramm an den Statthalter von Elsaß-Lothringen Fürsten Hohenlohe-Langenburg folgenden Wort lauts: „Das Patent sür Dr. Spahn ist von Mir heute vollzogen worden. Er Wird gewiß eine vortreffliche Lehrkraft für die Universi tät werde». Ich freue Mich, einen lange gehegten Wunsch Meiner Elsaß-Lothringer erfüllen zu können und Ihnen sowohl als Meinen katholischen Unterthanen überhaupt bewiesen zu haben, daß eine anerkannte wissenschaftliche Tüchtigkeit auf der Balls der Batcr- landsliebe und der Treue zum Reich immer zu Nutz und Frommen des Vaterlandes von Mir verwendet wird. Wilhelm I. U." Diese außergewöhnliche kaiserliche Ehrung des katholischen Gelehrten wird nicht verfehlen, lebhafte Kommentare hüben und drüben hervorzurufen, und so ist denn die Angelegenheit, die schon mehr oder weniger der Vergessenheit in der Fülle des politischen Tages- stoffes anheim gefallen sein schien, mit einem Male zu neuer Aktualität emporgehoben. Die Vorgeschichte des Falles Spahn reicht um einige Wochen zurück. Sie begann mit der zuerst von der Oeffeutlichkell nicht besonders beachteten Meldung, daß Dr. Spahn, Sohn des Eentrumsabgeordneten Spahn, bis dahin Privatdozcnt an der Berliner Universität, als katholischer Professor der Geschichte nach Straßburg berufen worden sei. Weitere Kreise wandten der Sache erst ihre Aufmerksamkeit zu. als bekannt wurde, daß die zuständige Straßburger Fakultät sich einhellig gegen die Berufung Dr. Svahn's ausgesprochen habe, und als die »ltramontane Presse durch ihre verzückten Jubelausbrüche erkennen ließ, daß sie dem Vorgänge eine außerordentliche Wichtigkeit, eine snmptomatische Bedeutung sowohl im parteipolitischen wie im römisch-hierarchischen Sinne beimaß. Man sing nun doch an, ans evangelischer Seite wegen der mit dieser Professur verbundenen Absichten besorgt zu werden und gab den gehegten Befürchtungen und Bedenken in der Presse Ausdruck, übrigens in einer Form, deren durchgängig gewahrte Sachlichkeit gegen die tendenziösen Ergüsse der ultramontanen Blätter wohlthuend abstach. Die nächste Enlwickclungsphase des Falles bildete das Erscheinen des Grafen Hoensbroech auf der Vildfläche, der in den schäumenden Wein der ultramontanen Begeisterung eine Menge Wasser durch die Mittheilung goß. daß Dr. Spahn ihm gegenüber seine grundsätzliche Gegnerschaft gegen das ultramontane Wesen in der katholischen Kirche deutlich be kundet habe. Hiergegen legte Dr. Spahn in einer Zuschrift an das Berliner Centrumsblalt. die „Germania", Verwahrung ein, indem er keine Acußerung, die er nicht schlechtweg bestritt, deren Wortlaut er aber nicht im Gedächtniß zu tragen erklärte, dem Sinne nach gewissermaßen als „nicht böse gemeint" hinzustellrn juchte und sich zur „Rechtfertigung" auf seine grsammte Thätigkeit <im katholischen Interesse berief. Nunmehr trat Graf Hoensbroech lmit der Veröffentlichung des „kompromittirenden" Briefwechsels des Dr. Spahn hervor, aus dem sich ergab, daß Dr. Spahn vor etwa 3 Jahren folgende Auslassung über den UltramvntanismuS zu Papier gebracht hatte: „Das Ultramontane im Katholizismus ilt ein Uebel, das die katholische Religion und die katholische Wissenschaft belastet." Gleichzeitig brachte Gras Hoensbroech zur allgemeinen Kenntniß, daß er damals einen antinltramontanen Artikel Dr. Spahn s ohne dessen Namensunterschrift in daS zu jener Zeit von ihm, Hoensbroech. redigirte Blatt ausgenommen habe. Die Folge dieser Enthüllungen, die dem Grasen Hoensbroech von verschiedenen Seiten den Vorwurf der Indiskretion und der unberechtigten Preisgcbung des Ncdaktioiisgeheimnisses zuzogen, war ein merklicher Rückschlag der Svmpathien für den eben erst so hoch gefeierten Gelehrten in der ultramontanen Presse. Man entdeckte nun plötzlich noch allerlei sonstige Mängel in dem wissen schaftlichen Charaktcrbilde Dr. Svahn's. Schon seine Doktor- dissertation soll „Zugeständnisse an die protestantische Auffassung" enthalten: ferner habe er in seinem bedeutendsten Werke, der Lebensgeschichte