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Dresdner Nachrichten : 09.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189911098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991109
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-11
- Tag 1899-11-09
-
Monat
1899-11
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.11.1899
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m^v 8ei,i«8Mi'»88« 3L, I»x><" z Msüellküte, Filrdüie. Trauerdiite. I l L^ßAB KF VI Iß» ^ » 8vdl088 zv-vLübvr. Z «armrt uo^ll-Llni t vertltches »nd Sächsisches. — Zwilche» dem Königs. Finanzministerium. Abthcilung für Sleneiinchen. und der oberste» Steuerbehörde i» Oesterreich ist eine Vereinbarung getroffen worden, welche in de» Kreisen der hciuptiäcblicb dnbei interrlsirte» Zoll-, Steuer- und Bahn- beamte» mit großer Freude begrüßt werden wird Die Ver fügung «eilt dabi», daß das Melinit und die Pension stichsilcher Be amten, welche in Oesterreich ihren Wohnsitz haben oder dort statinnirl sind, zur öfter, cichffchen Perivnalsleuer und Verkehrs- abaabe nicht berangczogen weiden darf, I» gleicher Weile haben anck die in Sachsen wohnhaften oder slnlivmrten österrcichstcheii Beamten das bezogene Gehalt bezw die Pension bei Heranziehung derselben zu, Staatseinkomnienstrncr ini Königreich Sachsen nicht r„ besteuern. Ans Gemeindcabgaben findet diese Anordnung kelbstverliändlich keine Anwendung. - Ans den amtlichen B e kan n t m a ch n n g e n. Der Hausmann bei der Nenstädter Gassnbrik Wilhelm Heinrich Bvgel und der Negulirhauswärter bei de» städtischen Gassabriken Karl Richard Trcpte erhielten das städtische Ehrcnzeuaniß. — Der Krieg zwischen England und den südafrikanischen Bnren- revubliken ist entbrannt, und inan hat anderwärlö, z B. in Ham burg, einen Aufruf erlassen, um das Ccntralkomltce der Deutschen Vereine vom Rothen Kreuz in ver bereits erfolgten aus gerüsteten Abordnung des Stabsarztes d. M Dr. Matthiolius. Privatdozenten Dr. Küttner-Tiibinge», Oberarztes Dr Hildcbrandt- Haunover »nd von vier Schwester» und süns freiwilligen Kranken pflegern und Entiendnng von Lazaretlnnaterial kräftigst zu unter stützen Besagter Aufruf lautet: „Als Träger der Bestrebungen des Rothen Kreuzes avvelliren wir an das Gefühl der Humanität, das in deutschen Herze» allezeit auch für fremdes Heid tief empfunden wird, und erachten es als unsere Pflicht, unsere Mit bürger. deren lebhafte Theilnnhme an der tragischen Entwickelung des entstandene» Konfliktes wir voransietzen dürfen, zu werkthäriger Hilfe anfznfordern. Es tvird beabsichtigt, wenn möglich, eine vollständig unsgerüstete Kolonne von Aerzten, Krankenpflegern und Pflegerinnen und Krnnkenpslcgematerial w. in größerem umfange nach dem Kriegsschauplätze zu entsenden. Die daffir aufznwenden- dcn bedeutenden Geldmittel können nur zusammengebracht werden durch eine lebhafte Autheilnahme, welche unter Deutschen um so eher z» erwarten ist. als es sich nm uns stammverwandte Völker schaften handelt Die zweckcntwrechende Verwendung der uns zn- sllesenden Mittel werden wir dem unter dein Protektorat unseres Kaisers und unserer Kaiserin stehenden Ecntrnlkomitce des Deutschen Vereins vom Rothen Kreuz in Berlin, welche»' der Unterzeichnete Hcnnbnrgischc Handesvercin unterstellt ist, anvertranen Diese Vermittelung wird uni so willkommener sein, als sie es allein er