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18 »Dresdner Nachrickten" Etük 18 Sonntag. 21. Mai 1VV2 Nr. 14V auffallender Schärfe gegen die ..nur zu moderne" Chirurgie. Latz Schwein«ger der operativen Heilkunde wenig wohlwollend gegen übersieht, ift bekannt. In dem letzt vorliegenden Bericht per wahrt fich Schweninaer gegen den Vorwurf. daß in dem von »dm geleiteten Krankenhaust zu wenig operiert werde. Nach seiner lleberzcuguna würde lnutzutage eutschirde» zu viel operiert. Eine Ärautheit nach der andere» solle der Chirurgie zugänglich gemacht werden: dieser Weg, auf dem der Arzt vom chirur gischen Handwerker verdrängt werden solle, scheine nicht der richtige zu sein. Die allzu schnelle und deshatv überraschende .'.»nähme an rein technischen Erwerbungen innerhalb der chirilr- giichen Spezialität habe eine lleberentwicklung dev Mutes ge zeitigt. de», nicht-- mehr unmöglich, und eine Leichtigkeit v«r Migenblicklichen E'ntichliehuiigssalngkeit überhand nehme» lasse», der alle- erlaubt scheine, Die Chirurgie, die innerhalb der eng gesteckten Pfähle ihres Faches nichts lebe und nichts kenne als die ihr au» der Eigenart ihre» Feldes erwachsenen Ideen- Verbindungen und BehandlungSveriährcu. vergesse nur zu oft, dag eS auch andere Wege gebe, die zum Ziele führen, „schritt »in Schritt" — so äußert sich Schweninger — „wich der Arzt vor de», glücklicheren, ersolggesegneten Chirurgen zurück: und wir »»isseu heute es u»S gefallen lassen, wen» der Wahnsinn dort Driumphe feiern darf, wo der Mechanismus kürzester und verallgemeinernd»«! Schlußfolgerung sich der abergläubischen Geister bemächtig hat. Wenn der Einschnitt i» die eitergesiillte Haut eines Fingers Erleichterung ichasst, wie übrigen« auch und besser ost der natürliche Durchbruch, weshalb soll nicht der Eiter aus dem Bauchraum. aus der Brust, aus dem Gehirn, aus dem Rückenmarkskanal immer künsllich entleert werden. Die Aus gabe der Milz, die Bestimmung des Wurmfortsatzes kennen wir nicht: ergo sind das überflüssige Orpane. und wir schneiden sie fort, wenn sie verändert lind. Ser Mensch hat zwei Niere», viele Drüsen ufw.. weshalb soll ich nickt eine davon entfernen, wenn sie mir „gefährlich" verändert erscheint'?. Die .Epilepsie entsteht durch Veränderungen in den Rindcnseldern des Ge hirns": t-i-oc, „heile" ich die Epilepsie, indem itch a»S dem Ge hirn ein solches Nindenseld wegichncide. In einer Gallenblase sind Steine: ich schneide die Gallenblase aus. dann können keine Steine mehr drin sein." Wir entnehmen diele Ausführungen einem Bericht des „Berliner Lokal-Anzeigers". Wenn diele scharfen Stellen gegen die Chirurgie in dieser Form von der genannte» Zeitung nickt willkürlich aus dem Zusammenhang gerissen sind, dann liefe der Zwist Professor Schweninaers gegen die Chirurgie schließlich gus das Rezept hinaus: WeNn D» Zahnschmerzen hg», so halte es aus! Laß ja nichts dabei macken, vor allem, laß den kranken Zabn nicht ausziehen. Die Zahn schmerzen werden sich schon von selb» wieder «eben! * lieber die Ausgrabungen in Aiiur und Babylon gibt die Deutsche Orientgesellschast in dem 26. Heft ihrer „Mitteilungen" eine liebersicht. Welch gewaltige Schutt- massen in Babylon zu bewältigen sind, davon geben einige Zahlen einen Begriff: In dem von Ende Juni bis Ende Tezem- ber vorigen