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Dresdner Nachrichten : 03.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188704039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870403
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870403
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-04
- Tag 1887-04-03
-
Monat
1887-04
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.04.1887
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XI -W s iiA. s düng. Allem au- dem hiesigen Bezirke trafen weit über 300 Re kruten ein. die von Unteroffizieren der Regimenter, zu denen sie als Ersatz Unberufen worden, in Empsang genonimen und thrils zur Bahn, theils in dir Kasernen adgekolt wurde». Mit vielem Eni- treffen der Verstärkungen dürste die Umorganilation als abgeschlossen zu betrachte» lein, deren Ei,»stutz aus daö Olfijierkvrp- gestern recht sichtbar war. Aedittich wie am NeujahrStage waren dir Straßen der Stadt von in Galauniform gekleideten Offizieren belebt, die sich beim allerhöchsten Kriegsherrn und der Hoden Generalität als »Be förderte- meldete». Mn» sah sämnitliebe neuen Generäle und Rc giinenlskoininandcnrc, sowie eine große Anzahl von StabSosfiziereu deren neuglänzende EpauIclteS die ittngst erlangte Charge verrie- tlien, sowohl nach dem Residenzschlvsse wie dein Gcneralkvinmando eilen, um ihre Anmeldungen abzustatten. Die Mitte v. M. ver öffentlichte Avancenienlsliite umsaßte als Beförderte I Generalleut nant. l Generalniajo«.'. 6 Oberste. 18 Oberstleutnants, 33 Majore, 15 Hauvtlente bez. Jhitlmritt« und 65 Premierleutnants. dte von gestern ab ihre neuen Gradabzeichen tragen. Die von niedreren Blättern und auch von uns gebrachte doch nurrde dieselbe ungefähr um das Jahr 1700 unter den Wir kungen des nordischen Krieges wieder ansgelöst- DaS thatsächliche Datum der Gründung nusereS heutigen Kadettenkorps ist hingegen der 3. Oktober 1125, an welchem die sächsische »adelige Kadetlen- kompagnie" unter dem Grasen Wackerbarlh. dem Erbauer des alten Kadctlenhanies. gebildet winde. Im Jahre 1875 ist seitens der Anstalt auch das löchlchrige Jubelfest begangen ivorde», an welches 'ich noch gewiß viele der damaligen Theiliiehiiier erinnern werde». — Der nclieriinnnle Voisitzende der Generaldircktion der Staats- <isenbahiic». Herr Gcneraldireklor Hossmaii». hat bei seinem Amisaiilritte folgende „Anivrache an das gesammte Personal der Stciaksesieiibahinerwallmig" im Amtsblatte der Generaldireklivn veröfsenlücht: „R>it dem gestrige» Tage ist der langjährige hoch verdiente Generaldirektor der Ltantsesicubuhnen, der Wirkt. Gek. Rath Herr v. Tschirschk» u. Bögendorfs. Exc.. m den Ruhestand »eirelen. und es haben Se. Majestät der König mich zum Nach folger desselben AllergiiaRgst zu eriieiineil geruht. Wie schon unter meinem Herrn Vorgänger das Streben der Generaldirektivn iinmcr darauf gerichtet war, bei der Verwaltung des sächsischen Eiseubalnr- netzes die Interessen des Staates und der Geianimlbeit der Be wohner desselben zu wahre» und in lhunlichslem Einklänge zu .halten, insonderheit aber auch das Wohl aller Derer, welche ihre Kräfte dem valerländiichen Eisenbahnwesen zu widmen berufen sind, nach Möglichkeit zu fördern, so werde auch ich es als meine beson dere Aufgabe betrachten, bei der Leitung der Geschäfte dieses Ziel mit gleichem Euer und nn! allen mir zii Gebote flehende» Kräfte» zu verfolgen. Au das gesaminte Personal der Slantsesienbaliirver- waltuiig aber richte ich die Bille, mir mit Vertrauen cntgegcnzu- lommui. wie ich auch