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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.01.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270112018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927011201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927011201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-01
- Tag 1927-01-12
-
Monat
1927-01
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.01.1927
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Nr. IS Sette 2 — .Dresdner Nachrichten'' — - - Mittwoch, 12. Zannor 1-N Neue Uebersülle aus Deutsche in Mainz. Französische Besahungshei-en im Schuhe -er Dunkelheit. Main,. 11. Ja». Wie -er .Mainzer Amzeiger" meldet, habe» «ich iu der Nacht vom Souuabend zum Sonntag miede» mehrere Zwischenfälle ereigne«. Iran züsif che Soldaten grissen deutsche Zivilisten, die sich ans de« Rach« kanieiveae deianden. im Schntze der Dunkelheit a«S de« Hinterhalt an und fügten ihnen schwere Schlagver« letrunhe» zu Die Uebersälle sanden in einem abgelegenen Stadtteil statt. Hm einzelnen wird dazu noch gcmeldet: Der Eisenbahn- iekretar Vogel und seine Hrau halte» kurz vor l Uhr abends ihre Ltjähriae Tochter aus dem Staatstheater ad. Nus de« Heimwege begegneten ihnen au der Kreuzung Drususivall Rümerwall imei französische Soldaten. Heiner von dielen ivrana plötzlich hinter de» die Strafte säumende» Bäumen hervor und versetzte dem jungen Mädchen mi» einem Stahl Helm einen heftige» Schlag aus die Stirn. Das Mädchen sank beivuftiloS ;» Boden. Während die Eltern sich nm ihre Tochter demiihte», verschwanden die sranivsischen Soldaten eilig in der Dunkelheit. Wenige Minute« vor diesem Zwilchensall haben dieselben Soldaten den tlansmann Volk ohne Ber anlassnnq mit den Häuften bearbeitet. Anfterdcm wurden in »och weitere,, drei Hüllen deutsche Passanten von denselben Angreiser,, belästigt. Es gewinnt nachgerade den Anschein, als würden diese i,»unterbrochene» Uebersälle und Gewaltsamkeiten gegenüber Vr niedlichen Bevölkerung des besetzten Gebietes von null- lartscher Seile mit Absicht bervorgeruscii. um die Deutschen zu Handlungen deS 'Widerslandes zu provozieren und dann sagen zu könne», daß eine Räumung nun erst recht »tcht statt- sindcn könne. Gr.zesrnsky hofft aus ein baldiges Ende der Besetzung. Köln, ll. Han. Bei einen, Hrüüstück, das der neue Regie rungspräsident iu Köln, Eltge,,, beute mittag aus Anlaft der Anwe>e»l,eit des vrenftiichen Ministers des Innern, Gr;e> i n s k n. gab, hielt dieser eine An'prache, in welcher er zur 'Besiitziliigs-rage ane-sülirte: Trotz der Beionnenheil der Bevölkerung birgt der Aufcnt- I'git fremder Veiatziingslriippen in einem friedlichen Hände die o-esiiür schwerer Konilikic in sich, Jeder, der ernstliche Be- sricdinig der BeriiäUnisse am ftlhein »nd die 'Verständigung der groben Kiiltiirvölkcr will muft sordern, daft dlc Besetzung deut sche» Gebietes durch fremdes Militär so bald wie möglich ein Ende nimmt. Bum ersten Male wird auch in Frankreich von einer Seite deutlich aiisgeiprochen. dag mit Locarno, mit einer ainrictnigcii Ber'tändignnge-volir'.k. sich die H-ornetznng der ftH-eiiilandokkilpatton nicht vertragt. Keine Besetzung, aber Ausbau -es Der- leiüigungssyslems! Ein Vorschlag der „Volant ". Paris, ll. Haimar. Hu einem bemerkenswerten Artikel setzt üch beule die „Volonlä" mit den französischen Loearno- 'Gegnern anseinander, die mit allen Mittel» eine vorzeitige Rüeinlaild-Ranmiiiig bekämpfen, Ein T n n i ch g e s ch ä s t. io iiihrt das 'Blatt ans, wurde uns die diontrolle sichern über die entmilitarisierte Zone und die finanziellen Mittel, unsere