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sr or , «> L " r»« HZ « r» «» s Etz <s r» i « tv -: Sie beschossen die britische Vorhut ans weite Eniiernnng mit Jn- ianteriefener und veiwandten ibre Artillerie aee.cn die britische mit l>emerte»c'werl!>er Sicherbeit. Das Vtefcckt, das sich auf dem Ge lände der Rielwutein-Fgri» abspielte, dauerte tecbs Stunden. Die Buren wurden von den Hügeln vertrieben, die Engländer kehrte» Nachts nach Lad»smitl> zurück. Man glaubt, doch die Buren schwere Verluste erlitten haben. Die Berliner B ö r i e zeigte heute schwache Tendenz und iland unter dem Einfluß der auswärtigen Pläke, namentlich »chwacherer londoner Biinentnrie. Tie bedeutende» Rüstungen der englischen Flotte wirlten bemniend aus die spekulative Thätig- 'eit aus allen Märkten. Banken still, Kurse abgeschwächt. Bah nen mein gedrückt, mit Ausnahme von schweizerischen Wcrthen, auch Canada-Pacific lebhaft und höher. Montanpaviere weichend. StaatSvavicre still. Die Börse schloss schwach. Privatdiskont 5V<. Ultimogeld 6'/r Pro;. — Am Spiritus -Markt trat heute nach der letzttägigen starken Hausse ein Rückschlag ein : 70er wurde mit lo Mk., M Psg. niedriger, bezahlt. Effektive Novemberliefernng mit 45 Mk. gehandelt.. Termine umsalzlos. Im Getreide- Berkehr war die Nachfrage für Brotgetreide etwas reger und die Tendenz im Allgemeinen fest. Weizen konnte sein letztes Niveau gut behaupten, nur für Dezember überwog Angebot. Roggen zog am Frühmarkt. besonders für Oktober, 50 Pfg. an. ging jedoch Mittags fast wieder aus gestrigen Preis zurück. .Hafer wenig verändert. Nach Ermittelung der Eentralnotirnngsstelle der preußischen Land- wirthschaftskammern wurden bezahlt in Berlin: Weizen 152. Roggen 151. Hafer 140 Mk: Stettin-Stadt: Weizen 150, Roggen 145, Hafer 130 Mk. Wetter: sehr schön, windstill. ^rorNvri a. M. tEcblutz.l Kredit 230.4V. Di-conu» 100.80. Dresdner Bank 160,90. Staattbochn 199,l0. Lombarden —. Laurahütte 246.80. Ungar. Gold —. Portugiesen —. rliuhig. *artS. <3 Ubr NactimMagS.1 Rente 100.45. Italiener 93,25. Spanier 62,20, Portugiesen 24,50. Türken 22,05. Türkenlooie 115,20. Ottomanbank 555,00. StaatS- dahn 705,00. Lombarden . Nuhtg. Var.ö, Produktenmarkt. Wetten per Oktober 13.30. ver Jan.-April 19.05. ruhig. Spiritus per Oktober 35,50. ver Marz-Juni 37,75, behauptet. Rüböl per Oktbr. 54,25. per Jauuar-Avrü 55.75, behauptet. skiU's'crdcv'. Produtten-Bencbt. Weiien per November geschästsloS, per März r»htg. Roggen per Lktoder per März 141,00. OertUclics uns Sächsisches. — Ihre Majestät die K vnigin hat vorgestern Abend Sigmaringen verlassen. Ihre Majestät übernachtete in Stuttgart und sekte die Rückreise nach Dresden über Würzburg-Leivzig gestern Vvnnittag '/»10 Uhr fort. Tic Ankunft in Dresden sollte Abends 11 Uhr 57 Min., unter Benutzung eines Sonderzugs von Leipzig, erfolgen. — Ihre Kaiser!. Königl. Hoheiten die Frau Groszherzogin von Toskana, Frau Prinzessin Friedrich August und Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Prinzcs; Johann Georg wohnten vorgestern Abend der Vorstellung im Opernhauie bei. — Se. Majestät der König hak dem Professor Dr. StrohaI an der Universität Leipzig den Titel und Rang als „Geheimer Hofrath" in der 3. Klasse der Hostanaordnnng verliehen. — Se. Majestät der König hat den zum Kaiser!, und Könial. österreichisch-ungarischen Koriin! in Dresden ernannten Bankier Gustav Klemperer in dieser Eigenschaft anerkannt. — Se. Majestät