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Z Der Vorstand des Mgem. Miethbewohner- VeretnS antemimmt seit einiger Zeit grobe Attacken gegen unseren neuen Mietvertrag, In der oft erschienenen Annonce Mietber! Vorsicht" sagt er: „(vrincUrnefäUrlich da- acaen ist -er neue Mietbvertraa des AU» «einem. Hausbesiher» VereinS". weil er: ». die gesetzliche viegelung des Mieturechts beseitigt: d. den Miether in ganz uner- börtemMatze seiner gesetzlichen Rechte beraubt, und e ihn zwingt, die Lasten des Bermietbers zu tragen. DcrMiethbewohncr-Verein.der von Zeit zu Zeit Beweise seiner Kampflust u. feindselig, Gesinnung gegen uns kundgiebt, einmal die Hausbesitzer des Wohnungs- Wuchers beschuldigt, das andere Mal unsere Mictlikontrakte als eine Ausgeburt der grössten Ungerechtigkeit. Hanstnran- »ei und Ausdeutersucht hin» stellt und öffentlich davor warnt» ist längst als eine Vereinigung erkannt worden, die vor Allein den -Sah zwilchen Lauswirthc» und Miether» zu schüren, nicht aber ein einträchtig friedliches Zusammengehen zu fördern sucht. Sein aggressives Thun entbehrt zudem jeden Grundes» denn von vereinzelten Ansnahinen ab gesehen, ist glücklicherweise das Verhältnis, zwischen Hausbesitzern und Miether» u, unserer, guten Stadt Dresden ein durchaus Utes, Dank dem Hoden höchsten Stände» an bis herunter zn de« einfachsten Lebenslagen durchdrinat. Diesem aggressiven Thun fehlt aber auch, soweit es dir früher oft gehörte Beschuldigung des Miethwuchers betrifft, die er forderlich« Grundlaae, denn aus unser mehrfaches Verlangen, «au möge uuL doch die Wucher treibenden Hauswirtbe nennen, wir würden in ihrer Bekämpfung selbst nicht lässig sein, wurde »ns zunächst gor kein Bescheid »u Theil, dann aber nur eine schwächliche Ansrede. Seit der Zeit sind die Miethwucher « Annoncen Soweit die Hetzereien des Micthbewohner - Vereins gegen unsere Miethverlräge gerichtet sind, habe» dieselben uns nur genützt und zwar enorm. Jedesmal nach Erlaß solcher An griffe in öffentlichen Blättern steigerte sich der Absatz unserer Miethverträge, wie folgende Zahlen ergeben: Wir verkauften: i. Jahre 1802--18,000 St . 180»--22,200 - . 1804---28,000 - , 1805---»6.002 - . 1800---42.150 - . 1807-51.015 . , 1808^54,402 - im ersten -Halbjahre l 800 --- »i,»7:r Stück. Es wäre unmöglich, einen solchen riesenhaften Absatz zu er zielen, wen» nuferen Mieth- kvntrakten nicht die höchste« Vorzüge innewohuten. Dies ist aber der Fall und deswegen wurden sic mit Vorliebe von beidenJnterefseutengruppen genommen und bewährten tag täglich auf's Nene ihre Gediegen heit und Nutzbarkeit. Diese früheren Micthkontrakte standen mit den Bestimmungen des bisherigen bürgerliche» Gesetz buches in allen denieiiige» Punkten im schaRcu Wider spruch, in welchem dasselbe nach dem Stande der heutigen kulturellen Entwickelung und der sozialen Bedürfnisse nicht mehr ausrcicht. Die Freiheit nach Belieben Hunde zu halten, Prostituirte als Aftermiethcrin aufzu- nehme«. wüstes Gelärme und Unfug zu treibe», die Micthe zwei Vierteljahre hintereinander unbezahlt lassen zn dürfen, keiner Hausordnung mtterthan zu sein, die anderen Miether zu maltrai- tiren, die Wohnungen zu über füllen und andere dergleichen Dinge mehr, ließen sich durch die gesetzlichen Bestmunungen nicht genügend verhindern, dazu gehörte ein woblüberdachter Miethvertrag- Diese» boten wir dar. er enthielt nicht eine Be stimmung, die den zahlungs willigen, verträglichen, m freund nachbarlicher Gesinnung stehen- denMtethern lästig werden mutzte. Dieser seit ea. 20 Jahren bes-ebende Mietl,-Kontrakt