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Dresdner Nachrichten : 05.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188209053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820905
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820905
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-09
- Tag 1882-09-05
-
Monat
1882-09
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.09.1882
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!ses<i — L L. Dies« lebten der Ferl«nrets«ß,t ick auf der Ostsee, das Bugspriet der heimaGItchrn Veit drei Stunden bat der Postdampfer „Grellen»! Hasen Astadt verlaffen, in Nebeln ist allm arnchiounden. setzt verschwindet auch die ^ vergoldet hatte. Da« nächste Reiseziel ist wird die pommers仫 Hauptstadt morgen gl l2stündiqer Fahrt erreichen. „MeereSMle u» sich als Molto diesem Fmal, meiner -tordlandsreise vor Der Dampfer, welcher den Namen des schwedischen Premiers trägt, gleitet sorellenschnell, aber ruhig dabin. mit unmerk licher Bewegung pftüat er die blauen Wogen der Ostsee, ein breite« Kielivaffer hinter sich lastend. Man kann den, schwedischen Minister nur stet« eine so ruhige Fahrt in den parlamentarischen Gewässern wünschen, wie die, die beute der nach ihm benannte Postdampfer macht. Die „Ercellenren Posse" — ich meine setzt den Dampfer, nicht den Minister, den ich nicht kenne — ist übrigen« gut gebaut: ein treuliches Fahrzeug, würde sic jedem Sturme und allem Wogenprall gewachsen sein. Di» Kajüten de« Dampfer« sind äußerst bequem eingerichtet, sie gewähren den Reisenden allen erdenklichen Komfort. Ich kann diese Schisjügelegenbett Allen empfehlen, die auf die rascheste Weise? au« Deutschland nach Schweden reisen »vollen und »veder vrn Aufenthalt in Stralsund, noch den Umweg über Koveizhagen lieben. So schied ich aus eine angenebme Weife auf einein Schweden au« Schiveden. Nirgends batte ich in Skandinavien den Maulkorb- zwang bemerkt, nirgends gesehen, wie balbbeschästigte Wohlfalirts- beamte in ihrer Vielregiererei und Piiblikunisbevornnindung emsig spähen, ob auf eine», Pferdedahnwagen ein halber Mensch zu viel klebt. Da« Volk der Schweden liebt die See und Alles, wa« mit der Schifffahrt msan»»rn>iängt, im hoben Grade. Das Wasser, das »I« Lee ihre Küsten ninspüll, als Fjorde weit in ihr Land hineintritt, n>« Binnensceen einen groben Bruchthcil davon bedeckt, als Ströme «Elte genannt) es nach allen Richtungen durchflutbet, ist ihr Clement. Die Schweden sind ausierdeni geborene Techniker, sie besitzen für Alles, was niit dem Fngcnieurmesen zusammenhängt, erstaunliche Begabung. Den sprechendsten Beweis dafür lieferst ihr ausgedehntes Kanalneb. In keinem Lande der Welt trifft man ein so ausgebildetes Schlenssensnstem; nirgends findet sich eine so originelle Reiseart wie auf den Kanälen Schwedens. Eine der interessantesten Partien davon bilden die Schleusten bei Trolbätta. Diese« Städtchen besitzt zwei Wunderwerke: eine« von der Hand der Natur, das andere bereitete ihm die menschliche Wissenschaft. Das erste find die durch den ganzen Norden berühinten Wasserfälle, das zweite ist der dortige Kanal. Wer an die Trolhüttasällc mit den herkömmlichen Erwar tungen herantritt: eine Wassermafse über einen hohen Felsen jäh, mit Donnergctöfe Herabstürzen zu sehen, oder wer sich eine Art Schleierfall aus den Alpen einbildet, ein in Gischt zerflattcrndes Waiserband — der ist zuerst enttäuscht. Tie Trolhättafälle, ihrer Fabl nach drei, bilden im Wesentlichen eine grostc Stromschnelle, die ein enormes Quantum Wasser absatzweise um 33 Nieter tiefer schleudert. Es