der König hat genehmigt, daß die Kammer lakaien Glausch und Philipp die von dem Fürsten von Hohen- zollern ihnen verliehene silberne Verdienstmedaille annehmen und tragen. — Dem Lehrer der Baugewerken- und Tiesbanschnle zu Zittau Hugo Müller wurde Titel und Rang als Professor verliehen. — Bei der königlichen Jagd am Dienstag in den Oichatzer Ratbshölzern wurden zur Strecke gebracht: lO Rebböcke, 23 Rehe, 10 Fasanen, 35 Hasen, 18 Kaninchen und 2 Füchse. — Bei der am 23. Ollvber in dem Revier des Königl. Kammcrherrn Herrn Sahrer von Sahr aus Dahlen abgchallcncn Treibzagd wurden 3 Rehe, 20 Hasen. 59 Kaninchen und 50 Fasanen zur Strecke gebracht. An dieser Jagd bekheiligte sich auch Sc. Königl. Hoheit Prinz Albert. — Interessant in ihrem Verlaufe war die am Mittwoch ab- gehaltene Jagd des Groszen ha in er Parforcejagd- Vereins, zu der sich l Uhr Mittags gegen 00 Theilnchmcr am Stelldichein hinter Weßnitz eingefunden hatten. Die dort an gelegte Jagd ging am Reiherhof durch de» Nengrnbcn nach der PautSmühle. wo die Röder und die Dobra passirt wurden. Hinter Kalkreuth waren zwei Hürden zu nehmen; von dort ging's nach Bieberach und dann in Richtung Qucrsa nochmals durch die Dobra. Am oberen Ouerscier Bnich winde ein Schwarzkittel nuS- geietzt, der in dem Qucriaer Busch wechselte. Im schärten Galopp ging die Jagd hinterher über die Müblbacher Flur, bei dem Lchönfelder Wald vorbei, nach der Tnmmmühle unweit Thien dorf. Tort hatte die Meute die Fährte verloren und die Jagd mußte abgebrochen werden. Nach 4 Uhr trafen die Rothrvcke wieder in Großenhain ein. Das Feld hatte sich während der drei stündigen Jagd stark gelichtet. — Das Ministerium des Innern hat im Einverständnisse mit dem Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts erlaubt, daß die Versteigerungen kleinerer Kartoffel mengen auf dem Stocke an Sonn- und Feiertagen — iedoch erst nach dem Vomiittagsgottesdienst und unter Ausschluß der Zeit des Nachmittagsgottesdienstes — veranstaltet weiden. Was das Ausmachen und Einbringen der Kartoffeln nach der Versteiger ung anlanat, io sind diese Erntearbeiten nicht von besonderer obrigkeitlicher Erlaubniß abhängig, sondern ohne Weiteres nach dem Schlüsse des Vormittagsgottesdienstes und in Rothfällen auch früher zulässig. — Die A n wo l ts ka m m er im Königreich Sachsen tritt zu ihrer diesjährigen Versammlung Montag den 30. Oktober I1>/»Uhr im großen Verhandlnngssaale des König!. Landgerichts zusammen. Hieran schließt sich Nachmittags 2 Uhr ein gemeinschaftliches Mit lagsessen im Königl. Belvedere. — Ter Verein zur Speisung bedürftiger Schulkindei hielt ani Mittwoch Abend im Hotel Stadt Gotha unter Leitung des Vorsitzenden Herrn Dr. med. Panttmsli seine dritte ordentliche Generalversammlung ab. Der Bericht über das abgelausene Geschäftsjahr und die Jahresrcchnnng lagen ge druckt vor und es wurde aus Verlesung verzichtet. Der Vereins- ichatzmeister Herr Konsul Arnhold verlas den Bericht der Rcch- nnngsrevlwren Herren Bankier O Harlan sun. und Hvsrath Ulbricht, worauf die Versammlung die Jahresrechnung richtig sprach und dem Vorstand Entlastung ertbeilte. Zu Rechnungs- rcviioren iür das neue Gelchästsiahr wurde der anwesende Herr Hoiratb Ulbricht wiedergewählt, während an Herrn Bankier Harlan, der am Erscheinen Verhindert war. eine bezügliche An träge gerichtet werden soll. Für den Fall, daß dieser ablehnen sollte, wurde als Ersatzmann Herr Schuldirektor Pawlikowsly