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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.10.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261021020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926102102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926102102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-10
- Tag 1926-10-21
-
Monat
1926-10
-
Jahr
1926
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— »Dresdner Nachricht«,'' — Nr. 4SS Seil« Z Der K»mtt»»r alp M«tzlagttai»e. I« tviUUbemokrattsche« Lagrr ist man «rschrockr« ob dir vahlstnnhet». dt« btr»mal auch «n den Krillen herrscht. au« den«» dir Soztalbeqiokratkn ihr» Wahlstlmmen erhoffen. Wäh rend «et allen srührrrn Wahlen ln der bisherigen svztälbemo- trastschep Wählerschaft levhaite Antellnadme häusta geradezu «adlbr-etsteruna herrschte. tritt letzt auch aus dlestr Sette «»»gesprochene Wahlmüdtokest «n Erscheinung. Dl« Ent- tliuschung darüber. daß acht sozialdemokratische Regierung«» und «ln« Koalitionsregierung sttr die Arbeiterschaft auch keine vellernng gebracht haben, ist ganz allgemein. Die absprechen« den Urteile der älteren und urteilsfähigeren Arbeiter über die vartetwtrtkchast lassen an Deutlichkeit nicht» zu wünschen Übrig. Tie Erkenntnis, daß die Parteibonzen, wenn sie in Amt und Würben gelangt sind, so gern und schnell vergessen, woher Ne gekommen sind und mit weichem Austrag sie in die Negierung», stellen gegangen sind hat die bittersten Empfindungen in der Arbeiterschaft aubgelvft. Um dieser Stimmung entgegen« »«arbeiten, greifen die Sozialdemokraten letzt zu den ver zweifeltsten und lächerlichsten Mitteln. Sie. die ernsthaft nicht» zu Ihrer Verteidigung zu sagen haben, rufen setzt den Komiker »u Hilf«, Da» Wavlkabarrtt soll es letzt machrnl In Dresden sind letzt eine Ncthe von Borstellungen des „Wahl« kabarett» der Sozialdemokratischen Partei Groß-DreSdenS" angesetzt. Aus dem Programm stehen u. a. ein Wählerpanop. tikum und die Zugnummer .FSem, Kalkulatorsch an die Wahlurne zteh'n*. Der »dumme August* ist zunächst noch nicht al» Pro« grammnummer vorgesehen. Vielleicht deshalb. weil die Eon- fbreneter» im sozialdemokratischen Wahlkabarett doch in Ver legenheit kommen würden, wenn Ne darüber htnwegreden» sollten, bah der sozialdemokratische Mäkler bisher immer nur für die sozialdemokratischen Partrlvonzen den dummen August abgegeben hat. Anscheinen- haben aber selbst die Sozial« demokraten nicht so rechte» Zutrauen zu der Zugkraft ihrer politische» Kasperle-Vorstellungen. und deshalb greifen Ne auch noch nebenbei zum -sttentopv. In -mbllo» angesctzten Kinovorstellungen — Eintritt frei— wird ein sozialdemokra tischer Wahlsilm vorg-rsükirt, wobei man aus die ältesten Formen der Klnovorsübrnngen zurückgri-lst. indem man auch «och einen Erklärer zu Worte kommen läßt. Der soztaldemo. trattsch« Erklärer ist nicht zu beneiden um leine Anfgabe. die i« dem Wahlftlm dargestellten Geschmacklnstaketten dem urteilsfähigen Zuschauer einigermaßen genießbar zu machen. Da» Wanze aber ist bezeichnend für die Anast die dir Sozial demokraten vor dem diesmaligen Wahlausgang haben, denn ohne Not greift man doch nicht zu solchen Mitteln