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Dresdner Nachrichten : 12.10.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188710128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-10
- Tag 1887-10-12
-
Monat
1887-10
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.10.1887
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Nacht-Telegramme. Mut >» kiuci» llbcile der «ullaa«., Paris. U. Ort. vr« General von «»di»» tan» rl»r vousiuchung jlau. Terlcldr iii verlä,wunden. — Die »»Wchr Bollchott dcmenttrt t«nnkU dir dcm Grotrtürften dINo- laus riioelän irdene» Worte. Toiin . lI. Ort. Bei den Ruhe- ttdruuar» >>> '.lioinmiilra zäi,Ne man i j louic n»d » Brrwundrtc, in Wdiuwii" t l lobte und >2 Per. woudrlr. NeurftcVtzrsen-Leleg»,»»me. Breslau, ll. Lciodrr, >2iach»i. «Grireidemaik», Lr'n nnt, Pr, war'. >00'7„ Lctbr, !L,50, »oaacn Leide.. 'Räude. 112,00, diwib», T::. ,12,00. April-Mai 122,5a. Utnvot Ocwbrr- diodrnid.r und RavOr-T.cdr, 11,51t. Hin«: lest. — Wenn : Schau. Stellt». ll.Orld:.. Ulna»».!.««, litte,reidniuirtlt. Weile» teil, loea >16-151, cil.-ptaave. 15,.»», diooember-Tredr. .Iplil-Mn, 101,5". ttloage» irsl. n i.. ioi >>»., Lcldr./iad. i i .»», >t,aaai. Leebe. >02-00, ->,peil Mai I17,n . 2Iüdol rnltia, Ociobcr M.a», r'lpiN M»i 18.I>", Spirnuo lae» "6,-2,, 2!a:,d>,- Derbe. 26,70, Pcleolem» laea !o,65. 8ü.(;ll8. u. I*r6U88. Hof^lintoglapd, Vr«8,lvn, KniiNliul», sivv8tra88v Ao. 10. N »«rlln, U.«tpLi^<rrpl«lL iz. LsslssTisoti-u.^*- li-isvkunFSAvti'Znk, erprobt dvl Uui»teo, 2li»l«tkr»ok- deltvo, u. Itt»ueiik«»t>»rrU. »MMim INiMMI lnQl«»»bllb!.puob»tvln b.t(sflrtr»6. VltlßlltllllN ULl .1 amerilcanisebor Illsikebsnlt, türllrrrnlcv üöeliLl rverttivoll. Ilotapollwkv I>r68<Ivn, ^ ^ ttiu L>«or«ra;»tUo,. 4 Al. SO I»f. ^ !'!'»>. vi'. OrlKlllLl-AilorwLl-I.vtbvL8edv oinpüolllt >7sLL Lcliisins U's.cßrk., 8l«u«tü,ltarr dtirtlil, Ml« <Hnfaai>l''Ersatzwahl in Sagan-Sprottau. sächsische Landtagsmahl, sozialdemokratischer Parteitag. W» » .n»i<.^,F. ^>z>>r;zex. Meuselwitz. Dresdner Fernsprecheinrichtiliig. Eentralperioneiibahnhof, Nctmtencinstellnü , Landtagsivahlen, Eisenbahn Ronneburg- j lnng, Gerichtsverhandliingeii, Strakasch ß. : I Mittwoch,IZ.OeLbr. iti.auiwoiililtier Redakteur kitr PvlttlicklkS ve. (kmit Bieres in Dresden. Lässigkeit und Trägheit war von je ein Hauptfeind der konser- dali» » Sache. Ans Säninigkeit ist den -konservativen mancher Wahlkreis verloren gegangen, den sie bei einiger Rührigkeit recht gut hätten behaupten können. Diesen alten Ersahrungssad predigt mis'S Ncne die Ersatzivahl, die am vorigen Sonnabend in Sagan- Spwttan vor sich ging. Es ist dies ein alter Wahlkreis der Tenischsreisinnigen: der Oberbürgermeister Berlins, Herr v. Forcken- b«k. der es nicht wagen darf, in einem der 6 Wahlkreise der von ihm verwalteten .Hauptstadt des Reiches zu kandidiren, sand seit Jahren in der schlesischen Provinz einen Unterschlupf. Bei den Haiiplivahlcn im Februar wurde jedoch den Deutschfreisinnigen diese ihre schlesische Hochburg entrissen; mit etwa KM Stimmen Mehr heit siegle ein Konservativer über Herrn v. Forckenbeck. Der Reichs tag beanstandete aber die Wahl behufs Untersuchung mehrerer Unregelmäßigkeiten, die nach Angabe der geschlagenen Partei vor- gekommen sein sollten. Ehe nun die Untersuchung in