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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.05.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190521010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919052101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919052101
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-05
- Tag 1919-05-21
-
Monat
1919-05
-
Jahr
1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.05.1919
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O mmHG »lMDmiche La>iesv-v-oe. Die erste Sitzung -kr 10. or-entkichtn evangelisch-lulhei! rischen Landcssynodc wurde gestern mittag um 1 Uhr mt» «tarr «nsprnch, des Prässtzente» Dr. »Gh«e eröffnet. Dieter hieb im Namen de- evang.-lnth. Lguded- ' konststoriums die Synodalen willkommen. Die Lücke. dl« ' infolge der Stagtsninwälzung mi, dem Wegsall des Landev- tzerrn und der in lüvnnnolioin beauftragten Staat-minister einnetreten ist. sei nvn so tirfcingreifender Natur, dab es al» dte erste und ivichtigsie Ausgabe erscheine, diese Lücke aus zufüllen. Diese Regelung werde adrr nur eine vorläufige sein, da nach den Erklärungen der DtaatSregierung mit einer grundsätzlichen Auseinandersetzung zwischen Staat '«nd Kirche zu rechnen sei. hiernach aber stch ein völliger Umbau unserer Kirchcnverfassun« als Notwendigkeit er. geben werbe. AIS die dringendst« der der Synode unter breiteten Vorlagen uxrdc deshalb die anzusehcn sein, in der dir einstweilige Führung des Kirchenreniments durch daö Landeskonsistortum gemeinsam urt, dem ständigen S-vnodal- au«schub in Vorschlag gebracht werde. Die sächsische Landes kirche stehe damit an einem bedeutsamen Wendepunkt Ihrer .ttzeschicht«. Pa sei c- eine Pflicht der Gerechtigkeit und der Dankbarkeit, der groben Verdienst« zu gedenken, di« sich daö erlaucht« Fürstenhaus der Wettiner um unsere evangelisch lutherische Kirche bis in unsere Dag« hinein «nvvrben 'haben. (Bravo!) Auch der Männer, di« seit der Ent stehung der Synode im Jahre 1888 an -er Spitze dcd KitchcnregimentS gestanden haben, müsse in dieser Stunde 'mit dem Ausdruck ehrender Erinnerung und dauernder Dankbarkeit gedacht werden. iBravo!) DaS landesherr lich« KIrchenregtment irabe sich durch vier Jahrhunderte als eine ebenso elastische wie feste Form -er Kirchenverfassung bewährt und man könne nur wünschen, daß. wenn wir von diesem Regiment seht Abschied nehmen sollen und unsere Landeskirche eine neue VcrfassungSsorm findet, diese die selbe Gewähr für die Freiheit der religiösen Betätigung, für die Festigkeit in -er Leitung -er Kirche und für den wirk samen Einfluß auf das innere Leben unseres Volkes bietet -wie dir alte. Der Redner besprach dann di« weiteren der Synode zugegangenen Vorlagen, znnächst die rückschaurndcn und dann diejenigen, die die Zu- knnftsiiufgaben Sctreffrn. Z« der Vorlage über die Reform LeS kirchlichen Wahlrechts bemerkte er. -ast cö nicht rättich erscheine, an weitgehende Neugestaltungen hcrnnzutreten, ehe bis politischen Verhältnisse sich geklärt Hütten. Die wesentliche Herabsetzung der Altersgrenze der Wähler und die Verleihung dcS Wahlrechts an dte Frauen mögen aber beweisen, dast auch das Landeskonsistvrium den Gedanken -und Wünschen der neuen Zeit in berechtigten Grenzen cnt- gegcnkommen wolle. Die Vorlage über einige Maß- nabmrn betreffend da- gcistliä>e Amt und das kirchliche Ge- meindelrben empfahl der Redner dem besonderen Interesse