tm Wahl kampf. Ir marktschreierischer die Reklame, um so vorllchtlaer ist die Ware zu prüfen, aus die man durch diese Reklame her. «tnorlegt werden soll. Da» wirb sicher auch die Wirkuna der ln amerikanischer Unternchinermanier betriebenen Wahl, reklame sein! —* Deutsch« Vokkspartet, OrtSvrrein Dresden. Reich»- tagSabgeorbnrter Dr. Schneider spricht ln zwei Gruppen- versammlungen. und zwar heute Donnerstag, 8 Uhr lm Erb gericht Niederpoyritz und morgen Freitag, 8 Uhr in Donaths Neue Welt. Singesiihrte Gälte willkommen. —* Errichtung eine» katholische« GnuenaslnmS in Bautzen? Rach einer Melduna der »Sächsischen Schulztg.* haben auf Veranlassung des BolksblldunaSmlnlfteriumS mehrere Direktoren höherer Schulen gemeinsam mit dem Oberbürgermeister von Bautzen in einer Sitzung zu dem Wunsche des Bischofs Dr. Schreiber Stellung genommen, in Bautzen ein katholisches Gymnasium zu errichten. Da» Er gebnis der Besprechung wird noch vertraulich behandelt. —* Straßenbahn nach Zschicrcn. Es wird darauf hin- gewiesen, daß der an der Elbe gegenüber Pillnitz gelegene Ort Zschteren durch die Straßenbahnlinien 13 und 19 und durch bte an diese anschltctzrnde VvrortSNntc Niedersed- litz-Kleinzschachwitz—Zschteren. also mit nur einmaligem Umsteiaen in Niedersedlitz, zu erreichen ist. Jeder Wagen der Linie» IS und 19, der an der vorderen Plattformwanb da» Schild »Niedersedlitz» trägt, hat Anschluß nach Klrinzsckach. witz üitzd Aschier«». Die Endhaltestelle liegt an der SlbÜder- sähr« nach Pillnkh dicht an der Ortsgrenze Zfchlcren. Ein rachsüchtiger Bettler. Kürzlich ist hier ein «n- bekannter Bettler, etwa 89 Jahre alt. mittelgroß, schlank, be kleidet mtt grauem Anzug und grauem Fllzhut. vct seinen BßttelsahrttN äußerst unverschämt atzfgetreien. In mehreren Mietshäusern in denen »hm keine Unterstützuna zuteil wurde, da die veAw-ner abwesend waren, oder ihn abwiescn. öffnete er. vermutlich au» Räche, die GaShähne der Treppenbeleuch tung. Mehrfach ist die» erst spät bemerkt worden. Abgesehen von der dadurch hrroorgerufenen Explosionsgefahr sind die Bewohner durch den Verlust de» auSstrvmcnden Gase» auch materiell geschädigt worben. Sachdienliche Angaben, dir zur Ermittlung de» unbekannten Bettler» bienen »nn«n, «rktttet sTög die Kriminalpoltzet. V «>'. ok * >ch«»cht«ch««»t«»st«hl. Aut de« Schaufensterauslagen Goldwa»«n-«schäft,t t» eines «oldwalrrn-eichäftes t» der Ztegelftrahr wurden »w SV. Vktvber tu de« Abendstunden et» wertvoller vrtllaNtrlng, tn Klauen nesatzt, tm Stein kleine EiSpünttchrn. »in» Halskette mtt zwei los» hängenden Brillanten, zwei «olden« Herrcnuhren und zwei PrtSmenferngläser «Marke Zeih oder Görz und Votgtländer. Vraunschivetg» gestohlen. Bor Ankauf de» Diebesgutes wird gewarnt. Sachdienliche Mitteilungen erbittet di» Kriminalpoltzet. —» »I« fteuee««»» wurde «m Mittwoch 1» Uhr mittag» nach NSgnttzuall« « gerutrn. wo Im «. vbergeschoh tn einer Küche ein «alkra. der sehr nähr am »chvrnsteln »arbeUsÜlitt«, tn Brand grratm war. - Bergangen« Nacht «ach Al Uhr erfolgt« ei« Alarm nach »atchenderg Hier waren in einer Kammer de» »ünsi-en Obergetchvur» Wüsche sowie die Türverkteldung durch eine brennende Kerze in Brand geraien. — ».