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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 13.06.1922
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1922-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220613015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922061301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922061301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-06
- Tag 1922-06-13
-
Monat
1922-06
-
Jahr
1922
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Dresdner Nochrichlen , Ar. r?1 Der aus allen Teilen de» Reiche» am 10. und 11. Juni 4» Dresden versammelte Gesamtvorstand de- Bun de» Deutscher Mteterverein« gibt folgende Ent- » ch ! iev n n g bekannt: 1. Er stellt mit großem Befremde» fest, da« da» vom Reichstag l>r>chlossene Reichsmietengesetz nicht nur durch den Ha»»besitz und seine freunde, sondern auch von den Gemcinden, insonderheit non den Wohnungsämtern wie die Mülilliausener Beschlüsse de» Verbandes Deutscher Wohnungsämter beweisen, geradezu sabotiert wird. Gegen aber diesem in der deutschen Berwaltungsgeschichte un erhörten Vorgehen erhebt der Bund auf» schärfste Etn- > ornch und richtet an die Rrich-regierung, die Lande»- legiernngc» und die Stadtparlamente die dringende Forde rung, sie sinngemäße Dnrchsührnng de» Gesetze» zu er- iii'ii'ge,' Wie die Erfahrungen l»ei der Einführung de» Reimsmietengesetzr» beweisen, ist die Bestellung eine» mit weitgehenden Vollmachten anSgcstatteten RrichSwodnung» tonnniiiar» ,nr Neberwachung von Ausführnngen von Reichsgesenen ein dringendes Bedürfnis. Der Bund lo dert deshalb von neuem die alsbaldige Bestellung eine» »oichen 'ieiihskoininisiar». Mit Befremden mntz der Bund weiter >eststellen, dab einzelne" Regierungen gewerbliche Raume, ivsheiondere B u r e a n r ä u m e. von den Be slimwnngen de-- Reichsmietengesetzes ausnehmen wollen. De, Bund uiiih im Gegenteil erneut Verwahrung dagegen einlegeii, daß der zsuschlag aus Gewerberäume zugunsten der Erhöhung der Hausrente des Vermieter» bewilligt wird. Die Mietervereine leimen hier jede Verantwortung ob. Die Verantwortung mögen die Handel»- und (tzewerbe- tauiwern öbei neinnen, die sich sonst gegen jede neue Steuer . !>i ihre Muglieder zugunsten der Allgemeinlwit wehren: wi'' wolle» „»warten, vH sie es wagen werden, ihre Mit glieder wgiiusten ungerechtfertigter Gewinne non Privat- leuiei. >uu einer Svndersteuer zu belasten. -z. Zu dem neuen Micteri'chntzgesetz. dessen umgehende Vcr-wlinednug gefordert wird, wird der Bund ausführlich ^wUg'ig nelmien. Für die jetzt notwendige Verlängerung des olo'i :»,ie'erirhntzgeietzeS erhebt er vor allem die dringende Forderung nach der Einführung einer Rechts init-el eiiaiiz liir die Einigungsämtcr. Reben dem Mieter iwuo ,.r>i t der Bund erneut Schutz kür andere Raum idliave . io-hest'idere für Pächter, Inhaber von Dienst- ww-,>>, ,ger. umu ' Die i.niche Tarispolitik im Vorortverkehr schädigt auf go- chdei'ie die iveitere Durchführung der als richtig awer'n'iim »eweienen Siedlungspvlittt zur Förderung der Val« meii und rerichäiit durch den erzwungenen