der Synodalen und teilte im Anschluß hieran mit. das» Frau verw. Geh. Kommerzienrat Fritzsche in Leipzig in hoch herziger Weise eine Stiftung mit einem Kapital von über einer Million Mark unter der Bezeichnung „Christ licher VoikSbtenst" rrrichtet habe. Der Redner schloß seine Ausführungen wie folgt: VS hilft nichts, die Augen davor zu verschließen, daß in dem allgemeinen Niedcebruch auch die äußeren Einrichtungen unserer Kirche mit hineingezvgen worden sind. Aber eins dürfen wir nicht verlieren: das ist der Glaube an die All- macht und di« Liebe GottcS. an die Gnade des Heilandes und an die Zukunft seines Gottesreichcs. Gerade in den kommenden Zeiten wird es der doppelten Anspannung aller Kräfte der Kirche und der treuen Christen bedürfen, um an der Seele unseres kranken, irre gewordenen Volkes die Arbeit christlicher Liebe und Barmherzigkeit zu tun. So möge auch auf der Tagung dieser Synode der Segen drS Herrn ruhe»! (Lebhafte Bravorufe.) Unter der Leitung des Alterspräsidenten LandgcrichtL- präsidentcn a. T-. Dr. Hartmann. Plauen, wurde daraus die Wähl des Direktoriums vvrgenommcn. Es wurden zu- rnfSweisc gewählt: als Präsident: Bürgermeister Dr. Sectzen, Murzen.- al» Vizepräsident: Oberpfarrer Di. Kldmm. Strehla; als Schriftführer: AmtShnnptmann Dr. Vogel v. F i v m in a n n S h a u s e n. Auerbach, und Oberkirchcnrat Richter, Borna. — Nach der Verpflichtung -er beiden Schriftführer ergriff Präsident Dr. Sechen -äS Work: Als die letzte außerordentliche Synode INI" anS- einandergegangen sei, habe man gehofft, daß die nächste 'ordentliche Synode nach ruhmreich erkämpftem Frieden zu- 'sainmentretrn würde. Der Friede würde unserem deutschen Volk in der Tat demnächst werden, aber es sei ein furcht barer Frieden. Dunkel liege die Zukunft vor uns. Die Synode gedenke mit schmerzlicher Wehmut des ehemaligen Herrschers unseres Vaterlandes, der, wie seine Vorfahren, unserer Landeskirche allezeit ein gerechter und milder Herrschen geivesen sei, unter dessen wohlwollender Regie rung di« Kirche sich habe frei entfalten können. Man werde dessen mit tiefer Dankbarkeit eingedenk bleiben. «Brarwis Der Dank der Synode gelte auch den Herren Ministern .in ->e zu allen Zeiten für das Wohl der Kirche ein warmes Herz gehabt hätten. Der Redner dankte dem Präsidenten -es LandeSkvnsistvriumS für keine Worte und gedachte der seit der letzten Tagung verstorbenen Mit- ältrder, insbesondere -es langjährige», hochverdienten Prä sidenten Grafen Vitzthum. Die Snnodalen hatten sich zum Zeichen der Erinnerung an die Verschiedenen von ihren Plätzen erhoben. GS fölgtc die Verpflichtung der neugewählten Mit- gliedcr, sowie die Einsetzung dcS WablprüfungS- und des Redaktionsausstlmsses. — Die nächste Sitzung findet heute, Mittwoch, vormittags N Mr statt. vrrtllcher uud SSchstsches. rßrl»O»h«A»h«U. Flelichoersorgung l» Ser TtaS« IweSSen. In de, lausenden Woche wlrd aus die Neichdsleischstirte Reihe ->' Büchsen sleiich und B ü ch s e n b l u , w u r st nach den in der heutigen Bekanntmachung enthaltenen An- gaben verteilt. NäSr«ittetoerteil>«g i« Ser Amtstz. DresSen.AttstaSt. Es ivcrdcn beliefert die Abschnitte H der weißen Nührmittelkarlr ^ mit 1 Psd. Grieß, der hellgrauen Karre L mir 1 Pfd. Grieß und ff Psd. Haserflockru. der hellbraunen Karle O mit K Psd. Hascrflockcn und ^ Pfd. Graupen, der hellgrünen Karte mit 1 Pfd. Grieß. Anmeldung am 32. oder 38. Mai. — Anfstellnnn von