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Dresdner Nachrichten : 21.05.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188505210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850521
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850521
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-05
- Tag 1885-05-21
-
Monat
1885-05
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.05.1885
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»» ,4» gseGwöiHr IworöenI tSckhaM. Führung fürder tigen^Schloßverwatter ^«^elegten Fremdrobuche für P»lonen trno der Frtdnwrschall eigenhändig seinen Namen Während de» Diner» w»r «r sehr de' Pächter, er soll« in der Küche »u-rlltztcn geschmeckt, litt auch den Redaelrur «chrtst .Die Frtv»richen des Kn vorder rntaraen genommen lullte, zu sich rusen. um idm dafür zu danken, daß ihm derselb, ein Exemplar seine- vor einigen Tagen erst erschienenen „Neuen Führ»» durch Meißen, die AlbrrctNSbura, den Tom und die Porzellan-Manufaktur" auf die Tafel legen lies». Er unterdielt sich längere Zeit mit demselben und sprach dabei auch seine Venvunderung aus. daß die prachtvollen Räume der Bur,) io einsain sieben» di« doch ich« geschossen wäre»» zur Resideiu einer erlauchten Person. Beim Abschied reichte der Fridmatichall dem sächsischen ileituna-schreiber srrnndlich die Hand. Bei der Absadrt vom Bürgtest» »rängt« sich rill lckbsch» -nabe heran, der dem Grasen ein Maiblumrnsträubchen entgrgenhielt. welches dieser Herz« lich dankend annabm. — Der deutsch» Iagdschnhvrretn hält deute in un serer Stadt «inen Eongreß ab. Aus dem Belvedere ging gestern Abend die Begrüßung der Mitglieder vor sich. Der heutige» Per sammlung werden Se. Mas. der König und Le. Kgl. Hob. Prinz Georg beiwodnen. Nachmittags findet auf dem Kvnigi. Belvedere ein Frftdinrr statt. — Di« Arbeiten für das sechste deutsche TurnseN in Dresden sind abermal« einen bedeutenden Zchritt gefördert worden. So ist unter den zahlreich Angegangenen EntwÜrsen zur Fcilkarte, iur welche bekanntlich Eoncurrenz ausgeschrieben wurde, eine rerzend ausgesübrte Zeichnung nrit dem Preise bedacht und zur Ausführung genebmigt worden. Dieselbe ist von Herrn Avals Nöder in Berlin entivorfen. Weiter ist nuiunebr auch da- Festprogramm desiurtiv »nnabend. asuelirniat. ^eiter iss Cs lautet wie folgt: So, den 18. Juli: LH M VM T vIA auf den der Kgl. Eise So«^ lirt« n der der Stadtauflage dieser Nur rast, welcher bet Ollen Statlon-kaffen rn (sür Plakatfabrpläne) und ü Pfennigen schen Cut«- inDrutschlupva lagen und »wei Ochsen iin Wrrtde irenvurg ain rsegeoer erner ,n Schwalbe ein mit Oel artiänk- gelchrieben datle: ..OSwwälb» dmn im Winter «ein t" Da« Porr Früh an Cmvfang der «»kommenden Turner an den Bahn bösen rrnS Dannuschindaltcstelle». 8 Ubr Abend- Begrüßung der Turncr und Uebcrreichung des Bundesbanners, Jubiläumsfeier. Concert mit Gesang in der Festhalle. Sonntag, den 19 Juli: 6- 7 Ubr früh Weckruf. 7-9 Ubr früh Schwimmen in der Elbe. 10 Uhr früh Stellen zum Festmge bis II Uhr. »lach Ankunft auf dem Festplatze und Vrstündiger Pause Aufmarsch und Frei - Uebungcn l iS 4' « Ulir. 5—7 Ubr Mustnricgenlnruen der einzelnen Kreise, Gaue und Ver eine. 7—8 Ubr allgemeines Kürturnen und Lviele. Von 8 Udr an Concert und Vorträ„e der vercirrigtcir Sänge,schäften Dresdens. Von 5 Ubr an Concert aus dem Festplatz und Tanz. Montag: 7— 12 Ubr Wetlturncn uns Muiterricgcirturnen. 12-3 Ubr Fest- ».al'I in der Halle. 