Lst- greiize zu beteiligen. Weiler verweist das Blatt daraus, das« ihm gegenüber ein sehr belainiier General die inililäriichc» vnd taktische» Boricile einer Rheinlandbeictznng geleugnet habe Mit de», Gelbe, das man „nliützerwciic in Rnhr- geviet und ftlheinland gesteckt habe »nd stecke, hätte man den Ansang machen können, das französische Vcricidigungosnstem anszubaue» ft'ach Ansicht der militärischen Sachverständigen 'eien zum Ausbau 31 Milliarden nötig, die Hrankreich von den gngcliächsische» Btächte» aber nur unter der 'Bedingung erhalten könne, das, es dem S cli ul d c n a b k o m in e n zn- stimmc und sich zur Befriedung Europas bereit erkläre, die die vorzeitige Rhcinlan-ränmiiiig zur Voraussetzung habe. Man müsse deshalb Verhandlungen über die Ränmnng an- knnvsen. die Rhemlandkonirolle zu sichern „nd eine politische Entipann'ing zn verwirklichen suche». iT. NH Die Pariser Verhan-lungen über -ie Besl- punkle. Paris, II. Januar. General v. Paweloz und Geh. Bat Hörster haben heule nachmittag mit dom Gcneralstabs- chcf des Marschalls Hoch. General Barochln, ver handelt. Wie ans französischer One Ile verlautet, tollen im Lause der Nnterrediuig die Deutsche» aus de» desennven Ebarakter der deiittcben Ostlneienigiingen hingeipicic» und erklärt habe», das; an dem gegenwärtigen Stand der 'Befestigungsanlagen nichts geändert werden könnt«. Zu diesen französischen Nachrichten über die benk-Igen Besprechungen teilt öl« T. ll. «if Grund von Erknmdizrungen an deutscher Stelle mit. daft diese Meldungen stark tendenziös gefärbt sind. Es «st nur soviel richtig, daft die Besuche und Besprechungen der deutsche» Unterhändler statt- aefiiude» haben, während die ihnen l>, den Mund gelegt«» Be- harwtnngen völlig ans der Luft gegriffen sind. Der Körrlgslein a. Elbe wieder Festung In der Pariser Presse. Dresden, ll. Januar. Es ist zum Lachen, .»her so liest man c» tatsächlich im „Paris Midi" vom 8. Januar. Di« polnische Bvbschast «n Pari» versucht natürlich olles möglich um die Pariser Zeitungen gegen Deutschland scharf zu mache» Da die Heitlingen im Lasten Deutschlands de» Pole» l»e sonders uiiangeiiehm sind, wird erzählt, Lötzcn nud Königsberg seien vorzüglich ansgebanie. vvllkviumen moderne A»lagen der Landesverteidigung. Und sogar miscr gnter alter K ö » I g st e I n Im Elbtale avanelert auf seine allen Tage noch eimnal zu einer H e st u ug c r st e r Güt e. ..Alte Schlösser", so schreibt das Pariser Blatt u. a„ ..u»ie der Königstcii, t» Sachsen, würden zur tt » t c r b r i >r g n n g v o n K anonen bestimmt, a u s ü e >n K ö n i g st e i n seien 4 000 n n t c rg e b r a ch t. l!s Deutschland hcibe kein Recht, seine alten Haftungen zu modernisieren," Deutschland brauche keine Hestuugen, d>, es durch den Eintritt in den Völkerbund nicht mehr bedroht sei. Die Tscheche« solle mit Polen z»- sammengeken, nm Deutschland zur Zerstörung der Hestnirge» zu zwingen. Minlskerrak in Paris. Die Debatte über die Auftenpolitik vertagt. Pari». ll. Jan. Das offizielle Kommunique über den vormittags abgehallencn Ministerrat besagt ledig licli. >>'» Briand über die auswärtige Lage und insbesondere über die Vorgänge in Ehiua berichtete. Ein Kabinettsrat findet am nächsten Donnerslag statt. Havas berichtet folgendes: In dem heute vormittag abge- hallenen Ministerrat wurde einstimmig die Ansicht vertreten daft es angedracht sei, die Besprechung der Interpellationen über die auswärtigr Politik zu vertagen KriegSmInistcr Painlcve erklärte ans Befragen, daft die Debatte über den Gesetzentwurf belr. die industrielle Mobilisierung wahr scheinlich bald stattfindcn und daft sich die Aussprache über