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Dresdner Nachrichten : 10.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189908100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-08
- Tag 1899-08-10
-
Monat
1899-08
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.08.1899
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».so ). »M- ' Di, «»nahm» «o« k die nächste Numnicr exlolal in der aupIaöckiaNosicNe, Mancnstr R u. in den Nebeuamialimestellcn v Bonn. «dHs Nlir Nnänn Sonniaas nur Aarirnlir. ss v n-'/,i UlirMittaiS. Anzeigentarif. Die I'voliiqe Pn»id,eile lcn s Sildem _ n ^Lnvat- ENicki" >Ei»ocia»dt> <ic> Di. 0>nm§- «ciie illr Mnittaac oder noch ycsttasen La Di», iinr öomllicnnachrichtcn ic.l, de«, so Di. — Ankworiioc Auiträge »uv oeacn Vorausbklal'lima. Brleadlöiicrwero m.ioDi. bereck. vür Niicksal-e einnciandier Schnitt stucke keine Verbindlichkeit, gcriiivrechanlchlllb: A«,t I Uv. 11 Uv. «00«. Die Dresdner Nachrlchlcn ericheinen täilich Moraens. 6» vsstos um! kv1n8t68 8irioIdvaaron-HrtU8 N 32 ?l!>k?eii'tr. Orneoi »Ir. 32 ^ I-avn.Tonnis-J.usstollung. ^ 8oa>niv> - u in 4u^vva!il. VVanäv» vr". >Vrmäerer-k'»!irrL4ver!co vorw. ^Vinlelkokor L ^kevieLv. CLowQttr-LekvllLu. Ligem- I^ulirbadn: vroLrlmr-X.» -IntvUütr. IllopUvn /Iwl II, No. 211. zibrecsttzti'LSse 80.43 Annahme von I».«ivratvn uncl .1rl»«an<;iii«dut8 kür äie üllim iliilim W Iiisp pgfille ->r°k.->7LmE, zrMLNs» ssr»«« "M» ^ Ml an. >.hm,^n,in.' N'nn«. „ «w OkMklNö'ikit, ,1. OMtzcmncs. Noch» MRO.Mi-. I«. Ikk-i Nr. 220. Kanalvorlage. Deutsche Baunusstelluiig. Deudroloaeiikongicß, Triukgelderfrage, Mulhmaßl. Witterung: I I Ferienkolonien, Gerichtsverhandlungen. Arnolds Knnstialvn. Niederschläge. s Wchtiillliiiüiitiiitnts zu 25 Pfg. beginnen mit jeder Lonnabcnd-Nummer und müssen daher bei der Hauptgeschäftsstelle, einer der Annahmestellen, einem Austräger oder Kommissionär spätestens bis Freitag Mittag bestellt werden. Die Kanalvorlage. Je näher der Zeitpunkt rückt, der die Entscheidung über den Mittellandkanal bringt, um ko mehr wendet sich das allgemeine politische Interesse wieder der Kanalvoclagc zn. van deren Schicksal die weitere Gestaltung der innerpolüijchcn Verhältnisse nicht blas in Preußen, sondern auch im Reiche abhängcn dürfte. Die wich tigste Frage bleibt zunächst die, ans welche Weise die preußische Negierung die Kanalvorlage im preichischcn Abgcordneten- hcuiie, das in der nächsten Woche wieder znsammcntritt, zu fördern gedenkt. Um diese Frage wird es sich aller Wahr scheinlichkeit nach bei der Andien; gehandelt haben, die soeben der Viccpräsidcnt des preußischen Staatsministeriums Finanz- minister Dr. v. Mchuel beim Kaiser gehabt hat. Vielleicht giebt schon die Feierlichkeit zur Eröffnung des Tvrtmnnd-EnrS-Kanals Aufschluß darüber, zu welchem Ergebnis; die Verhandlungen in WilhclmShvhc geführt haben, da cs nicht ausgeschlossen ist, daß Kaiser Wilhelm diese Gelegenheit zu einer persönlichen Willens kundgebung benutzt. Daß die preußische Negierung nicht gewillt sein kann, die Kanalvorlage zu vertagen oder gar zurückzuzichcn, liegt auf der Hand, schon deshalb, weil cs heute noch ebenso ungewiß ist, wie vor der Vertagung des Abgeordnetenhauses, ob die Kanalvorlage angenommen oder abgclehnt werden wird. Da sich in der Haltung der Konservativen, die sich in der überwiegenden Mehrheit gegen de» Mittellandkanal ausgesprochen haben, inzwischen ein Wechsel nicht vollzogen hat, so