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Dresdner Nachrichten : 27.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189910277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-10
- Tag 1899-10-27
-
Monat
1899-10
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.10.1899
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«e,uaSaebüSr VIertelMrtH M,. durch bK Pos« Mk. L.7S. »>, ««,«!>«« von »nkünvlM«,!«» stir die »ächsie Nummer erwiat m der ^°»v,->c'chüs,r,,k„e. Momn'Tr «. u. in den Nkbeiiaiu alimeltellk» v Bonn. kdiLSillirNackn». Smintanä nur Marienstr. LS v. UkrMUtass. Anzeigentarif. DiellvaltizeLnindrelle»a 8 Sisbenl >b Ps, Anlundiaungen ausder Privat- «i>eZeile?vPI.:Tovvk>>eiIe „unterm Gsnm tEiugelaudt' <>o Pi. Sirund- jitje sur MoMage oder nach ftesttagen 20 Psg, nilr kiamilieuuachrimten rcö. de», so Pf. — ?t„dn>ärlige AuUräge nur gegen Vorausbembluiia. Belegdliitler werd. mio Dk. berechnet, vur Niiit,ade ei»ge<andter Hchrin- stuck« keine Verbindlichkeit. „ kernlvrechanschluk: »Mt I Ur. 1t «. Uv. Lk)k»s. Die Dresdner Stachrickne» ericheine» taalick> MmuenS. Gegriin-ek 1856 L»otr» nnä ^ln>te»?tln^rnto ikoktiokorLNt I ^1 1- ,, »»ti /. i. »H ke Oo^eltnäst 1843 «Hltmarltt « 6. l»1. IVOlksllulL « irttinnrlet t 8<roli- nnä I tlrl,uUuI»etk biotot stots nur äa» ^suosto unä stssw ru dillir-kton kroiasn. Telegr.-Adrrsje: NachrichtM, Dresden. VoNkommsvstor, soidst- ^ tbättß'vr xoiÄusckloser E 7dür86d!i688er. 8<».Ot»t» 8t. Ull lladrsoeä. ^ ?ro8j.60do tzrLÜs i.trLlleo. Lunl Ite-tn-In», A LSmeU LLetrs. ^ LartLrAivn-tlr., LeLb NsetcLtr. R <VvruLs>rsoüLmr U, LIr. 2100.) 2- Kkl>l!!l!!l>8l868ä!t (LüsHraZiskiivn-Lxtpaoi) ü I ltt^okl^ 7S t't Itv«vI»I»U8lviipt1»8<l«;i' L ^50 ?k. L. »otaxotkeks, «iulil>8 8« üä6Iit!l> Lss IS. patt. o. I. Lb. j ^ll!!II8 HkllÜN, UWüöii ffgüÄsgWöz »»» , . t». ,88 vmpüvbit. in xrüdid-tedi' Lusrvaüi: ^ I)0I6UkI>M!1W-s!6§i;ll8lt1NÜH ZK L!8VIN6 Ootvu u. IIonU;, I1,»U8-, Küclrou. 7 kür 6us, slstrtr. I-iedd, kvtroiolim, tisreoa. »8 iilill I,still! VV 1st?It8l:!l!t Ii^^iZlsststillO, ^ IH uuu I^eenri^ii vii!,,:,i»tt!d»tttt>I ittllv. ^ lll'esliliei' VerllLeksLun§8-^ll8laU von Otto Lullaer, ^"»'».^»^>7 Nr. 2!>8. Msiel: Czechllche Tcmonsirotionen. Homachnchlc», Cxpvrtverem. „Deutsche Kavallerie", Lerer» Gewerbtreibender, Gerichtsverhandtungen „Die Fledermaus". llNuthmaßi. Witterung: Heiter, kubier. Freitag, 27. Oklvlier Zu den Debatten im Wiener Reichsrathe. Fast scheint es. als sei die österreichische Regierung durch die Aufhebung der Sprachenverordnungen aus der Skylla in die Charubdis. aus dem Regen in die Traufe gekommen. I», Wiener Reichsrathe hat sich wieder eine Scene abgespielt, die an die wüsten Kämpfe aus der Badenischen Zeit erinnerte. Nur die Rotten waren dabei vertauscht. Die Demonstration gegen die Minislerbank ging diesmal nicht von den Deutschen ans, die zur Zeit leine Ursache mehr haben, die Obstrultionstaktik wieder auf- zunehmcn, wildern die Czechen, also Angehörige der noch bestehen den Barlamentsmehrheil, waren es, die zu dem anarchistischen Bersahrcn übergingen. Indes; dürste die czcchijche Slandalscene nur de» Charakter einer vorübergehenden Episode haben ; sie war offen bar künstlich tnicenirt, um das demagvgiiche Agitatlonsbcdürfniß des Jungczechenthums zu befriedigen. 