ist ein horizontal gestreckter Wasserfall, voller Gewalt, Getöse und Farbenpracht. Verunziert und verkleinert wird der erhabene Naturanblick durch die Sägewerke, Papiermühlen, Eellulose- tabriken und andere Etablissements, welche die unpoetische Industrie mit rücksichtslosem Eigennutz in und zwischen den durch Inseln mehrfach getheilteu Wasserfall trotzig hineingebaut hat. Mit um so grösserer Bewunderung spreche ich aber von dem Trolhättnkanal selbst, der dazu dient, die 33 Mtr. Höhen Disseren; zwischen dem Wasser ober- und demjenigen unterhalb der Fälle auszugleichen. Der geniale Ingenieur Erikson baute zu diesem Belmfe eine granitne Riesentreppe von kl Schleusten. Jede derselben bildet eine Eisen Kammer, welche im Stande ist, ein mächtiges hochuiastigeü Schiff in sich aufzunehmen. Durch Zuleiten des Wassers in diele .Kammer, durch Absperren der selben und zuletzt wieder durch Abfliestenlasien des Wassers ist man im Stande, die grösste» Schiffe nach und nach bergehoch zu hebe» und sinken zu lasse». Es gewahrt einen ganz originellen Reiz, wenn man, auf dem Dampfschilfe stehend, mit dem absliessenden Wasser immer tiefer sinkt und bat« doch, hinter und über sich Schisse sieht, die Einem auf den Rücken zu stürzen scheinen und dann wieder vor und unter sich andere Sänne erblickt, denen man förmlich den Frist auf den Nacken setzt. — Mit den Schweden »inzugehen, kann nur Vergnügen bereiten. Sie sind die liebenswürdigsten und gefälligsten Meiiichen, die mir »och je begegnet find, von angenehmsten Manieren. Man nennt sie init Recht die „Franzosen des Nordens". Mit den Franzmännern haben sie auch die Galanterie, die Liebe zur Kunst, zur Heiterkeit, zum Wohlleben gemein. Auch ihre Frauen ähneln den Französinnen in puncto des geiel!igen Verkehres und — des SchnurrhartS. Ausser in Südfiniitreich habe ich noch nirgends so viel Schnurrbärte auf Frauenlippei! gesehen, wie in Stockholm; liier natürlich hlondtwrstig, dort schwarzstöppelig. Ungleich den sparsamen Franzosen sind die Schweden jedoch ziemliche Vmchwender, jene sind nüchtern, hei diesem sind Trnnkene keine Seltenheit. Dies llrtheil kann freilich keinen höheren Werth für sich in Anspruch nehmen, als die Beobachtung einer achttägigen Reise. Entzückt hat mich das „nordische Venedig", die stadt Stockholm mit Denkmälern und allerdings der Sachse durch die Schlösser der König" und die Eliren- hatlcn Schwedens. Sie sind gefüllt mit den Trophäen, welche Schweden im 30jälmgen und »n nordischen Kriege aus Sachsen geholt hat und der Glanz dieser Königsburgen baut sich zum Theil aus den Summen auf. welche der Eifeukopf Karl XII. aus dem von ihm brutal verwüsteten Sachsen Herausgeprcht hat. In der Riddar- holmskirche — dem Ruhmcstempel der Schweden — find die Sarko phage ihrer Könige und Generäle mit vielen Fahnen, Standarten Kesselpauken, Trommeln und anderen Trophäen sächsischer Heere geschmückt. Doch über die Kriege zwischen Schweden und Sachsen ist das Gras mebrerer Jahrhunderte gewachsen, die grimmen Streiter rwn damals sind längst in Staub zerfallen: mobt aber gab unS Schweden zuletzt in unserer gelicbtenKöniginEarola cincLandesiiintter, um die das Heimathland uns zu beneiden Uriache hat. Deutschland hat sich freilich wieder revanchirt: der Kronprinz von Schweden hat bekanntlich vor emigen Monaten die badische Prinzessin Viktoria heiingeiübrt und bat damit, wie ich allgemein hörte. eine äusserft glückliche Wahl getroffen. Tiefes Enkelkind des Kaisers Wilhelm hat sich im Sturme die Herzen der Schweden erobert. Nicht gerade schön von Gesicht, besitzt die schwedische