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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.02.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170224015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917022401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917022401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-02
- Tag 1917-02-24
-
Monat
1917-02
-
Jahr
1917
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.02.1917
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Der Krieg hat an» iu dem Willen »up, Durch-alte» mit zu« «ieaen einig gemacht. Ach weiß, -atz wir nach Sem Kriege nicht tn allen Wtrtschaftssraaen einig sein werden Aber ein» werden wir au» ihm auch tn die Krtedenswirt- schaft mit htnetnnehmen müssen: die Ueber-euaung, daß die Entfaltung und Hebung unserer Produk. tion gleichmäßig für alle Bolkskretse wich, t i g ist, daß an ihr der Landwirt, Industrielle und Arbeiter in gleicher Weis« interessiert ist und baß wir an ihrem Wiederaufbau gemeinsam arbeiten müssen. Auf diese Mit arbett an der großen Aufgabe zählen wir vor allem tn die sem Hause. Die wird sich schon aussprechen können ir der setzt vorgeschlagenen Aufrechterhaltung einer gesunden Finanzpolitik, tn einer unvoreingenommenen Prüfung unserer Steuervorschläge, in der Bereitstellung der Mittel für die wettere Kriegführung und tn Ihrer freudigen Mit arbett bet der nächsten Kriegsanleihe. (Lebhafter Beifall Auf Antrag Dr. Spatz« iZentr.) wird beschlossen, zu nächst die Sredttvorlage zu erledigen. — Abg. Etzert iSoz. weist darauf hin, daß das feindliche Ausland unsere Friedenshand zurückgewiesen und seine Eroberung« „»sichten klar ausgesprochen hat. Die deutsche Sozialdcmo kratie sei fest entschlossen, auch weiter auszuhalten. bis ein Friede erzielt werde, der die Lebensinteressen des deutschen Volkes sichere Die sozialdemokratische Fraktion werbe daher dteSriegSkredite bewilligen. — Abg. Ladebonr (Soz. A.-G.» fordert die Einstellung des unbeschränkten Unterseebootesrieges. Wenn die Regierung den Frieden wolle, dann müsse sie erklären, daß sic keinerlei Annerioncn wolle. Ein Fehler sei die Neugründung des polnischen Staates gewesen. — Abg. Dr. Spahn (Zentr.) erklärt, das Friedensangebot sei nach seiner schnöden Ablehnung durch die Feinde hinfällig geworden. — Abg. Graf Westarp (kauf.) Wir halten die Zustimmung zur Sreditvorlage für selbst verständlich. Wir müssen unseren Truppen die Mittel zu führen, die sie brauchen, um Hau» und Hof, Weib und Kind und das Vaterland zu verteidigen. — Abg. Prinz Sch»«aich»Carolattz (ntl.s betont gleichfalls die Notwendig keil der Vorlage, der seine Freunde zustimmten. Jeder Deutsche werde seine Pflicht tun. — Abg. «. Payer (Fortschr. Vp.i: Es ist die Pflicht jedes Abgeordneten, diese Vorlage zu bewilligen. Es ist ein Unrecht gewesen, mit der Fideikommiß Vorlage eine einzelne Frage in den Vordergrund des politi. scheu Lebens zu stellen. (Zustiurmung link».) — Abg. Marti» >D. Fr.) tritt gleichfalls sür Annahme der Vorlage ein. — I« der (Yesamtabstimnurug wird dann die K rcditvorlage gegen die Stimmen de Sozialdemokratischen ArbeitSgemeinschas in zweiter und dritter Lesung angenommen. Dienstag 11 Uhr: Fortsetzung der ersten Lesung des Haushaltplanes und der Kriegssteucrn. — Schluß nach 6 Uhr