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Dresdner Nachrichten : 05.12.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187512051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18751205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18751205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-12
- Tag 1875-12-05
-
Monat
1875-12
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.12.1875
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«»«»»»SS000*i»r. Och »«»didUch . - «t»>»< tn llbkmnltz. — u». »»».L»««,. v-ni« « c«, t» ««rH. Tageblatt sttr Politik, UutuhMng u. Geschäftsverkehr. ' (»alliaen PctUtktl, kill«, >L VH». il« Ü«u« »a P«g. «tn» »arsiiltk >»r »«» »LchNtä,«-, Sr14e" »«N du Jnlcrate »k» nicht ,,gc»«n. Lutwiiriiz» «nno»l»n- «ultrij»» »o» unl'urvr» kannten Mrinrn undPe». s«n«n tnteriren wir nur ac«enVrSnumeranLi>» Zaliluna durch «riet- marken «der P°Iietn»ad- jua». Schi Etiben kalten I» Psae. Inleratr kür die Mantag». Nummer »d:r noch einem J»luot» «ie Ueliltril« « VI,e. Druck und Eigenthum der Herausgeber: ^ktpsch L Neichardt tn Dresden. Verantw. Redacteur: Friedr. Goedsche in Dresden. Dressen, Lonutag, L. December1.875. «r. szs. Zwanzigster Jahrgang. V-UNlchk». Nicht-um Jubeln »st es Zeit, aber einem Gefühle größerer RechtSficherhett darf man sich wohl nach den Vorgängen im Reichs tage hinaeben. Di« EtrafrechtSnovell« wird dem deutschen Volke erspart Neiden j erne Enttäuschung über die Haltung der National liberalen ist Nlcht zu befürchten. Was an Strafverschärfungen das Bedürfniß erfordert, ist der Reichstag bereit, dem BundeSrathe zu gewähren. Die Berliner Messerhelden, der belgische Kupferschmied DucheSnr und der Pariser Exbotschafter Arnim sollen im Straf codex Deutschlands in Gestalt besonderer Paragraphen fortleben. Diese Bestimmungen wird erne Kommission besonders prüfen und redigiren. Damit aber basta! Wa« darüber ist, da» ist vom Uebel, und der Reichstag setzt alle Strafparagraphen, die von politischen Vergehen handeln, auf ferne eigene Tagesordnung, lediglich um sie todt zu machen, ohne sich auf ihre Prüfung einzulassen. So vorzu gehen, konnte dem Reichstage nicht schwer fallen, denn er hatte Klo» da« Bestreben abzuwehren, in Deutschland den Belagerungszustand mitten im Frieden «inzuführen und mit der Weihe des Gesetzes zu umkleide«. Trotzdem danken wir eS de»» Nationalliberalen, daß sie ihre Pflicht diesmal nicht versäumten. So oft haben sie es gethan, daß mätr «S dankbar hervorhebt, wenn sie dem Vaterland« einen Dienst erwiesen, indem sie sich selbst nicht mit Schmach bedeckten. Aber nicht bloS grausame Strafen, auch unnöthige Steuern sollen dem deutschen Volke erspart bleiben. Wir entsinnen uns lei ne» Falle», wo der Budgetentwurf einer Regierung so fundamental umgeändert worden wäre, wie beim heurigen Reichöbudget. Nicht blos das künstliche Deficit ist abgeschüttelt wie Schneeflocken von einem Pelzkragen, nein! e» ist Urberfluß an Deckungsmitteln vor handen. Die Rübensteuer kann erhöht eingestellt werden in Folge der günstigen Rübenernte, der Jnvalidenfonds einen Thcil der Pensionen übernehmen, um da» Budget zu entlasten, und so viel Geld ist da, daß behufs Vergrößerung des Telegraphennetzes keine besondere Anleihe von 3,300,000 Mark nöthig ift, sondern daß man dies« Nittel au» den laufenden Einnahmen bestreiten kann. Ja, e» ist sogar wahrscheinlich, daß die Matrikularumlagen erheblich ermäßigt werden könne»», oder man sammelt abermals Uebrrschüfse für di« künftigen Jahr«. May traut säum scipcn Augen, wenn inan das liest! Erst ein Budget» da» cm» tausend Wunden blutet, wie eine kunstvoll stigmatisirte Louise Lateau, und dann, wenn sich ein paar Abgeordnete an die wissenschaftliche Prüfung de» Mirakels machen, brauchen sie blos daS Eisenoxyd»! wegzuwischen und es er- giebt sich, daß die deutschen Finanzen kerngesund