3—5 Ubr Turnen der Sachsen (Schülerturircn). 5—7 Ubr Musterricgkirtnrnen. Schausechten. Von 8 Udr an Ver sammlung der deutschen Turnlehrer. dcsgl. landömanin'cbustlichc Ver- ningungeri. Von 5 Ubr an Concert in der Fenliailr und aus dem Festplatze Tanz. Dienstag: 7—12 Ubr Welttuine» undMuster- riegenturuen, 2—3 Ubr PreiSiecbten, 3—7 Ubr Weltturnen und Musterriegeirturnen. 7-8 Ubr Spiele. 9 Ubr Jackeireigen. Von 5 Ubr an Concert in der Festhalle und auf dem Festplatze Tan,. Mittwoch: r-12 Ubr cvent. noch Wettturnen; 10-12 Ubr Spiele der Volksschiiler, von 2 Ubr an Ringe», von 8 Ubr an Ver kündigung der Sieger, von lO Ubr on Feuerwerk. Nach demselben offizieller Schluß deS Festes: Von 5 Ubr an Concert in der Fest halte und aus dem Zeltplätze Tanz. Donnerstag: Tunrsalirterr. von 3 Ubr an geselliger Verkehr aus dem Festvlatze, Concert und Tanz. Belms« .Herbersübning von Fahrvergünsligungen sind mit öä Babnverwaltungen Unterbandlungen angrknüpst worden, doch ist ei» cirkgiltigeö Re»»ltal noch nicht zu erreichen gewesen. Es wird deshalb den Turnern dringend enrpsoblrn werden, in den einzelnen Gauen reip. Kreisen die Stellung von Extrazügen ins Auge zu risse». Zur Cinrichtung von Masse»a„artieren sind bereits die Mitte! für Beschauung von 4o00 praktisch ausgestatteten Matratzen bewilligt worden. Zur weitere 3000 rolle event. dit Beschallung vorbereitet werden. Die turnende» Tarnen Dresdens wollen ibren Eber für die Turnlache an den Tag legen und werden der deutschen Turnerschast ein Fahncnband >ur Vas Bunvcsbanncr überreichen. — Der hiesige, an Mitgliedern reiche Ruder-Club ,.A lbiS" begebt am zweite» Pringslseicrtng zu Ebrerr deS aus diesen Tag salleirdenGeburtslages seines liolreri Protektors, des Prinzen Friedrich August, Kgl Hokeit, im Kair'crbofe irrer, ein Festbankett, an welchem auch Vertreter anderer Ruder-Clubs thellnehmen werden. Das Fest beginnt AbendS 8 Ubr — 21m 7. nächsten Monats tritt der Distrikt-Großhain für Sachsen des vereinigten „Allen Ordens der Druiden" hier in Dresden zu einer Hauvtvcrsammluna zusammen. — Tie duich den Abgang des Ingenieurs Hase bei den diesi gen städtischen Gasanstalte» freigewordenc I n g e n i e u r st e l Ie ist vom Rath dem Ingenieur Ullrich in Charlottenburg übertragen worden. — Gestern wurde das große LooS gezogen; die Glücks- Nummer ist 45071. — Tie deutschen Rübenzucker-Industriellen, welche gegenwärtig in unserer Stadt einen Kongreß abhallen, veranstalte ten gestern Nachmittag auf dem Kgl. Belvedere rin Festem», an welchem 380 Personen tberlnalrmen. — P o l i z e i b ericht. Ein auf einem Neubau« in der Schnorrstraßc beschäftigter Maurer verunglückte vorgestern Nach- Ver betge (für Zettung-beilage'n) »uZroden ist — In die Stalluna de« Hord'sck hat am Montag der BUtz geschlagei von 900 M. getvdtrt. ^ ^ — Ald im vorigm tz»bste die Schwalben sich zur Abreil« noch dem Süden rüsteten, befestigt« Herr Buchbinder Merrner in Ronneburg im benachbarten Altenburg am Gefieder ein» in seiner Behausung sich ausdaltenden Sckwal te» Popierchen, aut »o« »r di» Worte lein, o Lchwätdlein. wo magst Do - . . Tlrierchen stellte sich pünktllch it» seinem Neste wieder »in. Zu» Ueberraschuna de« Betreffe«»-«» trug e« rin ebrnsall» in Oel ge tauchte- Zelwlche» an sich mit der Auffchrist, „Florenz, Easlellarit hauS l Viel Grüß« bring' Mit u»au-l" — Vberlssa. «tu ttt. Mal V. I. wurde in dem zu Ober losa gehörigen Kulmdolzr ein unbekannt», anscheinend