Gang kam. starb der Gewählte. Das Ergebnis; der alsbald angcvrdnelcn Nach oder Ersatzwahl ist. das; Herr v. Forckenbeck wiederum den Wahl kreis vertritt. Natürlich, soweit der Herr Oberbürgermeister von Berlin Feit findet, neben seinen vielen und schweren Amtsgeschästcn nach sich seiner Abgevrdnetenpslichten zu erinnern, womit es früher recht sehr gehapert haben soll. Für Herrn v. Forckenbeck wurden im Februar 7013 Stimmen, ain Sonnabend 765«! abgegeben; die Zahl seiner Anhänger hat sich nur wenig vermindert; umsomehr diejenigen der Konservativen und Nationalliberalen. Sie brachten für de» ircilonserbativen Amtsrath Neinecke nur5119 Stimmen auf, ein erheblicher Abfall gegen die im Februar abgegebenen 8513 Stimmen. Als Grund dieser Niederlage kann man unmöglich die „agrarischen Begehrlichkeiten", also namentlich die Erhöhung der Gelreidezvlle ansühre», was viele nativnalliberalc Wähler abge- hiiltcn hä»e, ihre Stimmen dem konservativen Bewerber zu geben. Tenn AmlSrat» Ncinecke würde sich der sreikonservativen Partei im Reichstage angcschlosscn haben, die, nach den Erklärungen ihres Amtsblattes gegen die Gctreidezoll-Erhöhnng eingenommen ist. Weit eher dari man annchmen, datz umgekehrt gerade viele konser vative ländüche Wähler zu Hause blieben, weil sie nicht sicher Wich ten, »ac sic mit dem Amtsrath Reineck« betreffs der Getreidezölle daran seien. Aber man braucht gar nicht nach Einzclgründe» snr die Aahlenthaltmig zu juchen. Nachwahlen fallen erfahrungs gemäß stets mehr zu Gunsten der Radikale» aus, weil sie dabei ihren ganzen Agitationsapparat zur Aufrüttelung der Massen in einem einzigen Wahlkreis in Gang bringen können, während sie Ihn bei allgemeinen Wahlen über das ganze Land zu veuh-'iien habe». Die Konservativen aber sind an sich schwerfälli ger c ca bedan großer, auch den Trägestcn ergreifender Fragen, wie im Fei ei n die Bedrohung des Vaterlandes durch unsere seindlichen Nachbarn, mn ihnen die Bcdcntnng des Wählcns und die Nolh- wcndigkeil einer Pflichterfüllung zur» Bewusstsein zu bringen. Sans! ziehen sie cs vor, hinter dem Ofen zu hocken, statt an die time zu gehe». Lagen wir in Sachsen die in Schlesien crtheilte Warnung nicht bcrlare» sein! Beherzigen wir bei unseren Landtagswahleil am nächsten Tieittlag dr« am Soiinabciid bei der ichlesiiche» Rerchs- tii rcwahi cri iliene Lehre! Es tonnten tonst sehr unliebsame Ueber- raicnangcii sab Herausstellen. Auch in Sachse» klagt ma», daß die Wablbcwegi'ug „ne sehr langsam in Fluß kommt. Es zeigt sich in gar vi.Ien Wahlkreise» 'siägheit, wohl gar Unlust der Ordnungs- parleicn zu dem Wahlgcichaik. Man ist auch hierzulande wahlmüde, Ter Baust,lag, die ReichLlagswahlen künftig erst aller 5 Jahre, stau wie bisher aller 3 Jahcc vorzuuehme», hat seine» guten Grund m der Abueiguug weiterer Volkskreise gegen das immerwährende Wahlen, in der Ermüdung derselben durch die Häufigkeit der Wahlen. Kein großes Reich hat so kurze Geictzgebungspenoden wie Deutsch land. Nirgends werden die Wähler schon aller 3 Jahre an die Urne beriueii. Außer zum Reichstag hat aber der Deutsche noch zu iemc» verschiedenen Landtagen zu wählen. Kaum ist er aus der Neicbsiagswahl Autregnng heraus, io erwartet ihn die ganze Sc- ülikcst der Landtagswahteii. Dazu kommen noch die alljährlichen WaUen zu den