Kronprinzessin viele vorzügliche Eigenschaften des Herzens und Ebnratlers, die in den Augen ihrer neuen Landsleute um so vortheilhaster wirken, als man ihrem Gemahl ziemlich stark entwickelten Stotz nachsagt. Der schwedische Kronprinz gilt als nicht sonderlich geistig hoch veranlagt, er soll eine ungewöhnliche Virtuosität im — Gähnen besitzen. Zur silbernen Hochzeit des schwedischen Königspaaces hatten die in Dresden lebenden Schiveden und Norweger unter Führung des Generalkonsul Rosen- krantz eine prachtvolle Vase von Meissner Porzellan nach Stockholm gebracht, die im National-Muleum einen hervorragenden Ehrenplatz gesunden bat. — Was ich tonst noch an Wahrnehmungen und Bemerkungen auf dem Herzen habe, muss ich wohl oder übet in den Kotier packen und nach der Heimath mitnehinen, um sie bei einem Glase schwedischen Punsches meinen Freunden auszukramcn, denn jetzt eben meldet der Stewart des Dampfers, ein Neger, dass das Smörgösbrod servirt ist. Noch einen letzten Schwedentrimk: in wenig Stunden begrüße ich mit den ersten Strahlen der Morgensonne oie deutsche Küste. — Hurrah! — Nächsten Freitag Vorm. II Uhr findet ini Vcrhandliingssaale der Königlichen Kreisbauptmannschaft eine Kreisausschuss- sivung statt. — Vr«»cke»«r »« Sotto » — Desrrte Li-." sfft» ÜufWg der gantz« ^ Nütv^äso s. Soptonlhor 1882 Residenzstadt Dresden und der Pferdebahn-Direktion inseinen dauern begrüßen zu können. . — Loschwttz. Wie schnell und unerwartet manchen Menschen da« drwanriieitete sich gestern Äachmilti Orte. Herr Braumeister Hühl, au« enicr acmiagigen.'«ceiie. remzucil nai imc:> oas g", die aus deii Fusel» malcrisch hingebaute Haupt- init ihre» Nalurreizen. Ansflügen, Kuuslschätzen, Palästen. Mit patriotischem Schmerze wandert — Tic Vorarbeiten zur e l e k tri s ch e n B e l e u ch tu n g dcS sdamer Platzes und der Leipziger Strasse bis zur Fricdrichstraste Olts) 0t.'V Das Tulchtcciben der Röhren durch den Die Pferdebahnschieneu werden während Pot in Berlin nehmen einen raschen Fortgang. Interessant ist daS Per fahren der Legung der Röhren, welche an den Strassenübergängcn die Kahcl in sich nufnehnien. Um den Verkehr nicht zu stören, wird das Asphaltpslaster »nr auf eine kurze Strecke aufgcnsscn und die in die einen halben Meter tiefe Bettung gelegte Rohre wird kann unterhalb der Bctonschüttlmg dnrch die Erde getrieben. Auf diese Weise geschieht die Nölncitteguiic, unter der Erde, ohne dass der Verkehr aufgehalteu wird. ^ Erdboden geschieht rasch, der Nacht unierbohrt. Das Versagen des Lichts wird dadurch ver hindert, dass die Lampen in verschiedene Stromkreise eingeschaltet sind. Durch Vermeidung des Aufreisscns der gesammten ASphalt- strecken wird cine Kostcnermässigung von nahezu 75 Proccnt bewirkt. — Fn einer "Nummer des „Hamblirgischcn Unparteiischen Korrespondenten" aus dem Fahre 1725 sinket sich folgende für unsere hiesigen Leser gewiss nicht uninteressante Notiz: „Lressdcn, den 23. Funu. Am 21. d. bat man alliier auf dem Ncumarkt ein Weibcs- Mensch, welche eine» Soldaten bewogen, dass er mit ihr chapvirct, be„de aber wieder ertappt worden, Mittags von 12—2 Uhr bemn Eiet an der Hauptwache in einen von Stroh geflochtenen Crantz, einen ausgcstopsten und mit Soldatcn-Kleidern angezogenen Mann im rechten Arm haltc nd, zum grössten Gelächter vieler 100 Zuschauer, gestellet, hernach um 1 Uhr, als der mit ihr davon gegangene ailtigk Programm f, nein Mt der AuSai ^ ^ der Hkerhertunft de« «üspwchend, da« KricgSministeriuin beauftragt worden, arbeitet in da« Gesammtproaramm da« tum vom übergebene Material ein. In der