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Dresdner Nachrichten : 07.08.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188108077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-08
- Tag 1881-08-07
-
Monat
1881-08
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.08.1881
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W »»» >OPs. llcr xL li. uft stelle resdcn, ««««. Vestau» nb. DrsiAvL 1881. ,„,«>>» >«,Uch ,M 7 U«r I» »»« 0r»e«ltt»n: Llacleiisimie 12. »»«nntiuciit^I» »lriieljährltill »«ark «Pia-., durch dsrP.ft 2 Mark 7» Ps«. «umu>. lll Pf,«, Aust»,«370OQ <kx«ms>i. gü» dtrRüllqntrciuae^ndlki M»« «mlr»lx>« macht sich bl« Netacli»» »>chl »crutiidlich. »««»ccu flir un» ncllmcu »irr rir Aimonc'n<7iurcaurv.^««s»n- jl«l» » «»«l«r; - W.st«! r«»»« »*««».; - «. «ul«»» t«». Et«st t» El»»« » »«. >Ia,»«dur,; — I lu Hall«: — Al«»»«« I,, Hamburg «rlty: — >«d >ll, n«1«Lt FU«8«V, Drucken, »rÄ»At« ^Itui»rltt 1, I.. dokürckc-r t -Vn/sigon io üll>- -Loituimvn ckc-r FVolt /n O, i^l>l»I- prvillvn uv«! Lvvviillrt bsi Wracken Köln ngoy iral-att. Kostvu- voravselilügo, listuloj;«-, OE^ltviulmiLlmm girrtis. ckockv.Vu,-- kl-rvit^jUiLSt. voll tzvu/ou !'r»8 umiutei1iroe:Itc.-n txiütkriot. iilnterhaltung, Geschäftsverkehr. Lör/enbericht, Fremdenliste. ItUvtt OiFLrsttvn, I'abttlic, ^Iwviiflituttf» jjj '!?uhi»Ie- uvt! Eizirrvtton-b'llhrikcan, Itrosckou ^ XIv«It rI»8« I 4". jf W^mil »8 lßlit itK« Iltt1v,1'r»tt0l8ull U.i*VIl8l<M88lil>IllII!t'.d A i'r»i!><- i,l»iL->i. Orvoüsn. 2 ktrervovtr. 2 »>->n,>»>,»» < <»,>«»>. « h, Neitunterriobt trir vamen, Kei'ron uuck ltinckel'/.ii je.clin ck a^- Lnart. ^ iß i st! lckiosso Lullvvulrl bis^antor I'lvrctt! 2Ulu ^uvrvltvn. <«, ^ ^ Ißnihuhn, Oarelinolwii umi 8tüIIu»t;> ni eoinlentabal unci »oh,! 'ß ci x, «nuc-en'iehtcst. g. jjj z ailcaul von hoehvla-rantlm hiciitlrken'ckau mit »iuiantio. !> «Ll S«<: 26. 'Inlireanx. Nuseraie werde» M-irlenlna»« I > brr Nachm. » Mil a,i»-naii,mc,i. Lanulaqs dir MiUaaaNiUljk. Iu 'Neun.,in mu au Lw.i riiia^ru: ii>- iiioücruaue Nr. ädi'Nachui. Ilildr. — Die riuchalliur PrUNriir iaucl I) Prqe. ll mgr'Iaudl Uri Pigc. itmc »rranlrr illr da« nach» »a,rar wrjch.lucu der Luicraic wird n i ch l gcgevcn. Au-iaarl,,,- «uiwnce»» Aunru„c rwu uudekauuirtt ! .-,-ucii iii'U ->r wie nur gcgru Praurriiicrouro». .-salliuiist durch i lrnuarlrir . r, '«»->«>.:,>»,»»>». «.d, ^>!d> >r la,ic:> l.i d>d ^uirr.nr lirr der -N .a'l 'a «Ululurr rdr, auch ru»>a fVr ula»r dir Prlil^crir Ud ^!l. McillcklML. M tt n ch d». .. der itaiser von Lnufe des Tages gegenseitig. Der.güiiig von »ach Dresden abgereist. Der >tönig von Lachsen und Oesterreich besuchten sich im Machten ist Abends Rr. IIS. Witterung vom S. Lug. Baromeier »ach Odkar Boiold. Wallstrafic IL <?ibd?. < N.) 782 Mill..teil gestern iiMtll.grsallcn. Tdrrinvmeirogr. n. Illeailltt.: Temp. ei » üi!., niedr.Temv. Il»W.,I>öchneTe»iv.ll».W. Süd Weil Wind. Wolkenlos. Aussichten silr den 7. August: Zunächst noch beiter, warm, (Äeivitleriieigung. Sonntag, 7. Angust. «crantworUicher «edorteur für P-lilsschtA ve. Emil Bieren >» Trerdc» ?in Rußland endet Alles mit einem Rausche, in Irland mit einer Prügelei, in Frankreich mit Cliansonü» in Deutschland mit Strafanträgen. Strafanträge und kein Ende! Nicht bloü die