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Dresdner Nachrichten : 05.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188209053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820905
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820905
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-09
- Tag 1882-09-05
-
Monat
1882-09
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.09.1882
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LuokÜdkUod» tUuctrirt« i^uiüilsto» vorilon grnii» »dg.xvdon miä nnod »usvltrt» «e»no<> vorüiuui«. ds S»r»vi> 8ÄNi>«, Dresden, Vllküruü'vrgtr. 2ld u. 8«pl»lonstr. k »in L'««tpl»tr. HÄI»int«vt»v ksModern und vsunen owMvIilt iu Ll'össtor 2Vu8ivaI»l sokr dillix und sohöu, das ^ ktp«i!t«»I»vL««I»Ltt vou >> ^«U»s K «ttutt. Lxl. lloüitzk , V Svvtr»»««« 1», u. I. »11«^, vint?. der Llnuer ^ Im Krv»t»11-kLl«8t-T'keLter: ^Iluboudlioh VoistoUuu- gon »m dsm Oebivte des Lustspiels, d. kosse, Operette u. d. Lullet» (siede l'dvLtsrrmreißM Leipxi^er LlLttsr). »»Wik filr stäilien „UM Mn tintiUit' ki«e»tr»«A« 4, «In« empüedlt ssru grosses Lager der neuesten llvrdst- u. nintvr-XIvjävrtjtvIkv ru den bekannt billigen kreisen. L»iua>t und rinuellv in besten ljuulitäten. 8«e«tr»»8v 4, «In« Irep>»e. Dlv neuen und restuurlrtvn Krlrteu des ln den KiMall-kiüast-OLrten (eleotrisvd beleuedtet): I-?iiIilM r» dviprix m«I «lössiitzt. icä-'Lmk«^ LH HQ I Wlltenmg vom 1. Sept.: voromelcr »och cecor Dösolt. WoNslroslt IS (AbdS. 7 U.) "/I Ht 7«iö »NUI.. teil geiler» 2 Mi», griiicge». Thcnüoniciiogi. «och NlcoiiMiiü leiiip. I 17 «W . »>edr. Tc»iV. I« "W . liüchsle Truip. 2>i,, « W. üecII-SSir!> Üiewölkl. Aussichten für den 6. September: Westwind, wechselnde Bcwöl- knnn Kewittcrncittimu, etwas kübler. Dienstag, S. Septvr. verant«»Micher Redacteur sllr PullllschkA l)r. Emil Bier eh in Trcrdc» Später als sonst klopst ein unheimlicher Gast an die Pforten Europas: die Cholera. In früheren Jahren trat sie bereits i», Juli auf, eine Folge der Pilgerfahrten der Muhaincdaner nach Mekka. Die Korangläubigen, die ihre Gebete in der heiligen Kaaba ver richtet, brachten vom Grabe des Propheten in Arabien, autzer dem religiösen Tröste, eine Anzahl ansteckender Seuchen mit, gegen die sich Europa so gut wie möglich durch die Choleraciuarantaine zu sichern suchte. Außerdem sind Indien und Persien jährliche .Herde für Epidemien aller Art. Ganz erlöschen sic dort wohl nie. Immer erhalten sie neue Nahrung durch die religiöse Sitte, die Reichen nicht am Sterbeorte zu begraben, sondern sie in langen Zügen viele Tagereisen weit nach besonders heilig erachteten Ge genden zu schleppen. Reisende schildern den grauenhaften Eindruck, den ein solcher von allen Schauern der Verwesung umwehter Zug macht. Der fromme Aberwahn begräbt die Leichen nicht, sondern hält sie monatelang unbecrdigt, um dann in feierlicher Karawane die verwesenden Leichen nach ihren Bcischungsortcn zu schassen. Geierschaaren begleiten diese entsetzlichen Gcspenstcrzüge, deren lebende von den pestilcnzialischcn Ausdünstungen dahingcrasstcn Thcil- nchmer zu Hunderten die Zahl der daheim Gestorbenen vermehren Helsen. Gleichzeitig mit der asiatischen Cholera wüthct in den Sommermonaten daS gelbe Fieber in Ccntralamerika und den An tillen. Die ausgezeichneten Quarantainemaßregeln der Vereinigten Staaten und Europas verhindern jedoch die räumliche Ausbreitung der gelben Pest und beschränken die Zahl ihrer Opfer auss Nach drücklichste, so daß von Westen her Europa keine Pestgcfahr droht. .Hingegen fordert die Cholera, die von Osten her regelmäßig