möglicht, den beabsichtigten Zweck auch wirklich zu erreichen." Beiträge werde» erbeten an die Expedition dieses Blattes oder an den Schatzmeister des Sächsische» Landes- vcreins vom Rothe» Kreuz. Konsul Harlan, in Firma William Bassenge u. Co.. Dresdcn-Ä., Pragerstraße >2, I. Etage. — Das umfangreiche Werk des Turnhallenbancs, welches der Allgenieine Turnverein im Jahre 1895 begonnen bat, wurde am Donnerstag Abend rechnerisch zum Abschluß ge bracht, indem der Turnrath des Vereins in außervrdentlicher Hauptversamnilung Rechenschaft a» der Hand eines gedruckten Berichtes über die Finanzgebahrung erstattete. Aus dem Berichte geht hervor, daß der Verein voir^sciucr Gründling im Jahre 1811 an bis l897 den Turnplatz am Schießhause benutzt hat, daß er wiederholt, jedoch stets vergeblich Versuche zur Erlangung eigenen Grund und Bodens unternommen hatte und solche erst 189t,So zum Ziele führte». Am 21. März 1896 konnte der Bau begonnen und, alle Schwierigkeiten überwindend, am 11. Februar 1897 mit der feierlichen Einweihung gekrönt werden. Das Vcreinshans wurde im Avril >898 bezogen und der Turnplatz am 15. Mai desselben Jahres als Scklnßslück der gelammten Bau- nnternchinungen feierlich durch ei» Schauturnen eingcwciht. Die Baukosten beliefen sich auf insgesammt 771.606,W Mk.. davon entfallen auf den GrundstückSerwcrb, Anlieaerbeiträge und der gleichen 218,037.39 s>. ,k. aus den Ban der Turnhalle 190,631,W Mark, aus die Herstellung des Turnplatzes 12,073,61 Mk. und den Ban des Vcreiushanies 353,861,13 Mk, Die Durchführung dieses gewaltigen Unternehmens ist nur möglich gewesen durch die hilis- berciteMilwirluug nnddasdankenswerthe Entgegenkommen der staat lichen und städtische» Behörde», durch die Lpserwilligkeit der Mit glieder, welche nicht nur de» Jahresbeitrag um 25 Prozent er höhten, sondern auch einen Betrag von 96,938,90 NU. an unverzins lichen und verzinslichen Darlehen, an Geichenken, Stiftungen und freiwilligen Beiträgen ausbrachten. Dafür haben sie die Freude, in Räumen turnen, fechte» und spiele» z» können, wie sie selten zn diesen Zwecken geboten werden könne», wohl geeignet, die Lust an den Leibesübungen zu erwecken und zn fördern bei Männern und Jünglingen, Frauen und Mädchen, Langsam, jedoch stetig, ist der Verein an Mitgliedcrzahl seit Bezug der neuen Halle ge stiegen: die Zahl 1500 ist erreicht und trotzdem bieten die präch tigen Räume noch Platz für Hunderte, die auch nöthig sind, wen» der Verein seine geldlichen Verpflichtungen cinhaltcn will. Die Hanptvcriammlung nahm mit Tank den Bericht des Tnrnrathes entgegen und nach dem Gesänge des Liedes „O TcuOchland hoch in Ebren" schloß der Vorsitzende, Herr Prof. Dr. Weidenbach, die von 135 Mitgliedern besuchte Versammlung, bekannt gebend, daß eine Sammlung für die klnterstützungskassc des 14- Turnkreises Sachsen den Betrag von 30,40 Mk. ergeben hatte. — Der Verein D resd n e r G a st - und S ch a nk w i r t h e hielt gesterii in Gcineinschast mit dem Dresdner Gast- wirthsverein in Meinhvld'S Sälen eine sehr zahlreich besuchte Versa in m lung ab. Geleitet wurde dieselbe vom Vorsitzenden des ersterwähnte» Vereins. Herrn Stadtverordneten Scheibe. Nach begrüßenden Worten desselben sprach Herr Handelsscbuldircktor Klcinich über Gemeinvewable». Den zweiten Gegenstand der Tagesordnung bildete ein Vortrag des Herrn Stadtverordneten