Drohbriefe auS Hamburg und des Frankfurter Treteimer Mord- kolkegü gegen den Fürsten Bismarck sind an den Strafrichter zur weiteren Verfolgung abgegeben worden, sondern auch die Besprech ungen, welche diese Drohbriefe in der Berliner Fortschritts- und Se- zessionistenprcfse gefunden hatten. So ein halb Dutzend Preß- prozcßchen stehen in Aussicht. An der Manier, wie jene zumeist orientalisirte Presse den ziampf gegen das Bismarckische System führt, kann Niemand, der aus Gesittung und Geschmack Etwas giebt, Freude finden; aber Strafformulare Helsen da erfahrungsgemäß nicht. Herkules sollte nicht so empfindlich sein, wenn Pygmäen seinen Leib ritzen. So was vernarbt ja rasch. Fürst Bismarck selbst scheint die Drohbriefe gegen sein und seiner Familie Leben ernst licher sich zu Gemüthe gezogen zu haben, als man anfangs annahm. Es heißt, er sei mehrere Tage lang höchst aufgeregt gewesen und die Kur in Kissingen habe deshalb nicht die günstigen Fortschritte gemacht, die man habe erwarten dürfen. "Nach Gastcin geht der Reichskanzler dieses Jahr nicht auch mit dem österreichischen Reichs kanzler, v. Haymcrle, trifft er nicht zusammen. Dic Kaiserzusammcn- kunst in dem berühmten Salzburgischcn Badeorte überhcbt dem Fürsten Bismarck einer solchen Besprechung. Tenn diese Gasteiner Bcgegung entbehrte jedes speziellen politischen Zweckes, sie war nur daö getreue und sich jährlich erneuernde Abbild der intimen Freundschaft zwischen den Herrschern und den Völkern beider Reiche Auf dem in Gastein ncubesicgclten Bündniß zwischen Lesterreich und Deutschland beruht der Friede Europas. Bor dieser Allianz weicht auch der böseste Wille scheu zurück. Gambctta wurde in Tours gewaltig gefeiert. Er hat wieder den Mund voller Phrasen genommen, die ein Lusthauch zerstört. Er faselte von den finanziellen und militärischen Triumphen, welche die Republik erzielt habe. Daü endlose Anschwellcn der schwebenden und der consolidirten Staatsschuld, die unglaublich lüderliche Bud getwirthschast und der klägliche Feldzug der Franzosen in Algier und Tunis, welcher die Unfähigkeit des Kriegsministcrs Farrc sonnenklar bewies, sind beredte Widerlegungen des Luftspicgelbildco, U das Gambctta vor den harmlosen Bewohnern von Tours licrauf- zaubertr. Natürlich ließ Gambctta aus seiner Rede den Rcvanchc- gcdaickcn hcraustöncn; doch muß man billigerwcisc zugeben, daß ihm in Tours eine ReminiScenz nahclag an jene Tage von 187», als Gambctta mittelst Luftballon Paris verlassen hatte, um in Tours als Diktator den Krieg der nationalen Dcrtheidigung zu organischen. "Nach 11 jährigem Wicdcrerschcinen an einer so denkivürdigen Stelle drängt sich ein Vergleich zwischen Sonst und Jetzt ungezwungen au». Gambetta's sonstige Aeußerungcn sind tbeils verschwommen- phrasenreich, theils schwülstig. Einen Lockruf erhob er, indem er das Schlagwort: Revision der Verfassung, ausgab. Er will den Senat nicht abschaffen, sondern nur anders zusammcnsetzcu. Die seiner Zeit auf Lebenszeit gewählten Senatoren sollen, wie ihnen Gambctta naiv genug zumuthct, sich einer Ncuwahl unterziehen. Die Lcbenslänglichkcit auf Kündigung — ein drolliger Einfall! Tödtcte »och in Frankreich, wie man sagt, die Lächerlichkeit, so ver schwände Gambctta unter dem Hohngelächter seiner Landsleute