u»S naht, die unausgesetzte Wachsamkeit und das energischste Eingreifen Europas heraus. Diese Seuchengefahr hängt, wie schon bemerkt, mit den religiösen Gewohnheiten des Islam zusainmen und die räumlich weite Ausdehnung der muhamedanischen Welt erschwert die Abwchrmaßregeln der Völker des Abendlandes beträchtlich. Die Türkei» als muhamedanisches Reich, ist an sich wenig geneigt, die heilsame Thätigkeit der europäischen Seuchcn-Kommission zu unter stützen und zu fördern. Kismet! ist auch hier der Wahlspruch des frommen Muselmanns. An der Cholera zu sterben, ist ja schließlich auch der Wille Allahs. Bestenfalls legt die Türkei den sanitären Maßregeln der Europäer keine Hindernisse in den Weg. Um so einiger aber war bisher das christliche Abendland in der Abwehr des gemeinsamen tückischen Feindes. Bisher! Der egizpttsche Krieg, der die Engländer nach den verschiedensten Richtungen hin als die brutalen Verletzer des Völker rechts gezeigt hat, sollte auch in dieser Richtung eine unerwartete Lehre geben. England zieht bekanntlich einen guten Tbcil seine« in Egypten zu verwendenden Strcitkrüfte aus Indien. Tic indischen Truppen leisten dem Muttcrlande die unschätzbarsten Dienste. Sic sind am meisten geeignet, dem mörderischen Klima UntcrcgyptcnS zu widerstehen. Ihre braune Haut röstet sich nicht wie die der schottischen Regimenter unter den versengenden Strahlen der dasigen Sonne. Hitzschläge sind seiten. Die unermüdlichen Beine der flinken bengalischen Reiterei retteten bei Kaffassin die Vorhut der Engländer vor der Vernichtung durch Arabi. Nun ist die Cholera, wie all jährlich, in Aden, dein an der Südwestspitze Arabiens gelegenen Hafen, ausgcbrochen ; sie wüthet außerdem in Bombay, dem indischen Haupteinschisfungs.'ite ür die nach Egypten bestimmten eingeborenen Regimenter. Aus englischen Schiffen, die indische Truppen in Suez ausschiffen wollten, wurden einzelne Cholcrasälle konstatirt. Die internationale Kommission ordnete die übliche lOtägige Ouarantainc an. Sogleich protestirte England dagegen, da es der indischen Sol daten, Maulthiere und Pferde dringend bedarf und der englische Minister Lord Granville schämte sich nicht, eine Protestnote gegen die Entscheidung der Kommission losznlaffen. England versuchte anfänglich, die Ouarantaine auf jene Schiffe zu beschränken, die auf der Reise von Bombay unterwegs Aden anlaufcn. Inzwischen hat die Festigkeit und das allgemeine Interesse sich stärker gezeigt, als der brutale Eigennutz Englands: mit IO gegen 6 Stimmen be schloß die Kommission, für alle Provenienzen aus Bombay und Aden eine Ouarantaine, die man auf Englands Betrieb von 10 auf 7 Tage herabsetzte. Mit tiefem Unmuthe müssen alle abend ländischen Kulturvölker auf das egoistische Treiben Englands blicken. Die Gefahr einer Einschleppung der asiatischen Cholera scheint Heuer bedrohlicher als sonst. Außer in Arabien und Indien wüthet dieselbe jetzt in China, in einer einzigen Provinz des chinesischen Reiches forderte sie bisher 4000 Opfer. Von Manilla, auf den Philippinen, meldet man schreckliche Verheerungen dieser Pest: dort gicbt eS täglich 200, in Hoilo 300 Todte, bisher starben dort 4550 Menschen, alle Geschäfte stocken. Nicht minder zeigt sich diese furchtbare Geißel bereits in Tanger, der Hauptstadt Marokko'-. Die spanische Regierung trifft umfassende Vorsichts maßregeln, daß die Cholera nicht aus dem nahegelegcnen Afrika hcrübergeschleppt werde. Befremden kann die Gleichgiltigkeit der Engländer gegen die gemeinsamen Interessen der civilistrten Völker nicht, wenn man aus der „Times" die