erwarte, daß dasselbe wie IN der Vergangen heit. w mich fernerhin ei» Jeder an seinem Theile dazu beitrage» wird, da? Ansehen, dessen sich die sächsische Staalseiseubahnveuval- rinig allseitig eisreul, zu wahren und zu mehren." — Am gelingen Doge nnienialnu Herr Geueraldirckkor Hofsmann einen mehrstnn- e:,ien Riiudgang durch die sämmtlichen AlMädtcr Bureaus der 2:aalsbalni uns lies; sich die Vorstände derselben Vörstetten. — Aus dem Militärkaviiiet Sr. Mai. des Kaisers ist an den hiesigen Ortsansichuf; zur Beschaffung eines Geschenkes irrr die deutsche A r in e e folgendes Schreiben gelangt: So. Mas. der Kaiser und König haben mit ganz besonderer Befriedigung von dein Inhalt der Adresse Kenntnis; genommen, welche Ew. Excellenz iieb! anderen Vertretern des in der Haupt- und Residenzstadt . . "che?dc>'l gebildeten Ausschusses zur Darbringung einer GevurtS-j gab auch s. Z. irgend ei» achtel haben. Se. Majestät di« Truvvengclltuna gleich durch bunt« Hochrelief-Fiaurr« darstellen. Ein solches Schild kostet 40 Pfg. und sind dieselben in der ge- nannten Firma, mir in den Kurz« und Galanteriewaarenhandlungen zu bekommen. — Tie DivtheritiS bat nach dem neuesten Bericht de- sächfilchrn Landcs-Medizinal'KollegiumS in den letzten zwei Jahren in Sachsen ganz anberaewöhnlich zahlreiche Ovler gefordert. ES starben in Sachsen 1885 a» der Dipbthcriti- 7855 und im letzten Jahre 6788 Kmder: eS fand also allerdings ein Rückgang von etwa 16 Prozent statt, aber immerhin sind die Zahlen »och erschreckend hoch. Hanptherde jener gefährlichen Geißel des KindesalterS waren die Regie,ung«bezirke lttaiitze» und Zwickau und hier wird vv» den Bezirksärzten nameiitlich die Unzulänglichkeit aller gegen die Wciirr- bervreitung der Krankheit angrweiideten Maßregeln beklagt. Tie Beseitigung gesundheitswidriger Zustände in den Wohnungen und die verschiedenste» DesinsektionSverfahrrn haben sich nahezu überall als wirkungslos erwiesen. — Landgericht. Hauptverhandlung gegen den Färber Emil Echterer, den Gärtner Eml Max Ander- und den Ta»»ezirrr Oswald Heinrich Hortmann in Striesen wegen vorsätzlicher Körper. l'.gcgabc an AUechöchsldinsiclbeii gerichv Verletzung und Aussetzung eines Mrnichen. Die Anklage war von Herrn StaatSanwalt Dr. Tbieme-Gannann vertreten: alS Ver- theidiaer fungirte Herr Rechtsanwalt Dr. Schrdlich. Die Zeit der Vorgänge, aus welche sich die Anschuldigung stützt, sälu in die Nacht vom IS. zum 2K Dez. v. I., »I welcher der für dm Eisen bahnverkehr so verhänanikvolle Schneefall begann. Am Abend de- 19. Dez. verkehrte der 24 Jahre alte Gärtnergehilfe Otto Mühlmann in dem Hennig'schen Restaurant der Straye „I" zu Striesen und dort fanden sich zur gleiche» Zeit auch die drei Angeklagten zusammen. Nachts gegen halb 3 Uhr, nachdem Mühlmann »och einige CognacS z»m Beste» gegeben, verliehen die Genannten gleichzeiig das Zcchlokal und geriethcn angesichts der grotzen Schme- meiige mit Ausnahme M.'S auf die Idee, eine sogenannte.,Schnee» bataillc" zu inszeuiien Mühlmann erklärte ciitschieden, er bc- lheilige sich nicht an dem Schneewersen und wurde, als man trotz eines PiolesltS gemeiiisam auf ihn zu werfen begann, nicht nur recht nah. sondern auch sehr ärgerlich. Plötzlich knm das etwas bcichränkte Opfer des SchneevallvombardeinentS zu Falle und zwar io unglücklich, dass von einem Wiederaufstehen nicht die Rede sein konnte. Aus den Borhalt des Herrn Präsidenten, LandaerichtS- direktor Dr. Flügel, erklärt Mühlmann. er sei von dem Mitange klagten Anders geschuppt worden, während A. diese Bchauplnng