ausersehen. - Ter Export» er ein für das Königreich Sachsen hielt gestern Nachmittag V->4 Ubr in den Lokalitäten der Dresdner Kausmannichast. Moritzstraße 1b. unter dem Vorsitze des Herrn Generaltoninl Kommerzienrath Lindemann seine 14- ordentliche Generalversammlung ab. Ter Bericht über das Geschäfts jahr 1898/99 lag gedruckt vor. Aus demselben sei hervorgchohen, das; der Exvortvcreiu gegenüber den Vorjahren eine nicht minder arbeitsreiche Lauibahn i» dem abgelaufenen Geichäftsiahrc zurück- gelcqt hat. Gestaltet cs sich doch, hebt der Bericht hervor von Jahr zu Jahr schwieriger, der durch technische und maschinielle Vervoll kommnung gesteigerten Ueberproduktion unserer Industrie-Erzeug nisse ausreichende Absatzgebiete zu erschließen, zumal ganz besonders eines der bedeutendste» derselben, die Bereinigten Staate» von Nordamerika, durch die mit Riesenschritten vorwärts schreitende Entwickelung der eigenen Industrie und die zum Schutze derselben von den Amerikanern getroffenen, die Einfuhr iminer mehr er schwerenden Maßregeln in absehbarer Zeit beinahe ganz verloren gegangen sein wird. Auch andere Länder, namentlich Italien, Oesterreich, Japan, haben in den letzten Jahren ganz bedeutende Anstrengungen gemacht und decken schon heute in gewissen, sonst aus Deutschland imvortirten Artikeln nicht nur den eigenen Bedarf vollkommen selbst, sondern machen sich sogar auf dem Weltmarkt, Reils begünstigt durch billigere Arbeitslöhne, theils durch vor- theilbaftere geographische Lage bereits als recht schwer überwind bare Konkurrenten fühlbar. Was den Korrcspondenzverkehr an langt. io bezifferte sich die Zahl der wichtigeren Eingänge des Vereins auf 9155. der Ausgang auf 12,553. An gedruckten Cirkularen und vertraulichen Rundschreiben wurden an die Mit glieder gegen 4000 versendet. Die schriftlich schellten Auskünfte belaufen sich aus 930. Auch die Intervention bei Differenzen ist von günstigem Erfolge begleitet gewesen. Das abgelaufene Ge- schästsiahr ichloß mit einem Mitgliederbestand von 486 ab. Tie Zahl der Hauptvertreter des Vereins im Ausland erhöhte sich im Bericbtsiayre auf 212. Tie im Jrühiahr dieses Jahres statt» estindene Kollektivreise nach Egbvten ist leider in Folge der dort krischenden nützlichen Verhältnisse von dem erwarteten Erfolge nicht begleitet gewesen. Daß der Ervmwerein aus der Pari!er Weltausstellung im nächsten Jahre vertreten sei» wird, ist mit Sicherheit anzunehmen. — Die ebenfalls aedruckt vorliegende Bilanz wurde einstimmig genehmigt und dem Vorstände Techarge erweckt. — Von den statutengemäß auS dem Auisichtsrnth ans scheidenden Herren: Banwirektor A Forkert, Fabrikbesitzer Max Großmann, Kommcrzienraw C. A. Richter und F. Rekwoldt winden die ersteren drei durch Zuruf wicdernewählt. während Herr Nrlttvoldt mit Rücksicht ans kein in Leipzig befindliches Domizil auf eine Wiederwahl freiwillig verzichtet hatte. Als Ersatz für ihn winde ebenfalls durch Zuruf Herr Falirikant Heinrich Erilcinann- Tresdcn gewählt. Schließlich dankte Herr Konsul Klippgen dem Vorstände für seine erfolgreiche Geschäftsführung, woraus der Herr Vorsitzende namens des Geiammtvvrstgudes für diese Anerkennung dankend erwiderte. Im Anschluß an die Geueralver'ammluiiä sprach Herr Gmiiiiasial-Oberlehrcr Dr. Bässcnge über Transvaal. — Der große Saal des Hotels zu den „Vier Jahreszeiten" war am Montag anläßlich des Vortragsabends des Vereins Gew erbtreibender so dicht gefüllt von Mitgliedern