«ft U»r früh wurde „ach Marschall - s«ra»r »0 alarmier,. Doe, waren In einer «,ude de» vierten Obekgelchdiie» ein Diwan sowie der Fußboden. anscheinend durch eine« brennenden Zigarren- oder Zlgareieenreg, »ngebrannt. —* vshlrn. tKohlenstaubexplofion.i Am Mltt- wvchnachmtttag I Uhr sind durch eine Bervussuna in der Ent staubungsanlage de» Prelle-Haus«» tm Braunkohlen, werk Böhlen »in Teil de» Daches, sowie zwei darauf stehende Entlüstungshaubrn abgehoben und «tn« Reihe Fensterscheibe« eingedrückt worben. Glücklicherweise ging der Hauptstoß der Verpuffung »urch bte für solche Fälle vorgesehenen Klappen über da» Dach hinaus. Der Bedienung». w"Nn wurde zur Seit« geschleudert, kam aber mit dem Schrecken und einigen Hautabfchürsungen davon. Nach kurzer Zeit konnte der Betrieb der Brtkettfabrit wieder aus- genommen werben- —— Sin S»rafpr»zstz «Egen fahrlWiaer Lötung kam vor dem Schvfsenaerlcht Dr«»de« zur Verhandlung. ES handelte sich um folgend«»: An den Ufern brr Elbe, und zwar oberhalb der Albertvrücke. sind Im Laufe der letzten Jahre au» früheren einfachen Trinkhallen nach und nach regelrechte Lchankbetrieb« entstanden. In der Regel bestehen sie au» mehreren zusammengesetzten großen sahrbarrn vuben. ble bei Eintritt von Hochwaller an» dem UeberschwemmungS« bereiche wegaesahren werden Müllen. Ein solcher beweglicher Schankbubenbetrleb befindet sich auch tn etwa hundert Meter Entfernung von der Neustäbter Dampferanlegestelle auf dem dortigen gepflasterten AuSschlfsungSplatz«. den der au» der Lausitz gebürtige kill Jahre alte Koch und Gastwirt Willi Hugo Frauenbors bewlrtschastet und der dafür an die Staatliche Wallerbandirektion Platzmiete zahlt. Ende Juli trat bekannt lich plötzlich erneute» Hochwaller eln. Der au» einigen Buden bestehende Lchankbetrieb mußt« rasch weg. und nach der Löwenstrake zurttckgefahrrn werben. Auf dem Sckankplatze befindet sich zur Unterbringung der Bierfäller ein knapp zwei Meter tiefe» Kellerloch, dg» bet dem plötzlichen Wegfahren de» Schankbudenbetrlebev nicht mehr gesichert werden konnte. So schnell da» Hochwaller gestiegen, so rasch trat am 8. August auch wieder Fall ein. Bereit» am Nachmittag wurde der Platz nur noch leicht überflutet. Obgleich das Betreten der kämt- lichen AuSskßisfunaSplätze verboten ist. spielten doch zahlreiche Kinder in" dem selchten Waller, wateten dort herum und kletterten aus Steine und Sandhaufen, die bereits wieder herau»ragten. An senem S. «uaust abend» gegen 7 Uhr siel ein sechßiähriger Knabe in da» leicht vom Waller überfltttete, aber ungesichert gelassene Kellerloch und ertrank. Dies bracht« Frauendorf eine Anzeige und Anklage wegen sahr- lälllaer Körperverletzung «in. In der Verhandlung, zu der mehrere Zeugen und Over, strommeister Kunze al» sachverständiger Zeuge geladen waren, kam übereinstimmend zum Au»druck, daß beim Wegrücken der Schankbnden eine Sickerung de» KrllerlockeS nickt mehr mög lich gewesen ist. anderseits wurde aber auch sestgestellt. daß beim Rückgang de» Elbhochwäller». Insbesondere am Nackmit tag de» 8 August, diese Sicherung oder Kenntlichmachung durch Einschlagen von Pfählen «nb Ziühek von Draht oder «nsstellung eine» Warnnng«posten» leicht möglich und burch- slthrbar