Volltext Seite (XML)
Seite 12 „Dresdner Nachrichten- Seite 12 Donnerstag, S. November 18VV »M Nr. 311 nhnuiig der Angeklagten klar gestellt weiden, weil der e vor Gericht geladene §r schichte Gedacht!,ch- und dem kleinen Kurt K Psg. ausdränate, damit er sich Bonbons lause. Die Einwendungen der Pflegemutter wußte die ge schwätzige Töpfer zu zerstreuen, so daß der Kleine sich mit dem Gelbe entfernen durfte. Wenige Minuten spater verließ auch die Töpfer das Haus, und Frau Cohn wartete vergebens auf die .Rückkehr des Kleinen. Als ihr Mann später nach Hause kam und der Knabe sich noch nicht cingesiurden hatte, wurde der Polizei Anzeige erstattet, deren Ermittelungen aber erfolglos blieben.! Einige Tage später lief bei de» Pflcgceltern eine anonyme Karte »ns Hamburg ein des Inhalts, daß der kleine Kurt bereits auf dem Wege nach Amciika sei. Nunmehr setzte sich die Berliner Kriminalpolizei mit der Hamburger Behörde in Verbindung und! erstattete gleichzeitig Anzeige bei der Staatsanwaltschaft. Taraufhin wurde Herr Cohn von der Hanrbnrgcr Behörde benach-! »ichtigt. daß der Knabe dort nufgefnnden sei, und zwar bei einer! sgrau Bartling, geborenen Bernauer. Wie nun ermittelt wurde, I ist diese Iran die Mutier des Knaben, die sich bei Uebcrgabe des Neugeborenen Vchrend nannte, und bat ihr Kind mit Hilfe der Töpfer aus der Obhut der Pslegeeltern entsnbren lassen. Die Pflcgeeltern verlangen die Zurückgabe des Kindes, doch ist diese noch nicht erfolgt iind dürfte nach Lage der Sache auch wohl kaum zu erzwingen fein. ** Für die inilitärpflichtigen Lehrer beginnt mit dem Jahre 1900 die einjährige Dienstzeit, sei es als Einjährig-Frei willige, sei es aus Staatskosten. Viele Lehrer werden wegen der damit verknüpften Vergünstigungen die erste Art des Dienens wähle». Allerdings ist dies mit erheblichen Kosten verknüpft. Wer nicht über eigene Geldmittel verfügt, ist gezwungen, ein Darlehn anf- zunehmen. Damit die Lehrer dabei nicht in Unrechte, wohl gar in Wucherhände geratken, hat die Spar- und Darlehnskasse für Lehrer und Lehrerinnen zu Breslau für die Aufnahme von Darlehen zu dem genannte» Zweck besondere Bestimmungen eingeführt, die als sehr günstig bezeichnet werden müssen. Sie lauten: 8 1. Lehrer, welche ein Darlchn zum Zweck des einjährigen Militärdienstes beantlagen, sollen in der Regel fest angcstcllt sein. — 8 2. Das bewilligte Darlelm wird ans Wunkch in monatlichen Raten zn- aesandt. Die Zinsen werden dementsprechend nur für die einzelnen Monatsraten berechnet und von diesen selbst icdesmal in Abzug gebracht. — 8 3 Die Abzahlung des Darlchns beginnt spätestens ein Jahr nach Ableistung der Dienstpflicht. — 8 4. Die Höhe der vicrteliährlichen Abzahlungsrate» bieibt besonderer Vereinbarung Vorbehalten: sie soll jedoch innerhalb der drei ersten Jahre nicht unter 1 v. H.. der drei folgenden Jahre nicht unter 2 v. H. und vom siebenten Jahre ab nicht unter 3 v. H. der Darlehnssumnie betragen. — 8 6. Für die Bürgschaft des Zinssatzes und der Ein zahlungen zum Geschäftsguthaben gelten dieselben Bestimmungen wie für die anderen Darlehnsnehmer. Für je 500 Mt. ist demnach ein Bürge zu stellen. Die Bürge» sollen in erster Reihe fest an- gcstellte Lehrer oder Beamte sein und müssen in jedem Falle ab- zngsfähigcs Einkommen lüber 1500 