VermSnensoerzetchnifte». Das Finanzministerium erinnert daran, daß in den Vermögens- Verzeichnissen das Vermögen nach dem Stande vom »».De zember 1»18 anzugeben ist. Die Ausstellung der Ver zeichnisse ist biö zum »l. Mai lvly zu bewirken. — Iustizrat Dr. «vhme s. Nach längerem Leiden ver starb gestern, Dienstag, hier der frühere LandtagSabgcora- netc Iustizrat Dr. jur. Georg Hermann Völ, me. Mir ihm ist ein bekannter iächsischcr Parlamentarier im besten ManneSalter verschieden, -er auch in den hiesigen Vant- und Handelskreisen eine geachtete Stellung einnahm. Dt. Böhme war 1868 in Großenhain geboren. Nach dem Be suche der Fürstenschitlc in Grimma bezog er die Universität Leipzig, um die Rechte zu studieren. 18»» ließ er sich in Dresden als Rechtsanwalt nieder. Im Jahre liXB wurde Dr. Böhme als Vertreter -es 12. ländlichen Kresse» in die Zweite Kammer gewählt. Gleichzeitig gab er seine An waltschaft auf und lebte in -cm Orte Großrvhrsdorf bei Pirna, der zu seinem Wahlkreise gehörte. Vor einiger Zeit hatte er aber seine Praxis in Dresden wieder ausgenom men. Als Mitglied der konservativen Fraktion war Dr. Böhme einer der eifrigsten Redner: namentlich mit der Gvztaldemokratir hat er manchen Rcdestrauh auSgesochten. Er war Mitglied des im letzten Herbst errichteten StaatöratS In den Revolutionstagen trat Dr. Böhme aus der kon servattvcn Fraktion ans. In lebhafter Erinnerung ist noch die erfolgreiche Tätigkeit, die Dr. Böhme gelegentlich der finanziellen Krise Anfang dieses Jahrhunderts in Dresden entwickelt hat. Es gelang ihm damals, bei dem Zusammen bruch der Dresdner Spar- und Vvrschußbank, durch den Zu sammenschluß der Einleger zu einer Liquidationsgesellschast diese selbst und den Dresdner Grundstücksmarkt vor grö ßeren Erschütterungen zu bewahren. Gemeinsam mit dem verstorbenen Kommerzienrat Max Arnhoid hat er auch nach dem Niedcrbruch der Kummer-Werke durch die Gründung dcS Gachsenwrrkes dieses bedeutsame Unternehmen für die hiesige Industrie erhalten und auf eine gesunde Grundlage gestellt. Dx. Böhme gehörte noch setzt -cm Nufsichtsrat des Sachsenmerkes an. Auch war er Vorsitzender des Aus- sichtSratS der seinerzeit nach der Liauidicrung der Svar- und Borschußbank entstandenen Treuhandbank für Sachsen. — Ans der Tagesordnung Ser nächste» Stadt^rord« netcnßtzung steht auch ein Antrag des Stadtvcrvrdnctcn- Vizevvrstchers Lehmann u. Eien. aus Erteilung von Auskunft darüber, ob dom Rate bekannt ist, daß man in Dresden Stätten eingerichtet hat. in denen bei Tag und Nacht da» Glücksspiel betrieben wird, und ob er hier gegen bei den zuständigen Behörden vorstellig werden will. — Die Grwerbekammer Dresden hielt am Ist Mai eine nichtöffentliche Gesamtsitzung ab. Der 1. Stellvertreter des Vorsitzenden, Kammermitglicd Witzschel, crüffncte die Sitzung und widmete dem am 22. Avril verstorbenen Vor sitzenden Geheimen Kammcrrat Schröcr einen warm- cmpfundcnen Nachruf. Ebenso gedächte der Syndikus Dr. Kluge im Namen der Beamtenschafi des Verstorbenen in ehrenden Worten. Der Snndikuö erstattete sodann einen Bericht über die Tätigkeit der Kammer seit der letzte!» Gc- samtsitzung, indem er sich eingehend über die gegenwärtige wirtschaftliche Lage von Handwerk, Gewerbe und Klein handel verbreitete. Er führte zugleich aus, in welcher Weise die Kammer darauf bedacht war, durch Mitwirkung bei dem Bezug von Rohstoffen und durch Schaffung von Arbeitsgelegenheit die Ursachen für