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Dresdner Nachrichten : 11.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189910111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991011
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991011
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-10
- Tag 1899-10-11
-
Monat
1899-10
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.10.1899
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übernehmen. Dle tzitern mögen di« Kinder in di« Weit setzen, im Nebligen sollen sie irder Verpflichtung für dieselben enthoben sein. Wie w»r'S außerdem noch mit einer baare» jährliche» „Verpfleg ungs-Zulage" für jedes „Arbeiterkind" aus dem Stadtsäckel? Die „Köln. Volksztg." meldet: Für die Auslchußsitzuna des Gesammtverbandes der evangelischen Arbeitewereine Deutschlands am >8. Oktober in Eisenach steht der Ausschluß des Pastors Naumann auf der Tagesordnung. Mit der Ersatzwahl für 7 Mitglieder des Stadtverord- neten-Kollegrums in Mannheim ist durch den Sieg der Nationalliberalen und des Ecntrnms die seit 8 Jahren auf dem Nathhaus herrschende sozialdemokratisch- denwkratisch-frei- sinnige Mehrheit durchbrochen worden. Von beiden Seiten wurde der letzte Mann ausgeboten. Die Liste der Natiouallibcralen und des Eentrumö erhielt eine Mehrheit von M Stimmen. Oesterreich. Eine sonst ernsthafte ungarische Seite meldet die bevorstehende Verzichtlcistung der Kronprinzessin - Wittwe Stephanie auf ihren Rang und die demnächst stattfiudendc Vermählung mit dem Grafen ElemerLonya». Die Kronprinzessin- Wittwe ist am 21. Mai 1861 geboren. Gras Elemcr Lonhah, geboren 21. August 1868, Herr ans Bvdrog-Olaszi im Szenwliner Komitat. Kämmerer und LegationSrath. Mitglied des ungarischen Oberhauses, wurde am 29. Oktober 1896 in den ungarischen Grafensiand erhoben. Die „Wiener Ztg." veröffentlicht ein Kaiserliches Handschreiben an den Grasen Elnry, durch das die Schliessung der 15. Session deS Reichsraths verfugt wird. — Der „Neuen Freien Presse" zufolge erhielt auch der Avg. Grab wahr eine Einladung zur Besprechung mit dem Grafen Clar». — Prinz Alfred Liechten- stein hat fein Mandat zum steierischen Landtage nicdcrgelegt. In Wien fanden mehrere czechische Sozia listen - versamml ungen statt mit der Tagesordnung: „Thun ist weg, was ist mit Clar»!" In allen Versammlungen wurde au gekündigt. daß die Arbeiterschaft den Kampf gegen die Zuckersteucr vom Tage der Einberufung des Parlaments mit doppelter Kraft führen werde. Als Hauptforderung der Sozialisten wurde die Be seitigung der 8 ll-Ausgleichsverordiinngen bezeichnet. Tic neue Negierung müsse damit rechnen, dag im Parlament auch jetzt keine Ruhe cintrcteii werde, daß wieder Ministernuklagen kommen werden wegen Eihöhnng der Zuckersteucr und der Vorgänge in Graslid. Der Kampf werde von de» Sozialisten in noch viel schärferer Weise geführt werden als bisher Die „Neue Freie Presse" meldet aus Pilsen: Zehn deutsche Handelsschüler wurden unweit Pilien ans einem Ausflüge von 10 Ezeche» überfallen, mit Steinen beworfen und mit Stöcken geschlagen. Ein Deutscher wurde am Kopse erheblich verletzt. Dem „Neuen Wiener Tageblatt" zufolge ist der österreichisch- uugarische Konsul Tr. Bauman n abermals in ein Sanatorium gebracht worden; sein Zustand scheint hoffnungslos zu sein. flrankrcich. Die französische Militär-Zeitschrift „Arniäe et Marine" bringt ein Bild des deutschen Kreuzers „Prinzeß