Rechtsanwalt Dr. Hackel über die Rechtslage des Gastwirthes »ach dem neuen Bürgerlichen Gesetzbuch. Der Herr Vortragende gab eine gedrängte Darstellung des gesamniten, die Gastwirthe betreffen den Rerhtsgebieles. Es gebe, bemerkte Redner einleitend, kein besonderes, spezifisches Gajtwirthsrecht. doch sei das Gaslwirths- gejchäft ein so eigenartiges, daß die Gesetzgebung seither besondere Rücksicht ans das Gastwirlhsgemerbe genommen habe und noch nehmen müsse und zwar nicht blos aut dem Gebiete des bürger lichen Rechts, sondern ebenso auch auf dem Gebiete des Berwalt- unas-, des Handels-, des Prozeß- und des Strafrechts. Tie An wesenden folgten den Ausführungen des Herrn Vortragenden, die durch Gegenüberstellung der bisherigen und der neuen gesetzlichen Bestimmungen einen klaren Ueberblick über die wichtigsten Ab weichungen gewährten, mit regstem Interesse. Zum Schluß be tonte Herr Dr. Häckcl, daß die neuen Bestimmungen zum große» Tbcil wohlwollend und geeignet seien, die soziale und wirtlnchaft- lichc Stellung des Gastwirthes zu heben. Znm Zeichen des Dankes gegen die Velden Herren Vortragende» erhoben sich die Anwesen de» von den Plätzen. Ten dritte» Vortrag hielt Herr Hotelier Herold über die neue», das Gastwirthsgewerbe betreffende», am 1. Januar 1900 in Kraft tretenden Arnderungen bezüglich der Gewerbegerichte. Redner bezeichnet es als unbedingt nothwendig. daß sich Jeder, da fernerhin nur Derjenige zn den Gewerbegerichte» wählen könne, der sich in die Wahllisten habe eiulragen lasse», über seine Eintragung und die Listen vergewissere. Dieselben lägen vom 6. bis einschließlich 19. November im Gewerbeaericht, Land hausstraße. zur Einsichtnahme ans und, um auch Arbeitnehmern die Möglichkeit dazu zu geben, seien auch die Sonntage, der 12. und >9. November dafür offen gehalten. Gegenüber den bisher das Gastwirthsgewerbe vertretenden 3 Beisitzern im Gcwerbe- aericht müßten bei der durch das neue Rgeschafsenen Er höhung der Beisitzer mindestens 8. wenn nicht 10 Beisitzer ans dem Stande der Arbeitgeber ans den Kreisen der Gastwirthe in das Gewerbegericht entsandt werden. Im weiteren Verlaufe seines Vortrages behandelte der Herr Redner die neuen Bestimmungen über den Dienstvertrag, die für das Gastwirthsgewerbe besonders einschneidende seien. Die Praxis müsse ergeben, in wie weit die selben auf dasselbe anwendbar wären und man könne wohl schon jetzt sagen, daß eine Revision des neuen Bürgerlichen Gelchbuches sich nöthig erweisen werde Auch dem letzten Herrn Vortragenden wurde lebhafter Beifall gezollt und der Dans der Versammlung „affung von etwa 500 Thermo-j — Vor etnigen Tage ^ Jedes Ablheil dieser Wagen erhalt ein! der Verband reisender Knustente Deutschlands sein Geschäftshaus — Bor einige» Tagen fand aus dem Grundstücke, aus welchem 3. Klasse, für welche sich die Metern nothwendig macht. Je .. . .. . Thermometer in der Mitte des Innern über de» Sitzen, io daß in Leipz ig erbaut, dre feierlich^ Grundsteinlegung statt. I» der Reffende die Wärmegrade beauem ablesen kann. Die neue, den Grundslcin wurden außer der Stistungsurkunde ein Jahrbuch Maßnahme soll bezwecken. Meinungsverschiedenheiten über maiigel- des Verbandes reitender Kanslcnte eingelegt, hafte Erwärmung oder lleberhcizung der Ablheite vvrzubcugen. die — In den lctztverflossenen milde», sternenhellen Nächten ist während des Winters