Gnglmid« Anschlag gegen die neutral« Schiffahrt. l>. Die „Neue Zür. Ztg." meldet au» Sopenl-agen England teilte Schweden mit, es laste die tn englischen Häfen liegenden Fahrzeuge Schweden» erst dann frei wenn sie sich verpflichtete«, bet ihrer nächsten Au» reise nach der Freilassung nachEngland oder Frank reich zurückzukehren. Kür die schwedischen und überhaupt für die neutralen Schiffe bedeutet dies einen unerhört schweren Schlag. ES verlautet, daß die Sache Gegenstand diplomatischer Verhandlungen zwischen Schweden und England ist, und daß die schwedische Regie rung darauf bedacht ist, die strengsten Vcgenmaßnah meuzu ergreifen. St« neue e»glische Erpress»«« gegenüber Nor»egen. k. „Dagblabet" erfährt, daß England nunmehr auch verlangt, daß jede» norwegisch« Schiff, das Eng land mit Kohle verläßt, SO 000 Kronen als Garantie dafür stellt, daß Las Schiff znrückkehrt und Pflichtreisen nach Frankreich mit Kohle ausführt. Holländische Unzufriedenheit «it England. Das Amsterdamer „Allgemein« Handelsblatt" fragt ,u einem „England und die neutrale Schiffahrt" überschriebe» neu Artikel, warum -öS Anlaufen von Halifax iu Mufundlanb, das für niederländisch« Schiffe, di« aus Amerika Getreide hole« wollen, ausnahmsweise ge stattet wurde, nicht zur Regel für alle Zukunft gemacht wird. Welche Ursache hat England, etwas als ständige Ein richtung zu verweigern, was uu» de« Verkehr mit Amerika ermöglichen würde? Das Blatt vermutet, daß Englands Enttäuschung über die Haltung -er neutralen Schiff fahrt nach der Ankündigung des verschärften Unterseeboot Krieges di« Ursache davon ist. Di« neutral« Schiffahrt nach England ist größtenteils eingestellt. Das ist in England unerwünscht und wird in Deutschland bereits als ein ent scheidender Erfolg begrüßt. Sir Edward Carson hat iw Unterhause erklärt, daß di« Neutralen nervös und «in- geschüchtert seien, daß sie aber bald dem Borbilde Englands folgen und die Schiffahrt wieder auftvehmeu würden. Man kann sich kein schlechteres Verfahren denken, das neutrale Holland zur Wiederaufnahme der Schiffahrt nach England zu bewegen, als das jetzt von England befolgte. Carson kennt unser Volk schlecht, wenn er glaubt, er werde unS dadurch zur Mitarbeit vera«lassen, daß er bei uns eine England feindliche Stimmung schafft. DaS Blatt kommt dann auf das durch England angewandte Zwangsmittel zu sprechen, niederländischen Schiffen die Lieferung von Bunkerkohle« zu verweigern. Formell läßt sich dagegen nicht» einwendeu. Aber es ist fraglich, ob «S mit dem Geist« guter Nachbarschaft vereinbar sei, von einem befreundeten Sande zu verlangen, »aß eS für di« Lieferung von Kohle« durch Uebernahm« von Frachten für die alliierte» Schiffe Menschenleben in Gefahr bringt. (W. T. B.) Der Haager .Nieuwe Cour." schreibt in eine« Artikel: Man «rüste darauf dringeu, daß die den holländischen Schiffen ausnahmsweise zugestandene Befugnis, Halifax an- zulaufe», zur Regel für die ganze atlantische Schiffahrt ge macht werde. Es muffe doch wdglich sei«, eine koloniale Macht, wie Großbritannien, davon zu überzeuge«, bah dem Verkehr zwischen Mutterland und Kolonie» nicht Schwie rigkeiten in den Weg gelegt werden dürfen, wie die Bunker- kohlenvorfchriften und die Vorschrift, daß holländische Schiffe trotz der Unterseeboot-Gefahr englische Häfen an- laufen