Wilhelm" und schreibt dazu: „Ter nach Kiel zurückgekehrtc deutsche Kreuzer „Prinzeß Wilhelm" hat einen längeren Besuch im Hafen von Saigon aus der Fahrt nach der Hcimalh gemacht; dort wurde er i» der besten Form ausgenommen Die Bewohner von Saigon sind voll des Lobes über das Verhalten der Offiziere wie der Mannschaften des Kreuzers und vor Allem über de» Komman danten Truppe!, der ein nach allen Richtungen hin ausgezeichneter Offizier ist. Besonders hat man die vortreffliche Ausführung und wunderbare Discivlin der Matrose» bewundert, auch wenn sic sich am Lande selbst überlassen waren." Nach einer Depesche der „Aurvre" aus MviMimar haben Offiziere des 28. Liuicnrcgimcuts durch Kundgebungen gegen den Präsidenten Lvubet sich schwere Pslichtwidrigkciten zu Schulden kommen lassen. Zwischen der 'Regierung und der Präfektur hat aus diesem Grande ein Depcichcmvechsel statt gesunden. Die amtliche Untersuchung hat nach demselben Blatte ergeben, daß die erwähnten Kundgebungen von Offizieren in einer vorher abgehaltenen Versammlung beschlossen worden sind und daß die Offiziere sich einer Beleidigung des SmatSvberhniivtes schnidig gemacht Hadem Die Bevölkerung in Mvntslimar ist über diese Vorgänge entrüstet. Gegen ci'.valge Protest-Kundgebungen sind Vorsichtsmaßregel» getroffen worden. lliiterslacitssekretä.' Mongeot wird beim Zusammentritte der Kammer» das mit der deutschen Negierung abgeschlossene Ucber- cinkcmimcn, betreffend die Telcphonlinie Paris-Berlin und Paris-Frankfurt a. M., vorlegen. Türkei. Der als Mörder Dichawid Bcv's verhaftete Albanese leugnet Alles. Man vcrmiithct, daß der wirkliche Mordec entkommen ist. Verschiedene Personen sind unter dem Ver dachte, der Mordlhat nahe zu stehen, verhaftet worden. Serbien. Anläßlich der Adrcßdcbatte in der Sknpfchtina hielt der prvgefsistische Tcpntirte Pvpvwilsch eine Rede, in der er nach seiner Ansicht die wahren Beweggründe des Ä t ten ta ts und des Komplotts besprach, für die er die Verantwortung der russiichen Presse und der serbischen Presse Ungarns znichrcibt. Der Minister präsident wies die Anssiihrnnge» des Redners energisch zurück und erklärte, die ruisischc Presse repräfentire keineswegs die öffentliche Meinung Rußlands und der russische» Negierung und kam sodann aus die serbische Presse Ungarns zu sprechen, wobei er gleichfalls die ungarische Nation und die ungarische Regierung vertheidigle. Somit war der Zivi'chensall beendet. Die Sknptfchina nahm darauf einstimmig die Adresse an. die in allen Punkten die in der Thronrede entwickelten Idee» billigt und ihre loyale Gesinnung gegenüber der nationalen Tynastie Obrenowitich betont. Die Adresse brandmarkt in Ausdrücken größter Entrüstung das Aktentat und das Komplott, gedenkt der „unvergeßlichen Verdienste König Vaterland", drückt das Bedauern über die Dem „Manchester Guardian" wird auS Kapstadt gemeldet, daß der Vorschlag des Präsidenten Steijn, die Truppen sollten auf beiden Seiten zurückgezogen werden, so lange die Unterhandlungen schweben, in Kapstadt von Allen, die eine friedliche Lösung wünschen, gutgeheißen werde. Tie militärischen Behörden gäbe» zu. daß die Buren große Selbstbeherrschung gezeigt haben, da sie ihre Position sehr hätten verstärken können, wenn sie die Grenze von Natal und der Kapkvlonie überschritten, die Eisenbahnen zerstört und Freiwillige angcworben hätten. Man sehe daraus, daß die Republik bereit sei, alle Konzessionen zu