das Darniedcrlicgen des Gewerbes z» beseitigen. Sodann verbreitete er sich über dte Verordnungen über die Sonntagsruhe im Han- deksgewerbe, sowie die Einführung des Achtstundentages in Sachsen und schilderte aus Grund einer von der Kammer gehaltenen Umfrage die nachteiligen Wirkungen der acht stündigen Arbeitszeit auf Handwerk, Gewerbe und Klein handel. Er berichtete ferner über die gutachtliche Tätigleit der Kammer in Fragen des Handwerks und Kleinhandels nnd ging des näheren ein auf die ablehnende Stellung nahme -er sächsischen Gewerbckammern zu der Anregrijng xineS Arbeiter- »nd Soldatcnratcs» über die allgemeine Festsetzung der dreijährigen Lehrzeit, die Einführung von Mindcstlohnsätzcn für Lehrlinge und die Beseitigung des Züchtigungsrechts. Einstimmig wurde der bisherige erste Stellvertreter dcS Vorsitzenden, Fleischcrobcrmesstcr Witzschel in Dresden, als Kammervorsltzendcr gewählt. Als 1. Stellvertreter wurde Buchhändler Paul in Lom matzsch nnd als 2. Stellvertreter Bäckcrobermctster Kuntzsch tn DreSdejn, für ein verstorbenes Kammermii^ glied als Ersatzmann Goldschmicdeobermeistor Gäblcr in DrcSdest und als Mitglied zugewählt Vuchbtndcrmeister Max Kätzschke in Dresden. Die übrigen Brratnngs- gegenstände Setrasen die Wahl eines Mitgliedes und desieN Stellvertreters bei dem sächsischen Etsenbahnrat, eines Ver treters für die Stiftung Heimatdank, sowie für den Verein für öffentliche Rechtsauskunft und dte Prüfung der Iahreörcchnningcn ans 1»18. — »ege» he» G«»altsrieS«». In der Hauvtvvrstandssttzung de» G c w e r k v c r rn o der Heimarbeiterinnen Deutschlands vom 2t. April litt'.« wurde folgende Entschließung einmütig gefaßt: 20 Wü organisierte Heimarbeiterinnen. Fraurn. die vor de! Annahme der WaisknstillltaiidSvcdingnngen bereits erklär! batten, dab sic lieber «veiler bungcrn und leide» mvüien. als dab T<uiia> la»d um ihrer und ihrer ttinder willen eine» »Vriedk» schlich,-, dcr seine Ehre vcrlehnr, erklären der dcutichcn biegicruna: dari kein Friede »eichlchcn werden, dcr iracndwie über die lt Punki- WiiionS hinant-ackl. Echo» sic bcdcuic» stir Dc»llchie.»v schivcrsi- Zuinnft, adcr doch glich die Möglichkeit aUniäblichen -bieder»»! baue». AichrS über sie hinan» ib anneümbar. esedcr das Drohen der Feinde, »och dir kommende ölor dar« u><» ichivach machen. S,i Volk »a! >n«dr zu verlieren, als malericve Hitler. Nichiowlirdi,-, — und keiner Aiilersiehung ivcrt — ist die Aanon. die nicht ihr Alle- freudig letzt an ihre Ehre! — Das Wesen der deutschen Nationalökonomie er läuterte am Montag abend im Rahmen der Ltaatö- wissenschaftlichen Vorträge am König-Georg Gymnasium Prof. Dr. Gchrig von der Technischen Hoch schule hier. Der Vortragende führte etwa folgende itz« danken auS: Friedrich List stellte das ökonomisch« N a t 1 o n a l i t ä t S p r idi z i p dem englischen losmopoliti sehe» Prinzip gegenüber,- sein Hauptgedanke war oder Haupt, durch die wirtichastllchc Einigung und Blüte Deutschlands dessen politische Einigung und Blüte vorzv bereiten. Auf welchen gesunden Grundlagen Lifts Theorien beruhten, ersieht wan daraus, daß sie ein Men schcnalter hindurch von dem größten deutsche,, Pratiler, dem Fürsten Bismarck, angrivciidct wurden sind, List fand bei scknen Zeitgenossen aber kein Verständnis, denn die deul schc F r c t h a n d c l S s ch u l c, die Manchesteragitarivn, die nicht bloß den freien Handel, sondern freies Handeln forderte» herrschte