Volltext Seite (XML)
Allerlei für di« Frauenwelt. ^Borlassea «Sach dem gleichnamigen GanäldevonAnge Morbelli, KunstauSstelluna DreAden. 1901.) Die Zwillinge sind kan! geworden — an einen, Tage. Wie immer liegen sie beisammen in dem groben Doppel bett unter der schneeweißen Decke, denn man da, sie nicht zu trennen gewagt. Dicht an einander geschmiegt rüden sie. die fieberheitzen Hände seil verschlungen. Des Knaben kurze, vietsende Athemzüge werden dann und wann von einen, schmerzlichen Wtmmem unter brochen, — das Mädchen aber liegt regungs los ans de», Rücken nnd starrt mit groben, glänzenden Augen unverwandt in'S Leere. Endlich aber legt sich das blonde Köpfchen aus die Seite, die Lider werden langsam ichwerer und schwerer. — sie sollen zu. — eS schläft. Wie lange es geschlafen, weis, rS nicht: aber es muß wohl sehr, sehr lange ge wesen sein. Es hat geträumt. — wirre, selt same Tinge. Engel mit goldenen Rauiche- slüaelu sind gekommen und das Brüdercheu ist dabei gewesen und hatte auch zwei Flügel, die waren so sein und schimmernd, wie Taubengefieder. Und das Brüderchen wollte unn lieben Gott fliegen und für das Schwester chen auch Flügel erbitten — und dann — dann — ja — dann ist es eben ausgemacht — und da war die Stelle, wo das Brüderchen gelegen — leer I Noch sieht man deutlich, wo sein schwarzer SrauSkops geruht, denn dort ist das Kissen ein gedrückt. Flog das Brüderchen wirklich zum Himmel, um Flügel zu hole» ? Sicher, denn noch nie im Leben dal Eins etwas für sich allein behalten. DaS Blondchen lächelt — eS will ein wenig warte», dann wird Brüder chen gewiß kommen und die Rauichcslügel dringen. Aber wenn der Herrgott ihn, keine geben will? Sv wird es recht sehr bitten. — o. eS kan» wunderschön bitte»! Und wenn der Hergott auch dann »och keine gebe» will? Dann wird eS gewik die seinen auch wieder abthun: denn was das Schwesterchen nicht haben kan», das macht auch dem Brüderchen keine Freude. So denkt Blond chen und wartet uiw wartet. Wie aber die Zeit nun vergeht und das Brüderchen nicht und immer noch nicht zurückkehrt. da kommt langsam das Fieber wieder. Die Wangen werden Hertz und die Hände beginnen zu zucken und der kleine Mund verzieht sich so schmerzlich, als wolle er weinen. Aber er weint nicht: nur nach der anderen Seite ivendet sich Blondchen, denn es will die Stelle nicht sehen, wo Brüderchens Krauskops gelegen. Trostlos starren die Augen aus die Dhür, — Niemand kommt — Niemand - Niemand! Hinter der Thür aber steht eü, kleiner, schwarzer Sarg und an dein Sa,g kniet die Mutter und birgt schluchzend das Antlitz i» den Blumen, mit denen sie ihr totstes Kind geschmückt. cu» ei»>>„-». Ausländer in der Küche. Deutsch land ist im Begriffe, immer mehr und mehr ein Industriestaat zu werden. Von Jahr zu Jahr steigern sich die Zahlen der Einsuhr erzeugnisse an Rohstoffen, Etzwaaren und viel zu tbun. DaS Weizenmehl. daS so vkrl ln der Küche Verwendung bndet, ist aus Rußland zu uni gekommen. Slavlsche Händl haben den Samen des Weizens ausgestreut, slavischer Boden und slavischcü Klima haben ihm Nahrung gegeben und beim Kiange lla vilcher Lieder ist er geerntet worden Der Ther. ein Klick» Chinas, ist ebenfalls