bildet nach wie vor das Centrnm das Zünglein an der Waage. In den letzten Tagen sind die ultramontnncn Blätter geflissentlich bemüht ge wesen, die Aussichten der Vorlage als ungünstige zu schildern. Sv erklärt die „Köln. Volksztg.": „Wir können versichern, daß noch kein Mensch weiß, was das Ecntrum thnu wird: schon deshalb weiß es Niemand, weil die Partei schwerlich geschlossen stimmen wird, cs sei denn für die Ablehnung". Ernst ist diese Drohung vor der Hand nicht zu nehmen; sic ist nur berechnet für Die jenigen, die es in der Hand haben, das Geschäft zum Abschluß zu bringen, das die Ultramontanen im Falle dcS Zustandekommens des Mittellandkanals machen wollen. Denn wie immer sind cS nicht sachliche Gründe, die das Ecntrum bestimmen, sich für oder gegen das Kaualprojett zn entscheiden, sondern lediglich das Fraktionsinteresse giebt dabei den Ausschlag. Bisher hieß cs, daß in der EcntrnmSPartci eine ansehnliche Mehrheit für die Vor lage ist, daß aber alle Verhandlungen, die übrigen Mitglieder der Fraktion, besonders die Schlesier, für de» Mittellandkanal zu ge winnen, ohne Erfolg gewesen sind: nur eine ganz kleine Zahl Abgeordneter dieser Richtung habe sich die cndgiltige Ent scheidung Vorbehalten, wahrend alle anderen Abgeordneten der schlesischen Centrumsgruppe sich als entschiedene Gegner der Kanal vorlage bekannt haben. Das Alles will indcß wenig besage»: je nachdem cs das nltramontane Fraltionsintcrcssc gebietet, wird die erforderliche Mehrheit oder Minderheit oder vielleicht auch die Gcsammtheit der Fraktion für oder gegen die Vorlage zu haben sein. Die führenden Organe des Ecntrums machen jetzt gar kein Hehl mehr daraus, daß es bei der Kanalvorlage nur darauf an- kommcn kau», „EentrumSpolilik" zu treiben, d. h. möglichst gute Geschäfte zu machen. Die geschäftliche» Vorthcile bietet im vorliegcn den Falle der Gesetzentwurf zur Reform des preußischen Gemeinde- Wahlrechts. die durch die Schuld der Nationallibcralen mit der Kanalvorlage „verkoppelt" worden ist. In der Kommission zur Vorberathung jener Wahlresormvorlage ist vor mehreren Wochen zwischen dem Ecntrum und den Rationallibcralen eine Ver ständigung erfolgt und der Antrag Fritzen-Sattlcr angeuonimen worden, der den llltramontanen die Herrschaft in den rheinischen Stadtgcmeinden sichert. Inzwischen aber ist man im Centn»» mißtrauisch geworden, ob dieser „Kuhhandel" auch wirklich zu Stande kommen wird. Die rheinischen Nationallibcralen opponircn gegen das Kompromiß Fritzen-Sattlcr und zeigen wenig Neigung, der Kanalvorlage zu Liebe sich auch für die Gcmciudcwahlrcform zu engagiren. Das Ecntrum wittert Verrath: cs fürchtet, daß die Reform zu Fall gebracht werde» könnte, nachdem der Mittelland kanal bewilligt worden ist. Es fordert daher, daß erst die Gc- mcindewahlrcchtsresorin durchgcführt werden müsse, bevor über die Kanalvorlage entschieden wird. „Wenn man für etwas Dank er wartet". meint die „Köln. VolkSztg.", „muß man doch erst die Leistung answeisen, für die der Dank erwartet wird": d. h. das Centrum will die Wahlrechtsreform vor der Kanalvorlage erledigt sehen. Kommt jene »ach den ultramontanen Wünschen zu Stande, so ist der Mittellandkanal angenommen. „Sollte es", schreibt da- Berliner Centrumsvrgan, «bei der Abstimmung (über die Kanalvorlage) aus einige wenige Stimmen pro oder contra an kommen. so wäre cS von der Negierung gewiß nicht sehr klug, wenn sie die von ihr vertretene Gcmeindcwahlresorm