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Dresdner Nachrichten : 01.11.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188611015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-11
- Tag 1886-11-01
-
Monat
1886-11
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.11.1886
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nnen auch solch, undzivarSe. Maj. ^ ^lm mrd der Chef Me. L) Feldiiianchall ist itrde wird in der Regel nur en an die verdientesten Führer verliehen. Abzerchen ist der Marschallstab anzusthen, venu er kommandirt. ü» der Hand führt. des Groben Genera! der höchste militäriki nach siegreichen Fell besonders Als besonder- v den der Feldmarschall. wenn «*.8. Lennig. Btkeuklause. »Jeder, der sein Hilfslehrer- oder Dabliäkigkeitseramcn lan einem der Kgl. Geminarien de- sl.mdeii, gleichviel ob er HauS« oder Prioatlebrer ist, aenikßt beim Militär vre Vergünstig»«»» einerüwüchenllichen Dienstleistung. Run wurde mir aber auch gesagt, daß nur dieiemgen Kandidaten die Owöchenll. Tirnftreit zu genießen Hütten, welche an der Volksschule angestcllt sind. »ES wild mir von alledem so dumm, als ging mir ein Mühlrad im Kopse herum." — Das Kgl. preußische KnegS- »»»isterium hat alleiduiaS am 6. November 8l eine Deklaration dahin erlassen, daß die Bestimmung, wonach Bottsschullehrer und Kandidaten des Volksschulamts, welche ihre Belähigung stir das Lchulamt in vorichrislömäßilwr Prüsung nachgewirien haben, nach kürzerer Einübung mit den Waffen zur Reserve beurlaubt werden könne», ihre ausschließliche Begründung in dem Mangel an VolkS- ichullrhrrrn fand und somit alS ein dem Beruse an sich zugebilligte» Privilegium nicht aulgesaßt werden kann. Das letztere würde der Fall sein, wenn solche Militärpflichtige aus Grund der berrichneten Festsetzung in Verbindung mit 8 l3., der R.-O- nur zur Ableistung einer Owvchigen aktiven Dienstzeit brrangezoge» würden, die zwar die Eigenschalt alS Schulamts-Kandidat besitzen, aus irgend welchen Gründen icdoch nur bei Privat-Juslituten angestellt sind. Das plcnk. Kriegsnnnisterium hält somit die Aushebung zum 3jährigen Dienst für gercchrsertigt und stellt den Geiirral-Kominandos die Beringung der vorzeitigen Entlassung bezw Beurlaubung zur Re serve nur kür den Fall anheim, dag die Betreffenden im Laute ihrer aktiven Dienstzeit als Volksschullehrer angestcllt oder be schäftigt sind. Moritz-Club, Strehlen. 1) Lebele behauptet, daß Militärkapellen in Preußen nur in Civil konzertiren, der kl. Mann das Gcgentheil: wer bat Recht? 2) Geht der Hochstrabl imZwluger- leich hoher als der in Sanssouci?" — 1) Lebele. 2) Nein. .".Ab., Wien. „Mein Sohn ist in Dresden geboren, während >ch preußischer Unlerthan bin. Muß er nun in der iächsi- 'cbcn oder preußischen Armee dienen? Oder wenn ich mich in Oester reich naturalisiren lasse?" — Ist ganz gleich, er kann sich m einer beliebigen Stadt des deutschen Reiches stellen, wo gerade se»i Aufenthalt ist. Personen, welche das Reichsgebiet verlasse», die Reichsangehörigkeit verloren, eine andere Ttaalsangehisrigkeil aber inchl erworben oder wieder verloren haben, sind, wen» sie ihren dauernden Ausenthalt in Deulschland »ehnien, gestellungspflichtig und können nachträglich a».rg> hoben, jedoch ini Frieden nicht über das vollendete 31. Lebensjahr hinaus im Dienst zurückbehalien werden. Dasselbe gilt von den Sühnen ansgewanderter und wieder in das