öfters unter den Reisenden oder zwischen in der Oelönitzer und Adorser Gegend das Auftreten diesen und dem Zugsperivnale auftreten. leuchtender sogenannter Johanniswürmchen in förmlichen Schwärmen — Ter Allgemeine Handwerkervcrein gestern Abend im Weißen Saale der läbrige Hauptversammlung ab. »de hielt vor- Drcl Naben" seine dics- . Dieselbe leitete der Vor- ' sitzende, Herr Stadtratb Eduard Wctzlich, welcher zunächst in ebrenden Worten des dieser Tage ans dem Leben geschiedenen Herrn Kommiisivnsrath Riemervbermeisler Gotischall. eines der ältesten Mitglieder des Vereins, gedachte. Die Versammlung ehrte das , Andenken des Entschlafenen durch Erheben von den Sitzen. Der Arzt M Jahresbericht, den der Schrittsührer, Herr Schloffermeistcr geladen. K Weinert erstattete, konnte ein im Ganzen erfreuliches Bild ent- 5. De;ei rollen. Der Jahresbericht wurde einstimmig genehmigt und dessen Drucklegung beschlossen Den Bericht über die Hanptkasse des Vereins, der den Mitglieder» gedruckt eingehändigl worden ivar, gab der erste Kassirer, Herr Stadtverordneter Heimbvld. Auch in Bezug aus die Kassenverhältnisse kann der Verein mit Befriegigung ans das verflossene Geschästsiahr znrückblicken : im Ganze» ist eine Mebreinnahme von etwa 1675 Mk zn verzeichnen (Hanptkasse und Hansbanfondsl. Herr Bnchbindcrmeistcr Schmiedel als Kassirer der Fachschule des Vereins erstattete den Kassenbericht hierüber Beiden Herren Kaisirern wurde ans Antrag der Recbnnngs- prüfnngskvmmiision Entlastung ertheilt. Ans Antrag dcs Verwalt- nngsansschnsses bewilligte die Bezsnmmlnng einstimmig den Vor standsmitgliedern Entschädigungen für ihre umfangreichen Mühe waltungen. während dem Schulgeldkalsiier außerdem ein Zählgcld von >/s Prozent für die im Jahre 1898B9 vereinnahmten Schul gelder zngehiliigt wurde. Ans der alsdcinn vvrgenommenen Vmstandswahl gingen die Herren Stgdtrnlh Ednnrd Westlich nls erster Vmstcind, Herr Schloffermeistcr Knrl Weinert als erster Schriftführer. Herr Stadtverordneter Karl Heimbold als erster Kassirer hervor, während als Ansichnßmilglieder die Herren Hof- Schornsleinfcgermeister Müller. .Hvf-Posanientiermeister Rühling. Tapezirenneistcr Mehner!, Klempnermeister Bockmaiin. 'Mechaniker Müller. Zengschmiedeobermcister Scholle »nd Mechaniker Eichapfel gewählt wurden Sämmtliche Vorstands- und Ansschnßniitgliedcr nahmen die Wahl an. — Nach Erledigung des geschäftlichen Theils hielt die Mitglieder noch die höchst interessante, wohl- gelungene und dankenswerihe Vorführung eines Grannnophons ans der Fabrik von Carl Below, Leipzig-Volkmarsdorf. längere Zeit vereint. Tic Vorführung befriedigte derart, daß gelegentlich einer nächsten Versammlung eine Wiederholung beabsichtigt wird, nm mich de» Damen der Mitglieder Gelegenheit zu bieten, die Leistungen des Grammophons kennen zu lernen. - Die Firma M enz. B l o ch ni a n » u. Co. hat in der Neustadt, Ecke große Meißnerstraße »nd Am Markt, eine weitere Wechselstube und Tepositenkasse eröffnet, welche sich mit der Er ledigung aller in das Bankfach einschlagende» Geschäfte befassen, sowie Evntocvrrent- und Ebcckverkehr unter conlanicsten Beding ungen einricluen wird. - Am Montag Abend erfreute in der Vortrags-Versammlung des Vereins Gewerb treibend er Dresdens Herr Lehrer Schwalbe mit der Scliildecung seiner Eindrücke und Erfahrungen während einer im Juli d