in der Ver senkung verschwinden lassen und damit das ganze Centn»» brüskiren wollte. Bezüglich des Ecntrums weiß also die Ne gierung ganz genau, «voran sie ist. Wo ein Wille ist, da ist ein Weg. Tie Regierung braucht nur zu wollen — und cs ist ge gründete Hoffnung vorhanden, daß in der Kanalsragc etwas Er sprießliches zu Stande kommt." Mit anderen Worten: Erst hat die Regierung die rheinischen Gemeinden der ultramontanen Herr schaft zu überliefern, dann wird das Ecntrum dafür sorgen, daß die Kanalvorlage angenommen wird. In einer behaglichen Lage befindet sich die Berliner Regierung sicherlich nicht. Entweder geht sie durch das caudinische Joch des Eentrums oder sie verzichtet auf den Mittellandkanal. Nun werde» sich aber auch die maßgebenden Persönlichkeiten in den Berliner RcgicrungSkcciscn wohl kaum der Einsicht entziehen können, daß die NcgierungSpolitik in Preußen wie im Reiche keine Förderung er fährt, wenn das Abhängiglcitsverhältniß znm Ecntrum noch größer wird, als cs ohnehin der Fall ist. Durch das Wahlbiindniß der baherischcn Ultramontanen niit der Sozialdemokratie kann doch überdies die Regiernngssähigkeit des Ccntrnins nicht erhöht worden sein. Auch das beständige Drängen der Nationallibcralen und Freisinnigen, die Kanalvorlage znm Gegenstand einer Kraftprobe zu machen, sollte die Regierung bedenklich stimmen. Die Reichs- pvlitik und die preußische Politik lassen sich nimmermehr lo aus einander halten, daß ein erträglicher und ersprießlicher Zustand daraus entstehe» kann, wenn die Berliner Regierung im preußischen Abgeordnetenhause mit denjenigen Parteien den Kampf für de» Mittellandkanal durchführt, die ihre Politik im Reichstage in der schroffsten Weise zu veieitel» suchen. Es ist ei» Unding, wen» dieselben Männer hier für die Autorität des Monarchen und der Regierung eintreten und sie dort zn verleugnen und zu untergrabe» bemüht sind. Die Preise, welche die Interessen der Reichstags opposition vertritt, wird nicht müde zu versichern, das; die Ab lehnung der Kanalvorlage die völlige Vernichtung der Hiegierungs autorität bedeuten würde, wobei sie sich natürlich hütet, dieselbe Auffassung sür den Gesetzentwurf znm Schutze der Arbeitswilligen geltend zu machen, obwohl cS sich hierbei um eine politische Frage enten Ranges handelt, während die Kanalvorlage doch nur eine rein wirthjchastliche Bedeutung besitzt und eigentlich mit der Politik gar nichts zu thun hat. Gewiß kan» nicht geleugnet werden, daß sich die Regierung derartig für die Kanalvorlage engagirt hat, das; ihr Rückzug als eine empfindliche Niederlage angesehen werden müßte: aber dergleichen Niederlagen ist daS Kabinet Hohenlohe doch gewöhnt und man sicht nicht ein, warum gerade die Ab lehnung des Mittellandkanals schwerer in'S Gewicht fallen sollte, als die Ablehnung verschiedener hochpolitischerantiiozialdemokratischer Gesetzentwürfe, eine Ablehnung, welche die Regierung nicht mit der ParlamcntSanslösnng beantwortet, sondern mit stiller Ergebung hingenvmmen hat, ohne sich darüber Rechenschaft abzulegen, ob damit eine dauernde Schädigung der staatlichen und monarchischen Autorität verknüpft ist. Aernschieib- unv Fcnrsvrech-Bcrichte vom L. August. Berlin. Ter Kaiser hat am 0. August, am Tage der Schlacht von Worth, einen Kran; am Sarkophage des Kaisers Friedrich im Mausoleum zu Potsdam niedcriegcn lasset!. — Ter Kaiicr bcgicbt sich am Freitag von Potsdam nach Essen znm Besuche des