Zu ;i!g nam der Stadt die Wohnungsnot der groben Städte und ,,gd''är-'»ezirte. Der Bund fordert ickleunigste -iwid 'g verbilligter V o r o r t s t a r i r e für den gesauu-n Vo-'orisi'ertehr. t >">>, genliber den Bemühungen der Gegner, die Mieierbeweginig al-- in der Richtung eines bestimmten j evg--ie'n-ogrommS gebend zn diskreditieren, stellt der Bunde vo-ognd iesi, das, der Bund Deukiäwr Pkieter- uereine iwch wie vor unbeirrt an ieiner Partei poli ,! scheu Rentralität iestbält. Die Lösung der Woh- niing-'srgge i>> seine Sache der Weltanschauung, sie kann nich: geinnoeu werden in den Gren'.en eine» einzelnen Par-ei»rngra»>ms, imidern mnst erwirkt werden durch die e',nigu-r'eiio> öe>t aller VolkSgenvb'en, ungeachtet de» rwr- sönüweii iwsitiichen Bekenntnisses des einzelnen. Oerüiches «n- Sächsisches. Dresden. 1?. Tstmi. Die SleUung -er Schul-irekl-rea nach »em sächsischen Uedergangskchulgesetz. Dos igchsssche llebergaiigsschnlgesetz vom Jahre 1979 lre- stimiui bekanntlich, dab sich die Schuldirektoren nach Rbiaui einer dreijährigen Frist einer Wiederwahl als ebreuamiliche Schulleiter zn unterwerfen und bet Nicht Wiederwahl entweder in den Ruhestand zn treten oder als einfach» deiner weiter zn wirken haben. Der Verein > ä ä» > i i e r S ch n-l dirckkorcn erblickte in dieser Ge- ieve. be-iiuiiiiiiug einmal eine Degradation der Schn! direkte reu. dann aber auch eine wirtschaftliche Schädigung derselben, die namentlich mir der Pensionierung verknüpft iein Ririte. Der Verein lieb daher durch eine Anzahl D.csdii- r und Chemnitzer Schuldirektoren Klage auf lkn- wirüai.Ueitserkiäriiiig der fraglichen Bestimmung de» stich üicbeu lieb»,aoiigsgeietzee erheben. Das sächsische Ober laudesgericht uues die Klage ab. Hiergegen legten die be- ireüendeii äcevision beim Reichsgericht ein, das indessen das Rechismiuel als unbegründet .urrnckwieS. In der Hauptsache 'lützi sich die Begründung des:>. Zivilsenats des Reicheae Bus daraus, dab von „wohlerwogenen Rechten" und deren imoerletzt-chleit im Sinne des Art. 1Ä« der Reichs ueriai'inia lunnchtlich der 'ächsischcn Schuldirektoren nicht die Rede iein tonne, da das sächsische Uevcrgangöschulgeketz noch vor d-r Ve, abicluediing der Reichsverfassung erlassen w-'rdeu iei. Die Indieatur »der einzelnen Länder sei au'ouo u und icbaüe, wenn leine reichsreckitlichc Bestimmung kula7lnu''ebe. irrevinbles Recht. Die Beantwortung der klinge. »u> die gegenwärtigen Machthaber in Sachsen au« uolinülrea Gründen das Uebergangsschnlgesetz noch vor Er lab de. ReicvSver'aisirvg haben unter Dach nnd Jach bringen wollen, alio g'wiüermaßcn arglistig gehandelt hätten, gehöre nich» ui den Kompetenzen des Reichsgrrichtshofes. gestrigen Trlnttati-fefte für die Annengem,tnde in besonde rem Ginne Erfüllung. Zu der fett Juni 1917 einsam tm Turme hängenden großen Glocke, die mit ihrer Schiller tnschrift: «Zur Eintracht, zu herzinnigem Vereine versammle sich die liebende Gemeine" zur Liebe mahnt, waren am Sonnabend zwei neue Schwefterglocken gewandert, die mit ihren Inschriften: «Da» Reich muß un» doch bleiben!" und «Seid fröhlich