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Dresdner Nachrichten : 12.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188712128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-12
- Tag 1887-12-12
-
Monat
1887-12
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.12.1887
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Dresden. 1887 ß, Zpocialitäton: Kin ,Ic>r- !I »nft (ic a>, ;>o„ - .V af- m na>> mvn. irupmilu« tio- non, Vor^n^-rca „nx-t-,, iiaolijoäma ftftft j„ stnu^k- livlu'r ^U5>1,i>,riink di» Uobonsx-röriac. irr» lv «onniv ll. v»r«laelr — xstrouüb. 6. 8ok1« Osts>0^8 gratis unä inrneo. k'oragproviistollo 152. ..^ Nilinntx L Izvlimrinn LL'a'Lo«: ulius Wähler z M-m «°d.r. -kJ Dresden Lj- ^ ^ AlVum, Fächer " Wllsövufferstr. L6. I Achmucksachen - Kröstto Auswahl in allen Preislagen. n nHF r rr i rn rumm^rmrui mt N! K kvtrolvnm-^mpon ^ kr... I»Uu3 Rv^LSUv?; Z Lin 8«v 10. W ,Ä LedsrUu'jm,h^1tz8Lsktzf«n^eM(/Iiri8tisii>».IiZI.llMfiüMtzvm<!«».Mij6UWntIwr. M v ! j lünii'Ni'l'' Neueste Depeschen. Wcihnachisscha». Freibergcr Schwurgericht. Gerichtsverhandluiigen. Entwurf zn dem Gesetz über die Land es 1^» rZLv «.'PUstir. wehr und den Landsliirm. Attentat ans Ferry. Briefkasten. Plaudertasche. Mmttari, 12. Deedr. Telegramme der „Dresdner srachrichlen"^ Paris. Der Präsident Carnot empfing das diplomatische Corps und sagte in Erwiederung aus die Glückwünsche desselben, welche der Nuntius rum Ausdruck brachte: „Ich kenne den Nu ll) eil, der dein diplomatischen CorvS an den ante» Beziehungen gebührt, welche Jrankreich mit den anderen Machten unterhält. Ich freue mich, demselben meine Dankbmkeit aussprechen zu können." Petersburg. Die „Nowvje Wremja", das frühere Blatt Katkvw'S, beglicht »i äußeisl synipathischer Weise die Nachricht, dass der österreichisch - ungarische Knogsraih beschlossen habe, keine Truppenverslärluiigcn nach Galizien zu senden. Das Journal lobt den Erzherzog Albrrchi, dessen aiikoritalive Meinung vssenbar die Gefahr abgeivaiidt habe, das; die hnbSbnrglsche Monarchie durch verschiedene Politiker in eine schwierige Lage gebracht worden wäre, und bosst, dah die läppischen Gerüchte von der Unvermeidlichkeit eines " ° -- nunme gen l Znsammeiisloßes zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland nelir verstuiiimen werde». Auch n» Uebrigen bespricht in ruhi- Worlcn die russische Presse Oeslcrieichs Entschluß, vorläufig kein Heer nach Galizien zu senden, als sehr vernünftig,'i>a die Ent sendung einer Provokation Rußlands gieichgekommen wäre. LokalrS ri«S Sächsisches. — Von den sächsischen Ncichstagsabgcordneten sind der Abg. Temper in die Kommission zur Vocberathung des Gesetzen!- wiiises betr die Unterstützung von Familien in den Dienst einge- tretencr Manuschatte» und der Abg. Kurtz in die Kommission zur Borbcratliuncz des Gesehentivurüs betr. de» Bcrkchr mit Wein, gewählt worden. Der Grtrcidezoll-Kommission gehört Fabrik- und Rittergutsbesitzer Hoffman» in Neugersdorf an. — Der ieit 30 Jahren aus dem Rittergut«: LauSke b. Pommritz in Diensten stehende Arbeiter Andreas Schneider erhielt die große silberne Medaille für Treue in der Arbeit. — Die vorgestrige MvritzbnrgccH o f j a n d ist recht ergiebig ge wesen. besonders die Fuchslngd, denn es wurden 4 dieier schlauen Burschen