ein AuS länder. Dieser murthenähnliche Strauch wird in Reihen angcvslanzi. Die Blätter werden dann zur bestimmten Zeit abgepflückt. getrocknet und über dm, Feuer gerostet. Er kommt bei uns unter den, Namen See- und Karawanen- »hee in den Handel. Der Karawanrnthee ist jedoch dem Seethee vorzuziehen, da dieier aus seiner Fahrt lehr viel Wasser ausgenommen hat. Auch die anderen Genutzmittel, wie Cacao und Kaffee sind Ausländer De» Eacaobaum findet man in den tropischen Ländern der alten und neuen Welt. Der Kaffcebaum ge deiht nur in heißteuchten Länden,. Vor allen Dinge» sind eS aber die Gewürze, die den Namen ..Ausländer" mit Recht verdienen. Hauptsächlichst erhalten wir sie von den Inseln der lüdasiatuchr» Jnielslur. Selbst der un scheinbare baumwollene Topflappen zaubert sremde Länder vor mein Auge. Gleich einem weißen Schneelelde liegt die Baumwoll- plantage an de» Usern des Missiisivvi und Missouri. Schwarze Arbeiter durcheilen diele Gefilde, um die reise» Früchte der klaffende» Kapsel zu enircitzen. Baumwollenballen liegt da neben Baumwollenballen. Behaglich lächelnd schreitet der Pflanzer durch die Stapelplätze : denn nu» komme» die Händler aus weiter Ferne, »in die Ballen gegen blanke Goldstücke einzutanichen. Aul einem Dampler durcheilen sie »den Vater der Ströme" und gelangen »ach Neu-Orleans. Von dort aus durchkreuzen sie den Atlantischen Orean und fahre» endlich i» den Hasen von Hambuig ei». Wir sehe» also, das; es schon in der Küche, der Stätte der Hausfrau, sehr viele Ausländer giebt. und wofür Deutschland die vielen Millionen für Einfuhrartikel ausgiebt. S-v°» Die Heiniath. Ost zog denn Morgengrauen lind frohem, Hellem Sang Mil lustigen Gesellen Ich einst vic Welt entlang Wohl gab cs dort so Vieles, Was ich gehört, geschaut. Und das mir Herz und Sinne Gar köstlich hat erbaut. Doch gern kehrt' stets ich wieder Zurück zum Heimathland, Zu jenem trauten Orte — „Wo meine Wiege stand!" Fri»Rk>q. Lssnng der Ausgabe in Nr. 211. Birke. Borke. Barke. ^ * Gegründet 1850 ^ »1 Wo. L4L Sonnabend, den 1». Oktober. IVVI Eine Geldheirat!). Roman von L- Haid heim cjz°rt1«tzu»g . Flachdruck vndon» , Da kamen Fritz und Ulla. Sic biatz und ängstlich, er sch, cnttchlossen. Lieber Onkel, ich stelle Dir hier meine geliebte Braut. Ulla Burghanien, vor Vielleicht erinnern Tu Dich ihrer ?" „Erinnern? Und ob! Und ich will Euch Beide» nucll gleich jagen datz ich auf Eure Seite trete! Ich finde, datz Ihr gar nicht w dumm seid! Und dann, basta! Wie wir'S anstellen, datz Ihr nachher - alle Mann hoch! — satt werdet, das mutz man sich überlegen. Einstweilen gabt Euch lieb und seid glücklich, das ,ii meine Ansicht' Und für einen ordentlichen Kerl, der Herz und Kopf aus dem rechten Fleck hal, ist immer noch irgendwo Brot gebacken." „Onkel! Onkel Heinrich! O. Herr Schrägen!" ries das Liebespaar in lerne herzlich ermuthigenden Worte hinein Und dann umarmten sie ihn und er küßte Ulla und fand, sie sei gerade die Rechte für Fritz, und wen» alle Stucke reiße, sollten, dann nähme er sie ui seine Hut — alle Beide mit Sack und Pack. HanS stand mit finsteren Mienen dabei, deren jede sagte; „Gegen solche Verrückt heit ist nichts zu