Jahres freigelcgteii Abschnitt out dem Kasr waren au, einer Fläche von rund 6400 Geviertmeter bis zu 4 Meter und darüber Schutt abzutragcn. Nicht wcnigcr staunenswert ist aber auch die Bautätigkeit N e b u k a d n e z a r s: nur „m einen Palast seines Paters Nabopolassar mit dem scinigen auf gleiche Höhe zu bringen, hat er eine massive Pslasterauthöhung von 1,20 Nieter vorgcnomme», die auls einer Fläche von 0200 Geviertmeter nachgcwiesen werden konnte, vermutlich aber eine bedeutend größere Ausdehnung gehabt hat. Bei der in der Berichtszeit (vom September 1004 bis März 1905s von neuem in Angriff genommenen Untersuchung der Stadtmauern von Babylon sind Bauurkunden zutage gekommen, die manche strittige Frage ihrer Lösung näher bringen werden. — Die andere große Ruinenstätte, welche die D- O,-G. anszugraben unternommen hat, d>e alte assyrische Hauptstadt Assur. erweist sich andauernd als außerordentlich ergebnisreich. Die ihrer ältesten Anlage nach aus dem 14. vorchristlichen Jahr- hundert stammende Kaimauer an dem die Stadt östlich be grenzenden Tigris ist auf eine Strecke von fast E.< Kiloine'er vollständig freigelegt worden: die löbliche Gepflogenheit der assyrischen Könige. Ziegel und Steinanadcrn mit ihren inichrift- lichen Berichten in die Bauwerke einzusügen, gibt die Möglich keit. die Erneuerungsbauten, die an dieser dein Anprall der Wogen immerfort ausgcietzten Stelle bis in die letzten Zeiten des assyrischen Reiches jeweilig nötig wurden, der, Zeit nach genau festziilegen. Am nördlichen Steilabsall des Stadthügels, an dem übrigens nach dem Grabiingsbefunde höchst wahrschein lich in alten Zeiten ebenfalls ein Wasserarm entlang floß, konnte die genaue Erforschung zweier gewaltiger massiver Be festig ungs werke beendet werden. Auch die an diese Bau werke anstoßenden Ruinen, das große Ratio nalheilig- tum des Gottes Assur. das sich einst auf der 'Nordostspitze des Hügels in wunderbar beherrschender Lage erhob, sowie ein be nachbarter altatsyrischcr Palast wurden weiter bearbeitet. — Eine reiche Fülle von Einzelsunden vervollständigt das Aus- grabungsbild: beschriftete Tontaseln wurden in größerer Menge gesunden, viele darunter ganz erhalten: ein Wandschmuck aus Z i e g e lgl a > u r von ungewöhnlicher Form konnte aus Bruchstücken wieder zusammengestellt werden: zahllose Tovf- scherben. bemalt und emailliert, mit einer Iülle ornamentaler Zeichnungen, die zur Entwicklungsgeschichte des orientalischen Ornaments sehr brauchbare Beiträge liefern werden: aus Bruch stücken von Basaltlava-Skulvturen tuerdeu sich mög licherweise Tiergestalten zuiammenfiigen lasten, durch dis unsere Kenntnis von oltassyrischer Plastik bis „m das Jahr 1100 v. Chr. hiuantaerückt werden würde. Angesichts der durch die neuen Inschriften wiederum vermehrten Zahl bisher unbekannter Köniasnamm wird eine von Prof. Delitzsch zusammengestellte und von Professor, Sarre bis in mittelalterliche Zeiten fort- aestihrteListe sämtlicher Herrscher, die im Zweistromlande regiert baden, sicherlick» ein sehr willkommenes Hilfsmittel sein. Diele Zeittafel ist zBammen mit einer nicht weniger brauchbaren llebersichtskarte ber alten Kulturländer Vordercniens. die alle wichtigsten geschichtlichen Namen enthalten dürste, den Mit gliedern der Deutschen Orient-Gesellschaft vor