abaesckvsscn. Uebcrdies gelangten zur St»ecke 1 Dam wildstück, 6 Wildschweine, !) Rehe, 1 Fazan und 38 Haien. — Die Vorlesung der Frau Silvia Brand für daS Mädchen hei ni (Glacidstraße 8) findet erst heute Abend statt, wie aus der Annonce zu ersehen. — DaS Statut, die Klnnkenversichenmg der H and l un gS- gehilsen und Handln,igslekrlinge betr., tritt am 1. Jan. n. Js. in Kraft. Bon diesem Tage an aber gehören die Bethciligten der hiesigen Octskrankenkasse als Mitglieder an. — In einer am Freitag abgehaltenen Sitzung des Vorstands des hiesigen Vereins zur Förderung des Fremdenver kehrs wurden von dem Vorstände der Geschäftsstelle des Vereins, Walpurgisstraßc 4. lehr erfreuliche Mittheilungen über den Fremden verkehr in unserer Stadt während dieses Winters gemacht. Während sonst die Geschäftsstelle während der Wiutcrmvnate nicht besonders stark in Anspruch genommen wurde, wird dieselbe jetzt täglich von eincni und mehr Fremden ausgesucht, welche Auskunft über Wvh- linngs-, Gelchästs- und sonstige Verhältnisse wünschen. Außerdem wessen zahlreiche Anfragen aus dem Auslände, namentlich England und Amerika, von Solchen ein, welche nach Dresden zu kommen und hier längere Zeit sich auszuhaiten beabsichtigen. Die weitver breitete Bekaimischait verdankt der Verein, namenilich dem von ihm in der Regel alljährlich hcrauSgegebenen Wegweiser lür Fremde, welcher, außer den tür die Fremden nützlichen Mittheilungen über die Sehensmnrdigleiten unserer Stadt, die Grschüstsnnzeigcn der Mitglieder des Vereins enthält, welche sich für den Fall von Streitigkeiten mit Fremden dem Spruche des vom Verein einge setzten stäiidigrn Schiedsgerichts unterwvrsen haben. Der Verein, welcher seinen Mitgliedern tür die Aufnahme ihrer Geschä'tsan- zcigen in den Wegweiier Nichts berechnet, verbreitet diese» in einer großen Anzabl von Exemplaren unentgeltlich unter die in Dresden weilenden und die nach Dresden kommenden Fremden. Eine neue Auslage des Wegweisers ist bereits m der Vorbereitung und wird Ansang nächsten JadreS erscheinen. — Für daS Vereinigte Franenbvpital in der Frerbergerstraße, daS Ma k c rn r I> o > p i t a l. lammt den damit verbundenen Stif tungen liegen derzeit über 200 Ausnahinegesriche von zrriuersl hoch- betagten und bedb-ftigen Bewerberinnen vor. Da von den vor handenen 150 Stellen nur etwa 15 jährlich frei werden, lo ist leicht zu ermeslen. eine wie lange und durch bittere Entbcbrungen ort recht schwere Warte- und Leidenözeit gar manches altes Mütter lein oder Fräulein zu erdulden hat, ehe ihr iehutichster Wunsch in ErinUnng gehen kann, nach des Lebens Kämpfen und Sorgen wenigstens die letzten ihrer bcschiedeucn Tage nn Fraucrchospitale in Rabe und Friede» verleben zu können. Neue Stellen dort zu vegründcn, sind die städtischen Eollcgien leider, so dringend nöthig das wäre, nicht im Stande, da die zur Äersügung stehenden Mittel lniiiii zur Besetzung der vorhandenen Stellen ausreichcn. Es wäre daher für die arme», alten Frauen unserer Stadt von Herzen zu wünschen, daß dem Frauerihosvrtale in gleicher Weise wie in trübere» Jahren von Neuem edle Wohlthätermncn er stünden, welche ihrer weniger glücklichen Schwester» gedenkend, zur Gründung Wiener Stelle» Schenkungen an das Fraucnhosprtal ver- machleu. Sie würden >o ihr Leben mit einer