Mk. jährlichst beziehen und gut beleumdet sein. Der Zinsfuß beträgt 6 v. H." Diese Ein richtung sollten undere Darlehnskassen für Lehrer nachahmcn. ** Schwer verbrannt ist in Berlin die 45 Jahre alte Arbeiterin Wittwe Quilitz. Die Frau stellte für ein Mädchen, das bei ihr wohnt, jeden Abend ihre Petroleumlampe zur Be leuchtung des Ausganges aus einen Treppenabsatz. Dabei siel sie bin und schlug sich ein großes Loch in den Kops. Die Petroleum lampe explodirte, ihr brennender Inhalt ergoß sich über die be wußtlos dnliegcnde Frau und entzündete ihre Kleider am Ober körper. Hausbewohner löschten die Flammen. Die Bcrunglückte liegt hoffnungslos darnieder. ** Sich wegen Majestätsbeleidigung gegenseitig bis zum nächsten Mittag zu dennnzircn, haben nach der „Bolksztg." lüngst in Solingen zwei Freunde in angeheitertem Zustand am Biertisch gewettet. Der Eine dennnzirte auch wirklich seinen Freund wegen Majestätsbeleidignng, die Staatsanwaltschaft aber lehnte die Erhebung der Anklage ab. ** Der schwedische Schoouer „Henrik", Kapitän Olsson, mit Vollladung von Vitea nach Lübeck unterwegs, ist bei der Insel Oeland gestrandet Das Schicksal der Beiatzung ist unbekannt. ** Ein eigenartiger Fall von Zeugnißvcrweigerung beschäftigte die Bonner Strafkammer. Drei Personen aus Zanga bei Sicgbnrg waren anaeklagt, einem aus der Anstalt zu Siegbnrg entsprungenen Zuchthäusler zur Flucht durch Hergabe einer Jacke nnd eines Hutes behilflich gewesen zu sein. Anicheinend hat der Zuchthäusler die Sachen in der Wohnung der Angeklagten er halte», aber die Sache konnte nicht Slnna Jacob, Bönischplatz 2. Michael " M. S. Slnna Laura Staat ich, Hvlbeinstraße 76. Ernestine Wendt, Bismarckplatz 6. Paul Zavvc, Striescncrstraße 24 und Schninannslraße 3l. H. R. O. Kliem, Glasewaldstr. 35. 1»>v8üv»-As.: Hnao Jcnysch, Hauptstraße 2. Richard Ressciiins, Grenndicrstr. 2. Maraarcthe Peter, Bautznerstr. 47. Georg Scharr, Hclgolaudstraße 5. Bertha Beyer, Residenzstrabe 51. L-Svlaar Israel, Nostiz-Wallwitzpl. 19. Knorr, Wilsdrufserstr. 48. IvnolivtlLr Paul Oescr, Friedrich-Wieckstratze 4. I*I««oI»v»i r Mathilde Zill, Lcipzigcrstraße 60. lAi»»«»,»: Emil Miihl, Ringstraße 3. Beruh. Richter, Cheinnitzerstraße 17. 81i lv«vn r Maraarcthe Opisi, Niederwaldstr. 15. Elisab. Saniobvr, Angsbnrgerstr.35. 11 aolinu: H. Povve» Großenhaiiierstraße 18. Bruno Johne, Bautznerstraße 40. Süll« ». Lidsr Hugo Apel. Bl»rt<Ll»«rsr Bernh. Riedrich. 1. S.r Jul. Stöhr. L. Bramigk, Nachf. Bertha Leinuer. l. 8«: Ernst Stübner. Fanny Hänichen. V« v«v» t. V.r Ernst Günnel. Lltta« 1. S.r Bruno Hofmann. inzwischen wieder erwischte und als Zeug, Flüchtling sein Zcugiuß verweigerte. E schivächc vor in Folge des schweren Arrej Flucht zu Thcil geworden, stützte sich dann darauf, daß ihm auf 10 Jahre die bürgerlichen Ehrenrechte abgesproche» seien, die er für einige Minute» nicht wieder haben wolle, kurz trotz aller Be mühungen blieb der Mann bei seiner Weigerung DaS Gericht erkannte gegen den Zeugen außer ans eine Geldstrafe von 30 Mk. wegen Zeugnißverweigcrung ans Verhängung einer Haft von 6 Monaten zur Erzwingung des Zeugnisses und vertagte die Sache. Ob DrümmerS, so heißt der Mann, der wegen schwerer Miß handlung 3 Jalire Zuchthaus absitzen muß, Stand halten wird? Vermählung der Kronprinzessin-Wittwe