wüsten. Die Rationierung Hollands gegen seinen eigenen Willen lege der Entente Verpflichtungen auf. D i e Entente habe verhindert, daß entsprechende Vorräte im Lande aufgestapelt werde« kann- ten, und sie dürfe daher die Schiffahrt nicht erschweren, sondern müsse im Gegenteil helfen, sie zu versichern. Diese Verpflichtung gelte besonders für England, das sich so gern auf seine Ehrerbietung für die Rechte der kleinen Staaten beruft. Trotzdem wolle cs holländische Schiffe zur Fahrt in La- gefährliche Nordsccgebtet zwingen, damit britische Schiffe dieses Risiko nicht zu lanfen brauchten. Die« sei ein schlimmer Mißbranch gegenüber einem Schwachen. iW. T. B.) Spanischer Personenverkehr »it E»«la»d d. OfftziöS wird in Madrid bekanirtgegckben, baß Deutschlands Angebot an «Spanien, einen regelmätzi- ge« Pass« gier verkehr zwischen Spanien und Fal. mouth zuzulaffen, dem durch Deutschland den Bereinigten Staaten und Holland gemachten Angebot entspricht. Kanadas KriegShilse. d. Reuter meldet, baß der kanadische Premierminister Borden in London eintraf und einem Vertreter von Reuter erklärte, daß die energische Fortsetzung des Krieges am dringendsten sei und daß Kanada fest entschlossen sei. alle feine Kräfte aufzusparen. Kanada habe bisher schon 106 WO Mann für den Militärdienst angeworben. Davon sind be reit» SW WO Mann über den Ozean gegangen. Eine neu« Werbung werde erwogen. Mehr als 800 WO Männer und Frauen arbeiteten in den kanadischen Munition», sabrkken. Vor dem Kriege würden finanzielle Sachver ständige nicht geglaubt haben. daß in Kanadg eine Uolertze »on SO Millionen Dollar aufzutzringen wäre. Aber schon ollar avfzu-r1«,en witr seit zwei Jahren habe Kanada in London keine Gelder mehr beansprucht uud die eigene Anleihe habe in Kanada schon mehr als SO Millionen Dollar ergeben. Wetter habe Kanada England hervorragend durch Betsteuer von 53 Mil lionen Dollar Munition unterstützt. Der nationale Hilfs dienst dehne sich tn Kanada immer mehr aus. Die Zweugsdienftpsitcht t» Amerika. b. „Central NewS" erfährt aus Washington: Auf den Rat des KrtegSmintsterS beschloß Wilson, de« Kongreß eine Vorlage betreffend Einführung der obligato- rischen Dienstpflicht zu unterbreiten. vrä»tze in Amerika. L. Aus Neuyork wird gemeldet, daß an -wanztg ver schiedenen Orten tn New Brighton BrL»de aus- gebrochen sind, die offenbar angelegt würben. In jenem Bezirk befindet sich eine große Munitionstndustrie. Der Belagerungszustand wurde proklamiert. Auch tn New ton wurde eine Verschwörung zur Lpengung einer Fabrik entdeckt. Eine Wirkung de» Uuterseekriege«. d. Der tn der Sitzung des Generalrates der Oester rerchisch-Ungarischen Bank vorgelegte Bericht weist daraus hin, daß die Verschärfung de» Unterseeboot-Krieges aus die Devisen Hollands, der Schweiz und der nordischen Staaten drücken werde, da diese Staaten verschiedene Bedarfsartikel, die sie bisher iu Eng land und Amerika kauften, sich nunmehr bet den Zentral mächten würden beschaffen müssen. Eine alldeutsche Kuudgebnng. Zu einer großen Kundgebung sür einen deutschen Frieden gestaltete sich, wie die „Tägl. Rundschau" meldet, eine von Tausenden besuchte Versammlung der Orts gruppe Berlin des „Alldeutschen Verbandes", die am Donnerstag in Berlin stattsand. Reichstagsabge- vrdncter Professor Werner sprach über