Hauptsache sin Theile de« Programm» bereit« bekamit. — Nicht ein Spät-, sondern ein Hocksommertag war eS, der am vergangenen Sonntage alle Welt in« Freie lockte. Tausende lösten sich irgend ein Bittet, um auf beaueme Manier hinaus« zukommen, tausend Andere lieben sich im Schweiße ihre« Angesicht« aus Schusters Rappen von dannen bringen. So steigerte sich auch die Frequenz aus den Bahnhöfen zu einer nicht gewöhnlichen Höhe. Im Böhmischen Bahnhöfe verkehrten allein 20 Ex tragüge, von denen 10 auf der Böhmischen, 6 aus der Tharandt» Linie ver kehrte». während je 2 auf der Verbindungsbahw von und nach Friedrichstadt und vom Leipziger Bahnhofe Uesen. Auf der Leip ziger Linie verkehrten 2 Schmivt'sche Extrazüge von »nd ei» gleicher nach Leipzig, ausserdem aber beanspruchte der Meissner und Löb nitz» Verkehr »och 10 Extrazüge. Ans der Schlesischen Linie kamen über VOX) Personen zur Beförderung. In der neunten Abendstunde überfiel ein heftiger Gewitterregen die heimkehrenden Pilger und welie ihren Hüten und Kleidern, wenn nicht ein schützen des Obdach in der "Nabe war. Aus der Augustuobrücke konnte man eine wahrhaft wilde Flucht walirnehnien und die meisten der Fliehenden wurden bis auf die Haut durchnässt. — Als am Sonntag Abend der „Foursix" im Neustädter Hos- theater beendet war, da stürzte ein grosser Theil des Publikums an die Schienen der Pferdebahn, um Fortkommen nach Altstadt zu finden, denn einmal regnete eS gerade und dann fahren über haupt sehr Viele nach dem Theater gern über die Brücke. So natürlich die Absicht der Fahrlustigcn und so ersprießlich sie für die Kasse der Pferdebahn gewesen wäre — so blieb sie doch unerreicht. ES kamen wohl Wagen der Arsenal- wie der Waldschlösschen-Linie vorüber, aber dieselben waren bereits überfüllt und der Regen ge stattete nicht einmal Decksttze einzunehmen. Eine ziemliche Anzahl Waltender hielt sogar bis zu den nächst- und iibernächstfolgenden Wage» ans, indessen immer mit dem gleich unersreulichen Resultat. Das Uebelste war noch, dass Der und Jener doch noch aus die vottgepfropftenPcrrons der rasch voriibcrfahrendenWagcn zu gelangen sachte, wobei rin junger Man» recht unangenekin zum Fallen kam. Es würde »u» allen Thcilcn bestens geholfen sein, wenn unmittel bar am Neustädtcr Theater — an dessen Nord-Ostseite — neben dem Geleise »och ein Stück StationSgelciS eingelegt würde (Platz genug ist da) und daselbst Abends je nach Bedarf zwei oder meh rere Wagen ausschliesslich für das Theater-Publikum zu finden wären: es müsste natürlich stets einer für die Linie Georgplatz dabei sein. Der Bedarf liebe sich durch vor der Vorstellung in der Tbeaterhallc zu verkantende BilletS ganz gut bestimmen: wird ein Wagen nicht ganz gesüllt, finden sich unterwegs immer »och Passa giere. Die Sache ist zu überlegen und wenn man erst will, dann kann inans sicher auch: — Szenen wie am Sonntag Abend wür den dann nicht mehr sich zu wiederholen brauchen. — Das bereits erwähnte Conccrt, welches die Dresdner Liedertafel in Zittau zu geben beabsichtigt, wird nicht am nächsten Sonntag, sondern am Sonnabend bereits stattfinden. Zum Vortrag kommen u. A.: ,.0 bono 3esu" von Palestrinn und „Dornröschen" von Alfred Träger, dcni Komponisten de« Kölner Preisliches, speziell von ihm der Dresdner Liedertafel gewidmet, ferner Lieder von Schubert, Alban Förster, Eurti, Engelsberg und Brambach. Der gemeinsame Ausflug nach dem Oybiii komm! Sonnlag zur Ausführung. — P o I i z c i b e r i ch t. Fm Birkenwäldchcn nmveit der Prinzcnslrasse ist vorgestern Vormittag ein 54 Fahre alter Schuh macker c r h ä n g t