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Dresdner Nachrichten : 02.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189606029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-06
- Tag 1896-06-02
-
Monat
1896-06
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.06.1896
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41. Iahrgaug. I «>. «>«ii«, - Lima" t I<U.>80»tI>»I I. 8. DA«»ÜLLLL» V augc- t«t äs« »iwi-lcsnni Vc-siv ... , - »UIiu«r- ÜUjrenmittvI ,I>-I-ZVi-It. X» >mt«-n ,'u ä«-» c>>-ii«->l>n»älu»»;c-n, «iismiilielicn .^»»Illvli»», vl'»8>w>>- ">>>i I-'l-i«<-»Igi>j"4>!ii«<-„. vivis M» l'sjj. Dresden. I8W. ^ » ß V ne!>«»»>«» ä Usuweüs »ack «»sliLvltn 'l'nelw. Uuelcsliins, llilwlUMinv I I» lux! kdsviot« in uur «oticlon uiul t'itl-he«>1v» sju.-ilitiitsu /.u Z billi^eu kioibo» em>>kohlell H 'rr»rr- föi'Zokvl L 8oknvil!6i-, 8oti6ffsl8lf. l9. ^7- LlustsrsvmIttNMN lraueo. -—— «lüsstus l-axvr! Vor^ugliel, ite Oualikittea z.u b'sbrikprcl-en i» sckv/sr^: o6er rolk Qummi r»>:. k in Hans uri6 ttsns xummirt ^0^ b? Lvklsuvkv ireinksrät I^eupolt, Ores6en-^.,^°^7,^ß',°,^ 4 U/HUk ii l : IsSi-äxÜLT-.-r rco«trrsr»nr llrossls» Lpseisleescdslt lür veibl. sisockgrdvitell. ^ L i iilijulii , I < 4,aiuUt<» lritttttlil«^!, Ui «Ilon I'i < i^Iairen. Itel« Ii»1«; Lu'.^ulll ullci I ^ V»i8«iiii»ii88li'»88v 34. I. ----- 4VAi8enl>rui88lnl88e 34. <i,'0>5i08 I^Zer von Xvnllvitvn blokttllt AiNIlIl'lvI IlrlMOlllllito. IsvMliNii^^iü's i>c>iÄ,n!i> l>6 I-äilliiitifo und Uc»l('8tlidipi> >,1 lioili», HilijZ, ^ E)»» 1^1 Katastrophe in Moskau. Pcrsonenverlehi. Somi»e>scischen, Leipziger Renne». Gerichtsverhandtniigen. tMnthmußlichc Witteriliig: »D «444» -4vK.» Testnmcnt eines Dichters. j Warm, heiter. ^»kNvtNtz, Die Moskauer Katastrophe. Tie wundersam großartigen Festlichkeiten der Moskauer yzarcickrvnung, die in der Entfaltung märchenhaften Pompes und orientalischer Pracht unvergleichlich dastchcn, Häven eine iähe Ilntrivrechnng erfahren durch eine Entsetzen erregende Katastrophe, die wohl in der Geschichte der neueren Zeit kaum ihres Gleichen l aden durste. Den sonnenhellen Fest- und Frendentagen mit ihren, brausenden Jnbcl folgt eine dustere Pacht des Todes mit unsäglichem Jammer und Wehklagen. Erst das Freiidengeläut tausendstimmiger Glocken, begleitet von dem gewaltig donnernden Paß der Kanonen und gemischt mit schmetternden Fanjaren und dem Hnrrahgebrause der huldigenden Polksniasse» — und mm die bangen dumpfen Töne der Trauer und die Klänge der Todtcn nnisik. An die grandiosen Aufzüge und Veranstaltungen, die un unterbrochen in traumhafter Mannigfaltigkeit vorüberzogen, schließt sich letzt ein langer Leichenzug, der Hunderte von denen, die soeben noch an der Festesfreude theilgenommen hatten, zur ewigen Nahe des Grabes bringt. Was bei diesen, Unglück, das Moskau ans einer Stadt des höchsten Festesglanzes so plötzlich und ungeahnt zu einer Trauer- und Todtenstadt gemacht hat, so ergreifend und erschütternd wirkt: das ist der grelle Kontrast zwischen der Schreckensnacht, der weit über 1000 Menschenleben -uni Opfer gefallen sind, und den strahlenden Herrlichkeiten die unmittelbar voraufgingen. Was in der ehrwürdigen russischen Kwiiungsstadt an irdischer Machtfülle nnd an unschätzbaren Kost barkeiten in tagelangem Gepränge geboten wurde, nm die Bedeut ung der Stunde darznstellrn, in der sich der gewaltigste Srlbst- berrschcr der Welt, der von seinem Volke als die Verkörper ung überirdischer Größe verehrt wird, die Krone aus das gesalbte >'-?anpt letzte, das kann anderwärts nicht übcrtroffen und nirgends mehr überboten werden: aber auch nur in dem Reiche des Ezaren. wo Kultur nnd Barbarei dicht bei cinanderwohnc», kann sich ein miches furchtbares Ereigniß vollziehen, das innerhalb des Zeit raumes einer knappen Stunde eine ebenso mörderische Wirkung ^zielte wie ein wildes Schlachtgcmctzcl. Es ist kaum denkbar, daß ch in einem anderen europäischen Staate, niit Ausnahme vielleicht bei Türkei, in seinem Mittelpunkte ein Vorgang nbspielt, der. ohne ba, dabei überirdische Gewalten eingreifen, solche Dimensionen mi»!m»it. Selbst unabwendbare elementare Kräfte, wie Wasser, sie»« oder Orkane, vermögen selten eine so Grauen erweckende Verheerung anznrichten, wie sie ans dem Chodhnskvseldc bei dem Petrowslypalaste stattgefundcn hat. So blendend und berückend und dabei zugleich so fremdartig wie der Prunk nnd das Gepränge der KröniingStagc wirkt dieses Nachtgemäldc des Moskauer Volks festes. .Halbasiatisch, echt moskowitisch erscheint das Eine wie das .'ludere-, beides ragt über alle herkömmlichen Verhältnisse weit Iiinans nnd cs fehlt uns Westeuropäern der rechte Maßstab, nm es zu begreifen. In der üppigsten Phantasie, die sich an die wunderbaren Märchenerscheinunge» ans Tausend und Eine Nacht gewöhnt hat. läßt sich kann, etwas Vorsteven, was dem Krönnngs- sesle gleichkvmmt. das dm seltsam mythischen, fast mystisch-mittcl- .lüerlichen Schauplatz des Kreml nnd seiner Umgebung hat, und wohl Niemand hätte sich ein Vorkommniß anszudenken nnd ans- zumalen vermocht, das so ganz eigenartige und durchaus außergewöhnliche Greuel- und Schreckensscenen bietet, wie das Unglück ans dem ChodhnSkpfelde. Welche Einbildungskraft hätte ich vor der Schreckensknndc Situationen vorzustellen vermocht, in denen Hunderte von Mensche», die zum Genuß jubelnder Freude versammelt sind, rettungslos nnd wehrlos dem Tode des Zcr- uuelschcns und Aertrctens. des Zerstampfens >md Zcrnialmens i reisgegeben werden! Hi'mmelanslauchzend — zum Tode betrübt I Das bleibt das Motto für das glänzendste Fest dieses Jahrhunderts, daS nunmehr mit der Erinnerung an einen der schrecklichsten Unglücksfällc un trennbar verbunden ist. Wie so oft folgte auch in Moskau der höchsten lautesten Lebensfreude das bitterste Todcsleid. Für die große» Massen des Volkes, die in Moskau znsanimcngeströmt waren, nm die religiös-nationale KrönungSfeiec zn begehen, sollte das Fest auf dem Chodvnskvfeldc den Gipfel und den Abschluß des ZesteSiubels bilden. Eine wahre Völkerwanderung ergoß sich nach dem Jestplatze: auf mehr als eine halbe Million werden die Massen geschätzt, die im PetrowSlvparke lampirt haben, nm nur suchen Morgen die Krönungsbechcr zn emvsangen. die als Ge schenk des Ezaren wie heilige Trophäen anfbewahrt werden, nm an der Vertheiliing von Speise und Trank theilznnehmen. Für Hnnderltausende gilt dieses Fest der Gabenverthellniig als ein im Paradies verlebter Tag. Viele von ihnen haben diesmal den Genuß eines seligen Augenblickes mit eine^r analvollen Tode büßen müssen. Die Zahl der Tobten ist noch nicht endgiltig fest gestellt. Vernmthlich dürfte die Zahl der Verletzten die der Ge- tödteten noch übersteigen. Die Berichte sind nicht eingehend genug, um schon ein abschließendes Nrtheil über die Ursachen, die Entstehung nnd den Verlauf der Katastrophe abgeben zn können. Jedenfalls läßt sich aber schon jetzt annehmcn.