Deutschlands Auf stieg oder Niedergang und sagte u. a.: Nur durch die Wucht oller unserer Kampfmittel können wir unseren Gegner zum Frieden zwingen. Dieser Frieden muß ein deutscher Friede sein. Ein Frieden, in dem es keine Sieger und Be siegte gibt, ist unmöglich. Er würde nur zu neuem Krieg führen. Wir können vertrauensvoll in die Zukunft blicken, denn wir haben au der Spitze unseres tüchtigen Heeres den Helden des Tages, unseren Hindenburg! Wir haben eine gute Luftwaffe und vor allem unsere wirksamen Unterseeboote. Bedauerlich sei eS allerdings, daß der Schöpfer unserer Marine. Tirpitz. jetzt weitab von der Leitung steht. Professor Werner kam dann auch auf die Kricgsziele zu sprechen. Im Osten verlangt er außer den baltischen Provinzen einen entsprechenden Grenz schutz gegen unliebsame Einwanderer: im Westen fordert er ein selbständiges Flamen- tum. Belgien muß dem Deutschen Reiche iu irgendeiner Weise angefchlosscn werden. Bor allem müssen wir Ant werpen haben, sonst kommen wir aus dem nassen Dreieck nicht heraus. Nötig für uns ist weiter eine Vergrößerung unserer Kohlen- und Ltsenbezirke im Westen. Es wurde dann eine Entschließung einstimmig angenommen, in der cs heißt: „Die Versammlung erwartet von der rücksichtslosen Anwendung aller unserer Kampfmittel die baldige glückliche Beendigung des Weltkrieges und einen deutschen Frieden, der des Blutes wert ist, das für ihn geflossen ist. Sic gelobt in der Heimat das schwere Werk -er Obersten Heeresleitung, zu der sie in solchen! Vertrauen auffchaut, mit treuem Eifer nach ihren Kräften zu fürder« und inSbesoudere das Ihrige zu tun. damit der feste Entschluß unseres Volkes, bis zum glückliche» Ende durchzuhalte». nicht erlahme." Die neuesten Meldnuge« laute«: Der Tauchboot-Krieg i« Kanal, b. Mal«-, 2S. Febr. (Eig. Drahtmeld.) Nach einer Pariser Meldung des „Rutzkoje Slvwo" machte der stärkere Tauchboot-Krieg im Aermelmeer eine nicht unwesentliche Einschränkung des Kanalverkehrs notwendig. Die gegenwärtig stattsindenden umfangreichen Kricgs- tranSporte gehen ziemlich ungestört, wenn auch unter Aufgebot ungeheurer Schutzmittel, vonstattcn. Dagegen ist der bisher täglich geführte Schiffsdienst Le Havre —Southampton, der zu einem Bruch teile auch den zivilen Bedürfnissen zustatten kam, ein- , estellt worden. Der Kanal wimmelt von Unterseeboot ägern, Mincnfischern, Wachschiffen uud Torpedobootzer störern. In den letzten Tagen wurde englisch-französische Post zum erheblichen Teil durch Flieger befördert. Die Beschränk«,, der englische« Einfuhr. Londo«. 38. Febr. Die „Times" berichtet, daß Lloyd George heute tm Unterhause eine Erklärung über die Einfuhrbeschränkungen abgcben wttd. In einigen Fällen wird die Einfuhr auf 25 Prozent der bisherigen herab gesetzt werden. Die Einschränkungen betreffen Obst, Weine, Erze, Holz, Papier, Paptermaterial. Seidemvarcu und Be kleidungsgegenstänbe. (W. T. B.) Unterbrech»«« der rnsflsch-engltjche« Post. Stockhol», 38. Febr. Wie .^Stockholms Tidningen" berichtet, bleiben infolge der deutschen Unterseeboot-Sperre alle aus Rußland kommenden, für England bestimmten Pakete, Briefe und Drucksachen in Gotenburg liegen, so Saß sich dort bereits große Massen von Post angesammelt Hader,. 