aufgesundcn worden. — Ein hier bei den Eltern wohnhaftes 18 Fahre altes Mädchen hat sich vorgestern dnrck den Genuss von Phosphor den Tod gegeben. — Am Sonnabend Abend gegen 8 Ulir ist glaubhaft erstatteter Anzeige z,,'oige, eine in den mittleren Fahren stehende, gut gekleidete linbckannte ManncS- verson in selbstmörderischer Absicht von der Mariciwrücke in die Elbe hina b g e s p r u n g e n und alsbald im Wasser verschwunden. — Die Leipziger Quartett- und Concert-Sänger gaben am Sonntag ihr erstes Conccrt in Rohledcr's Etablissement in Löbtau. Das sehr zahlreiche Publikum brachte den Sängern, welche hier noch von früheren Fahren her im beste» Andenken stehen, die wärmsten Sumpalliien entgegen. Wahrend die exaet und fein poinlirl ansgesührten Quartette ernsten und humoristischen Inhalts die Liebhaber des Mäimcraesaiigeo in jeder Beziehung befriedige», erfreuen die snmpathischen Liedervorträgc der Herren Simon (Tenor und Sclow (Bass) durch Innigkeit und Wärme der Auffassung. Das komische Genre ist durch die originellen Leistungen der Herren Hanke, Gipner, Slahiheucr, Mnass und Semada vertreten, weiche durch ihre Konplet Vorträge, die übrigens ganz decent gehalten sind, l stets die Lacher für sich gewinnen. Allgemeine Heiterkeit riefen die am Schlüsse zur Ausführung gelangenden komischen Szenen niit Gesang hervor. — Laut Bekanntmachung des Direktoriums des Pensions- vcreius Sächsischer Beamten ist die zweite Hälfte der Jahresbeiträge auf 1882 in der Zeit bis zum 15. September 1882 an die Pereinskasse abzutühre». «Siebe Inserat.) — Am gestrige» Zielmnglage fiel der zweite Hauptgewinn von 40,000 Mart in die Kottetlion von Rudolph Be»cr, Iohaunes- Allce 7. — Tic HchnngSarbciten au dem Schiffswrack in der Elbe sind trotz der kurzen Zeit schon so weit vorgeschritten, dass der ver sunkene Schiffskörper an die Oberfläche des Wasserspiegels gefördert worden ist. DaS Wrack wird »u» vollständig ausgepumpt und dann an'S User bugsirt, um hierauf, wenn cs sein Zustand noch lohnt, einer ausgiebigen Reparatur unterworfen zu werden — Heute Abend gelangen in der Gärtnerei - Ausstellung zu Löbta u die ausgcstettlen Gcmüsesortcn zur Versteigerung. Der Ertrag derseiben ist für die Zwecke der Löbtaucr Kinderbewahr- anslalr bestimmt. — In einer Sitzung am Freitag hat die hiesige Scbutz- gcmeinschast für Handel und Gewerbe beschlossen, aus dem Ecnlrnlvcrband der deutschen Schutzgcmcinschufteu nnszutrcten und den hezüglichen Jahresbeitrag von (!0>Mk. besser zur eigenen Aus beutung zu verwenden. — Am 2. und 3. Oktober sott in Pulsnitz der diesjährige Vereins tag des Kantoren- und Organistenvereins der Kreiü- hnuptmannschast Dresden abgehalten werden. Am ersten Vcr- sammlungstage ist ein Kirchenkonzert, sowie nachfolgendes geselliges Beisammensein geplantdie Verhandlungen sollen am 3. Oktober von Vorm. !) UI>r ab stattfinden. Tie Pulsnitzcr Bürgcrfamilien haben sreundiichst erklärt, den Herren Kantoren und Organisten Frciauartiere gewähren cu wollen. — Das Badeblatt für B c r g g i c ss h ü b cl -G o t t l c u b a bringt in seiner "Nr. 4 folgende Artikel: Wanderung nach dem Kotlacr Spitzberge. Tie verschanzten Lager bei Berggießhübel 1813. Gefechte zwischen Hcllendors und Pirna am 22. August 1813 u. s. w. — Picschc n. Herr Gemeindevorstand Lcmcke schreibt unS: In der Nr. 24«! befindet sich ein Referat über die am Sonnabend Nachmittag 4 Mir stnttgesundcnc Probefahrt der neuen Pfcrdcbalm- liiiie Georgp!a«c-Vicsehen und ist darin das Fernbleiben dcS Ge- »icindecorsmndee, und der erwachsenen Einwohnerschaft zu Pieschen hesre»w> „d erwähnt