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Dresdner Nachrichten : 16.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188804164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880416
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-04
- Tag 1888-04-16
-
Monat
1888-04
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.04.1888
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MlwIKneu t« >rll«» «mk vi,im1«ir«» «,»l»rr «8e««n,l, »er- «i>»» und die dftkiilllteii «e»,I«n, I«al »nterordne. Beim Lchl»tz 8mr»e ttürwit» „»loudlrt: kdührn, »tr. damit dt» Skier van I7N1» eine, vadiiindtae t»i. dir üintracht zurück. t dieidr» wir da» Volk, da» Herr' <rt«kr «eickitcke iii. Vu karrt«. In »rr hrniiaen Kammrrttifti»« veikiindt,le «iairtit i »ra Schi»«, der »rdriuiichrn rrltla». laste die vaidiaft vrvartirtzrnd« NAmnerautldinna. «-sl. 4K,von chkm») VvlllkLllckliuls voll Hrsockor lSötZsr L»»» I8»7. 6«t»r o»S Vsilladvk«: ki-lldor »«. Lwpüsklt rdtil» HOtuvw»!««, apvoial! f«ln» unä lsinsto Forts». Dresden, 1888. 8. 'kraltaaak, vr«S«v, IlI»r1«n«trLk>v lü. ? LSI»»« rwä «vldts»« k ^ Ü2ü8bü * L« M:KönillMnnllraße.MSMekg.3.I. ^ I. S»Iw, «rsvir-». MM-LMIt. llPaalal-kadriil a»pr»atar a»ä »»«»irtar Si»a»l-, ! Varaodla»,- »ack Sokatrwark»» l ?l»>»»8 d. vr., Laitrarvtr. 17. Oeacliäktalaeal: vrdiüda, Uar!«n»tr. 8. Lar^aNtIIiaaa,Ii«»r>>t>u>a ^ro«« Xa»v»k> »»» 8>x»ir-8ck»klnn«» I» 2ia>,, . o»<t kkovt«, >->vi ! K1»»n»>«1 Ap KVINÄSI» -Wk Z Nr»txvi>» SI»i»d,eI»vttvi»» Z llvussto kayons. I E3-. IV ILI»8S, ^ Vk8ol>«.k»drllt ii. L»88tuttung8-0«8eliüst, lllLrle»8tr. 5 W unä kartleov, purt. unä l. Ltx. Telaplion 1382. »»»raranx aroii»« Xa»v»kl »»» 8>x»ir-8ck»dinn«» u> 2i»«, °»s«, »nvl» »Il»r 0»>nmx»n H»ndfartiI4»»nr>»l >u»I »parat», anä kalt »>vk mr Lu»kiU>rm>x »VN Wravtr- Lrt»»tt«»r Z«<Ivr Xrt b«,!»»» »mpinkinn. L' »» dapln« l^amllt« brnuekt 8lo ru ontbekroo, ckiv so scknsll doliobt xvvvoräana ,,r»«en,I«vr t^rl»n«»r«1tu>>ir", Io n clor xenräeru boiapisllos killjM ko/.uxs- >»T. 4U* R «>»D proia von nur «»»I»tU. pro Visrtoliakr ormv^Iiclit os odon ieäsm, solbst ckem oosekeiäermton üausatanäo, :>»t cliosos Llatt -ranr. solbststtimljir. o>mo Slitlo8ar, uittnunrim /u Ikiinnvn. Loicivr Itl88t so <Isr uns tiior rubomossvoo kaum niont ru, äis kUNo äos lukalts, üünjvtrt^eäs Kummoritarbiotvt, ausslilirlieli .lukrmrüklon, bomorlcon nur, 6.18« vir noiwiclinxs im uütliücluiltl. j'iioilo uuok oino kudrik für voibl. llanilarboito» m. Llustor» oin^orioiitot u. krodvnummer» gratis unä franco vorsoiiäon. UI« L»i»««NtIoa», Uv«»«I«u, IloIb«'t>i^iir.rn>« II». «r.N17.! Neueste Telegramme. Hofnachrichten. Sprachgeiirechen. BesoldunaSstatut kür Nalhsbeanite. Gerichtsverhandlungen. Matinse im Königlichen Holtheater. Concert - Bächi. Briefkasten. Plaudeltasche. Montag, 1«. April. Telegramme der „Dresdner Slachrtchlea". Berlin. 