2» den Händen der Tcntjchen war das Objlruklionsmittel niemals etwas anderes, als die durch das Versagen alter anderen Mittel ausgenothigle Masse der Nothwehr gegen unerträgliches Unrecht: die deutsche Obstruktion entsprang gleichsam mit elementarer Naturgewalt der echten und gerechten Entrüstung über die Gewaltpolitik, die von der Regierung und der mit dieser verbündeten parlamentarischen Mehrheit gegen die höchsten nationalen Güter und Interessen des Tentschthums gerichtet wurde. Die neueste lungczechiiche Lärmscene war dagegen nicht der Ausdruck einer wirklichen nationalen Leidenschaft, sondern ein theatralisches Esi'ektstück, das bis in alle Einzelheiten wohl- vorbereitet und einstudirt war. Man muh den Juncgzcchen, bemerkt ein Wiener Blatt, zu ihrem Theaterlärm den Rubin lassen, dag die Jnicenirung seitens der hinter den Coulissen agirenden Regisseure vortrefflich war: Solisten, Chor und Komparsen wirkten wunderbar zusammen. Alles ging wie am Schnürchen. Cs sind gewichtige Gründe, welche die inngczechische Partei leitung bestimmt haben, von einer regelrechten ObstrnltionSpolitik, die den Zweck haben würde, die ArbeitSsähigkeit deS Parlaments zu vereiteln, abzusehen. Die Zungczechen würde» ans absehbare Zeit ihre Regierungsfähigkeit einbüßen und notbwendig aus ihrer Stellung innerhalb der bisherigen ParlamentSmehrhert hernns- gedrängt werden. Isolirt sind sie ohnmächtig; nur als wesentlicher Faktor der Majorität winkt ihnen die Möglichkeit, sich für die Aufhebung der Sprachenvcrordnungen zu revanchiren und von dem künftigen KoalitionSministerium neue Zugeständnisse auf Kosten des Deutschthums zu erlangen. In Prag hatten daher die iiiiigczechiichen Parteiführer beschlossen, der von der radikalen Richtung gestellten Forderung des rücksichtslosesten ObstruktwnSlampses nicht nach zugeben, sondern die Solidarität mit den übrigen Parteien der Rechten ansrecht zu erhallen. Andererseits mögen sie wohl auch eingesehen haben, daß der starken radikalen Strömung, die sie ja allerdings selbst gezüchtet haben, jo weit wie möglich Rechnung getragen werden müsse. Ter Radikalismus droht dem Juugczechcn- thum dasselbe Schicksal zu bereiten, das seinerzeit die Altczechen durch ihre Nachfolger, die Inngczechcn, erlitten haben. Die radi kalen Blätter verhöhnen die Inngczechcn wegen ihrer angeblich schwäch lichen opportunistischen Haltung und bemühen sich, diese um das Vertrauen im czcchiichen Volke zu bringen. Aus der Erkenntnis; dieser Gefahr heranS erklärt sich die Spektakclscene, welche die Jungczechen soeben im Reichsrathe aufgcsührt haben; sie soll em Seitenstück bieten zu den lärmenden Straßeiikundgebungen, die in Böhmen und Mähren durch die czcchiichen Demagogen hervor- geruscn worden sind. Dem Pöbel soll durch den parlamentarischen Raddau das Vertrauen zu seinen Führern im Parlament wieder - gegeben werden. Aus diesem Bedürfniß. die gefährdete Popularität wieder herzuslellen und sich den Rückhalt in de» fanatisirten Wähler schaften zu sichern, erklärt sich auch die hetzerische Sprache, deren sich die Inngczechen in den gegenwärtigen Debatten über die Regierungserklärung bedienen. Daß der feudale böhmische Adel seine lungczechischen Freunde nach Kräften zu unterstützen bemüht ist, darf bei der Haltung, die ec von ichcr eingenommen und die immer einen verhängnißvollen Einfluß auf die böhmischen Wirren ausgeübt hat, nicht verwundern. Die mächtige Gruppe des böhmischen Hochadels hatte im Exekutivkomitee der parlamen- tarlschen Mehrheit den Versuch unternommen, auf Polen und Kleri- rale einzuwirken, damit auch diese Fraktionen sofort in der schroffsten Opposition zu dem Beamtenministcrium des Grafen Clarh treten. Ter Versuch mißlang; die Deutjchklerikalcn weigerten sich, dem Wunsche der Krone entschieden enlgcgcnzutreten und setzten «inen milderen Beschluß durch, der die Aufrechterhaltung