argen Nachlässigkeiten gegen die eigenen Landcskinder erfährt. Mit dem ärztlich-medizinischen Theil der englischen Kriegführung ist es jämmerlich bestellt. Selbst Chloroform, die Instrumente und Medizinen für Aerzte trafen nach wochenlangrr Verspätung aus dem Kriegsschauplätze ein. Die vcrivundeten Soldaten kamen aus Diangel an ärztlichen Hilfsmitteln um. Alles ist heute wieder so salopp, wie im Krimkriege. Dafür kauft England überall Elephanten. Kameelc und Maulthiere an, um ihrer 50,000 über den halben Erdkreis nach Egypten zu schaffen. Außerdem hat es 2000 Blutbuirde sich angcschafft, um diese auf die Araber loszulaffen, ganz nach Art der vou der englischen Heuchelei einst so tugciidstolj gebrandmarktcn amerikanischen Sklavenzüchter. General Wolseley hat in seinem neuesten Bulletin förmlich >>:itor peceuvi gemacht, daß cs so übel mit der Proviantirung bestellt sei. Er entschuldigt sich mit der Feindschast der Beduinen, die ihm ihre Kamecle nicht verlausten. ie Egyptcr wurden bisher von den ausrührcrischcn Irländern Di als ihre „natürlichen Verbündeten" betrachtet. Als England seine kriegerische Thätigkeit in Egypten begann, glaubte man, die Irländer würden ihre langvorbercitcte Revolution nun beginnen. Es blieb aber auf der grünen Insel merkwürdig still. Erst der Streik der irischen Polizisten änderte Das ein wenig. Die Polizei in Irland ist nicht, wie die festländische, ein von Staatsbeamten gebildetes Institut, sondern steht in einem rein kontraktlichen Verhältnisse zur Regierung. Sie trügt zwar, ungleich der englischen, Waffen, ist aber doch nur ein bürgerliches Corps. Nicht ein Fahneneid, ein simpler Mictl,vertrag bindet sic. Die erhöhte Thätigkeit, zu der sic infolge Bekämpfung der Revolutionäre veranlaßt wurde», ließ ihnen ihr an sich kümmerliches Gehalt als unzulänglich erscheinen. Sie streikten. Das Volk trat ans ihre Seite. 24 Stunden lang war die Verwaltung und daS Publikum von Dublin ohne den Schutz des starken Armes, den eine gute Polizei gewährt, und war der Pöbclwuth und der Dcrbrcchcrklaffe preisgcgcbcn. Das Militär trat an Stelle der bürgerlichen Gewalt. Es kam zum Blutvergießen. Schließlich aber hat der Streik der aufsässigen Polizei mit deren Niederlage geendet. Dieser Vorgang zeigt, daß England nicht daran denken kann, seine 35,000 Mann Kerntruppcn, die eS in Irland stehen hat, nach Egypten hcrauszuzichcn. Für den 4. September, als an dem Tage, wo vor 12 Jahren in Paris das Kaiserreich gestürzt und die Republik proklamirt wurde, erwartete man eine große Kundgebung. Ein Banguct iin Börsensaalc ist vorgesehen, cs heißt, Gambetta werde das Wort ergreifen. Mögen die Republikaner ihre windige Republik mit allem Bombast nach Herzenslust feiern! Niemand wird sie in diesem kindlichen Spiele stören. Die Wahl des Fcstlokals ist be zeichnend genug: in ihrem Staatswescn finden sich nurdic Börsen- lcutc wohl, ihre Republik ist im Grunde doch nur eine Börsen- rcpublik. Aber Deutschland darf sich eine Gegendemonstration gegen die Sedanfeicr verbitten. Der Scincpräfckt Floguet hat der Regierung versprochen, bei dem Börsensaalbanguet solle jede Aeuße- rung unterbleiben, welche die aus Anlaß der Turnvcreins-Affairc entstandene Erregtheit der Gcmüther steigern könnte. Von Interesse ist, daß die „Lantcrne" Einsicht in die Mitgliederliste der deutsch- frcfferischen Patriotenliga genommen hat. Sie fand den balb- vcrrückten Dichter an der Spitze des Vereins neben Paul Derou- Ibdc u. A. folgende offizielle Persönlichkeiten: General Lccointc, Gouverneur von Paris; Vize-Admiral Pothuau: Buisson, Direktor