bestreitet »uv sich dahin auSwricht, M. sei lediglich durch seni eigenes Verschulden zu Falle gekommen. Nunmehr versuchte» Schcerer, Anders und Hartman» wiederholt, den nach seiner vollen Körperlänge am Boden liegenden Mnhlinann ans die Beine zu bringe», wodurch sich die Schmerzen M.'S nur steigerten. Nahezu eine Stunde lang »lag das Gewimincre und „Gewärge" — init dielen Worten bezeichnet? eine in ihrer Nachtruhe gestörte Bewoh nerin des nächstgelegenen Hanies das nächtliche Treiben — ge dauert haben, als die Angeklagten den liiarichunsähigeil und fortge- lctzt „Laßt mich gehn, meine Becne!" rufenden Gärtnergehilten eine Strecke von etwa lmndcrt Schritt weit sortschlepoten reip. schleiften und hierauf beschlossen, den allem Anscheine nach hilflosen Mensche» »einen, Schicksale zu überlassen. Dann besann sich aber daS Kleeblatt eines Anderen und holte einen vierrädrigen Hand- ivagcn herzu, angeblich in der Absicht. Miiblmaiin »ach dein Ge- iilcmdeamle zu tranSportircu. Nach der Versicherung M.'S Wichte mindcstenS einer der Angeklagten, Anders, ganz genau, daß Mulsi- mann i» der nächsigclegcnen Blch'sche» Gärterei arbeitete und daraus reiultirt die Frage, warum man den hilflosen Menschen nicht sofort dort liiilerbrachte. Dem entgegen wird von Anders behauptet, er hahe Mühlmann nicht näher gekannt und dieser leihst ^ rgend ei» Verlangen, wohin man ihn bringe» solle, nicht zu erkennen. Möglich auch, das; der Schmerz den Verletzten, Gi erst aUmählig zur Ueberzeugung kam, daß er ein Bein gebrochen legt hak. Nachdem Mnhlmaiin aus den Handwagen geladen war. fuhr man weiler, wobei zunächst Hartman» zog und dessen beide Kneipkollcgen schoben. Bei der Fahrt in's Ungewisse ging es nun e iisitemgesaudie» sechs Bände Unterschritten der bei der Fest-! ziemlich bunt zu. das Fuhrwerk gerielh schlicßlich in den Straßen- Feiheiligieii asservirl weiden sollen. Nc'il der beabsichtigten j giaben, wobei Mühlmann in den Schnee geicbleudett wurde und nochmals anigeladcn werden ,n ußte. An der Leistettcr'schen Gärtnerei angclangl, beichlossen die Angeklagten, ihre lebendige Ladungen»- loid cbensowohl durch den vom wärmsten Patriotismus zengcndcu chmn dieser Gabe wie durch die Reichhaltigkeit derselben au» das Hö.lstlc crireut wvroen und lassen ganz besonders dem Ausschüsse »ür seine miwpsecnde Dbäligkeit Allerhöchstihrei; besten Tank cuis- sprechcn. Gleichzeitig haben Se. Majestät zu bestimmen geruht. dag ' ' gab Vxt!;ciluug der 17,00 Exemplare der Denkschrift an die Truppen- theile LeS kal. säch». Armeekorps sind Allerhöchst dieselben sehr cuivcr- .. .. . . fl:»e^n. lassen indessen in der Voransictzung, das; der verchrliche! znietzen und so wnrde Mühlmann nnt dem Rücke» an de» Thor- Au?'chus; auch der darauf abziclendeir Mühewaltung sich zu unter-! weg gelehnt, seincm Schicksale überlassen. Erst um 6 Uhr Morgens Ziehen geneigt sein dürste, daraus aufmerksam machen. Vas; es zu holten zwei Äärlncrgehilserr den Schwerverlcbten zunächst in das derKloen noch der Gcmehnsiauilg des kgl. iächs. Generalkommandos! Grundstück herein und von dort ans wiirde Mühlmann bald daraui vedür'e» wird. Ans allerhöchncn Beichl beehre ich mich, Em.! dem Earolahanse zugesührt. Illach den Ergehnissen der Vocunter- Ereellcnz nnt der ganz erbenslen Bille zu hciiachrichtigen, das s inchnng lag die Aimatnne nahe, das; sich die Angeklaglen nicht »nr Vorn.ln ade zur Keiinlnis; aller Beiheiltgten dringen zu wollen, j der vorsätzlichcn Körperverletzung, sviidecu auch der Aussetzung eines An dcu kgl. süchs. Generallenlnant D. Herrn v. Montbö, Exc. v. Alvedvll. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Christian zu unterzog n'la hei Menschen nach 8 221 des N.-Slc.-Gcs.-B. schuldig gemacht haben. In Bezug auf die letzterwähnte Bestimmung des Strafrechtes sei bemerkt, dag Derjenige, welcher cuie tränke, hilflose Person re. auS- 'etzt, oder wer eine iolche Perlon, wenn dic>c unter seiner Oblint steht, oder wenn er für die Unterbringung, Fortichasfiiirg oder Aus nahme derselben zu sorgen hat, in hilfloser Lage vvrsiitzlich verlässt, mit Gefängnis; nicht unter drei Monaten beskrait wird. Wenn nn» berücksichtigt wird, das; sich zur Zeit, als Mühlmann von den An geklagten die beharrlich in Abrede stellen, den Beinbruch M.'S ge kannt zu haben, die Slrahe schon wieder zu beleben begann, so lag, wie der Herr Staatsanwalt in einem Schlutzvortrage anS- iührte, eine hilflose Lage im Sinne des Gesetzes doch nicht vor und ebensowenig konnte nach den unklaren bez. verworrenen Angaben der Zeugen rcsp. des Verletzten von einer vorsätzlichen Körperver letzung nicht die Rede sein. Tie Vertheidignng plcsidirte im An schluß hieran auf Freisprechung der Angeklagten uns demgemäss erkaniilc auch die Strafkammer. — Von demselben Gerichkshore >. dcre Wichtigkeit heirniw.sscir ist. als zu der gedachten Zell! wurden nachstehende Personen und zwar Johannes Schulze aus ichlcswig-Holstcin sich während seines hiesige» Aufenthaltes mit bestem Er- Frl. Lma Nenmann. Bergstc. 61, einer mehrmaligen v.llais-.gehehandl'.ina, um die durch Stur; mit dem Vierde ans der Jegv veranlasst.!! Verstauchungen im Genick und Schulter zu be seitigen. — Ruhig und unbeirrt hat der Gemeinnützige Verein den Hand'ersigkeltsnnterricht in seinem wohtansgestattekcn Arbeitc-saale Kanalgasse Lab auch im nun zu Ende gehenden Schuljahre wrt- gecetzt und an dran Ausbau der Methode für diesen Unierricht ge arbeitet. Die geiertiglen Schnlerarbeiteii sollen, wie erwähnt, heute von !1 Uhr ab in der Sun;balle Ammoiislr. 1') öffentlich anS- llegcn. Dw Ausstellung ist bis 6 Uhr geöffnet. — Bei den m nächster Zeit bevorstehenden Frühjahr s - Konrrclver > a m mlunge n, welchen insoweit stets noch eine 'Rochr, bezw. znni Landftnrin überführt wird, dürste cS nn cne der daran Berheillglen liegen, daraus msimerksa»! gemacht breia nächtige Abicdnilte im mililärischen Organisinns sich vollfiehen. ln- cm cm Shell der betreffenden Mannichasten zur Reserve und Lar' In a irerden, daß wahrend des Benrlanbren-Verhalliiisse? — affo bis .uni Uebcrtrc'.t zam Landsturm — nicht nur die Mili ärpässe. son- oerir auch die Fnlnringsattcste anfziibenahlcn sind, da nach 8 10,8 ;cr Konirolordnung die Milstärpaviere. wozu auch letztere gehören, i e, sedcc militärischen Meldung vorgezeigl werden miifsen. An» die strikte Ansinhrung dieker Pcstiinmung wird großer Werth gelegt. — Auch nr dieicm Jahre wird dre Gcneraloircksion de» sächsi schen Stamsciieiibahiieii in tfiencenisthasr nnt de» preußischen Eiseir- ahndircktioncn zwiahen B erlin nad Dresden Extrazüge zu >ebr ermäßigten Fahrpreisen vcrkelaen lassen. Am Ostersonntag, den 10. Avril, wird der erste dicier Ertrazügc verkehren, und zwar wird derselbe von Dresden nach Berlin via Röderan avgclassen. Die Abfahrt erfolgt von Tre^den-Alnt. früh 6 Ubr 15 Min , von Dresden-Illrust. icüh 7 Uhr, von Köl.ochenbroda 7 Ulir 18 Min., von Coswig 7 Uhr 26 Mm., von Priestewitz 7 Uhr 50 Min, die Ankunft in Berlin kurz nach II Uhr Vorm. Tie Billets kmrcn 1 Mk. m 2.. 