von der politischen Schaubühne. So aber fährt er gcmüthlich fort, mit Progranunrcden zu bausircn. Rocheforl verspottet denn auch weid lich den „Handelsmann" Gambctta, der die verschiedensten Pro gramme auf Lager hält und keines derselben ansfÄn't. Der Gottesleugner und Bilderstürmer Bradlaugh ist »nt seiner Klage gegen den Polizeibeamten, der ihn gewaltsam hinderte, seinen Sitz im Parlamente einznnehmcn, bereits abgewissen worden. Bradlaugh hat in allen seinen Prozessen kein Glückdas formelle geschriebene Recht ist eben nickt auf seiner Seite. Er ist keine sympathische Persönlichkeit. Daß er den Atheismus predigt, zog ihm in England, dessen kirchlicher Sinn weltbekannt ist, heftige Feindschaften zu. Seine Propaganda für das Zwcikindersystcin, das er als einziges Mittel gegen die Uebcrvölkerung cinpfiehlt, betreibt er in äußerst geschmackloser und unendlich widerlicher Weise. Er zieht mit der jungen, feurigen, geschiedenen Frau eines Geistlichen von Stadt zu Stadt. Beide geben da in öffentlichen Versamm lnngcn die detaillirtcstcn Anweisungen an Eheleute, ihre Kinderzahl nicht über ein Paar zu erhöhen. ES zeugt nicht gerade für die politische Reife der Volksmassen in dem Mnstcrlandc des Ver sassungsstaates» wenn ein Wahlkreis ein solches anrüchiges Subjekt wiederholt und zum Trotz ins Parlament wählt. Den Faustkampf Bradlaugh's gegen Polizisten und Thürstehcr rechnen ihm seine an Boxcrcien besonderes Behagen verspürenden Landsleute nur zur Ehre an. Sic gehen zu, daß Bradlaughs Ausschließung einer der gewaltsamsten Akte war, die je ein Parlament der Welt begangen. Man bezeichne cü als einfachen Ausweg aus dem jetzigen unhalt baren Zustande, daß das nächste Parlament ein Gesetz erläßt, womach Atheisten vom Eide befreit werden. So gut eS vor einigen Jahren durch ein Spezialgcsctz Jedermann freigestellt hat, vor Gericht auch olme Anrufung GotteS eine Erklärung an Eideü- statt abzugcben, so gut wird es seinen eigenen Mitgliedern, wenn sic Atheisten sind, erlauben müssen, dies offen auüzusprechen. Zum Schluß einen Gruß an die heute auf dem Kyffhäuscr versammelten deutschen Studenten! Auf dem Geiste, der unsere studirende Jugend durchdringt, beseelt, befeuert und Innrcipt, rubt die Hoffnung des Vaterlandes! Ein oberslächliches Bramarbasiren mit nationalen Redensarten, ein geräuschvoller Depeschenwechsel mit Betonung von Kaiser und Reich tbut's nicht allein. Es gilt, mit der ganzen Freudigkeit des frischen iugendlichcn Geistes sich in unserer nationalen Kraft zu vertiefen, um dann i>,;'Mveründert sreilioe ol>gc,chwächl Russische Noten unverändert. ilelammtes Volksleben zu erinnern, —as Vater her^ Mxde, niedriger Säcks. Stickmaschiuen und land gewinnt "Nichts, wenn es sich einseitig :n die .zudcnsrage ver ! Sächi. Gußstahl, beißt. Wohl die Quellen ernster Arbeit unser ist die Judcnherrschaft das beredteste Symptom und! die widerlichste Frucht des gröblichen, gedankenarmen Materialismus, z in den unser Volk zu versinken drohte: aber sie ist nur dann abzu-. schütteln, wenn wiederum durch unsere Kerzen und Tbaten cin Zug des i Lokales und Sächsisches. — II. MM. der König und die Königin sind von Tegernsee in München am Freitag Nachmittag cingctroffen und im suidtt. Tei.iudliche Vanlwr bebemchte die Voile, den »andcl und lNit und nahm bei seinem Schwiegersöhne, dem Prinzen Leovold, Ab Hilfe der Aktien- und Gewcrbesreiheit die gelammte Erwerbswelt, er regierte mit Hilfe der Presse die öffentliche Meinung und die Parla mente der Die als unserem Volksleben lastete, zu lösen. Denn Alles fühlte die Fesseln de- Judelltliums: der Bauer dem Schacherer und Wucherer, der Hand werker dem jüdischen Magazin Inhaber und der Industrielle dem jüdischen Bankier gegenüber, der deutsche Kaufmann fühlte die ver nichtende jüdische Konkurrenz, der Jurist, wie der Arzt und Lehrer empfanden unangenehm die Kollcgcnschaft der ..jüdischen Mit bürger". Der Schriftsteller zerrte an den Ketten der jüdischen Preise und der christliche Student sali sich au» den deutschen Hoch schulen in die Ecke gedrängt durch die jüdischen Kommilitonen. Dieser Geist regierte auch die Literatur und Kunst. Das Publikum ver langte nur nach dem plattesten Genuß. Literatur und Kunst, ja selbst die Wissenschaft wurde gezwungen, den Sinnesgelüsten und einer aller höheren Sittlichkeit spottenden Weltanschauung zu sröh- nen. Diese Judenherrschaft ist nur der Extrakt jener Ver irrung unserer Volksrichiung: der Plattfuß des Gründers, der mit seinem absoluten Einfluß Alles, was sonst den Deutschen hoch und hehr und heilig ist, niedertrat, bat in greifbarer bhupm,M,'i'h'chcht' D"s^ -v'v Lebendigkeit und Verständlichkeit uns die Gesalircn unsere VolksthumS zum Bewußtsein gebracht. In die Tiefe des natio nalen und christlichen Geistes steigt nunmehr wieder unsere Jugend hinab: das Volk besinnt sich auf sich, seine eigene "Natur und Art, um wiederum deutsche Arbeit, Bildung und Gesetzgebung mit christ lich geadeltem gcrinanischcn Geiste zu erfüllen und sich zu neuen glänzenden Leistungen im Dienste der Menschheit einporzuarbeitcn. vofprediger Stöcker drückt dies in folgenden herzerhebendcn Worten aus: Alle Zeit haben die Universitäten unseres Voltes, Professoren wie Studenten, den nationalen Gedanken als eine lodernde Flamme im Herzen getragen. Sic wollen auch jetzt an der Deutschen Er neuerung mithelfcn. Treue zwischen Fürsten und Volk. Bruderliebe unter den deutschen Stämmen, tiefes Ehrgefühl und lebendiger Sinn für des Vaterlandes Wohl und Wehe, starker Freiheitsdrang znm tüchtigen Schaffe», nicht zum leichtsinnigen Zerstören, zarte Ehrfurcht vor allem Großen, eine heilige Begeisterung lür die Pflicht ivie für das Recht, und külme Freudigkeit, für das Vaterland zu leben und zu sterben, zu entbehren und zu opfern: das seien die Gelübde, welche die ans dem Kyffhäuser veriamnielte Jugend dar bringt, und Gott im Himmel helfe sic erfüllen. Es liegen noch mächtige Kräfte in der deutschen Volkspcr>öulicbkeit. Unser Volk hat unzweifelhaft noch große Kulturaufgabcn zu erfüllen. Mag das Kyffhällierfest dazu durchschlagenden Anstoß geben. Gott segne unsere deutsche Jugend! steigeguartier. Während I. M. die Königin »ach Tarasv gereist ist, trat gestern Abend S. Ni. der König die Rückreise nach Dresden an. wo derselbe beute Vormittag erwartet ivird. Se. Majestät wird heute Morgen dem Gottesdienste in der katholischen Kirche bei wohnen und sich sodann nach Pillnitz begeben. — Ter Bezirksausschuß der Königlichen Amtshauptmanuschast Dresden-Altstadt hielt gestern die 