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Dresdner Nachrichten : 04.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189611043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-11
- Tag 1896-11-04
-
Monat
1896-11
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.11.1896
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»ItüErll »Ir . S-bv. durch dl« »imalinrr von Äntundlaunan,' iNkmrr.S» v. vorm .»-3 INir oimtaadv. Bonn. li-'/.l illnMui. li Nerniabt: Lr. NlosieraS nur o» oMNlparn b>» 3ltNrNnitimUta«S. DK ilvo>t>m' Giundjnlr «unaembr s rnbein rs kundliiiliigcn auj dfl Mnvaticilk.Zrile ln Pfo, :Dov0kI-l»il<! ..nnlenn -?lnii)" «tinaeiandv «Bk», «rund,eile lilr "äv»,ase vscl »ach kv-sttaac» MPs„. »IN ' Mir a»i>I>kll»ach>lchlkii rcy. bk »aäl lv>o»dcrrm Tarif. l!ll P,g ttülil ivoudkl Vndwarna« Aufträge nur »eaeu Vorau»be«abluna. klnkundjaunaeii »kl,men iLmmtlich« »ambafte «nnoncenbiireaur au. vclegbläiter werden mit la Via. . berechnet. Kur Rulkgabe «niaelanbter Schrill. ilrilte leine veibinblichkei». vle Lrettner Nachrichten erscheinen tiiilich Moraen». 41. Jahrgang. E)»«»«»», IZvt»»»vrt». l'inrc-Ivorlaus ch>tn»»pl»t 2. kslsuolrtungog , lür 6iUi, Linkt!', siiaüt, » Letrolsunr, Korrvu. So^ss/s -» L» »««mt« Hieckr-äteliel' ^slei-mi»' i» ^ikn llelvrlod klsul, 2oMoksrLLt Mlf.U. h. iVeillix, WM«ImWtr. 34. Orv8»c-8 I^LMr vou D leudeltvv vleesnt esrvirtsr vamsLküle. E lieMlnlüStlieo, ngrsSiiIiclio siinkänks und iUoaestudieii in Rerlin, " ' ls-H.Ml!«iiiK ^ ülrix: NM ItllllAtll, kortlku« ». ä. Anrlctli»!!« . ^ 8. LvLvll8vIürmo kcliimkiM 6. 4 ?vl8edkv, GH» Ungarische Wahlen. Hosnachrichten. LandeSiynodc, Gastl>ofsgehilfcn. Viktoria - Salon. I Mnthmaßlichc Wilternng: vv V» Gemeinnütziger Verein, Gerichtsverhandlungen. „Runcnzaudcr". Sewell-Concert. ! Kalt, rcgneiikch. Politische-. Die ungarischen Wahlen haben Herrn Banfsi, einen Erfolg georacht, mit dem er zufrieden sein kann. Bo» den 4!3 Sitzen, die daS Abgeordnetenhaus zählt, sind ganze 27t gleich im ersten Ramsch den Liberalen zugefallen, sodast selbst unter der ungünstig, slen Boranssetzuna, wenn die noch ausstehendcn 9 Stichwahlen den Gegnern zu Gute käme», immer nur IM Vertreter der ver schiedenartig gruppirten Opposition der liberalen Mehrheit gegen, überstehen würden. Ein solches Ergebnis; hat sich wohl Herr Banffy selbst nicht träumen lassen. Beim Beginn des Wahl, kampscs sah es im Gegentheil ganz so aus. als wenn der Ehef der liberalen Regierung froh wäre, wenn er mit Ach und Krach seine Getreuen znsammenhielte. Die Opposition hatte gefährlich drohende Mienen anfgesteckt und ihre drei hauptsächlichen Richtungen, die Nationalpartei des Grasen Apponyi, die Kvssuthsraltivn und die katholische VolkSparte! wetteiferten in dem Drange, dem Liberalis mus die Siegespalme zu erstreiken. Ganz besonders that sich als Ruferin Im Streite die katholische Volkspartei hervor. Ihre An hänger stürzten sich überall niit einer beispiellosen Erbitterung in den Wahlkampf, dessen Spuren sogar vielfach mit Blut bezeichnet wurden. Zu Gunsten der Volkspartei wurden die gesammten geistlichen Machtmittel in Wirksamkeit gesetzt. Der Geistliche im Beichtstuhl fungirte