des Johannes Eochläus, dielen Hauvtvorkämpfer der katholischen Kirche im l6. Jahrhundert, als „Landsknecht der Theologie", als „niederen Geist, dessen nieiste Schriften völlig werthlos seien", venirtheilt, während Luther als „der größte Deutsche seiner Zeit" gepriesen werde: endlich stamme ein „schmach volles" Feuilleton in einem demokratiichen Blatte zu Gunsten der katholisch-liberalen Geichichtsprofessoren aus seiner Feder! Es ist ja nun ohne Weiteres klar, daß alle jene Tinge, die da von ultra- montaner Seite dem Dr. Spahn zur Unchre angcrechnct werden, vom wissenschaftlichen Standpunkte eine Auszeichnung sür ihn be deuten. Zugleich legen sie aber auch die Frage nahe, ob sich der Versuch, eine besondere Vertretung sür „katholische" Geschichts wissenschaft an deutschen Universitäten zu schassen, überhaupt auf die Tauer durchführen läßt. Ter Gedanke erinnert unangenehm an die „katholischen" Tanzstunden und ähnlichen Unsinn, der in letzter Zeit in ultramontanen Köpfen zu spuken begonnen hat. Die Wissenschaft der Geschichte verträgt ihrer Natur nach keine konfessionelle Zwangsjacke, sondern verlangt Lehrer und Darsteller, die einzig und allein der Macht der Wahrheit zu gehorchen bestrebt sind und die jedem Menschen angeborene Neigung zur subjektiven Auffassung im Interesse der objektiven Forschung nach' besten Kräften zu unterdrücken trachte», vorbehaltlich des nationalen Grundzuges, der jeden vaterländischen Geschichtsunterricht selbst verständlich beherrsche» muß. Doch wie die Dinge einmal liegen, muß mit der „katholischen" Geschichtsproiessur bis auf Weiteres als mit einer stehenden Ein richtung im Deutschen Reiche gerechnet «erden, und da ist es denn freilich immer noch das kleinere Uebel, wenn wenigstens Männer von sachlichem Urtheil und weitem Blick, wie offenbar der Dr. Spahn einer ist, zu diesem Lehramte berufen werden. Man geht auch wohl nicht fehl, wenn nian die kaiserliche Depesche in erster Linie unter diesem Gesichtswinkel beurtheilt, indem man sie als eine persönliche Auszeichnung für Dr. Spahn betrachtet, die ihm als Ansporn und Ermunterung inmitten der schwieri gen Verhältnisse dienen soll, unter denen er sein Amt in Straßburg antritt. Man muß bedenken, daß Dr. Spahn eigentlich Alles gegen sich hat: die Straßburger Fakultät, die »ltramontane Partei und endlich auch denjenigen Tbeil des nichtultramontanen Publikums, der mit dem Grafen Hoensbroech der Meinung ist. daß die Furcht des Dr. Spahn vor einem öffentlichen Bekenntniß zu seiner antinltramontanen Ge sinnung einen Mangel an moralischem Mnthe bedeute, der ihn zu seinem akademische» Lehramte nicht empfehle. Mit dieser per sönlichen Auslegung erscheinen indessen noch keineswegs alle Dentungsmöglichkeitrn erschöpft. Es läßt sich auch'denke». daß der Kaffer sich gegen die ewigen zudringlichen Paritätsbeschwerden der Ultramontanen wenden will, indem er ausdrücklich aus seine katholischen Unterthanen Bezug nimmt und davon spricht, daß er diesen Lurch die Berufung Dr. Svahn's einen Beweis dafür gebe, daß „eine anerkannte wissenschaftliche Tüchtigkeit aus der Basis der Vaterlandsliebe und der Treue zum Reich immer zu Nutz und Frommen des Vaterlandes von ihm verwendet werde". Indessen, was auch inimer die kaiserliche Absicht gewesen sein mag. das Eine ist nicht zu verkennen, daß ans jeden Fall ein bitterer Niederschlag der Kundgebung bei der evangelischen Be völkerung des Reiches Zurückbleiben wird. Gewiß still in erster Linie nur der Persönlichkeit des Dr. Spahn und durch ihn dem vaterlandsliebende» reichstreucn Katholizismus ein Beweis der kaiserlichen Huld und Gnade gegeben werden. Diele Art von Katholizismus führt aber gar keine selbstständige ausschlaggebende Existenz; er wagt sich nur schüchtern in heimlichen Andeutungen in Briefen oder engen Konventikcln hervor und scheut das Licht der Oeffentlichkeit, weil der Ultramontanismns auch im deutschen Katholizismus das Szepter führt und mächtig genug ist. jede offene Auflehnung