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Dresdner Nachrichten : 03.04.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187404031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-04
- Tag 1874-04-03
-
Monat
1874-04
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.04.1874
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M-LLL'«!! .»«Lrl,il-ra1, U. »bon» ««rtElstdr. lich durij d,. »ostl?«7r. «n«e,n« IkUMMkrr, I N,r. »ufl»,e: 23000 gllr di« NtiSgad« «Ina«« I»ndl»r vianuicripl« wa-hl Pch dik Sikdactto« nichl »rrdlndlt-h. Jnserat«n>rlnn°dme ou«. ivärts: Ullck V«»I»« in Hamburg, vrr- It», Wien, Lrtbjig. Baiei. «r»«lau, nranisuri a. M. — L»L «o»,« in Berlin, iietdjtg, Wien, Hamburg, ijranlsuri a. M,, Mün chen. — Vaud« ch i v. in granksurl o. M. — r«. »»isst in llbemni». — n»- r«Z lmiitt«, Kalilar id La, in Pari». Tageblatt für Unterhaltung nnd Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch L Neichardt ln Dresden. Verantwort. Nedacteur: Inlins Ntlchardt. IgyfrrLtelveroene> ir fttaLe 13 angenommen dr» Ab.« Uhr, Vonnta?» di» Mittag» 12 Udr. In Neuftabr: aroHe Kloster. Hasse btL Abd. k Udr. loaltiacn Pctitzetle kostet 1ä Pfa. itinqesandt dir Zeile 3 Ngr. Eine (Garantie sUr da- nächttlnalge Erschein nen der Inserate wird nicht gcgaoen. 5ln»w8rt«fle Annoncen« Auftrogc non imü unde- kannten Ilrmcn u. Per sonen inserirctt wir nur gegen Pränumerando^ ZakNnng durch Bri.'s- marken oder Postein-1! - lang, v Silben kost» l-2 Ngr. Auswärtige keinen die Zahlung au.li auf eine DrcSdncrIir:na anweisen. Tie Exp. Nr.S3. Neunzehnter Jahrgan«. Mttredacteur: vr. «mtl nioro^. Dressen» Freitag» 3. April 1874. Politisches. Von Seiten eines hervorragenden sächsischen ReichStagSaba,e- ordneten erhalten wir ^nachstehende Schilderung der augenblicklichen Lage des Reichstags in Bezug auf Gewerbeordnung und Militär ge setz: Wegen der Abänderung der Gewerbeordnung sind im Reichs tage von 2 Commissionen Berichte erstattet worden; der eine über den Gesetzentwurf des BundeSratheS» der andere über die Petitionen der Gewerbtreibenden. Der elftere lehnt die Bestrafung des Con- tractbruchcS ab, empfiehlt jedoch Gcwerbegerichtc. Auf Anregung der Abgg. Prof. Beseler, vr. Bamberger und anderen, namentlich auch sächsischen Abgeordneten» wieAckcrmann, Günther, v. Könneritz, vr.Pfeiffer und Anderer ist soeben eine freie Commission zusammen- getreten, welche eingehende Bcrathnngcn gepflogen und beschlossen hat, die Wiederherstellung der auf Bestrafung des Contractbruchs bezüglichen Paragraphen des Gesetzentwurfs iir etwas veränderter, Fassung zu beantragen. Der Antrag ist bereits eingcbrncht und von ca. 70 Abgeordneten, namentlich der rechten Seite, unterzeichnet. Als Antragsteller wurden gewählt: Prof. vr. Beseler, vr. Bähr (Cassel) und vr. v. Sarway (Würtembcrg). Außerdem ist von den Abgg. Ackermann und Günther, denen sich noch eine Anzahl anderer Mitglieder dcs HauscS, aus Sachsen: vr. Pfeiffer, v. Könncritz, Richter, v. Nostitz-Wallwitz, Koch, vr. Schwarze angeschlossen haben, folgender Antrag eingebracht worden: In dem Gclctz, betreffend die Abänderung einiger Ncstim mnngen der Gewerbeordnung, ist nach dem ersten Artikel Fol get! clnzuschalten: Zweiter Artikel. Der K I1:i der Gewerbe ordnung wird amgeboven. An seine Stelle tritt folgende Be stimmung: 8 ii:r. Geselle» und Gchilicn baden Arbeitsbücher zu führen. Dieselben sind dazu bestimmt, neben den Angaben über Person, GcvuitSorl und Geburtstag des Inhabers Nach- weise darüber auszunehmen, bei welchen Arbeitgebern und wie lange derselbe in Arbeit