war. Der Anklagevertreter forderte «ine acht monatige G«fA»gni«strafe al» Sühne. Rechtsanwalt Dt. Glaser forderte als Brrteidlaer de» Angeklagten die Frei sprechung. Der Knabe Fi selbst schuld. Gin« Sicherung dös überfluteten Kellerloches Ft schon gegebkn gewksen durch bas Verbot de» Betreten» de» AuSschissungSpkatzeS. Sollte das Gerlckt aber anderer Meinung sein, dann könne höchstens auf eine Geldstrafe zugekomme» werden. Weiter erscheine dann auch eine Bewährungsfrist angebracht Das Gericht hielt den Ackushbewels der fgnrkässtgen Döiung für erwiesen und warf eine seckSmonatlae Gesöngn»»strgs« aus. . > i-I U»a> «ruano a« Aid» „«es «ftrer Weklerpgchrtchlea ms VeiMtsa- vom Li. Vtztokl Mb SlaNon»» I s »«" 1 u»> moe-i-n» '»« « „>>, Mliro»»» or> LS» rer H Win, u>„i,i 1 i>«» 1 Ui-, neen. «!» k ..s sch « ö -4- ii ,80 » 0 OB 8 - 1 ch « biO , 1 » <x> I . a 4- 0 Llil. 4 L o - Ü ch « KNU K o * 4 » 1 s 4 > 4 - 8 - b U80 » 8 1 1L 4 - 4 — F OSO 4 1 7 4 7 » »!, o — 0 so 1 i e e 1 ch - SN» « 01 L - t» ch o L i I . v - 1 s L 4 7 » - » 4 « 1 7 L - « ch >- SO 4 » « 4 *< -ch « öi » 4 1 -i - i o i » 7 !«>«»»»«« ««,,» . . 2»u„.»«rlch«,i»» «„nebeeg gtchield«, De»N>«> v»»k»« 0,N>«>> L»Ni»«^»»» » V>»»'O» ie»„»N,r> > ea»„ch»>i ai»I»»l»i«»«»»>r.Wetter- «»>»»«>»». i veiler, rvgldoedeo». ^ «»Nuv. , ve»,o,i , Tieaen. v Schn»» / <vr«u»e> »der Na»«>. » Dunv ,ve» »ledel >Stg,>v»«i>« «en>a»r «>» « I>m> 9 Gewitter. I«mv»rottir«n W»nne,»«ve — K»U«,««d- »ndeizim««! ae l>« LMkrsellnmrlk -Mt«.». 7 ii w »» «. ra rv. >«. «.in » .»m. r riss 1dl « 1«7,s -i- «.« d.o -i- s» _cew. ilerlibem. vi» «edel «ronnemchemdnii», ,i„»l^l0.i IF Kld. Mederiwiao o.» «a> i»! — «>.Ui «. «INI- ii.». > Um,. st"»!- >«2 »v! 4 n> «Um Lreevei - so »so NdibN» Tem, oe» „ein. La««» -r r » > Llesfie leinp der gell«. Nachl ^ I« I LieiN» lem». om arddvden 4 I.» k I Snstbrnckverteilnng. Hoher Druck über 77b Milliiiiilek iivrdNK von 9»kan»r hoher Druck über 76L.8 Millimeler Südosiciiropo; zwischen beiden Di«s- brockrinnr oo,n ikvls von viskaya Über Dcuischlanb und die Ostsee nach Nordrubland: Zentren iinicr 7bl> Millimeter kübwrstlich der britischen Inseln, unter 755,8 Millimeter Nordsee, unter 7SS Milli meter FinnIIchcr Meerbusen. Wetterlage. Der anhastend« Luftdrncklall Hai den nordwestlichen hohen Druck stark abgeschivächt und — wie gestern erwartet — Deutschland tn ben Borderscltensirom der seit gestern weiter nach Oft«« oorgedrungcnen ilkstiichen Depression gebracht; bi» zu Mltt«lg«d>ra»h»hen herrschen schwache bi» müßige östliche. In noch größeren Höhen aus südwestlich.' Richtungen drehende Winde größerer Ltllrkr. Infolge de» mit den südwestlichen Winden erfolgenden Ausgleiten» von Warmluft hat die Zugspitze mit — 8 Grab «In« höhere Temperatur al» de» FIchtelbcrg <— 4 Gradl und dt« Lchneekoppe >— « Gradl. Im deutschen Flach land«. das bet schwacher Luftbeweguna verbreitet Nebel und Dunst ailswelst sind die Morgentemperaturen qenen gestern säst rmver- iindrrt. Da» Aufgleiten der Warmluftmasien wird üdrr Nnserrtn Gebiete verstärkte Bewölkung, später auch SttederschlagZNeiznng bet etwas ansteigenden Temperaturen bedingen. WitternngSanSstchte«. BerstSrkt« Bewölkung, später auch «lederschlagSUeieu»« bei