weiter. Ihrer Agitation verdanken wi» allerdings das FreizügigleitSgesetz und die neue Geioeibc ordnung. Nachdem Fürst Biomarck das Listsche Ideal des ökonomischen Nativnalitätsprinzips ausgenommen und da» Schutzzollsystem cingesührt hatte, wurden später aus den industriellen ErziehungSzöüen zum Schutze der nationalen Arbeit Erhaltungs- uüiü dann sogar Ver-'-ichcrungszöllc. Ausführlich behandelte der Vortragende hierauf unter Hinweis aus Rodbertus und Thünen die Frage, wie be> der gestiegenen Gütcrerzeugung der Anteil der Hand arbeitenden Klassen daran gesteigert werde» tann. Nur wenn es uns gelinge, diese Frage zu lösen, dürsten wir hoffen, der Lösung der sozialen Frage naher zn kom men, lösen würden wir sie nicht. Im Zusammenhang hier mit besprach er die Kapitel Sozialismus »nd Individualis mus, ging auf die von Ferdinand Lassallc ins Werk gesetzte Arbeiterbewegung auf nationaler Grundlage und aus dir Gegenströmungen von Karl Marx nnd Friedrich Engels ein, bchandeldc weiter die Ziele der sogenannten Katheder svzialisten, die vor allem die Bedeutung des Mittelstandes hervorgehoben Hütten, zeigte die führenden Gedankein in der sozialpolitischen und in der Stencrgcsevg« b»ng und wtcs bei allen diesen Fragen daraus hin, daß das Ver tcilungsprinzip von der gleichen Bedeutung wie das P r o d u l t i v i t ä t S p r i n z i p sei. Der oberste Grundsatz aller Nativnaivkonomic müsse sein, einen mög lichst großen Nutzeffekt mit möglichst wenig Opfern zu er reichen. Im Kriege hätten wir dieses ökonomische Prinzip vernachlässigst jetzt müßten wir es angesichts unserer Lage wieder zu Ansehen bringen und besonders Menschen-, Rohstoff- und Trcknspvrtökonomlc treiben nnd dazu Wert auf OualitätSgiiier legen, um weltwirtschaftlich wieder Boden zn erlangen, da cS uns auf dem Gebiete der Massen Herstellung unmöglich sein werde. Auch müsse der Gcdnnke der ethischen Wertung der Arbeit, daß der Arbeiter gleichen Anteil an dem Kulturleben haben müsse, sich streng durch setzen, wie überhaupt jede Erwerbsarbeit ihren inneren Wert nur gewinne, wenn sie als Dienst für das all gemeine Wohl aufgcfaßt werde. Dieser Gcdanlc sei uns besonders durch die Kriegszeit immer mehr zum Bewußt sehn gekommen und er müsse in Zukunft in noch viel höherem Maße Geltung erlangen, wenn wir auf dem Wege der Reform und nicht der Revolution wieder in die Höhe kommen wollien. — Morgen, Donnerstag, abends ^8 Mir, spricht ii» Fcstsaal des König-Georg-GymnasiumS, Fiedler- Platz 8, Arbeitersekrctar Ri st au über das Thema: „De,r heutige Stand der U m st u r z b e w e g u n g i in A u sl a n k> — Wünsche »nd Forderungen des Flcischcrgewerbes. Tie F l c i s ch e r i n n u n g zu Dresden hielt am Mon tag eine zahlreich besuchte Monatsversanimtung ab, in der der Vorsitzende Obermeister Witzschel mitteilte, daß die a:: die LandcSsleischstellc gerichtete Eingabe behufs Er höhung der B e r d i e n st s p a n n e wiederum abgelehnr morden sei. Auch eine persöniiche Vorsprnche des Vor sitzenden des BezirkSvercins Sachsen Obermeisters Dceßlrr, Freiberg, und der Obermeister Witzschel, Dresden, und Luntzc, Bautzen, bei der Landcssleischstclle sei erfolglos ae wesen. Tie Versammlung dcaustragte den Vorstand, weitere Schritte zu tun, um eine Erhöhung des bei dem jetzigen geringen Flcischquanrum unzureichenden Ver dunstes zu erreichen. Es wurde ferner eine Tenlschrif: zut Kenntnis genommen, die vom BezirkSverein Sachsen