1200 große Säcke und zahllose Einzelstücke sind bisher aufgestapeft worden. (W. T. B.) Die schwierige Lage der dänische o Schiffahrt. Kopenhagen, 28. Febr. Die dänischen Matrosen auf Schiffen sür Jnlandsfahrteu haben heute die Ein stellung der Arbeit für kommenden Donnerstag angeküu- ,-igt. Wenn biS dahin keine Einigung gefunden wäre, würde »er Beschluß der Matrosen einer Einstellung der gesamten dänischen Schiffahrt gleichkoynuen. DaS Verhalten der Matrosen steht zweifellos mit dem gestrigen Scheitern der Verhandlungen zwischen Reedern und Seeleuten aus Schiffen für AuSlandsfahrten im engen Zusammenhang. Ueber den Grund deS Abbruches der Ber- IxrndlungeN verlautet, daß die Reeder sich bereit erklärten, den Besatzungen von Schiffen, welche die Ausfuhr nach England besorgen, außer einer höheren Lebensversicherung «ine Erhöhung der bisherigen Kricgszulage um 50 Prozent zu bewilligen. Da aber die Vertreter der Seeleute an der Forderung auf Erhöhung der Krtegszulagc auch für die JulandSfahrten festhielicn uud es im übrige» ablehnten, sür in Auslandfahrt beschäftigte Dampfer «in besonderes Abkommen abzuschließen. wurde« die Verhandlungen nach zweistündiger Dauer abgebrochen. Di« schwierige Sage der dänischen Schiffahrt kam an der heutigen Aktienbörfe in bedeutendem KurSfall namentlich für SchiffahrtSpayier« »um Ausdruck. (W. T. B.) Die Fckhrt des Dampfers „Röchest«", d Seuf, 28. Febr. (Eig. Drahtmeld.) Der Pariser Vertreter der ,Herr Steawshtp Company", der der Davp- er „Roche st er" gehört, erklärte im Pariser .Harald", daß die» am 10. Februar von Neuyork abgefahrene Schiff innerhalb der nächsten 48 Stunden das deutsche Sperr gebiet durchfahren werde. Die Stimm»«« i« Amerika d. Haag, 28. Febr. (Eig. Drahtmeld.) Der „Daily Telegraph" meldet aus Neuyork: Verschiedene Anzeichen sprechen dafür, daß der Kongreß mindestens bereit sein wird, amerikanischen Schiffen die Befugnis zu verleihen, ich zur Verteidigung zu bewaffnen. Ob Liese Selbstverteidigung eine Angriffsbewegung in sich schließen »arf, wenn ein Unterseeboot in Sicht kommt, wir- nicht ge sagt, sqlange der Wortlaut -er Dtlson-Anfrageu vorliegt. Senat und Abgeordnetenhaus betone» eifersüchtig daß erst mit ihrer Zustimmung der Krieg erklärt werden darf. Man glaubt, daß sie lieber zu einer außerordentlichen Tagung zusammentreten, als dem Präsidenten von vornherein un beschränkte Machtbefugnis zu erteilen. Das Kabinett tritt den Erwartungen, daß der Friede erhalten wcrbeu könne, entgegen und betont, daß die Entscheidung darüber aus schließlich auf seiten Deutschlands liege. (?) Man hält es für wahrscheinlich, daß auch Oesterreich es auf einen Bruch ankommeu lassen wird. Ausschreitungen in Amerika. Land««, 28. Febr. Der Neuyorker Berichterstatter der „Times" meldet, daß am 21. Februar auch in Phila delphia wegen der hohen Lebensmittelpreise Unruhev ausgcbrochen si.rd, wobei ein Mann getötet und zwölf schwer verletzt wurden. Man befürchtet ähnliche Unruhen auch an anderen Stellen. iW. T. B.) Sertliches Md Sächsisches. 24-Februar 1915: Erstürmung von Hrarnyz: lieber locioo Raffen gefangen, :o Geschütze erbeutet. 