und Gästen, daß später Kommende im anstoßenden Nebeniaale Platz nehmen mußten. Diese Anziehungskraft hatte ein Vortragsthema ausgcübt, das allerdings augenblicklich von ganz hervorragender Bedeutung ist: die Transvaalfrage. Der Redner, der dieses Thema behandelte, Herr Pastor Regler, hat über 10 Jahre lang als Missionar unter den Kafferustämmen Südafrikas gewirkt und in diesem lange» Zeitraum mit allen Verhältnissen bezüglich Land und Leuten lKnffern und Buren) sich so innig vertrant gemacht, daß er als wvhlbefähigt gelte» darf, ein maßgebendes Urthcil über die iüdasiikaniicheu Zustände abzugcbe». In lebendiger Schilderung entwarf der Sprecher zunächst einen Abriß der Geschichte des BurenvolkeS bcz. Transvaals und behandelte namentlich die Kämpfe der Buren gegen die Engländer in den letzten Jahrzehnten, »in dann die volkswirthichaftlichc Seite des Themas hervmzuhebcn und hierauf die Eharattcreigenichastcn der Buren und Engländer, insbesondere der Kvlvuial-Engläiidcc, zu erläutern. Während der Bur aus innerstem Herzensgründe religiös und sittlich rein ist, haften dem Kolonial-Eugläuder io viele verabicheunngswürdige Eigenschaften an. daß er nur mit Schande de» Name» eines christlichen Mitmenschen führt. Am Schlüsse des Vortrags gab Redner seiner nuerichütterlichcn Ucbcrzeugung Ausdruck, daß die gerechte Sache der Buren, die jedes ehrlichen Deutschen volle «LMiivathie verdienen, siegen werde, wenn nicht diesmal, so das nächste Mal, denn zur Ruhe komme England im Falle eines Sieges nie wieder in Südafrika. Redner hofft, das; der Zcilvinitt nicht allzu fern sei, wann die ganze» ttidasrikanUch-cngli'chcn Kolonien zu einem nnabhängigcn Staatenlaiide gleich der Nord amerika» sicben Union sich zivamincnschließcn werden, »in der britischen Herrschaft im Süden Afrikas für iininer ein Ende zu bereiten. Lebhaftester Beifall belohnte den durch eine lange Fragezctteldebatle noch interessanter gestalteten Vortrag. Zum Schluß gab die Versammlung einmüthig ihrer Svmvcitlsie für die Buren Ausdruck durch ein an Dr. Lehds in Brüssel abgesandtes Telegramm. — Das 18. Stiftungsfest beging am Mittwv Abend unter reger Betheiligimg der Königl. Sächsi Militärvcrei» „Deutsche Kavallerie". Der Saal dcS „Tivoli" war zu Seiten des Podiums mit Blattpflanzen-Gruppen. aus denen iicy die über lebensgroßen vergoldeten Büsten Kaiser Wilhelms II. und König AlbertS abhoben. geschmückt Unter der stattlichen Zahl von Offiziers-Ehrengäste» bemerkte man die Herren Exe. Gcnerallentnnnc z. T . v. Niesewand, Oberst Schuber!, O berstleutnant Juiigmckel, Major beim Stabe dcS Garderester-Ncgimcists v. d. Bnsschc-Slreithorst n. A., ferner den Präsidenten von Sachsens Militärvereinsbund Herrn Jnstizratb Rechtsanwalt Windisch :e. Sc. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg hatte leider den zugesagten Bestich ansgcben müssen. Das Programm bot ein gewähltes Eonccrt des Trompeter- törps vom Gardcreiler-Regimcnt, dessen Schlußiiilmmeru Märsche für Fcldtromvclen) namentlich ciao vorzügliche Wiedergabe fanden. Außerdem war dcr Humonst K amerad R.Mcrler gewonnen worden, der mit außerordentlich gediegenen Couplets miswarrcte. In einer tnrzcn Ansprache begrüßte der Vereinsvoritand, Herr Inspektor Mcbl'aoru, die Ehrengäste und Mitglieder und gab dann einen kurzen Rück blick ans das abgelausene Vereinsiahr. das in Folge der jetzt herrschenden Neigung zur Gründung von Mililärvcrcinen siir jede Svczialwassc zwar keinen