sind. Noch spukt die Suezkanal-Affaire, aber die Gemüther be ruhigen sich. Rußland macht gute Miene zum bösen Spiel, eü be- scheidet sich, die Thatsache anzuerkennen, daß England festen Fuß in Egypten faßt. Auch die Franzosen erkenne»: längs»»,, daß, wenn sie statt der Engländer sich de» Nils und der Suezstraße beinach- tigt hätten, die Engländer auch in anderen Fragen, als denen des Orients, ihre natürlichen Feinde geworden wären. In Englands Besitze ist der Suezkanal keine Bedrohung des Weltfriedens; in Frankreich» Gewalt gerathen, würde er die Revanchegclüste unserer Nachbarn wundersam beflügelt haben. Rußland aber tröstet sich fibr die englische Durchkreuzung seiner orientalischen Pläne mit de», Georgsfeste, das in nächster Woche zu Petersburg mit großem Pomp gefeiert wird. Prinz Earl von Preußen, der Bruder unseres Kaisers, begleitet von seiner Gemahlin, reist dahin ab, ebenso Erz herzog Albrecht von Oesterreich, der Oheim des österreichischen Kai ser», um die Tafelrunde der GeorgSritter zu schmücken. Da thront in der nordischen Metropole der mächtige weiße Zar, der eine ganze Welt beherrscht und um dessen Freundschaft Oesterreich undDeutsch- land werben, und seine Tafelrunde wird beseht von Prinzen von Geblüt und Marschällen Eö giebt nur drei Träger des Groß- kreuze» de« Georgordens. Der eine ist der Zar, Großmeister und Erbe der Stifterin des Ordens, Kaiserin Katharina 1i.; der andere ist Kaiser Wilhelm; der dritte Erzherzog Albrecht, der Sieger von Eustozza. DaS Dreikaiserbündniß erhält aufs Neue iin Rittcrsaale des Kaiserschlosses an der Newa seine Weihe, wenn der Zar den champagnergefüllten Römer ergrrift; England aber tröstet sich mit seinem Suezactien-Bündel und nur Frankreich fleht abseits und ist trostlos. Mag eü sich an seinem Gainbetta und seinen Jesuiten erbauen! Locales vvd SiichsischeS. — Se. Maj. der König begicbt sich, einer Einladung dos Deutschen Kaisers folgend, an» 9. December nach Berlin, um einer ain nächsten Tage in HubertuSsrock statifindcndcn Hofjagd beizu- wohncn. — Dem eincritirten Pfarrer Carl Ferdinand Bo de in Pricß- nitz ist das Ritterkreuz des Verdienstordens, dein Kirchschullchrcr Karl Gottlieb Lommatzsch in Brockwitz die goldene Medaille und dem Chausseeivärter Johann Sigismund Mü ller in Fallcnbach die silberne Medaille des AlbrechtSordens verliehen worden. — Abermals ist ein Mitglied der 2. sächsischen Kammer durch »inen raschen Tod (Gchirnschlag) aus der Reihe der Lebenden gc- schicken: der Abg. Lang«, ein bescheidener liebenswürdiger Mann Politisch der nationalliberalcn Partei angehörend, trat er selten al« Redner auf. Ergriff er einmal daß Wort, so behandelte er mit Vorliebe BildungSsragcn, für die er ein warmes Herz zeigte. Er war der Schöpfer der weltberühmte»» Glashüttcner Uhrrnindustrie, durch die er sich um Sachsen hochverdient gemacht bat. — Ueber die Jristiz-Ncnbauten ist dem Landtag ein königl. Dekret zugegangen. Darnach hat in, April v. I. «ine Conferenz d«S GeneraljtaatSimwalt«, mehrerer Strafanstalt»- und Bezirk« gerichtSdirectoren, ärztlicher und bautcchnischcr Sachverständig,» stattgefunden, um die Anforderungen festzustell««, die künftig an den Bau von Lrresthäusern zu stellen sind. Es sollen künftig die weib lichen von den männlichcn, dt« Untersuchung» von den Sttusgesa»»-1 Mlttedacttur: vr. »«11 Für da» Frutlleton: genen getrennt werden. Besondere Zellen für Kranke, für beson ders gefährliche Verbrecher u. s. w., die Einzelhaft für Unter- suchungSgefanaene als Prinzip, für Sträflinge als Regel, ist vorge sehen. Jede Jsolirzelle soll mindestens 20Qu.