15 Avril. IDer Kaller batte infolge mebrhasten Hastenreijes eine wenig befriedigende Nacht, er fand erst argen Morgen ruhigeren Schlaf. Innsbruck. Anliiklich der Durchreise der Königin Victoria von Englond dnick Tirol wirb eine Begegnung derselben mit Kaiser ^ranz Joseph stattfinden, da der Kaäer zur Begrükung der Königin »ach Tirol koiiant. Ter Ort der Begegnung hangt von den Tis> Positionen der Kvniai» ab. Wahrscheinlich findet die Enlrevue ent weder hier oder in FeanrenSvestc statt. Brüssel. 1k. April. Die Eiössnung der Ausstellung ist vom ä. aus den IS. Mai verschoben worden. London. Ter Tepiüirte William O'Brien ist wegen der von ihm am lebten Lonntag in Loughrca gehaltenen Neve ver haltet wenden. O'Bricn b absichiigle beute in Wertord einer Acrinininliuig der Nativnal'Lig» bcijuwohnen. Petersburg. Die russische» Blätter freuen sich über die Verlegung der Kauilcrku'e. Die deutsche „Petersburger Zeitung" meldrt angeblich auihrnliich auS Taraisladt: Prim Alexander von Balleubcrg habe erst durch die Zeitungen erlahien. datz es sich bei sciucr Ciulaamig ziii» Berliner Hos ui» die Hcirath mit der Prin zessin Victoria handle, »nd geäupert, es sei vor Jahren diele» Bund allcidiugs geplant gcwesen, seht >ei er aber der nur nach weiblicher- sciks gewünichte" Heirnih abgeneigt. ES kommt hinju. dag der Prinz i» Tarinstadt eine zarte Neigung hat. Nriviivrk. Tcr Tnmptcr,Nu»«a' der Haiiidiirg-Amerlkanlschen Packkt» eictiriiacleiiiiiiast ist NUI 14. d. ivobibkiiiiltk» hier eiiiactrotten. »Icw - y, rk, I-. su> u. Ltcbi s.is. Notker Winlcrwkizen SS'.',, per Avril telilt. vr. Mai sr> «, rer Lc»or. S3>». Liai» iNenu noimiiklt 70. Nrardl nomtncU. ,ob die Gesellschaft, welche mit diesem System arbeitet, auch Privat- des Besitzers, des Commerzicnraths Hartman», spendete 15,00«) Mk.. bkleiichtuiig übernimmt, und wclcbe Ergebnisse erzielt sind. Zur! Letzterer 5000 Mk. zu einer Allersversorgungs- und Juvalidenkasse ! Beantwortlli'a dieser Frage» soll sich nun Gelegenheit biete». Die der Fabrik. Thüringer Bergbau-Gewerkschaft hat dem Magistrat eine mit einer — ---- - ^ - ... - — genau durchgearbeitete» technischen Vorlage verbundene Darlegung '"ist ' ' ' nach welcher die Gewerkschaft bereit ist. den Sladt- vor dem Brandenburger Thor, Kouiggrätzerslraße bis des ÄSkanilchen Platzes, Anhaltstr., Wnhclmstr. bis Lok«le» und eiicWscht«. — Se. Majestät der König wohnte gestern Vormittag dem Gottesdienste in dcr katholischen Hässliche bei. Nachmittags5 Uhr fand i» Villa Strehlen Familirntasel statt, zu welcher einige fürst liche Eiuladuuge» ergaugen waren. — Se. Exc. der kömgl. vreuß. Gesandte Grar Dönbofs, welcher i» derselben Eigenschaft auch am Herzog!. Sachsen-Alten- lurgischcn Ho«c beglaubigt ist, überreichte am Freitag in Altenburg Sr. Hoheit dem Herzoge Emst die amtliche Anzeige von der Thron- besieignng Sr Maieslät des Kaisers Friedrich und lein neues Be glaubigungsschreiben Se. Excellenz wurde später auch von der Frau Herzogin Agnes empfangen und speiste wdann an der herzog lichen Tafel. — Eine im Lause deS vorigen Sommer? in den städtischen Volksichulen oiigestelltc Ilntctsnchnng ergab, dnh ein