des Unterrichtsivcsens; Fribourg, Post- und Telegraphen Direktor; Bestand, Präsident des Handelsgerichts; sowie mehrere hochgestellte richterliche Beamte. „Alle diese Männer", sagt die „Lantcrne" mit Recht, „stehen jetzt vor der Alternative, Herrn Paul Döroulbde zu verleugnen und zu verlangen, das, er seine Entlastung gebe, oder selbst aus dem Verein auszutrcten. Andernfalls würden sie die Regierung durch ihre amtliche Stellung in der bcdentlichsten Weise kompro- mittircn." Der KricgSministcr Billot hat bereits den Gouverneur von Paris zu sich beschicken. General Lccointc bat sein Amt als Viee- prnsidcnt der Patriotenliga angenommen, ohne, wie vorgeschricben, die Zustimmung des Kriegsininisters erlangt zu haben. Dieser for derte ihn aus, seinen Rücktritt zu nehmen. Werden dies die übrigen Staatswürdcnträger thun? NtnesteTelkfframmr ver „Dresdner Nadir." vom 4 Septbr. Berlin. D"s Reichscisenbahnamt hat sofort einen Eommtffar an die Unglücksstätte bei Hugstetten (wo 54 Personen infolge der Entgleisung eines von Colmar nach Freiburg «. B. zurückgehendcn El'trazuges getödtet und über 80 verwundet wurden) «gesendet. — D«c „N. A. Ztg." sagt in Bezug aus die Verhandlungen in der braunschweigischen Erbfolgefrage tWindtbost in Gmunden), daß abge sehen von der staatsrechtlichen Frage, ob der Herzog von Cumberland überhaupt Successiönsrccht auf Braun- schwcig besitzt, doch wohl von der Succcssion des Herzogs in einem zum deutschen Reiche gehörigen Staate überhaupt nicht die Rede sein kann, so lange er und die Partei, an deren Spitze er steht, in allen an die Ocffentlichkcit gelangenden Kundgebungen, in der Presse und im Parlament die bisherige Haltung einnehmen. — Der Kaiser kommt morgen nach Berlin, um Nachmittags mit dein Kronprinzen, der Kronprinzessin, dem Prinzen Wilhelm und dem Prinzen Friedrich Karl nach Breslau abzureiscn, wo derselbe alsdann bis zum 15. September den Manövern beiwohnen wird. — Kaiser Alexander von Rußland hat den Generalgouvcrneur von Polen, General AlbedinSky, zur Begrüßung des Kaisers Wilhelm nach Breslau entsendet. — Der preußische Gesandte am sächsischen Hofe ist in vergangener Nacht hier eingetroffcn. — Heute Vormittag wurde ein schon vor einigen Tagen verübter Mord entdeckt. Eine 03jährige Frau Königsbcck in der Lindenstrahe, die seit Freitag nicht sichtbar geworden, wurde mit durchschnittenem Halse in ihrer Wohnung aufgesundcn. In der einen Hand hielt sic ein Büschel fremder Haare. Von dem Mörder ist noch keine Spur. Ilm eine Beraubung hat cs sich nicht gehandelt, da Uhr und Baarsckast noch vorhanden waren. Paris. Der Kriegöminister Billot hat den Vicepräsidenten der Patriotenliga, den Gcneralgouverneur von Paris veranlaßt, aus der Gesellschaft auszutrcten. Ebenso sind sämmtliche der Liga angcbörcnden Offiziere veranlaßt worden, das Gleiche zu thun. Berliner Börse. Für Banken und auswärtige Renten be stand heute die günstige Stimmung fort, wenn auch gegen Schluß das Bestreben, die Gewinne zu realisiren, einen kleinen Druck übte. Die leitenden Bankpapicrc waren wieder sehr onimirt; Creditactien und Diskontogesellscbast gingen init Avancen aus. Auswärtige Fonds und Renten waren recht fest, besonders Ungar. Goldrente. Deutsche Fonds behaupteten sich bei ruhigem Geschäft. Eisenbahnen, Bergwerke und Industrien waren dagegen vernachlässigt und vielfach matter. Marienbnrgcr und Ostpreußen verloren bei starkem Angebote 3 bez. 3'/s Proc. Franzosen blievcn 3' s Ni. niedriger, während Lombarden 2 M. bester wurden. Laura und Dortmunder verloren je 1 Proc. Franksur» I. ScVicmb.. Abends. Credit 274'«,. Staatibal»! 