Stadtverordneten und Geillcinderätheu, die Wahlen zur Beurk-svertrelnng, zu Kirchcnvvrständen und zu den Aeintcrn tn den Zebntaniendeii von Beremcn aller Art. Daher kommt es, daß Biele das, was das schönste Bei'ngniß des Stanlsbürgcrs sein sollte, das Wahlrecht, als eure Last empfinden. Bon dieser erklär lichen, wennschon grundverlehrtcn Auffassung wissen sich die Sozial demokraten rinnzlich frei. Ihnen ist das Wählen keine Last, sondern eine Lust, ischan als Gelegenheit zu agitire» ist ihnen das Wählen, sind ihnen die sich hänscnven Wahlen willkommen und sie scheuen, wo ihnen Erfolg zu winken scheint, weder Ausgaben noch Mühen. Aut dem Parteitag in der Schweiz waren die Sozialdemokraten darin einig, daß weniger die Ausübung der Abgeordnctenpflichten, als vielmehr die Aufrüttelung der Bolrsmassen durch die Wahlen die Hauvliache für die Sozialdemokratie sei. Der jetzige Rückschlag von dor tieigchcndon Aufregung der Rcichstagswahlen im Februar zu uner weitverbreiteten Gleichgiltigkeit ist bei den staals- erhalteiideil Parteien am Ende wobl zu begreife». Aber schon ist ec nicht und er birgt auch die Gefabr, daß die Sozialdemokra- tcn imdDciilichsreismnigcn sich diese Glcichaittchkeit zn Nutze machen und Ueberriinipelniigen hcrbciführe». In der irslille sind die Sozial- demvliaten längst thätig und ihre Vorbereitungen sür die Landtags wahlen nächsten Dienstag sind in vollem Gange. Seien wir also aui der Hut! Was die Sozialdemokraten über ihre Verhandlungen auf dcm Parlestage im Schweizer Kanton St. Gallen dcr OcsfenIlichkcit mit- zulliellen für zweckdienlich halten, haben sie in einem ,,offiziellen Berichte" zninmmengestkllt. Es versteht sich ganz von selbst, daß die Außenwelt nur das erfährt, was die Sozialdemokraten sie wissen lassen wolle». Trotz aller scheinbaren Vollständigkeit ist der „amt liche" Bericht lückenhaft und gerade bei den wichtigsten Punkten onmclig dnrstig. Wir thcilten schon die Beschlüsse nnt, die sich aus Steuern, Zölle, Monopole, Arbeitcrschntz, Arbeitsbücher rc. beziehen; ebenso daß die Sozialdemokraten künftig bei Wahlagitationen mit len ihnen verwandten Parteien (es sind namenllich die Denlschsrei- sinnigen neineint) keinen irgendwie gearleten Kompromiß cingehen und bei Stichwahlen sich der Stimmabgaben enthüllen sollen. Wie weit die Parteigenossen einem iolchcn herrischen Gebole in jedem ein zelnen Falle blinden Sklavengehvrlam leisten, ist cinigcrmaßen zweifel haft. Ferner soll dasPartcivrvgrmmn cioe „schiii'ere Präeisirnug" er fahren. Bebel, Licbknechl nndAuer sollen oieseAbändcrnna desPartei- programmS »nsarbeitcn. Und zwar »r welchem Sinne ? Der Grund satz von Prvdnltiv-Genosscnschastcn, deren Ertrag doch den Arbei tern zu Gute ginge, soll aus dem Programm gestrichen, dafür soll dir Enteignung von Grund und Boden und der Produktionsmittel (Maschinen, Werkzeuge rc.) gefordert werden. Also dnS bewegliche und unbewegliche Eigenthum soll den bisherige» Besitzer» enlzogen werden! Diele Enteignung wird ihnen als sozialdemokratische „For derung" angedroht. Höchst seltsam ist es, daß der Parteitag beschloß, das Verbot der „die Gesundheit und Sittlichkeit schädigenden Frauen arbeit" ans dem Programm zu streichen. Also es soll Nichts getkan werden, diesen Mißbrauch zu beseitigen! Das ist ein starkes Stück. Der