1l. öffentliche Sitzung in diesem Jahre ab. Für einen siechen Niedcrpcsterwitzer ward dieser Gemeinde eine halbe Freistelle im SicchenhauS ..Betbesda" über lasse». Der Gemeinderalh zu Planen hatte um eine Dispensation in Gemeiudeanlagesachen gebeten, der Ausschuß konnte aber zu einer Befürwortung vor der Hand nicht kommen. "Neben 'Anderem wurde zur Anlegung eines Ringofens znm Zicgelbreiincn in Prohliser Flur Genehmigung erllieilt. Von 10 Gesuchen in Schantsachen wurden 8 abgewicsen und 2 genehmigt. Tie Ucbcrnalnne der für die Bezirtsaustalt erkauften beiden Güter in Saalhausen ist erfolgt, auch ist bereits mit Versteigerung des Inventars, Verkauf der Ernte und Verpachtung des größeren Tbeils der Felder verfahren worden. Die vorzunehmendcn Neu- und Umbauten sollen in Submission vergeben werden. — In der unter Vorsitz des Herrn Amlsh.uivtmann v. Metzicki gestern startgefundenen Sitzung des Bezirksausschusses der Amls- en-Neustadt gelangte ein für die Flur und in der Lößnitz am- anach dünen solche "Arbeiten Sprengarbeiten auf Kützichcnbrodner gestelltes Regulativ zur Berallmug. nur früh von ö bis 6 Uhr und Mittags von 12 bis 1 Uhr und nur mittelst Dynamit ausgesührr werden, auch wurden wegen "Aufbe wahrung des Sprengstoffes präcise Bestimmungen festgesetzt. Ge nehmigung fanden: Ein Regulativ über Besitzveränderuugsabgaben in Trachau, die "Ausnahme eines von der Gemeinde Eunnersdorf beschlossenen Tarlelms, eine zwischen den Gemeinden Loichwitz und Weißer Hirsch beschlossene Flurgrenzveräudcrung, ein Gesuch der Gemeinde Pieschen über eine derselben zustehende Ablösungssumme von 3000 Mk. Von Eoneessionsgesuchen zum Schankbetrieb :e. wurden genehmigt: Vas Gesuch Leübert's in Söbrigen, der Schee Dresden, des Mattbes in Seidnitz, des ;u Renette Teltstramme ver ..Dresdner Raäir." vom 6. Aug. B erli u. Tie ,,"N. A. Z." konstatirt einer Mittheilung dcS „Eorrcsp. von und für Deutichl." gegenüber, wonach Bismarck über dcil neulich veröffentlichten Trohbriet „mehrere Tage so aufgeregt gewesen sei, daß seine Kur deshalb keine günstigen Fortschritte ge macht habe", daß der Reichskanzler, wenn er durch Drohbriefe auf geregt werden könnte, nie aus diesem Zustande hcrauskäme, denn cs habe keine Zeit gegeben, wo der Reichskanzler nicht Drohbriefe er halten hätte. Die Kissinger Kur habe ganz im Gegentheil gerade in den letzten vierzehn Tagen einen beyonderü guten Einfluß auf den Reichskanzler ausgeübt, so daß er täglich ausgedehnte Spazier gänge unternehmen könne und rüstiger und frischer aussebe als feit gernuincr Zeit. — Neuere "Nachrichten geben ein erfreulicheres Bild über die Ernteaussichten in Preußen, als die letzten Berichte. Man hofft aus eine gute Ernte. — Ter Kaiser wird am Mittwoch rüli liier erwartet. M ünche n. Der Kaiser von Lesterreich hat heute dem König von Sachsen einen Besuch abstatten wollen, der König war jedoch abwesend, da er seine Gemahlin nach dem Bahnhöfe geleitete, welche sich nach Taraüp in der Schweiz begab. Mittags wurde der Besuch des Königs Albert im Palais des Prinzen Leopold erwartet. W ien, 5. Aua. Der Belgrader Polizei gelang es, einen sich dort aushnltcnden Nihilisten, angeblich Namens Waldemar Grün berg, zu verhaften. Derselbe gehörte einer angesehenen deutsch- russischen Familie