I. nniernonimcne» Fahrt nach Italien. Redner beschrieb in fesselnder Weste den Betuch Neapels, der blauen Grolle uvn Eapri, eine Besteigung des Veinvs rc. und erntete für den iiitereffnnteii Vortrag lebhaften Beifall. — Am Donnerstag dieser Woche veranstaltet der Verein im Ballhansc auf der Bantznerslraße einen Famiiicnabend. dessen Programm von den Winter-Tpnnan'sche» Sängern und Humo risten ausgcführt wird. — Heute Abend halb 9 Uhr hält im oberen Saale des Volks Heims, Wasserstraße 7, Herr Zahnarzt Gläntzer einen Vortrag über das Thema: „Künstlicher Eriatz verloren gegangener Zähne und dessen Herstellung". — Polizeibericht. 8 Nov. Nachdem in letzter Zeit in hiesiger Stadt mehrfach ein unbekannter Schwindler aus getreten war, der sich bei Hebammen, Aerzten rc. als Dr. med. Schweiger. Dr. med. Wagner. Postassistent Wagner vorgestellt und unter schwindelhaften Angaben i» anfdungli her Weise lim »nter- slütznng nachgeiiicht hatte, ist jetzt dicker Mcnlcb in dem wegen gleicher Betrügereien bereits abgettrastcn Kellner Moritz Erdinger ans Wien ermittelt »nd sestgenonime» worden, Erdinger ist nach identisch mit demjenigen Unbekannten, der am 24, v. M einem in der Böhmische» Straße hier wohnhafte» Manne, bei dem er sich tags zuvor cingcmiethet halte, Leibwäsche, einen Wintcrüberzieher. einen Svazierstock und 8 Mk, Haares Geld, dessen Ehefrau eben falls 8 Mk, Haares Geld und dessen Sohn Taschenuhr mit Kette abgeschwindclt bat, — Nenerdings erstatteter Anzeige zufolge ist einem hiesigen Fnhrwerksbesitzer Ende September ds, I. ein gran- gestrichener vierrädriger, nicht auf Feder» gebauter L a st wage n mit Kastenbretkernund dem Emailleschild „CurtMähler. Drcsden-N . Wagen Skr. 6", nebst Waage abhanden gelommcir. An ver schiedenen Theilen, insbesondere an den Rädern des Wagens sind die Buchstaben „0, dl." eingebrannt. Möglicher Weiie hat dieicn Wagen ei» fremder Kutscher in Gebrauch genommen »nd schließlich irgendwo stehen lnssen. Diesbezügliche Wahrnehmungen wolle innn zu Aktenzeichen 6. I V 3361 der Kriminnlabtheilung der König!. Polizeidirektion mittbeüen. — In vorveegnngener Nacht gegen >L2 Uhr traf ans hiesigem Haiiptbnhnhofe ein Sond erzog ein, welcher in etwa 14 Wagen gegen 500 dem A r 1> eitcrsta n d e angchörige Restende führte. Der Zug kam von Wien über Telschen und fuhr nach 10 Minuten Aufenthalt über Leipzig-Magdebnrg-Hannrwer-Hcin»» »ach Eving bei Dortmund weiter, wo die Arbcrter in Beschäftigung genommen werde» sollen. — Der Mäimergeiniigverein „T an » häusc r" veranstaltet heute Abend 8 Uhr im Saale des MnscnhcmseS unter Leitung des Tonkünstlers Herrn O. Heil und unter Mitwirkung des Herr» E Warwas, Mitglied der Kömgl. Kapelle, und des Pianisten Herrn G. Feigerl seinen ersten diesjährigen Vortragsabend. Außer den wlrsiilchen Darbietungen sind in das Programm Ebvr- liedcr von Jüngst. Döring. Rietz. Schindler, Böhme und Zander, sowie Tenor- und Baritonioli ausgenommen. — In Naußlitz wurde gestern Nachmittag der Ziegel meister Stein von einem Zicgclwagcn, dessen Pferde durch einen Dampspstug scheu geworden waren, überfahren und mehrfach verletzt. — Den 50. Gedenktag des Todes Ernst Julius Otto's, der aus dem Nicvlai-Fnedhosc in Pirna zm letzten Ruhe bestattet wurde, beging am Sonntag die Pirnaer Sängervereinigung durch eine Sangkshuldiguna am Grabe des Sängers vom „Treuen deutschen