machen." Plötzlich ging er fort. Sie bemerkten es gar nicht. Schrägen und Eomp. schritt mit ihnen, wie ei» Vater mit seinen Kindern, im Garten »mher. „Un sinn ist's ja. das dürst Ihr mir nicht übeinehinen. nnd der Hans bat m vielen Dingen Recht." sagte er. „Die Hauptsache bleibt aber, daß Ihr Euch tieb habt und dann — jetzt paßt ma! genau aus, wie man ein Ding ansoßl! Zu Dir, Fritz, habe ich riesiges Zutrauen seit Du Schragert und Eomp. so fest hinten am Kragen nahmst. Und mein Grnndiatz war von jeher und ist's noch heute: Wie Du mir. so ich Dir! Ich kann Euch natürlich nicht beim Kragen nehmen und mitten in einen Sack voll Gold setzen — dasür bin ich Geschäfts mann und Familienvater — aber wir werde» schon etwas für Euch sinde». Wenn Tu den Soldatenrock nicht aiiszuziehen brauchtest, das wäre doch am Ende das Beste!" „Acb. bester Onkel, so sanguinisch bin ich nicht! Wie sollte ich? Meine Eltern kommen zucrn in Betrachi, und ihnen auch nur die leiseste Entbehrung anszuerlegeii —" „Nein — nein — um keine Welt!" stammelte Ulla. „Wir warie» geduldig." Aller das Glück, einen Freund z» haben, der ihnen sagic: „Habt Euch lieb und haltet die Treue!" das war io groß, daß sie de» kleinen dicken Onkel immer wieder umarmten und kühle». Als Anna nach Hanse kam — vom Vater mit einer zornige» Strasrede betreffs ihrer „Einmnchimg in eine solche tolle Liebelei" heimgelcksickt »»d nsivigedessen ziemlich ge knickt — fand sie ein strahlendes Liebespaar und denen so selbstzufrieden I-iwelnden ..Schutzgeist" vor. daß sie ibren Augen nicht traute. Han-. cmpsing ne mil seiner käilcnen Rul,e. „Onkel Heinrich hal die Vcranlwortuiig sür den Ncirrciistrcick, übernommen, ich wasche meine Hände in Unschuld!" Dann erzählte er, Hilde und er hätten unterdes über legt. datz man im Salon eine Aenderung betreffs der Möbel vornehme» könne, und Anna, sonst ziemlich eigenwillig, gab heute sofort zu. datz die Aendcning eine Verbesserung sein würde. Wenn Hans nur zufrieden war! „Weißt Du, Frauchen," sagte Hans später, ni ste allein waren, um sich sür eine Visstenrilndc zurecht zu machen, „ick, Irene mich Demel wegen, datz Hilde bei uns bleiben will Du bist dann nicht jo viel allein —" „Wie lieb. Hans! Und Du sollst sebcn, Hilde ist wirklich nett und wird Dich nicht viel genirer, " „Nein, das sehe ich. Zuerst war ich nur so erschrocken —" stammelte er verlegen. Er loa' Er betrog! Das sagte er sich ganz klar „Aber wenn ich selbst nicht mehr nach dem Gluck schmachte, wie ein Verdammter, kann ich sie auch leichter glücklich mache». Und wenn rck; das thue, io erfülle ich Alles, was ich ihr gelobt habe." lrifflelc er iicki Ullaü Stellung >m Hause des unziliriedencii Bruders war für dleic ,wc» verabrevc ten Tage keine angenehme Hans Halle sich ach'elzuckciid m die Thatlachc gesunden, ffan Glückwunsch nicht allzu herzlich geklungen und sein sarkasiiichci Ton. wenn er von dem Schutzpatron sprach, klang „ich« aiigenekm, iondern herb mottend. Anno mäste mn rührendem Eifer zu begütigen, wa er vcrletzle. „Mir ist der beste Freund meines Vatei zu lieb, um ihn lächerlich machen zu lassen, selbst von Dir nicht. Hans," sagte sie ein, Tages. Ibre abgöttische Liebe zu