als politischer Einpeitscher und redes nur er denkliche Mittel wurde skrupellos angewendet, wenn es die Leiden schaft und der Fanatismus der Wähler gegen den tief verhakten Liberalismus aufzustacheln versprach. Trotz dieser enormen Agita tion hat es aber die katholische Bolkspartci in dem diesmaligen Waffengange nur auf 2l Mitglieder aebracht, und dazu fehlen die ser kleinen Schaar noch die beiden führenden Häupter, die Grafen Zichy und Esterhazy, denen das Glück an der Urne nicht gelächcl' hat. Faßt man daher die Sachlage rein zifserinäbiy auf — und das muß man. solange ein anderweitiger Mabitab für den mora lischen Einfluß der katholischen Vvllspartei und der mil ihr vcr bündeten sonstigen Opposition im Lande fehlt —. so kann das Nrtheil nur lauten: „Der Liberalismus in Ungarn hat sich wieder einmal auf der ganzen Linie als Herr der Lage erwiesen." Aller dings darf man nicht glauben, das; ein derartiger Wahlsieg in Ungarn eine wirkliche Kundgebung der ofsentli den Meinung be deute wie bei uns zu Lande. In der magyarischen Zone ist alles grotesk, bramarbasartia angehaucht, und der Große 0^ Schnurr bärte und der Kanonenstiefrln entspricht eine Weite der moralischen Anschauungsweise, die selbst amerikanischen Politikern noch des Studiums wecth erscheinen dürste. Ein ganz unverdächtiger Zeuge, die sicherlich keiner Feindschaft gegen den ungarischen Liberalismus verdächtige „Frks.Zta". sagt über diesen Punkt: .Was in Ungarn an Wahlkniffen. Pressionen und Gewaltthätigkeiten während der Wahlperiode geleistet wird, das vermag der Westeuropäer selbst mil der kühnsten Phantasie gar nicht auszndenken, »nd wenn sich der ehrliche, an westeuropäische Verhältnisse gewähnte Mensch nicht voller Entrüstung gegen eine Regierung kehren soll, die beinahe offen die schändlichsten Wahlmikbräuche duldet und sogar provozier, so i»»b er in die Landesverhältnisse schon weil eingeweiht sein. Gesündigt wird hier in der That auf beiden Seiten. Gouvernement«le und Oppo sitionelle haben einander nichts vorzuwersen " Man mutz darnach den abermaligen Steg des magyarischen Liberalismus, der von der gesinnungsverwandten radikalen Presse auch außerhalb Ungarns in der überschwenglichsten Weise gefeiert wird — so sabulirt die ,Frkf. Ztg." von der .selbstbewußten, freiheitsliebenden, liberalen ungari schen Mittelklasse" —. einfach als den AuSgang eines aller idealen Gesichtspunkte baren, brutal rücksichtslosen Macht- und Jntec- essenkampfeS bezeichnen, dessen praktische Folge ist, daß Herr Banffy mit seiner jüdisch-magyarischen Gefolgschaft ans wertere 5 Jahre verfassungsmäßig berechtigt ich sich des Genusses aller der Vor- thetle zu erfreuen, die der Besitz der politischen Macht den aus ihre ungescheutc Ausbeutung bedachten Inhabern gewährt. (,'okii tan tatto, so machen es die Magyaren alle, und die katho lische Volkspartei würde voraussichtlich die letzte sein, die sich bei der Ausübung der politischen Herrschaft eine weile Beschränkung nufzuerleae» geneigt wäre. Im Uebrigen müssen die Ungarn ihre laxe Auffassung von dem Wesen der staatlichen Autorität und den Pflichten ihrer Vertreter mit sich selbst ausmachen. Die reale Politik Hot lediglich