Mstgliederzuwachs gebracht, den Verein aber sonst mächtig gefördert habe. Er zähle jetzt 1l Ehren-, 14 anßerordenlliche und 328 vkden liche Mitglieder. An Kranien- nntcrslütziuig :c. wurden 1600, an Begräbniszgeld 030 Ml. verans- aabt; am Schlüsse des Vcreinsiahres waren über 5800 Mk. i» der Kasse. Herr Mchlhvru ließ seine Worte in ein Hoch auf den Kaiser, de» König und das gescmmtte Königl. Haus anSklingcn. Ein zweites Hoch des Sprechers galt den Herren Offiziere». Den Tank hierfür stattete Herr Bundespräsident Jnstizrnth Mindffch ab mit einem Hoch ans den Jubelvcrcin. Genannter Herr hatte in seiner Rede zugleich seiner Geuugthuuiig Ausdruck verliehe», zum ersten Male in seiner Eigeuschait als Präsident des Sächsischen Militärvcreiusbundes unter Kameraden weilen zu dürfen, und ver sichert. daß das Bundcsvräsidiilm der zunehmenden Bildung von Spezial-Militär-Bereincn ernsteste Auimerkscimteit widmen werde. Während des Eoncerts gelangte ein Melodram vom Kamerad Schristiührer Richter zu beifällig aufgenommcncm Vortrag. Das wohlgelungene Fest, in dem auch eine mit vielen nützlichen Ge winnen ailsgestattete Gabenlottcne vorgesehen war, fand mit einem flotten Ball seinen Abschluß. — Anfang Oktober vereinigten sich die Vorstände der beiden großen Piauoiortesobrikanten-Bcreinc mit dem Eentralvorstande des Verbandes dentichcr Klavierhändler im Hotel Kaiierhos in Berlin zu einer gemeinschaftlichen Berathung über die im Klavier handel herrschenden Mitzst 8 nde Tie Verhandlungen haben zu ichr erfreulichen Resultaten geführt. Die beiden Jabrikanten- vereine beabsichtigen sich dem Klavierhändlerverband anzuichlicßen, um gcmcinichastlicl, mit demselben gegen Schleuderer, Vorwiegel- ung falscher Thaliachen und gegen jeden unlauteren Wettbewerb vorzngehen. In der kurzen Zeit des Bestehens des Klavier händler-Verbandes hat sich das Belastungs-Material über die ungesunden Vcrhälinisse im Klcwierhandcl w angehänft, daß zur Verarbeitung desselben ein besonderes Bureau errichtet werden mußte. Durch die gemeinsamen Bestrebungen der großen Ber einigungen hofft mnn zum größten Theil die Ucbclständc zu be seitigen. — Ucber das neue Bürgerliche Gesetzbuch für das Deutsche Reich, in seinen Beziehungen zur „Landwirlhichait" wird Herr Oberlnndesgerichtsrath Brühl-Dresden am 3. und Io. November Nachmittags 4 Uhr in der Oekonomiichen Gesellschaft im „weißen Saale" der Deutschen Schänke zu den „Drei Naben" Dresden. Vorträge halten, zu welchen auch Nichtmitglieder kosten los Zutritt haben, sofern sie bei der Geschäftsstelle der Gesellschaft, Wicnerslraße 13, I.. bis zum 3 reiv- 10. November Mittags l2Uhr Zutrittskarten entnehmen: nachdem werden solche nur gegen Erleg ung von 50 Pfg. von >/s4 Uhr an am Eingänge des Vortrags lokals ausgcgebcn. Ter Herr Vortragende wird über die Rcchts- grundsätze des neuen Bürgerlichen Gesetzbuches in ihren mannig fachen Beziehungen zum landwirtltichastlichen Grundbesitzer als Verpächter und Pächter, als Erblasser, als Familieiwhcrhanvt, als Arbeitgeber, als Kreditgeber und -Nehmer, als Käufer und Ver käufer von Grundbesitz, von Waaren, von landwirthschastlichcm Nutzvieh insbesondere '»rechen. — An die Hausfrauen Dresdens und Umgegend richtet der Kesammtvorstand der kiesigen Bäcker-Zwangs-Jnnnng folgende Mahnung: Beim Herannahen des Weihnachtsfestes werden die geehrten Hausfrauen in ihrem eigenen Interesse darauf aufmerksam gemacht, ihre Einkäufe von Stollenmehl