edlen, segensreichen Thal schmücken, sreudigeHoffnnng malten hartgeprüitc» Fianenherzcn erwecken und heiße Segenswünsche würden ihnen über üaS Grab hinaus Nachfolge». — Der hier bestehende „I. und älteste Verein für Veredelung und Zucht des Ca naricn Vogels" hält den 18. bis 21. Dez. in Kunzes Resiaucaiit, Astmarkt 8, I. Etg. seine 6. allgemeine Ausstellung ab. Der Verein hat sich während seines nunmehr 7jähcigeu Bestehens zur Ausgabe gemacht, den Canarienvvgcl durch eine Riiccnzüchtuug aut eine sehr hohe GclangSstnfc zu bringen. Daß ihm icm Vorhaben gelungen ist. davon zeugte» die von dem selben veraustaiteten Ausstellungen. Auch die bevorstehende Aus stellung dürste ihren Vorgängern keinesfalls iinchstchen. denn cs werden ans derselbe» nicht nur hiesige reuoiiiiilirte Züchter und Liebhaber vertreten sein, sondern auch aus vielen deuorden und c»iszerdeut!chcii O>ten sind bereits Anmeldungen aul Beichickung dieser Ausstellung cingegangen. Am letzten Ausstellungstage, den 21. Dczbr.. wird der Veren, eine große Anzahl Lanariruvögel, so wie zwei vollständig ausgerüstete Canarirnlwcken, bestehend,e in einem seinen Canarienhabii, einige» gute» Canarienweibcheii. einem schonen großen Heckkäfig nebst de» dazu gehörigen N'stkästchcii, zur Verlovsuug bringe». Loose ä 50 bez. 75 Pia. sind bei den auf Plakaten ersichtlichen Verkaufsstellen, sowie auch während der Aus stellung an decEassezu haben. Em »,untererEnnurienhahn dürste übrigens ei» willkommenes Weihnachtsgeschenk sein. — Bekanntlich nimmt die Kolonie „Bethel" bei Bielefeld Liebes gaben aller Art. darunter auch Briefmarken, für ihre Zwecke entgegen. Betreffs der Briefmarken sei bemerkt, baß die Kolonie nur ausländische, namentlich überseeische, oder alte, nicht mehr kursirende deutsche (preußische, oldenburgische, hannoversche, braun schweigische, schleswig-holsteinische, hanseatische, sächsische, thurn- und taxissche, bayrische, txrdische, württembergischc) erbittet, da die jetzt kursircnden deutschen Markciy wenn sich dabei keine fremdländischen befinde», kaum den zehnten Theil des Werthes des ansznwendendcn Portos baden. Alle nicht enisgcklcbtcn, sondern cingeprägten oder auigedruckten Werthzeichen werden thunlichst unausgeschnittc». alio mit ganzem Couvert, ganzer Karte rc., alle nufgeklebten Marke» mit schmnleni Rande ausgeschnitten eibcten. Innerhalb Deutsch lands können Brieimarkcn bis zum Gewichte von 1 Kilogramm als Drucksachen in unverschlossenen Umschlägen versandt werden. Tic Zusendung geschieht unter: Kolonie „Bethel" (Bazgr) bei Bielefeld. — Der heutigen Stndtauflage sind vier Extrabeilagen beigegeben, und zwar ein illuiirirler Kalender-Almanach des Japan-, Ehma-Waarcn- und Thec-Jmport-Hauscs von Seclig u. Hille in Dresden: ferner ein reichhaltiges Verzeichniß neuer, interessanter lind lehrreicher Gesellschaftsspiele, welche die Firma Max Köhler (C. G. Schlitze Nächst), Dresden-Neustadt, vorräihig hält: cm Prospekt über Thüringer Holzwaarcn, Linoleum rc. der Teppich-, Möbelstoff- und Wachstnch-Handlimg von E. Anichntz Pracht. (Mcnzler u. Co.), Di-c-den-A. nnd eine Geschästs-Erössnuiigsanzeige der Schuhfabrik von Gotthard Enke in Dresden, Äönig-Johan nstraßc. — Die Redaktionen der Zeitungen Dresdens wurden in der letzten Zeit durch mehrere sich als durchreisende