gegen die geplante Kommunalisierung und Sozialisierung -es F l e i s ch e r ge w e i b e K an -fi Neichsregicrung, Nationalversammlung, Sächsische Volkö kammer und Deutschen Flcischervcrband gerichtet und auch von anderen Verbänden der NahrungSmittclbranche nncer zeichnet worden ist. Betreffs der Sonntagsruhe, für die sechs Sonntage frcigcgcben sind, wurde beschlossen, hier für zwei Sonntage vor Weihnachten, zwei Vogclwsesen und zwei IstyrmarktSsonntage vorzrischlagen, ferner als Arbeitszeit 2 Stunden st> bis 8) vor dem Gottesdienst. Endlich beschloß die Versammlung noch, in einer Eingabe Kuuft md Mffeaschast. . ^ Dresdner Theaterspielpla« skr hente. Opern- ÜL " ^I-.'cKse Gezeichneten" <K7),' Schauspielhaus: „Der Bibliothekar" (?».- N c s t ü e n,-T k> c a t e r : „Ein armer Musikante" (7>: A l b e r t - T b c a t e r: ,Luh- schnappel" sX8): C e n t r a l - T b c a t c r: „Die Causa Bolkswohl-Lheater: „Gebrochene Blüten" (X8s. 1- Geheimrat Oti» G«ß«,»n, der gefeierte Lehrer der Dresdner Kunstakademie, feiert morgen, am 22. Mas. seinen HO. Geburtstag. Er kam >897 nach Dresden, ivurde Vor stand eines Mcistcrateliers für dekorative Malerei, dann Mitglied eines Akademischen Rates und war zuletzt bis zu seinem vor kurzem erfolgten Rücktritt Direktor der Kunst hochschule. Ein großer Schttlerkreis wird den Ehrentag des Meisters dankbar mitfeicrn. Nicht minder dankbar gehenkt die Allgemeinheit heute Gußmanns eigener künstlerischer Leistungen, durch die er stch namentlich mit den malerischen Monumentalarbeiten für Dresdner Kirchen und öffentliche Gebäude sAuppel des Neuen Rathauses. Strshlener Kirche. LnkaSktrchc usw.s große Verdienste erworben hat. s Kleine Thenternachrichte«. Der städtische Dl»eat«ra»Sschuli in Bonn wrach sich einstimmig fiit bi« Wahl de» »iSherlgen Bar««» LtadtthGtarbtrrktorS Dr. Albere Ftscher »NM Leiter des Bdnnrr Liabtthrater» aus. — Hilde Coftv vom Berliner Lchausptcihause Ist an den Folgen einer VNnddarmoperaiivn gc- fwrden.. Dir begadt« Atiustlerin sptrltc da» Fach der Manieren Lielchadrrinne». — Hans stranck, Louis« Dnmvnt und « N st. Lind « man » haben sich verbunden, um di« „Maske n" in trwritcrter ForM al, „Zrttfchrtfe fllr Kultur, Kunst «nd Poll- tik" heraus,ugeben. — Yan, Franck wirb ietnc frühere Lätt,- l«tt am Düssetdorser Schairlyiechau, ivirder ausnehmen. — Tsr P assi o n 8 v e r e I n in « rl (Bahnstation Oberaudorfs hak dr- schloffen, mit den Vorbereitungen zu beginnen, um im Jahre Ivb2 da» nächst- Pas, tvni» spt, l irvs Fnante LtmptiztsstmnS - Mitarbeiter Peter Scher. —. Stadttheatcr Münster hatte die „lustige KamMentraaüdtr" „T i c P q p p.s chq ch l c l " yon Fritz Wahl und Johann Pahtkr einen starken Uransführungserfolg. -- WcdeklnbS „Früh ling 8 « r w ach« n " hatte in Holland starken Erfolg an mehreren Bühnen. — Ein neneS Werk von Maeterlinck, „Der fremde Gast", erscheint in Liesen Lagen IN dcntschcr Urbersetzung in einem Wiener Verlag. -j- D«s Ende. Professor Dr. Adolph. Abtei lungsleiter am Anatomischen Institut der Universität Königsberg, macht« unter dem Eindruck der harten Fric- üenSbedtngungcn und aus Gram über die chaotischen Ver hältnisse seiner Heimat — er mar Deutsch-Baltc —, sowie über den Zusammenbruch dck Dcutstiwn Reiches seinem Leben durch Erhängen in der Anatomie ein Ende. Adolph flüchtete vor den Bolschewisten auö Dorpat, wo'er dem Anatomischen Institut Vorstand, nach Mga. von wo er sich nach Königsberg begab. 