nicht geringer 2H il der Kinder mit S v ra cd ge b rech en behaltet waren. In 27 Schule» fanden sich 442 Kinder mit Sprachgrbrechen behaltet, unter diese» waren 182 Stotterer und die übrige Zabl wurde von Stammlern gebildet. Als Ursachen stellten sich bei dcr Untersuchung vmcb Herrn Tmibstnniii'enlebrei Kminbiegel hier folgende beraus: schlccblc Zähne. inanaelhafteKiererbildung, Woltsrache», nianaclnde In! lligen, (in 4 Fäilciil. Vererbungen gro^e Lebendigkeit, liph- the ins, Nelvcncrkrankungen, Angst, «.chicck, Schläge ans den Rücke» u. s. w. Bereits batte man nun rn anderen Städten, z. N. Braun- ichwng, sich dieser unglücklichen Kinder angenommen, um sie von ibr-in Leiden zu betteten. Auch die diesige städtische Behörde suchte die'm Knidern Hufe zu bringen. Herr Vicedircktor Stötzner an d i hiesigen Tnnbstiiiiinicnaiistalt erklärte sich aus Anfrage des StadtratbcS gc>n bereit, eine» StottcrhcilknrsuS unentgeltlich abzu- haltcn und husige städtische Lehrer mit dem Heilvertahrrn vertraut zu niachrii. Von Mitte Novemvcr b>S Ende Januar d. I. hielt nun H«ur Vlccdnektor Stötzner einen theoretisch-vraktstchen Enrsu« ab. welcher von einer grobe» Anzahl von Lehrern besucht wurde. Tie Citislistheiliiebmer beschäftigten sich nun nach dieser Zeit mit solchen mik Sprachgebr-cken behafteten Kindern und vor Kurzem wu>de nun von jedcin Theilnehmcr über da? Resultat seiner Be mühungen berichtet. Bei alle» Kindern ist Heilung oder doch be- dculende Besserung erzielt worden, ein Beweis, datz das Verfahren, welches beobachtet »nd empfohlen wurde, das richtige ist. Dasselbe stützt sich iu der Hauptsache aus Athem- und Sprechübungen, wo bei sechs »kegeln zu beachten sind: Atbme tief, sprich larig'am nnd ruhig, »"ich leiie, sprich den Vokal im Worte lang ans, sprich den ganten Satz wie ein Wort aus »nd achte bei Wörtern, die mit Consonautrn beginnt», auf den Vokal s Fast an jeder Schule be- sindct sich ein Lehrer, der an diesem Cnrsus Iheckgeiionimeii hat. Wir können Eitern, deren Kinder mit Sprachgrbrechen behaftet sind, mir empiehlen. sich an den Direktor der bctr. Schule zu wen den. dcr diejenige,, Lehrer namhaft machen wird, die sich damit be- schäiiigen. De, Unterricht ist für die Kinder, so viel uns bekannt ist, uneu Igelt sich. Tank gebührt der städtische» Behörde, welche dieser Frage näher getreten ist: Dank aber auch dem Herr» Vttedirrktor Stötzner, der in nienschrntteundlichrr Weise sei» Wissen und Können und leine Zeit dem allgemeinen Besten gewidmet. Möchte recht Vielen der reichste Segen dieser menschenfreundlichen Thätigkeit zu Thcil werden. — Tie Bureauvoistehcr der Rechtsanwälte und Notare zu Thor» habe» eine Petition an den Rricbsiag vorbereitet, um die Reaclung der Dienstverhältnisse und der Alters- und Invaliditäts- Verso,gnna der Biireauvorsteher, der Rechtsanwälte und Notare Iicrhciznttihren. Diele Peiition tilsst mit den Absichte» und Wün schen zusammen, welche denBureau-Beamten-Verrin zu Lcipzg vor Kmzem zur Er'ichlung eines