in Hoffnung" von Glaube und Hoffnung künden und somit die wegweisende christliche Trinita» «Glaube, liebe, hoffe!" schließen sollten, festlich init Blumengewinden geschmückt und von der Parochtegrenze am Zwinger her von Jungfrauen nnd Kinder geleitet, wurden die beiden auS Meister Pietzel- Werkstatt hervorgegange nen neuen Glocken am Sonnabend nachmittag auf dem oer- kehrsumtostcn Vorplätze der Annrnktrche von den Geist ltchen, von Abordnungen de» Ktrchenvorstandes und der kirchlichen Vereinigungen, sowie von einer großen Schar Schaulustiger begrüßt nnd von L. Großmann mit einer gedankenreichen, in ein zwiefache- «Das malte Gott!" ge rahmten Ansprache willkommen geheißen. Glockenklang vom Turme und Orgelton von der Empore gaben den neuen Glocken da» tKelett zu ihrem vorläufigen Standorte tm Innern der Kirche, wo sie gestern vormittag tm Hanptgottes- dienste die Weihe empfingen. Die Kirche, bi» auf den letzten Platz gefüllt, prangte im pfingstlichen Schmuck frischgrüner Maien. Auf dem Altar platz hatten außer etlichen Vertretern drr Geistlichkeit unse rer Stadt die Mitglieder de« Kirchenvorstandc», de» Ge mrindevilndr» und Vertreter der verschiedenen kirchlichen Verein« Platz genommen: das Annenrealgumnasinm und der Evangelische Arbeiterverein batten Abordnungen mit ihren Jahnen entsandt. Im Mittelgangc de- .Kirchenschiffes standen auf einem Unterbau, umrahmt von weißgekleideten jungen Mädchen, die rosengeschmücktrn neuen Bronze glocken. «Lobe den Herrn!" scholl's mächtig durch den Raum, intoniert von der tansendköpfigen Gemeinde^ von der Orgel lClemcns Brauns und den Hoftrompctern. Ehorgesänge von M. Hauptmann und E. Klügel, voin .Kirchenchore unter Kantor Grüpncr kunstgerecht anögesührt, verschönten die Keicr. Nach der üblichen Liturgie l?. Großmanns hielt Pfarrer Roßberg die tiefeindringliche Kestpredigt, Im Hinblick aus die Inschristen der alten und der beiden neuen Glocken nnd in zeitgemäßer Auslegung des Btbel- tertes l. Kor. Ill, 111: «Nun aber bleiben diese drei: Glaube, Liebe, Hoffnung: aber die Liebe ist die grüßeste unter ihnen" — gliederte er seine Predigt wie folgt: «Glockenweihe am Drtnitatiösest — eine dreifach heilige Mahnung für die Annengemeinde: Bleibt in der Gemeinickast der Liebe - wachset in der Kraft des Glaubens - werdet fröhliche Kinder der Hos,nung!" An die Predigt, die mit einer herzlichen Danksagung an alle Geber, Helfer. Mitarbeiter beim glücklich vollendeten Werke der Glocken beschasfnng und Glockenweihe begonnen hatte, schloß sich ein Weibegebet nnä — nach einem lobpreisenden Gemeinde gelang — eine lange Reihe von Weihesprüchen sür die nenen erzenen Gotteskwten. Snp. Dr. Költzsch ervffnctc diese Reibe unter dem Hinweis ans die fromme Kurfnrstin Anna von Sachsen, deren Namen die Kirche trägt nnd deren Denk mal vor ihren Toren steht. Ihren Wahlivrnch: «Die Iurcht Gottes ist der Weisheit Anfang" widmete er den Glocken zur Weihe. Magnifizenz Obertuuprediger IR Di de lins knüpfte seine formschöne, warmherzige Ansprache ebenfalls an da» Beiipiel der Mutter Anna an. „Das Rezept zum Geiundwerden, wir es diese .Kurfürstin verordnet hat: Bete und arbeite! — ihr Glocken, tragt es hinaus in unsere un gesunde Zeit!" In diesen Worten gipfelte sein Weiheipruch. Teils in Versen, teils in Prosa, teil» mit Gotte»-, teils mit Menschenwort widmeten des weiteren Pfarrer Roßberg. Pastor Schmiedel. Pastor Großmann, Oberlehrer Sattler ism Namen de» Kirchcnvorstandes nnd des Ge- meindebundeSs und Plärrer Lieschke sals Vertreter der Tochtergemeinde zu Sr. Iakobil den neuen Glocken ihre Wstnsche und Grüße. Mit Gebet, Segen und Gemeinde gesang klang die eindrucksvolle Weihefeier harmonisch an». Auch im K i n d e r g o t t e s d i e n st und in einer musikalischen Abendandacht, bei der Pastor Schmiedel die Amprache hielt, wurde der neuen Glocken als eines kräftigen Zeugnisses für das Wiedererwacheu non Oofersreudigleit und kirchlichem Sinn gebührend gedacht. Im Lause deS Montags sollen die Glocken zur Turmes- liöbe hinaufgezvgen werden: voraussichtlich wird heute abend nach rünnähriger Panse zum ersten Male wieder die harmonische Trinitas k -o-cc vollstimmig erklingen. * Sicherstellung der Brotversvrgnug durch das Bäcker- handnxrk. Vom Landesausschuß des sächsischen Handwerks wird uns geschrieben: «Ter dreiwöchentliche Streit in den Dresdner Brotfabriken hat der Allgemeinheit wieder in ein dringlicher Weise gezeigt, welchen Wert sür die geordnete Brotveriorgung die dezentralisierte Produktion in den Handwerksbetrieben hat. Die Dresdner Bevölkerung wurde von der» langandauernden Streik w gut wie gar nicht be troffen, du die Bäckereibetriebe in der Lage waren, die in Dresden nicht unerhebliche Brotherstcllnug in den Iabriken ohne Schwierigkeiten zu übernehmen. Wäre die Brot erzeilgung ,n wenigen Iabrikcn zentralisiert oder wäre sie kommunalisiert, dann mürbe die Allgemeinheit der leid tragende Teil sein, die am eigenen Leibe die sinnlosen Arbeitskämpic spüren wurde, wie sie bereits beim Gemeinde aibcitcr und Eiscnbahnerstreik einen Vorgeschmack be kommen hat. Ein Versagen der Brotversorgnng wäre aber noch viel unheilbarer nnd in ihren Wirkungeu gar nicht abzusehcn. Die völlige Lahmlegung der Produktion in den Bäckereibetrieben ist schier undenkbar, wenn die Behörden pvlizeUichen Schutz -«Mähren. -i bald dt« Korderung«,, nach Kommunalisierung dg» ckergewerbe» und hafsemlich sieht dt« Allgemeiuhelt «hi. daß die Erhaltung de» Väckergewerbe» in ihrenisurrtgenk-n Interesse liegt. Anch die Behörden und die Regierung soWn der Erhaltung eine- lebenskräftigen Handwerk» ei« beffere- Berständni» entgrgenbrtngen." - - " r -* Die Nordische »och« ,« Dr«»de» fällt on»! «e einer in der Öffentlichkeit noch nicht ganz bekannt „rvpaganda von gewisser Seite gegen Deutschland ftnd^ den letzten Tagen außerordentlich viel Anmeldungen z« Besuche Dresdens zurückgezogen worden. Die Leitung-d Jahre»,chan Deutscher Arbeit, Dresden, hatte., wje berett- vertchtet wurde, im Laufe der kommenden Woche die erste große internationale Veranstaltung vorbereitet, die nun, ags obenangesührten nnd verschiedene» anderen Gründe^, fallen gelassen werben muß. Der Empfang der Nordländer rm Nathans, anch