machen, welche mit ihrer Uuabbängiakeit vereinbar sind. Eine Vertreibung der Fremden vom Rand findet nicht statt. Die Regierung tage zu den Uitlcinders. daß sie bleiben könnte», bis das Kricgsrccht protlamirt sei und auch dann noch aus eine besondere Erlaubniß. allein da möglicher Weile die Vorräthe ausgeheu, so werde ihnen gernthe», das Land zu verlassen. Berichte von brutalen Angriffen der Buren aus siüchteudc Personen i» Eileiibahnzügcn seien ganz un bestätigt. Der englische Dampfer „Guelph" hat die Munition, welche er an Bord batte und welche er »ach Lourenev Maraucs bringen sollte, in Durban gelandet. Der Kreuzer „Philomel" war von Loureneo Marques abgegaugen, uni die Munition abzusangen ; er signalirte dem „Guelph", dieser solle angebcn, wieviel Munition er an Bord habe. Auf die Antwort des „Guelph". daß keine Munition an Bord lei, ließ die „Philomel" den „Guelph" weitcr- fahren und folgte ihm in den Hase». Eine der „Ageuce HavaS" aus Pretoria ohne Abgcmgsdatum zugegaugeue Depesche meldet: Die Regierung von Transvaal hat die Antwort Englands ans ihre letzte Note noch nicht erhalten. Der Erlaß bezüglich der Eiubernsiina der englischen Reservisten und der MvbiÜsirung der englische» Truppe» rust daher hier die größte Entrüstung hervor. Die öffentliche Meinung ist hier all gemein für eine sofortige Aktion, und dieselbe Stimmuna herrscht un Oranje-Freistaat. Menschheit zu verschönern und zu verjüngen. Man nennt »e Re Kmist ttnv Wissenschaft. st Der äußere Erfolg des interessanten Einakter-Eyklns von Arthur Schnitzler. der bei der Eistanssühruiig im Königs. Hofschauspicl durch die plötzliche Erkrankung des Herrn Blankenstein nicht iliibedenklich gcsäbrdct wurde, hat eine auffällige Wandlung durchwachen müssen. Eimm mehr odcc minder starken Achtungserfolg erringt noch immer das Schauspiel „Tie Gefährtin", dessen großer Stinunungsgchait auch diejenigen Zuschauer in den Bann des Dichters zwingt, die sich — und das mit Recht — gegen ei» derartiges Tramatisiren spezifisch novellistischer Stoffe wenden. Der zweite Einakter „Paracelsus", das harmiose Versipiel, das eine Episode aus dem Leben deS Wundeunnnnes TheovinnsluS Hohenheim zu einem hübschen, aber keineswegs bedeutenden Buhncn- Vorgnng cinsgeslaltct, findet Abend für Abend den meisten Beifall ; man hat seine Freude an der frischen Tnislellung der Novität und läßt seinem Lachbedürsniß hier nach Herzenslust die Zügel schießen. Sehr bös ist cs der Groteske vom „Grünen Kakadu" fest der PrrmiSre gegangen, die so gar nicht nach dem Geichmack ocs Publikums ist, das aber die Brutalitäten des Sujets ganz den Werth des Kunstwerkes vergißt und die ja gewiß nicht zahme und erbauliche „Mvrd- gcschicht,:" rundweg abiehnt. Vorgestern Abend wurde sogar dermaßen gezischt, daß sich der Vorhang nur mit Mühe und Noll, einmal heben konnte. Das ist, ganz abgesehen davon, daß cS immer bedauerlich bleibt, wenn man wegen einiger nicht gerade „hoftheatciniäßigen" Aeußerlichkeiten die Arbeit cuicS ohne Frage bedeutenden dichterischen Talentes einfach verwirft, schon nm der Darsteller willen nicht sehr cisrenlich, die sich gciadc mit dem „Grünen Kakadu" in zahlreiche» Proben die denkbar größte Mühe um den Erfolg der Groteske gegeben haben. Namentlich die Leistungen der Herren Wiecke Müller jVicomte von Nogeant), Gebühr «Chevalier de la Tremonillc), Giliiz tGrassets. Eggerih (Scacvola) und daneben vor Allem des Herrn RenS, der in einer