20«'/«. L°m vaidcn 122^/«. Mcr2oose--. Lest. Cilbcrrcnte. Pap»crrcilte —. Galizier 27»»',,. Ocilcrr. (Uoldrcule —. 4"/g Ung.Goldrci.re —. 77cr Nusscu —. 5vcr Nüssen — 2.t»ic>lllnilcllie —. Ncucsic Ilnnar. Goldaulcthe ——. :r. Lriciiiaillcihe . Un- gariillie PapierrciUe —. Ti-.coitto —. E,nwtcr 60^. Guttlmrdb. —. Matt. Pario. 4. Lcvtvr. lLchlusi.) Ncntc 82,20. Anleihe N6.^t. Italiener 89.40. Staat-balm 7Ö0.25. Lombarden 2>7.bO. do. Prioritäten 266,00. Ugypter 207. Lcsicrr. Eoldrcnte 82'/<. Jejl. Lokalrs und Sächsisches. — Jbrc Majestäten der König und die Königin kamen gestern Vormittag vom Sommerlager Pillnitz nach der Residenz König Albert nahm daselbst die Vorträge der Herren Staatsminister und der Hoschargcn, sowie persönliche Mcidnngen entgegen. Auch Ihre Majestät die Königin gewährte eine Anzahl Audienzen. Nachdem die Majestäten der Blumen- und Fiüchtcaussicllung in Löbtau eilten Besuch abgcslattet, wurde das Diner in der Villa zu Strehlen eingenommen. — Ihre Majestäten der König und die Königin begaben sich gestern Mittag 2 Uhr in Begleitung Sr. Exc. des Gcneral- adjntantcn Generalleutnant von Earlowitz, Kammerhcrrn v. Minck- witz, Exc., und der Hofdame Ihrer Majestät, Gräfin v. Strachwitz, nach dem nahen Löbtau, um der dortigen Gärtnerei-Ansstellung einen Besuch abznstattcn. Der angckündigte Iwhe Besuch war für Löbtau ein Ereigniß freudigster Art. Alle Häuser der Hauptstraße wurden so schnell als die kurze Zeit cs zuließ mit Falmcn und Blumenschmuck vcrsebcn. Den Eingang zur Straße schmückte eine große Ehrenpforte. Vor 0cm AuSsteUungölokale, Rohlcdcr's Etablisse ment, hatten sich Herr Amtshauptmann l)r. Schmidt, Herr Schul rath vr. Halm, der Gcmcindcrath, Herr Pastor Gehler, die Vor stände des Ortsvcreins» Gcwerbcvercins, Militärvcreins, der Orts- seucrwchr (mit Musik), des Gesangvereins „Einigkeit", sowie die festlich gekleidete Löbtauer Schuljugend in Begleitung der gelamm ten Lehrerschaft zum Empfange eingefunden. Unter den Klängen der Sachsenhynnre betraten Jbre Majcstärcn unter Führung des Herrn Hotgärtner Petzold und dessen Gemahlin, von welcher die Maje stäten ein prächtiges Bouquet entqegennahmcn, dieAusstciiungsrärnne. Mit vielem Interesse besichtigten die allerhöchsten Herrschaften die zum Theil recht ancrkennenswcrthcn Erzeugnisse der Löbtauer Gartenbaukunst. Herr Rohleder halte die Auszeichnung, den Kgl. Majestäten einen frischen Trunk Lagerbieres kredenzen zu dürfen. Nach fast dreiviertelstündigem Aufenthalt begaben sich Ihre Majestäten nach der Löbtauer Schule, uni unter Führung der Herren Schuldirektor Utzlig und Schulvorstand Leuschncr die Räum lichkeiten derselben in Augenschein zu nehmen, auch den Turn übungen der ersten Knabenklaffe bcizuwolmen. Von dort aus be- elirten die Kgl. Majestäten die Knnbenbeschäftigungsanstalt des Kgl. Hoflieferanten Herrn Müller in Löbtau mit einem Besuche. Ein reizendes, iändlich-idnlliiches Bild spielte sich in dein mit grünem Tanncnrcisig geschmackvoll dckvrirlen Arbeiisschuppen der Anstalt ab. Auf einem kleinen teppichbelegten Raume der Tenne waren zwei Fantenils placirt, ans denen Ihre Majestäten sich unter dem Gruße der jugendlichen Arbeiterschaar „Guten Tag, Majestäten!" niedcrlicßen. Mit vielem Geschick ging nun die kleine Schaar an die gewohnte Arbeit des Spaltens und Sägens und mit sichtlichem Vergnügen ruhten die Blicke des Königspaares auf den eifrig geschäftigen Händen der Kleinen, deren Herzen durch den für ihr ganzes Leben unvergeßlichen Besuch um so hölicr schlugen. Mit dem Abschicdsgruße „Ade, Majestäten!" ging es sodann an die hochbcladcnen Wagen, um sic ihrem Bestimmungsorte zuzusühren. Die Königlichen Majestäten geruhten, nachdem die Königin auS den Händen des dreijährigen Töchtcrchcns des Herr» Müller ein reizen des Bouquet entqegengcnoinmcn, ihre Anerkennung über die dqnkcnswcrthcn Bestrebungen der Anstalt auszusprcchcn und ver abschiedeten sich »ach etwa cinvicrtelsiündigcm Ausenibalte in leut seligster Weise von dem Müllcr'schen Ehepaare, um die Rückfahrt direkt nach Strehlen anzutreten. — Dem Pros. vr. Schilling wurde die Direktion des Rictschcl-Mnscnms übertragen. Schilling war wohl der genialste Schüler Rirtschcls. — Während der letzten RcichstaaSsesston hat sich zu Berlin unter Vorsitz des Herrn Herzogs von Ratibor, Präs, des preußischen Herrenhauses, zu dem Zwecke, um II. KK. HH dem Kronprinzen und der Iran Kronprinzessin des deutschen Reiches eine durch Sammlungen im deutscizen Reiche ziisammengebrachte für gemein nützige Zwecke bestimmte Geldsumme bei Gelegenheit der auf den 25. Januar 1883 saUcndcn silbernen Hochzcitsseier des bolicn Paares als Ehrengabe zu überreichen, ein gcschäftSfülirender Ausschuß gebildet. Aut Vcranlaffung dieses Ausschusses hat sich für den Bezirk der KreiShauptmannschast Dresden ein Komitee kon- stituirt, das aus den Herren Hofrath Ackermann, Reichstagsabgcord- nctcr, Geh. Kommcrzienrath Kühne, Rechtsanwalt vr. Mehnert, Krcishauptmann v. Einsiedel. Oberpostdirektor Geh. Postrath Zschüschner, Rcichstagsabg. Gencralstaatsanwalt I)r. v. Schwarze, Neichstagsabg. Oberbürgermeister I)r. Stübel, Bürgermeister Geh. Jnst'.zrath vr. Rüger, Reichstagsabg. Rechtsanwalt Eysoldt, Ncicks- tagsabg. Kaufmann Walter, ten Stadtverordneten und Rechts anwälten Lebmann, Matthäi, Meyer, Apotheker vr. Rothe, Ober- landesgcrichtsratl, Wcngler, Galcriedirektor vr. Hübner, Kon- sistorialrath vr. Dibelius und Bankier Günther besteht und in welchem die drei zuerst genannten Herren die Funktionen des Vorsitzenden, des Schatzmeisters und des Schriftführers bekleiden. Kassenstrlle ist die Sächsische Bank zu Dresden. Für die Krcis- bauptmannschastcn Leipzig, Zwickau und Bautzen haben sich die Herren Oberbürgermeister Vr. Gcorgi, vr.Anvrö.Kammelvicepräsi- dcnt vr. Pfeiffer bereit erklärt, die nöthigcn Einleitungen zur Aus- fübrung des Unternehmens zu treffen. Eine Aufforderung zur Zeichnung von Beiträgen durch öffentlichen Ausruf wird ans leicht begreifl ichen Gründen nicht erfolgen, ebensowenig eine Veröffentlichung der Beiträge durch die Zeitungen. Tnbingegcii soll eine Gesammt- nachweisung der Beitragenden dem hoben Paare mit der Ebrengabe überreicht werden. Wir hören, daß in einzelnen Bezirken Deutsch lands schon größere Summen gezeichnet worben sind. Möchten auch die Bewohner des Sachsenlandcs ihrer Bekehrung zu dem deutschen Kronprinzen und seiner hohen Gcinalilin einen recht lebhaften Aus druck verleihen. Geht doch auch der Ertrag der Sammlung einem großen gemeinnützigen Zwecke zu Gute. Die obgenanntcn Herren des Komitec'S sind zur Annahme von Beiträgen gern bereit. — In Leipzig erscheint seit Kurzem ein neues literarische» Unternehmen unter dem Titel „Deutsche Warte" und von vr. Löwe rcdigirt, welches sich zur Ausgabe gestellt hat. den echt deutschen Interessen, der Bcrbreitung und Wahrung deutscher Kultur im In- und Auölande zu dienen. Die Probcnummer enthält einen interessanten Artikel über „Kultur- und Koionialsrngen". Die neue Wochenschrift kann zu 1 Mk. 50 Pfg. pro Ouartal durch Post und BuchhzHdel bezogen wcrdcw
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