an und ist mit einer Fürstin Galizin veilieirathet. Grünberg erhielt in Genf den "Auftrag, ein Attentat ans Alexander a den Dritten vorzubereite», eventuell anszuführe». Grimberg entzog - s sich dem Aufträge durch die Reise nach Belgrad, wohin ihm eine Nihilistin unchgesendet wurde, um sich seiner zu versichern. Tic Beschlagnahme der Papiere und Habseligkeiten Grimbergs ergab, daß die "Nihilisten nicht nur ein Attentat auf Aleraudei den Dritten, sondern daß auch deutsche Sozialisteu auf den K a i benschützengesellschast Gasthofsinhaberü in Blasewiv und des Scbouseld in Loichwitz. Ablehnung fanden die gleichen Gesuche: des Schäfer in Pieschen, Dälmc in WalmSdors^ Mietag in Ulbersdorf. Wolf in Pirna für sein Grundstück in ^triefen, Walther in Gruna und Brand in Serkowitz. — Gegenwärtig bearbeitet die "Nivellemcntsabtheilung vom topographischen Bureau des kgl. sächs. Generalstabes zu Dresden unter Leitung des Ingenieur Lberst Vollborn für die geologische Spezialtarte Sachsens die Höhenincssuug der Sektion Glashütte an Lrt und Stelle selbst. — Der Rath zu Dresden erneuert jetzt die Bestimmung, der zu Folge es Privatpersonen verboten ist, das Dresdner Stad t> wappen auf Preßerzeugnissen, Eireularen w. zu führen bez. an- zubringe», wenn sic nick» dazu ausdrückliche Erlaubnis! erlangt haben. — Es heißt zwar Wasser in die Elbe tragen, wenn man kon stalirt, daß wiederum eine eminente Menschenmenge wie die "Abeud- saltcr nach dem Licht - nach dem glo ß e n F e n e r w e r k auf der Vogelwiese zogen, denn, so lange au» der Vogelwiese gefcuerwerkt wird, war es immer so, aber es muß doch, der Lrdunng wegen, wieder festgestcllt werden. Daß auf dem Fcstplntz selbst und dies seits und jenseits der Elbe, weit über 100.0OO Menschen aus den Füßen waren, ist zweifellos, ganz abgesehen von Denen, die von den Dächern und ans den Fenstern der Vorstadt ibr Feuerwerk- Sehnen stillten^ Herr Kunstseuelwerter G. Heller batte wieder an der bekannten Stelle, weit draußen über der Vogelstange das „Teu felszeug" kunstvoll ausgestellt, wie ein biederer Laudinann einer Schaar Frauenzimmer die Raketen, Leuckilkugelröhren, und all den anderen, Feuer und Donner in sich bergenden Apparat bezeichnet«'. Punkt halb 10 Mir ertönte der erste Böllerschuß und sofort ward aus dem wüsten Gesumme der Menge ein gleichmäßiges Ausathmeu der Erwartung und hörbar reckten und rückten sich die Köpfe zurecht. Wir wollen bei Leibe nicht eine genaue Herzählung der Reihenfolge der pyrotechnischen Kunststücke des Herrn Heller geben, da dieselben in der Hauptsache eben auch wieder dieselben waren, die wir vorm Jahre und überhaupt alljährlich sahen. Indessen muß erwähnt werden, daß von den beiden prachtvoll in je fünf oder sechs Farben brennenden Tempeln, der eine zu Ehren des vorgestrigen Geburts tages Ihrer Majestät der Königin den vollen Namen „Enrola" in Grün und Rolli zeigte, umgeben von einer sarbenlenchtendcu Blumen- ranke und emporsteheud aus einem großen Blumenkorb. Der Total- Anblick war prachtvoll. Der andere Tempel zeigte die Initialen Sr. Maß des Königs und auch hier wirkte die Zusammenstellung der Farben und der weithin strahlende Glanz derselben bezaubernd. Beide standen säst im Nn im Brand, der sieb bis zum Verlöschen sehr gleichmäßig