atlsgezeichnetcn Vecbrechcrmaslc den Strolch Grain spielt, müssen Jeden dem Stück eine» ungetheiiten Erfolg wünschen lassen. Auch der neue Herzog von Eadignan. den bei der Premiere Herr v. Wintcrstcin vom „Deutschen Theater" zu Berlin gab und de» jetzt Herr Waldeck mit gesunder Ritterlichkeit verkörpert, trägt das Seine zum Getingen bei. schade, daß man vor- iingerechksertigte aggressive Haltung eines ThciiSsdcr auswärtigen unserer Residenz h-.lle Abend bem Presse ans und veripricht, die Ausgaben der Regierung im Geiste" wird im Veieinshanie znm Besten des RegierlittgsplogrcmimS des Königs zu unterstütze». Die! stucke ans des EuranodichieG ,.L a Adresse wurde hieraus von mehreren Tcpntirten dein König! Wert, das namentlich rcia, an lyriichcn Alexander überreicht, der von Neuem seine» festen Entschluß anS- drückle, nichts an dem gegenwärtige» politischen Regime ändern zu wollen. Sodann begaben sich die Dcpiitirtcn znm König Milan, um denselben zu seiner Errettung zu beglückwünschen. Amerika. Nach einer Depesche aus C a r a c a s ist MatoS, den Andrade zum General Castros geschickt hatte, nach Caracas gestern im Text nicht immer ganz sicher war; so stolperte Herr Wienc beinahe über jeden sranzösilchen Eigennamen, wälirend Herr Gunz, lonst ein famoser Bramarbas von Philosophen, die Slich- wocte dem wackeren ProSpSre bisweilen zu spät brachte. Der Schluß deS Wertes hat a» Größe der Wirkung durch ein rascheres Jiieiiiandergreiseii der zahlreichen Spieler um ein Bedeutendes gewonnen. IV. st Die Königl. Hofopcr gicbt heute „Die Königin vo n Saba". Anfang 7 Uhr. Im Königs. Schanipiethaus acht L'Arronge's Lustspiel „DcrCo m pagno n" in Scene. Anfang halb 8 Uhr. st Mstlheilnug aus dem Bureau der Köaigl. Hostbeater. Im Königs. S chanspielhanie gelangt Tonnerstag den 12. Oktober, außer Abonnement, znm ersten Male Gcrhart Hallptmann'S snnf- attige Komödie „Kollege (5 ca mp ton" in nachstelicndcr "Besetzung zur Aufführung: Professor Eramvton-Hcrr Wiene, Gertrud-Frl. Serda, Agncs-Frl. Tiaeono. Adolf Strähler-Herr Waldeck, Max Strähler-Herr Gebühr, Professor Kircheijen-Herr Winds, Architekt Milins-Herr Gn»i. Janetzki-Hcrr Eggecth. Popper-Herr Reich. Feist-Herr Huff. Kaßncr Herr Schubert, Knnzc- Hcrr Olbrich, Seifert Herr Bauer, Selma-Frl- Schendler. Wciß- bach Herr Leichert, ^ ' '' -------- ----- Dirnstmann-Herr Reumann Stranwitz st Ein besonders aparter Kunstgenuß steht den Litteiaturfrcundcu or: Frau Lina Schneider i der „Dresdner Presse" Bruch- 2a mari laine" leien. TaS hönheitc» und durch Sarah Bernhardt s Darstellung der Titelrolle in Frankreich außer ordentlich povnlär geworden ist. überragt an poetischen Qualitäten noch Rosland's „Eyrano de Bergerac" und dürste auch gelesen eine kiese Wirkung auszunden nicht verfehlen. Einen erhöhten Reiz erhält die Reeitakion durch die "die man Lowe's Musik zu dem Aeiiget-Herr Helbig. Löffler-Herr E imanii. "Schüler: Herren Walther und von rwovoda, die melodramatische Verbrämung, für wm Oratorium „Das hohe Lied" auS- zurückgekehrt. 