der jetzigen Mehrheit zwar stir nothwendig erklärte, aber der Regierung gegenüber eine abwartende Haltung empfahl. Was die Feudalen in dem Parteienverbande der Rechten nicht durchzusetzen vermochten, erstreben sie letzt in dem Reichsrathe. Die Rede, die soeben der feudale Graf Palsjy gegen die Regierungserklärung gehalten hat, unterscheidet sich in der Hauptsache irrchl von den wüsten Ueber- treibungen und Hetzereien des lungczechrschen Führers Stransly. Wenn dieser sich zu der frechen Behauptung versuea, das ossizlelle Oetterrelch. wie cs Gras Clarh vertrete, werde schmachvedeckt m das 20. Jahrhundert eintreren, so unterscheidet sich das nur in der Tonart von den Auslassungen des Grafen Palffy, der auch seiner seits das Aeußerste m der Aufreizung der czechüchen Bevölkerung zum Widerstande gegen die veclöhnlichen Absichten des Grasen Clarh zu leiste« bestrebt war. Während Gras Palffh die Aus hebung der Sprachenverordnungen als eine Thai ansieht, die den Glauben an die Gerechtigkeit und Billigkeit gegenüber dem rzechtlchen Volke erschüttern müsse, hat der allczechische Parteitag in Prag über die inngczechisch-seudale Politik den Stab gebrochen und die Beilegung des nationalen Konfliktes im Wege der Ver ständigung der Czechcn mit den deutschen Landsleuten empfohlen. Daß die extreme Stellungnahme der Jungczechen und der Feudalen nicht gerade geeignet ist, den Bestand der bisherigen Parla- mcntSmehrheit zu festigen, läßt die Rede des Führers der Deutsch- klerikalen Dr. Kathrci» erkennen, die vielfach als Vorläuferin einer Abichwenkung der katholischen Volksvartcl aus dem Verbände der Rechten angesehen wird. Sollte thatsächlich die Solidarität der Rechten in die Brüche gehen und sich dadurch die Bildung neuer Mehrheitsverhältnissc aubahncn lassen, io würde dies um so be- deuhamcr sein, als die Debatten über die Regierungserklärung die volle Einheit der übrigen deutichen Parteien ergeben haben. Selbst der radikale Abg. Wolf erklärte: „Wir haben >etzt, da man u»S mit einigermaßen jrcundlicher Miene entgegenkommt, kernen Anlaß, unseren Radikalismus bei >edec Gelegenheit zu bethätigen. Aber", setzte er hinzu, „wir werden nicht vom Schauplätze ver schwinden ; wir werden umere Organöatlou nicht auslöien, wir werden bloS die Landwehr und den Landsturm entlassen, dre CadreS aber in den Raierncn beisammen halten, jo daß wir nur aus den Taster zu drücken brauchen, um alle in die Kasernen stürmen zu lassen." Aehnliche Erklärungen gaben auch die Wortführer der übrigen deuticken Fraktionen ad; sie stimmten dann uberein. daß man dem Kadinet Eiarh in Folge der 'Aushebung der Svrachen- verordnuugen zwar ohne Mißtrauen entgegenlrcle, daß aber die Regierungserklärung, weil sie nur Selbstverständliches enthalte, ohne sichere Garantien für die nationale Zukunft des deutichen Volks zu bieten, noch nicht geeignet sei, den Deutschen festes Ver trauen einzustötzen. F-eruschrcib- und F-crusvrccki-Berichte vom 25. Oktober. E—Dresden. Die Stadtverordneten beschlossen heule Abend nach längerer Debatte gegen st Stimme», ihre Zn - st i m in n u g zu dem Vertrage, welcher zwilchen der Stadtgemelirdc und dem StaatSsiskus in der Frage des StändehausbnueS und der E r h a l t u u g der Terra > > e vereinbart worden ist, zu cr- lhcilen und den Rath zu ersuche», an zuständiger Stelle zum Aus drucke zu bringen, daß die Ausführung des Baues, insbesondere der Fassaden, in einer der Umgebung und der Zweclbcnimmiing entsprecliendcn Weise erfolge. Gegen die Vorlage stimmten die Stadtverordneten Ur. Ackermann. Blvchwitz, Flockemann, Gvhre, Hartwig