möglichst nur dort zu bewirken, wo sie überzeugt sein könne», gutes backiähigeS Mehl zu erhalten und sich nicht durch marktschreierische Reklame irresühren zu lassen. Ganz besonders können auch die Mitglieder der hiesigen Bäcker-Zwangs-Jnnung gutes, von ihnen ausprobirtes Mehl bestens empfehlen. Mögen daher unsere Hausfrauen dielen Wunsch beachten. — 1900 ist kein Schaltjahr! Nach dem Gregoriani schen Kalender unterbleibt im letzten Jahre eines jeden Jahrhunderts die Einfügung eines Schalttages, außer wenn die Zahl der nach Ablaus des Jahres verflossenen Jahrhunderte durch 4 theilbar ist. So waren die Jadrvunderte 1700 und 1800 keine Schaltzahre. 1900 wird auch keins sein, wohl aber 2000, 2400» 2800 u. s. w. Taaesarickichre. Deutsche- Reich. Der Kaiser reiste gestern Nachmittag 2 Uhr nach Blankenburg a. Harz zur Jagd. Zur Kailerreise nach England schreibt die .Täal. Runvjch.": ,DaS Volk glaubt den Kaiser zum asten Male völlig in einem fremden Lager stehen zu sehen. Es liegt hier mehr vgr. als eine abweichende Ansicht der Laienkreise über die einzü« schlagende Richtung der Politik. Dazu sind in unterem Zeitalter» wo Handel und Verkehr blühen, die Kreist, die eine iclbttständiae Ansicht über die Lebensinteressen des deutschen Volkes hahen, viel zu umfangreich. Wenn man heule in private Kreist der ver schiedensten Art hineinhvrcht. sv erstaunt man über die Größe und Tiefe des elementare» Hasses gegen England, der sich dort an- gesainmelt oder, richtiger gesagt, angcstaut hat. Dem Kaffer, der noch kürzlich den Mangel an Einigkeit im deutschen Volk und die Ausschreitungen des Partciweicns beklagt hat, kann es nicht ent gangen icin, daß die Zeitungen aller Parteirichtniigeii, selbst der grundsätzlich englandtrenndlichen, bei uns in den« eine» Punkte völlig einig sind, in der Verurtheilung der englischen Politik. Und doch geben selbst die Zeitungen, die darin am schärfsten vor- chen, immer nur ein schwaches Bild von der wahren Meinung, ie man überall in den Salons, wie in den Wirthsstnbc». aus dim Straßen, wie in den Werkstätten, ja aus den Spielplätzen der Schuljugend vernimmt. Ja, auch das muß erwähnt werden: denn wa-S bringen die Jungen anders dorthin mit. als die Meinung ihrer Elternhäuser, und auS diesem GesichtSpnntt kann man es wohl beachten, wenn, wie uns ein Freund unseres Blattes erzählt, in einer Klasse eines stark 'besuchten Ghinnasiums einem Jungen von seinen Kameraden eine Tracht Prügel droht, weil er der einzige Engländerfrcund in der zungen Schaar ist! Es herrscht eine Antheilnahme an dem Schicksal der Bure», ein Groll gegen die räuberische und perfide Politik der Brite», daß man kaum zu viel behauptet, wenn man sagt: Eine solche Erregung des deutschen Volts gegen ein anderes ist seit den Tagen von 1870 nicht dagcwcstn. Unsere Anssnhrungen haben eigentlich schon den von amtlicher und halbamtlicher Seite beliebten Ent wand entkräftet, daß wir nicht in der Lage seien, England entgcgcnzntreten und darum gute Freniidichast halten müßte». Niemand denkt daran, das alibrechcn zu wollen, was man im diplomatischen Sprachgebrauch „gute Beziehungen zu England" nennt. Daraus folgt »och nicht die Nvtlnvendigkcit und Nützlich keit belonderer FrenndlchnstSbeweist und Verträge, die uns nur die Hände binden und, gerade weck wir vor der Hand noch keinen Bruch herbeizusiibren in der Lage sind, einer Macht gegenüber nicht am Platze sind, die geschlossene Verträge nur dann und mir