mit den gegebenen Verhältnissen zu rechnen, ohne Rücksicht darauf, wie sie entstanden sind. Herr Banffy sitzt nun einmal wieder im Sattel, das ist eine nicht weg,„leugnende Thatsachr, angesichts deren jede, auch die berechtigte Abneigung gegen den eigenartigen Charakter des magyarischen „Liberalismus gegenstandslos für die praktische Politik wird und nur noch die Frage Berechtigung hat: ..Was ist für die nächste Entwickelung der östcrrelchisch-iiiiganschen Beziehungen von dem Ausfall der ungari schen Wahlen zu erwarten k > In emer Linie kommt hier die Verlängerung des wirthschast- lichen Ausgleichs zwischen den beiden Reichshälften in Betracht. Die beiderseitigen Neglerungen habe» lange hernmlavirt, che sie sich zu einem Entschlüsse in dieser Angelegenheit onfzurnfsen ver mochten. Stach vielfachem Zögern einigte man sich endlich auf den Plan, den Fall in drei aewnoerte Fragen zu zerlegen. Zunächst wollte man blos das Zoll- und Hanvelsbedürfniß in den Parla menten zur Entscheidung bringen, da man dessen glatter Erledig ung sicher zu sein glaubte. Demnächst sollten die Fragen der Ver längerung des Privilegiums der gemeinschaftlichen Notenbank und des AnthetlS Ungarns an den gemeinschaftlichen Staatsausgaben ge trennt zur Berathung gelangen. Auch dieses Projekt wurde indes schließlich wieder verworfen, da Herr Banffy seiner Mehrheit Im ungarischen Parlament nicht mehr ganz sicher ivar. Herr Banffy wurde nämlich von der Opposition auf das Heftigste anaeklagt, daß er die magyarischen Interessen durch zu große Nachgiebigkeit aegen die österreichischen Forderungen in der Quoten- und Bantsragr „verrachen" bade. Der Feldzug gegen den Ministerpräsidenten nahm so scharfe Formen au. daß Herr Banffy selbst es für geboten erachtete, zunächst, ehe er weitere Schritte in der Ausgleichsfrage unternahm, die Probe auf das Exempel durch Ausschreibung von Neuwahlen zu machen. Er erhielt dazu auch ohne Schwierigkeit van Wien aus die kaiserliche Ermächtigung. Da die Wahlen nun mehr Herrn Banssy das Heft wieder fest in die Hand gegeben haben, so ist es durchaus wahrscheinlich, daß der Ausgleich ln kurzer Frist zum Abschluß gebracht werden wird. Herr Banffy ist derjenige Ungarische Politiker, der den berechtigten Wiener Forderungen bisher das größte Entgegenkommen gezeigt hat. Tn die Erneuerung des Ausgleichs sowohl im politischen wie im wirthschattliche» Jistc-esse Oesterreich-Ungarns liegt, so erscheint die Bcsestiaiing der Stellung Banssy's durch die Neuwahlen unter diesem Gesichtspunkt für die gemeinsame Neichspolitik als ein günstiges Moment. Etwas nnvers liegt die Sache, wenn man sie vom rein inner- politischen Standpunkt der beiden ReichShiitsten ansieht. Hier be treutet das Kabinet Banssy eine weitere Stärkung und Kräftigung einer Voihcrrichast des Jndenthums in Ungarn, über deren kolossale Schädlichkeit i» nationaler, wirthschastlicher und mora lischer Hinsicht ein Zweifel längst nickt mehr möglich ist. In Oesterreich dagegen rieht die auf Zurückdrängung des überwuchern den iüdj'chen Einflusses gerichtete Bewegung immer weitere Kreise. Die herrichende Parcei in Ungarn steht deshalb der österreichischen Neichshälsle