'MatoS hat eine längere Besprechung mit Castros! gewählt hat, die heute' überhaupt zum ersten Male zu Gehör «habt: er äußerte sich zu dein Vertreter der Vereinigten Staaten j kommt., da das Manuskript» das sich im Nachlaß des Komponisten dahin, daß eine Gefahr weiterer Feinoieligk'strcn nicht mehr bestehe, es sei denn, daß sich unvorhergesehene Verwickelungen ergebe» solltem Es verlnntet, Andrade werde resigniren und eine fried liche Präsidentenwahl zulassen, wodurch die Militärdiktatur ver mieden werde. Mehrere Mitglieder des Kabinets Andrade ver lassen das Land. Es werden zwei scLiizösischc Kriegsschiffe in La Guayra erwartet. In Key-West find am Montag 83 und in Ncw-Orlca»S 4 Erkrankungen am gelben Fieber vorgckommeu. Gestorben ist in beiden Orten Niemand an dieser Krankheit. Transvaal. Der Herzog von Devonshire führte in einer Rede, die er in Sheffield hielt. Folgendes aus: Er fürchte, das einzige hoffnungs volle Zeichen in der gegenwärtigen Lage sei der Umstand, daß die Buren die aggressiven Maßnahmen, welche die Engländer »ach den früheren Vorbereitungen erwartet bntlcn. nicht übereilen. Obwohl die englische Negierung es nicht für richtig erachtete, in ihren Vorbereitungen jetzt nachzulasscn. so werde doch so lange kein unwiderruflicher Schritt gcthan, bis nicht Transvaal volle Zeit gehabt habe, die Forderung-» Englands in Erwägung zu ruchen. Die Regierung halte cs für nöthig, den Schutz der britischen Staatsangehörigen und der britische» Interessen in Afrika zu sichern. Dle Dinge hätten ein kritischeres Aussehen nicht angenommen, und er glaube, daß in der eiugetrctcnen Pause reifliche Erwägung zu einem friedlichen Ausgang führen werde. fand, bislang unbenutzt in der Königl- Bibliothek zu Berlin ge legen hat. st Heute länst der Termin ab. bis zu welchem Abonncments- tarten für die Philharmonischen Eoncerte ansgegeben werden. Donnerstag beginnt der E inzcl-Billelverlauf bei F. Nies. Kaufhaus. st In der Reformirten Kirche veranstaltet Herr Uso Seifert womit,ig Mittag 12 Uhr unter Mitwirkung der Frau Hofcoiiccrtmcistcr Franziska Lcwinger (Sopran) und des Königl. Kammcriiulsiklls Herrn Josef Kralina eine musikalische Aus führung. Znm Vortrag gelangen Gesänge von Bach. Albert Becker und Schildert (^Glaube. Liebe, Hoffnung"), Piolinjolivon Beethoven und A. Förster, sowie Orgeltompositioncu von I. S- Bach «Präludium » ^ Fuge in J.-clu>-, Peiecs, 2.), Th DulwiS (Offertorium) und Otto Thomas (Einleitung »nd Fuge, Pathetische Elegie). Der Eintritt ist frei gegen Entnahme eines Programms mit Tert. 1 Die neue VicrtcljahrcS - Ausstcllung unseres Königl. K nvserstrchkabinetS giebt dem Dresdner Publikum z»m ersten Mal in einer ansgemnhlkcn Anzahl von Blättern eine Ueberichau über die lünstlcristhc Photographie. Es war sicher für Direktor Max Lchrs ein mühevolles Stück Arbeit, dessen Resultat wir da genießen; wohl hat sich nicht alles Gute herbcischasfcn lassen, das, was da ist aber, ist fast nur Gutes. — Der Beschauer, der von d hat, der ei» Kuiistgewcrbc geworden ist. ja in einzelnen ihrer der raschen Entwickelung der Photographie keine Keiuitniß nicht weiß, daß sic in de» letzten Jahren ans einem Gewerbe ei» Kuiijtaewcrbc geworben ist. ;a tu ied'echöit.) ' Leistungen beansprucht und deansvmchen darf, schlsiytweg Knust Der abbcrufene frühere englische Oberstkommandirende in Süd- zu heißen, erlebt zunächst Ueberraschung nach Ucberraschuug. Die afrika General Butler hat das in den Augen der Kriegshetzer Meinung, die er von den Grenzen und den Aufgaben der Photo- unverzeihliche Verbrechen begangen, daß er als gercidsimriger Soldat araphie mitbringt. wird zumeist die sein, daß sic mit nüchterner die Jnmguen der südafrikanischen Liga verachtete und seinerzeit Genauigkeit, mit unpersönlicher Gewissenhaftigkeit die Statur die Regierung aufforderte, „alle Bchauvtnnaen