l. und Ur. Opitz. Berlin. Der BundcSrcsth überwies den Gesetzentwurf be treffend die Eniwcrihung und Vernichtung der Marten der Ju- validitätsvcrsicherung, die Vorlage betreffend die Einführung des PostcheckverkehrS im Reichspostgcbict und den Entwurf von weiteren Abänderungen und Ergänzungcn des amtlichen Waaccnverzeich- niffes zum Zolltarif den zuständigen Ausschüssen und stimmte der Vorlage betreffend die Neuausgnbe der VertchrSordnung für die Eisenbahnen Deutschlands als Eisenbahn-Vertehrsordnung zu. — Die „Köln. Ztg." meldet von heute: Wie der Missrvnsstation in Limburg a. d. Lahn aus Kamerun gemeldet wird, wurden die MissionSstativuen Kribi und Buamba der Pallorrner-Müsions- gewUlchasc von Buln-Negern, wie befürchtet wird, zerstört und ausgcraubt Die Millionäre flohen, einer ist verwundet. An hiciiger amtlicher Stelle ist über vorstehende Meldung nichts bekannt. Berlin. Die Besprechung, die der Kaiser am Dienstag 'Abend mit dem Staatssekretär Grafen von Vülow und Admiral Tirpitz hatte, betraf nicht, wie anscheinend zuverlchsig mitgetyeilt wird, die allgemeine politische Lage und war nicht veranlaßt durch dle Maßnahmen der englischen Admiralität, sondern galt lediglich der Flotteiifragc- Tic Hinzuziehung deS Grafen von , Bülow zu einer Besprechung darüber wird durch den engen s Ziisninmenhang erklärt, der zwischen unicrcr anSwärligen Politik, znmni der Kolonialpolilit. und unserer Flottenpolstik besteht. Gras ^ von Bülow ist ei» entschiedener Befürworter einer weiteren Ver stärkung nnsercr Marine lm Sinne der Rede, die der Kciüer letzt hin ln Hamburg gehüsten hat. Es ist auch davon die Rede, das; > dem Rcnhtstage c»ie Denllchrist aber den voraussichtiicheil Mehr bedarf von Schlachtschiffen nach Erreichung des im Fiottengeletz > vorgesehenen Sollbeitande-S unterbreitet werden soll. D»c „Dich. ! Tgsztg." meint, wem» nicht alle Zeichen trügen, durste es sich nur um deil Entschluß handeln, einige Kriegsschiffe nach irgend einem .Pirnile zu icnden, an dem ihre Gegenwart nach Lage der > Sache nothwendig erstheink. Es ist nmeres Erachtens, sagt das Blatt, schlechtcrduigs unmöglich, daß der Rerchslanziec und der Staatssekretär Tirpitz neue Florrensorderungen innerhalb der Gelt ungsdauer des Flottengesetzes vertreten konnten; dazu haben sich beide zu sehr gebunden. Die „Post" erklärt cs als im hohen Grade erwünscht, daß mindestens zugleich mit dem im Flotten- gcsetze vorgesehenen 'Neubau dre Ersatzbauten sür die Linienschiffe der Sachscntlasse nebst der „Oldenburg" und für die ganz ver alteten Kreuzer („Kaiser" u. s. w.s. weiche nach dem Flotte,igeietze erst sür spätere Zeit in Aussicht stehen, letzt schon in Angriff ge nommen werden. Berlin. Zu der Frage, ob der Kaiser nach England gehe oder nicht, wird einem Abendbiatte. weiches Beziehungen zum Auswärtigen Amte haben soll, versichert, daß noch immer keine Dispositionen getroffen worden sind. In gewissen hochstehenden Kreisen, scheine man allerdings an der Auffassung sestzuhaiten, daß Deutschland keine Veranlassung habe, weniger freunvttch gegen England zu sein, als die Vormacht des Zwcivnndes, Rußland. In dieser Beziehung weise man auf den Besuch deS Großsürslen-Thron- iolgcrs am englischen Königshofe hin. Der Bruder des Ezaren habe nicht nur der engtüchen Armee seine Sympathie in osleniaiiver Weile kundgegeben, iirdein er an der Seite des Prinzen von Wales der Abreise englischer Gardelruppe» nach Lüdairika beiwohnte, sondern die gegenwärtige politische Situation verhindere ihn sogar nicht, wenn man unwidersprochen gebliebenen Biättcr- meldungen glauben dürfe, sich in England eine Gemahlin zu suchen. — Zur Samoasrage konstatirt die „Deutsche Koioniab zeitung", das Organ der " " weitaus überwiegende Koionialaesellschast in vieler Frage Grafen Bülow stehe, ihr wären seine Worte aus der Seele ge sprochen. — Prinz Albrecht von Preußen tritt seine Reise nach «panicn am 2. 