hat die Friedlichkeit der DresdnerMiethverhältnisse auf die imvonircude Hpbe vebracht, deren wir «ns jetzt erfreuen. Von uiijcren ca. 4000 Mitgliedern mit ocitäufig ea. <0—SO.MV Miet-parteien werden uns alljährlich etwa 30 — 40 Vorkominniffc gemeldet, auS welchen das Vorhandensein unliebsamer Verhältnisse hervor- i geht. Was will diese minimale Ziffer bedeuten? Mit der Aufstellung dieses Miethvcrtrages standen wir durch aus aut gesetzlichem Boden, denn das Sächsische Gesetz gewährte ausdrücklich die Freiheit, neben und entgegen den gesetzliche» Bestimmungen, das Miethver- hültnitz durch einen freien Ver trag so zu gestalten, wie es den Parteien genehm ist. In ec« MDntm den wir jetzt herausgeben, beruht aus derselben gesetzlichen Grund lage, a»f der vorhandenen vollen Vertragsfrcihcit. Er ist überdcm dem alten, bewährten Miethvertrag fast völlig gleich lind giebt gar keinen Anlatz zu den neuere» Angriffen. Nur die Hoffnung aus die Unkenntnis; des Publikums hat den Erlatz der neuere» Annoncen möglich gemacht, denn der neue Miethvcrtraa beseitigt nicht in stärkerem Matze die gesetzliche Regelung des Miethrechtcs, be raubt den Miether nicht i» tärkerem Matze seiner gesetzlichen Rechte und zwingt ihn überhaupt nicht, in stärkerem Matze Lasten des Bermietbers zu trage». Datz dem so sei, mutz der Ver- , sser der aggressive» Annoncen wissen, er kan» nur beabsichtigen, das Erscheinen des neuen Gesetz buches in Verbilidüna mit der Unkenntnitz des Publikums zu einer frivolen 'Störung des Friedens zwischen de» beiden Bevölkenlnasgrlwpen zu be nutzen, ein Beginnen, das ebenso verwerflich ist, als eS wirkungs los sein wird für den immer mehr sich steigernden Absatz unserer Miethverträge.. Wenn nun gar die er lassenen Annoncen des Mieth- bewohner-Vereins mit der Be hauptung, unsere neue» Verträge vrrstietzen gegen die nuten Sitten, anftritt und um des willen die Hausbesitzer war nen will, diese Verträge zu nehmen, weil sie zur „4«»- v«?«tnns" Anderer diene» sollten, so müsse» wir das als eine beleidigende, beispiellos dreiste Beschuldigung aiisehc», weiche jeden Grundes entbehrt und von der gesummten Dresd ner Bewohnerschaft, wenige Aus nahme» abgerechnet, nur mit abfälligem Lächeln ausgenommen worden ist. Alles in Allem: ttnsere Miethverträge werden nach wie vor und in demselben riesenhafte» Umfange wie bisher Verwendung finden und die Angriffe des Mieth- bewokner - Vereins werden uns nütze». Der gegenwärtigen Erwiderung bedurfte es für ältere Dresdner Einwohner nicht, gegenüber der großen Menge neu Zugeroaeircr hielten wir sie aber für nöthig. Der AÜMiciiie KllusIieschrHmill zu Irerdtil. Baumeister Hartwig, Vorstand. viirgerr 1Ubr HD al»»»ol>aol»«x ist diesmal zu einer Höhe ge langt. datz das Resultat kaum mehr den Wünschen der Bürger schaft genügen kann, deshalb, Bürger, . seid ans Eurer Hut. streicht de», der Euch nicht vastt, wiilrlt nur selbstlose, freie, furchtlose Männer. Ein Solcher ist d Stadtve» ord. Apotheker K«so Lvvsirsi-, Nr. 2000, Schillerstr. SS. Diesen setzt Alle aus Eure Stimmzettel und streicht dafür einen anderen Ansässigen. JE" wählt Stadtverordneten ÜW klI68M. SvdtUvrstr»?,«,« Sr. SS. Nk 2000. Hakmrtsiel MMslichM! Jeder, dem eine gesunde, ge deihliche Fortentwickelung unserer Haupt- und Residenzstadt am Herzen liegt, ist verpflichtet, den von den beiden Gastwirths- vereinen nnd der Fleischerinmmg auSgcsandten Wahlzettel zn nehmen. Otto LoLoidö, Vorsitzender. Oa.r1 Lerolä, Vorsitzender. Die Reformer, welche bis her bei den Stadtverordneten wahlen mit den Hausbesitzern, Konservativen