dieser Leute mit Wiedersehen könne und solle. Er wird meinen, die Photographie dem äußersten Mißtrauen aufzunedmen". DaS haben ihm die i nach der Natur könne wohl unmittelbare Reize einer Statur bc- Hetzer me vergeben: sie verdrängten ihn aus seinem Posten und! wahren, aber nicht selbstständig ästhetische Wcrthe haben, welche " n selbst jetzt noch mit dem Vorwurs „vcrrätherischrr Kunstwirkilliaen Hervorrufen. Mit dieser Anschauung hätte er vor " ' ' Jl ' " ' " " -------- brandmarken Bfl1cktvkHges^>yctt^^ Mann der New-Southwales-Lancers. di« bisher im Laaer von Aldcrshvt ausgebildet wurden und jetzt nach Afrika obaehen, durch die City und wurden von einer un geheuren Menschenmenge unter Aeußeruiig großer Begeisterung drei, vier damals wenig mehr vor Allem im Jahren fast noch Reckst gehabt. Die Photographie n — in den Händen der BerufSphotogravhen — ni :hr als cme kunstlos exakte Naluradschrisc. Ja, sie n war nicht Portrait oft erheblich weniger, dieweil in jedem Geschäft ein oder mehrere Wesen männlichen oder lcchts saßen, deren Lcbcnsbernf «» war, die nannte und etoucheure und Netoucheusen. Denn noch heute sind s sie in ihrer größeren Mehrzahl damit beschäftigt, nicht etwa nur die Fehler und Flecke der photographischen Platte zu tilgen, j sondern auch vom Wesen des Menschen hinweg zu iiclimen und ihm hinzu Z» thuu: Wegzuwischen nämlich alles »'genannte Häß liche. die charakteristischen Falten und Fäliche», die dciS Leben in die Meiischeiigesichter schrieb, und hinzu zu thun schön geschwungene Brauen, ein' leuchtendes Auge und was sonst noch zuin konven tionellen Schviihritsbcgnff gehört. — Aber weder dme Abichccib- noch diese Lchönichreibübuiigcn nach der Nalur findet der Beschauer in unserer Ausstellung. Er findet dort Anregungen, wie er sie in Kiiiislausstklluiigcn empfängt. Das heißt, in den Photographien, die da zu sehen sind, ist eine Natur durchaus individuell ersaßt. Tie Lcmdlchnsten sind leine „Ansichten", sie sind mit künst lerischem Wolle» aus Bildmirkung »nd eine bestimmte Natur- stiminniig hin gearbeitet, die PvrtmitS haben die Tendenz, das körperliche und seelische Wesen des Memche» uns nahe zu bringen. — Die Photographie sicht dem Laie» naher au der "Natur, als aas mit der Hand geschaffene Werk des Malers. Von ihr darf er nicht sagen: „Das giebt's ja nicht!" oder „Das ist nicht so!", denn aäb'S es nicht lind ivär's nickt so. so stünde es la nicht da. Diese Glaubwürdigkeit erscheint uns als etwas kehr Wesentliches, wenn man alS die Haiiptwirtüng. welche die künstlerische Photogrnvhie am breitere Schichten üben tonnte, die Schulung des künstleri schen Sehens nimmt. ES ist ein öffentliches Geheimniß. daß das Auge des durchschnittlichen Gegenwartsmenschen für das selbstständige Ansnelunen von Natureindrückcn entschieden unteriwrmal entwickelt ist. Vertrant ec nun der Photographie, so wiid er nicht nur dem Maler und dem graphische» Künstler das Achnlichc glaube» müssen, er wird auch, was noch weit wichtiger ist, angeregt, leibst i» der Natur die eigenartigen Wirkungen zu suchen, von deren Vorhandensein er nun überzeugt sein muß. Und damit ist dann ein Weg gebahnt zu unerschöpstichen Genüssen, die verfeinern und zugleich stärken, die edler und zugleich gesünder machen, kurz, zu einer tieferen Bereicherung seines seelischen Lebens. Tenn glauben muß der Beschauer diesen Kunstphotv- araphen, das verändernde Hineliizeichnen oder Malen nämlich nach Alt