24-Februar 1916: Erstürmung weiterer fest,» Dörfer und Höft auf dem östlichen Maasufer: Die Zahl der gefangenen Franzosen steigt auf mehr als roooo. — Der König Hai öeu Kaufmann Direktor A. Richard Treib mann in Dresden zum Handelsrichter bei deu Kammern für Handelssachen im Landgericht sür die Zeit bis Ende September 1018 ernannt, und den nachgenannten, iu den Ruhestand versetzten Beamten der Gtootseisenbohnoer- waltung, und zwar dem Statiousausieher Seyfiert in Rüssen, dem 'Feuermann Noack in Bautzen und dem Bahn wärter Dechert in Grvßstcinberg das Ehreirkreuz ver liehen. Ferner wurde der Tclegrophengehilsin Besser und der Postgehilfin Richter, beide in Dresden, das Ehrenkreuz sür freiwillige Wohlfahrtspflege, sowie dem Ober-Postschaffner Sa ring in Dresden die Fricdrrch- August-Mcdaille in Silber mit der Spange verliehen. Weiter hat der König genehmigt, daß der Legationssekretär Dr. Freiherr v. Be schwitz das Offizierskreuz des Franz- Jofcph-Ordens und der Magazinverwalter bei dem städti schen Museum der bildenden Künste Bartel in Leipzig die silberne Verdienstmedaille des Herzogs. Anhaltischen HauS- ordens AlbrechiS des Bären annehmcn und tragen. — Kriegsauszeichnungen. Dem Sohn des Kausmauus -Hermann Ientzsch i» Ntedcricdlitz, Eand. wed. Johannes Jcntzsch, Feldhilssarzt bei einer Sanitäts-Kompagnie im Westen, Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse, wurde das AlbrcchtSkreuz mit Schwertern verliehen — Vizescldwebel Offiz.-Asp. Otto Güpsert im Ins-stiegt. 183, 1. Komp.. Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. K laste, der St.-Hein- richs-, sowie Friedrich August-Medaille in Silber, wurde zum Leutnant d. L. befördert. — Stadtverordneter Krnmbein 4. Freitag mvrgen l-2 I1.hr ist Herr Stadtverordneter Siadlhaupibuchhalter o. D. Gustav Eduard Krumbein noch längerem Leiden verschieden. Der Verstorbene war am 18. September 1811 in Dresden als Sohn des langjährigen Stadtverordneten M Krumbein geboren, eines Stadtverordneter,, der ob seiner er vielfachen verdienstlichen Tätigkeit um die Siadigemeinde und deren Verwaltung als Erster einen silbernen Humpen A aus der Houpc Stiftung zur Auszeichnung eine>°. Stadt " »erordncten erhalten hatte Herr Stadlhaupibiichhafter a. D. Krumbein war am 1. September 1879 in den städtischen Dienst getreten und bekleidete non, 1. Januar 1885 bis zum fti 31. Dezember 1898, also 15 Jahre lang bis zu seinem Ueber-K tritt in den Ruhestand, das verantwortliche Amt des Stadt-» Hauptbuchhalters. I» diesem Ami bat er eine überaus » « fruchtbringende Tätigkeit entfaltet. Er mar unter den Z L Oberbürgermeistern Geheimer Rat T r. Stöbet und Ge-pr T hcirner Rat Dr. Beutler tätig und hat insbesondere in der^A Zeit, da der verstorbene Finanzminister Dr. Rüger ats L - Bürgermeister das Finanzwesen der Stad« lerteie, mitssW außerordentlichem Geschick und unermüdlichem Fleiß di«NR damals besonders schwierige Stellung des LorsiondcsA'j der S t a d t li a u p t. b u ch h a l t e r e. i bekleidet, wozu ihn Z seine glänzenden Geistesgaben ,n brrnor' agendem Maße K befähigten. Don Sr. Majestät dem König wurde, er mit dem Berdienstkreuz und dem Atbrechtsorden ausgezeichnet.