Verbandes Deutscher^ Bmcaii-Beamlc» vcinnlabt haben, und die Veranstalter derselben würden sicher ollübciall aus srendige Be'heiligung haben rechnen können, wenn sic sich dabei weniger exklusiv ve,halten, nicht ledig lich das Fnler, ssc eines Theiles der Berufsqcnosskn, übrigens deS sozial besser gestellte» Theäes, sondern so, wie dies die LritnnaldeS gedachten Verbandes gedenkt, dasjenige der Gesammtheit in'S Auge gelabt hätten. Mit gleichen. Rechte wie die Bnrcauvorstehrr hegt die viel gröbere Zahl der BurcamGedilfen der RrcktSanwälte und Nolaie »nd Gerichtsvollzieher im Reiche dieselben Wünsche. Von der gegebenen Anregung, vor Allem zur Ordnung ihrer RcchtS- und Dienstverhältnisse, dürfen die betheiligten Kreise mit dankbarer Vcir,ed!gil»g Kenntnis! nehmen. An Klagen darüber, daß gerade dieser Klasse von llieichsangehörige» manche Segnungen der NrlchS- gesctze. weiche Andere schütze», nicht zu Theil we'de» können, z. B das Krank,»Versicherungs-Gesetz, hat cS seither nicht gelehlt. — Tos Angebot einer elektrischen BcleuchtungS« probe, bei der es sich »ach amerikanischem Muster um die Be leuchtung eines ganzen Stadttheils handelt, ist neuerdings den ^ städinchcn Behörden Berlins gemacht worden. In der Stadtvcr- oidiictemBeOamnilniig vom 16. Februar war der Beschluß gefaßt > worden, den Magistrat nm Auskunft zu ersuchen, ob Veisuche der elekttttchrn Beleuchtung nach dem System Brusb angestcllt sind. Rathsbeamten) "ich tdkü: Platz einschließlich ^ zur Straße „Unter den Linden". Boßstlaße. Wllhelmsvlatz, Zicthen- plak und die Straßen »m den Kaiserhof und die Dreitalligkeits- kirme nach dem Brush-Svstem elektrisch, zu erleuchte». Lre Be leuchtung toll erfolgen mit 150 Brush-Dogcnlainpen von je ll Ainpöres und 2000 Normalkeizen Lichtstärke, und zwar für den Preis von 30 Psg. die Lampe und Stunde. Dieser Preis soll sich um 16'/» Proz. billiger stellen, als derjenige, de» die Stadt ver tragsmäßig an die Allgemeine Elektlicitäiswerke-Aktienaesellschast zu zahlen hat. Tie Gcweikichait hat zugleich um die B einer Concession nackgesncht behufs Anlage einer elektrischen Ce» tralstalion aus ihrem eigene», in dec Mühlenslraße 8 vclegenen Grundstück. Von liier aus würde dann der elektrische Strom nicht nur an die voracichlagene Straßenbeleuchtung, sondern auch an alle möglichen Privatinstilute rc., welche diese Art der Beleuchtung wünschen, geleitet werden. — Wir haben in dem sitzung wvitlicti .. daß bei den letzten Anstellung, Normalbeioldungsplaiics für die im Laufe deS vorigen und des jetzigen Jahres, bei denen es sicl um 52 Beamte verschiedener Klanen handelte, ein Besoldungs- mehr nuswand von über 140,000 M. geschaffen worden sei, wäh rend ic." — hier ist ein Jrrthum unterlanten. Tie gedachte Mehr ausgabe an über 140M) M. verthcilr sich vielmehr aus alle iünf BesolbnngSarupven. und zwar aus Gruppe l.. Beamte mit wissen- schaitlicher Vocbildnna. mit 1785 M.. Gruppe ll., Technische Be amte, mit 4!),i>V8 M., Gruppe III., Verwaltungsbeamte, mit 44462 