6 Mk nr 3. Wagenklaiie und berechtigen zur Riick- 'alnt innerhalb 8 Tagen in ollen Pcrsoirenzügcn beliebig rlber Röderan oder Zossen. — Am Olrund vorgckegte: Onalifikasionszengiiissc sind in der Zeit von Michaelis 1886 bis jetzt 325 Berechtigungsscheine zum er i» ja h ri g-F re i w > > l > ge n d > e n st crthcilt worden. Zur dieschhrigc» Früliiahrsvrüstmg waren l!) Anmeldungen Angegangen. 102 >ür die erleichterte Prü'nng. Von den 17 aus Grund der Prüstnigsordnung zum Einjährig-Frciwilligendienst Orcprnsten hnben 6 die Berechtigung sich erworben, dagegen mußten 11 zn- ruckgewieien werden und zwar 0 wegen ungenügenden fchristlichen und 2 wegen ungenügenden mündliche» Erameas. Ten beiden zur erleichterten Planung zngelassimen Aspiranten ist die Berechtigung nun Ennäbrig Frciwilligendicnl'.e zn-akannt ivordcn. — Tic iächsisch-böhimiche D a m p >» ch i s s r a h r ts - G e s ell- 'chart läßt von heute wiederum ihre Schisse in Dresden-Neustadt. Waldfchlößchcn und Hostcrwitz anlegcn. --Die Dresdner Kre'schiauvtniannschast verbot aus Gmnd Bivlio Separat durchgcfchene .....Mttag der Volisvnchha ' — Auch die hiesigen M a l c r g c h > l r c n dringen auf Lohn erhöhung und bez. Abkürzung der Arbeitszeit. Eure vorgestern Abend in der Ecntralhalle abgehallene dritte Versammlung führte zu dem Beschluß, energisch daraus hinzusleuern. Mit eurem Hoch aus das Gelingen wurde die Versammlung geschlossen, — An den Mililärmishebungs-Termmci, pflegt gewöhnlich ein Thei! der G e st c l l n n g s p s l > ch t ige n durch sichtbare Abzeichen am der Brust das Ergebisiß seiner Stellung zu niarkiren, und woher geschah dies meist durch Schlesien und Blumen. Run hat jetzt die Firma E A. Müller, Tchnlgntstr. 11, etwas Neues m den Handel gebracht. Es sind die- runde, von grünem Kranze um rahmte Ziiikschildcr, ans deren spiegelblanker Fläche zu leien ist ent weder : .Frei". .Ein Jahr zurück", oder „Ersatz", während andere Frcmkeuberg, Hermann- Gaschütz ans Gosa. Ernst Deistler aus WelterwiN, Heinrich Franke aus Sachsdorf, Paul Moritz aus Lom matzsch, Otto Möbius aus Wetterwitz, Eduard Steude aus Meißen, Reinhard Köcher ans Scsihennersdorr, Gustav Kästner aus Zittau, Emil Berger aus Hohnstcin, August Wrnglrr ans Krinlsch, August Fleck genannt Frauke cm-S Wölkau, Remhold Rinke aus Fciedlaird. August Wittig aus Badccih, Moritz Keller aus Zschepp- litz, Maximilian Ebert aus Mühlberg, Oskar Biehlcr aus Weißen- scls, Gustav Dieltet anS Königstein, Otto Pohl ans Großenhain nnd HnnS Reichert ans Leipzig, sämmtlich zuletzt in und bei Dresden wohnhaft, in eontumuci-rni zu je 300 Mk, Geldstrafe, evenl, M Tagen Gesängnrß vcrnrthcilt, Tie Angeklagten waren beschuldigt, als Wehrpflichtige rn der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erla»h»iß daS Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militär pflichtigem Aller sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben. Frcigcspwche» von der Anklage wurde dagegen der an Ge- nchksstclle erschienene und zuletzt in Radcberg aufhältlich geweienc Angeklagte Gustav William Langner. Weitere VeranügunkSanirigen siehe Sette V. raieSfttschichte. Deutsches Reich, lieber die Frage der Beschickung der Pariser Weltausstellung durch Densichlnnd wird den „Hamb. Racbr." anscheinend offiziös aus Berlin geschrieben: Die verbündeten Re gierungen haben zu der Sache »och keine Stellung genommen, und noch weniger kann von der Eentralstelle behauptet werden, daß dieselbe nach jeder Richtung hi» fick gegen zenen Gedanken ab lehnend geäußert habe. Letzteres würde nicht im Enttcrntesten der ircundschaillicheii und zuvorkommenden