Dass der Gemeindevorstand und die erwachsene Eiinvelmerscbast dieser Probefahrt fern geblieben ist, hat seinen Grund vorin, dass man cs nicht der Mülie werth gehalten, den Ge- mcindevorstand und seiner 7068 Seelen zählenden Gemeinde von der Probefahrt bcz. Eröfimingszeit in Keiiiitniß zu setzen, ferner in einem Referat der Dresdner Nachrichten die Eröffnung erst auf Montag in Aussicht gestellt und so der Gemcindcvorstaild und seine Gemeinde völlig in Unkenntnis! war. Hätte die geehrte Pferdcbahn- birektion die Linie loO Nieter nach Pieschen herein geführt und so den zahlreichen Bittgesuchen der Gemeinde ein Cittgegentomiiien ! gezeigt, to wäre gewiss der Eröffnung dcr Pferdebalmlinic in Pieschen ! ein dankbarer und allseitig hetbeiligier herzlicher Empsang bereitet ' worden, sali man doch dadurch, dal« es der geehrten Direktion nicht bloS um den durch Führung des "Namens „Pieschen" zu erhoffenden Gewi»», sondern um die Hebung der wirklich durch Einziehung der j Oiimihusliiiic schwer geschädigten Interessen der Gemeinde Pieschen ;u thun war. Allseits hatte man hier erwartet, dass ein so grosses Unternehmen bez. der Einführung einer Pserdebahnlinie dem gewiss bescheidenen Lmnilns-Verein, der seiner Zeil gerne die Wünsche der Eimvobner Pieschen« erfüllte und die Linie bi« an das Chaussee- Haus nusdeimte, nicht nachslchen würde. Hoffentlich ivird der Gemeinde Pirschen bald die Freude zu Theil, den ersten Wagen mit den ge- i ehrten hohen Vertretern der Königlichen Amtshauptmannschaft, der vom Spaz ayrtschen pajiergange Mi «urde in kurzer«,! lick» unwohl und »in Ende. Nachdem der seelte nach der Todh — Unterhalv de« an derselben aa gegen Dresden aus einem u« auf der Schäserstrasse, welcher aus unten nach der Schweizrrei begriff« .... un« von dem genannten Restaurant plötz- ehirnschlaa bereitet« seinem Leben ei» jähes öd ärztlich konslatirt war, wurde der Ent aste de« Loschwitz» Kirchhof« gebracht, kckillergarte« ü tuBlas»wttz säst Stell«, wo am Sonnabend ein männlicher genau Leichnam au« d» Elbe gezogen wnrdr. schwamm am «Sonntag Mi der eine« jungen Mädchens an. Der Leichnam wurde polizeilich aufgehoben und nach dem JohimniSfriedhofe gebracht. In der Ent seelten ist setzt die 17 Jahre alt« Tochter eine« Fuhrwerksbesitzers in Dresden ermittelt worden. Desgleichen auch ist der am Sonnabend angeschwommeni Mann als elnArbeit» ebendaher recognoScirtworden. — Au« Rochlitz wird un« Uber ein» am Donnerstag beaangene Brutalität geschrieben: Ein junge« Hündchen verfolgte im uebcrmuth eine Henne. DaS Hündchen befand sich unter Aufsicht eines Mädchens, welche« ihren viersilbigen Pflegebefohlenen wegen sein» Ungezogenheit sofort verfolgt«. einfing und aus den Annen forttragen wollte. Der Besitzer der Henne. welch« di« Szene mit angesehen hatte, war aber mit der Regelung der Sacke durchaus nicht zufrieden. Er verfolgte da« Kind, Aß ihm das junge Thier vom Arme, wart es mit Gewalt auf da» Strahenpslaster und hieb dann noch niit einer Peitsche auf da« schon betäubt daiiegende und an« Maul und Nase blutende Thier «nbarmherzta ein. — Am Sonnabend stürzte in Leipzig in v» Schreberstrassc ein 5jährige« Mädchen von ein« Gartenmauer in die Eist» »nd hätte unfehlbar ertrinken müssen, wenn nicht der Jischermeisle« Schaaf sofort Hilfe gebracht «nd dasselbe an« dem Wasser heraus geholt hätte. — Das Rittergut Dornreichenbach bei Wurzen ist in den letzten Tagen käuflich in den Besitz des Herrn Oberst von Minkwitz, Flügcladjutant Sr. Niaj.de« König«, übcrgrgangen. Die Kaussumme soll 1,«100,(XX) Mark betragen. — Am Freitag Morgen brannte