amtlich« Bericht über de» Parteitag ist aber ganz wortkarg über die beiven Dinge, über welche in St. Gallen am meisten gesprochen und gestritten wurde: die Haltung und Thätigkeit der sozialdemokrati schen ReichStagsabacordnetc» und das Verhältnis; der Sozialdemo kraten zu den Anarchisten. Gerade hier wären ausführlich« Miltbcilungen über die Verhandlungen lehrreich gewesen, aber die Herren beschränken sich aui die kahle Mittheilung ihrer Beschlüsse. Doch erkennt man, daß die enischiedcnere Riciminn die besonnenere nberwälticst hat. Zwar stellen eS die Sozialdemokraten io dar, als ob die Stellung der Partei zu der Haltung der Abgeordneten nn- veräoderl bleibe, aber der Beschluß läßt keinen Zweifel, daß cs der Partei erwünschter ist, wenn ihre Abgeordneten mehr Brandreden im Reichstag halten, als sich an den Geietzgebiingsarbeilcn zu bethei- ligcn. Ebenso deutlich tritt die schärfere Tonart in dem Beschluß über die Anarchisten heraus. Allerdings erklärt der Kongreß von St. Gallen die anarchistische Gesellschaitslheorie für „antisoziali- slisck" und die Anwendung der Gewalt, „insofern sie das Rechts- geffihl der Masse verletzt, für positiv schädlich und darum vernnvstich". Wie aber trotzdem die Sozialdemokraten die anarchistischen Blutthatcn bcurtherlen, zeigt die angenommene Er klärung, daß „für die individuellen Gewaltakte bis auf's Aeußerste Verfolgter n»o Geächteter die Verfolger und Aechter verantwortlich zu machen sind". Das heißt die Blut- und Gewaltthaten der Anar chisten von vornherein halbwegs entschuldige». Auch der Arbeiter presse schenk!« der Parteitag seine bewnderc Aufmerksamkeit. Es wurde eine Resolution gefaßt, wonach die Fraktion eingeladcn wird, ihr Augenmerk auf die Arbesterblätter zu richten und dieselben zu kontroliren, ob sie auch wirklich ihre Ausgabe, die Arbeiterklassen cmszulläre», erfüllen. Eventuell soll die Fraktion öffentlich vor dcm Lesen und Verbreiten der nicbtkanvcnirenden Blätter warnen. Wie man sieht, blüht die Ecnsnr i n „Sozialislenstaat" schon, bevor dieser nur eingerichtet ist. Aber nicht nur die Zeitungen, auch Personen werden von den Sozialdemokraten acmaßregclt. Es wurde nämlich folacnde Resolution gefaßt: „Der Parteitag spricht seine entschiedene Mißbilligung über das Verhalten der Genossen aus, welche ohne triftige Gründe der an sie ergangenen Aufforderung zur Unterzeich nung der Einberufung des Parteitages nicht nachgekommen sind; ferner spricht der Parteitag die sichere Erwartung anS, daß die Ge nossen diesen Persönlichkeiten eine Bertraiieiisstellnng innerhalb der Partei nicht mehr übertragen werden". Diele Resolution wurde sofort praktisch aiigcwciidel, indem an Hand derselbe» die frühere» Abgeordneten Viereck und Geiser gemaßrcgell wurden. Wer Seele und Leib nicht den Sozialdemokraten bttndlings verschreibt, wird geächtet. Ware die Verwirklichung der Sorialaemotiatie denkbar, so wäre sic cs nur in einem Zwaiigsslaale, der sich in Nichts von einem riesigen Zuchthaus unterschiede. Das nennt ma» dann sozialdemokratische Jreihert und Volksbcglücknng. Rrnrste Telegramme ver ..Dresdner Rackn." vom 11. Oct Berlin. Tie Gwßherzogin Marie von Mecklenburg-Schwerin ist mit ihrer Tochter, der Herzogin Elisabeth, aus Dresden hier ein- gclrvffcn. — Die kronprinzlicbe Familie erwartet nächster Tage