Politik entsprechen, deren sich die ReichSregicnma Frankreich gegenüber befleißigt. Etwas Anderes ist eS. ob nicht ichlicßlich die Enffchelduua in der ange- dcntelen Weile anssallen wird: vorläufig ist aber eine Ablehnung noch nicht erfolgt. Es ist klar, daß die politische Lage bei den Ent schlüssen der Neichsregiernnq crhcvlich in'S Gewicht fallen wird. Im Ganzen geht der Wunsch der leitenden Kreise eher nach emcr Annahme der Einladung, d. h. nämlich nach einer derartigen Ge staltung der politischen Beziehungen zu Frankreich, welche die An nahme der Einladung möglich machen könnte. Freilich verhehlt sich auch Niemand, daß eine solche Wendung schwerlich cintrete» wird. Immerhin hält die Regierung an Fricdenshossnungen fest, und sie wartet ruhig die weitere Entwickelung der Dinge ad. es allein hiervon abhängig machend, wie sie sich dem Projekt einer Pariser Weltausstellung gegenüber verhalten wird. Dirieisigen Stimmen aber, welche die Stimmung der Industriellen und somit die Stellung der Regierung zu beeinflussen suche», werden gut thnn, inchl allzu vorlaut henwrzutrctrn: die Entscheidung hängt allem von der politischen Entwickelung der nächsten Zukunst ab. Aui die Glückwünsche der Stadt Kassel Hai der Kaiser rr- wirdert: „Die Vertreter meiner Residenzstadt Kassel haben mir in einer Adresse von geschmackvoller Ausstattung ihre Glückwünsche zu meinem GebnrtSIage m sinniger Weise durch Wort und Bild dargebracht. Empsangen Sie meinen besten Donk dcsiür. Dir ge schichtliche Auszeichnung der Jahre, welch« in meinem neunzig» jährigen Leben bedeutungsvoll tzerv Freude gewährt, wie dt« Erinnerung den kriegerischen Waffentdaten und denen die heutige Größe. Macht Reiches zu danken ist. Ich hoff« mit Ihnen, daß sich diese <L« rungenschast in ruhigen, friedlichen Tagen erhalten und noch mehr befestigen, und daß unter diesem Einfluß auch die Smdt Kassel einer weiteren gedeihlichen Entwickelung entgegen gehen wird. Berlin, den 80. März 1887. gez. Wilhelm." Der Bunde-ratl, beschloß, dem Eentral-Jnnungsvccbande der Schornsteinsegermetster z» Berlin aus Grund de» 8104h der Reichs- Gewerdeordnung die Fälligkeit brirulrgen, unter seinem -kamen Rechte, insbesondere Eigenthiim und andere dingliche Rechte an Grundstücken zu erwerbe». Verbindlichkeiten einzuaehen, vor Ge richt zu klagen und verklagt zu werden. Mit dem Beschluß hat der BundeSrath zum ersten Male von der ibm durch die Gewrrbeord» niingsnvvelle vom 23. April 1886 erlheilten iyefugniß Gebrauch gemacht. JnnungSverbändrn Korporationsrechte etnzuräumen. Wie auS guter Quelle verlautet, find Verhandlungen in der Schwebe, um die Ausdehnung der geplanten Brannlivein-Consum» stener auch auf die süddeutschen Staaten kerbeizusühren. Heber die Znckersteuerpläne wird offiziös geschrieben: Ein auf der Combinotion der Material» mit einer Connniisteuer beruhender Vorschlag, welcher die Herabsetzung der Rüdensteuer von 1.70 Mk. aus lM> Mk. auf den Dvvvelcenter Rüben, der AuSfuhrvcrgütung von 172L Mk. aus 12 Mk. aus den Dovvelcentner Rohzucker und die Erhebung von 10 Mk. von dem Doppeltem»« zum Ekaebrauch geeigneten Zuckers bezweckt, soll ernste» Erwägungen unterliegen. Der Brutto ertrag der Constinisleun würde sich, wenn man de» jetzigen Zucker» conlum im Jnlande zu Grunde legt, aus etwa 40 Millionen stellen und daneben der Reichskasse »och der durch die Herabsetzung der Erportveraiitung gesteigerte Ertrag der Materiallteuer zustirßen. Dte Belastung, welche aus de» Dovpelcenter Coiisumzucker gelegt werden würde, dürste höchstens 2 