Stcvhanie wird dem „Beil. Tagebi." ans Brüssel gemeldet: Hier wird ver sichert, daß der Aufschub der Hcirath der Kronprinzessin Stephanie mit dem Grafe» Lonyay vornehmlich dem Einflüsse des Königs Leopold zuznschreiben sei, welcher direkt die Intervention des Papstes anrtcf. Ter Wiener Nuntius besuchte die Kronprinzessin Stephanie drei Mal und erwirkte einen Aufschub 'des Hciratbs- plancS, welchen man in Brüssel twohl irrthnmliclst als fallen ge lassen betrachtet. -Dagegen wird demselben Blatte aus Wien ge schrieben: Nach einer offiziösen Lesart wurde die Hochzeit vertagt, weil vorher Erzherzogin Elisabeth gwßiährig erklärt und von einem Hofstaat umgeben werden soll. Bei der Vertagung der Vermählnng der Kronprinzessin-Wittwe spielten indes,cn nach andere Gründe mit. Bekanntlich verhält sich der König der Belgier gegenüber dieser Verbindung seiner Tochter absolut ab lehnend. Er weigert sich u. A. auch, zu gestatten, daß seine Tochter nach ihrer Bcimählnng mit dem Grasen Elcmer Lonhay den Titel „Königliche Hoheit" weiterführe. Kronprinzessin-Wittwe Stephanie möchte aber diesen Titel beibehallcn, du er ihr an den europäischen Höfe» verschiedene Vorrechte sichert, aus die sie ungern verzichten möchte. Die hohe Frau hat deshalb auch ans eigenem Antriebe die Vermählung verschoben, um die Erlaubuiß ihres Vaters zur Wetterführung des Titels zu erwirken. Bon Seiten Oesterreichs werden der Verbindung der Kronprinzessin keinerlei Schwierigkeiten gemacht, man war hier ganz im Gegen- thcil bestrebt, sie in der Titclfrage gefügig zu stimmen. Bis zum Februar wird diese jedenfalls erledigt sein, sei es durch die Nach giebigkeit des Königs der Belgier, sei es durch den Verzicht der Prinzessin. Tann findet die Vermählung unter allen Umstünden statt. ** Im Augustiner-Kloster zu Würzburg erhängte sich der 41jährige Frater Patritius Hammer aus NuiliSbach. — Der Welt- Vricster Lncas Kinateder aus Bayern ist in Wien wegen Sitt- lichkeitsvergehens verhaftet worden. " Vom deutschen Stromer in Ki autsch ou schreibt der „Ostasiat. Lloyd": Mit der Erwerbung von Kiautichvu ist auch in Ostasien ungebeten ein neuer Gast erschienen: der deutsche Hand- werksburschc. Es sind naturgemäß mir die geriebensten Kunden, die bis hierher sich durchgefochtkn haben. Ihr Haiiptguartier be findet sich in Hongkong: von hier aus werden die kleinen Küsten- plätze regelmäßig abgeklvpft. Ei» angeblicher Oesterreicher Namens Pracht verkauft hier den Neuankömmlingen die Liste, in der alles Wissenswerlhe über die einzelnen Orte zujammcngesaßt ist, namentlich sind darin die Adressen verschiedener freigebiger Personen, die Höhe der von ihnen zu ermattenden Unterstützung und wie sie „bearbeitet" werden müssen, angegeben. In einem sndchinesischen Küstenplatze kam dieser Tage ein Kunde an, der im Besitz eines für den Schreiber Kamps ausgestellten Reisepasses war; demselben gelang cs dort, etwa 50 Dollars zusammen zu bringen. Da er kürzlich aus einem anderen Orte denselben Betrag herausgeklopst hatte, konnte er aus die Bank gehen und lOO Dollars nach Hnnse schicken. Von jenem Platze aus gedachte er nach Shanghai zu gehen, die Anngrsehäsen mitzunebmen und dann Korea zu besuchen. Das Blatt warnt seine Leser vor diesem Individuum und hält pekuniäre Hilfe in derartigen Fällen nicht für angebracht. Ucbcr Seeräubcrci englischer Fischer macht der Führer des im Hambmgei Hasen eingetrossenen srüheren deutschen, jetzt unter russischer Flagge fahrenden Drennastschooners „Wilhelmina", Kapitän Meybaum, folgende Mitthellungen: „Da wegen des Ver lustes des Fockmastes liebst Takelage der Schovner manövrirunsähig geworden war, sah ich mich gezwungen,^de» ersten passirenden Danipser um Hilfeleistung anzugehen. 