den Besuch der gegenwärtig nr Slrcia weilenden Königin Earvla von Sachsen, -- Das preußische Staalsnünistcrinm bescbloß die Beibe haltung des bisherige» Modus, den Reichstag im November, den preußischen Landtag iiu Januar eiiiznbeniien. — Die irdische Hülle des Generals von Kirchbach wurde heute Nachmittag unter großen militärischen Ehren von der Kapelle des hiesigen Matlhäilirchholes aus zur letzten Ruhe bestattet, Tie Generalität war vollständig vertrete», Fn Vertretung des Kauers wohnten General Rach und Oberstleutnant Plcssen der Troiiciscicr bei. — Der Zeitpunkt für die Fnldacr Bischofswahl ist entgegen anderen Nachrichten noch nicht festgesetzt. Wien. Nach der „Milit, Ztg." melden mehrere Blätter, die Periode der Versuche und der Verbesserungen des Mannlicher Rcpclir- gewchres sei endgültig abgeschlossen, das neue, klemkalibrige Modell wäre angenommen und mit dessen Anfertigung bereits be gonnen worden, Tieie Angabe» sind ungenau, vielmehr werden die Vcrbessernngsvmuche am Mannlicher Gewehr noch sorlgcsctzt. Authentische Aufklärungen über den Stand der Gewehrslage wird die bevorstehende Session der Delegationen bringen. — Laut einer Meldung der „Armcezcitnng" wurde die Vermehrung der Artillerie beschlossen, Wi en. Große Beachtung findet eine Programmrede, die der Führer der dkiitlch-ösleircichischen Partei zu Sternbcrg hielt. Schlumetzh erklärte, man müsse zunächst die Bildung eines tüch tigen, nur auf österreichischer Tradition vcruhcnden Ge'chüstsministc« ririms anstrcbcn. Die dcutsch-öslcrrcichischc Partei ihierscits müsse politische Allianzen zu erwcrven suchen. Dieser letzte Passus wird so gedeutet, daß die deutsch-österreichische Partei zu einer Annähc- rnna an die deutsch konservativen Elemente des Rcichsrathcs und wohl auch an die Polen und Italiener geneigt sei. Paris. Die nnglo-amerikaniichc Käbcl-Eompagnic strengte einen Prozeß gegen dir sranzösische Kabelkompagnic an ans Rück erstattung der widerrechtlich cinkassirten Taxen von 6 Millionen Francs. Paris. Bonlanger insnirirte von Clcrmont aus eine lange Depesche der Agcnce Havas, in der er sich wegen der Eriiciinnng Casfarclö rcchtsertigt und Angaben macht, die jetrt vom Ministe rium in Abrede gestellt werden. Von Kreitmaver veröffentlicht einen Brief i»r „Jntransigcaiit" und sagt darin, er habe bei der Limousin einen Brief Wilsons gesehen, in dcm cs heiße, das; Wilson nicht mehr mit der Limousin Geschäfte machen «volle, weil sie nicht genug Umsatz habe. Die Limousin habe gesagt, Wilson verlange für ein Kreuz der Ehrenlegion 60.000 Frcs,, ihr General lhnc es aber schon für 21,000. Limousin und Eo, handelten auch mit den tunesische» Nischen al Jstlkavs - Orden des Ruhms, von denen einige 20 einem iranzvsiichcn Jiigenieur als Zahlung für Bauarbeileu unauSgesüllt zur Verfügung gestellt waren, B r ü s s e l. Das holländische Knegsmuristerinm hat eine mili tärische Kommission eingesetzt, welche die Frage prüfen soll, ob daS holländische Festnngsjhstcm den heutigen militärischen Anforderungen entspricht. Man glaubt, die Regierung werde de» Kammer» eure Vorlage, betreffend die Befestigung der holländiicheir Maßlmie unterbreiten. Die Berliner Börse erösfnete sehr fest bei durchweg höheren Conrsen, doch trat bald NealiiationSlust ei», woram die Evurse zurückginge». Später