und der kleinen Gruppe Klemtch gegangen waren nnd mit Hilfe dieser Bereinigung ihre Kandidaten gewählt sahen, haben sich nunmehr de» Mieth« bewohuern, Feftbesoldeten und der Gruppe Renner an- geschlosscn. Das Mistbehage» der frühe ren Freunde hierüber kommt in zahlreichen Inseraten zum Aus druck, dir infolge der gereizten Stimmung den Thatfachen nicht entsprechen. llsk Mtiibmlllilisl'-Vsl'slii kl Kkillü lmlllkelis l^tsi und daher erklären sich die An griffe seitens der verschiedenen politischen Richtungen, dir in Berücksichtigung der Machtstell ung unseres Vereins ihn entweder zu unterstützen oder zu schwächen bestrebt sind. So schreibt der Hausbesitzerverci» von freisinni gen Elementen, die die Führung hätten, — andere, anonyme An noncen Wersen uns genau das Gcgentheil. nämlich extreme antisemitische Neigungen vor. Den Thatfachen allein «it- Vcicht, datz wir genau so wie mit dem Wcchlverei» der Festbesol- deten und der Gruppe Renner, so auch mit den Reformern vier Kandidaten auSgetauscht haben. Alle weitcrgekcn- den Behauptungen wider spreche» der Wahrheit. In MIM Ses Mkm!»k» MkÄk«bim>!8nms. Kmltttkllre SWsaksÜMg WM der Mtmordneltu- Mhl. Datz in der Vierergrnppe der Herr Schuldirektor Klein ich mit als Kandidat seiner Gruppen in Vorschlag kam. veraniatztc den konservativen Verein, über die Zu lässigkeit der Kandidatur Klemich'S in einer Bvrstandssitzung zu ve- rathen. Der Widerspruch gegen Klemtch als Freigeist, Demokrat und deral. m war groß, er wurde als Kandidat vor dein Angesicht des konservativen Genius ver worfen I Weiter wurde auch die Kandi datur des Herrn Glüh, welche das Wahlkvmitse (darunter die Konservativem bereits anstandslos genehmigt hatte, noch mit zu Nichte gemacht, dabei auch i» Aussicht genommen, im Falle der Nickt- zurückz iehnng der Kandidatur Glotz mit der Vierergrnppe zu breche» und ans der anderen Seite An knüpfung zu suchen. Damit wurde zugleich die Vollmacht des konservativen Wahlvorstandes vom eigene» Parteivorstande ver nichtet und der Bundestreue ein gelinder Stotz versetzt. Der wachsame Reformer aber schwenkte rechtzeitig ab in's jenseitige Lager und zwar noch bevor die Koryervativrn der Trag iveite dieser ibrer Handlungsweile sich bewutzi geworden waren Die selben vereinsamten damit und nur Klcmich allein steht ihnen in bieier Verlassenheit noch zur Seite. — Daraus folgt, datz der von den Bauleuten verworfene Stein zum Eckstein geworden und datz nun mehr die Wcihlgcschichte daS Äahlgericht ist. GeniuS der Konservativen verhülle Dein Haupt und erziehe zunächst die Deinen zur Bundestreue! — v Zu der am 24. Nov. a. c. stattsindendc» Stndtverordiicten- wahl haben wir Euch wiederum Vorschläge unterbreitet. Wir bitten nun alle unsere Mit bürger dringend. sich dieses unseres Mietybcwohncr - Wahl zettels zu bedienen und damit unsere wahlberechtigte«, ge meinnützigen Bestrebungen zu unterstützen! Tbue Jeder seine Schuldigkeit am Wahltage! In Mmi» MidbcmdM'Hnt!» z« Ittsik«. Unter dem 4Vatt»Iant>«,r<» «>V8 14 l« mtvv'«»l»vn befindet sich anch: Reusr V/aLlvörsm Mä I.sKrsr. Hierzu hat Herr 14I«rn1eI> keinerlei Recht. — Wir verweisen ans unsere Separat-Annoncen in den heutigen TagcSblätteru. Vsusr W MvMiir kür ksttköLvIästs LsLvttö Mä kskrsr. I. A.r I»n«I«, Olan«. ilSIIlllllM- LeliMei»! Soweit U»r »etO, dvl «len «Uvq1iil»i4»e» StüÜtVSl'OsllNLtSN' Mlilsn! Streicht die Name«! Seeliug, Roetzuer. Eonrad. Ackmucki.