-Cubil»neter Größe, gehöriges Fenster und eine Signal-Vorrichtung haben ; Hallen, inner halb deren entlang der Zellen eiserne Galerieen als Verkehrswege dienen, «in einziger nach außen führender Eingang, Bade-, Rei- nigungS- und Waschräume, Centralheizung, Speiseauszüge, Spazier- und Acbeitshöfe, Betsaal, Eloset-System und andere zweckinäßige Einrichtungen sind beabsichtigt. Zunächst sollen diese Neuerungen bei den Arresthäusern zu Dresden, Leipzig, Chemnitz und Freiberg zur Verwendung kommen. In Dresden ist ei,re Zunahme der Ge fangenen ans mehr als 350 zu erwarten, uamentlich da künftig der Dresdner Landgerichts-Bezirk größer sein wird. Daher soll das ArrrsthauS auf dem Holzhof von 2 auf 3 Stockwerke erhöht und für die Wohnungen einiger ArresthauS-Beamten auf der Mathilden- straße ein besonderes Wohnhaus errichtet werden. Das Erster« kostet 91,500 M., daS Zweite 63,000 M. Das Gcbäutze für das Landgericht Dresden soll aber in sich aufnchmen: alle Expeditionen des Landgerichts, die Criminal-Abthcilung des künftigen Amtsge richts, die Staatsanwaltschaft, die Wohnung eines Landgerichts- Präsidenten, alle Expeditionen des an die Stelle des jetzigen Appel- lation-gerichtS tretenden Obergerichts und mehrere Eubaltern- »vohnungen. Die Näume des jetzigen AppellationsgcrichtS auf der Meißnergasse reichen künftig für das öffentliche und »uündliche Ver fahren nicht mehr aus. Als Mittelpunkt des Ganzen dient ein Saalbau im Hauptgebäude, während die Flügelgebäude mrt den» Hauptbaujdurch bedeckte Hallen in Verbindung stehen sollen. Der Hauptbau umfaßt die Säle für die Civil-und Criminalverhand- lungen de» Landgerichts, in die Seitenflügel kommen die Expe ditionen. Dieser neue Plan erfordert 1000 Qu.-Meter weniger Grundfläche und eine Ersparniß von 360,000 PI. Das Gebäude kommt mit zwei, patt früher bloS einer Frontseite an die breite Straße der Pirnaischen Vorstadt Innerhalb des Häuserquadrats ist ein einziger großer Hofraum. Mit dem Vau soll Frühjahr 1876 begonnen werden, so daß er 1878 vollendet sein kann. Dasselbe gilt von den Landgerichtcn in Leipzig, Chemnitz und Zwickau. Die Baukosten berechnen sich in Dresden auf 1,113,000 M. für das Arresthaus und 2,187,000 M. für das Landgericht; in Leipzig auf 3,335,000 M, in Chemnitz auf 8,776,000 M., in Zwickau auf 1,049,000 M, in Freibcrg auf 593,000 M. — Der Herr Kricgsininister v. Fabrice hatte sich dieser Tage nach Berlin begeben, um in der Budgctcommission des Reichstags Auskunft über die Verlegung der militärischen Etablissements nord östlich von Dresden zu crtheilr». Dahin sollten, wie schon von uns beincrkt, auch die in Pirna garnisonirendcn Schwadronen der Garde reiter verlegt werden nnd hierfür beanspruchte unser Kricgsminister die Gewähr nng von 150,000 M. aus Reich ömittc ln. An fänglich hatte die Budgetcommission diese Summe auch bewilligt; infolge einer anderen Darstellung aber »vurde diese Summe ge strichen. Die Commission nahm an, daß der KriegSniinister bereits 1874 vom sächsischen Landtag die Summen zur Erbauung dieser Cavalene-Easerne bewilligt erhalten habe, während Herr von Fabrice behauptet, diese Summe reiche nur zu einer Kaserire für 3 Schwadronen aus, nicht aber zu der Aufnahme auch der beidenPirnaer Schwadronen. Die Budgetcommission des Reichstags scheint ange nommen zu haben, daß der Kricgsminister dem Reichstage und auch der Reichsregierung eine unklare Darstellung des ganzen Militär- bautenplanS gegeben habe. Das ist doch entschieden bei der Offen heit und Loyalität des Herrn von Fabrice und bei der Wachsamkeit der ReichSbchördcn zu bezweifeln. Gleich,oohl wurde einstimmig beschlossen, daß die sächsische Negierung den Plan, nach welchem die im Reichseigcnthun» befindlichen militärischen Etablissements in Dresden durch Neubauten erseht werden sollen, dcmRcichstage vor- zulegcn habe, um zu übersehen, ob das Reich dazu Zuschüsse zu leisten brauche. — Zählt Dresden 200,000 Einwohner? Diese Frage schwebt seit dem 2. December auf Vieler Lippen Mit Bestimmt heit läßt sie sich heute noch nicht beantworten. Die Residenz war, wie man sich erinnern wird, behufs der