mit einem gewesen mißtrani'chen Unbehagen gegen über. das aus der Furcht entspringt, der österreichische Antisemitis mus könne früher oder später auch nach Ungarn binübergreifen und dort die Jude» und ihre Mietklinge von der reichlich gestill ten Staacskrivvc verdränge» Aus diesem Antagonismus kann sich bei weiterer Zuspitzung der Dinae leicht ein Ve hältniß entwickeln, das auf der ganzen Linie in offene Feindseligkeit ausartct. Ein weiterer Gegensatz in der inneren Politik Ungarns und Oesterreichs macht sich aus dem Gebiete der Kirchenpotilik geltend. In Ungarn at der dort sogenannte Liberalismus vor zwei Jnh-en aanz Plötz- ich eine Periode der schürssten Angriffe auf die bestehenden kirch lichen Institutionen in's Leben gerufen, um die öffentliche Anf- -neiksamkeit von dem sonstigen Mangel an positiven Leistungen des Liberalismus und von den ;nm Tbeil ganz unbal bar gewordenen mirtb'chastlich-sozialen Zuständen des Landes abzulenken. In dem derzeitigen Ministerpräsidenten Banssy verkörpert sich die kirchen- ieindliche Richtung «an8 plrra^e. Man darf also mit Sicherheit daraus rechnen, daß Herr Banffy jede ihm erwachsende fernere Un- beauenvichkeit durch einen Hieb aus die Kirche abzuwehren ver suche» wird. Dagegen geht in den österreichische» Landen e!n mehr klerikaler Geist um, der seine Herrsch»?! kaum noch weiter aus- breiten darf, wenn er nicht den geistirrn Fortschritt des Landes ernstlich gefährden soll Dos Schlimmste dabei ist. daß die Wiener Regierung sich zu keiner auSgefl'ro - enen Stellungnahme gegen über dem Umsichgreifen deS Klerikalismus ermannen kann. Die innerpolitische Lage ist also durch die ungarischen Wahlen keines wegs überall in wünschenswerthcr Weile geklärt worden. Unter diesen Umständen Ist cs für die Wiener Staalsmäner doppelte Pflicht, sich stets einen Weg offen zu halten, auf dem sie eine ausarklärte, gemäßigte Mtttclpoiitik mit Hilfe deS gebildeten Dcutschthums verfolgen können. Fei «schreib- «uv Fermprcck,-Berichte vo» 3. Novbr. Berlin. Der Kaiser gedachte heute Abend die Rebe nach Schlesien anzutrctcii. — Aus Einladung der Regierung der Kap- kolvnie wird sich der Direklor des Instituts kür Infektions-Krank heiten Geh. Mcdlzinalratl, Dr. Koch nach Kapstadt begeben, um seinen fachmännischen Rath sür die Bekämpfung der Rinderpest zu erthellen. — Die Nachricht, daß Dr. Schmidt als Nachfolger für den Gouvenienr Major v. Wißmcmn in Aussicht genommen sei. wird von der „Post" als unbegründet bezeichnet. — Das Ge rücht von der Verlobung der Prinzessin Pauline von Württemberg mit dem ältesten Sohne des dänvchen Kronprinzen wird von Stuttgart aus deinenmt. — Oberstleutnant v. PawlowSki, Kom mandeur des Garde-Schützen-Bataillons erhielt das L-sfizicrskrcuz irs Sächsischen AlbrechtsordenS. Major Lauenstetn vom großen Generalstab, kommandirl bei der Botschaft in Peiersbura, das Ritterkreuz Z. Klasse desselben Ordens. — Zwischen dem Neichs- schatzamt und der Kolonialabtheilung des Auswärtigen Amtes wird über die Frage verbandest, ob dem Reichstage eine Vorlage wegen Uebernahme der Zinsgarantieu für die Bahnbauten in Ostasma und Siidivestafrika zugehen soll. Berlin. AiS den Zweck der „Enthüllungen" der „Hamb Nachr." bezeichnet die hiesige „Bank- und Handelszeitung" tue Absicht des Fürsten Bismarck, eine förmliche Allianz zwischen Rußland und der französischen Republik, die bisher noch nicht zu Stande gekommen sei, zu verhüten. Uebcr die Gründe, die jenen Schritt speziell veranlaßt hätten, theilt das Blatt mit: Der be absichtigte Besuch d-S Czaren bei dem Fürsten Bismarck iei aus öyere Anregung hin unterblieben: die Verwunderung darüber In iriedrtchsruh sei eine peinliche gewesen, weil das Ausbleiben des czaren die Ausführung einer patriotischen Absicht unmöglich ge macht habe und dem Fürsten Bismarck die Gelegenheit entzogen worden sei. zum anderen Male aus einen russischen Czaren. auf den Sohn, wie vor i) Jahren aus den Vater, persönlich emzuwirken und im Interesse des Friedens im Sinne des politischen Ver mächtnisses Kaller Wilhelm I. Deutschland wiederum an Rußlands Seite zu stellen. DaS Unterbleiben des Besuchs des Czaren in Friedrichsruh habe rs unmöglich gemacht, diesen Plan in einer mündliche» Unterhandlung zur Ausführung zu bringen. Die Ent hüllungen der „Hamb. Nachr." seien das Aushilfsmittel, das das gleiche Ziel sollte erreiche» Helsen. An Stelle des mündlichen Apvells trat der laute Apvell und zu der Adresse des Czaren kam die Adresse aller Derer, die den Frieden wünschten und es mit Deistschland gut meinte», an die verantwortlichen Räthe wie an die Beratlienen. Berlin. Wegen Mißhandlung von verhafteten Personen wurden heute die Schutzleute Klingncr zu 3 Monaten Gesängniß und Schmidt ;» 50 Mk. Geldstrafe verurthellt. — Be! einer Schülerschlacht im Norden Berlins wurde der Lohn eines Bahn arbeiters so schwer verletzt, daß er bald verstarb. Hamburg. Von den 600 Motorsührern der Slraßenbahn sind etwa 500 in den Ausstand eingetreten. Der Betrieb wird durch Hilfskräfte größtentheils aufrecht erhalten. Heute Mittag fand eine Versammlung der Streikenden statt, welche ruhig verlief. Gegen die Androhung der Polizei, den Streikenden wegen Kon- traktbruchcS den Fahrschein zu entziehen, haben die Streikenden durch einen Rechtsanwalt Beschwerde eingelegt. Frankfurt a. M. Die „Frkf. Ztg^ behauptet, es sei that-- säckltch erwiesen, daß beide Entbullungsartlkel der „Hamb. Nachr." in Friedrich-ruh tn langen Konferenzen des lelrcnden Redakteurs mlt dem Fürsten BISmarck entstanden seien. Die Anwesenheit des Grafen Wilhelm Bismarck in JrledrichSruh seit Anfang voriger Woche stehe mit dleicn Vorgängen ln Verbindung. Kiel. Kaiser Wilhelm wird am 2-1. dS. M. zur Vereidigung der Marinerekruten hier eintreffen. Düsseldorf. Der Schmalzraffinerie-Besitzer Erlbel aus Neuß wurde nach lllstündlger Verhandlung tL'n der hiesigen Straf 17. S (8taä1k,au8). Mitltvliilr, 4. November. zu 6 Monaten Gesängniß und 1000 Mk. Geldstrafe verurlheist: sein Werkführer echtest wegen Beihilfe 4 Monate Gesängniß. Breslau, heute trat hier die 8. Allgemeine Deutsche Sittlich- keitskonserenz zusammen, an welcher Vertrete- aus allen Theilcu N 'rddeulschlandS lheilnahmen. Es wurde über die Ausbreitung der Bewegung, über geeignete Flugschriften und über die WohnungS frage berathen; ferner über die cinichlägliche Gesetzgebung, die