gestanden hat. Auf Verlangen der Gesellen nnd Gehilfen können In die »Arbeitsbücher auch Zeug nisse über die Befähigung und die Führung aufgcnommcn wer den. Diese sind auf »Antrag der Betbeiligten und, wenn gegen den Inhalt sich Nichts zu erinnern findet, von der Gemeinde behörde kosten- und skeinpclsrci zu beglaubigen. Die 'Arbeits bücher werden während der Dauer des Arbeitöverhättnisscs von dem Inhaber selbst aufbcwahrt. Mit Geldstrafe biö zu Dreißig Mark oder Hakt wird bestraft: 1. der »Arbeitgeber, weicher einen Gesellen ober Gehilfen, Verein in Ordnung befindliches MbeitS» buch nicht vorzuzeigen vermag, in Arbeit genommen datier.Der Geselle oder Gehilfe, welcher» ohne tm Besitz eines solchen Bu ches sich zu befinden, in »Arbeit getreten ist. DieEvlitrolbchör- dcn sind befugt, die sonstigen Bestimmungen über die Aus stellung und Einrichtung der Arbeitsbücher zu treffen. Der Bericht über die Petitionen der Gewerbtreibenden, erstattet vom Abg. Jacobi, lautet vollständig abfällig; aber auch gegen diesen Bericht, wenn er überhaupt zur Verhandlung kommt, wird Oppo sition erhoben werden, wenn auch mit wenig Aussicht auf Erfolg. Das Interesse des Reichstags wird gegenwärtig so vollständig kstrch das Militärgcsetz in »Anspruch genommen, daß die Gewerbeord nung nicht allgemein die Thcilnahme findet, die sie verdient. Wie Mannt, hat der Bundesrath alle bisher zu tz 1 des MilitärgesetzcS gemachten VermittlungSvorschläge bestimmt abgelehnt und besteht auf der dauernden Friedenspräsenzstärke von 401,000 Mann. »Weniger die augenblickliche Bewilligung dieser Zahl als die Vcrzicht- leistung auf künftige Mitwirkung bei der Feststellung des Friedens- etats ruft bei einem großen Theile des Reichstags Bedenken hervor. Obwohl für Militärzwecke bereits Außerordentliches geschehen, ist man Angesichts der politischen Lage doch geneigt, auch jetzt wieder die Forderung der Regierung für einige Zeit zu bewilligen; man will aber nicht auf die Mglichkeit verzichten, in künftiger Zeit eine wesentliche Erleichterung der Militärlasten hcrbeizuführen. Die Stellung der »Parteien ist etwa folgende: die Fortschritts Partei will in ihrer Mehrheit in keinem Falle auf die constitutioncllen Bewilligungsrechte verzichten und am liebsten nur Bewilligung von einem Jahre zum andern bei der Äudgetberathung. Es wird der selben aber mit Recht cingewendct, daß man nicht in jedem Jahre die ganze ilrmceorganisation in Frage stellen könne. Die National- liberalen ' nd in arrwr »Verlegenheit und suchen eifrig nach einem Vermittele ngsvorschlag, der ihnen nicht allen liberalen Nimbus rauhe. Bismarck cdroht sic niiOlfeinem ganzen Zorne und die Mehrzahl dürfte schl eßlich mit dein Bundeürathe gehen, ein Theil aber und namentlich der Abg. LaSker will die parlamentarischen »Rechte nicht für immer opfern und v. Forckcnbcck suchte deshalb eine Vermittlung durch prov sorische Bewilligung auf etwa 5 Jahre. Dieser zweck mäßige Au weg ist aber voin Bundcsrathe, der auf einer definitiven Regelung bc teht, bestimmt abgelehnt worden. Die N 'chspartci hat durch Gras Bethusy-Huc eine Ermäßigung «er gefordert n 401,000 Mann auf durchschnittlich 385,OM Mann vorgeschlagcn: dieser Vorschlag hat aber keinen rechten Anklang ge funden, wei> er die Principfrage wegen der konstitutionellen Rechte nicht löst. ; >ie Partei wird voraussichtlich für den Vundcsrath stimmen, eben v die Altconservativen. Dagegen wird sich das ultramontane Centrum unbedingt ab lehnend vorha, en und wahrscheinlich vereint mit der Fortschritts partei, vielleick einem Theile der