gegen seine Herrschaft rücksichtslos nieder zuschlagen. Dr. Spahn hat das auch bereits empfunden und wird wenigstens äußerlich gute Miene zum bösen ultramontanen Spiel machen müssen, wenn er nicht durch unausgesetzte persönliche Chicanen zur Verzweiflung und zum schließlichen Verzicht ans sein Amt getrieben werden will. Schon jetzt taucht in der Presse die Behauptung auf, Dr. Spahn solle nicht in Straßburg bleiben, sondem eine Professur in Breslau erhalten; wegen Straßburg würden mit einer „anderen katholischen Kraft" Unterhandlungen gepflogen. Damach läßt sich die Unsicherheit und Nngemüthlichkeit der Lage, in der sich Dr. Spahn befindet, ermessen. Neueste Drahtmeldrmgen vom 18. Oktober. (NachtS eingekiende Depeschen befinden sich Seite 4.) Berlin. (Priv.-Tel.) Prinz Eitel Iriedrich hat die kürzlich abgelegte Abschlußprüfung auf der Schule mit dem Prädikat „vorzüglich" bestanden. — Wie die hiesige türkische Botschaft mittheilt, beruhen die in den jüngsten Eagen ver breiteten ungünstigen Gerüchte über das Befinden des Sultans auf Erfindung. — Eine patriotische Feier fand heute bei Anbruch des Tages am Nationaldenkmal auf dem Krenzberg staii. An der nordwestlich gelegenen Stirnseite des Monuments, welche,, die Inschrift trägt „Leipzig. 18. Oktober !8I8", halte sich eine große Schaar von Männer», auch einige Damen und Kinder, ei», gefunden, sowie Mitglieder der Gesangsabtheilnngen von Kriege. Vereinen, welche die Erinnerung an die Befreiungskriege wieder aufleben lassen. Es wurden mehrere patriotische Lieder gesungen. Berlin. tPriv.-Tel.) lieber die Verhandlungen der Bundesralhsausjchiisse über den Zolltarif wird ferner mit- getheilt, daß die Mindrstzollsähe kür Getreide vorläufig beibehalten wurden, daß jedoch die entscheidende Abstimmung erst in der zweiten Leimig erfolgen werde. — Zn der Meldung, daß der regierende Fürst Rens; älterer Linie ein neu errichtercs Testament bei dem fürstlichen Landesgericht hinterlegt und dafür das ältere Testament znrückgenommcn habe, bemerkt die „Nat.- Ztg.": Durch Testament kann,der Fürst selbstverständlich die Erb folge nicht ändern, wenn aber dem Landtage nach dem Tode de? Fürsten zugeninthct würde, daraus bezügliche testamentarische Be stimmungen zu genehmigen, io würden dnrch ein solcyes staatlich ganz unzulässiges Verfahren ähnliche Wirren entstehen, wie seiner zeit in Livvc-Delmvld. — In Paris tagt gegenwärtig uuterBorsih des Direktors der Berliner Sternwarte, Geh. Raths Prof. Dr. Förster, die Konferenz der Delegirten aller bei der Mcter- konvention vom 20. Mai 1875, belhciligten Staaten. — Die Meldung, daß in der S-adt Posen viele russische und österreichische Juden ans gewieie» seien, wird von dortigen Blättern dcmcnlirt. Es seien überhaupt weder Juden noch Christen in größerem als dem bisherigen Umfange ausgewiesen worden, d. h. es wurde nur solchen Ausländern, die sich wirklich lästig machen, die Auseuthaltsbercchtigung entzogen. — Aus dem in Wilhelms haven cingetroffenen Transportdampfer „Tucnman" sollte, wie von dort aus gemeldet wird, der Kopf des in Peking Hingerichteten Unteroffiziers Entzai, des Mörders des Freiherrn v. Ketteler mitacbracht und dann nach Berlin geschickt worden sein. An den in Frage kommenden amtlichen Stellen ist nicht das Geringste davon bekannt. Ter „Lok.-Anz." meint, wenn die Thatiache dennoch richtig sei, so könne es sich nur um die Privatangelegen heit eines Arztes handeln, der den Schädel zu eigenen wissenschaft lichen Zwecken oder mit der Absicht mitgeführt hat, ihn einem wissenschaftlichen Institut zu dem Zwecke zu übergeben. — Nach Be schluß der Borsenvorstände in Berlin und Breslau sind die an den Börsen dieser Orte zum Handel zugclassencn Aktien der Rhederei Bereinigter Schisser, Aktiengesellschaft in Breslau, vom 21. Oktober ab franco Zinsen zu berechnen. — Der Sviri < nsring bat den Abschlngspreis an die Brenner abermals um 2 Mk., ans M Mk. Pro Hektoliter, herabgesetzt. Ter Abschlags preis für das Vorjahr betrug M