Thätigkeir der Synoden, das Verhältnis; zur briltschcn kontmcn taten Föderation und über Rettungsversuche a» einzelnen Frauen und Mädchen, i-ndlich über unsittliche Annoncen in der Presse und über die Sittlichkeit iu der Armee. Fr ei bürg i. Br. Pros. Dr. Eugen Baumann. Direktor der medizinischen Abthcilung des chemischen Instituts der hiesigen Universität, ist heute früh gestorben. Pest. Die Millenniumsausstellung ist heute Mittag iu Anwesenheit sämnulicyer ungarischer Minister, der Spitzen der Eivil- und Milikärbehörden und eines zahlreichen Publikums ge schlossen worden. Wien. Herzog Louis Philipp von Orleans traf heute Mittag hier ein und wurde aus dem Bahnhofe vom Kaiser Franz Josef empfangen. Paris. Ter russische Botschafter Baron von Mohrenhcim legte heute im Pantheon aus das Grab des Präsidenten Carnot . den von dem Kaiser von Rußland gespendeten Kranz nieder in Gegenwart sämmtlicber Mitglieder der russischen Bot-chast, des Ministerpräsidenten Möline, der Generale Billor und Tournet, der Wiltwe Carnot's und ihrer drei Söhne. Baron v. Mohrenheim hielt eine Ansprache, in der er betonte, im Namen des Kaisers von Rußland erfülle er die pietätvolle Pflicht, den Kcanz auf das Grab des Präsidenten Carnot niedeczulegcn, als eine hohe Ehrung die dem «nvergänqlicden Andenken Carnot's dargebcacht werde. Ministerpräsiderik Möline ersuchte den Botschafter, dem Kaller für die Eamot erwiesene Ehrung zu danken, welcher an der fruchtbaren Union zwischen Rußland und Frankreich als Erster gearbeitet habe, und ihm gleichzeitig ansz»sprechen, wie diese zarte Kundgebung rankreich zu Herzen ginge. — In Ninsefra, dem Wendepunkt der »ranbahn, wird eine stnrke Truppenmacht, 10 Kompagnien Fremdenlegion, aigecllchc Schützen, 6 Reiterschwadronen und mehrere Batterien zu einem Zuge nach dem Süden versammelt. Das Ziel wird noch geheim gehalten, scheint aber Oerara zu sein. Paris. Die Kammer ist stark besitzt. Ter Minister deS Innern bringt eine Vorlage ein, durch welche ein Kredit von 1 Million Francs für die durch die Ueberschwemmung Geschädigten gefordert wird. Hieraus bringt Cochin ldie Rechtet eine Inter pellation ein über die Ereignisse in Armenien und schildert in längerer Ausführung die dort begangenen Gräuetthaten. * Paris. Senat. Ter Kolonialminister führte aus: Sobald die Regierung von dem Zwiespalt zwischen den Civil- und Militär- brhöiden gus Madagaskar erfuhr wurde General Gallieni ent sandt mit energische» Instruktionen zur Unterdrückung des Aus standes und zur Beseitigung der Hegomonie der Hovas. Ter General habe vollkommene Freiheit der Maßnahmen: er werde, was er an Mannichasten und Proviant verlange, erhalten. Der Minister theilte mit, er werde brld eine Voilage betreffend ein Aiileben zwecks Konversion der Madagaskar-Anleihen einbringen. Der Minister hofft, daß der Ausstand bald unterdrückt sein wird. iBellall.j Auf Antrag des Ministers wird die einfache Tages ordnung angenomnien. * Paris. Kämmer. Die Rede Hubbard's beantwortend, besprach der Minister Hanotanx auf's Ausführlichste die ormenllch- türkllche Frage. Darnach brachte Jauräs eine gegen die Politik der Regierung gerichtete Tagesordnung ein, welche mit 45l