Geh. Kommcrzien.rath Krupp. Am Sonnabend wird er vv» Remscheid an-S die Müngstencr Brücke und das Schloß Burg an der Wutzper besichtigen. — Tie letzte SonnlagS- »nmmcr der „S-taatSbnrgerztg." ist heule beschlagnahmt worden wegen Abdrucks der Rede, die Gras Pnckler- Kleintschirne am Sonnabend Abend in einer hiesigen antisemitischen Volksversammlung gehalten hat. — Zu der Behauptung der „Germania", daß die rechte Seite des Abgeordnetenhauses in der Kanalangelegcnheit eine Verschleppungs-Politik verfolge, bemerkt die „Krenzzlg."-. Diese Beschuldigung ist in einem Organe der Een- lrnmSpartei einfach unerhört. War es denn nicht gerade diese Parte!, die die von den Konservativen gewünschte schnelle Er ledigung der Angelegenheit durch ihren Antrag, die Vorlage an die Kommission zurückzuverweisen, verhindert hat? Nein! Vcr schleppt ist die Entscheidung durch das Ecntrum und die in Be zng ans die Kanalbcgeinernng dienstwilligen Liberalen. Und wenn nun bei Wiederaufnahme der Verhandlungen am lti. dS. M. die Entscheidung über den Kanal wieder in die Länge gezogen und die Session bis weit in den September hinein verlängert werden sollte, so ist wieder nur das Ecntrum daran schuld, denn das Ecntrum will seine Abstimmung über den Kanal abhängig machen von der Entscheidung über daS Kvmmunalwahlgcsetz. Kiel. Eine Anzahl Franen von in Kiantschon angestclltcn Beamten, Technikern, Bauschrcibern u. s. w. reisen demnächst auf Kosten der Regierung nach Ostasien znm dauernden oder zeit weiligen Aufenthalt. Könitz. Ein Duell zwischen zwei Offizieren des Ulancn- RegimcntS Nr. It> fand in einem Kiefcrnwäldchen statt. Gleich beim ersten Kugelwcchsel wurde der Leutnant Gras v. d. Schulen bürg vv» dem Rittmeister Grafen zu SvlmS durch einen Schuß in den Leib verwuiwct. Hildburghause n. In der vergangenen Nacht brannten in Steinbach 5 Häuser nieder. Eine 80jährige Iran kam in den Flammen um. P e st. Die gesammtc ungarische Presse polcmisirt gegen einen Erlaß des ächsischen Ministers des Innern, im Verkehr mit Ungarn dent che Ortsnamen zu gebrauchen und fordert Repressalien. Tie ungarische Post solle alle sächsischen Briese mit deutschen Orts namen als unbestellbar zurücksendcn, und die Kanflcute sollen überhaupt alle solche Briese znrückmeise». Ferner fordert die Presse die Intervention des Auswärtigen Amtes unter dem Vorgehen, daß der sächsische Erlaß für Ungarn beleidigend sei. Paris. Die „Agence Havas" erklärt eine Behauptung des „Soir", daß der deutsche Botschafter vom General Gallisct Garan tien gegen Indiskretionen über Deutschland während der Prozeß- Verhandlungen in RenneS verlangt habe, für völlig »»zutresfend. Oporto. Hier ist die Pest ausgetreten: gestern wurden 7 Todesfälle konstatirt. London. DaS Parlament wurde heute mit einer Thron rede geschlossen, in der es beißt: Die Beziehungen z» de» anderen Mächten sind fortdauernd freundliche. Obgleich das Ergebnik der Konferenz im Haag nicht völlig den hohen Zielen entsprach, die sic zn erreichen berufen worden war, so gelangte sic doch zu einem an sehnlichen Maße des Erfolgs. Die Einsetzung eines ständigen Schicdsyerichkshvfs kann nicht verfehlen, die .Häufigkeit der Kriege zu vermindern, mährend die Ausdehnung der Genfer Ucbcrcinkuiist dessen Schrecken mildcln will. Tic Thronrede erwähnt dann de» Abschluß der Nil Konvention und die Vereinbarung mit Rußland über die Bedingungen, unter denen jede der beide» Regierungen die Entwickelung der