deutsche Reich zurückgekehrler Personen, sosrr» die Söhne keine andere Staatsangehörigkeit erworben haben. Die vorstehen den BesliN'mnngrT, sinden auch Anwendung aus Ausgewanderte, welche zwar eine andere StaalSangcliörigteil envorben hatten, aber vor vollendetem 31. Lebensjahre wieder Reichsaiigrhörige werden. Emma König, Reichenbcrg. „Bitte mir die Adresse von dem Institut der Erziehung von Kindergärtnerinnen nach Fröbcl, wo d>e hohe Frau Königin das Protektorat und wo eine Fiau Gräfin Mvnlhaulen als Vorsteherin waltet, mstzutbeilen " — Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen und Kinderpflege rinnen, Aiinnoiiilraße 08, 2. Ela. Hermann, Aussig. „Bitte, mir einen tüchtigen Spe zialisten für Blasenleiden, aber einen, der sich in solchen Krankheiten eines Rnies «mul. nennen zu wollen, da ich denselben u> dringen dem Falle konsulliren muß?" — Hoiralh Dr. Sleizner, Dresden. Sta mmri schgen oi se ii in der „Krone". Groß- Schvnciu. „linier Stammtischgenosse >n der „Krone" aühier, Slleiibammel W.. bestreitet immer noch Ihren Schiedsspruch, dag der Nbeiiijirom im Bodeniee von der Ein- bis zur Ausmündung vermöge seines grünlichen Wassers sichtbar sei. Wir bitten Sie, dleicm Slreiilanuncl einmal rüchtig den Kops waschen zu wollen, »m dann unjcrericils die'e Psunddüte mit ihrer Eleianrenschnuppe gehörig zudeckcn, bezw. durch den HanSkiiccht vor die Thür stecken lassen zu können." — Lassen Sie doch den Querkops. Wenn cr'L nicht glauben will, so mag er doch selber nach dem Rheinstrvm strobinem. um sich an Ort und Stelle davon zu überzeugen. An der Moiclmüiidung wird er dann auch sehen, daß die Mosel gleich falls eine andere Farbe hat wie der Rhein und daß infolge dessen aus eine ziemiiche Strecke die Mosel im Rhein sichtbar blecht. . I. G, Meißen. „Welches ist der Raine des Vorstandes der Lehranstalt für Kwnkenpslege, Viktoriahaus, Friedrichsbam in Berlin? Hat man sich direkt an jenen Vorstand wegen Auskunft über die an eine Eckülerin >e»er Anstalt bci ihrem Eintritt in die selbe gestellten Bedingungen zu wenden?" — Das Viktoriahaus siebt mit dem städtischen allgemeinen Krankenhause im Friedrichs- Imin in Verbindung. Oberin des Viktoriabauses ist Louise Fuhr mann, von der Sie zweifellos die gewünschten Auskünfte erhallen können. Betrübter Gutsbesitzer bei Leipzig. „An dem Giebel des Srhloßlbuimrs, äußerlich gar nicht, inneilich schwer zu gänglich ist seit einigen Jahren ein großes Hornissen-Rest, was für die Bewohner des Gutes im Frühjahr und Sommer, namentlich i» den Ställen sür's Vieh nicht ohne Gefahr und schwer zu beseitigen ist. Dasselbe hat die Große eines großen Kürbisses und hängt im G,ebcl drin», frei, hochoben im Tuurin. Ta jetzt nun die Insekten ne cd hcrumschwärmen und ohne Ge iahe nicht zu beseitigen und die Lttche sehr ge'ährlicb sind, >m Winter bei strenger Kälte vielleicht eine endgiltige Venncktung des ganzen Baues stattflnden kann, da dmch strenge Kalte ein monientcnies Erstarren der Tbiere eintrilt, ähnlich wie bei den Bienen, der FeucrSgcsahr wegen dem Nest durch Ablcbwescl» der Höhe wegen schwer beiznkommen ist, so bitte ich. mir z» sagen, was zu thun ist? Kann man hei strenger Kälte das Nest ohne Geiahr abstoßen und in heißem Wasser mit Chlor verbrühen oder könnte» dieie gefährlichen Insekten auch trotz der Kälte stechen?" — In alten Zeile» ließen die Jäger dergleichen Rester durch die daraus abgerichteien