etwas ansteigenden Dewperatnre«, ErzaeblrgSkat»» »»rü»er»eh««d sroftsrel; Wind« an» südlich«» nnd östlichen Richtung«». Anmerkung: Die Wet«ervorau»sage gl» ständig von« Spllt- nachmittag de» AiiSgabeiane» bl» zum Abend de» folgenden Doge». Boranüstchtliiher Witternngöcharakter sttr S»n«t»»»«s. Starke Bewölkung. NiederlchtagSnelgung, etwa» milder. Nachdruck und anderweitige Verbreitung dieser Wettttnachrlchteu nvr m>, Genehmigung der Sächsischen Vandesivcirerwarte Ualthakt. p>°zUt- «AI. psi^-SssÄt^s vü» F — ßckir. sn Ssppksek ' lAnrivnstraSv 11 (gogsnübsr clso k)k»I KttsKN) Kupfsr-bacisöfsn f. Kok!« u. S»s , l->sISwssssl'--o<utomLlskl I feurig, schwunavoll und »oller Begeisterung, das verdient wirk« sich An«rkcnnung. und riß denn auch die sehr zahlreich an wesenden Hörer zu starken Beisallvkundgcbungen hin. L.v. O. 1* Mihla Pine» sprach in der Neuen Kunst Fides Dosto- jtwskts Erzählung «Der Traum «ine, lächerlichen Menschen". ES steckt der ganze Dosto- tewkkt in dieser kurzen Geschichte sein« Verzweiflung uNb Dumpfheit, seine galuzinatorilche Phantastik und seine , sek tiererisch« Verkündung deS dritten Reiches. So gut wie kein« Handlung hat die Erzählung, ne zeigt nur die Wandlung einer Seele durch einen Traum. Der zum Selbstmord ent schlossene, am Wrltekcl leidend« »lächerliche Mensch* steht im Traum ein« andere, paradiesisch« Erde, aus d«r »r wellen darf. Aber er selbst ist e». der da» Sdenglück der «ähren Menschen vergiftet, der mit der Lüge alles Elend unserer Erde dorthin verpflanzt. Erwacht, beschließt «r voll neue« Lebensmutes, nun erst reckt ein Künder der reinen Wahrheit z» werden Mtt tiefer btckterisckcr Erregung hat Tostoicmskt in diesen Traum die ganze Philosovhte des Bösen tn der Well und dt« volle religiöse Zuversicht auf drn Sieg des Gnteü gebannt. Wie in einem Nanickr schwingt sich seine Phantasie durch bas Weltall. In ekstatischer H»iland»gebärde steht der »lächerliche Mensch* am Schlüsse vör dem Leben. Die Schwungkraft nnd schließiichc Erhebung der Seele kam durch den Vortrag der Midtg Ptnes zum etiidringtlchen Er leben. Man kann sich wohl die Erzählung in anderen, dunk leren und dann wieder reicheren Farben denken, als ihre einsarblae geradlinige Vortragsweise dle Ding« sehen läßt. Aber cs steckt hinter ihrer immer vorwärtsschltßcnden Art ci» Fanatismus des Sprechens, eine gebändigte Hast, See lisches z» enthüllen, baß man sich über alle kleinmalerischen Züge der Dichtung ftinweggezogen fühlt. Es kommt auf diese W ise statt eines naturalistischen »der phantastischen Bilde» gewissermaßen eine graphische Wirkung zustande, sänge. Nache Kurven über woitc. weiße Flächen, eine moderne Darstel- lnngswcise, die etwa an Srgalla Bilder zu Dostoiewsskis Ek- zählnng „Die Sansie" denken läßt. Ans leben Fall eine mit reißende, persönliche Bortragsart. — Man spendete viel Beifall. k. 2. 