'November Abends a». Die Anlunst in Madrid ersoigi am t. 'November Abends. Die spanischen Gouverneure sind angewiesen, den Prinzen unterwegs an der Spitze der Beamten und deS Militärs zu begrüßen. — Der Herzog und die Herzogin' von Eumberiand sind gestern incognsto aus Bernslorff bei Kopen hagen hier eingetroffen und haben heute früh ihre Reite nach Wien- 'Pentzing fortgesetzt. — Fürst Ehristian Kraft zu Hoheniohe- Oehrmgcn, Herzog von ltiest, hat sein Amt als Obersttämmerc, niebergetegt. — Eine sozialdemokratische 'Versammlung in Dort mund beschloß, den jrüberen Reichstagsabgeortmereii Dr. Luttgenau aus der loziaivemokratpchen Partei anszuichticßen. — Ter Geid- brieiträger Schwarz, der nach Unterschlagung von Postkassengeidern im 'Betrage von 13.500 Mk. fluchtig geworden ist, wurde von der Polizeibehörde von Zell an der Möwi festgciiommen. Bremen. Tie Rettungsstation Nidden teiegraphirk: Von dem hier gestrandeten russnche» Dampfer „Adel" surd 11 Perionen durch das Rettungsboot der Station gerettet. Stettin. Ein englischer, nach Stettin bestimmter Drei master „Elisabeth IoneS" ist bei Rügen gestrandet. Von der Be satzung sind 8 Mann wahrscheinlich ertrunken. Grandenz. Durch ein Großfeuer in Neuenbürg in West preußen wurden süns Grundstücke in der Kiosterjlraßc zerstört, darunter die 600 Jahre alte evangelische Kirche. Blankenburg (Harz). Der Kaiser ist beute Nachmittag hier eingctrosten und vom Prmzregenten von Braumchweig empfangen worden. Zu den IaaSgäilen gehören u. A-: der Fürst von Schaumbucg-Lippc, die Prinzen Eduard und Aribert von Anhalt und Generaloberst Gras Wakderiee. Goldap. Ber der heutigen LandtagSersatzwah! wurde Guts besitzer Slaegenwallner ikonj.i nahezu einiiimmrg gewählt. * Karlsruhe. Die „Karlsruher Zeitung" meidet: Der russische Kaiser telegraphirie heute dem Großberrog, daß er beab sichtige. mit der Kaiserin rn der nächsten Woche die großherzog- iichen Hem'chasten aus Schloß Baden zu besuchen. Wien. Tie Kronpciiizessin-Wittwe Stephanie wird am 31. d. M. nach London fahren, wo die Trauung schon am 3. No vember stattsinden dürste. An diesem Tage wird auch die „Wiener Zeilung" den Enisagungsatt pilbticiren. — Ein Telegramm ans Oimütz behauptere, daß in Wirtin vorgestern sechs Perionen ge- tödtei und zwanzig verwundet worden seien. Ein amtliches Tele gramm aus Brünn besagt, daß in Wjeti» >drei Personen durch die Infanterie enchoffen worden seien. — Die Stadt Spital an der Drau steht in Flammen. Wien. Wie die „stk. Fr. Pr." erfährt, werden ans Nieder österreich Gendarmcrie-Mannichastci! zur Verstärkung der Posten in seiien mährstchen Orten, wo Ausschreitungen vorkamen oder drohen, heraiigezvgen. 'Neapel. 'Aus höheren Befehl wurde eine Anzahl junger Leute, die sich nach Transvaal eiiochiffeir wollten, um mit den Buren gegen die Engländer zu kämpfe», verhaftet, weil ein solches Vorgehen gegen die England gegenüber beobachtende Neutralität verstoße. London. Eine Depesche des Generals Wbite aus Lady- smith von beute Mittag besagt: Die Kolonne des Generals Pule ist nach einem sehr schwierigen Marsche im strömenden Regen hier soeben angekommen. Die Triioven sind, wenn auch sehr er müdet, doch in ausgezeichneter Verfassung und bedürsen nur der Ruhe. Sie wurden vom Feinde nicht beunruhigt. — Die Abend blätter veröffentlichen eine Leveiche aus Glencoe vom 23. Oktober,, in welcher es beißt: 'Nach dem Siege der Engländer am letzten Freitag glaubten diese, daß der Feind sie während einiger Tage nicht beunruhigen würde. Sie haben sich indessen völlig getäuscht: als die Triwpeii vom Tchiachifeide zurückkchrten, stellte sich heraus, daß die Annahme unrichtig war. Es war dem Feinde gelungen, die Kanonen forizuschassen, bevor die Engländer den Hügel im Sturm nahmen. 