Eisenbahnlinie,nehmnngen ihrer Untertbanen in China begünstigen wird. Weiter beschäftigt sich die Thronrede mit der an die Königin gerichtete» Petition britischer Unterthanen in Trans vaal und sagt: Die Lage meiner Unterthanen in der südafrika nischen Republik ist unvereinbar mit dem Versprechen gleicher Be handlung, auf die sich meine Bewilligung der inneren Unabhängig keit begründete. Tie hierdurch verursachte Unruhe ist eine be ständige Quelle der Gefahr sür den Frieden und die Wohlfahrt meiner.Herrschaftsgebiete in Südafrika Die Verhandlungen mit der Regierung von Transvaal über diesen Gegenstand sind noch im Gange. Schließlich bespricht die Thronrede die ungenügenden Negcnfälle im Weiten und den mittleren Bezirken Ostindiens und hebt hervor, daß Vorkehrungen gegen den Nvthstand zeitig ge troffen worden seien. Auch gedenkt sic mit Bedauern des ungeichwächten Fortdciucrns der Pest in Indien. London. Depeschen der „Times" aus Südafrika bestätigen, daß die Antwort der Transvaalregiernng den Vorschlag Chamber- lain's ablehncn werde; sie werde indes; ui sehr versöhnlichem Tone gehalten fern. — Rach einer Depesche des „Dailv Telegraph" aus Johannesburg Ihat der Voiksraad die nöthigen Schritte zur Ver kündung des Bclagcrnngsznstandes über ganz Transvaal. Die Forts um Pretoria wurden verstärkt. Die Regierung läßt Trans- pvrtthicre in großer Anzahl aiitaufen. — Ebämberlüin erklärte im Unterhanse, er habe keine amtliche Information über den gegen wärtigen Stand der Verhandlungen, welche mit der südafrikanilchen Republik geführt werden. — Das Unterhaus nahm die dritte Lelung der AvprvprialionS-Bill nach cinitündiger Debatte an. Im Laufe der Bcmthnng vrvtcstirte O'Eonnor gegen ein energisches Vor gehen gegenüber Transvaal. Er sübrte aus, vielfach erwarte man in England, das; die Regierung gegenüber der südafrikanischen Republik nicht nur Festigkeit, sondern auch zugleich Nachsicht zeige. Eham- bcrlain entgcgnetc. zu seinem Bedauern sei der Führer der Oppo sition nicht zugegen. Er glaube, dieser würde mit ihm eine Debatte über Transvaal a!S höchst unerwünscht betrachtet habe». Tie Lage sei unzweifelhaft ernst. Tie ganze Rede des Vorredners gehe von der Annahme aus, daß Präsident Krüger und die Re gierung von Transvaal den englischen Vorschlag abgclehnt haben, den Vorschlag, der im Interesse de? Friedens gemacht sei und den der Vorredner selbst als mäßig und billig anerkenne. DaS Gerücht, der Vorschlag sei abgelchnt. lei zur Stunde eben nur Gerücht,und er hoffe aufrichtig, daß dieses Gerücht falsch sei. Unter diesen Umstanden bedaure er, in die Nothwendigkeit versetzt,worden zu sein, über die hppolhctische Lage zu dislntiren. aber Reden, wie die O'Eonnor's, köuuicu auswärts mißdeutet werden, bclonders in Transvaal, wo cS stets möglich sei. daß eine solche Rede Unheil stifte, zumal bei der gegenwärtigen Lage. Ich halte es sür nnnvlkig. ans die Bcmeiknng O'Coinior's näher einzngehcn. daß nach Ansicht Vieler in England jedwede citrcme Maßregel, jed weder Krieg nnnöthig lei, ich selbst spreche das Wort „Krieg" nur ans, wenn cs absoint nöthig ist. O Eonnor meint, so weit ich ihn verstehe, die britische Negierung solle sich demüthig bescheiden und sich bereit erklären zu warten, vielleicht Jahre, bis die Beschwerde» der Uillanders abgestellt seien. Es wäre ein fataler Jrrlhnm, wenn man in England oder irgend einem anderen Lande annehnien wollte, diele Ansicht wäre hier im Lande auch