Literaten auS- gedendc Schnorrer mid Schwindler heimgesucht. Hier gleich drei derartige Fälle. Zu dem beschäftigungSliM'n Kaufmann Faeng- ler, der am Freitag vom Gericht zu drei Wochen Gefängnis; ver- lirthciit wurde, tollte sich recht bald ans die Anklagebank ein saube rer Patron gesellen, welcher sich bald zuin Journalisten, bald zum Schriftsteller, bald zum Mediciner. bald zum vr. plril. nnd Staats archivar in Karlsruhe stempelst sich sonst aber bald für einen Better, Sohn, Bruder angesehener bekannter namhafter Personen in Leipzig, Chemnitz, Bautzen, Zittau, Zwickau, Glauchau rc. ansgiebt. Es str ein 30 bis 35 Jahre aller Schwindler, dem es durch sein gewandtes Auftreten gelungen isst ilnter ratfinirten Angaben namhafte Be träge hcransjulocken. Angeblich kommt er aus Breslau. Die Kgl. Polizeibehörde macht auf diesen Mann von mittlerer Gestalt auf merksam. Derselbe führt sich unter dem vielleicht cdensalls ge fälschten Namen Maximilian Freudcnthal bei den Familien em, welche er zu brcmdichatzen beabsichtigst Er weift Briefe von vr. Bllmienthal und vr. Hirsch in Berlin auf, die sich über seine Arbeite» lobend ausiprechcii. Wahrscheinlich sind auch diese Briese gefälscht. Ein dritter Schnorrer ist ein Italiener, der angeblich des Deutschen nicht mächtig ist und französisch spricht. Er hat einen Paß, der aus den echt italienischen Namen vr. Kohnheim lautest ist ein älterer Herr iiiit stechenden Augen, aber freundlichen Ma nieren. Auf den Redaktionen gwbl er sich für einen Journalisten, bei den Aerzten für eine» Arzt aus. In beiden Fällen begründet er seine Bitte damit, daß, da Italien und Deutschland jetzt politisch gute Freunde seien, sich ihre Angehörigen mit Geld unterstütze» müßten. — Eine andere Sorte ähnlicher Gauner benot sich auf Beziehungen, welche sic angeblich zu angesehenen Zeitungen haben und suchen aus denselben Bortheil zu ziehe». Wenn das Publikum doch derartige Herren, wenn sie sich über ihre Angaben nicht genau answciscii können, stets den Behörden übergeben rollte. — Wc > h » a ch ts s p a z i e rg ä n g c. Wenn einmal der Kalen der Mille Dezember zeigt, dann wird cs Zeit, an die Weibnachts einküioe zu denken, denn so reichhaltig und scheinbar unerschöpflich auch c>» Lager assortirt sein mag, leert es sich doch namentlich in seinen originellen und reizvollsten Artikeln, die, wie man zu sagen offenst immer gleich „weg" sind, sehr bald. Dann aber bietet ein früher Einkauf neben anderen Vvrthcilen auch noch den, baß inan, ohne gedrängt, gejagt und durch allerlei andere Divcrlisse j nunts, welctie die Eile nnd Aniregung im Gefolge hast in seiner Wahl und Anschauung nicht irritirt wird. Und wer hat im gcge denen Moment die vielen Firmen im Gedirchtinß, die gerade Das in preiSwcrtber Qualität bieten, was man sucht und nöthig hat ? Planlos lanien Hunderte in den Straßen herum, suchend, tastend, fühlend, uni das Richtige zu finden, ohne mir zu ort nicht nach Wiinich befriedigt zu werden. So »olgr mir denn, die Ihr in der Wahl von Weihnachtsgeschenken mühiclig und bciaden seid, am meinen Spaziergänge», ich werde Euch nur zu erprobten Firmen führen. Euch nur Gutes und Praktisches empfehlen und Euch Weibiiachlsgegcnständc zeigen, die wohl angetlian sind, Euer Herz und diejenigen Eurer Schützlinge, denen Eure Fürsorge