'AIS die Engländer mit den Buren Fühlung gewannen, hielt nur »och ein Theil der Scharfschützen der Buren das Terrain besetzt. Die übrigen Truppen der Buren waren schon ün vollen Rückzag. London. Die Engländer sammeln angenblicktich ihre Strcit- kräste in Labystnith, während die Buren gegen diese Stadt in zwei Kolonnen Vordringen, die erste von 'Nordost unter dem Kommando des Generals Iouvert in Stärke von >2.000 Mann, die Zwecke von Westen her in Stärke von etwa 10,MO Oranietnireu. — Ans Kapstadt wird gemeldet, daß das Siaadrechl über ganz 'Natal ver hängt worden rst. Die Regierung ,ordert die Schützengejellichafteii aus. zur Verlheiürgung von 'Pielermantzburg oeizuttagen. — Die ,Dail» Black" sagt, die Mobliisirnng der Reieroeaotte bezwcac. dcmenigen Mächten, welche aus der augenblickliche» schwierigen Lage Englands '.stutzen ziehen wollen, ein Warnnngszeichen zu geben. ' Londö n. Unterhaus. Ter UnlerstaatSsetretär des.Krieges Wyndham erklärt, im gegenwärtige» Kriege wurden leine Hohl- spitzeligeichofle verwendet. Tie Meldung vom Tote des Generals EinnonS sei dem General White durch den General Iouvert zu gegangen; dies bestätige die 'Annahme, daß General ?->Ue die Verwundeten in Dundee zurücklassc» maßte. Die vermuuöeien Buren in Lavysmiih stünden umer Pflege dreier Bnrenärzle. welche dort am 23. Oktober erngelrvsseu seien und den englischen Be hörden für die Wobisuhriseinrichtungen ihren Dunk aasgeivrochen hätten. Athen. Die hier ankernde französische Flotte wird dieser Tage, i» zwei Geschwader gekheiit, aiffahren; das eine Geschwader gehl nach Smyrna, oaS andere nach Beirut. Pretoria. Das Bomvardemenl von Mafeking hat heute früh wieder begonnen. Mehrere Häuier stehen in Flammen. — General Iouvert meldet, dag der Kommandant Eroiyc mit dem Kommando von Winvurg am Dienstag ein Treffe» mit englischen Truppen, weiche von Elandslaaglc kamen, zu bestehen hatte; der Kampf begann nm 0 Uhr Morgens und dauerte 7 Stunden. 'Neun Buren wurden verwundet, sechs qetödtet. Die gesammie englische Trnppenmuchi zog sich auf Lavysmith zurück. Ein uuderer amtlicher Bericht besagt; das Kommando von Johannesburg und das holländische Frcimilligenkorps hatten einen harten Kampsmit einer überlegenen englischen Streitmacht bei EiandSiaagte. Die Schlacht bade l.2 Stunden gedauert. IM Buren seien totst oder verwundet, 200 Buren würden vermißt. * Lady > mith. 23. Ott. Bedeutende Verstärkungen an In fanterie und Artillerie sind aus Piekermariyburg hier cmgetroffen. Die Buren stehen wieder bei EiandSiaagte. die Freistaalbnren bei Bellers- * Kavstadt. Bei Rhodesdrift in der Nähe von Tust (Rhodesien) fand ein Gefecht der Bilrentruppcn mit dem Obersten Plumer statt. Die Buren hatten -t Toste uns verloren -1 Gefangene. Kapstadt, lieber das Tressen das General White der seinem Vorstoß von Ladysmith behufs Vereinigung mit General Ante den Buren lieferte, wird gemeldet: Die Buren hatte» zwei englische Meilen südlich von Modderspruit eine Batterie ausgestellt, l ^>1>E fMZ- .L-Z l!!s-
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