'che Vnsvi'v xepMvtv» 8in<! 8tel8 Ii'kvli vorrLtdiK; Rv 1>«I'8«II»VII Iiinliin^liili Iwittlimt. «oflivfsi-kmton »oflissisi-snton Aelteste Kaffee-Rofterer Dresdens im Großbetriebe. Mann ZclmM. vttxk». Um meine werthe Kundschaft vor nassen und kalten Füßen zu schützen, habe ich in allen meinen Geschäften angcordnet, daß jede Sohle vor Auflegen mit einer Flüssigkeit getränkt wird, welche das Dnrchdringen von Nässe an den Fuß möglichst verhindert. Durch dieses Durchtränkcn wird die Haltbarkeit des Leders bedeutend verlängert nnd der Fuß erhält eine angenchmc Wärme. WaS die Kundjchast anbetrifst, welche genöthigt ist, viel aus der Straße zu verkehren oder dem Arbeiterstailde angehvrt, kann ich empfehlen meine sogenannten „Briefträger-Sohlen" zu verlangen. Dieselben sind aus dem allerbesten Kemlcder. Außerdem will ich bemerken daß die Maaren für Vororte bis zur Rückfahrt wieder fertiggestcllt sind. Maaren von außerhalb werden mit der Abeudpost desselben Tages wieder zurückgesandt, wenn mir dieselben bis Mittags zngegangcn waren. Ausführung in feinerem Style, sofortige Lieferung, spätestens in einem Tage. Tägliche Fertigstellung bis über 30t» Aufträge! I. NM TniWlkiilrick IS. S. UM MolÄM S. ?. NW BMimsirchk. w AmMt. 4 NW AckliiMk IS. »»vieler. Hochachtungsvoll Haut» «nd geheime Rrankheiten, 8 Geschwüre, gefährliche infektiöse Uebertragungcn und .Krankheiten jeder Art heilt durch langjährige Erfahrung bestens bewährtester antiscpnscher Methode schnell, gründlich u. streng diskret. L ti Annenslrasie 13. 1. Sprechzeit9—3, 5—8 SZi. HcU >» lU Lt-, 3 Min. v. Postjilatz. Sonntags 9—2 Uhr. bessnderr preisrvevth MVMKkiL empfehle in «icinem ^«8V6i'k3«k: SsdürLM 20—3»^ irakrrtt. ilfelcisrung ortsetzung sieh Bevor sich nächste Seite. jchoch der LSSKGTG- - Motiv bLUiZste» I'fMll Lrv1r8vI»MLr 11 zitwLrLt 11. Nach dem c1a«rvrlta«1 befindet sich mein GcschäftSIokal HSnIx AoLanostrassv v, I. Litasv. ß Hausfrauen! Geld sparen! Kaufen Sie folgende Maaren mrr beim llsflkk?, vkbi'anllt. Lflgriatitat . s kkuln! 37 ?f. klö^uljeln ulili . . ü .. 3S llsinöp iionig ml ruLksi', kl. ppspLi'il'tgn ürrkrilltkök 3. liLfki'-llalrag lMp-ilaks«. gsl'. rsln 3.3au8!iLlt-8l:kll!(v!zlzö,«'kil! s . 1 Pfd. Inhalt. LK mit Glas ä ! flllil! M 77 S .. .. M z .. „m »» »» »» »» 133 »» »» Bei Einkauf von 5« Pf. an 1 Tafel Schokolade gratis. 8 Soi rabulossll Shsritisksrn, sowie in alle» verzweifelten Fällen, wo jeder Halt für ein festsitzcndes Gebiß verloren gegangen ist, leisten die patent amtlich geschützie» KS!N-6!i!Mll,iW-k8dl888 8^1. »SIMlM geradezu Erstaunliches. Eine 5jährige Erfahrung in meiner groben Praxis berechtigt mich, meine Erfindung aus's Wärmste zu empfehlen. Die Patienten können meine Rein-Alum.» Gebisse nicht genug loben wegen des festen Sitzes und der größtmöglichen Kaufähigkeit. Dresden, Pragerstr. 28. II. Zahnarzt Name«!»«,-. 8