1» Slevenvstrger Volkskunst in Dresden. An der Grenze des Balkan, rings umgeben von rumänischem und Utzgarischcm BolkStnm. liegt das deniichc Tiebenbürge» als äußerster Bor» vvsten deö deutschen Volkes tm Tüdosten Europa». Es ist er« staniilich. mit welcher Zähialeit dieser deutsch« Bolksspkltter säst 8N0 Jahre hindurch nickt nur sein deutsches VvlkStum be wahrt. sondern eine eigene bodenständige deutsch« Kultur gt- Ichgssrn hat. Leiber IN man bei «n» über diese Nebenbllrnlsch. sächsische Kultur über die Besonderheit und Eigenart die'e» echten deutschen Bolksstamme» viel zu wenig unterrichtet Es ist daher zu begrüßen, daß e» dem Verein für da» Deutschtum Im Ausland aelungen Ist. eine Volks« kunstnruppean » Siebenbürgen z« einer Reift, von Aufführungen tn Deutschland zu vrrpslichten. Diese Gruppe »Gd in PrrSdrn Eonnabend, de« A». Oktober, abends 8 Uhr im Saat» d»r Lausmannschaft ein,» Siebenbürger. A b «N d veranstllkten, bet Musik, Spiel und Tanz bringen Wirb. Die Gruppe besttht ans 13 Damen und 18 Herren. Sie ist ausgemählt und ausgebildct von dem Leiter des Deutschen Kulturamte» tn Hermannstadt. Prvsrllor Dr. Csaki. der auch zum Teil bl« Führung der Grupp« durch Deutschland selbst übernommen hat. Dle musikalische Leitung liegt ln den Hän den des Stadtkantors Dreßler au» Hermannstadt. Der Herrenchor ist gleichzeitig al» VlÜserchor ausgehlldet und stellt eine sieoenbürgisch-iächsische Dorskgpelle dar. Die Darsteller treten in der noch heute lebenden sißbenbürgischcu Volks tracht aus. s* «rssella» Dr^Ing.e. ».Obs«, der langjährige »au- künstlerlftz, Berater des Deutschen Hyaicne-MuseumS Dres den. Lat sein vorstanb»amt niedergelegt, nachbkm die Fragen -es vauplatze» und de» Architekten durch den Beschluß, den MuFUmsneuban auf dem Gelände der Seknndo-Genltnr zu errichten und Prosesior Wilhelm Krrt» damit zu betrauen, endgültig gelöst sind. 1* Kunftvrrrl« «antze». Sonnta«. den 24. Oktober, vor mittag» tt Uhr. eröffnet der Kunstv«rrtn tu seinen Räumen Im «tadtmuseum «in« Ausstellung der „Dresdner Kunstgenossenschaft e. B.* Sitz umfaßt Werke der Maleret. Plastik, Graphik und Architektur. Zur Einführung hält der Schriftführer der Kunstgenossenschast, Maler Clemens Oskar Schanze, Dresden, etnen Bortraa über Zwecke, Ziele und Programm seiner Bun»«»freundt. E» sind vrr- tretim: Bnchwald-ZlUnwald. Ferdinand Dorsch, Ernst Dietzsch. Mar Feldbauer. C. P. Hahn. Siegsrted MackmvskU. Richard Müller. Mubols Otto. Tebrg «iebert Georg Türke. Wolf- gaNgmüllcr ». a. m. Eine Fabrik stzr Santlos. Die französische Gesellschaft der Krhlkobs-, Nastz-- Und Ohrtnsvezlgkisten bsschästlnte sich auf ihrer Generalverkcnntiikunä in Pari» Mit einem Vvrtrag ihre» Mitgliedes Dr. Mpreaur-Nancy. in dem neue wissen schaftliche Methoden der Stimmbildung vorgetragen wurden. Dr. Moreaur erklärte, wenn seine Methoden allgemein befolgt würden, so könnte man sozusagen «ine Mallenfabrlkatloit von Larnso-Stlmmen erwarten. 4* Kleine Mnßknachrlllit««. Han» Psihner bat soeben eine neue Komposition, betitelt Lethe, Gedicht von E. ft. Meyer. Me »Ine Baritonstimm» NN» Orchester tO»u» »7> s-«IögefteNt. Da» Werk wirb demnächst, a«ch i« Klavier»»»,»«« s«öm KompoNistlnI, im Berlage de« Firma Adolph ftllrstner. «eolin, erscheinen. 