- daß verschiedene verhängniß- t olle Umstände zusammengcwirkt haben müssen, um ein Unglück von solcher Schwere herbeizuführen. Wahrscheinlich wird die Haupt schuld der Polizei belznmessen sein, die angesichts der ungeheuer lichen Massenansannnlung und in Erwägung des leidenschaftlichen Zustandes, in der sich die Menge in Folge ihres erregten religiösen Fanatismus und wahrscheinlich auch in Folge reichlichen Schnaps- rechtcrhaltnng der Ordnung hätte treffen müssen. Unverantwort licher Leichtsinn, freventliche Unbedachtsamkeit und thierischer Stumpfsinn und Rohheit sind wahrscheinlich diejenigen Faktoren, aus denen das Unglück zu erklären sein wird. Nach einer Version soll die Katastrophe dadurch veranlaßt worden sein, daß die Be gleiter der Wagen, ans denen die Gaben nach dem Vcrlhcilnngs- ortc gebracht wurden, ans Bitten der ihnen folgenden nicht eben zahlreichen Personen Bündel unter die Menge warfen, obwohl die Vertheiliing erst »m l l Uhr Vormittags beginnen sollte. Wie ei» zur Genilgthunng, neuerdings betonen zu lönncn. daß unsere Be ziehungen zu allen Mächten die frumdichafllichste» geblieben smö Die mir in so warmen Worten znm Ansdurä gebrachten Glüc! wünsche der sremdeu Souveräne nnd Slantschess ans Anlaß dm Miücnninmsscier meines ungarischen Königreichs sind ein neue: Beweis dafür. Das feste nnd zielbewusste Auftreten des Tcvi blindes in allen wichtigen, den europäischen Interessen dienenden Frage» hat vielfach dazu vcigctragen, daß der europäische Friedi trotz mancher im vergangenen Jahre im Orient ausgetauchlen Ve iinrnhigendeil Cvniptomc nicht gestört wurde. Tie von meiner Regierung im engen Einverständnis; mit unseren bewährten Bunde: Lansscner verbreitete sich dann unter den hnndcrttansenden aus! ^".osseii di^falls entfalteten Bcmühniigen . crsreutcn sich der snn dem ^-clde lagernden Menschen die Nachricht, daß die Verlheilnng begonnen habe. Sofort erhoben sich die Massen nnd stürzten fort in der Richtung auf die Buden, wo das Unglück erfolgte. Tie Katastrophe wuidc dadurch gefördert, das; die Buden mit Gräben umgeben waren. Tie Herandrängeiiden stürzten in Folge dessen nieder, während die Masse unaufhaltsam nachdrängte, Alles nnter sich zennalmend. Ter Druck war ein so gewaltiger, daß die Bretter der Bude» eingedrückt wurden und die Menschen in die Buden bineinslürzten. Tie Passagen zu den Zelten, wo die Gaben ver- lheilt wurde», liefen so spitz zn, daß immer nur zwei Beschenkte wegtrelen konnten. In diesen Engen wüthete daun schreckliches, Ringen um Leben und Tod. Das Ehodpnskp-Feld glich einem > ^ pathischen Mitwirkung aller Großmächte. Bezug ans die Erhaltung des statin; gw< eine Einmütbinkeit rn Taae deren sic förderten, speziell m a»f der Bullänhalbinie', eine Einmntlsigkcit zn Tage, deren zn erhoffende Fortdauer die friedliche Entwickelung der internationalen Beziehungen gcwär'igci- läßt. Nicht minder wichtig für die Konwlidirnng dieses Zustanoeö erscheint die nnninchr erfolgte Anerkennung des Fürsten von Bin garien durch die suzeräne Macht. Mit warmer Theilnahmc vor folgten wir die Ereignisse ans dem asrilanischcn Kriegsschauplätze, wo die Armee unseres Irenen Bundesgenossen in schwerem K am pst- mit einem an Zahl weit überlegenen Gegner und dnrchwühlte Boden war mit > durchgesührten Toiuinreg Stieseln und Bastschuhen. Resten ! den Berliner Vertrag r. cherrei ^ , gncr die Ehre der ita lienischen Jahne hvcbgehalten hat. Mit wahrer Befriedigung sahen , im Laufe des Jahres dem Abschluß der beim Eisernen Thvr sarbeitcii entgegen, welche durch z Ungarn übertragen wurden. Ich Schlachtfelde: der zerstampfte , . . ^ . .... ^ Kleiderfetzen, Kopsbedecknngen. Stieseln nnd Bastschuhen. Resten,den Berliner Bertraa ^eteneicbstlnnarn . von Körben nnd Blechgcfäßen. kurzum mit lauter Gegenständen ' lw'ie. daß dieses nunmehr vollbrachte Werk emen wohlthntraen besäet, weich- den Leuten in, Gedränge »nd beim Kampfe vom' Eu'sinß ans. die Entwickelung des Handels imd Verkehrs haben Leibe gerissen wurden. Tie Menge hält die Katastrophe für ein! wnd. der meine Regierung, wie Strafgericht Gottes^, nnd der fatalistische Gleichmnth, der in den Vorlagen ersehen werden. unteren russischen ck wicvc . Volksschichten herrscht, scheint sehr bald nach dem Unglück wieder die Oberhand gewonnen zn haben. Als der Ezar nach dem Vorfälle der Nacht den Festplatz, der soeben noch ein Lcichenseld gewesen war, betrat, grüßte ihn Jubel ohne Ende, welcher den Lärm der Kanonen, das. Zeichen, daß der Ezar seinen Pavillon verlassen imd sich in die Milte der VolkSmasscn begeben hatte, übertönte. Die Festlichkeiten danciii fort. Echt russisch! Aernschrkib- und Ferusprech-Berichte von, I. Juni. Berlin. Ter Kaiser empfing nach der heutigen Parade über die Potsdamer Garnison de» bayrischen Ministerpräsidenten Freiherr» v. Crailsheim. — Dein Bnndesrathc ist ein weiterer Nachtragsetat zngcgangen. der am TonnerStag aus die Tagesordnung komm! Tcr >!» vrenßlschcn Hnndelsministei-ilim ansgearbeitetc Gesetzentwurf ber. die L rganisation des Handwerks geht noch ini Lause dieses Monats dem Bnndesrathc zn, er soll gleich bei der Erössniing der nächsten Session im Herbst an den Reichstag aclangen. — Am Donnerstag reisen nachstehende Künstler nach Mokkan, nm am 5. d. M- in dem Eoncert. das der deutsche Botschafter anläßlich der Kröliniigs-Festlichkcite» veranstaltet, mitzuwirkcn: die Damen Allcn-Schweri», Dittricki, Götze, Herzog. Hiedler-Beriin, Pscifier, Rißmnnn - Tarnistndt, Tcrnina - München, Wedckind - Dresden, Wivora-Stiittgart. die Herren Diilß-Berliii. Gerhäiißer-Karlsriihc. Götze-Berlin, Rcichiiiann Wien. Grünscld-Berlin, Sauer-Dresden, Stavenhagen-Weimnr, Haiic-Herlin nnd das Philharmonische Orchester Berlins. — Ans der hiesigen internationalen Hnnde- aiiSstelliiiig erhielt M. A. Fnlda-Planen die goldene Medaille. Berlin. Der Verein deul'cher Zeitnngsverlegcr trat henke im „Kaiserhof" z» einer außcrordentiiche» Generalversammlung zu sammen, nm über die Frage des PostzcitnngstarifS z» beralhen. Ter Verein kam zu dem Beschluß, vorzuschlageii. daß der neue Tarif auf den Sätzen: 25 Psg. x Erscheiniingszlfser nnd 4 Pfg. per Kilo Papiergewicht mit Ennäßigung des zweiten Satzes ans 2 Pfg. innerhalb der Zehnmeilenzone basirt werde. Thor». In Ehndzicc brannten vergangene Nacht die Scheunen nnd zwei Stallungen des LandwirthS Walkowiak ab. Bei den Rettungsarbeiten erlitten Malkowiak nnd dessen Tochter schwere Brandwunden. In der Scheune übernachteten ein Landstreicher und dessen Frau -, Letztere fand den Tod in den Flamme», Erster« wurde wegen Verdachts der Brandstiftung verhaftet. , Stolp i. Pomm. Der hiesige Staatsanwalt hat in dem Westphal-Prozcß die Revision bei dem Reichsgericht angemcldct. München. Der Prinzregent «öffnete heute Vorinittag die JahrcSansstcllnng von Kunstwerken aller Nationen im GlaSpalastc. Es sind ini Ganzen^lstO Kniistwerkc ansgestellt n ic ans den Ihnen übermittelten überall die thuntichstc Unterstützung an edeihen lassen wird. Meine KUegsverwaltniig hat unter voller c, iino wniil crliriicyr nnm oas «stühung der Friedenspolitik des der für die Ansgestaltlina der zu Lande