in den ÜOer Jahren stehend» Monn in vorgeschritten» Ftlulniß aufaefunden. Derselb« war von larraer Statur, trug grau« haare» schwarzen Lebriurrbai t. braunen Rock mit Snniintkragcn, graugestrciste Horen und eine Stossinübr. außerdem hnlbstirsel mit hoher, Absätzen. Eli, Stock und eine Tabakspfeife, dir sich «och bei ihm vorsanden, wur den von der Behörde genannten Orts zurückbehalten. — Am Montag fiel ans de», Güierbalinbose ln Crimmit schau dem Fulntmchi Opitz aus Wahlen beim Abladen rin vier Centn» schwere- Oelsaß auf den Leid, wodurch et schwere Ver letzungen bavontrug. — Wie schon erwähnt, wurde vorgestern Nachmittag im Tnebiicklhale bei Meißen der Grundstein zu der neue» katho lischen Kirche grient. Bischof 1>r. Berncrt war selbst erschienen und vollzog unter Assistenz von 6 Geistlichen und von dem dortigen Pfarrer im Festornat dir Weibe; er gab der Kirche den Namen Benno-Kirche. Benno war vor 800 Jahr», Bischos in Meißen und wurde lm ltt. Jahrhundert heilig gcspiochen. — Am Montag schlug bei stattgesundenem Grwiiter ein Blitz strahl in die Strohfeime de- Gutsbesitzers ZimmrrmaninQuesitz und zündete; ein anderer Blitzstrahl richtete Störunge» an der Telegraphcnlcitung der Tbüring» Balm unweit Markranstädt an. — Der 63 Jahre alt« Handarbeiter Schulze auf dein Rittergut Kroptcwitz wurde von einem Wagen überfahren und war als bald eine Leiche. — Als sich am Sonntage in der Kirche zu BärnSdorf bei . ... . -» Ijch zum ude-tüdtung zu 2 RHen rgeselle Fron» Stol . eine« Be brrch-tiD Zeid« hauptocrhandlungen mittag in der 7. Stunde dadurch, daß er'mit einem Tötete ansließ, das Gleichgewicht verlor und etwa 2 Meter lies auf einen Stoß bgrw Mauerziegeln hinabstürzte. Da der Maurer schwere Verietzun gen erlitten zu haben schien, so wurde er dem Stadtkrankenbause zugesührt. — In dem Besitze einer am 28. v. M. wegen Diebstahl- kestgenommenen Frauensperson wurde «in Cocosfußahstrer- cher. M Ctm. lang und 36 Ctm breit, vorgefunden, dessen Eigen- rbumn nicht zu ermitteln gewesen ist. — In einer Maichinenwerk- liatt aus der gabiikrtraße wurde vorgestern Vormittag «In Arbeiter beim Auslegen de- Treibriemens von dem im Gange befindlichen Schleifapparat »saßt und erlitt dadurch einen schweren Bruch des linken Oberarme-. — Am Sonnabend Abend fand ein jung» Mann auf demPosiolatze ein Portemonnaie. daS anscheinend einen größeren Geldbetrag enthielt- In der Meinung» daß eine soeben vorüber gegangene Zrau dasselbe verloren habe, übergab er cs ihr. Da dem Finder bei nachträglicher Uebcrlcgung daS Beneh men dcr Unbekannten, welche sich, ohne ein Wort zu reden, rasch entj-rrrt hatte, auffällig vorkam. so will es scheinen, als ob dersel ben ein Recht an dem Funde nicht zustehe. — Gestern Lormittag warf ein unbekannter ju> ger Mensch ein Paar ziemlich neue P l ü s ch h a >! s s ck u d e in die Anlagen der Büraenviese, worauf er nach dem Georgvlatze zu davonlief. Die Schrine lieacn bei der Kg! Polizerdirectron zur Ansicht aus. — Derjenige unbekannte, welcher in der Nacht zum 18. v. M. einem auswärts wohnhaften Händler, während derselbe In betrunkenem Zustande in einer Straße der 'Neustadt unter einem Kastanieirbaum geschlafen, eine Brief tasche mit etwa 1600 Mark, sowie eine silberne Cvlinderubr mit Kette gestohlen hatte, wurde gestern in der Person eines hier wohn haften Handarbeiters ermittelt und zur Hast gebracht. ES wurden bei ihm noch 500 Mark gesunden, welche von dem gestohlenen