Herzen". Michdein die Sängerschaft mit ihren Fahnen aus dem Friedhöfe eingetroffen mar, ertönte zunächst der Ehor ^Stnnim schläft der Sänger", worauf dann Herr Bürgerschnllehrer Thieme i» einer Festrede z» Herzen führte, was Otto dem deut schen Volke und den deutschen Sängern gewesen ist. Es folgte hierauf der Gesang des Liedes „Ich lcnn' ein'n Hellen Edelstein", nach dessen Vortrag der Sängerzug sich nach dem Julius Otto- Denkmal in den Promenade» der Grohmannstraße bewegte, wo nach dem Liede „Wie könnt ich Dein vergessen" die Niederlcgung von Kränzen seitens der Vertreter des Julius Otto-Bundes, des Eibgau-Sängervundcs und der Pirnaer Sängerveretnigung niit Ansprachen erfolgte. Der Gedenkfeier folgte später noch ein Bei Sänger ' " beobachtet worden. — Schwurgericht. Wegen versuchten M ordes er schien der Schuhmacher und Handarbeiter Richard Theodor Schneider ans Deutsch-Ossig gestern vor den Geschworenen Die Anklagebehvrde vertrat Herr Staatsanwalt Nagler: nls Bcr theidiaer wirste Herr RechiSanmnlt Jnstizraih Dr. Miüaich und zur Abgabe sachverständiger Gutachten waren die Herren Gerichts Medizinalrath Dr. Dona» und Hofbüchsenmacher Gründig Außerdem sind zablrciche Zeugen erschienen. Ter am >,embc» 1858 geborene, schon wiederholt wegen Diebstahls rc, vcrnrtneilte Angeklagte ist seit lt, 'März 1895 verheirathct. wohnie in Brlcßnitz und verbüßt seit 4. August d. I. eine ihm vom hiesigen Landgericht zuerkannte 9monntige Gcfä»a»ißstrase. Sein bester Freund ivar der in Eotta wohnhafte 'Arbeiter Julius Uhl- man», welcher im März d. I. mit Schneider znsanuncn auf einem Bau arbeitete und zn dem Angeklagten volles Vertrauen hatte, Zn iener Zeit schuldete N. seinem Logiswirth in Folge vvrans- gegangencr Arbeitslosigkeit 74 Mk. und becmftragre. um diese Schuld zn begleichen, de» Angeklagte», von der Sparkasse in Waldenburg 75 Mk. einzuzichen; Schneider ließ aber durch seine Frau alle Effparnisse in Hohe von 166.68 Mk abhebcn, worüber er sich jedoch UHImann gegenüber vollständig ausichwieg. als er mit diesem am nächsten Tage bei der 'Arbeit wieder zniammen- traf. Schneider besaß damals an eigenen Mitteln gar nichts, ob wohl der Mieihctcrmin nahte, und hatte überdies über 100 Mi Schulden. 'Rach den Angaben seiner Frau, die von dem Recht der Zcngnißverwciaenlng keinen Gebrauch machte, war der An geklagte von dem Augenblick ab, als er sich im Besitz des Geldes bestand, sehr ansgeregt. Am anderen Tage wußte S. seinen Freund zu bewegen, mit ihm den Heimweg durch den Schvoner Eirund zn nehmen. Unterwegs schlug Schneider vor, in den ..Silberschacht" zu gehen und dort Sprengversnchc zn nntcmehmcn, da er gerade Pulver bei sich habe »nd überdies die Stelle genau kenne, an welcher sich ein Bohrloch befinde. 'Rach längerem Zurede» willigte Uhlman» ei» und man betrat hierauf, mit Lich lern versehen, den Stollen, von dem ans man in das Innere des Schachtes und zunächst an ein 8 Nieter tiefes, mit einer schlüpf rigen Bohle bedecktes und mit Wasser gefülltes Loch gelangte. Schneider ließ seinem Begleiter den Vvrtritt und feuerte in dein Augenblick, als sich Uhlmanii bei einer Frage »ach dem Bohrloch mndrehte. einen Schuß ab. wobei er direkt nach dem Kopse Uhl mami's zielte. Ter Verletzte packte den Angreifer an der Gurgel, erhielt aber sofort einen zweiten Schuß i» die Brust und sank nun bewußtlos zusammen. In der