io lange rcipektirt, al-s die Mündungen geladener Kanonen dahintcrsichen. Das ist beute fast die allgemeine Meinung iin Volke, und das; man das im Auswärtigen Amt genau weiß, gebt dnran-s hervor, daß man sich gern hinter die diplomatische Fach- weishcit verschanzt. In unseren Beamtentreiien geht jetzt wieder eine Anschauung um, die mit dem Wort des seligen Nocbvw vom beschränkten Nnlerthancnverstand v'crzwcisclte Achnlichkeit hat. Ter Kaiser und die Herren vom Ansivärttgen Amt können solche Sachen allein bcnrlbeileu: das Volk soll also ruhig und geduldig vertrauen, daß dort Alles wohl geinacht w>rd. Daß es bestimmle technische Frageil und Verhandlungen gicbt, über deren Einzel heiten der Laie das Urlbeck den Eingeweihten überlassen muß, ver steht sich von selbst. Aber hier handelt eS sich darum daß wohl- begründete Interessen und Wünsche durchaus urthecksfähiger Kreist in grundlegenden Fragen bei niaßgebeiiden Stellen scheinbar da-s Gegentheil einer Vertretung finden. Wir wollen nicht gern Un- glücksvrvvbelc» sein, aber es wird der Tag kommen, wo man an das Verständnis;, das Vertrauen und vor Allein die Begelsternngs- fälsigleit des Volkes einst noch avvelliren wird. Glaubt man diese dann noch finden zu können, wenn jede gesunde Kundgebung der natürlichen Regungen der Volksseele beharrlich in diplomaNichcil Erwägungen uiid deren Ergebnissen vielleicht jahrelang beharrlich erstickt worden ist. wenn durch die systematischen Mahnungen zinn Stillehalten und znm duldenden Vertrauen in die Führung die vorübergehende Schwäche in der manlimen Rüstung ^ur wirklichen moralischen Schwäche geworden ist und die mit FreiliidschaslS- bczeiigiiiigen coviderten Teiiiüthiglingen nnim nationales Ehrgefühl niilcidrückt haben? Es ist ein gefährliches Spiel, das da geipielt wird. Gewiß wollen auch wir cibwarteii, denn wir meinen mit Napoleon, daß die Rache „ein Gericht ist. das last genossen werden muß"; aber ein solches Abwarten ist möglich ohne Verletzung der Interessen und berechtigten Stimmungen des Vvlke-s." Tie „Verl. B.-Ztg." bringt die Nachricht, es stehe nach ihren Informationen seit, daß der Kaiser ni ch t n a ch E n g l and. wohl aber nach Rußland zur Jagd reisen werde. Hosscntlich stimmt das: ein Jubelrui wurde durch ganz Tcntichland brausen, wenn endlich von amtlicher Stelle aus das. erlösende Wort ge sprochen würde: „Ter Kaiser geht nicht nach England!" — Ferner schreibt die „Germania" in der gleichen Angelegenheit: „Tie an geblich projeliirte Reise des Kaisers Wilhelm nach England nnstr- lueibt, so wird jetzt von ongcblich anlhcntiichcr Seite milgelheilt. Noch im Angust ivar eine Reise des Kaisers nach England be absichtigt, allerdings lediglich als familiärer Beiuch der Königin Victoria. Ehe ein auch unr annähernd scsiilchendes Programm entworien werden konnte, wurde das Rcistprojelt ausgczrebcn. Und zwar aeichah das Wege» des damals schon drohenden Trausvaal- KonfliiteS. Die in Londoner Blättern verbreiteten Nachrichten über Einzelheitm des Programms der Kaiserreiic »ach England beruhen lediglich auf Erfindung, verfolgen allerdings gleichzeitig politische Zwecke. Sowie das Gerücht von einer Zuinmmcukunsi deS Deutschen Kaisers mit dem Ezareu austauchtc und Mmnwicw's Reise nach Paris bekannt wurde, glaubte mau in England durch die positive Nachricht über einen Besuch des Deutschen Kaisers daraus in politischer Hinsicht Kapital zu schlagen. Die Furcht Englands vor einenr