Gclve herriNnen — Der zAtherige Bezirks-Ingenieur bei den Staat-bahnen, Theodor Peters, wurde zum BetrirbS-Lberingenieur bei der Generaldirektion der Staatsdabnrn ernannt. — Die schon trüber iiieknsach zur Sprache gebrachte Absicht de- weltbekannten CirkusdirektorS Ernst Renz, hier in Dresden einen großartigen steinernen, also bleibenden CirkuS zu errichten, von der! man seit Iakressrist nichts mehr gehört hat. ist inzwischen ihrer Per-j wirtlichung doch ganz deveulend näher gerückt. Wir haben bereits früher mitgetlrcilh daß Direktor Renz wegen der käuflichen Erwn- hung de- militärflscalischen Areal- in der Reitbakmstraßr — der ehemaligen Caoallerie - Eas rne — in Unterhandlung strke. welch' letztere indessen damal« nickt zum Abschluß gelangten. Jetzt nun, dreier Tage, ist die milltLrstScalische Zustimmung zu dem KaufSgr- ichärt erfolgt und Direktor Renz Ergenthümer deS bezeichne«-» be- deutenden Areals geworden: die faktische Uebrrnatrme wird am 1. Oktober d. I. erfolgen Vor der Hand und speciell vor Aus lösung der bestehenden MiethSo»häUn«ffe ist natürlich an irgend welche Umgestaltung des Areal« nickt za denken, au» dürfte noch ke.neSweg» se,«stehen, ob die Errichtung eine« Ctrku» aus dieser Stelle die «forderlichen Genebmiaungen der da muzure^n haben den Behörden finden wird. Jedenfalls ist aberDrrettor R,n» nun- mehr Eigenthümer de- Areals und wird aus mtglichst rentable Der- werthung destelben Bed°M «da«-. r,,.» — Dre biesigen vtlckersesoll-n.doA» anVlemtn-NaH- mittag im StadtroaldMMen eine «ertaurmkomg «nbervkn..» welche hmrvtsvchlich dir BAchrckmra de» am 4. und »ß Sunt m Bnlm iratmndriche» aUaemerne» BäcknarhrlsenkongresseS aus der Moritzbura die Gemeinde versammelt hatte. erscholl plötz größte» Schrecken der Anwesende», den begonnenen Gesang und Orgelspiel weit Ubcrtönend, die Feuerglocke. Im Untervorse wirbelte schwarze-. dickes Rauchgewölk I Die Gebäude des Gutsbesitzers Funrpe und der verw. Wirthschastsbesitzerrn Ratsche Händen in lamme» und wurden in kurzer Zeit in Schutt und Asche gelegt. — Zwischen Klingen thal und Adorf verkehren zum Pfingstfest- und -war am 24-, 25. und 26 d. M. folgende Extra- »ügr: Ab Kliirgcnthal 12 Ubr Mittags, ab Unt rzwota 12 Uhr I! Min. Nachm., ab Zwota 12 Udr 39 Min, ab Markneulirchen l Ubr l Piin. Ankuntt in Adors 1 Uhr 10 Min ; in umgekehrter Richtung ab Adorf 8 Uhr 5 Min. AddS., Ankunft in Klingenthal 9 Ubr 19 Min. Zur Mitlahrt berechtigen die gewöhnlichen Billets. — Schwurgericht. Hauptv. rhandluug gegen den Tochler- grbilfen Friedrich August Reinhardt aus Leipzig wegen Diebstahls und Meineids. Staalsanwalstchaft und Verlheidiguna war von den Herren Assessor vr Hartmann und Rechtoanwalt Fränzel ver treten. Der Sitzung wohnten Le. Exc. Justizmiiiister v. Abeten, GrncralstaatSanwalt Geh. Rntlr lj-eld und die »leisten Vertreter der hiesigen Staatsanwaltichast der, ein Umstand, der sich au- der unschuldigen Verurtheilung eines Dritten aus Grund der s. Z. von dem Angeklagten wissentlich falsch »statteten und beschworenen Zeugenaussage «klärt. R. ist 25 Jahr« alt, wohnte zuletzt in Wilsdruff und war im Sommer 1882 mit dem Handarbeiter Os wald Plager auS Altsranken aus dem Junghairns'schen Stabtgute zu Wilsdruff beschäftigt. Am Abend des 6. Mai 1883, dem Sonn tag nach der Himmelfahrt, verkehrte der Angeklagte, der damals bei dem Tiickl» Zenker woknle, iin Gastkiof zum Goldenen Löwen in Wilsdruff und dort amüsirte fick gleichzeitig