die Hcercöresorm daran anschlieften würde. Wie-ererösfnung -er Pariser Parlamente. Paris, ll. Ja». Bei der Eröffnung der ordentlichen Session der iranzönickK'» Parlamente hielt der .Kammer Aliersprändeitt. Professor B > nar d. die Eröffnungsansprache, Er rxrlrat die Anssasinng, daft der Versailler Vertrag weder vom Geiste der Rachmchl, »och vom Geiste der Erobernngssuchl getr,rgen fei. f!!f. Er erwähnte alsdairn den Völkerbund nls en Lenchttnrin des Hriedens »nd das Werk von Locarno. Ans iiincrpolitisches Gebiet übergehend, berührte Professor jlinard die Zusammenarbeit Poineares und Hcrriots. Die Besserung der Hinan,zlagc glaubte der Alterspräsident nicht nur ans die Tätigkeit Poincaräs, foudcrn auch ans die Hal tung der Mehrheit der Kammer zurückführcn zu können. Die Kammer trat hieran, in die Wahl ihres Bureaus ein. Der sozialistische Abgeordnete Bouision wurde mit 284 Stimmen im dritten Wahlgang zum Uammerpräsidenteu gewählt. Der ehemalige Kricgsminister Maginot erhielt 18g Stimme». Hn seiner Erösfniingsansprachc iin Senat bcgrüftic Alterspräsident H l e n r n die iviedcr- bziv. ucngewählten Senaivren. Er erklärte, daft, solange die Hinanz- und Wirt- ick>,rstslagc in Hrankreich nicht volltommcn sicher gestellt sei, der Burgfrieden unter den Parteien nötig sei, wenn man nicht neuen furchtbaren «gefahren cntgcgcngehen wolle. Der Senat beschlvft hieraus, am Donnerstag die Prüfung der Mgnbate der nengcwählicn Semttvren vvrznnehmcn nnd vertagte sich bis zu diesem Zeitpunkt. iW. D. 4 Verlängerung -es -eulfch-französifchen Kan-elsprovisoriums nölig. «Draht Meldung unsrer Berliner Zchrlltleltnng,, Berlin, ll. Januar. Die dentsch-französischen Handelsver- trags-Verhandlungen solttc» Mitte dieses Pconats fortgesetzt werden. Es war dabei vorausgesetzt, daft bis dahin der neue s r a n ö s i s ch c Z o l l I a r i s vorliege und geprüft sein werde. 'Run ist der französische Zviltgrifcnttvnrs erst in den letzten Tage» von der französischen Regierung scrtiggcstellt worden. Eine Priining konnte alio bisher noch nicht statisinden. Tie Holge davon ist. daft die Hortsetznng der Verhandlungen hin- anSgclchol'en wird. Nun läuft aber am 21. Hebrnar das H a n d e I s v r o v i > o r > n m mit Frankreich ab. Es ist deshalb notwendig, dies »m einige Wochen zu verlängern, wie lange, lägt sich jetzt noch nicht sagen, da ja erst die Verhandlungen über den definitiven Vertrag zu Ende geführt werden müssen. Verschärfung der deutsch-polnischen Gegensätze. Für Ae-e -es polnischen Ministers Jaleski. 'Berlin, ll. Hannar Die Rede, die der polnische Anftcn- miniücr Z ale « ki ani Sonntag in Warschau gehalten hat, gab dem WTB. Anlaft. in deutschen R c g i e r n n g s - krei'c» nachz»s>age», an, welche l>lrii»dc »nd Absichten die aittsallendc» '.'lnssührnnaen dieser 2!edc zairiickziisührcn sein könnten. v n m a g c ö c n d c r Seite wurde daraus folgendes gcanttvortei: Das, Herr Zalc'ki Polen in beweglichen Worten als ..das vazi'isti'che Land und als de» traditionellen Hort des Hric- dens in Europa" gepriesen bat. ist eine Kennzeichnung der polnischen Politik, über -ie man ohne Kommentar hinwcg- gelien kann. Bon Hntcreiie ist es dagegen, daft der polnische Aiiftcnininisier eine Gelegenheit geinckik hat. nm öffentlich gegen Deniichland i» aller Horm den 4<orwnrs eines Bruchs der Bölkerbundsatznng ;» erhellen. Derartige 'Beschuldigungen durch eine im Völkeriniiidrat »ertrctcne Rtach! sind i» der Dar ein recht ungewöhnlicher Vorgang. Man ivUic denken, daft der richtige Weg >nr eine wiche ichweriviegendc Anklage die Anrufung des ; ii st ä n d i g e ii V ö l k c r b n » d s v r g a n s, nämlich -rs 'Bölkeröniidraies, gewesen wäre. Wenn die Warschauer Rede etwa der Auftakt z» einer Auseinandersetzung in Gens sein «oll, w sehe» wir dem gern entgegen. Herr Zaleili tagt. Deniichland habe den Artikel lit der Satzung dadurch verletzt, daft es neuerdings eine „ne in a11ia r» e P r v p a g a n dav , sc » > ive " betreibe. Da der Artikel I» belanntlich die 'Achinng der Unversehrtheit des Gebietes der Vniidesinikglieder znni Gegenstand lu»t, kann hiermit nicht anderes gemeint sein, als daft sich Deutschland neuerdings >n einem agreisivcn Vorgehen gegen Polen entschlossen habe und dieses Vorgehen durch eine entsprechende Propaganda vorbcreitc. Nichts ist unsinniger, als derartige ttntcrstcllungcn. Der deutsche Standpunkt in der Hragc der polnischen Westgrenzen ist «eit Jahr und Tag bekannt und bedarf keiner Propaganda. Er ist von den ver antwortliche,, deutschen Staatsmännern oft genug und zivcidcittig 'esigelegt worden. Diese klare und unabänderlich« Einstcllnna der deutlchcn Politik ist alles andere als eine B«r, letzun« des Völkcrbuudspaktcs. Es ist nicht der Sinn des Paktes, insbesondere nicht der Zinn des Artikels in, die lebendige, den gemeinsamen Interessen der Völker ent sprechende Entwicklung ans immer zum Stillstand zu bringen Das ergibt sich, um nur eins zu sagen, schon ans dem Artikel l ft der Satzung, der cs als Ausgabe des Völkerbundes hinstcltt, ans die Abänderung »»anwendbar acivordcner Verträge und solcher internationaler Verhält nisse hinznwirkcn, deren Ansrechtcrhaltung den Weltfrieden gefährden könnte. Wir glauben, daft die Erkenntnis der Berechtigung des deutschen Standpunktes in der Weltöffentlichkeit schon zu weit fortgeschritten ist, als daft Herr ,saleski hoffen könnte, daran durch seine kühne» »nd oft genug widerlegten Behauptungen von dem urpolniichen Eharakter der Grenzgebiete und von ihrer ll » c n « b e h r l i ch k e i t s ü r P o l e n etwas zu ändern. Alle dio«c Dinge sind so klar »ud bekannt, daft cs wirklich nahe liegt, nach besonderen Motiven z» suchen, die den polnische» Anftcuminister veranlasst staben, setzt in gerade;» ien'ationeller Weise die östliche» Grenzfragcn anszniverfen und daöei der deutschen Anftenpolitik eine Wen dung zu aggressiven Absichten und Maftngstmen oorzniversen. 'Vielleicht ist er den Gedankengängen der Preise seines Landes gefolgt, die letzthin die Verhandlungen Deutschlands mit der Vvtichasterkvnsere»; über die Osticst » ngen in bnrchsich- tiger Absicht benutzt l at, nm die strittigen Arbeite» an bissen Hestnngcn als eine »i i l i t ä r i > che B c d r v st » n g P vlcns lnnznstelleii. Vielleicht hat er auch gestvf't, Wasser ans die Mühle gewisser Poliiikcr in Hrankreich zu leiten, die i» letzter Zeit de» Gedanke» einer baldige» Räumung des Rsteinlandes mit dein Hinweis ans die angcbliche Gefährdung Polens be kämpft lmben. Vielleicht liegen der Rede aber darüber hinaus bestimmte politische Tendenzen hin sichtlich Litauens zugrunde, loorarrs namentlich die Zurückipeisung des aiigebliclren Planes hindcntct, den K orridor gegen Litauen und M e m e l anszntauschen. Was cs mit dieiom Plane für eine 'Bewandtnis hat, und wer il», nach Ansicht des Herrn Zaleiki betreibt, ist der deutschen Regierung nicht be kannt, da sie ihrerseits von dem Plane nur durch ainsländischc Presseäufteriinacn gehört hat. Wenn mit derartigen Aenftcrun gen ettva der Versuch gemacht werde» soll, M ifttra-»c» zwischen De»tschland »nd Litauen z«u säen, so muft das ans das bestimm teste z-urttckgcwiesc» werde». Alles in allem ist leider zu befürchten, daft solche Ans- lafluugen, zu denen die Haltung Deutschlands keinerlei Anlaft