Falken oder Weilten zerstören. T«es wird von Ihnen kaum «mvglichl werden tönncn und >o bleibt weiter nichts übiig, als sich Gesicht und Hände tüchtig zu maSliren und das Rest im Winter mittelst eines Feuerhakens herunlcrzu- bvlen und zu verblennen. Im Winter befinden sich blos die ve rnichteten Hornisscii-Weibchen im Rest und diese sind dann weit weniger gefährlich. C. Müller. Nest. Lclsnitz. „In einem hiesigen Restau rant wird aus Billard eine Kegelpartie gemacht. Der Spiegel spielt los. e,n anderer Herr ist noch nicht fertig mit Aussetzer!. bat noch einen Kegel in der Hand. Spieler macht nun 2 Kegel mit Caram- bvle und behauptet, eS sei Ge." — Immer warten, bis die Kegel flehe»; wer vordem stößt, dem gehr der Stoß verloren, so daß es mevcr „ver" »och „ge" zahlt. Noch einmal stoßen, geht auch nicht, das braucht sich der Nachmann nicht gefallen zu gelassen. »H, Jagdvachter. Colditz. „Was hat überhaupt ein Jaadvorsland Alles zu beobachten und was stehen ihm für Rechte zu?" — Darüber gicbt das Gesetz vom 1. Dezember 186». die Aus übung der Jagd dctr.. i» allen Richtungen Ausschluß. In der Hoibuchdriickeiei vo:: Mrinhold ist dieses Gesetz mit aussührlicher Beiordnung für wenige Pfennige in Separatabdmck zu habe». »*» (?) Bautze n. „Bitte stcundlichst, mir Ihre Ansicht mit zull,eilen, ob die 4prozcnt. Ncicksanleihe, welche jetzt 100,15 siebt m demselben Zins'uß bleiben wird ?" — Hoffentlich: doch wer kann diiiüber Gew» beit geben. Andere Zeitverhällnisse und finanzielle tLtrviiiunacn erschüttern die anickriiikiid sicherste Kapitalanlage. ^ A, G. E. »In der Abbildung der „Dresdner Nachr.", die -rrauung dcS jungen erzberzoglichen Ehepaares darstellend, bcmerklc man sowohl Erzdlierzog Otto, k. k. H.. als auch eine andere Fürst lichteil, mit Label au» dem Marvlatze. Bisher glaubte ich, den Allarvlatz dürfe man nur ohne Waffe betreten. Wollen Sie nicht die Giile haben, mir hierüber Ausschluß geben?" — Ein Säbel? Daß wir nicht wüßten. Aus nnscrcm Bilde gewiß nicht ; eS dürfte Ihnen wohl schwer werden, die-zu beweisen; vordem Altar müssen die Waffen abgelegt werden. S. in Pockau. „Es spielten ein paar Kinder, eins von noch nicht 6 Jahre» und eins ca. 4 Jahre: beim Spiel »nein- ge- woidcn. schmeißt. der Aeltere den Jüngeren mit einem Stein und dieser geht statt ans den Knaben in ein Schaufenster, waS versicherl ist. welches ich nun bezahlen soll »ind zwar keine kleine Summ« in der Höhe von 135 Mk. Bin ich gezwungen, dies zu bezahlen ?" — Was ein Kind unter 7 Jahren thut, ist Zufall, keine zurechnungs fähige Handlung. Vielleicht trifft Sie eine Schuld im Beaufsichti gen des Kindes. . - - _. '" ,In ,jner Nummer der «"«O Heinrich. Boigtsdorf. berichtet, dc/eüARndagist Avvhl?n Halle) !o bvqSM« tünst- liche Hände ver. Arme konstruire, daß dieselben die natürlichen fast ersetzen. Könnten Sie mir über die in Rede stehende Angabe noch mals Auskunft geben tm Dienst eines jungen Manne-, der durch Verlust der linken Hand zm Ausübung Ikiner landwirtbichaftlichen Arbeiten säst unsähia gewoiden ist ?" — Künstliche Arme mit Händen werden bei M. H. Wendschuch. Dresden, Maiienslrakr 2lb, genau nach Maß und in Gestalt und Aussehen den natürlichen fast völlig gleich. am'» Solideste grsertigt und hängt die Gebrauchstächtiaken derselben vollständig davon ab, ob der Arm ober- oder unterhalb des Ellenbogens abaenommen werden und ob viel oder wenig