das ursprünglich gedachte nordisch denffche Da» von den Studierend?» tzey Konzert, inüssen auSfallen. Dg» von den Studierendjtn. Hochschule für bildende Künste festgclegte Künstler' auch am Sonnabend findet dagegen b e st t m m t statt. ES ist Kttrsorge getroffen, daß die kier anwesenden und tväkxend dieser Tage noch eintresfenden Nordländer Gelegenheit haben zu Besichtigungen und Kühlungen, die daüG «nd da» Verkehrsbureau drr AusstellungSleituug vermitteln werden. Alle» übrige wolle man au» den TageSinscraten ersehen. Die bereit» gezahlten Teilnchmerheiträge zu de«, Empfang im Rathaus werden gegen Rückgabe der Karsten tm Werdebureau der Ausstellung wieder zurückgezahlt. i Wiedeegesontieo. Die als vermißt gemeldete Blumenbinderin »emvel konnte nach in der Nacht zum Lonntag ihren besorgten Eltern wieder zugesilbrt iverden. Ta« Mädchen war nach der Säch sischen Schmelz gcsabren. länger wegaebltrben und traute sich des halb nicht nach Saus«. Durch die Pressenotiz wurde «in« Blate- witzer Dchantwirttn aufmerksam, wo die S. ein Zimmer bewohnte. Polizeiliche Ermittlungen bellten dann den Lachorrhalt klar, * LteckbrtrsUch gesucht werde» von der Ltaatsouwaltschaft z« Eisenach özw. dem Amtsgericht zu Gerbungen, der angeblich t»07 zu Hamburg geborene Entseffelungskünkiler Otto N » s s e l.wegrn schweren Dtebstaftl«, »nd von der Staatsanwaltschaft zu Sorga» ds zn Llebenbansev geborene Ttenstmagd Marüia Nenbok Dteie hat vier Jahre Zuchthaus zu verbüßen. Wetter wvrd« «»i Amtsgericht Großenhain der tWI zn Wiltben geborene Arbeiter Ätbert Guhav tz r h m a n n in iZahubung gk'tclli. der ein I»he Gesängni« abzusitzcn bat. >'i : — Gras- »nd Kohlenbrand. Am Sonnabend gegen 11 vbr abends war am Bahndamm nabe der Hansahraßk eine Klocke Gssa» durch ,>»nke»flng in Brand geraten. Bei Eintressen der steuet wehr war der Grasbrand bereits von Bahnarbeitern erstickt wor den. — Ans dem Koblenbahnvoie an der Ireiberger Straß« ivar gegen 1 Uhr tu der Nacht zum Lonntag eine große Meng« Brikett» durch Selbstentzündung angcbrannt. Etwa IM Zentner mußten brcitgeschauselt und abgetöscht werden. - * Leicheulandnn«. Am 8. Juni Ist t» Grbba ein un bekannter Toter gelandet «nd in die dortige t>riedhosshalle gebrachi worden. Er th tv> bis M Jahre alt, t,7(> Meter groß, kräftig, hat hellblonde», hinten kurz geschnittene«, Haar, kleinen hellblonden Schnurrbart und vollständiges Gebiß. Bekleide« ist er mit schwarz weiß gestresster Hose, dnnllcr Wehe nnd dunklem Jackett, gran- wollenen Ltrilmvicn mit braunen baumwollenen Längen, weib- leinenem Vorhemd nnd gleichem Kragen, blau- und grauaehr-ets^ept Selbstbinder nnd schwarzen Schnürschuben, ein weißes Taschen-, tuch ist ,M. P." gezeichnet. Er trug ein Itbranhängkcl mit'Lieh! bild. das Brustbild eines hingen Manne» darstellend. Sachdien liche Mitteilungen erbittet die Bermißtrnzentrale de» Polizei präsidiums Dresden, Schteßgasse 7, L., Zimmer INI. —* Die Kenerwehr rückte am Montag srith Uhr »rach Wartha er Straße t8 aus. Dort waren im Vordergebäudr im ll. Obergeschoß das Iensterbrctt und der Ieniterrahulen eiii«-- Stube ans nncunittelte Weise in Brand geraten. Um t Uhr «> - folgte ein Nus nach M a r c o l t n i st r a ß e 8. wo im uuter- kellcrten Hof einer Iabrtk Briketts und Rohkohle infolge SKSst- enkzünbnng in Brand gerate» waren. We»erl,,e t« S«r»»a »», ir. Innt 7922» » Uhr früh. Staii»»«- name -stärk» sc-, §: ä° iZ' Borkum. . kOV S Tiegen Swinvnünd jvosiv z:«eg»n Danzig . . .WO aiNegen Aachen . .izvX'tV.