der Retoucheure, das die Mittel einer anderen Kunstübung bcmitzr, ist unter ihnen streng verpönt. Sie brauchen es auch nicht, sie habe» in ihrer eigene» Technik genug Mittel, durch die sie ihre individuelle Natulersassung ausdrücken kennen. Sre können, abgesehen ichn» von der Auswahl des Raturmodells — sei cs Mensch oder Landschaft, seiner Beleuchtung und Abrahmung — die Linsen, die Blenden, die Platten mäblen, verschieden lange erponiren, verichicdennrtig entwickeln, dann verkleinern oder auch vergrößern. Die unterschiedlichen Papiere. Truckarkcn und Farben geben ihnen die Wahl. Zahllose Möglichkeiten dienen so der Er- süllniig ihrer künstlerischen "Absicht. Zwar benutzen sie nicht die SN ittel der Malerei, de» Meisten unter ihnen und gerade den Bedeutendsten ist aber heute doch noch ein Streben nach den Wirkungen der Malerei gemeiiönm. Wir finden dort Blätter, die wie Tnschzeichnunaen, wie Kohle- oder Kreidezeichnungen, la wie Aadiriiiigei, auSlelic». Inwieweit das berechtigt ist. soll bet Betrachtung der verichiedenc» einzelnen Künstler-Individualitäten — denn von solchen darf man sprechen — erörtert werden. It. I,. ff Herr Muffkdirektoi A. Treuster hat tür leine dicSwinterlichcn Gewerbchausconcertc als Solisten für Violine Herrn Heinrich Hosfmanii, für Ecllo Herrn Moll), für Trompete Herrn Falle» engagirt. vJulius Tuboc, der Dresdner Dichter-Philosoph, der auch mehrfach iournalisiikch thätig gcwcien ist und zu unseren srnchlbciistcii Essayisten gehört, beging geiler» seinen 70. Geburts tag. Um allen rauschenden Ovationen, denen der vornehme Geis! deS stillen Gelehrten abhold ist, zu entgehen, verbrachte Julius Duboc den festlichen Tag ans seinem Landsitz zu Kipsdors in stiller Zurückgezogenheit. S Professor "Nußbaum i» Hannover thcilt in der „Zeitschrift für Arch und Ing." mit, daß die Art des Wand- und Decke n- p u tz e s in Räume», die alsbald nach ihrer Fertigstellung benutzt werden sollen, ans eine gute Akustik nicht ohne Einslnß ist. El» aus Kalk und Sand oder aus Cementka'k und Sand besiehcn- ! der Putzmörtel ist in Eoncertialc» für eine weiche Klangfarbe der ! Musik durchaus ungünstig. Gipsmörtel ist dcizu weieiitlich besser " geeignet, iiamenllich dann, wenn der obersten Schicht kern Sund ! beigemengt und wen» dieselbe in sorgfältigster Weise geebnet und geglättet wiid. Tic belle Wirkung aber erzielt man mit einem ganz sandsreien Gipsputz, der aus einem bis zur Weißglut!) ge brannten Gips hergestellt ist. Tie zarte, elastiiche Oberfläche dieses Putzes soll für die Rückwirkung der Schallwellen zur Erzielung einer weichen Klangfarbe besonders günstig sein. f Tie italienischc Over, die im Berliner Neuen Königl. Hoiopenihanie ein Gastspiel vor einigen Tagen begonnen hatte, ist bereits vollständig vecimcht. AlS Sonnabend Vormittag die Mitglieder sich zur Probe einstclltcn. fanden sic das Theater aciclilvssen. Der Jinlncsariv hatte erklärt, daß er nicht weiter Wielen könne. Tic Mitglieder verlangten aus Grund des in Mailand mit ihnen geschlossenen Vertrages ihr Gehalt, jedoch nur dem Ehoipersoiial wurde cS für zehn Tage nebst Eiscnbahn- karte für die Heimreise cingehaiidigt. Die Solisten, acht Heeren und drei Tauien, wurden »nt ihren Forderungen kurz abgcwiescii und sitzen nun ciigagemcntsloS »nd ohne Mittel in Berlin. st Ans dem Schls > i i ch c n M usikfe st in Görlitz <17. bis 19. Juni ii. I.) gelangen als Hauptwelke zur Aufführung: „IudaS MaccabäiiS" von