Stumps vorhanden ist: ist das erstere der Fall und der Arm kur, unter der Achlelhöhle adgenommen, io kann von einem großen Ge brauch desselben nicht die Rede fein, derselbe dient dann eben nur zur Ausfüllung der Kleiduirg und um ein besseres Aussehen zu er zielen. Ist jedoch da» Ellenboaengelenk gut erhalten und genug Stumpf vorhanden, so kann ein solcher künstlicher Am, so eingerich tet werden, daß er zu leichteren Beschäftigungen, aber auch zum Halten einer Sense, eines Pechens, Hacke re. mit gutem Ersvla ge braucht weiden kann, wie solche von mehreren Kunden Wend schuch s. namentlich am dem Lande, zu größter Zufriedenheit benutzt werden. Von der Beschaffenheit des amputirten Armes bängt die Art des künstliche» Annes, seine Konstruktion, sein Preis und seine Verwendbarkeit zu gewerblichen Thätigkeiten vollständig ab und muh sich der Patient behufs Maßnahme und Anprobe eines solchen selbst zum Bandagisten begeben, da aus briefliche Bestellung und Maßangabe ein solcher nicht aut a»ge>enigt werden kann V «,*. Neustadt i. S- Aus die in Nr. 289 gebrachte Bries- kastennotir. ein hiesiges Knrderkvnzert bete., hat der Unterzeichnete Folgendes zu erwiebem: Die Veranstaltung des betr. Konzertes z« einem milden Zwecke ist von dem hr-sigen Schulausschutz ge nehmigt worden. Anmeldungen der Kinder ,ur Milwiikung nahm ich nicht eher entgegen, bevor nicht die Erlaudniß der Elten, cingc- holt worden war. Da es also Jedem freisteht, sein Kind Mitwirken zu lassen oder nicht, so fällt aller Grund zu einer Bcichwerde weg. Daß Herr Schuldirektor Nütze sich in ienrer Klasse unbillig über die Angelegenl-eit ausgesprochen, ist darum nicht glaubhaft, weil betreffender Herr mir vo» vornherein seine Unterstützung sreundlichst angeboten hat. Die Singestunden haben vor 14 Tagen begonnen, aber es wurde nicht fast alle Tage geübt, sondern d,e erste Woche zweimal, die zrveite dreimal. Das die Kinder von ihrer Schularbeit »ehr abgehalte werden, ist eine Behauptung, zu der der Beweis zu erbringen ist. Beyer, C. Die Redaktion KleinePIan verlasche. Von ernsten Vorgängen wollen die Leute im Allgemeine» wenig wissen. Man-, merkt dies am Deutlichsten, wen» im Theater Trauerspiele aiffgciührl, in populä ren Konzerten Sinfonien gcsoielt und in Museen und Knnstous- stellungeii irgend welch' tragische Motive durch Malerei vder Pla stik veranschaulicht werde». Einmal vor den Bildern des Schmerzes zu stehen, in Klassilervorstellungen ein neues Spitzentaschentiich, einen Hut, eine Haarschleife spazieren zu führen, gehört zwar zum outen Ton, allein off angeschlagcn wird dieser Ton nicht. Warum ? Er ist eine Art Telegraph, eine Gewiffensglocke, eine unsichtbare Macht, die tick in das Verborgene der Vergangenheit greift und aus der Lebensharke Saiten erklinge» läßt, welche mit dem zur Schau getragenen „Ich" nicht im mindesten harmoiiiren. Solche Mah nung an begangene Fehler, an Stunden des Leides, der Armuth, der Enttäuschung, des sitlt'chenDersalles a»b de7^:ü"7!.'