-iwolkig Hamburg . idt W 2 Tiegen Berttn . . zVbSVd dedecht Breala«. .! — I — Aranks.a-M, — — München ZkitV 2 wolkig Brachen. . zvtSV7 Rede, In^Nihe . d-' I Schnee di -s-ls 2 l-i-io! - ls-I2- ö ^s-lZ ii -i- - Stallen». name cklärke Vlisftnoen . X'VV tlwotki, f-tZ — e-lshottlüd' l ß j wesll.Vond.) l welken! i i-IS — »rls . Still beiter llrtch . .! Süll ^ivetkig «ne, . Perle . .1 Still beiter -i-t<!— Zürich . .! Slill metktg !->-»: - «im. . .>V^'VV2!»«d»»I !-ßl«! 2 W-rschim Still b»b«k> «st« i Kapendagen XO -'.dedecht f-13 to «ochholm . dibizv, b,ldb«».!siT — Setfingsnrs. - dt>V 2 bebeä» -s-tk!— I Die gestern über Mitteleuropa gelegene Depression zieht nord- ostwärts ab: hier rückt da« westliche Hochdruckgebiet nach, da« be rettS bis Westdeutschland reicht. Unter seinem Einflnß wird die Bewölkung etwas abnehmen, und es sind nur leichte Nieder schlage zu erwarten, die Temperatur wird mir wenig steitzeii. Wir erwarten, daß das Sochdrnclarbiet in de» nächsten Tagen soia schreitend« Besserung unseres Wetters Hcrbeisühren wird, doch tT es nicht ausgeschlosse». daß das neue isländische Ties Etwwirknng aus unsere Witterung erlangen wird. - - Wettermel»nng«n aus S>chs«n o»m 12. Juni, 7 Atzr fr»tz. Station ^ Löd«^ Daroin. lern,. Wind ^ Wetter Nied. vom °!o»rt«»e Mch!. i"W». Drooden II0> 7K.2 ^N.v Woher SG-t, 2N - ! 4- ».2 «advstors'-i 24k, 727z-, , s.a Sichtetkrrg ! 1213 j 8».s l ,.4 »> LSßnißderge k«i 2r„d,n. VVN>V4i wolkig 4, dedecht zz' s »«lkig KW u llark. Nebel 8.7 ! -i-Lz« to.« ! 4-1S.2 i z-2o.a 31.S s -I-i7.v -HU- -kt2.«r -i-B.l Wetter-Aussicht für Dienst«- »en 13. Juni. Zeitweise Ausklarcn: geringer Temperainranstieg: nur Niederschläge. . , - Wassers»«»» -er Awe ««» ihrer IujUlls». let'Gia 11. I, 12. I! uni unt Bub» weis - 8 Wo- dran Jung» buuzlau Lau» Par. ! Mel. dubih! nik Lest. !«, «. „ merch ^uss'-i'»»-«' — 77 — N i - 7V - I— 43?-. S8!-!-22 ! -I- 48 I— > I - 72, - !>t ! -t- 22 ! -! 18 j— ^ - rar „Königin Christine." Historisches Schauspiel von Striudberg. ^ a st spiel H erm 1 ne Körner i m Ne » stäi»! rr Schauspielhaus. I», leicicn Jahrzehnt seines Schaffens hat Angvst S t r id ö e i g rii-c Reihe von Dramen ans her Geschichte Schmede»«, geschrieben, in denen er in freier Korm Wahr liest »!>d Dichiung vermischte nnd etwas wie der schwedische -3l»ste>pe,n-e zn sein »ersuchte. Es sind ihm in der Tat auch Szenen gelungen, die den Atem des Genies spuren lassen. Alier die Dntchgestallnng des Stoffes war nicht seine Sache. Da- zeigt die ..Königin Ehristine" auss deutlichste: Drei fesselnde erste Akte »nd ein vierter Akt. der reiner Geschichtsbciictst ist. Drei Bilder, die knapp »nd im ge- schist'ensten Dialog das eine Thema musikalisch variieren, und ein