Mk. — In der Gumbinner Mordsache hatte sich der Vertheidiger Marten's mit dem Hin weis auf einen gerüchtweise verstreiteten Verdacht und unter Nennung von Namen und Auszählung von belastenden Thatiachen in einer Eingabe an das Generalkommando des 1. Armeekorps in Königs berg nnt der Bitte gewandt, diese Spur zu verfolgen. Daraufhin wurde eine eingehende Untersuchung angestellt, die aber jetzt wieder eingestellt worden ist. nachdem sich ergebe» Hai. daß den Grund zu den angeführten Indizien lediglich haltlose Gerüchte gegeben haben. — Die Stadt Cbarlottenburg beabsichtigt die Aufnahme einer Anleihe von 32 Millionen Mark. — Rach wochenlangen Beobachtungen und unter ganz außergewöhnlichen Schwierigkeiten ist gestern der Berliner Kriminalpolizei die Festnahme des 2l Jahre alten Einbrechers Dammin gelungen, dessen verwegene- Treiben in der Geschichte der Berliner Kriminalistik einzig daiieht und an die Unthaten italienischer Briganten erinnert. — Ein hannover'sches Blatt kündet Enthüllungen über die bäuer liche Chansonette Traudchen Hundgeburth vom Passage!!,eater an Darnach wäre Diele weder Traudchen Hundgeburth noch cine Knb magd noch eine Bäuerin, sondern ein Berliner Kind, das die weltliche Komödie lediglich als Tric benutzt, »m sich besser ;»r Geltung zu bringen. Berlin. lPriv -Tel.) Die Ernennung des D r. Sval, n zum ordentlichen Professor der Geschichte an der Universität Straß sturg i. E. findet in der Presse eine verschiedene Benrthcilnng. Die „Voss. Ztg." 'chreibt: Einstweilen ist zu besorgen, daß Herr» Spahn in Straßburg ein alles eher als freudiger Empfang bevorsteht. Er bat vor der Hand darauf weder bei dem Lehrkörper der Universität, weder bei den Protestanten noch Katholiken zu rechnen, ec wird vielmehr selbst befürchtet haben, allgemeinem Mißtrauen zu begcg neu: und wäre er nicht der Sohn des Eentriimsfübrers, wer weis ob nickst die klerikalen Stndirenden seinen Vorleiiinaen grundsätzlich fern blieben. Herr Svcilm ist mit einer AuSnuchnung bedacht worden, deren größere Gelehrte, als er ist, bisher nickt tbeil hastig geworden ist. Die Zutnifft wird lehren, oh er sie nach träglich rechtfertigt. Aber das Centn»» kann zufrieden lein, auch wenn es nachträglich entdeckt hat. daß Herr Svabn in», nicht immer so streng ultramvntan war. wie er z» sein sich fernerhin aller Voraussicht nach befleißigen wird. Das Organ des Cenkrnms, die „Germania", Iwfst, daß der Ncmernannte im vollsten Maße das Vertrauen rechtiertigen wird, welches sowohl der Kaiser als die Katholiken in seine Person für die Znknifft gesetzt hgben. Dns Blntt schließt: Dns Mißtmuc» der kglholisrhen Kreise zu über winde» wird Herrn Professor Spobn nicht schwer sein, dg er trotz schwerer einzelner Fälle in seiner Treue zur Kirche niemnls gewankt hat und jetzt über die Methode. Maiigelhgstes in der Kirche zu besser», ganz anders denkt, als vor drei Jahren. — Tic „Beil. Polit. Rachr." lagen: Man wird in der Ernennung ein Seitenstück zu der Bernsting des Monsignore Zorn v. Bulach znm Weihbischof von Straßburg zu erblicken habe». Beide Akte sind von der gleichen Tendenz getrogen, den Gegensatz gegen das Reich, der heute noch die Anschauungen weiter katholischer Kreise beherrscht, allmählich tknnlichst zu beseitigen und in das Gegentheil, die e Mitwirkung an den Geschicken des Vaterlandes, nm- eln. Der nationale Gedanke soll dabei in den Vorderarnnd. er konfessionelle dahinter zurncktrete». Glückt dieser Schritt, lo kann er sich sür Deuttchland von großem Nutze» erweisen, sollte er wider Erwarten nicht glücken, so wird der Schaden, der damit eichet,en. schwerlich ein sehr erheblicher sein und eS werden die Kittel zur rechtzeitigen Remedur nicht fehlen. Königsberg i. Pr. tPriv.-Tel.I Die AbcndlMter melde» aus Tilsit die Verhaftung des Meicreibesitzers Gern!! in Splitter, der mit 300OON Mt. Passiven sallirte. Danzig- lPriv.-Tel.) Ans der Bühne des Barivte- Wilbelmtheaters wurde bei der Probe der Tbicrbändigcr August freudige zuwande i