hielt. Von einer Feitungsbeschießuiig war diesmal abgesehen worden. Diese Geschichte bat sich übcriebt und dann bat . er , Wilhelm ein neues Attentat planen. Minister Garaschanin!auch wirklich die Vorstellung einer bombardirten Festung nicht viel „Festliches": millioncnsunkiger Goldregen, rubevolt durch die Lust schwimmende Leuchtkugeln, zischend himmelanstürniende Rncketen. farbenprächtige Räder und all der andere, nur sanfte Gefühle der Freude »ud Bewunderung erweckende „Feuerzauber" ist würdiger als Stoff für solch ein glanzvolles Schauspiel, wie ein Bild gewaltsamer Zerstörung, auf denen Hintergrund immer Blut und Tod lagert. An Racketen wurden über <>oo abgebrannt: 1'<o dergleichen enthielt allein jedes der beiden großen Bouquets: die beiden Tempel linkten znsan men über oOOO bengalische Flammen. Höchst effektvoll und eine hier noch nickst gesehene pyrotechnische Neuigkeit waren mehrere sogenannte „Lusl- kugeln", die ans eisernen, in die Erde eingerammlen Enliudern, von etwa ü Zoll Durchmesser, in die Höhe geschlendert worden, racketen- artig, nur mit dichterem Fellerregen, amßeigen und !'.'>» Zerplatzen in bedeutender Höbe entweder große Lencliltugein mst Fallschirm, die lange in ihrem bunten Strnlilenglanze durch die stille Luit ziehen, oder ganz eigentliümliche, palmenartige Fenergarben von sich gebe». Tausend und Abertausend Lbsl und Alßs beglei teten den Flucki der prächtigen Kugeln. Früher waren die pappernen Röhren, aus denen die gewöhnlichen Leuchtkugel!!, die Schwärmer ». ß w. aussliegen. in den Erdboden eingeietzl. dies mal batte sie Herr Heller versuchsweise an» ein erhöhtes Gerüst gebracht. Der Effekt dieser Leuclstkörper ward allerdings im Allge meinen erbölst, aber einzelne verunglückten dadurch auch: die große leitet selbst die Untersuchung und bat die Berliner und Petersburger Polizei vom Gange der Untersuchung unterrichtet. Salzbu r g. Der Kaiser Wilhelm wurde bei seiner Ankunft vom Kronprinzen Rudolf, Erzherzog Ludwig Victor und dem Groß fürsten Sergius Paul empfangen. Londo n.^ Es verlautet, dem Prinzen von Wales. welcher im Laufe deS Sommers mehrere Diners in Lsborne an Bord seiner Packst zu geben pflegte, wurde seitens der Behörden ge rathen, Heuer davon abzustrhen, weil meuterische Attentate befürchtet würden, Berliner Börse. Auch heute überwog das Realisations bedürfniß ganz bedeutend. Dem dadurch entstandenen Eourodrnck widerstanden nur vereinzelte Wertste, io russische "Noten und einige Eisenbahnen, gerade Papiere, die in letzter Zeit bedeutend gestiegen find. Von de» auswärtigen Plätzen lagen etwas schwächere Meldungen vor. Schluß geschäftslos. Ereditaetien waren sehr still, 63',»—2'/s- 3'/», 3'/» Mark niedriger. Die Bauten er fuhren fast durchweg Abschwächungeu. so Diskontogefellfchast um IG, Deutsche uni 1, Darmstädter (ziemlich belebt! ' - Procent und von Kassendevisen Leipz. Diskonto um 1'/«, Eheinn. Bankv. um 1, Sächs. um 's Proc. Leipz. Kredit dagegen etwas stöber. Von österr. Bahnen hielten fick, nur Galicier ziemlich fest. Franzosen 620, 1 Mk., Lombarden 227—9, 1'/, Mk. niedriger. Denliche Bah nen im Ganzen recht fest. Deutsche Fonds unbelebt undl V ! N - stllok »iß Mi Ms ßk k 1 >> iß o, 1. I, Ai j UW VE
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