Meinung, er habe seinen Zweck erreicht, entfernte sich derMordbnbe ans oem Hinteren Stollen und zog die über das Wasserloch gelegte Bohle weg, nm seinem Opfer ans jeden Fall den Rückweg abznschneidcn resp. dessen Tod durch einen Sturz in das Loch herbeizuführen. Glücklicher Weste kam Ublmnnn bald wieder zu sich und erreichte durch sein Rufen, daß Schneider die Bohle wieder über das Wasserloch legte, nachdem er im ganz verwunderten Tone die Frage aufgeworfen halte, was denn los sei. Der dem Tod Entronnene gelangte wieder in's Freie, gefolgt von Schneider, welcher die Mütze Uhlmann's aus dem Ichachle iiachhvlte und unterwegs das Vorkommnis; dahin ansznklärcn suchte, daß ec beim Eindringen in den Schacht ein ans Versehen zwei Mal losgegangenes Terzerol gefunden have. Erst jetzt erfuhr Uhlmann, daß für ihn Geld eingegangen wi und er machte nunmehr ans seiner Uebcrzengnng kein Hehl, daß ihn Schneider zn dem Zweck der Tödtnng in den Schacht gelockt habe. Nach Enwfangnahme von 153 Mk. in dem Onarticr des An geklagten begab sich der Zeuge zu icinen Wirthsleutcn, ließ dort nach Miltheiinng des Vorganges eine Baarschaft von 145 Mk. zurück und ging dann nach dem städtischen Krankenhanse, das er erst 5 Wochen später geheilt verlassen konnte. Schneider war nach der Tbat noch mehr aufgeregt als vor derselben. So äußerte er seiner Frau gegenüber wiederholt, er wolle in's Wasicr gehen, ließ auch die Bemerkung laut werden: „Wenn nur nicht das verfluchte Gclo in's Hans gekommen wäre!" und ries schließlich, nls Nachts gegen l llhr Gendarmen an die Thür klopften, ans: „Mutter, bleib' liegen; jetzt holen sie mich!" An den Kleidungsstücken des Verletzte» befanden sich an der Brnststclle mehrere Löcher und überdies kam zwischen Stoff und Futter der Weste eins der Ge schosse znm Vorschein, welches sich als eine stählerne Fahrradkngcl erwies, die znnr Glück für Uhlmann als Ladung des Terzervls zn Nein war und deshalb bei 'Abgabe des Schusses eine Bewegung nach rückwärts genommen hatte. Auch den Geschworenen gegen über blieb der Verbrecher bei der Behauptung sichen, er habe das Terzerol im Schachte gefunden und sei selbst von den Schüssen überrascht gewesen, obwohl ihm der Besitz von Fahrradkrigelir und einer Quantität Pulver nachgewieicn wurde. Das Ver halten des Angeklagten vor Gericht ließ übrigens keinen Funken von streue erkennen. Im Gegerrlheil benahm sich der Mordbnbe nahezu ebenso frech »nd flegelhaft wie vor dem Untcrinchungs richicr. Hatte er doch ans besten Frage, ob er den Micibziirs habe zahle» können, s. Z, erwidert: „So eine Frage — ich rann doch de» Zins nicht znrücklegen. wen» ich mich hier in Sklavercr befinde!" und aus die weitere Frage: „Haben Sie Sachen versetzt?" die Antwort gegeben: „Wollen Sie dieselbe» einlösen?" Die Geschworene» beiahlen, daß der Angeklagte die vorsätzliche Tödtnng Uhlmann's beabsichtigt und dabei »ul Ucberlegrrng gehandelt habe, woraus der Geriehtshos wegen versuchten 'Mordes unter Einrechnnng der erwähnten Gesüngnißstrnfe in 'Anbetracht der Abscheulichkeit des Verbrechens ,ns daS höchste zulässige Strafmaß — 15 Jahre Zuchthaus, lO Jahre EhrcnrcchtSverlnst und Stellung unter Polizeiainsicht, — sowie auf Einziehung des zur Thal benutzten Tcrzcwls erkannte. Der Verbrecher hatte die Mordwaffe nach der Thal in daS mit Wasser gefüllte Schachlloch geworfen, ans dem sie später