.grrR?habllitalion, solche Eingriffe in das eigene GcinülhSleben nehmen die meiste» Mensche» lehr übel und deshalb suchen sie die unbeauemen Mahner fern zu halten, sogar im Voraus. Wie oft hört man Diesen unb Jenen sagen: „Nein, dahin gehe ich nicht, wozu soll ich meine gute Laune verderben, Trauriges erlebe ich selbst; um zu weinen, gebe ich kein Geld aus!" Tie Auffassung ist unrichtig. Gewiß kann cs Niemand verdacht werde», daß er die heiteren Seiten des Daseins den düsteren, das Licht dem Schatten vorzieht. Aber wird nicht ge rade der Schwergeprüfte bei dem Anblick und der Erzählung von fremder Notb gewahr, um wie viel leichter ieüic eigene Last ist ? Es ist ein Beweis von Schnldgeiühl. von Furcht, von Feigheit, Verglei chen auszuweichen. Ter Vergleich mit Unglücklichen vder vielmehr Unglücklicheren ist durchaus »othwendig, denn er rednzirt die An sprüche, lehrt Bescheidenheit und zufriedene Hmnahme des Schicksals. Ohne den Vergleich erschiene dem Gesunden der Krüppel, den, Wohl- situirten der Bettler, dem Nuhmgekröntcn der mit Schmach über- häuste Nächste nicht bedauernSwerth und hilfsbedürftig. Und das soll und muß doch sein. Wo bliebe sonst das uralte und nie ab zuschaffende Gesetz der Ergänzung! Die wichtigste Aussteuer rür die Erdenvilgerschait ist und bleibt das „Heradsehen". der bewußte Schritt auf unebenem Bodeii, an Schluchten und Abgründen vor über. Nur Ter, dem das Wehe Anderer, ihre Qual, ihr Ringe» als Warnungsstimme oder Aufforderung nahe gebt, der ini Herzen seinen Schöps« für das erträglichere Lvvs. für sie leichtere Bürde, welche ihm das Geschick ausncsthigle, dankt, darf Ansvrucd au» ein Taui'endtheil Lebensweisheit erheben. Nicht meiden, ausiüchen sollen wir die Augenblicke, wo eine Gestalt, eine Redewendung, ein Laut zeigt, wie bevorzugt wir vor Millionen daneben und wo end lich ein milder Thränenstrom, durch äußere» Anlaß hervorgernsen, die Eiiesrinde der Seele, den jahrelangen Froithanch, der aut Denken »nd Empfinden lag. hunvegschmilzt. Trauer und Lust. Ernst und Scherz nehme der Sterbliche wie Tag und Nacht, Sonnenschein und Regen; emtörinig, inhaltlos wäre Altes, ohne den bunten beharrlichen Wechsel. Tritt jedoch die geschilderte Noth, das Unheil und Verbrechen der Me,»chheil vor dem Einzelnen so grell zu Tage, daß er, bis m's Mark erschüttert, seinen Fuß zur Flucht wendet und ähnliche Gelegenheiten meidet, je nun, so ergeht es ihm genau, wie nach einem schreckensvollen Traume: er preist das Erwachen und ist iroh, daß die Wirklichkeit, die ihn umgiebt, freundlicher aussieht. — Ost verbieten Eltern ihren Kindern, insbe sondere den Töchtern. Theaterstücke älterer Gattung zu sehen, die Klagen der Medea. Phädia u s. w., das alle neue Lied der Un treue und Schande zu vernehmen, Gemälde, Ivie sie täglich der Spiegel von der Wand und der Spiegel im Äuge auswcist, zu be trachten und Bücher tiefernsten Inhaltes zu leien, weil, wie gesagt wird, die Naivetät. der Frohsinn darunter leide und die Phantasie allzusehr angemchl werde. So weit bei den modern erzogenen Mädchen überhaupt von Naivetät und ungekünsteltem Frohsinn die Rede sein kan», büßt keines von beiden durch praktischen Gewissens- zuipruch, das heißt durch die Vorfübrung unglückseliger Beispiele, Opfer der Vertrauensseligkeit und Charakkevctiwächc ein. In, Gegentdeil, die jungen Mädchen lernen die Obhut des Vaters und der Mutter, die eindringlichen Ratbschlägc und Winke, das traute Daheim, den Schutz vor Versuchungen aller Art, ja selbst die Strenge, die mit der wahren Elternliebe gepaart ist, erst recht schätzen und lausen, falls ein Irrlicht vor iknen herflackert, nicht blindlings in den Sumpf. Schwerlich dürfte ihnen Schaden an ihr« Seele daraus entstehen, wenn den jungen Damen zuweilen das tieie Unglück verfehlter Eben, Mißbeirathen des Geistes, die