M., Gnippe lv., Buchhallerci-, Nechinings'. Kassen-und Expeditwiisbeamte. mit 23,800 M-. und G>upve V.. Äntwärtcr und Bolen, mit 20.750 M. mehr. Tie hohe Mehrausgabe ist also nicht n u r iür die Beamte» dcr Gruppe IV. nothwendrg geworden. Diese Richtigstellung unseres Referates hielten wir tür geboten. — Vorige Woche sind, wie berichtet, die Getreidehänd- ler Gebrüder Bamch und Hermann Heiler wegen Stcnerhinlev Ziehung zur Erlegung des 6sachen Betrages der dcsrandirten Steuer gei ichtlich vernrthcilt worden, was einschließlich des Welches des vom Staate consiScirtc» Getreides eine Summe von über '» Million ausmacht. Mil Rücksicht darauf cursirt jetzt folgendes Scherzwort. Frage: Wer ist der beste Münzmeistcr? Antwort: Der Staatsanwalt. Warum k Weil er auS zioci Hellern über eine halbe Million Diaik heiauszuschlagen versteht. — Hi'isichllich dcr gestrigen Notiz über das Falliment der American Exchange in Europe thcilt man uns mit, daß de» hier anwesenden Amerikaner», welche durch die obige Zah lungseinstellung in Verlegenheit gekommen, bereits in ausreichend ster Weise durch die hiesigen ainerikanischcn Banquicrs Robert Thode u. Co. Hilfe angcbotcn worden ist. — Von den an den Sammelstellen des Vereins dcr Ost- und Westvreuße» uns des plattdeulschcn Vereins „Schurr-Murr" cinac- gaugene» Geldern lür die U e b ers ch w e in m t e n sind als erste Rute 2000 Mark Herrn Oberbürgermeister vr. Stube! zur Weiter- befördern»» an das Ccntralconiilö in Berlin übergeben worden. — Dir Firma Froede und Pirschet in Pirna schreibt »ns: „Unter „Lokales" bringt Ihr geich. Blatt Nr. l05 eine Notiz über de» Grund der Havarie des vor der Manenbrücke liegenden Fahrzeuges. Wir gestatten uns hierzu, als Besitzer des Kahnes, Folgendes zu bemerken : Ter Lootse Hosniann hat bei dem Durch- iacken des Fahrzeuges den Anker gar nicht benutzen lassen: demzu folge kann bas Nichtkassen desselben als Grund der Havarie gellen. Fachleute halten die Sorglosigkeit und die Nichtbeachtung der nöihige» Vorsichtsmaßregeln de! dcr Fahrt von Seilen des Lootscn als Ursache der Havarie, denn bei Anwendung ewiger Vorsicht war eS nicht gut möglich, zu hnvariren." — Der 3. Wettkampf der Scherze und Gesänge des Allge meinen Turnvereins zu Dresden bot am Sonnabend im großen Saale des Tivoli eine vielfache Abwechselung in der reich haltige» „Ordnung". Unter den Gästen war u. A. Herr Bürger meister Böistsch zu bemerken. Die Turner lieferten ven Beweis, daß sie nicht allein am Neck rc. sich gewandt zu bewegen verstehen, sondern auch die Thatsache, daß ihnen das Gebiet deS Mnsengottcs kein unbekanntes ist. Das Concert stellte die treffliche Kapelle unserer Pioniere »nd ward mit dem Schnbcrt'schc» Turneriiiarsch eröffnet. Herr Oberlehrer Dr. Hertmann begrüßte in einer herz haften Ansprache die Erschienenen, woraus alsbald zur Wahl deS Picisgeiichls geschritten wurde. „Ter Kaffeeklatsch", dickes komische Quartett, wirkte zündend, und Mikado s sächsische Scherze fanden einen gelungenen