trat vorübergehend eine Erholung ein, doch wurde die Tendenz schließlich auf Grund sortgcictzten Rückganges der russischen Wertye wieder schwach, Nachbörie schwach. Spekulative Banken waren ailsangS höher, gingen aber bald zurück, Oslerr, Bahnen waren nach seitcm Beginn durchweg ermattet, dcntiche Bahnen fest, tüc Ost'tprcußen und Marienburger bestand auch später gute Kauflust. Bergwerke waren anfangs aus die Düsseldorfer Beschlüsse über die Walzweckonventioir belebt und höher, dann aber plötzlich stark angeboren und rgsch steigend. Fremde Fonds waren matt, besonders gingen Russen zurück. Im Kassa- verkchr waren deutsche Bahnen ohne einheitliche Tendenz, österr. malt, Banken «chwncher, Bergwerke behauptet, Industrien ruhig »iid meist fest, deutsche Fonds schwächer, österr, Prioritäten wenig verändert, Privatdiskont 2 Prvz. Frankfurt a. M.. II.Octorier. Ikredtl 222,87, LiaalSdnii» 186,0». eom» dardc» 71,50. Galizier 171,10. (k»!>V!ce 71,80. ivroc. Unaar. Gaidrcnie 80,30. DiSconto 128,00. 80cr Ülnsicn —. Laura —. SHNieizer Norsosl Still. Wien, II. Octodcr. Credit 282.«». Staat«»»»» —. Lombarden —. Galizier —. Martnoicn —. ll»». Credit —. Uno. Gold S8.U0. Matt. Part«. II. Oktober. iS-dl«0,> 2«eute 82.22. Tluleidc 102,22. Italiener 28.S0. S:aatSb>,Iin 180,00. Lomdardkn 187,5», Lo. Lriaritäten —. Sdanier «7,50. Coddter 282,00. Ottomanen 127,00. iilcuc Bnleilic —. Türken —. Träge. London. II. Oktober, lkiorui. 11 Ul» I» Min. Cvutol« 102'/,«. 1872er Rnffen 25' ,. Italiener 27'/,. Lombarde» ?>/,. Konv. Türke» 12'/,. Iproe. snndiric Oimerikaner 127»,,. Ivroc. Unaar. Goldrrnte 8». Oefterr. Gold- erntc 82. «reu». Co»,'als 101',',. Cavvtcr 71'/,. diene Caddler SS'/«, «arant. Tauner S8'/>. Oktomandnnl s-/,. Snrz->ctlen 72. Spanier ««'/,. — SNm- munn: Belianptet. — Weiter: Sü>S». dtmfterdain.II. Lrtobrr, Produkten «Sikiluill. Wetzen pei Novemdrr 182, per 'März 187. Roggen per Oktober 95, per März 102. Lokale- und Sächsisches. — Die Rückkehr Sr. Majestät des Königs wird Freitag früh nach hier crsvlgcn und werden gegen Mittag die Vortrage der Herren Staatsmiiiistcr ic. vom König eiitgegengenommeu werden. — Sicherem Vernehmen nach wird in kurzer Zeit der Besuch Ihrer k. k. Hoheit der Erzherzogin M a r i a Josepha am hiesigen Hose erwartet. — Am Sonnabend starb die Erlauchte Gräfin zu Sol m s- Wildeirsel 8 ans ihrem Stnmmschlossc Wildcnscls, Tie Gräfin stand im 69. Lebensjahre. — Endlich ist nun auch rm 39. ländlichen Wahlkreise, der die vormaligen Gerichtsnmtsbezirkc Werdau, Eriiiimitschan, Meerane und Remsa nmsaßt, die Kandidatenfrage für die Landtags- Wahl ernstlich in Angriff genommen worden. Obwohl für den bis herigen Abgeordneten, den Rittergutsbesitzer v, Roemer ans Stenr- plcis, einzelne Unterschritten in der näheren Umgebung seines Wohnortes gesammelt wurden, so haben doch Vertrauensmänner der Ordnnngspartcieu aus allen Tbeilen des Wahlkreises beschlossen, ihn nicht wieder aiiszustellen, und ist es gelungen, den Gutsbesitzer und Gcincindevorstand Leithold in Teltan bei Meerane, welcher schv.r 1881 mil in Frage kam, aber damals ablehnte, für die Kan didatur zu gewinnen. Da seitens der Sozialdemokratie ein Musik direktor Stolle »r Meerane in einem bereits vertheilten Ausrufe, der alle möglichen Verdächtigungen der Ordnungsparteien