daS Gesinde aus dem Stadtgule beim Tanz, als « aut den Gedanken kam. nach dem JungbannS'scken Gebökt zu gehen und dort z» stehlen. Die früher erlangten Lokalkenntnisie und die Abwesenheit des Gesindes kamen Richter n zu statten und !o gelangte er ohne jedes Hinverniß durch daS Houpttlior in das Gutsgebäude, resv. in den Pserdeilall. Für ven Fall, von irgend Jemand belroneir zu werden, Halle sich der Angeklagte vorgeironrmcn, nach dem ihm bekannten Knecht Fischer zu fragen, er blieb jedoch unbehelligt und schlick sick nun lciie in eine Kammer hinauf. Unbekümmert uni einen In der letzteren be findlichen Schläfer, orientirte sick der Dieb im Finstern so gut es eben ging und trat unter Mitnahme eines alten, von einem Postillon stammenden Livreerockes, einer Hose. Weile und Sckürze ungehindert den Rückweg an. Einige Wochen später wurde Rein hardt beim Kirschenpflücken von dem Gendarmen Männchen be troffen. wie er die bei JunghannS gestohlenen Hosen trug, und in Gegenwart des Gutsherrn sagte er dann aus, er habe Rock und Wette am 1. Juni von einem Dienstknecht. nrit welchem er rm vorigen Jahre während der Ernte bei JunghannS gedient, aus dem Kommunikation-Wege nach SackSdorf für 80 Pfennige und ein paar Cigarren gekauft. Weiter fügte er hinzu, der etwas schwer hörige und unter dem Namen „der Taube" aut dem Gute bekannte Verläufer babe auch noch einen Livreerock, in eine Schiirre gevackt, mit sich geführt. Ter Verdacht de- Dicbttahls lenkte sich nun sosort aut den Handarbeiter Oswald Plager aus Altsranken, einen schon oft bestraften Menschen, und als dieser hieraus dem heutigen Ange klagten an AmtsgttichtSstelle zu Wilsdruff vorgeslellt wurde, er klärte Richter mit größter Bestimmtheit „Ja, von Dem habe ich die Sacken gekauft", gab auch ganz vetalllrte Angaben über den Erwerb zu Protokoll. Mager leugnete allerdings, wurde aber wegen Diebstahls im wieoerliolten Rückfalle in den Ankla> * und am Landgerichts Richter als Zeuge und nachdem er bceidigt worden war. sagt« » abermals aus, daß Mag» Hose und Weste an ihn vertäust und Habel noch einen LivrSerock sowie eine Schürze bei sich getülirt Hab«. Präsident: „Haben Sie damals die Wahrheit auSgcsagt >" Angekl.: „Nein!" Präsidmt: „Haben Sie sich denn der Sünde nicht ge- türchtet?" Angell, schweigt, bejaht aber hieraus die weitere Frage, ob er erfahren bade.daßMag» zu 1 Jahr 3 Mon. Zuchthaus verurtheüt woidensei.wkilttdierrwälinten Kleidungsstücke gestohlen haben sollte. Der Veruithetlte hatte zwar mehrfach auf seine Lchuldlosigtelt Bezug genommen, allein als wiederholt rückfälliger Dled und dem beschworenen Zeugnis Richters gegenüber zweifelte der Gerichtshof nickt mehr an seiner Schuld. Mager verbüßte auch die ihm zu erkannte Strafe vollständig, trat aber hierauf ganz entschieden mit der Behauptung auf. er sei unschuldig veruribeilt worden und wälzte den Verdacht aus Reinhardt, den er bereits in der Hauvt- verbandluna mit dem Hinweis „Ich bin rS nicht gewesen, Richter wird wobl selbst der Dled sein!" zu belasten versucht batte. Der heutige Angeklagte leugnete anfänglich rundweg, ließ sich aber dann, als man ihm vorbtelt, er sei zu der kritischen Zeit gesehen worden, »u einem GestSnoniß herbei »nd sagte auch aus. er habe nach der Verurtheilung Mager'- für sich gevackt, daß eS sehr schlecht von ih»> gewesen sei, wie er gegen M. gehandelt habe. Nachträglich wurde auch ermittelt, vaß Mager in der Nacht vom 6. zum 7. Mai 1883 gar nickt