Eingreifen des „Zweibuiides" in die iüdasrika- niichc Krisis bestand damais schon, der angekündigte Beiuch des Deutschen Kaisers in England sollte deshalb als eine politische Gegenmine gelten. In Kiel glaubt man zwar immer noch au die englische Reue, wo die lästerliche Vacht „Hohenzollern" für eine Reise ausgerüstet wird. Das stimmt auch, die Reise geht aber nicht nach England, sondern nach Rußland." Zu den jüngsten Borträgen des Admirals Tirvitz und des Grafen v. Bülow beim Kaster bemerkt die „Freii. Ztg.": .Wenn es sich um eine Flottenvorlage handelte, hätte auch der Staatssekretär Freiherr v. Thielmann zur Wahrung des Finanz- interesscs ein gewichtiges Wort mitzuiprechcn Bis auf Weiteres müssen wir daher annehmen, daß es sich nicht um eine Vorlage der Gesetzgebung handelt, sondern um Entsendung irgend welcher Kriegsschiffe in das Ausland behufs Wahrung der deutschen Inter essen in dieser oder jener Frage." Tie angekündigte Konferenz von Obcr-Postdirektoren. Post- und Telcgravhen-Direktoren im Reichspo st a m t hat unter dein Vorsitz des Staatsielretcirs v. Podbielski stattgesunden. Bei der brandenburgischcn Provinzial-Svnodc in Berlin ist folgender Antrag eiugcgangen: „Provinzialsynode wolle das Konsistorium couchen, sich mit dem Magistrat und dem Polizei präsidium in Verbindung ^zu setzen und zu beantragen, daß der Ladenschluß an den tsonntagen nicht erst um 10 Uhr, sondern schon um 9 Uhr stcittsinde." Gegen die Feuerbestattung hat sich die schlesische Provinzialiynode ausgesprochen. Sie ging über den Antrag der Synode Görlitz, bei Feuerbestattungen eine kirchliche Mitwirkung zu erlauben, zur Tagesordnung über, nachdem mehrere Redner, darunter der Königl. Kommissar, Konsistorialpräsident Dr. Erd- mcinn, sich auf das Entschiedenste gegen den Antrag ausgesprochen hatten. In Breslau wurde gestern das vom Bildhauer Ucchtritz geschaffene M o l t k e - D en k m a l feierlich enthüllt. An der Feier nahmen Theil die Spitzen der staatlichen und städtischen Behörden» das OisijierkorpS. Deputation der Regimenter der Garnison, eine Deputationen des Füsilier-Regiments „Generalfeldmaischall Grai Moltkc" (Schlesisches) Nr. 38, die Kricgervereinc, die Studentenschaft u. A. Zahlreiche prächtige Kränze wurden am Denkmal ^niedcrgelegt. In Sachen des Namenswechsels des zum Btariue-Proscsioc ernannten jüdischen Assessors L e v y, der jetzt von Halle ge nannt wird, war von einem Verwandten der Familie von Halle Strafanzeige wegen wiederrechtlicher Führung ves Adelsritels bei der Staatsanwaltschaft eingereicht worden, die auch noch auf den Kaufmann Bernhard von Halle, den Großdestillateur Philipp von Halle und den Kaufmann Ernst von Halle ausgedehnt worden war. Der Strafantrag ist jetzt vom Staatsanwalt abschlägig beschicken worden, und zwar mit folgender Begründung: „Das Königl. Heroldsamt hat die amtliche Auskunft ertheilt» daß, so weit vorliegend zu verfolgen, die Familie der drei Erstgenannten sich stets „von Halle" und nicht ,van Halle" genannt hat und daß dem Professor Ernst von Halle die Fübrung des Familiennamens „von Halle" behördlicherseits gestattet worden ist. st, daß alle Vier befugt erscheinen, sich -von Halle" zu nennen. DaS HeroldSamt hat dabei ausdrücklich hinzugeiügt, daß die dem Namen voran- stehende Präposition „von" vorliegend keinesfalls ein AdelSvrädikat sei. weshalb „unbefugte Führung deS AdelSprädikatS" nicht an genommen werden könne. — Man wird diel« Erklärung de»