Mk. mehr betragen, als die Be lastung. welche aus den Doppelcentner Rohzucker bei Erlaß deS be stehenden ZuckersteuergelrtzeS in Ausficht genommen war, mithin den Preisrückgang, ivelchen der Zucker seitdem erfahren hat, noch lange nicht erreichen. — Es ist dies jedoch ei» höchst unzulänglicher Vcmcblag. welcher den Neichsfinanzen gar keinen besonderen Nutze« gewährt. Der deutsche Landwirthschciftsrath beschloß soeben bezüglich d« Knnstvntter: „Wir bezeichnen als daS erfolgreichste Mittel zur Be seitigung einer betrügerische» Konkurrenz durch Kunstbntter die Färbung derselben mit einem unschädlichen Farbstoff, durch dessen Beifügung sich dieselbe unzwesielhast von der Natucbutter unter scheidet. 2) Sollte diese Maßregel nicht zur Anwendung gelangen, so bittet der LaiidwirthschaftSrath »linvestens um folgende Be stimmungen : a) tür Fette und Fettvräparate. welche nicht aus schließlich aus thieriscbcr Milch gewonnen werden, also auch solche aus dem Pflanzenreiche, darf die Bezeichnung „Butter" nicht angc- wcndet werben, b) für de» gewerbsmäßige» Verlaus in Stücken ist die „Würielform" zu bestimme», ferner ist den in Stückenform, unter noch zu bestimmender Benennung, in den Handel gelangen den Fettprüparaten nicht die Inschrift des Namens des „Verkäufers", sondern jene deS „Erzeugers" und deS „FabrikationsorteS" einzu- drückcn: letztere ist auch auf der Umhüllung cmzngcben. Wird Knnslbntter in ganzen Gebinde» verkauft, so müssen dieselben eine aanz bestimmte ovale Form Huben, c) Die Vermischung von Natur- butter mit Fettstoff-,,, welche der thierischen Milch nicht cntstainmen, fällt unter de» Begriff der Verfälschung von Nahrungsmitteln und wird im Sinne dicicS Gesetzes bestraft, ck) Die zur Herstellung von Bnltersiirrvgaten in Verwendung kommenden Rohstoffe sind einer ge'siiiidheitspvlizcilicbcn Kvntrole zu »nteistellcn. o) Der Eingniigs- zoll für Olevi,Ungarin ist bon 10 Mk. aut 20 Mk. pro 100 Kar. und der Zoll ans andere als Speisefette dienende Fette in entsprech ender Wesie zu erhöhen, ki Die Ein- und Ausinhi unterliegt hin sichtlich der äußeren Bezeichnung und Form der Gesäße den für das Inland geltenden Bcstiniiinlilgcn. A Die Bestimmung, daß die Verurtlicilung eincS im Wicderhvlungsialle bestraften Verkäufers öffentlich bekannt gemacht werde» muß. m das Gesetz cnsizliiiehmcn" In Kiel »imnit man an. daß der erste Spatenstich für den Nord-Ostsee-Knnal am 18. Juni bei Holtenau gemacht werden wird. Es werden zu der Feierlichkeit erwartet der deutsche Kronprinz, der Stäatssekretär v. Bötticher als Vertreter des Bnndesraths. außer dem eine Anzahl Mitglieder deS Reichstags und des Landtags. Die Provinz Schleswig-Holstein wird die Erscheinenden als ihre Gäste demirtheil. In Äürzbnrn hat, nachdem .„Haus" Brctzscldcr Bankerott ge macht und durchgebrannt ist. auch dre Getreidehandlung Bär und Jacobi Bankerott gemacht und bieten 50 Prozent. Wie viel gute dumme Christen, sagt das „Bayr. Vat.", werden durch diese Juden wieder ihr Geld verlieren! Tie Ansiedeiungskommission hat im Wege der Subhastation für 576,000 Mk. die polnischen Güter Grvßzalcsie und LlSzkvw mi Kreise Kroloschin angekanit. Tie Pulverfabrik in Metz wird einer Kabinetsordre vom 30. v. M. zufolge im April d. I. ausgelöst, da die beiden anderen Pulverfabriken i» Spandau und Hanau zur alleinigen Herstellung deS militärischen Piilverbedorss genügen. In Mühlhauic» und Hagenau (Elsaß) find mehrere dn unter der Anklage der Verbindung mit der französischen Patriotenliga verhaftete» Personen sreigelassen worden; in