enthält, snr den 39. ländlichen Wahlkreis empfohlen wird, so ist ernstlich zu wünschen, daß die aussichtslose Kandidatur v, Roemer's fallen ge lassen und der Versuch einer Zählung seiner Anhänger nicht unter nommen iverve. Ten Luxus zweier Kandidaten, den sich die Ord- iiniigspartcicn in einem voigtländischcn Kreise gönnen zu dürfen glauben, darf die Gegend von Werdau, Crimmitschau und Meerane, m welcher die Sozialdemokratie rührige Anhänger hat, sich nicht erlauben, — In Stadt Zwickau, wo die vereinigtenOrdiuliigspartcien wiederum den Oberbürgermeister Streit als Landtagslandidatcn ausgestellt Huben, sind am Sonntage von der Sozialdemokratie Wnhlausrnse verthcilt worden, welche Bebel als Kandidaten cm pschlcii. Ist auch nicht zu fürchten, daß Streit unterliege, so mahnt doch gerade die Aufstellung Bebcl's die Konservativen und Libera len zu möglichst allseitiger Bethetligung an der Wahl. — Tie Kandidatur des Bürgermeisters Berger in Hartenstein, welchem der Schriftsteller Liebknecht entgegcngestcllt ist, findet im 32. ländlichen Wahlkreise lebhafte Zustimmung, Ter Kandidat spricht i» verschiedenen Orten des Wahlkreises und dars man darnach Hessen. baß der Bezirk den Ordiinngsparteien erhalten bleibe. «Bebel und Liebknecht.sind auch noch in verschiedenen anderen Wahlkreisen aufgestellt). — Tie der Vollendung cntgegengehendc Bahnlinie N onne- burg-Menselwitz soll nunmehr am Montag, vcii 27, Okto ber, dem öffentliche» Verkehre übergeben werden, nachdem die tech nische Prüfung der neuen Linie irgend welche Anstände nicht er geben hat. Am Sonntag, den 1t!, d, M,, soll dieselbe durch eine Fcstfahrt ihre Einweihirng erhalten. Die Bahn, welche als Vcr- biudniigsalied einer zukünftigen dritten Bahnverbindung zwischen Leipzig und Bayern über Gaschwitz-Ai enselwib-Roiineburg-Wüiischen- dors-Weida-Mehllhener-Hof wichtig erscheint, ist vom sächsischen Staat für Rechnung des Alteirbnrchschcii gebaut worden und wird von dem erstercn auch betrieben. Die Bahn, welche »ornialspnrig. aber für Sekundärbetrieb eingerichtet ist, hat eine Länge von 27 Kilometern und steigt in der Richtung von Mcnsclwttz nach Ronne burg von 183,15 Meter a»f 281,20 Meter Ostsee-Höhe; die größere Hälfte liegt m der angegebenen Richtung in Steigung, etwa 11 Proz, liegen in der Horizontale n»d 28 Pror. im Fall, Die größere Halste der Bahn liegt i» gerader Linie, die kleinere in Kmoen. deren kleinster Krümmungshalbmesser 300 Meter mißt. Die stärkste Steigung beträgt 1:80 und kommt auf einer zusammenhängenden Länge von über 4 Kilometern vor, — Bekanntlich ist vor längerer Zeit auf Antrag des Kvnigl. Finanzministeriums vom Banpolizeiamtc tür die znm größten Thcil ii» Eiczenthiliiic des Königs Staatssiskns befindlichen Grundstücke westlich der Friedrichstadt ein Bebauungsplan bearbeitet worden. Dabei wurde von der Annahme ausgegangeir, daß die Anlage eines C e ir tra l p c r s o n e n b a h n h o fcS für Dresden an der Weiße- ritzslraße und im Zusammenhänge damit die Verlegung der Weißcritz sowie eine Vcrichmnlerung und Hohcrlcginrz des Berliner Bahn- ho'cs in Friedlichstadt von der Staatshahnverwaltuilg beabsichtigt weide, Ter Plan hak dem Königl, Finanzministerium nun borge» 'llsaasA ayz vsavvKspoN pnv -isuisz mrvZvK
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