1* Die Gesellschaft deutscher Nervenärzte hat dem Direktor de» Kaiser-Wilhelm-Jnstitut» für Hirnforschung. Proscssvr Dr. Obkär Bogt, wegen seiner Verdienste um die Neu rologie die Erb - Medatlle verliehen. Profellv» Vogt b«- iont« tn ittuein Dank, daß er seine «illenlchaftlithen Erfolge »Ur der sn den beiden vkrelnkaten Instituten, dem Katser- Mlihelw-Instltilt kür Hirnsi'rfchnng nyst dem Nenrobivfv- aischcn Instltnt der Universität» »orhandrnen ArvvitSoegani- sation »xrdanke. ^ Franz Mohaupt, -er Sünder Deutlchböhmens. Z« seine« zehnjährige« Todestage a« >1. Oktober. Am heutigen 2l. Oktober vollenden sich zehn Jahre seitchem Tode Franz MohauptS Gewiß, er zählt nicht zu den Welt berühmten. Er führte ein stilles. zurUckaetoäenrs L»b»n. Man hat Parallelen von ihm zu Anton Bruckner gezogen. Und das trifft tn vielem zu. auch in seinem Kunstschaffen, wenngleich er nicht zu dessen Höhe gelangt«. Drutschb»hm«^l ist seine Heimat, und dem deutschen Vaterland« galt sei« Lied. In Friedlano in Böhmen würbe er im Jahre 18b4 geboren. Seine Eltern bestimmten ihn für de« Lkyrrkberuf. Schon während seiner Studien in Lcitmeritz aber ossenbarten sich seine musikalischen Fähigkeiten und sein» Liebe zur Musik, und diese vertieften sich mehr und mehr während seiner späteren Lehrertätlakeit in Prag. Leina wurde seine zweite Hxtmat. Hier erhielt er im Jahre iMll auch eine Anstellung al» Schuldirektor, hier liegen gleichzeitig die besten Wurzeln seine» Schassen». Das Städtchen Leipa hat ben Tag nicht vorübrrgehen lassen, ohne ihres großen SvhneS zu gedenken. E» war «in« schlichte, aber erhebende Stunde, in der sie de» Künstler» wie deö Menschen Mohaupt gedachte und ihm ein Ehrenmal s«tzt«. FranzMohanpt ist nicht nur in seinem böhmischen Vaterland«: bekannt geworden durch seine Tonschvpfungen, er hat Anerken nung gesunde» darüber hinaus auch im deutschen Lande. Zum Dresdner Musikleben unterhielt er rege Beziehungen. Was ihm Dvorak In Prag, das war ihm der im Jahre 1877 ver storbene Dresdner Hofkavrllmeister Julius Rietz: ein eif riger Förderer seiner Bestrebungen. Und wie ihn dieser in die Geheimnisse der Orchestermusik einsührte. so Unterwies ihn der Dresdner Hosorganist Edmund Kretschmer, bei Sänger von „Schön Rohtrant* — eist Lausitzer Kind tgeboren in Ostritz bei Zittaui - Im deutschen Lieb. W»e bttsir da» ac sangliche Leben in Dre»dtn seinerzeit n«ub«fruchtet, so hat nach seinem Vorbild Mohaupt in seiner Vaterstadt die Musil pflege nach allen Seiten hin sich allezeit angelegen sein lallen Genau zwei Jahrzehnte hindurch Hai er hier Große» aeivlrll und Lieder gesungen, die im deutschen Volke noch heute forl- klingen. Sein musikalisches Schasse» ist außerordentlich vielseitig. Klavier, und Orchcsterwerke liegen von ihm in großer Zahl vor. Bekannt ist das E-Dur-Klaviergnintett, baS 189g in Berlin bcisällia ausgenommen mürbe. Seine rolemmr" ist bisher vollständig noch nicht aufgcsührt worden. Bon seinen «ledern nnd Eßvren sind am bekanntesten die „Paimeiihelm- scheu Reiter", die „Lindenwirtin" und der „Machandclbaum" Viele von ihnen sind in die britischen Liederbücher über «gangen. Gar ans miisikd''amatssckcm Gebiete bat siw Mohanvt versucht, wenn ihm hier anck größere Erfolge ve» sgnt geblieben sind. Mvl,an"is Mnstk ftäli lick fern von alscr Effekthascherei, sie zclckiwt sick ans durch G?d1iigrnftc!t be^ Saücö. Melodirnrcichtnm >'»id eine gewisse-rellglöse Diese nnd Verinnerlichung. O. lll.
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