gegeben hat. nicht, »te Herr Zaleiki lag«, zur «ernhign»,»« enropäischc» Lage diene«, sonder» i« Gegenteil daz» stthr«. di» Besorgnisi» üder die »nNaren Bertztlltnifi« 1, lvstenr«, noch zu verstärken. Daft derartige vesorgnisse »efteb«,. i» eine notarische Tatsache. Deutschland hat nur das eine Int«, esse, die »nhtge und sriedliche Ior«eut»ickl»^, in de« »steur^ päischen Länder« nicht gestört z« sehen. VS »ird dedhald »i, Borgtiug, iu diesen Länder« in voller Ruhe, aber «tt «ruß« Aufmerksamkeit verfolgen. Eolban in Osl-Oberschlesierr. Sattowift, tt. Januar. Heute mittag gab der Wotwod« zu Ehre» des Vetters der Abtelluug für national« Minder, heilen Helm Völkerbund, des Norweger» Eolban, ein Hrühftilck, bei dem er den Gast rvtlUormnen hleft. In sein« Ansprachc gab er der Genugtuung Auddnuck. daft Eolda» der Einladung der pvliilsckre» Regierung gesokgt sei und drückst die Hoffnung aus. daft er sich durm uunilttelbar« Iülching. »al»n« mit den beteiligten Stellen davon überzeugen werde, daft Polen alle Punkte des Genier Abkommen» gewissenhaft erfülle, ltt Direktor Ealban dankt« ln einer Rede für den Empfang »ud drückte seine Briricdigunq darüber aus. daft c» ihm möglich gewesen sei. nach Ober, schlesicn zu kommen, wo er cs sich zur Ausgabe machen iverde, die Miirderstcits- „nd Wirtschaslsproblcine einer eingehenden Prüfung zu »»tcrzicste». Heule abend sin-et beim Präsidenten Calo» der ans Zchloft Neudeck ei» Empfang statt. Aen-erung -er tschechischen Auhenpolllik? Die Auswirkung des dciitsch-italicnischcn Vertrages. London, ll. Jan. Der gegenwärtig in Wien weilend« Sonderberichterstatter des „Dail» Ehrontcke", George Ren- wtck. meldet seinem Blatte: ES sct anzimehmen, daft da» nächste Ereignis, das ans die Unterzeichnung des deutsch-italie. Nischen Vertrages folge» werde, die Neuroactentlerung der tschcchv-slowakischen Anftcnpolttik sein werde. Diese Neu- orlciiticrnng werde nichts Geringeres bedeuten als den Verzicht der Tschecho-Lloivakei aus ihre Nolle bet der Bildung eines eisernen NiugcS um Deutschland, der den französische« nnd polnischen Militaristen so wert voll sei. Herner würden binnen kurzem die Verhandlungen wegen eines Handelsvertrages zwischen Oesterreich und der T s ch e ch o - S l o w a k e i in Prag beginnen. In Rom beginne man ebenfalls, Oesterreich wegen ähnlicher Be- iprcchniigeir z» sondiere». «Tailn Ehronicle" steht in der von seinem Wiener Sonderberichterstatter berichteten Aenderung der tschechischen Anftcnpolilik ei» Zeichen, daft die Tendenz be stehe. mit den künstlichen Gruppierungen der letzte« Jahre.ein Ende zn macken". Die Prager Ziladelle ln Flammen In den Abendstunde» des Montag brach in der ehemalige» Zitadelle Heuer aus. das rasch gröftercn Umsang aunahm. Die Zitadelle war sei« kurzem als Autowerkstatt der Prager Post, Direktion nnd des Postuiinistcriiims eingerichtet worden. Der Schade» ist unübersehbar und geht in dlc Millionen. Zwanzig Postaittobnsse sind anftcr der gesamten Einrichtung der Werk, statt nnd den groften Vorräte» verbrannt. Die Aeichsfinanzen von April bis November 1926. Berlin, ll. Ion. Nach der Ucbcrsicht deS NetchSfinanz- mttustcrilims über die Ncichseinnahmcn und -auSgaben ig de» Monaten 'April b i S N v v e in b e r I ft 2ü betragen im ordentliche» -HaiiSlnilt die Einnahmen im November «72,7, die Ausgabe» «Ml,8 Millionen Mark, so daft ein kassenniäftigcr ll e b e r s ch » ft von Il,v Millionen Mark ver bleibt, Im nufterordentlichcn Haushalt sind für November nur Ausgaben in Hobe von z.l.l Millionen Mark aufgewicsen. Bon April bis Oktober belaufen sich im ordentlichen Haushalt die Einnahmen aus ziHtN.l Millionen