Nationalliberalen, lferficr den So cialdemokraten. Elsässern, Polen u. s. w. die BundcsrathSvorlage möglicherweise um Falle bringen. Findet si> dann nicht im letzten Augenblick vor der dritten Lesung noch e l Ausweg und giebt der Bundesrath durchaus in ÄichtS nach, sc nässen Conflicte entstehen, deren Ende gar nicht ab- zusehen ist. B. marck will abgehcn oder der Reichstag soll aufgelöst w^dcn; cs war. ber sehr zweifelhaft, ob Neuwahlen ein wesentlich anderes Resultat aben würden, und jedenfalls würde das junge deutsche Reich ei Krisis zu bestehen haben, die seinen Gegnern sehr willkommen sein ürde. Sehr schwierig ist auch die Stellung der sächsischen conscrvati- pen Abgeordneten. Stimmen sie für dir Bürlage, so wird man ihnen vorwerfen, daß sie die Rechte des Volkes preisgeben, den Con- FMtionali-mus verleugnet, der Herrschaft des MsiitapttzmnS für ewige Zeiten zugestimmt haben. Stimmen sie aber gegen die Vor lage, so wird man sie beschuldigen, daß sie vereint mit den Rothen, Schwarzen und sonstigen Gegnern des »Reichs dazu beigetragen haben, dessen inneren und äußeren Frieden zu gefährden. Vielleicht findet sich durch Verhandlungen derjenigen Mitglieder des Reichstags, die während der Ferien in Berlin geblieben sind, ein befriedigender »Ausweg; die Aussichten sind aber trübe! Locales und Sächsisches. — Der ordentliche Professor des römischen Rechts an der Uni versität Leipzig, der Geheime Hosrath vr. zur. Schmidt, derzeit lievtor mLßintivus der Universität, hat das »Ritterkreuz vom Ver dienstorden erhalten. — Wenn sich das Frühlingswetter gut anläßt, gedenken Ihre Majestäten der König und die Königin, wie wir vernehmen, alsbald nach Ostern die Villa in Strehlen zu beziehen. Im Sommer wird, wie üblich, dasHoflager in Pillnitzaufgeschlagcnund man nimmt be reits jetzt dort mehrere bauliche Veränderungen nach den Wünschen des Königspaares vor. — Am Mittwoch hat der Chef der obersten Aiiiitär-Eramina- tions-Commission des Reichs, der preußische General von Holleben, Dresden verkästen und sich nach Berlin zurückbegcben. Wie wir hören, ist derselbe im höchsten Grade befriedigt gewesen über den Zustand, in dem er das sächsische Cadettenhaus gefunden und er hat seine Befriedigung wiederholt gegenüber dem Kriegsminister Fabriceund demCommandantcn des CadcttenhauseS v. Welck ausge sprochen. Er nahm wiederholt und sehr eingehend Kcnntniß von den Einrichtungen und Leistungen des Cadettenhauses. Die von ihm geprüften Selektaner haben ihr ziemlich schwieriges Examen sämmtlich gut bestanden; einer der jungen Männer sogar vorzüglich, was, wie man uns versichert, stets die besondere Belobung des sich so AuSzeichnenden durch Sc. Maj. den Kaiser nach sich zieht. Auch die Zöglinge der 1. Division bestanden sämmtlich zur Freude des Generals von Holleben ihr Examen und sind nunmehr fähig, in die Armee als Portepeesähndrich einzutreten. Wenn man von gewisser Seite hoffte, die Inspektion des Generals von Holleben werde eine theilwcise Abzweigung der obersten Elasten des Cadettenhauses und ihre Verlegung nach der Ccntralcadettenanstalt in Lichterfelde nach sich ziehen, so freut es uns versichern zu können» daß das Ergebniß jener dankenSwerthen Untersuchung die urwEmmert« Fortexistenz der vaterländische« militärischen BildungSgnstalt in der Heimath ergeben hat. — Der Wasserstand in Dresden ist seit vorgestern Mittag von 47 Cent, bis gestern Mittag um 13 öent.» also auf 60 Cent, und dann bis Nachmittag nach 4 Uhr bloS noch um 2 Cent, gewachsen. Aus Prag wurde gestern mir geringes Steigen des Wassers ver meldet. Nach