dem Gatten brach immer wieder bcrvor und selbst all sic ihm dies sagle, bat sie ihn mit den Augen schon um Verzeihung. Fritz suchte die platz lickre Kälte des Bruders durch ein paar herzliche Worte zu verscheuchen, aber Hans nab, seine Annäherung steif und kühl aus. „Wir trogen einen alten, ehrenvollen Namen, desten cinstige» Glanz lch wiedcrherznstcllen bemüht bin Tu hättest dieselbe Pflicht gebabll Leider hast Tu cs vorgezogen. Dir Deinen Weg von Schragert und Eomp. vorzelchnco zu lassen." McLZts Tssoclis Llvliniiles-Lnkuii». rs. IMn dir r. ltmiiiim. Loos» L 3 Mark GÄV^.'.L"') Alexsmlei' lleml, > Ullck ü karr! I in civil durch LI Mato hsuiitl. Varlcruszstallsn. Krosse Kkirrnerkeftl-Lolterie ».',"7,: >00,000 Ast «i r K0VV0, L4SVLM, 2VMN, MDE r ä 5000. 5 ä 3000. 20 ä fooo. 30 ä 500, so ä 300. 150 ü 100. 400 ä so. lvoo ä 20, Iisoo ä ,0 - 8 ED LrGlÜ 6ev?inns u. Lru8. F vtlllv lebenc Mittheilung zu mach ü. IiLLvrdtvr Hierdurch gestatte ich mir. die ganz ergebene Mittheilung zu machen, datz ich von heute an in meinem Flaschcn- biergeschäst au» der Brauerei „Lrnu D eI«1slI»lü->s«Iivu » führe und empfehle meiner sehr geehrten Knirdichasl MU* dieses ausgezeichnete Bier "SW zum Bezüge Dresden. Friedrichs«»al«c 11». IS. Oktober INI v vsosr ksvlisp, Bier-Großhandlung und Flaschenbier Geschäft. Si'lülsliei' SlMen-kimIiillili-VllellAlM. We-Wnf. Am Sonnabend den 19. Ottbr. e. Vormittags IO Uhr werde» wir li» Hose des E>in*<tiot«« «Itzv«, Uür in IO wegen Ein siihliina des elektrische» Betriebes überzählige Pserde öffentlich an den '.Neistdielcndcii verkaufen. ! VIe Idtrelttloi». Mndumi MM. Montag den 81. Qkt. stelle einen großen Twiisvort beste Kübc, Kalben und edle, sprungsähigc Bullen in meinem Gchöst, Grotzenhainerstratze 1:! (5 Min. v. Ncnst. Bahnbos» preiswert!, zuin Verkauf. — Bestellungen aus obiges Vieh nehme jederzeit gern entgegen, frecher 220. Einen groben Transport hervorragender Aagenpkenle sowie gnter Gebranchspferde stelle ich aus den, Grundstück Bantmerstraffc 0 zum Verknus. Lckolt vokroeck, Hoflieferant Sr. Ma». des Koffers und Königs, Hoflieferant Sr. Maj. de» Königs von Sachse», Neustadt a. Dossc. s Läurrä Zsllsrö. Hill größte Auswahl HL MM Hoflieferant KrrujkirchrL /llteiMliiliclie Möbel, Porzellane,Silber.Knpfcr- stiche. Krüge kaust u»d verk. ^ r'looUkaap, Joh. Georgen- Allee Nr. 18. u kione u. ^obiaoelito pillim biüMl. Nririlloiiillm. Iffilixsto Lroise. ilsli! Wettiz laimti auch Htvilrslilunx. StolLvodorK, ckob. Veorxen-LIIov 13, Pt. AM" Lrewliste pwlis, "WS 01« O lrinu >t«t«rle ln- s>ti »in« »1« nu 8«. IOn>. II«Ii«I< ,I«u in, n^I,«r ro»: v. ^l«tltl«n»,.-8«Iiu«rtu. uu Ilri« I»ui«I>I. I'irru kl, 1»z»> t»re>»stn v. 8« I>üu- durzr-^lnl,l«nl»i»u;, Kn>- Uvluz»«, >»11>«at«i, I > «i- I»errl. V. ^ I«t« I»«I M«I»«!» 8ea»tua>, Hz;!. I^oas«,- vatorloai, I^drIt«I»> Flu^tlt^oltiul«. Lldilltli» tS««tt1t, 1 outkui»«!!« «lvr Iti «url»i>«!>«, ^uui« nn «Ite m«t8t«u <i«i^<It«Il«n, L-vkrer uur> 8r liul«u tu 8a«l»»«o. LllNl:sl'lpj2ll!N0. xsait.. Niltzbanm, spottbillig vcrkauscn Obcrsecrgaffc 10, 2. !.eiiili>lelllliiiö!ii, garanr. rein, -121, L >V l . 8,2» O«r., Kirchen sür OelmiUler billigst. Lrost 8od2dLrt, Dresden 20.