Interpreten. O>igi»rL gestattete sich die „Ent deckung Ameukaö", zu welcher acht Indianer erforderlich waren, welchen Gelegenheit gegeben war, sich i» ihre» National-Eigcn- thümlichlriten rc. zu vroduzircn. Um an der Echtheit dcr Roth- hüute nicht zu zweitem, trug Jeder deS Jndianer-Toppelgiiartetts einen Buchstaben aus dem Rücken, durch deren Znsanuneiistellung die Echtheit der Söhne Amerikas schriftlich bekundet wurde. Nach dem Weltkompse. der aus zablreirhen Piecen bestand, kam Herr Oberlehrer Tr. Herrmann zur feierlichen Zuerkennung und Preis- veithkilung. Den ersten Preis cnipsinq Herr Nacke, der zwei Cou plets allerliebst vortrug. Dcr Preis bestand aus zwei großen Bil dern, Kaller Wilhelm und Kaiser Friedlich dmstellcnd. Ein statt licher Humpen wurde den vier männlich-m Kafsceschwestern als zweiter Preis zu Tbcil. Ten dritten Preis «kielt Herr Jeremias für ein oberbayrisches Volkslied, den bicrten der Entdeck« Ame rikas mit seiner getreuen, keulenbeschwingtcn Jndianerschaar rc. Diejenigen, welche Preislos auSgingcn, erhielten eine gedruckte lobende Anerkennung und Erinnerung an den hübschen Abend. Nicht zu vergessen seien die Chöre, ausgeführt von der Sänger- scbatt deS BrieinS unter der bewährten Leitung des Herrn Ober lehrers Zriu'pe. — Znsolae der starken Regengüsse der letzten Tage hatte sich abermals ein bedeutendes Anschwellen desE > bstroms bemerkbar gcmacht (2 Meter über Null); erfreulicherweise wird von de» böh mische» Stationen aber bereits wieder Fall gemeldet, sodaß eine abermalige Lochflnth nicht z» befürchten steht. — Der Direktor der tandwirlhschasllichen Schule in Meißen ist von dem königl. serbischen Ministern»» für Ackerbau, Handel und Industrie ausgefordrrt worden, demselben Bericht über dnS landwirlhschastliche Unterrichts' und Vereinswesen ii» Königreiche Sachsen zn «statten. — Die Wcbivnarenfabrik von Winklern. Sohn in Roch- litz feierte am Sonnabend ihr 125jährigcS Bestehen. Die Mutter — Einen recht unangenehmen Prozeß hat die Leipziger Pferdebahn durch das Verleben eines Kutschers bekommen. Gelegentlich eines Turnfestes in Plagwitz war dort der Andrang so groß, daß stets zwei Pjerdcbahnwagen aus einmal sichren. Als der vordere Wagen halten mußte, fuhr der zweite an denselben heran, so daß die Deichsel eine» auf dem Hinteren Perron stehenden Restaurateur Namens Penner in den Rücken traf. Den dadurch erhaltenen Verletzungen erlog P. Ter gegen die Pferdebahn ange strengte Prozeß siel für letztere ungünstig aus. denn sie muß, ein schließlich der Gericktskosten, circa 60.000 Mk. zahlen. — In Radebeul wurde in der Nacht zum l3. d. in der Parterrewohnung eines Hausgrundstückes in der Carolastraße ein bedeutender Diebstahl an Wäsche, Kleidungsstücken nnd sonstigen erleihung Werthgeaenständen im ungefähren Betrage von 700 Mark verübt, ohne daß es bis jetzt den klingen Nachforschungen der Behörde möglich gewesen ist, den oder die Thätcr zu ermitteln. — In unverzeihlichem Leichtsinn hat sich am 12. d. M. in Reichenbach