den neuesten Nachrichten ist ein Hochwass er fast kaum zu fürchten» da aus Böhmen über den Wasserwuchs der (Abe keine Mittheilungen weiter vorltcgen. Die Moldau ist bei Prag nur 15 Zoll über die gewöhnliche Höhe gestiegen, also mag nur die kleine Elbe durch das im Riesengebirge stattgehabte Thau-und Regenwetter angeschwollen sein. — Die königl. sächsischen Staatsbahnen fahren fort, sich als die ergiebigste Einnahmequelle unseres Staats zu erweisen. Wie wir vernehmen, haben sie laut nunmehr abgeschlossener Erhebungen im statistischen Bureau der Gencraldircction der StaatSbahncn in den Monaten Januar und Februar das hübsche Sümmchen von 2,068,000Thlr. eingenommen, d. i. 282,000Thlr. mehr als in den selben Monaten des Vorjahres. Mein auf die 28 Tage des Fe bruar fällt eine Mehreinnahme von täglich über 64M Thlr. Seit den entsprechenden Monaten des Vorjahres ist das Schiencnnctz der StaatSbahncn nur um 2 Meilen auf der Strecke Löbau-Ebersbach größer geworden; diese aber haben nur wenig zu den Mehreinnahmen beigetragen. — Am 1. April feierte der Professor am hiesigen Polytechnikum, Herr August Nagel, Ritter re., sein 25jähriges ÄmtSjubiläum, zu welchem ihm von seinen Amtsgcnossen und Schülern zahlreiche Be weise von Liebe und Dankbarkeit dargcbracht wurden. Schon am frühen Morgen gingen eine große »Anzahl Briefe und Telegramme ein, welche zum Theil aus weitester Ferne Festgrüße und Glückwün schc brachten. Gegen 10 Uhr erschien eine Depntntidn, welche im Namen der Männer, welche im Laufe eines Vicrtrljahrhündcrt seine Schüler gewesen waren, dem Jubilar als Zeichen ihrer Dankbarkeit einen Brillantring, „schlicht und einfach nach Außen, wcrthvoll und gediegen nach Innen, ganz entsprechend dem Wesen des Jubilars", ferner eine kostbare Taschenuhr, „zum Zeichen dessen, daß er seine Zeit stets so gut habe auszunutzen verstanden," und endlich ein reich ausgcstattetcS Album mit über 170 Portraits von ehemaligen Schillern überreichte. Hierauf übcrbrachtc eine Deputation von Studirendcn des Polytechnikums im Namen der Gesammthcit eine Adresse sowie eine Deputation der Jngenicur-Abtheilung, welcher der Jubilar soeciell Vorsicht, gleichfalls eine Adresse und einen silbernen Pokal mit entsprechender Widmung. Endlich erschienen noch die^ AbtheilungSvorstände vom Polytechnikum, um ihrem. Kollegen im Namen des Lehrerkollegiums die herzlichsten Gliick- und Segenswünsche auszusprechen, sowie daß diese Kraft dem hicsi, gen Polytechnikum noch recht lange möge erhalten bleiben. — lieber Lejchcnverbrennung schreibt man der „Bcrl. V.Z.": In wenigen Wochen wird der Cioil-Jngenicur Friedrich Siemens in Dresden den ersten Ofen zur Lcichenverbrcnnung vollendet haben, mit dem Versuche über die Brenndauer und den Brennmaterial- Verbrauch gemacht werden sollen. Die Commnncn von Dresden (?) «nd Leipzig haben sich bereit erklärt, dieses System sofort fakultativ anzuwenden, wenn die ans dm Versuchen gewonnenen Resultate entsprochen haben werdm. Siemens glaubt, daß bei der enorm hohen Temperatur seiner Gasöfen der VerbrennungSproceß kaum eine Stunde dauern dürste. Der Ofen »nt Esse käme auf.ca. . Rest 8500 ff. zu st,Hm. -- Auch aus London meldete am 28. März das verthcist «erden. British Radical Journal die vollzogene Bildung eines „Verbren nungs-Vereins" (Ocomation Loeiotx), welcher sich die Aufgabe ge stellt, allmälig die herkömmliche Beerdigung der Leichen durch Ver brennung zu verdrängen. Der Verein hat seinen Sitz Great Win chester Buildings in der City. — Oesscnt liehe Sitzung der Stadtverordne ten. den 1. April. Der