ln NIlSdruss ouibällltch gewesen ist. sondern bei dem Restaurateur Förster Im Deutschen Ha»S in Meißen Vvernacktet hatte. Der demnach unschuldig Verurtheilte hält sich jetzt in Potsdam aus und war unter Zusendung de- Reisegeldes als Zeuge zur Hauvt- verbandkung geladen, aber nicht erschienen Den Herren Geschwo renen wurden vier Fragen vorgeleat. von denen sich die erste aus da» Verbrechen des schweren Diebstahls und die übrigen aus da- Derbrechcn des Meineide- bezogen. Nach beiden Richtungen fällten die Geschworenen daS Verdikt aus Schuldig und bejahten auch, daß da« von Reinhardt abgelegte falsche Zeugniß in einer Strafsache zum Nacktheit« gegen einen Anaejchuldigten abgegeben und dieser za ZucktdauS vcnii tl,eilt worden sei. Auch die viert« Frage „Konnte die Angabe der Wahrheit die Verfolgung wegen eines Verbrechen» nach sich ziehen-" wurde bejaht und demgemäß »mäßigte das Gericht ll>7 de- R -St.-G.-B.) dte an sich weam MelneideS v»- A» Fohre« auf 4 Fadre 3 Monat« Zuchldau- ns im wieoerliolten Rückfalle in den Anklagezusiand verletzt 17. August 1683 vor dir IIP Fcricnslrafkammer des Kgl. icktS verwiesen. In dieser Hauptoerdandlung figurirte und > M« am Meineide« i ^ _ Monate Zuchth sdea vtrdstadl inbegriffen). Außerdem wurde der »naeNagk« »u 10 Jahren Ldrrnrecht-veriuff »enmheM. — Vom Schwurgericht wurde gestern dt« Dlenftmagd Aanr- TLvker au- Schlegel wegen Et. der rn aber von dir «tt sreigesvroclien dluß -er vrffent- »e» lokal»« rh»UO« Oe«»» »» ra«e»aescht«te. Lettische» Sketch. Von der Bemannung de» der Hamburg» Firma Sloman arliörigrn DamvserS „Mrlsina , welch», wir ge meldet. am 14. Mat mit dem Londoner Dampf» Numida " ,m kann vermißt, darunter Da« Kanal kollidirte und sofort sank, werden SM» der Matrose Lcwelek au« Chemnitz. An Stelle des Herm von Sckorlemer-Alst, der sein Mandat niedergelegt hatte, ist im Wahlkreise AahanS-Strinlurt d» Fabrikant Tlmmermann (Centrum) mit W.9S2 Stimmen von 11.834 D» Reich-tag-tb». Max Ranker schickt uv« folgende Berich tigung zu: Die in Nr. 139 der „Dr. Nackr." ausgestellte Be hauptung, wonach «in vost Mir in der PettttonSkomimssion gelles», ter «erlebt unbrauchbar war, ist un«va hr. Herr Slbg. TtSnvlin bot seinen Namen für Meinen Bericht herMeben, weil ich lickt mehr,Mitgjied dz» Prtition-sommtsslon war. Di« übrigen be- . ^ P,I ch bade im Ilcbri- nickt mehr Mitglied d« Petition-komnMlon n baupteten Tuatsachen sind gleichfalls Unwahr. Ji gen eine glelchlnhalliiche Berichtigung eine- dieselben Unwahrheiten enthaltenden Artikel- der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" dielen, Blatte bereits vor 8 Lagen zugeschickt; dies» Bertchtiganu ist auch in dem bclr. Blatte erschienen. Juinlae der Entdeckung deS Defekts in der Berliner Haupt - Stiftu » gskassr ist einer der Hmiptkoniroleure von der Aufregung bereits auf's Krankenlager geworse» worden. Jetzt erst werde es klar, warm» der Rendant Gabriel sich vor drei Jahren der ihm vom Magistrat angrtragenen Pensionirung mit vollem Gehalt — einer ganz außergewöhnliche» A»Szerchim»g, welche auch irr der Stadtverordneten'Versammlung Widerspruch erfuhr — wider sestle. Damals meinte »ran. er wolle die mit der Verwaltung ge wrsser Gelder verbundene» Nebkiieiniiahme» nicht einbüßen. Jetzt erst sieht man ein. daß er die Entdeckung fürchtete. Ser» Gehalt betrug 6000 Mark Fixum, wozu »och ca. 3000 Mark Nebenenr- iiahnie» aus der Verwaltung der Pcnsions- und Sterbekassen, sowie auderer