ein 17jähriger junger Mann, Sohn achtbarer Eltem, am Eigcnthum seines Prinzipals vergangen und seinen An gehörigen schwere» Kummer bereitet. Ter innge Mensch war be auftragt worden, einen Brief, in welchem außer andere.: Werth- papieren auch 10,000 Mk. in Baarem sich befanden, nach Mylau zv tragen. Anstatt aber den ihm gewordenen Auftrag pflichtgemäß zu erfüllen, mißbrauchte er das i» ihn gesetzte Vertrauen, ging nach Hause, warf sich in das bessere Habit, verließ daraus die elterliche Wohnung wieder, wechselte aus einem Bankgeschäft einen Tausend- markschein gegen kleinere Münze um und ist seitdem spurlos ver schwunden. — Die Demokratie in Leipzig, der kränkliche Ableger der süddeutschen Bolksparteiler, ist von einem tragikomischen Geschick ereilt worden. Das Haupt der westfälischen Demokraten, Rechts anwalt Kolm aus Dortmund, ein General ohne Heer, war eben im Begriff, das im Universitätsreller versammelte Häuflein seiner Ge treuen im demokratischen Glaubcnsbekenntniffe zu befestigen, da ward's plötzlich Nacht. Der schlaue Wirth. dcr die harmlosen Politiker für Gott weiß was für Umstürzler betrachtete, hatte ihnen plötzlich das Gas abgrdreht, sodaß Herr Kohn seinen Vortrag ab brechen mußte. — In seiner Wohnung an Löhr's Platz in Leipzig fand man vorgestern Morgen emen 39 Jahre alten unvechcirathelen Kaufmann und Agenten aus Meißen in seinem Bette todt aus. Der Unglückliche hatte sich in die rechte Brustfelle mit einem Re volver geschossen und sodann durch einen zweiten Schuß in den Kopf seinem Leben ein Ende gemacht. Derselbe lebte in geordneten Verhältnissen. — Ucber de» seit Anfang Januar andauernden Streik der Le i p- ziger Steinmetzen wird uns mitgetheilt, daß nunmehr über Zweidrittel der feiernden Gesellen durch meist von auswärts heran- gezogeiie Kräfte in bester Weise ersetzt sind; cs ist demnach mit einiger Sicherheit zu erwarten, daß dieser Streik einen störenden Ein fluß auf die nunmehr beginnende Bauthäligkeit nicht ausüben wird. — In Furth bei Chemnitz tritt heute eine Postagentur iu Wirksamkeit. Dieselbe führt im dienstlichen Verkehr die Bezeichnung Furch (Sachsen). — Amtsgericht. „Ach, wie so trügerisch, sind Weiber« Herzen, möge» sie küsien, mögen sie scherzen I klagt der Schlosser- gcselle Johann Emil Oertcl, als er Zeuge von der Untreue seiner ehemals heißgeliebten Martha wurde, welche ihr Herz außer ihm noch einem anderen numeuliimm geschenkt hatte. Nachdem schon seit längerer Zeit die Eifersucht in seinem Busen Platz gegriffen, wollte rr sich selbst von dcr ihm widerfahrenen Schmach überzeugen und beabsichtigte einen unvorbereiteten Besuch bei seinem cs mit der Treue nicht allzu genau nehmenden Liebchen. Er hatte sich hierzu erst in dcr Restauration, welche in dem Wohnhause auf der Gccna- dielstraße befindlich ist. Muth angeschafft und begab sich alsdann gleich dem Kühlem nach der 3. Etage, woselbst seine Martha wohnte. Groß war sein Erstaunen, als er Thüre und Kammer offen und seinen Nebenbuhler Vorland, der nicht