Herr »Vorsitzende trägt unter »Anderem ein Dankschreiben des nunmcbr aiiögcichiedciien Eastcllanö »V c - nuö iür das gestern von uns erwähnte Abschicdögeschcnk vor. »An seine Stelle tritt von heute ab der srühcrc Schnciderobcr- mcistcr Steinmann. Der zur Verthcilung gelangende Rechen, schaitSbcrlcht der hiesigen Sparkasse aui das Jahr 1872/73 be legt, daß der Geschäftsgang in diesem Jahre ein bei Weitem re gerer gewesen, alö im »Vorjahr. »Während Ende 1872 das Gut haben der Einleger 3,364,786 Thlr. betrug, beziffert cS sich Ende 1873 ans 3,828,533 Thlr., hat sich also erhöht um 553,747 Thlr. Neu eingelegt wurden im Jahre 1873 1,556,584 Thlr. In diesem Jahre ist ein Ucbcrschiiß von 44,616 Thlr. erzielt worden. »Auch die Zahl der O.uittlingSbüchcr ist milden Mehrcinlagcn beträchtlich gewachsen; »872 am 31. Dcccmber waren 61,555 Stück in Umlauft während Ente 1873 68,383 dergleichen sich in den Händen der Einleger bc-anden. Erwähnt fei noch, daß der ge lammte jährliche VcrwalkungSauswand I34tt3Thlr. beträgt. — Wiederum stand ein Bericht deS VcrwalknngöauSschusscS über die Verlegung tcö Ncustädter Wochenmarkleö aui der LaacS- ordnung, ward aber — nochmals abgcsctzt, weil noch nach Be schlußfassung dcS Ansschnsscö nach Drucklegung dcr ragcsortnung vom Stattrath eine Eingabe dcö.Klrchcnvorstandcs tcr Parvchie Neustadt wegen dieser »Verlegung hcriibergcgcvcn werten ist, die denn doch nicht so, wie der Protest der «8 Ncustädter »Bürger, ruhig übergangen werden kann, denn weder der Stadtrath hat sich durch die im »Protest au'gesteUtcn Gründe in seiner »Anschauung nur irgendwie inodcrirt, noch hat terVcrwal- tuiigSansichuß dieses Coucgs sic stär beachtlich gesunden. Der Kirchcnvorstand protcstirt gleichfalls, iül rt verschiedene Grünte, die mit denen des »Protestes identisch sind, au uud betont na mentlich, daß ein Theil des »Platzes, über welchen der Stadtrath bereits verfügt, Eigenkbi»» der .»Zieche sei. Die Wendung der Sache schien auch dem diesseitigen Eoliegium neu und wohl be achtlich, und astkrdingS muß cS sehr Wunder nehmen, den Stadtrath darüber nicht unterrichtet zu sehen, daß ec aui diesem Plnbc nur ihcil- weiic Hcrr ist. Aus »Vorschlag des Vorsitzenden stellt das Eollcgium zunächst die Anirage an de» Rath: ob und nie weit die Stadt in der Verfügung über diesen »Platz beschränkt ist. Ein Antrag dcö Stadtv. »Apotheker Hostmanu: den Stadkrath zu ersuchen, er wolle erwägen, in wie weit die Reinigung sämmtlichcr Straßen der Stadt in städtischer »Regie anssührbar und räthlich ist, wird angenommen. Zu baulicher Veränderung in der Nathotöchtcr- schuke werden neuerlich noch U>0 Lhlr. beipilligt. Ein vom Stadtv. vr.Chalybäiis entworfenes Rccommunicat an ten Stadt- rath, welches sich gegen die Verwendung deS früher Roßberg'schen Grundstücks zum Neubau dcrKindcrpflcganskalt ausspricht, findet nach Form und Inhalt Genehmigung, ebenso wird dem Ankauf der Grundstücke Nr. 31 und 32 an der Wcißeritz bcigctrctcn und yach »Verhandlung über einige unwichtige Angelegenheiten voll zieht daö Collegium schließlich scincrscitS die Käufe über die bekannten Sonntag'schcn und Gasse'schcn Grundstücke. Erstcrer erhält im Ganzen 116,356 Thlr. und letzterer 23,660 Thlr., beide Summen werden aiithciiig vom Ministerium und von der Statt getragen. Der Staktv. Sonntag, der mm leine bicrortige An sässigkeit verliert, meldete bereits heute schriftlich scincu dcm- nächstigen »Austritt aus dem Collegium an. — Herr I)r. mod. Fritz Scbnrig schreibt UNS: „ES wird manchem Ihrer Leser gewiß angenehm sein, etwas über die