nothwcndigen Mittel. M >"> nchc »- Ter Fiiianzministn in ldcr Kamm« konvertire». Die Feststellung des Zeitpunktes der Konvcrtlrung ist dem Finanzmiiilst« überlassen nnd bis jetzt noch nicht «solgt. Die Gcsetzcsvorlnge ist nothwendig, da sonst eine Konvertirnng «st nach dem nächsten Znsainmcntretcn des Landtags stnttsinde» konnte. Für die 4proz. Grnndrciitenschilld ist zur Zeit eine Kviivcrtirnng nicht in Aussicht aenommen. Ansbach. Nach amtlicher Feststellung «hielte» bei d« Neichstagsersatzwahl Hufnagel (kons.) 5068, Tr. Conrad lVolkSp.) 2964, Baumelst« (Sozi 1897. und Troeltsch (nal.-lib.j 1584 Stimmen. Es ist daher Stichwahl zwischen Husnagel und Conrad erforderlich. Die Stichwahl findet an« 6. Jnni statt. Die Endziffern der Wahl zeigen im Vergleich zn der Hanptivahl im Jahre 1893 einen nicht nnwesentlichen Stimmimgsnmschlag. Bei d« Hnnptwahl im Jahre 1893 erhielten: Troeltsch (nat.-lib.) 2363. Kroeber (Demokrat) 6536, Beclh (kons.) 2818 nnd Petz lSoz.) 1733 Stimmen. Wien. Ter Kais« ernannte den ehemalig«! Statthalter von Böhmen Grafen Thnn zum Obersthosnietst« des Erzherzogs Franz Ferdinand nnd den Fürsten Alfred Montemwvo zum Obersthof meister des Erzherzogs Otto. Die beiden Erzherzoge hatten bisher nur Kamiiiervorsteh«, — DaS „Vaterland veröffentlicht ein Schreiben des Wiener Nnntiiis Agliardi, wodurch Pater Stojalowski von der Ausübung sowohl der Weihe als der Jurisdiktion Namens des heiligen Stuhles dispensirt nnd zugleich mit dem Interdikt belegt wiid. P e st. Der Kaiser emvfing Mittags die Mitglied« der Dele- ation des ReichSraths »nd darauf die der ungarische» Delegation, ins die Ansprache der beiden Dclegationspräsidenteil erwiedertc der Kais«: -Die Versicherung treuer Ergebenheit, die Sic mir soeben ausgesprochen haben, nehmeich mit aufrichtigem Danke ent gegen nnd gedenke mit Rührung der meinem Herze» besonders wohlthnendcn Beweise niierschütterlich« Treue unv Anhänglichkeit, die mir anläßlich des schweren Verlustes, der mich nnd mein Hans crv gedeihen las' Berücksichtigung der wirthschaftlichcn nnd slilänziellen Lage der Monarchie ihre Mehrforderiiiig in den Grenzen der Borjahre ge halten. Mit den vermehrten Mitteln soll die Ausgestaltung der Organisation nnd Ausrüstung des Heeres nnd der Kriegsmarine programmmäßig fortgesetzt werden. Die Entwickelung »ller Ver hältnisse in Bosnien nnd der Herzogeivina ist eine vollkommen normale, »nd werden diese Länder auch im Jahre 1897 in der Lage sein, die Bedürfnisse ihrer Verwaltung ans eigenen Mitteln zn decken. lieberzengt, daß Sie nun an die Ersnllnng der Ihnen obliegenden Aufgaben mit patriotischem Pflichteifer hernntreten werden, wünsche ich Ihren Arbeiten den besten Erfolg." Ter Präsident der Reichsrathsdeleaation Freiherr v. Ehlnniccl» hatte in seiner Ansprache an den Kaiser hcrvorgehoben: „Die RcichS- ralhsdclegntiaii wird sowohl die gebotene Rücksicht nns die Stcncr- kraft der Bevölkerung, als ans die Machtstellung der Monarchie imd die Entwickelung ihrer Wehrkraft im Auge behalten. Im vielgestaltigen Oesterreich giebt cs keinen Gegensatz zwilchen wohl verstandenen Staats- und Voltsinlercffcn. Vereinzelt bedürfen schwache Mitglied« der österreichischen Vvlkersamilic Sicherung ihrer nationalen Eriftciiz. sowie ihre kulturelle und wirthschaftliche Entwickelung des Schutzes des mächtigen StaatSwescns und der Feriihallnng äußerer Storungen, ES ist weder ein Expansions- vcdürfniß noch ein Interesse an der Aendcrung der dcrmalige» Staatsordnung vorhanden. Somit ist