- Wl ZirchlkL Unter dem 4VaI,Ian»nkv des Uüi^er - 14 »«» ru-,- des Herr» I4le- intet» befindet sich auch ein MaDmin Dresden- Mehlen. Der nnterzeichnet« Ver ein erklärt, dast es einen IValilvvpsln Strelklea ntvlit Ettodt und dah der Bezirksverein seine eigene Lifte heraus- giebt. Kezirks-Meln für die ZWM Slrchle«. Für den Wahlauslchutz: Gärtnereibes. VI». Slauoxoi». In welche Zustände aerathen wir, wenn die Antisemiten im Stadtverordneten - Kollegium die Mehrheit haben? Tie Antwort hieraus giebt folgender thatsächliche Vorfall: Ein von Jugend ans in Dres den erzogener, wohlhabender, in Oesterreich geborener Kaufmann, der hiesige Lchnlen mit günstige» Zeugnissen abiolvirt. sich bier ver- heirathet und eine Anzabl Löhne hat, der sich bei eine» hvchange- scheuen hiesigen Firma durch Fleitz n. treue Hingebung an das Interesse der Firma bis zum Prokuristen hinaus gearbeitet hat. dem also Sachsen als Vaterland, Dresden als Mutteriladt gilt, de> mit alten leinen Emosindungen und Bestrebungen Sachse ist und mit seine» deutsch gewordenen Gefühlen den Wunsch hegt, datz seine Söhne einst den« neu gewonnene» Vatcrlande Heeres dienste leisten, sucht deshalb und einzig aus diesem Grunde die Naturalisation in Dresden »ach, um Bürger werden zu können. In der geheimen Sitzung des Stadtvcnordiietcn-KoÜegiums, in der kein Einziger auch nur daS Tüpfelchen eines Nebels im Lebe», Wirken, Verhalten und Charakter oder in der Geschäftspraxis des Nachsnchenden behaupten konnte, wird beschlossen, das Natural!« sationsgesnch abzulehnen, auS dem einzigrn Ärunde, weil dieser Unglücksmensch von einer indischen Mutter geboren wurde. Dieser Beschluß redet ganze Bände und zeigt deutlich, wohl» wir steuern mit einem antisemi tischen Stadtverordneten - Kolle gium Dieser Beschluß ist übrigen- ungesetzlich. Die gestrigen Inserate zeigen cS deutlich. Ausschließlich von der Klcmich'- schen Gruppe gingen die Angriffe aus, welche den Wahlkamps ver- gisten sollen. Da- ist ivtrtv »on M- »olivr Seite, unseren deutschen Bürgern vorschreiben zu wol len. wen sie wühlen sollen. — Nehmet nur Liften, welche den Namen «löo» enthalten! Der anonyme Wahlverein für Vorstadt Striesen, eine neu an genommene Firma, zu welcher bis letzt noch kci'neMitgiicder gehören, erklärte gestern an dieser Stelle, datz er nicht zu uns gehöre, son dern z» einer angeblichen „Ost- gruppe". Zu dieser Erklärung war der Inhaber dieser neuen Firma allerdings befugt insofern, als er mit dem zu uns gehörigen Stricscncr Wahlverein nichts weiter gemeinschaftlich bat, als den von ihm angenommenen gleichen Nomen. Der StlonOvI». U>M -er MsdOr-«. Stt-LoWt! Wählt Alle dt« Herren Gineiner, Hsssrichter, Heinibsld, Kentner, Thieme. Vü8 viU LIvmivd mit seinen Angriffen gegen Glötz? diürlbe gearbeitet? Zur Zkiidlvcrsrdilkleit- Meine Kandidatur zur Ttadtverordneten - Wahl hat Anlah zu versihie, denen anouymen An griffen gegen meine Per son gegeben, die zu be antworten ich unter meiner Würde halte. Nur aus dringenden Wnnsch von Frennden und im besonderen Ein verständnis? mit dem bis herigen Führer der säch sischen Konservativen habe ich mich zur evcnt. An nahme einer Wahl bereit erklärt. Der Gedanke, mich zur Wahl zu stellen, geht u. A. davon anS. das? ich jahrelang im uneigen nützigsten Interesse für de» kleinen Manu völlig kostenlos eiugetreten bin. Ich überlaffe der Bür gerschaft die Entscheid ung, ob sie sich dnrch ge hässige Verdächtigungen irre leite» lassen will. Bringt sie mir daS Ver trauen der Wahl ent gegen. so werde ich als unabhäugiger Mann nn- erschrocken meine Pflicht thun. Dresden, 2». Novbr. 1880. f. w. L!m. Drukkercibesitzer. lebt Alle Sure Stimme» Kenn IluM Wahlliste Nr. 1S2L Wühlt Rösner Nr. SV«o. streicht «meiner Nr. VSL.