Schloß',iv, drr wir der Versuch einer nachträglichen Bswci-r'istirinig aus Iiisioriichen Gründen wirkt. Erst ist Ehrst,Ge ein kapriziöses Weid, das mit ihren Liehhabern spielt, nicht weiß, daß Schweden Krieg hak. fünf Millionen Kriegsentschädigung ohne Rechnungslegung verpulvert, sür ein Ballest .'uni«, Kronen verschleudert, keine Ahnung von Regieningsgeichästen hat lwas historisch so ungefähr stimmtl, „nd dann am Schlüsse ihr ganzes Verhalten als planvolle Rache ihrer deutschen Abstammung an dem gehaßten -Schweden erscheinen läßt. Das ist so unglaubhaft als nur möglich. Immerhin ist der gute Griff Strinavergs anzu- erlennen. das; er als Erster die Tochter Gustav Adolfs vor ihrem lkebertritt zum Kathrstizismus zeigt, der bald nach ihrer Abdankung in Innsbruck erfolgt ist. Ssine Vorgänger Dumas und Laube zeigten sie vielmehr als Abenteurerin in der Iieiheit und erklärten io noch viel weniger die Wurzeln dieses seltsamen Iranevwesens. Ihr Vater, der große Glanbeu-Kield, ließ sic wie einen Jungen erziehen, mit Ge lehrsamkeit vollpsropsen, konnte ihr aber weder seine Welt- machtspläne, noch seine stciatsmännischcn Gaben übertragen. Sie blieb das launenhafte Weibchen, das al» «Klein Ebristel" die Männer um den kleinen Kinger wickelte und olle ihre Dummheiten nnd Sünden mit dem Unschnl-d-blick des emiaen »indes beging. So hat sie Strindberg gemalt, und obwohl eigentlich nicht» vvrgebt in seinem Stücke, so ist das Gemälde doch färben,eich durch die Charaktere der Liebhaber und Günst linge. die im eifersüchtigen .Kampfe um die .Königin hernin- wimmcln. Ksir die Karbenmischung gab ihm ja seine eigene Auffassung vom Krauenmesen, sein immer wiederholtes Er leben an den eigenen Krauen, das Material, wie e» eben ein feminin gearteter Mann wie Strindberg qualvoll er dulden mußtr. In der Dichtung macht er einen Ansatz, tragisches Erleben eines Mannes als Angelpunkt der Hand lunq zu gestalten. Klaus Tott, der letzte Günstling Christinens, sieht in ihr die Vollkommenheit selber und cr kcnnt ihr Tirnenwcsen gerade in dem Augenblick, wo sic selbst durch seine Liebe zum echten Weibe geworden ist und deshalb gern auf die Krone nerzichtet. Nur ist dieses Kern motin im vierten Akt so flüchtig behandelt, daß cs nicht mehr recht überzeugt. Strindberg nennt mit deutlichem Hinweis auf Wedckind Christine „Erdgeist" und läßt sic al» Pandora mit der nnhcilhcrgcndrn Vüchie ouftreten: aber gerade dadurch macht er die Wandlung der königlichen Lnlu >>>, glaubhaft. Sie bleibt tu seinem Schauspiel gewiß „ein u» gewöhnlicher Mensch", wie sic der greise Kanzler nennt, oder „das sonderbarste Tier, das Gott geschaffen", wie ein Bürger zu sogen wagt, aber tm Grunde doch nur eine drr großen Kokotten aus dem Throne. Sir ist also mir geschaffen, von H crmi » c K ürnrr dargestellt zn iverden. Nach der russischen Katharina sdir sic wieder zeigen wirds kommt sic schwedisch, hochblond, mit Thekia-Krisilr. in kostbaren Bauschröcken mit Spitzen kragen, immer blendend im besten Scheinwerferlicht, für die junge Christine noch immer frisch und jugendlich genug, eine Augenweide und