und Liebe gilt, z» erfreuen. Auf denn. Derby, blaft die Fanfaren nnd los die Schwerter, es geht aus die WeilniachlSschau I Jedoch wohin zuerst ? Packen wir den Stier bei den Hörnern und betreten wir in erster Linie das Forum aller Weihnachtscinkäusc: den Altinarkt und die ibm zunächst liegenden Schloß-, Wilsdruffer-, See- und Prager- straßen mit ihren von Wrihnachtsgcgenstäiiden überfüllten Läden und Magazinen. Ucderall glitzert und flimmert cs von Hunderten von Lichtern, und das ClranS der Auslagen citirt unwillkürlich Fanst's: „Hier stock' ich schon, wer hilft nur weiter fort?" Aber nicht Faust, sonder» die Devise Robert und Bcrtrams: „Nur immer praktisch !" soll uns hier leiten, und so treten wir denn zu R enner ein. »rüber der .,bunte", jetzt der „goldene" genannt. Mit derselben Nncrichöpflichkeist wie früher Carl Maria v. Weber seine unver gänglichen W.'iie» aus dieiem Hause in die ganze civiiisirte Welt hinaus sandle, in derselbe» Fülle und Gediegenheit bietet Renner Alles, was >m prakiiichen Sinne ein Kinder-, Jnngtraueir- und Frauenherz crireirc» kan»: Ein Manusaktiirwaarenlagcr allerersten Raiigcs mit einem scheinbar unerschöpflichen Sortiment aller Arten Winter-, Ball- und Gc>ellschastskleidcrstofscn, BaUmnhängc. Trikot- taillen, Reise-, Bett-, Tiich- und Livandccke», Leibwäsche, Kops- Hülle». Kopf- und «schnllertüchcr, dazu Normal- und Barcheuthein- de». Normal und Bigogne-Unterbeinkleider. Trikot-Knaben- und Mädchen-Anzüge, Bettvcziigsloffe, Tischwäsche — uff I und AlleS, was man in Sache» der vraklnchen Bekleidung nur sich vorstellen kann. Aber der beste und schnellste Renner findet immer auch seinen Richter, und wenn dieser Eduard Emil heißt und sein Tribu nal, wohin er sein Publikuni vor die Schranken »ordert, Ecke des Altmarktcs und der Secstraßc aufgeschlagen hat, so darr man sich schon aus lein Urthcil und seinen Geschmack verlasse» und mit der Ueberzcirgung bei ibm einlretcn. Qualität nnd Quantität in schönstem Einklang vereint r» sehen. Hier sind es namentlich baninwolleiie, wollene, balbseidenc und ganzseidene Damen- und Herreristrümvfc und Unterkleider, die Eurem die Wabl schwer machen. Daneben seidene Damentücher, Ballklciderlchärpen nnd Uirihänge, Chenille-Shawls, seidene und wollene Handsckmbe, Suitzen-Fichns, Kovihüllcn aller Art nnd Gattungen und Stoffe die Hülle und Fülle. Kauft man letztere nach der Elle oder dem Meter, so handelt es sich darum, ehe »ran aus Kleider» Leute macht, auö den Stoffen Kleider zu sabriziren. und wenn das' schnell geben soll, !o bedient inan sich dazu einer praktischen nnd billigen N ä h m n s ch i n e, und wer eine solche kaufen kann und will, der gehe in die Nähmaichiiiensabrik von H. G r o ß ni a n n WaiseiihariSstraße oder zn G. Neidlingcr in die Kcenzslraße. Wohl selten ist es vorgekommen, daß sich ein Gegenstand aisWeihnachts- geschcnk so allgemein zur Geltung gebracht hat, wie die hervor ragende Eisindung der Nenzen. Die Näinnsichine ist fast unent behrlich geworden im Haushalte wie für den Gewerbebstticb. und namentlich für den Pnvatgcbranch ist sic ganz besonders dazu ge schaffen, die Sorgen der Hausfrau nm die Bekleidung zu erleichtern und viel Geld und Zeit zu cciparen. Eine Nähmaschine ist nnd bleibt die Freude und der Stolz aller Frauen. Wo bleiben