«» * Am l. Januar 1906 trat er in dos Stadtverordneten-^ Kollegium ein, dem er bis zu seinem Tode angehörte. Hier ^ hat er namentlich als Mitglied des Finanzausschusses und - der Ausschüsse sür das Kasse.nmcscii und die Grundrenten- Us und Hyotheken-Anstoft der Stadt Dresden eine rege Tätig- seit entsaftet und insbesondere Sic Juieresten der städtischen M- Beamtenschaft mit Erfolg «crireie» und sich deren Dank- - barkcit über das Grab hinaus gesichert. Krumbem war Atz ein schlichter Monn, so, man kann, fast lagen, allzu bescheiden, und von ihm gilt das Wort des Dichters: „Und doppelt gut zu leiden, wer schlicht ist und bescheiden". Sein son niges Gemüt spiegelte sich anäi in den zahlreichen Kindern, seiner Muse, mit denen er bei vielen Gelegenheiten seine Zuhörer in gebundener Rede erfreute, wider. Es scr hicr-- ber nur der treffenden Kopuzmcrprcdigten gedacht, die er bei den JahreSschlußessen der beiden städtischen Kollegien, der seit Kriegsausbruch suspendierten Gelben Suppe, zum Besten zu geben pflegte uud die in harmlos treffender Weise ohne Verletzung irgendeiner Persönlichkeit Vor kommnisse aus der städtischen Verwaltung behandelten. Mit ihm ist ein braver Bürger unserer Stadt und ein. warmer Freund der Beamten dahingegangan, urrd alle, die ihm iw Leben näherzutreten Gelegenheit. hatten, werden ihm «in dankbares, ehrendes Andenken bewahren. — Auch -re Gabelsbcrgersche Schule verliert in dem Ver storbenen einen langjährigen Freund und Förderer, bas stenographische Veremsleben in Dresden seinen ältesten hervorragenden Vertreter. Bereits in dev 60er Jahren deS vorigen Jahrhunderts war der Verschiedene Vorsitzen der des hiesigen Gabelsbergerichen Stenoglaphenvereins „Tironia". der sich im Jahre 1873 mit ailderen Dresdner. Gabelsdergcrschcn Stenogrophenvcrcuren unter öew Namen „Dresdner Gabelöbcrger - Stcnographenverein" vereinigte. In diesem Verein Hot Krumbem neben Oberlehrer Böhme eine sehr umfassende Wirksamkeit ansgeübt. Auch aus stenographisch-literarischem Gebiete hat sich der Verschiedene, mit ansehnlichem Erfolge betätigt. Sein Hauptwerk ist die „Entwicklungsgeschichte der Gabclsberaerichcn Steno graphie". das lange Zeit, bis zum Eistchemien anderer, größerer Veröffentlichungen, auch von den maßgebenden Fachkreisen als das beste derartige Werk bezeichnet wurde, — Ueber die Kartoffeldestandsausvahme am 1. März er- läßt der Rat im Anzeigenteile dieser Nummer öle. naher«« Ausführungsbestimmuirgen. — Verbot der Berfütterumg vor» Kartoffel« uud Kar- tosfelprodukte». Nach der Verordnung des Reichskanzlers vom 7. Februar 1917 dürfen Kartoffeln. Kartoffelstärke. Kartoffclstärkemehl sowie Erzeugnisse der Aartoffeltrocknerei nicht verfüttert werden. Der Aommuualverbani, kann jedoch gestatten, daß Kartoffeln, die sich nackwu-tslich zur menschlichen Ernährung nicht eignen und einer Trocken anlage oder einem Fdbrtkbetrtebe zur Verarbeitung nicht zugeführt werden können, an Schweine und Federvieh unb. soweit die Vcrtittterung an solche Tiere nickt mogl"h ist, auch o« andere Tiere verfüttert werden. Wer dem Verfütte- rungSverbot zuwtderhandelt, wird mit Gefängnis bis zu Jahr und mit Geldstrafe bis zu 10000 Mark oder mit. einer dieser Strafen bestraft. Neben der Strafe können die Vorräte, aus die sich die strafbare -Handlung bezieht, ohne Unterschied, vb sie den» Täter gehören oder nickt, eingezoge» werden. — Zur Abgabe der Ledensmtttelkarteuausweffk. Neuerdings sind dem Lebensmittelamt wiederum Zu schriften zugeganaen. aus denen sich ergibt, daß verschiedene Kleinhondklsgeschäfte die Annahme non einzelnen Ausweisen der Lebensmittelkarte, wenn darauf die Ber->
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