Karbensreude. Das Seelische freilich bleibt in der Linie des virtuosen Weibchenspiels nnd würde zur Eintönigkeit führen, wenn nicht die besondere Mischung gespielter Kindlichkeit mit jäher, gefährlicher Hcrrschwillkür da wäre. Diese Angst des innerlich haltlosen Wesens gibt Sir große Künstlerin mit ergreifender Deutlichkeit. Köstlich ist sie aber, wo sie einfach ungezogenes Mädchen ist. wie tm Gespräch mit dem schlecht rasierten Thronkandidatrii Earl Gustav, den Keilt gut charakterisiert. Da leuchtet ihr Humor aus. der angenehmer ist. als die pathetische Weh leidigkeit des Schlusses, wo sie als Pandora zn stark im .Tlvrncrtone" schweigt. Alles in allem wieder ein blenden des Kraucnbildnis mehr in ihrer Galerie historischer Krauenköpfe. Ihre Umgebung hält der Höbe dieser Könner- knnst leidlich die Wage, besonders Werner Rafael und Wilhelm Straube schassen fesselnde Charokterbslöer. und AIhcrtWilli repräsentiert würdig den Oxenstlerna. Und da das Szenische mit einfachen Mittel» geschickt gelöst ist lRcgie R r i tzs, bedeutet die Aufsührmig einen prächtigen Anfang der Gaitspiclrcihe. . Dementsprechend gab cs bul lügenden Beifall in Fülle. U. Li. Kunst un- Wissenschaft. Mitteilungen der Stoatstbcatcr. Opernhaus. Mittwach, den It. Juni l7j: „Der K r e i s ch ü tz" mst Schmalnaiicr, Ermold, Edith Saiitz, Grete Mcrrem-Nikisch, Piittlitz. Wildhagcn, Bitsscl, Zottmanr. Lauge. Musikalische Leitung: Kutzschhach: Spielleitung: Tolle?! Schauspielhaus: Morgen, Dienstag t7t, Otsa Erlcis „Ltrucnsec" in der bekannten Besetzung. Spicl- leituna: Mrbnert. — Die Ausgabe der A» rechtkarten ssir den ersten Teil der neuen Spielzeit findet täglich währe,,ä der üblichen Vormittagvlasjcnstunden an der Kape des Schausvlclhausc» statt. z -c* Neustädte« Schauspielhaus. Spielplauänderuu«. 7>,.iv S e r m i n c Körner letzt ihr s-astsplcl tu folgenden St'tckLn sert: Mittwoch: ..Di« Nach! der I e n n u L i n d", Tvnnerß-- leg: „Die Nacht der Icunn Lind". Freitag: Strindberg» „Fränletn Julie" »nd „Die Stärkere". Sonnabend: „Königin Ehriftin't". Sonntag: «Die Nacht der Je nun Lind". Montag: ..Kkäuleiz« Julie" »nd „Die Stärkere". Der Bvrncrkanf zn allen BörstellungeK täglich an der Theaterkasse van III bis 2 nnd ab d nh«. soüüe Invalidendank, «onzcrtdirektion Ries und Residenz-Kaufhaus. ' 1 * Der Musikpädagogischc Verein z« Dresden ßtBt seine Hauptversammlung unter der Leitung seine». stbst- vcrtretcnden Vorsitzenden Prof. OttoUrbach Im Palmen garten ab. Der Vorsitzende, Pros. Vertrand Roth, war erkrankt und bat in einem Briefe, von seiner Wieder wahl absehen zu wollen, aber als Zeichen seiner treuen.Ge sinnung ein kleines Kapital anzunchmcn, non dessen Zinson jedes Jahr an seinem Geburtstage sl2. Februar) einem not- leidenden Musiklehrer oder einer Musiklchrertn eine Freude gemacht werden sollte. Der Verein nahm diese Stiftung Mjt Dank an und ernannte Pros. Roth, dessen hohe Verdienste von mehreren Seiten lebhaft anerkannt wurden, zu seinem Ehrenvorsitzenden. Zum Vorsitzenden wnrdc Professor Walter Petzet einstimmig gewählt.
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