1- Münchner Snnstrevolntt«». Der „revolutionäre Schülerrat" der Münchner Kunstgewerblich ule, die btShcr Richard Ricmerschmtd leitete, beschloß: Air fordern, -aß wir. die revolutionäre Gruppe, die Selbstverwaltung der Schule übernehmen, die Pflicht rtnd Verantwortung für die Neugestaltung und Weiterbildung. Wir fordern die sofortige Schließung der Schule uüd die Entlassung von sämtlichen Angehörigen, des Direktoriums, der Professoren: der technischen Hilfs kräfte. der Schülerschaft. Die Wiederaufnahme von Lehr körper und Schülerschaft und den Ausbau der neuen Schule bestimmt der revolutionäre Schülerrat in Verbindung mit dem Aktionsausschuß revolutionärer Künstler. Die geschäft liche Verwaltung der Schule bleibt bestehenr Sckretariar, Hausmeister. Diener. Heizer. Putzfrauen usro. -s- Vücherpreise. Es ist vielleicht angesichts der gesteiger te» Vüchcrprcisc in Deutschland ein kleiner Trost, zu er fahren, daß auch in Frankreich dir Bücher keineswegs billigt geworden sind, -atz vielmehr dort die AustyärkS- bowogung der Preise noch stärker ist. als bet uns und btt einer ganzen Reihe von Büchern 1KO Prozent des früheren Preiiseö errekcht. Besonders ist davon o!e billige Bolks- litrratur betroffen. Ein großer Teil der bekannte» billigen Sammlungen von Larousse, Hachette, Leon u. a. sind äusver- kauft und nicht mehr neu gedruckt worden. Namentlich hat matt die U«bcrsctzungen deutscher Autoren eingehen lassen. Nur die eigentliche KriegStiteratur beginnt im Preise zu sinke», rveil keine Nachfrage mehr danach herrscht. Ne«e BScher «nd Zeitschriften. (Besprechung oorbehaltea.l D«8 parlamentarische Svstem. Non D>. 4 hcodyr Loge Ist ein. (Demokratischer Verlag. Bcrlin-Zel>lc»i>vrs°Stzest 1 Maralunterricht «nd Rrliglonannterricht. Zwei Aussätze zur Klärung von den Schuldirektoren O- Wagner, Dresden, und Walther Gensel, Lciibnitz-Neuoslra. Earl SIdlerS Buchhandlung slLnrt Holzes, Dresden.! X Bo« der Sammlung „Die neue Zeit", Schriften zur Nee gcstaltnng Deutschlands, erschien: Wie steht ed um dimdruticke Volk» Wirtschaft? — Des deutschen Bürgertums Lchlcksalostnnde. Von Dr. Erich Tick. (Verlag von K. G. Tciwner, Leipzig nriS Berlin.) X Gewerkschaftliche Selbsthilfe der Landarbeiter. Ausgabe.! und Ziele dcS Zentralverbandes der Forst-, Land- nnd Weinberg, arbeitrr Deutschlands. Von Franz Bchrenö, Mitglied der verfassunggebenden denischen Nationalversammlung. (Biclcseid. Selbstverlag des ZentralvrrbandeS.) X Di« Befreiung »»« Livland «nd Estland (Ib. Februar l-i-r b. März lüift). Im Aufträge beS Großen Generalstabes heraus- gegeben. Unter Benutzung amtlicher Quellen dearvcitcr von Hugo Kauplsch, Major, damals Major Im Generalstabr des Oberkommando« der 8. Armee. AIS Einleitung: Die Balten- iänder und ihre Geschichte. Von Prof. Dr. Lteinvacher. Mit drei Kartenskizzen, ttzterhard Stalling, BeNagLbuchhaiiüluiig. Oldcn- Letzter Ritt. Krtegsbllbcr von Kurt Mayer-Leiden. lVcrlag von Egon Flrifchrl <L Vo., Berlin XV.) X Dentschlands Drnst mit Drastgedankeu für Hinterbliebene. Bon Max Bewer. Mit einem Bildnis and einem Handspruch des BrrfasserS. 7» Leiten mit Buchschmuck von Kurt Glaube-.. (Goethe-Verlrig, bei Hem«. Schnitze, Leipzig. Däubcheniveg Li.) X Der Wirt »»» tz«lad«z. Roman von Georg üirsch- keld. (Verlag Rudolf Mosse, Berlin SW. 08.) »Lrachtzner Hlnetzrutzkd»' - «r. «iiiwmch. riul. Äi«! iKLt» Gecke A
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