aber die braven Männer ? Wer iür diese eine Zärtlichkeit und Ansmerk- iainkeit in petto hast der gehr von Neidlingcr ein paar Schritte weiter in die Fraucnstraße, »i die weit und breit bekannte Dresdner Schlasro ck-Fabrik von S. M eher. Die Meyer'ichen Schtaf- röcke sind immer gern gesehene, nützliche, angenehme nnd überaus praktische Weihnachtsgeichenke. und Alle, Große, Kleine. Dicke und Dünne, freuen sich wie die Schneekönige, wenn sie es sich in einem molligen Schlafrock bequem machen und ihr Schälchen „Heeßen" darin winken können. Die Auswahl ist enorm, die Prene jedem Geldbeutel angcpaßt und die Qualität vortrefflich. Fühlen wir uas-nnn von unserem ersten Svaziergang angegriffen, so treten wir bei Theodor Wolter. Ecke der See- und Webccgasse, ein. suchen uns aus seinem reichen und billiaen Weihnactsislager von Cigarren und Cigaretten etwas Vorzügliches ans und begeben nnS mit einer in Brand gesteckten Habannah zn Heinr > ch Grell in die Zahnsasse, der bekanntlich eine große und reiche Auswahl aller Gattungen edler deutscher, sran.zösischer, ungarischer, italienischer nnd panischer Reben, Champagner der feinsten und billigsten Sorten, Rums. CognaeS rc. für den Weihnachtstisch- und Schmaus aus Lager hält, um uns mit einem guten Schluck für unsere weitere Umschau zu stärken. — Ans Waldenburg schreibt man uns: Seitens des Co- mitccs für Erbauung einer Eisenbahn von Limbach über Walden burg nach Altcnburg mit Anschluß an St. Egidien ist abermals eine Petition an die Ständeversammlung ubgeiandt worden, in welcher gebeten wird, den Bau der Eoenbahnlinie Alteiiburg- Waldenburg-Limbach in Erwägung zn ziehen und den Stände- kammern noch in der gegenwärtigen Session eine hierauf bezügliche Vorlage zugehen zu lassen. Die hochentwickelte Strumpimaaren- industrie i» unserem Orte, wie in den reichvcvölkerten Ortschaften bis nach Limbach hat einen ungewöhnlichen Geschäftsverkehr zwischen dieien Orte» hcrvorgcmsen, welcher durch Herstellung einer Bahnverbindung eine außerordentlich große Forderung erfahren würde. Durch die Fortsetzung der Linie von hier nach Altenbnrg durch den südöstlichen Theil des Altenbnrgnchcn O'lkrcifcs würde außerdem eine äußerst beciucme Verbindung nach Chemnitz und damit auf dem Chemnitzer Markte ein großes Aviatzield für die haiiptiächlicn in jener Gegend erzeugten landwiithichaitlichen Pro dukte geschaffen. Ferner aber würde ein ausgedehntes Gebiet iür die OelSnitzcr sowohl ft'ir die Zwickauer Kohlen erschlossen werden. — Striesen will der Verwilderung der Jugend durch Er richtung cuier Knabenbcschäftigiiiigscnistalt cntgegeiicirbciten, ein Mittel, welches sich bereits bei nnS in derFriedrichstadt. ivwie nnch in anderen Städten Sachsens, wie in Zittau, vollkommen bewährt hat. Um diesen Zweck zu be'iftdcrn, hat sich der Dr. v. Rcchenhcrg. dessen kürzlich gehaltene Vorträge über „Ernährung" in Brunn s Hotel den verdienten reichen Beifall seiner Zuhörer gesunden Huden, bereit gesunden, am nächsten Montag in dem „Grafen Thun" zu Striesen einen Vortrag über Nahrungsmittel zum Besten der Knahenbeichäftigungsanslalt zu haltcn. — Der Kasernen-Neiihau in Pirna begann mit einem Un fall, der ein größeres Unglück leicht zur Folge haben konnte. Im Mittelbau des Flügels 0 stürzten drei übereinander gelegene Ge wölbe