gegen 54 Stimmen adgelehnt wurde. Die Kammer nahm eine Tages ordnung Develle mit 402 gegen 90 Stimmen an, welche die Er klärungen der Regierung billigt. Versailles. Prozeß Arton. Als im Lause des Verhörs der Präsident aus die Panama-Angelegenheit anzielte, erklärte Arton in iehr ncrvöier Weise, er wecde bei der englischen Regierung die nölhigen Schritte thun, um die Ermächtigung zu erlangen, daß er auch wegen der Panama-Angelegenheit abgeucthellt werden könne. Versailles. Das Erkenntniß des Pariser Schwurgerichts, durch welches Arton wegen Unterschlagung, begangen zum -schaden der Dynamitgeiellichaft. zu 6 Jahren Zwangsarbeit verurthellt worden war, war wegen eines Formsehiecs auiaehoven worden. Die Angelegenheit stand deshalb heute vor dem hiesigen Schwur gericht wiederholt zur Verhandlung. Es sind nur wenige Zuhörer anwesend, der Prozeß scheint jedes Interesse verloren zu haben. Lyon. Die Rhone beginnt langsam zu fallen. Rom. Die Leichenfeier sür den Kardinal Hohenlohe hat heute Vormittag in der Kirche San Lorcuto in Lncina unter größter Bethriligung stattacsunden. Erzbischof Samburetti celebrirtc die Messe und das Reamem. Kardinal Oreglia erthciltc die Ab solutio». Unter den Anwesenden befanden sich >2 Kardinale, darunter Rampolla. ferner der preußische und der bayrische Ge sandte beim Vatikan und die übrigen Vertreter des divlomari che» Korps, der Herzog van Ratibm, der Erbprinz von Hohenlohc- Schillingsfürst, Prinz Ernst von Sachsen-Meiningen, viele Prä laten. die Ritter des Malteserordens, zahlreiche Mitglieder der deuischen Kolonie:r. Rom. „Don ChiSciotte" erklärt ganz entschieden alle nngüiisliaen Gerücht über Afrika sür unrichtig, er sagt: Der von der „Trivnna" gemeldete Vorfall sei einfach einer der dort land- täufige» Zusammenstöße an der Grenze vbnc jegliche Bedeutung, weicher srch bereits vor mehreren Wochen zwischen den italienischen Truppen und einer Räuberbande zugclragen hätte. Ebenso be zeichnet das Blatt auch die Nachricht, daß die ichoanischen Vor- truppen bei dem Achangisee anaekommen seien, als unbegründet. — Auch die „Agcnzia Stesani" veröffentlicht eine Note, durch welche die Nachricht der „Tribuna" als;edcr Grnndlaae entbehrend bezeichnet wird. Während des ganzen Monats Oktober sei nicht der geringste Zusammenstoß erfolgt, im Gegentheil habe General Baldissera am 18. Oktober der Regierung telegraphirt, daß die Lage ruhig sei. London. Dem „Reuter'schen Bureau" wird aus Peking gemeldet, dem Kats« sei der Ralh ertheilt worden, Li Huna Tschang all« sein« Aemter zu entkleiden. Dn Kaller habe ent schieden. daß an Stelle dieser Straie Li Hung Tschang mit dem Verluste eines JahresgehaltS zu bestrafen sei. Madrid. In ganz Svan'en werden Subskriptionen und Theatervorstellungen zu Gunsten der Verwundeten ans Cuba »nd ans den Philippinen veranstaltet. — In Gerona Ist eine revo lutionäre Verschwörung entdeckt worden. Zehn Personen wurden gestern verhaftet. Auch wurden belastende Schnststückc aus- — ^ x » cv -WiliS v <» - kämm« wegen NgbrungSmtttklfälschung und Betrugs im Rückfall gesunden. — Nach einer Meldung aus Manila schlug die Kolonne
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