kurzem zugestellt worden. * 1 18 000 Marksür eine P a i e. In London wurden am Mittwoch bei Christie für eine orächtiac alte 'Nanking- Porzellanvase 118000 Mk. gezahlt. Die Pole gehörte der be rühmten Huth-Sammluna au: Mr. Huth batte 500 'Mk. für die VasegMeben. Die eiförmige Vase ist etwa 10 Zoll hoch und zeigt auf einem reich marmorierten blauen Grunde schön ge malte Zweige blühender, Ptlauinenbäume. Als die kostbare Vase bocl>gehalten wurde, äußerten sie zahlreich erschienenen Kunst händler und Sammler laut ihr Entzücke», »ud aller Augen wandten sich auf Mr. Duveen und Mr. Partridge, die beide vas Kiin-stiverk erstehe» wollten, bis es schließlich dem letzteren zusiel. Der Taq brachte im ganzen 500 000 Mk.: es wurden melirer- hode Pre'se erzielt. So ginge» eine schöne chinesische Porzellan- vaie und ein paar Becher für 54 010 Mk. fori, drei Nanking- Vaien »nv ein voar Becher erzielten 01000 'Mk.. lo Damaszener Schüsseln 60 000 Mk., eine große Damaszener Schüssel 12 MO Mark. * Aus London wird berichtet: Der P r s i s d e s R a d i u »i s ist in der letzten Zeit infolge der Schwierigkeit, weitere Vorräte zu erhalten, io geitieae». da^ die lluieriuchuuaeu fast zu einem Stillstand gekommen sind, ^ir 'William Ramiay teilt init. daß sür ein Milligramm 400 Mk., d. h. 12 Miil. Mk. für die Unze, oerlanflt wnrden und daß selbst zu diesem Preise nur eine sehr kleine Menge zur Verfügung stünde. „Was vor einiger Zeit, als das Radium noch unbekannt war. 40 Mk. kostete, muß >eht mit 2000 Mk. bezahlt werden," erklärte einer der Chefs der Firma Armbrecht. Nelson and Co., die das meiste Radium er- bäkt. das nach England gelangt, und der Preis wächst noch ständig. Starkes Radium wird, so viel ick weiß, nur von einem Deutschen, namens Giesel, hergeitellt, und es ist nur eine außerordentlich kleine Menge vorhanden. Ich glaube nicht, daß mehr als eine halbe Unze Radium hergestellt worden ist. feit Mme. Curie das neue Element entdeckte. Zwei Bergwerke in Cornwollis sollten radioaktiv« Pechblende enthalten, und es bildete sich sine britische Gesellschaft <»r Ausbeutung, aber das Unternehmen wurde aufgegeben. Die Bemühungen in Amerika, den Vorrat zu vermehren, waren bis jetzt erfolglos. Jetzt will ein Deutscher den Versuch machen. Radium aus den Bergwerken non Coruwallis zu gewinnen. Sicher ist. daß sich dort Pech blende vorsindet. ober die Frage ist. ob sie radioaktiv ist. Wenn nicht neue Radiumauellen erschlossen werden, so wird im Lome der Zeit der ärztlichen Wissenschaft dieses wertvolle Hilfsmittel wird« verloren Leben." Eekr beliebter Luftkurort im bave»ischeu Hochgebirge, 650 m ü. d. M. (Linie München-Salzburg. Lokalbahn Traunstein- Rlihpolding). ozonreiche, staubsreie Lust, lohnende Spaziergänge und Bergtouren. Arzt mit Apotheke im Orte. Soole und sv»srit»e medizinische Bäder. I«Ili«t Him«t — k«»,l» M ÜXttlltlltl 100 Betten, schöner Garten, gute Küche. Fuhrwerk und Bäder tm Hanse. MtM m „kort" «II kill» „kitilml»" 70 Betten, gute bürgerliche Küche. Bäder und Fuhrwerk. ------- t>»r1»mll«» MM" ----- Einfaches gutes Haus. Fremdenzimmer, gutes WelSbier rc. ------- „lWiMlimiiK" ----- Beliebter Ausslngspnnkt. 25 Minuten entsernt. — Schwimmbad, Apfelweiukeltcrci. guten Kaffee. Fremdenzimmer rc. 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