Kämpfe zwischen Unverstand, Selbstüberschätzung, Eitelkeit, Egois mus und Genußsucht gezeigt würden. Allerdings nicht in pikanten französischen Sitlcndramcn und Romanen, 'andern in sittlich ernsten Theaterstücken und Büchern. — Das zweite Wort in vertraulichem Sclvstgespräck, vor dem Toilettentisch, nach dem Morgen- und Adcndaebct heißt: bestachen. Unter Freundinnen, bei Lesekränzchen und Kaffeegesellschaften spielen die neiieslcn Ver- und Entla dungen und die Hochzeiten die Hauptrolle. Fügt der Zumll ein wiederholtes Zusammentreffen, sieht ein Mann eine Dame öfter an. ist er galant und liebenswürdig, vielleicht gar von jener Ritterlichkeit, die früher modem war und bei alter, Herren auch noch lmzutrrffcn ist, trägt sich die Eitle sicher mit schön crnSgc- schmückten Zukunstsvrojekten. Ob die Herzen zu einander paffen, die Anschauungen und Grundsätze übereinstumnen oder mindestens nickst feindlich gegenüber treten, ist Nebensache. Wenn nur Figur, Gesicht, Benehmen, Stellring, Name und Einkommen deS vermeint lichen Freiers nickt nnüberstrrgliehe Hindernisse auilbüimen. Unter diese» versteht man zum Beispiel die Abneigung einer vornehin er zogene» Tochter gegen den Hcnidwerkerstand; die Furcht, eine ein fache Frau Soundso anstatt „gnädige Frau" zu werden; der lächer liche Geschmack an der hübschen Schale und dem gehaltlosen Kern und — die Angst vor der Arbeit. Je höher die heirathSlustiac» Mädchen ihre Änsorbernngen schrauben, je nrehr sie verlangen, desto ivenigcr finden sie. Das ist natürlich. Die Männer schrecke» jetzt buchstäblich vor der Ehe zurück »nd bestachten die Frauenwelt als Spielzeug, als rin Heer von Modepuppen, ganz geeignet für den Glas'chrank der Menschen, für den sogenannten Salon, aber un brauchbar für Küchc und Kinderstube, veritändnißlos ffir die Stun Dstse >nd z»! vohl von onnten, weil es an bestechenden ist dtt Grundstein unglücklich« Ehen _ Jergrämt, verbittest, hstr und da auch t. blicken Mädchen, dir ficki nicht verheirathen n entweder cm Köiprrschönheit. an Vermögen. säen,-hasten oder an Gelegenheit zu Bekannt- schatten fehlte, aus Ehepaare und Bräute. Wie arm tauschten sie mit ihnen! Aber noch lieb« liebe die Mehrzahl der vtstbeneideken Frauen die Neiderinnen ihre Stelle einnehmen. WaS ist eine rau. die mit dem Gatten in Zwiespalt lebt, sich vielleicht gar von am trennt? Ein armrS Geschöpf, aus welches die Bevorzugteren deS Geschlechts ober die Zähnen, denen eine Scheidung um irgend welcher Vorlheile willen nicht zusaat, Schuld aus Schuld häute» und die Männer mit zweideutigen Blicken sehen. „Eine geschiedene Frau!" sagt man halb milleioig, halb vorwurfsvoll und nimmi nicht die geringste Rücksicht, sobald es gilt, den Ruf dies« Frau zu bekritteln. Sie ist ja schlitz- und wehstos. und fällt es ihr ja ein mal ein, die Seldstverthrivlgung auszuüben, heißt sie obendrein: unweiblick, emaircipirt Das klingt häßlicher uno thut weher, als die Bezeichnung „alte Jungt«!" Gloffirt jeweilig ein hämischer, ungebildet« Patron über die älteren Mädchen, nennt er sie sitzen eblrebene^ verlassene, mit Schrullen und lächerlichen Manieren m den Urheber sein, das elben nach und nach etliche Möbel und bestimmte schließlich das elbe — da er noch nicht heirathcn könne — seine Wirlbschastni» zu werden. Verlockt durch Liebe, leichten Sinn und Leichtgläubig keit. willigte die Betreffende ein. Monatelang gestalteten sich die