Mark, und zwar aus Steuern. Zöllen und Abgaben tlM,«i und aus der Verwaltung 22ft/> Millionen Mark. Die AnSgabc» betragen für dlc allge meine Rcichsncrwaltung 2204,0, für Reparationszahlungen 188,4. für Ltenerüberweisnngcn 1480.1, insgesamt 4178.1 Mil, lioncn Mark. Der kasscnmäftige Uebcrschuft in diesem Zeit, punkt weist t'it Millionen Mark ans. Der etatmäftige Ueber» schuft beträgt cinschlieftljch der in dem Haushalt eingestellte» Ueberschüsic aus dem Jahre l9L4 und 1825 S7Ü.S Millionen Mark. Im auftcrordcntliche» Haushalt stehe» M2.0 Millionen Mark Ausgaben für allgemeine Rcichsverwaltung und Repa rationszahlungen nur l.ft Million Mark Einuastmcn gcaen- übcr, so das; ilktt.« Millionen Mark auS vorhandenen Be, ständen oder ans Anleihe zn decken sind. Z» Lasten deS Reck- »ungSsahrcs 1025 wurde» im ordentlichen Haushalt nach- räglich eingenommen 0.2 »ud aiisgegebcn 145. tm a-uftcr- ordenilichcn Hanshalt 48,5 nnd 383.0 Millionen Mark. Die Neferenkentäligkeil in -en obersten Aeichsbehörüen. Berlin, I I. Januar. Im H a n p t a u s s ch u ß des Reichs tags wurde über die Wiedereinführung des ehemaligen Zu standes verhandelt, wonach die Referenten- und Expedicnlcn- täligkcit in den oberste» RcichSbehördcn im wesentlichen von Vortragenden Räten lMinisterialrätcnl nnd Geheimen expedie renden Räten lMinistcrialamtmännerns wahrgcnommcn wor den ist. Ministerialdirektor Dr, Lotholz führte dazu auS. daß in der Nachkriegszeit in grvftem Umsange Oberrcgie- r u » g s r ä t c nnd R c g i e r » » g s r ä t c, Oberinspek tor c n nnd Inspektoren und bis vor kurzem auch Ober- clrctäre zur Slrbcit in den obersten Rcichsbchörücn hezan- aezogei, worden seien, weil zn dieser Zeit i» alle» Ressorts ;mecks beschleunigter Erledigung der zahlreichen Aufgaben iingerc Kräfte i» grvfter Zahl gebraucht wurde», deren als baldige Beförderung zn Ministerialräten und Ministerialamt- männern nicht in Hragc kommen konnte. ES soll nun an- gcstrcbt werden, die R c f c r e n 1 c n a r b c i t wieder im allge meine» von Ministerialräten und nur zum kleinen Teil »vn Obcrregicrnngsrätc». die Expedicutcnarbeit im all gemeinen von Ministerialanttinänncrii und zu einem kleinere» Teil von Oberinspektoren erledigen zu lassen. Soweit neben den vorhandenen planmäftlgcn Beamten jüngere Kräfte zur sachgcniäften Erledigung der Geschäfte in den ReichSmini- stericn nicht entbehrt werden können, sollen sic lediglich zur vorübergehenden kommissarischen Dienstleistung auS den Reichsmittclbehördeii cinbcruscn werden. Desgleichen bietet sich auch die Möglichkeit, geeignete Beamte der Läiidrrvcrwaltungcn unter Belastung in ihrer heimi schen Planstelle einznbcrusen. Ans diese Weise sind die Wege ür die Heranziehnng eines geeignete» Bcamtcnnachwuchses geebnet, um bei dieser Besetzung der Planstellen i» den Mini sterien, besonders auch der Rcfcrcntenstclle». aus Kräfte zurück- greisen z» können, die sowohl i» der Anftciiverwaltung wie in de» Ministerien sich praktisch betätigt und Erfahrungen ge sammelt habe». Völkische Neubil-ung in Bayern. München, I I. Januar. Der Nation alsoziale BolkS« b il ii d, der hier seine zweite Landestagniig abhtelt, beschloß einstimmig den Anschluft des Nativnalsozialcn VolkSbundes an die Deutsch-Völkische H r c i h c i t s l>« w c g u na »ist dem Nameii Dculich - Völkische HrciheUSbeivcgnirg. Landesverband Bayern. Zum ersten Vorsitzende» wurde Lu»dtagsabgeord»ctcr Drechsler »nd zum ersten Schrift führer Laudtagsabgcordneter Hrühauf gewählt. lWTB.I Stockholm, ll.Januar. Der schwedische Reichstag wurde heute mit einer Thronrede eröffnet.
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