nur bei einer kleinen Minorität vertreten. Die Regierung hat ihre politische Stellung dahin llargelegi. das; die fetzigen Zustände i» Transvaal große Gefahren bergen und das; die Snperivrität Englands diirrli daS Verhalten Transvaals bedroht sei, das die Abstellung der Beschwerden verweigere und Wünsche, die die wnzcräne Macht in gemäßigter Sprache ansspreche, gänzlich unberücksichtigt lasse. Tiescr Zustand kann nicht länger geduldet werden Wir haben unsere Hände an den Pslng gelegt und werden sic nicht znrückziehen. Mit dieser Erklärung werde ich mich zn'riedcngebcn. (Beifall.) — Das Oberhaus nahm henke stimm! liche Lesungen der Apprvprintivns-Bill an. Fvlkeston e. Ans der Hohe von Tnngenes; wurde in einer Entfernung von drei Meilen ein französisches Fiichcrhvot gesichte» Das Kanonenbovt „Meta" gab einen blinden Schilf; ab, um das Boot znm Beidrehen zu bringen. Als das Fischerboot dies nicht beachtete, gab das Kanonenboot einen scharfen Schuß ab, durch den ein Franzose gctödtet wurde. Warschau. Wegen »ersuchten BcrrathS militärischer Ge heimnisse wurde vom Kriegsgericht der Händler RazewstN zn lebenslänglicher Ansiedelung in Sibirien verultheilt. Sein Sohn, der preußischer Unlerlhcni ist. wurde sreigcsprochcn. '.'t otirunfleii der Produktenbörse zu Chemnitz nm 9. Auflust 1899 Mittag ^<1 Uhr. — NsiUcrunfl: Lckiöu. Tendenz: Nul,ig. — Getreide. (Alle-pro 1>190 .Uilo netto.) Wci.zcn, fremder 171-181 M., do. sächsischer 15!)—162 M, Roggen, hiesiger 150—152 M.. do. niederlönd Föchsijchcr n. preußischer 154 -157 M., do. fremder 158—IM M. Gerste, Branwaare, iremde —. M., do Brauwcmre, sächsische — bis — M.. do. Muhl- und .Futterwcicire 120—140 M. Haler, preußischer und sachsisä'er 140—15!1 M., do. fremder —M. R.'ais, grobkörnig 108—114 M.. do. Cinquanlin 122- 127 M. Crbsen. Kochwaare 170—100 M.. do Mahl- u. Hutterwaare 145—160 M. — Mehl. .Pro 100 .»to. netto.» Kaiser-Auszug 00.00 At. Weizenmehl 00 25,00 26.00M.. do, 0 22,50—24,50 M. Weizen-Kleie, grob 10 M., do, sein 0.50 M. Roggenmehl (- 24,50-21.75 M.. do l 22.50-22.75 M. Roggcn-'Ueie 11.00 M. Die Berliner Börse erössncte fest, namentlich aus dem Montanmarkte. In erster Linie begegneten einzelne Wertste in Folge der fortgesetzten Eijenpreisstelgerung i» Glasgow dem Interesse der Spekulation. Laurahütte und Äochnmcr höher, auch Kohlen aktien fest, wenn auch ruhiger. Später führten Realisationen cliic allgemeine Abschwächiiug des Montanmnrttes herbei. Von Banken waren Kredikaklicn höher gefragt in Folge der in der bevorstehenden Gcncralversammlnng zu beantragenden Kapital- erhöhnng. Heimische Bankwerthc schwach behauptet. Bon Eisen bahnen waren italienische fest auf höhere Betriebseinnahmen. Franzosen leicht erholt. Dortmund-Gronauer etwas schwächer. Am Renteiimarkte waren Italiener und Spanier fest. Später trat ans die Erhöhung der Bankrate in England ein allgemeiner Rückgang der Kurse ein, so daß die Börse matt schloß. Privatdiskont -0> Proz. — Am Spiritus-Markte zog Loco 70cr im Preise um weitere kO Pfg. an und notirte 43,10 Mk. Termine etwa 20 Psg. höher als gestern. Am G c t r e i d e - Markte bestand lebhaftere Nachfrage seitens hiesiger Mühlen sür Roggen. Weizen hchauplcle seine gestrigen Prei'c: Roggen zog etwas an während Hafer eher schwach war. Nach Ermittelung der Eeiitralnotirung-, PfmiS'S WM «iudermilch. LL SrtsSuer Molkerei Gcbr. Pfund. Vallknerür. 7S.
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