in Marbach da» dem Berg arbeiter Rüdiger gehörige Haus nieder, wie e« heisst, in Folge einer Spielerei von Kindern mit Streichhölzchen. — Kötzschen broda, 2. September. Wie allerwärt«, so wird auch in der hiesigen Weingegend da« mit dem 1. September cingetretene schöne und warme Wetter mit Freude und mit der wieder erwachten Hoffnung begrüßt, dass bet längerer Fortdauer desselben die Weintrauben, die reichlich genug an den grünen Ranken hcruntcr- liüngcn, doch noch reifen können. Die Aussichten darauf wäre» bisher sebr trostlose. Dem Weine fehlte die so nötliige Wärme des ganzen Monats August, die das Lautern und das Btauwerden der selben ermöglicht. Der Wein ist noch etwas weiter zurück, als der jenige des "Vorjahres zu derselben Zeit; bekanntlich wurden im Vorjahre die Trauben durchaus nicht so reif, wie es nothwendig war. — Frau verw. König in Radeberg schreibt uns. dass der auch bei uns in Nr. 246 erwähnte Einsturz der Hinterwnnd ibres Hauses bedeutend übertrieben worden sei. Nur ein kleiner Theil sei als die Maurer eben mit der Ausbesserung beschäftigt waren, eingefallen. — In Schloss che mnitz ward am 1. d. Abends zur Vor feier des Scdaufcstes »iclirfach „Victoria" geschossen. Leider »nisslc das ei» junger Arbeiter schwer büssc», indem der Lauf seines Ge webes wlipraiig und ihm die linke Hand dermassen jcrschnicttcu wurde, dass sie losort amputirt werden mußte. — Getier» Morgen entstand in der Iohaiinessirasse in Zittau Lärm nick Auslegung. Am Fenster einer Wohnung in der 3. Etage des Hamee, Nr. 6 schrien Kinder ganz entsetzlich um Hilfe und als Leule binzu- und die Treppen hinauskamcn, fanden jie die Thiüc velschlosieu, »ach deren Eröffnung aber einen kleinen Stubenbrand, der indessen doch leicht Veranlassung werden konnte, dass die Rinder erstickten. ES wohnt dort ein Äahnarbeiter, und dessen Frau, die Mutter der Kinder, ivar nur gegangen, um ihrem Manne Kafsce zu bringen und batte die Thüre veNchlossen. Inzwischen hatten die Kinder mit Streichhölzchen gespielt und so den Brand veranlasst. — Oberral c»st e i >> bei Siegmar, 4.Angusi. Am Sonnabend Abends 7 Ubr ertönte plötzlich durch unser stilles Dörfchen der Rnt „Feuer!" Die Ursache war: der Brand der Schlossbraucrei. Aus dem Heuboden dnrch böswillige Brandstiftung entstanden, theiltc sich das Feuer in riesiger Schnelligkeit über den Stall und das ganze Seitengebäude ans. Nur der todtcsmuthigen Aufopferung der freiwilligen Fenenvcbrrn zu Ober- und "Niederrabenstcin. Reichen- brandt, Ncnsladt, Rottluff und Rölirsdorf gelang es, das Feuer auf den Herd zu beschränken. Die Mälzerei, daS Sud- und Wobnhans wurden gerettet. Immerbin erwächst der Besitzerin wie dem Pächter grosser Scbaden. — Am Freitag vorher brannte es an 3 Stellen in Lnngwitz. "Au dcmselbc» Tage ging auch ein Baucrgut in G erSdor f bei Lichtenstein in Flammen ans. Ueberall wird bös willige Brandstiftung vermntbet. — Landgericht. Vor der ll. Fcrienstrafkammcr wurde gestern der Koch Fotepl, Bnga» nnü Sidgnia in Polen wegen Vor nahme unzüchtiger Hanblnngen — gemäss 8 176 Abs. 3 des Reichs slrafgesetzbnchcS - zu 1 Fahr 0 Monaten Zuchthaus verurtheil«. Die Verhandlung fand unter Ausschluss der Ocffentlichkeit statt und fnnltionirtc in derselben ein Dolmetscher, da Ä. der deutschen Sprache nicht mächtig ist. — Der Kaufmann E. Jul. Hübner schrieb unter dem 1!