Metz jedoch ist der Rentier Georg Hnmdcrt verhaftet worden. In Colmar ist gegen dre, Personen, u. A. gegen de» Tauhstninmen Birkcl. der Karrika- turen gegen den deutschen Kauer verbreitet hatte, eine Untersuchung wegen Maicstätebelcidigiiiia eingeleitet. Ebendaselbst wurde der Rebmann Hetlinger ans Winzenheim wegen Absingen der Mar seillaise unter Haftbefehl gestellt. In RappoltSwciier ist wegen desselben Vergehens gegen den seines Amtes nunmehr entsetzten Chef der Lokalvolizei, gegen den ebenfalls aus dem Amte ent fernte» Obcrseldhnier und gegen zwei andere Personen Klage ein- geleitct. Tie anS Thann anSgewictenen Industriellen französischer Naiicmaliiät sind H. Eviiranx. Präsident eines Gesangvereins, und H. Jean Kcslncr, Verwandter des französischen Senators Scheurer-Kestncr, und Ehrcninitglicd jenes Gesangvercins. Dem Proviantamt von Metz sind vor einiger Zeit Probeoffer- ten ans Viktnalien z»gegangen, unter welche» sich auch zum ersten Male Kaffee von iiisicrcii afrikanische» Kolonien befand. Die zum Zwecke der Prüsung eingesetzte Konnnission konnte dem Erzcugniß von Kamerun jedoch »och nicht die Qualität zuerkennen, um es in der Kaserne einsühren zu lassen. Die Strafkammer des Landgerichts ln Metz verhandelte am 29. Mürz über nicht weniger als 5 politische Vergehen und ahndete dieselben thcilwesie nnt schweren Strafe». Der Äicth Bauzin in Ars a. M-. welcher ani 23. Januar d. I. in angetrunkenem Zu stande geäußert hatte, daß er es nicht bedauern wurde, an Rußland oder Sibirien annektirt ZU sein, wohl aber an die schmutzige Raffe der Teutonen mit ihrer Gewaltherrschaft, welche dos Leben verpeste und daß er den Tag der Rache mit Freuden herbeisehne. wurde mit Rücksicht aus seine» guten Rus »nd seinen angetrunkenen Zustand mit der geringsten znläisigcn Gesänanißstrase von 6 Tage» und einer Geldbuße von 200 Mk. bestraft. Der Staatsanwalt hatte neben der Geldstrafe 2 Monate Geiängniß beantragt. — Dn Tagner Ana. Dalbourg ans Devants-les-PontS, welcher dein ihm am Französi schen Thore in Metz begegnenden Major Prinz von Waldeck em lautes „Vive la France' entgegrirrief sam 21. Februar bei der dienstag mit einem Maskenkostüm >» den ffanzösilchen Farben durch Chateau-SalinS zog. muß diesen Ausdruck seiner politischen Gesin nung mit einer Gcsä»g»ißstrafe von 10 Tagen büßen. — Der Knecht ncr I. B. Campagne von Metz, welch« in der Nacht vom 20. aus den 21. Februar aus einer Wirlhichast anSgkwicsen wurde, dabei aus der Straße Skandal machte und sich z,vc> Schutzleuten mit dem Rus „Vive la France, vive Antoine!' wiedcisetzle. unter Anrcch n»ng der NntcrllichlingShast zu ein« Gesängnißstrase von 3 Mona ten und ein« Geldstrafe von 15 Mk. vcrurtheilt. Oesterreick,. Nach einer statistischen Zusammenstellung deS österreichischen Forstvereins wurden ln, vergangenen Jabre. in welchem der Wilbdiedstahl besviider- überhand nayin, nicht weniger atS 76 Jäger oder Heger in Oesterreich von Wildschützen erschossen. Die Königin, welche zur Pflege der Herzogin von Cnmbertand nach Wien konnncn wollte, ist verständigt worden, daß ihre An wesendest den überreizten Zustand der Patientin nur steigern könnte. Die Reise dürste daher unterbleiben. Der Bankier Karl Steining« m Salzburg aerieth in Konkurs und verübte Selbstmord : eS sollen ansehnliche Depots fehlen. Der Vagabund Kreitter. welch« am 4. November Abends in Wien den Buchdruck« Schloßbcrg meuchlerisch gemordet hatte, wurde am 1. April aebänat. Kreittn wies die Tröstungen der Sie»
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