zusammen. Als Veranlassung hierzu bezeichnet man den Umstand, daß zwei Maurer den über dem 3. Gewölbe aiogcschiit- teten Beton sestrammtcn. Durch die Erschütterung und durch die Nässe des Betons hatte sich das Gewölbe gelockert. Die mit dem Fcslramme» des Betons beschäftigte» Maurer stürzten mit in die '-nese, kamen aber glücklicherweise mit leichteren Verletzungen dabon. — Im Vertan» der Nachforschung nach den 3 Hniare», welche sich an dem in der Nacht znin Montag ans der Ncnnitzcr Straße bei Grimma verübten Sittüchkciksverbrecheii betheiliaten. war die Ausstellung der Schmiede des Regiments ans der Reitbahn angeordnet. Einer derselben, der Hniar Spröisig von der 1. Eska dron, kehlte. Man suchte nach ibm in seinem Quartier, doch wir seine Kammer verschlossen. Die Thnrc wurde ausgeprengt und der Vermißte in der Kammer liegend gesunden. Er batte sich mit ernem Revolver unmittelbar unicr dem Kmn in den Hals ge schossen. Die Verwundung soll keine tödtliche sein. Kurz nach diesem Vorfälle wurden zwei andere Husaren, die der Mitschuld verdächtig sind, verhaftet. Auch die beiden Verhafteten iiiachien einen Sclbstmoidvcrsnch, und zwar juchten sie sich durch Rauft, zu ezsticken, indem sie das Rohr des ihren Zellen gemeinschaftlichen Otrns entfernten. Ihr Vorhaben wurde rechtzeitig bemerkt und vereitelst — Vom Schwurgericht in Freib erg wurde jetzt nach drei tägiger Verhandlung das Urthcil in einem eigenarligc» Prozeß ge sprochen. Tie Gemeinde Kühnhaide vrozeisirte sen mehreren Jahren mit dem Königl. Sächs. StaalSfiScus wegen des Fiicheieirerhts in der Pocka», welches Flüßchen oberhalb der alten Kühnhaider Brücke auö Böhmen nach Sachse» enckntt Die genannte Gemeinde be stritt dem Fiscns daS Fischereirccht aut der Strecke »on jener Brücke an bis zur Grenze des Manenberger und Reitzenhainer Staalssorstrewers und behauptete, ans jener Brücke ieit 30 Jahren die Fischerei ausgeübt zu haben. Im Verlause des Rechtsstreites bestätigte am 30. April 1885 der jetzt des Meineides angcklagtc Holz- und Toishüuslec Karl Gottlob Nestler aus Reitzenhain eid lich vor einer nach Kühnhaide entiandtcii Deputation des königlichen Landgerichts zu Frciberg die Aagaven der Gemeinde Kühnhaide. Vor dem Schwurgericht räumte N-.stier aber ein. daß das Proto koll über seine damaligen Aussagen Unwahrheiten enthalte; er wisse nicht, wie dieselben in das Protokoll gekommen seien und verncherle, daß er wissentlich keine falschen Angaben gemacht habe. Von der beklagten Gemeinde Kühnhaide war auch der dortige Kohlenbrenner Karl August Schmidt als Zeuge dafür hciiaant worden, daß ihr damaliger Gemeiudcvoistand. dei Wirthichafts- besitzer Friedrich Gustav Marlin, dem Oberiorsier Jäger in Reitzen hain, gelegentlich der Vewachtung des 0)cmc>o.dcfoft,wasterS an den Genannten, daS Fiichwasser i» dem von der Gemeinde behaupteten Umsange angewicicn habe. Der jetzt Mitangeklagte Schmidt legte vor den Geschworenen ein vollständiges Geständnis: av und be hauptete. von dem Gcmeindepoesland Marlin durch Vcriprechliiigen zur falschen eidlichen Aussage vor der Deputation verleitet worden zu sein. Martin leugnete dies; seine Vernehmung ergab aber, das; er sich durch zwei andere Personen je ein aus die Fischerei bezüa- iW W «ili
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