Kossen kamen. Die Revision der AmtsWrurig des Ren danten de, Haiipt-StiftiiiigSkasse, Gabriel, dauert »och fort und wird voraussichtlich „och einige Wochen in Anivrnch nehme», bis man zu einem vorläufigen Resultate komiiicu wird. ES ist möglich, daß d>e Fälschungen noch bis über das Jnbr 1875zurückreicheir, und daß sich m»»er neue Verschleierungen vorfinde», ia daß die Unregelmäßig keiten vielleicht schon lO Jahre sriiher begonnen haben. Trotzdem waltet die bestimmte Ansicht ob, daß das Gcsa»»ntdesizit die Summe von 12-5000 Mark nicht übersteigt. Ter Umstand, daß es sich um eine Verwaltung handelte, bei der eine große Anzahl Stiftungen, selbstständige städtische K onlen und auch Prwatkassen geführt Witwen, wo also weit mehr als hundert verschiedene Kassen von den beschei densten bis z» dem umfangreichsten Beträgen ln verwalten waren, erschwert die Aufdeckung außerordentlich. Die Fäden liefen eben zu krau« durcheinander. Daß bei den Stiftungen keine Veruntreuungen vorkamen, scheint fest zu stehen. Bei einer Kasse, die mehr als 500.0M Mark Vermögen hat, fehlen z. V. nur ttü Mark und auch diele mögen sich noch finden. Als eine vermutbliche Bestätigung der Ansicht, daß die Unregelmäßigkeiten Gabriel's schon viel sriiher, als man solche gestern noch annabin, begonnen, wird der N. Zta. fol gender Vorfall mitgetheilt. Ein jetzt in Berlin als ZeittMgswedileur ewbllrter Herr hatte vor etwa 20 Jahren nach ehrenvoll absolvirier l2jähuger Milstärzeit ans Grund seiner guten Zeugnisse und seines Eivilversorgiingsscheines eine Stelle als Stadtiergeanl beim Ma gistrat erhalte» und war dem Bureau des Gabriel zugethcilt worden. Eines Tages hatte er mit ihm von Gabriel übergebenen, in versie gelten Rollen enthaltenen Summen Zahlungen zu leisten und fand zu seinem Schrecken — er hatte den Inhalt der versiegelten Nolle» nicht nachgezählt — daß ihm NO Tbaler fehlten. Seinen Ve rheuerungen. daß er keine» Fehler gemacht, wurde kein Glauben geschenkt. Er wurde wegen Veruntreuung sofort entlassen, ohne daß ihm jedoch der Prozeß gemacht wurde. Der betr. Mann ist sonst vollständig makellos durch's Leben gegangen. Die Fälschungen Gabriel s sind mit unerhörlem Raffinement vorgenoinmen worden. Gerade daß immer wieder Ausgleichungen erfolgten, daß er bei den viele Millionen umfassenden verschiedenen Hunderten von Kontis immer neue Schiebungen machen konnte, läßt es erklärlich erscheinen, daß man ihm früher nicht auf die Schliche kommen konnte. Und auch jetzt wäre der Verdacht kaum so schnell entstanden, wenn die Angehörigen, welche zu Hause kein Vermögen vorsanden, nicht beim Kämmerer ungefragt hätten, ob der Vater seine Werlhvapierc in den Gewölben der Harwtstistungsknssen depvnirt habe, wobei man zwar die betreffenden Kaffen, dieselben aber leer fand. Erst da entstand der Verdacht, der so schnell Bestätigung finden sollte. Nuzzarn. Zum Besuch der ungarischen Ausstellung sind in P est 43 Wiener Gcmeinderä'he eingetrosicn. Sie wurden aus dem Dampfschiffe vom Oberbürgermeister Mtl> an der Stütze des EmpfaiigS-Cor.iitös >" einer herzlichen Ansprache, in ungarischer und deutscher Sprache, begrüßt. Er drückte die innigste Freude der ungarischen Hauptstadt au-, daß Buda - Pest anläßlich de» großen nationalen Feste» zum ersten Male veS besonderen Glückes theil- baitig werde, den Magistrat und den Gcmeinberath des glänzenden Wien als liebe Gäste corporativ zu empfangen. Bürgermeister Ubi sagte in seiner