gegenseitigen Beziehungen ganz gut. Plötzlich erklärte zedoch der Mann, er sehe ein, daß an Vcchcirathung noch nicht zu denken sei; daS Mädchen solle indessen eine Stelle juche», ans sein« Wohnung scheiden, aber die Möbel so lange zur Benutzung zurücklassen, bis er sich selbst welche kaufen werde. Arglos ging das Mädchen daran' ein. Nach vielen Wochen brauchte es aber doch die Möbel und Belten für eigenen Bedarf und bat um Aushändigung derselben. Diese wurde aus eine» bestimmten Termin festgesetzt. Allein anstatt »ein Versprechen einzuhalten, schrieb der Mann einen Brie?, worin er den Verkauf der Sachen, die nach sein« Meinung sein Eigen Ihum seien, mittheille und anzciatc. daß er sich Tags vorher ver heiratbet habe. Ohne eine erlösende Thräne, stumm starrte da-.- Mädchen auf die grausamen Worte. Es war ihm säst undenkbar daß Jemand, der einige Tage stich« noch die weitgehendsten Ver sicherungeil, Schwüre seiner Liede und Treue gab. »o falsch, so er bärmlich zu bandeln vermöge. Tie Thalsache ließ sich nicht ab- leugneir. nicht beschönigen. Um Jugendjahre und Renommee be trogen, enttäuscht in allen Hoffnungen und Wünschen und auch noch beraubt in materieller Hinsicht, steht nun das Mädchen da und >chnt nach einem Halt, an dem es sich wieder anfrichte. Wird die Arme eine barmherzige Menschenseele finden, die ihr verzeihen und vergessen Hilst? Bermtschtrs. * Ueber den Wildreichthum unserer Wälder vor 3M Jahre» geben die folgenden Auszeichnungen eines allen Chronisten Äunchluß: „Als am 8. November 1585 in Torgau KunUrst Augustus soleiuiiier geschehen, begaben sich die oben erwähnten Kurfürsten in Begleitung Herzog Christians zu Sachsen und Herzog Wolssens zii Braimschweig zur Jagdlust nach Annenbura, ferner nach Wriezen, Eolbitz und Nossen und haben i» wc'ttgcn Tagen an Wildsauen gefangen 201 Schweine, 242 Keiler. 711 Bachen und 378 Frischlinge, in Summa 1532. Das größte Schwein war 0 Centn« rnrk 50 Pfund schwer." ^ Für unkrre Hausfrauen. Was speisen wir morgen? Lvleiid ider Mittagstisch: Suppe niik Lebernocken. Sander m,t Butter. Hir!chrückcn gebraten. Kompot und Salat. Flamen von Reis und rolheur Wein. — Einfach: Jleischklvßchen mit Kartoffelsalat. Slamr» »,« Re«s -n»rotI,emW«In. Ma» Liühl 275 Tr. Stri» eini»r«alr io k»«i>e»dim waffcr, ttißt tbu riuige Miumrii »arin aullo.uen und da,» »un» »ea Durchschla, »diavsr»; bir-aus »>ui man ihn wil 1-/, iüirr rothn» Wriu. einem halhr« Psund Zucker, woraus rine kttironc abgrriedkn, nedkl k-ncr Sia»,r Zimmri sodrr 2 Gr. Gcwür,rom»os»>,n Vir. 7, i» ein kasscrol und läßt i>« auf arliudem Feuer laualam ausquelleu. Den Almniet utmun >nau heraus, «icl,t »ie Masse i» «in» >>or,e»anrne NsSeiie, Ith, sie »rialien, lös, sic daun mit einem Messer von der Usficitc, daß man sie I-ickit stürzen kann und aledt sie aus die Auiilhieschüffel. Hierzu srrvir« man eingemachte Kirschen odrr «ahmschuee. weturssig best« Qual, empf. Röfflrr L <ko.. Cölln b. Meißen. Mlruer u. Karlsbader Mischg., wird diffieilci, Kaneeirinkern als das Beste in Aroma, Geschmack n. Ausgiebigkeit empsobstn. vorn I-uurli. Trcoden. Seeilr. 6. Anerkannt besten Weiu-Essig liefern WittigLFritzsche, Meißen. /»«-pkolrr«!»,. eigener Kelterer, emvtichlt unter Garantie für RelnUeit und Güte, ä Liter 8L Pf., in Gebinden billiger, v. II. tittsto, Dresden-Neust.. Bödmiicheslr I. Eing. Aiaunslr. 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