>. September und bcz. 25. October v. F. einen Brief an den Stl'inbrnchspacbler Gnst. Wünsche in Copitz, worin er diesem und dessen Bruder mit einer Dennnciation wegen Meineides bet der Kgl. StaatSnnwallschast drohte, falls ihm nicht eine Summe von etwa 200 Ni.» welche H. vorher in einem Civilvrozeß als Kosten hatte zahlen müssen, zurück erstattet würde. In der Thal machte H. auch Anzeige: allein das strafrechtliche Verfahren gegen die in den An- tlagcznsland versetzten Brüder wurde wieder eingestellt. Wegen ver suchter Erpressung vor Vas Landgericht verwiesen, erkannte der Ge richtshof ans die Freisprechung des Angeklagten, da man nicht zu der llcbcrzcngung gelangte, dass sich H. der Rcchtswidrigkeit seiner Handlungsweise bewusst gewesen sei. — Der bereits am 26. Juni von der 2. Strafkammer wegen Diebstahls zu 1 Jahr Gefängniß veinr theiltc und seitdem in dcrwtratanstaltZwickau deimirteSchmrcdc- gesclle Oscar Hugo Berger aus Pirna schlug am 16. Nov. v. I. in Glashütte den Schmiedegescllcn Rüdacr mit einer eisernen Feuer zange dermassen über den Kopf, dass R., aus zwei Wunden blutend, olnnnächtig zusammenbrach und überdies hatte der Angeklagte i» der "Nacht zum 4. Januar d. F. au« einer Parterrewohnung in Mügeln eine Partie Werkzeuge im Werthe von etwa 14 Mk. ge stohlen, nachdem er ein Fenster auSgchoben hatte und cingesticgen war. Der Gerichtshof vcrurtheilte Berger' gestern anderweit uutcr Einrcctmung der bereit« erwähnten Strafe zu 2 Jahren 3 Monaten Gesängniss und 3 Jahren EhrenrechtSverlust. Die Anklage war von Herrn Staatsanwalt Stein vertreten. — L a nd geeicht, den 4. September. gerten-Strafr,««»» lU. 0 Uhr tzaupl- veehandlnna gegen den «emeindediener Lebeeecht «tlhel» yiltzntchen »u» v-rcha wegen de? in jj 347 de» N -St.-«.-v. gedachten «ergehen«, rö a«aen ilnn« PauNne Kanltns, in Kamen» wegen einfachen Diebstahl« im wiederholten Rückfälle. II gegen den Schäfer Friedrich Trangott Vickhardt au« Scharfenberg »egen einfachen Diebstahls in, wiederholten Rückfälle, Widerstand gegen die Staatsgewalt und Beleidigung. Slachmtttag« 4 gegen den Kaufmann «runo Lehnert an» Tolkewitz wegen Vornahme nn.ilchiiger Handlungen ic. — Fcrtcn-Strafkammer V. (Berufungen.) S Haupwer» Handlung gegen den Dachdecker Richard Hempel in Dresden wegen Beleidigung. Iv gegen Christian Wilhelm Gobmann wegen Widerstande», n gegen den Ziegel decker Wtlstclin Hosmann in Dcuben wegen Bedrohung und Ksrperperlelung. n dgl, in Pr uaNIagiach-n de» Ziegeldecker» Wilhelm Hosmann gegen »en viickermetftei Otto Äcistlcder wegen Kistpcrverletzung und Beleidigung. Elbhöhe in Dresden, 4. Septbr., Mittag»: 16 Cent, unt» 0. Lage-geschichte. DentscheS Reich. Bei den diesjährigen Herbstübungen der 1. Garde-Insanteric-Divislon werden wiederum Versuche mtt trag baren Telegraphen stattfinden. — Seitens der Inspektion der Militär-Telegraphie ist zu diesem Behuf ein Telegraphenwagen niit dem neu konstruirten Material des portativen Telegraphen aus- acrüstct worden. Zur Begleitung desselben, sowie -um Bau der Linien und zur Bedienung der Apparate sind mehrere von den zur Militär-Telegraphie kommandirten Unteroffizieren und Mannschaften in das Manovcrterrain abgerückt. Ein am Sonntag von Freiburg im Breisgau nach Eolmar abgclassener Extrazug entgleiste aus der Rückfahrt bei Hugstetten. Es heisst, dass bei dieser Katastrophe gegen 50 Personen getödtct und eine große Anzahl verwundet worden seien. Authentische Nach richten feinen noch. Ungarn. Achnliche Zustände, wie sie in Pest auf dem Ge biete dcr öffentlichen Sicherheit des EigenthumS bestehen, dürften sich in keiner andern europäischen Hauptstadt wird» antreffen lassen. Die Verbrechen haben in neuester Zeit einen immer be ängstigenderen Umfang angenommen und doch ist bisher der laut«
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