Erwiederung: Wir sind mit Freude gekommen, an dem Friedensfeste tlieilzunehmen. das uns in farbenreichem Bilde dir großen Erfolge de- tdatkrästtgen. von nationalem Bewußtsein getragenen Staate» zeigen soll. Beide Reden wurden stellenweise öon enthusiastischem Hock- und Elsenrufen unterbrochen. Die beiden Bürgermeister reichte» sich hieraus die Hände uns um armten sich unter dem Jubel de- massenhaften Publikums. Die Gäste begaben sich sodann in ihr Absteigequartier. Der Pfarrer Johann Schirmer wurde wegen einer aufreizenden Wahlrede, welche er am 17. September v. I. in Brod als Kandidat der Starcevicpartei gehalten und worin er die Ungarn Spitzbuben genannt batte, zu 2jähriger schwerer Kerkeritras« und zum Verluste der Psarre veruribeilt. Er meldete die Nichtig keitsbeschwerde an. ArankreieH. Der Senat begann die Beratbuna deS Entwurf- betr. die Wahlresorm und genehmigte den ersten Artikel, welcher daS Prinzip de- ListenskrutiniumS scstsetzt. — Die Deputirtenkammer setzte die Berathung der " lonialarmce fort und bei . ratkung dn einzelnen Artikel Überz >er Vorlage betreffend die IZildung einer Ko- beschloß mit 44l gegen 39 stimmen, zur Be- lzeincn Artikel übenugelien. Die vier ersten Artikel, welche von der Organisation der Armee in Afrika handeln, wurden ohne Debatte angenonimen. rinetruppen zum Kriege) erklärte der Bei Artikels (Heranziehung von Mc>« Ma ' G-M .. . karincminister Galibcr, daß nach Beendi- 'nwendung ge- . über das Da tum für daS Jnkrasttretcn des Gesetzes befragt, gab dein Wunsche Ausdruck, daß dasselbe möglichst bald erfolge und daß in Zukunst Expeditionen in entfernte Gegenden nicht wieder unternommen werden möchten, da die Folgen derselben gefährlich seien. Der KriegSminister crklärlc es sodann für unrichtig, daß zwilchen ihm und dem Malincminlstcr Meinungsverschiedenheiten beständen. Artikel 5 wurde schließlich ebenfalls angenommen mit einem Amendement, wonach die Marineiruppen ihre bisherige Benennung beibehalten sollen. Monat». Die Spielhölle von Monte Carlo hat am verflossenen Donnerstag ein neue» Ovscr gefordert. Otto Wolfs» dauvtmann bei dem In Ttllonvtlle aarnilonirenden Jnsanteric- Kegimcnte Nr. 70. hat nächst dem Bahnhöfe mit einem Rcvolvec- schuffe gegen das Her, seinem Leben ein Ende gemacht. Wollt be saß ein ansehnliches Vermögen, hatte aber Alle- im Spiele ver loren. In den Taschen des Selbstmörders fand man 20 Centimes. Gnffland. Mr. A. Condie Stephen, der zweite Se kretär der britischen Lcgntion in Teheran, kam am 6. Nachmittags von Afghanistan mit Depeschen von Sir Peter LumSdcn in London an. In Folge seiner Instruktionen, sich auS Afghanistan io eilig alS möglich nach London zv begeben, hat Mr. Condie Stephen eine äußerst schnelle Reise gemacht. Er reiste am 23. April von Mesckcü nach Sbahrud ob, welches südöstlich von Astrabad und an der Heerstraße zwischen Mesched und Teheranbelcgrn ist. Diese Reise — eme Entfernung von etwa 300 engl. Meilen — wurde mit Be nutzung von Relai» in vier Tagen zu Pferde zurückgeleaü In Shahrud am 27. angklangt, wurde die 170 Meilen lange Strecke nach Astrabad m zwei Tagen überwunden. In EhikiSlar bestieg Mr. Stephen den Dampsrr und fuhr noch Baku, wo er gluck!cch -SNNo war. den Cnenbahnzua zu erreichen, der nur «ne Stund« nach ferner Ausschiffung bereit- nach TisliS abging, welcher Ort nach einer 27stündigen Eisrnbabnsahrt erreicht wurde. Die Rillt von
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