die Friedensliebe aufrichtig nnd ans das- Tiefste begründet, und soniit erheischt auch das Volkswobl eine opferwillige Unterstützung Kaisers durch die Bewilligung Defciisivmüchtc zn Wasser nnd.. . Weit über die Grenzen der Monarchie hinaus wird der Kais« als eine der Hanptstntzeil des curopäiichcil Friedens, als ein wahrer Jriedenssiiist gepriesen." Ter Präsident der ungarischen Dele gation, Szell, sprach sich in ähnlichem Sinne ans. Pest, Gestern wurde m der Akademie der Wissenschaften im Beisein des UnterrichtSmiiiisterS und zahlreicher Gelehrten das Goethe-Zimmer, das eine große Anzahl Gocthe-Rcliauicii birgt, eröffnet. Ter Minister hob in icincr Rede hervor, daß die wes- lichen Völker, wenn sie sehen, wie hoch Ungarn die Dichter aiid«e Nationcn in Ehren hält, anerkenne» müssen, daß der Ungar sich dem Jdecngnngc der westlichen Eivilisatlvn stets angefthlvncn Hai. Wir opferte» mit dies« That dem Großen nnd ewig -schönen und befürchten nichts für unsere Sprache. Rom. Kammer. Viernndsechzig Deputiere «klärien. wenn sie i» der Sitzung am Sonnabend anwesend gewesen wären, wür den sie für die Tagesordnung Borsarelli, d. h. zu Gunsten des Kahinets. gestimmt haben; 5 andere Delegiere, die ebenfalls am Sonnabend der Sitzung scrngeblieben waren, erklärte», sie würden gegen die Tagesordnung Borsarelli gestimmt haben. Die Kammer ging dann zur Bcrathnng der ans der Tagesordnung stehenden Gegenstände über nnd beriech zunächst den Antrag ans «y'-nehini-i- nng der gerichtlichen Verfolgung des Generals Bärntie>i. Bern. Die ordentliche Sommnscssion der BimdeSveisamm lang ist heute eröffnet worden. Der Nationnl-Ncith wählte znm Präsidenten GnllatftGlanis (!ib.), ziii»: Vicepräsidenten Kect Ti. Gallen (klcrilal). A ntwc r pen. Während der Vorstellung im E irlns Locktian stürzte ein Theil dcK Gebäudes ein. Zwanzig Personen Nauden verwund«, zwei derselben sind bereits ihren Wunden erlegen. ' Kairo. (Rciiter-Mcldiing.) In der Hochschule dcrElascha- Moschee fanden heute Unruhen statt. Die Studenten wideuetzten sich dem Eintritt des Sanitätsvcamien, welcher Maßregeln bezüg lich eines EholerasnlleS zur Anwendniig bringen wollte. Die Aus rührer schlosse» das Thor der Moschee und empfingen dcn Gonver nenr Mäher Pascha und dessen Stellvertreter mit «nein Hagel von Steins». Bride sind verwund« nnd wäre» gezwungen sich zilrückzuzlehcn, Die Erregung hat sich gelegt, nachdem die Ordnung durch den Polizeikoinniaiioanlcn Evlcs Pascha wieder hergestelit wai. MoSkan. lieber den Platz, aufwelchem dicKalastrophe «folgte, wird noch gemeldet : Links von d« Petersburg« Chaussee, welche v« dem Petrowsky-Palast vorbeisührt, waren in einer Entfernung von etwa 100 Schritt«! ans dem Ebodinst» Platze Zelte mit Buffets «richtet worden. Zwilche» den Büffets, senkrecht nach der Chaussee zu. befind« sich ein etwa ein Meter breiter Rani», durch welche» nach der Absicht der veranstaltenden Organe die Empfänger der Gaben einzeln durchgehen sollten. Von der Moskau« Seite!>«. von wo die Masten hcrantreten mußten, zeigte sich von der Cbansß-:- nuS, parallel mit den Linien der Büffets, znnächst ein tlem« Graben, der ungefähr gegenüber dem ersten Büffet in einen «>vn 30 Jaden breiten, stellenweise 2 Fade» tiefen Graben übergeht. Dies« Graben ist dadurch entstanden, daß daselbst dem Boden Sand nnd Lehm entnommen worden waren. Der Boden dcs GrabenS ist mit zahllosen Gruben bedeckt; übervics befindet sich darin ein tiefer Brunnen
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