gewillt war, das Feld zu räumen; ebensowenig zeigte sich die Martha «billig, seinem Wunsch, bernuszukoinmen, Folge zu leisten. Es entstand ern ruhc- slörender Lärm und Oertel. darüber aufgebracht, kernen Einlaß zu finden, zertrümmerte in seinem Unmuthc eine Fensterschclde in der Koninicribüre, dinier welcher daS traute Liebchen verborgen blieb. Aus die Frage des Vorsitzenden. Herrn Amtsrichter Brückner, ob O- das Mädchen ehelichen wollte, erklärte er entschieden „Ja!" Das als Zeugin abgehörte ungetreue Mägdelein hingegen ver sichert : „es war eeacnilich nich meine Meinung!" Der Angeklagte kann gleich Lion« nach dieser Aussage ausrnse»: „Martha! Martha! Du entschwandest, all mein Gluck nahmst Du mit mir!" wird aber hoffentlich nach den Ergebnissen der Beweisausnahme dahinter gekommen sein, daß es besser war, jetzt alö zeitiger Thor zu gelten, als durch Hymens Bande an ein ungrtrencs Weib aus Lebenszeit gefesselt zu sein. Unter Berücksichtigung dcr Gering fügigkeit des entstandenen Schadens, sowie des Zustandes, in dem sich vcr jugendliche Sohn Vntkans damals befunden, erkennt der Gerichtshof, dem Anträge des Herrn Amlsanwcilts Schramm gemäß, wegen Sachbeschädigung auf 10 Mk. und Ruhestörung auf 3 Mt- Geldstrafe als entsprechende Sühne. — Zu einer Schraube ohne Ende gestaltete sich die Privatklage des Fabrikbesitzers Ivb. Fried rich Ewald gegen de» Schriftsteller Adolph Gasscct, Redakteur des mittlerweile (»ach dreiwöchentlicher Lebensdauer) tonst entschlafenen „Neuen Calculaiors an der Elbe" und den Buchdruckeceibcsitzer Richard Scllnick, Redakteur und Herausgeber des „Lokal- und GetchäftsanzeigerS kür Neustadt und Umgegend", welches Blatt nach Aussage Sclluicks in 250 bis 300 Exemplaren Auflage er scheint. Wie bereits im Februar gelegentlich einer Gerichtsver handlung rcserirt, ist Ewald Verlaasbuchhändler und Chefredakteur mehrerer Zeitungen. Als Verlaasbuchhändler wurde ihm von den beiden Angeklagten der Vorwurf gemacht, „Schund', Schand- nnd Schauerliteratnr" herauszngeben, vor welcher Schriftsteller Gassert in einem geharnischten Artikel namentlich die Tienstbntenwelt väterlich und ernst warnte, dabei ans die Volksbibliothek hin weisend. In dieser Verhandlung wurde Scllnick als Redakteur zu einer Geldstrafe vernrthcilt. Gassert, dcr damals als Zeuge figu- rirte, bekannte sich offen als Autor des inkrim. Opus im „Neu stadt« Lokal - Anzeiger". Durch dieses Bekeniitniß beschwor G. gegen sich selbst eine Privatklage heraus, die zugleich mit anderem durch ihn verursachten, in Mittbäterichast Sellnicks begangenen Beleidigungen vom Schöffengericht aus's Neue zur Verhandlung gelangten. Bei der Verhandlung selbst ging es ziemlich heiß her; mehrmals wurden die Parteien zur Ordnung verwiesen. 4/ic er regten Elemente vermochten nur mit Mühe ocm Mnchlgcbote sich zn fügen. Auf ein Referat in dem Sclliuck'schcn An;eig« folgte eine mocniante» pikant gehaltene daraus bezügliche Notiz in dem
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