Händel. Reguiem von Bcrlioz und die Simonien in L-ckur von Lchumcnm und in O-clur von Wein gartner. st In Wien haben am Sonntag Vormittag zwei große Leichenfeierlichkcitcn stallgesunden: aus dem Eentral-Friedhose wurde die Leiche Johann Strauß' unter feierlichem Cere moniell in dem ihm von der Stadt Wien gewidmeten Ehrengrade bestallet, das in unmittelbarer "Nähe der Gruft Johannes Brahms' liegt, und fast zu gleicher Stunde gingen die Begräbnißseiertich- lesten für den verstoibenen Hvsopcni-Kavcllmcistcr Fuchs vor sich. Die Leiche wncdc in VöSlau um 9 Ubc Varmitiag-S cingcieanet und sodann in einem Fmirgmi nach Wie» gebracht. Aus dem Schwarzenbergplatze, wo sich ein zahlreiches Publikum versammelt batte, wurde der Sarg aus einen Galawagcn gehoben, und der Zug setzte sich zur Stephanstuche in Bewegung. In der Kirche batte sich fast die gesummte Künstlerschaft Wiens eingesilnden. Der Le'chenzng »abm darnach seinen Weg a» der Over vorüber und hielt vor dein Hauptpvrtale des Mnsitvereinsgebäudes. in dem der Verstorbene als Direktor des Konservatoriums so viele Jahre gewirkt hatte. Hier legte Freiherr v. Bezecuy einen Lorbeerkran; aus den Sarg nieder. Tie Leiche wurde aus dem Baumgartner Friedhöfe bestattet. In den Straßen, durch die der Zug sich be wegte. bildete das Publikum dichtes Spalier. st Tie Hamlet- Darstellung derSandrock in Wien giebt der „Voss. Ztg" zu folgenden bcachteuswerlhcn Auslassungen Anlaß: „An den Wiener Straßenecken sicht man aus großen Plakaten eine» weibischen Operetlenpriiizen. der mit etwas komi scher Geste daS Schwert gegen ein Gespenst halt, das vom Hinter grund heraiuchreitcl. Der Prinz soll Sarah Bernhardt vorstellcn. die uns in einigen Tagen ihren Hamlet vorictzcn wird. Es ist bedauellich. da>; diese EirtuSkünste den "Neid einer deutschen Schau spielerin erweckt haben, die derartige amerikanische Sckiwindcl- rekiame nicht nöthig hätte. Frl. Adele Soadrock hat »nS heute, also kur; vor der Ankunft der Rivalin, im Raimund-Theater als Gast den Hamlet vorgespiclt Ihre Leistung war zu unbedeutend, »in einen Knnstgeiniß zu erwecken, und zu bedeutend, um dem Publikum daS Vergnügen der Schadenfreude zu gewähren. Tic Sandrock sah als Dänenpriuz furchtbar verlebt aus. Dieser Hamlet kommt nicht aus Wittenberg, wildern aus einem Spital des (Ziiartior latin; der wackere Geist des alten Königs sah neben ihm säst blühend aus. Das seurigc. tragische Temperament der Künstlerin riß die Zuhörer oft mit sich fort, und wenn Frl. Sandrock einen verständige» Berathcr zur Seite gehabt hätte, der ihr die Bedeutung der einzelnen Sceuen und Sätze erklärt hätte, so wäre ein künstlerischer Ersolg wohl möglich gewesen. So aber stürmte sie in ihrer ungezügelt«'», weder durch Verstand noch durch yte. nach enlschuldigt werden; daß sie aber während der Gcistcrcrschcii,- ungeii schrie und tobte, zeigt, wenig dramatische Empfindung, und daß sie endlich Toniaü uns Haiiobewcgungcn des Herrn Kain; nachahmte, war wohl das Schlimmste. Eine so hoch begabte Künstlerin soll aus derartige Experimente verzichte», sie soll wieder seßhaft werden und der Kuust dienen, aber nicht unstet umher- wandeni: klie o übilc (wie sie das kiw et udiguo aussprach); denn dabei acht jede echte Künstlerschast zu Grunde!" st Sarah Bernhardt hat vorgestern ihr Wiener Gastspiel unter großer Antheilnahme des Publikums als Cameliendamc bc-
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