mct Hilfe eines elektromagnetischen Apparates zn Tage gefördert worden ist. nachdem der Versuch, das Wasser auszn- pumvcn, erfolglos geblieben war. sammensein der im Rathskcüer. lg' Der bei der letzten Parforcejagd in Großenhain aus gebrochene Keiler, besten Fährte im Verlaufe der Jagd von der Meute übetfallen wurde, kam bei der am 7. d. M. stattgehabtrn Waldiagd in Dobra bei Nadcbnrg durch mohlgrsetzb mr Strecke. Natürlich war unter den Thellnehm Uevrrstchl »tbcr ven Inseratentheil. Seile Familicnnachrlchten . . . 5. 6 Privatbesprechnngen.... 7 Unterrichts-Ankündigungen . 6 Bergnügungsanzeigcn 6, 7, 8. 14 Angeborene Stellen . . 15, 25 Stellen-Getnche ... 15, 26 Gcldvcrkchr 15. 26 Pensionen 15 Im klebrigen Geschästsanzetgen verschiedener Art. Se.le Grundstücks- und Geschäfts- An- u. Verkäufe 15, 16. 26. 27 Miethgcsnche n. Angebote . 15 Versteigerungen .... 13 Bekördl. Bekanntmachungen 13 Gcwinn-ListedcrKgl.Sächs. Landeslotterie .... 11 Vörie, Volks- u»o Ha»sivlrtlnchakt, rechuijchcs. Dresdner Börse vom 8. November. In Berlin waren heute die Montamvertb« schwächer, die Übrigen Gebiete wenin verändert. Spä tere Kurse zeigten Abschwächungen geringerer Art. Man »olirtc Kredit 2M.70. Diskonto ll»,7S. Dcmschc Bank SSt,9V. Dresdner Lank >61.89. Handelsgesellschaft 196,40. StaatSbabn 141,69. Lombarden SL,49 Laura küttc SSS.9N. Bochumer 2S7.7S. Dortmunder 128,99. Spanier 63,oa. Die Wiener Börse bewahrte ruhige Haltung. Am hiesigen Platze war , ... . wiederum gute zuversichliiche Stimmung, jedoch waren dt- Umsätze weniger en Kugelschnß i lebhaft. Maschinenfabriken bildeten wieder den Gegenstand lebhafteren Theilnehmern gehobene > Interesses und wurden säst durchgängig Häher bewerihei. Schwächer waren durch Erheben von den Sitzen zum Ausdruck gebracht. — In der nächsten Zeit werden seitens der StautSeisenbahn Verwaltung eine Anzahl P e r s o n e n w a a e n versuchsweise mit Thermometern ausgerüstet werden. Diele Versuche erstrecken sich ank etwa 60 Personenwagen 1. und 3. und 80 Personenwagen und Bwiaauer e °/°. -von «werfen stiegen Neumllbten und Drescher j< eune des Zuchtviebhandlers Rotter nnt o.bv, wSbrcnd Haas ebenso viel nachgeben mutzten. Th,clc-Gcnus,scheine er ithen nieder Die Aufregung im hiesigen zielten 2.7S. Gut beachtet waren von Brauereien Mainzer 4- 1. ferner es scheint sich eine ganze Bande von Kemoff > und Dresdner Mal, unv. Die Abschlüsse in TranSvortaktien utreiben. beschränkten sich aus Kette, die bei mäßiger Nachfrage 9,2k gewannen. Heute früh ist im Nonnenbolz ober- Bankaktien wurden,etwas besser bewerthet. Sächs. Bodcnkredit 9,»9, Drcvd. ' Lee ' ' " " brannte die Getreidevor 7rte ist ünbelchieibllch; Brandstiftern hier herun j — Leipzig. 8. Nov , «halb deS Kettenstrges am Kanal die Leiche eines DtanneS von etwa 20 " ' bet ihm zwei Klemmer Heine, Leipzig. Jahren aufgefunden worden, und Visitenkarte» auf den Namen -rt^>nN-n-n "" Kredit 0,7k höher. Sächsische Bank vandelte man 9,2k unter letzter Brtesnotiz. Paoicrsabriken fanden nur wenig Beachtung. Chemnitzer gingen ^tcan ^ano zur gestrigen Geidnotiz um. Cbromo gewannen 8 „nd Strohstoff besser- , ren sich 9.7k 'friedigendem «n ..er- onds standen bei nur wenig veränderten Kursen in be- r. Oestcrreichclchc Banknoten 1S0.K9. Nr. 311. Seite ». 6LS Donnerstag. 6. Novbr. 1806
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