Geschichte der jetzt io ost besprochenen TranSsusion zu vernehmen. Die Operation selbst wurde an Thicren schon 16.57 von Christoph Wrcn in Vorschlag gebracht, von dem Engländer Lower anSge- führt, indem er die große Ha'ö ich lag ater eines Hundcö öffnete nnd Blut in die große HalS b l u tader eines anderen Hundes überlcitcto. Am Menicben wurde sie zuerst 1666 von Dcnvö in »Paris auSgciührt. und von Lower, welcher sieb als Erfinder der Methode auSgab, weiter gepflegt. »Andere meinen, daß schon 1615 die TranSinsion bekannt war. Zur Ausübung der Opera- tion nahm man damals schon ein Schaf oder.»alb/band cs lest, ll>aß cS sich nicht rühren konnte, öffnete dem Tbicrc eine Schlag- Ader am Halse oder Fuße, steckte die Spinc cincö Röbrchcne von Messing, Silber oder Bein in die geöffnete Schlag ad er deS ThiercS, darauf die andere Spinc des Röbrchcns in eine geöffnete Bkutadcr an Hand oder »Arni tcSMenschen, und liest so viel Blut durch den eigenen Druck der Schlagader überlaufen, «IS iür den gegebenen Fall nützlich erschien.^ Auch damals schon wurde die Unbequemlichkeit tcs sieben Röhrchens bei ber Operation cingeicben, und man nahm zwei Röbrchcn, welche in einander geschoben werte» konnte», oder solche. die durck' eine» biegsamen Eanal, von einer Schlagader eines Tl ic rcö, der Luitröbrc einer Heime oder Ente gefertigt, zuiammcn- l'ingcn, durch welche die Operation bcauem gemacht werden konnte. Die Operation wurde damals angcwcndct bei »Podagra. Schwindmcht, Scharhock, nach großen Vcrbliitimgcn u. s. w„ ja man hoffte sogar alte Lenke wieder jung zu machen, und die döicn Temperamente I» gute zu ändern. Leider hatte man da mals wenig gute Erfolge, sodaß das Parlament zi> »Paris >668, und die päpstliche Regierung zu Rom die Operation verboten. Mas die neuen Ersabrimgc» lebrcn wetten, muß von der Zu kunft abgcwartct weiden. — Wäbrcnd sonst die Versanimlimgen kcS Fraucnvcrkaiitcö kaum die Masse der Tbcilnchmcriimcn raffen konnten, war die vorgestrige in Braim'S Hotel merklich ichwächcr bestickst. Hat der »Verein seinen Zweck vcriebllst Bestick er keine Anzicbinigv- krait mchr? Gott behüte! Dankbar erkannten die Mitglieder an, daß durch den »Verein das Flcstck' reist billiger geworden, daß die NichtvercinSflcstchcr. »»' die Kundschaft zu behalten, setzt mit sich reden lasse», daß Butter, Brot, Milch, Kartoffeln u. s. w. bei den Lieferanten in schmackhastcin Zustande nnd billiger alS sonst zu haben sind »nd daß aste ankeren Händler moralisch gc- nöthigt sind, ihre Lcbciismittclpreisc nach den billigeren dcö FraueiivcrbandcS zu rcguUrc». Wen» solche Rcstiltatc borlicgcii, dl: wesentlich den Beinühlmgcii der Frau Präsidentin IR.Ham.il- toii-Grubcrt und dein Eoiiiito zu danken sind »nd imscrcr ganze» Stadt zu Gute kommen — woher vorgestern die Tbeilnabme von nur 366 Frauen und die heiligen Debatten nntcr diesen Wenigen / J-Ec Sprecherin begann mit der Antwort aui diese Frage: daö Eoinitö bat aste Welt durch die esgeiimächliac Erhöhung der VerciiiSbciträgr ans kaS lauiende Vierteljahr von 5 aui 7' Ngr. überrascht. Dies aber doch für die cigcnkiichcn Zwecke deS Vereins? Ja, wenn das wäre! Nein, gewisse Elemente ver suchen cS, den simgen »Verein ans ihm iclst noch lerne liegende Bahnen zu drängen. Sic wollten für die Vcreinsinitgiicdcl ein Dienstnachweisiingöbiirca» errichten; anö den neuen 2' -: Ngr. sollen die Regiekosten bestritten, der nach Abzug derselben vcr- abcr an die 6 mit rer Sack e betrauten Dame» Dieser Plan fand i» der Versammlung solchen
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