Volkszählung in 8 Kreise eingethcilt. Bis gestern waren die Zähltabellcn von nur 6 Kreisen an den Dircctor des statistischen Bureaus, I)r. Jannasch, abgeliefert. Mit deren Aufarbeitung sind die Beamten in» Schweiße ihres An gesichts beschäftigt, lau»» daß sie sich die nöthigc Ruhe zum Schlafen gönnen. Von einen, Kreise, dem der Pirnaischen Vorstadt, liegt bereits das Resultat vor: 29.200 Einwohner zählt dieser Stadttheil (7000 mehr wie bei der Zählung 1871). Nimmt man nun an, daß die anderen Kreise nicht so bevölkert sind, wohl aber durch schnittlich 25,000 Seelen zahlen, so würde dieResidenz, einschließlich des Militärs, »vohl die crivartcte Ziffer von 200,000 Seelen in sich fassen. — Repertoire dcrKönigl. Hostheatcr. Altstadt: Sonntag: Die lustigen Weiber von Windsor. — Montag: Judith. — Dienstag: Goto. — Mittwoch: Spartakus. — Don nerstag: Violetta.— Freitag: Taffo. ^Ermäß. Preise.)— Sonn abend: Oberon. — Neustadt: Sonntag: Der Vater der Debü tantin. Die einzige Tochter. — Dienstag: Der kleine Richelieu. Die Braut aus der Rrsidcnz. — Donnerstag: Wa« ibr wollt. — Freitag: DaS Mädchen au« der Feenwelt. »N. r? — Sonnabend:! Durch « Ohr. Die Hochzeitsreise — Zwei Stndirend« de« hiesigen Poivttchniknm« kamen vor ! gestern Nacht« mit rinein jungen Kaufmann böhmischer Abs,mn der,„aßen in St »-eit. daß e» in und vor den Looalilären de« Ritter saales in der Waisetthausstraße zu einer dosen Prügele» kam. wol.be mit der Abführung der ^ytechniker zur Haupt,vache und Waatt»- ,tt»»g de« „iedn'geprugclbcn Kaufmann« zu» Polizeiwache endete — Hlmgesten» Katt« ein Bewohne» b«, Fwdngasi« in der Wutk s» heftige Diohuugen gggru seine Fuau «uezgrstoßen. daß einige an » der« Hausbewohner tn der Befürchtung, daß er dieselben wahr ma chen würde, die Polizei herbeiholten, von welcher dein Excedenten unter Vorbehalt weiterer Maßregeln, ein geladener sechsläufiger Revolver, den man bei Visitation srurrr Person bei ihm vorfand, »veggenommen worden. — Dringend zu empfehlen ist den Hausbesitzern, daß sie bei dem fortgesetzten Schneefall zur Sicherheit der Passage die Trottoirs und Fußwege von Schnee und Eis sorgfältig reinigen und durch Ausstreuen von Sand oder Asche, die für die Füße so gefährliche Glätte beseitigen. Abgesehen davon, daß die Raths-Officianten beauftragt sind, darauf zu sehen und Unterlassungen mit Geldstrafe bis zu 60 Mark, oder Haft bis zu 14 Tagen geahndet werden, ver dienen sich di« HauSwirthe den Dank aller Menschen, wenn sie den obigen Worten gemäß handeln. — Meteorologische Notizen und Andeutung des Witterungs gangeS. Aus zu Dresden notlrten Beobachtungen ergtcbt sich, daß nur höchst selten strenges Win terwetter. welches tm November begonnen, ununterbrochen den Monat Deecmber hindurch sich fortletzt. In einem Zeit räume von 40 Jahren <1832 bis 1872, hat In nur zirel Jahren Im November begonnene kalte, schneeige Witterung längere Zeit in den December hinein gewährt, in den Jahren 1849 und 1653 ES ist zwar in noch einigen Jahren die erste Hälfte des Monat» December als acht wtnterlich »ctlrt, eö hat sich aber dieses Winter- wcltcr nicht auS dem November In den December ununterbrochen iortgeictzt. Die ununterbrochene Dauer von kalter Witterung ist von ständiger Windrichtung abhängig. Pros. De. Prestcl un terscheidet in seinem Buche „DaS Gesetz der Winde, abgeleitet aus dem Ayltrctei» derselben über Nordwcst-Europa" vier Perio den der Windrichtungen im Jabrc: NVor und nach dem Winter« solstltium; 2) vor und nach dc»n Frühlings.Aegulnoctiu»,,; 8)vor und nach dein Sommersolstitium, und 4) vor und »ach dein Hcrbst.AeguInoctlum, und giebt für jede Periode die Luvseite (Seite, von »reicher der Wind kommt) an. In Betreff der I. Pe riode (Zeit vor und nach dem WIntersolMlum) sagt Prestel: „Während dieser Zeit kommen die Winde vorzugsweise von dein Bogen des Horizonts, »reicher sich von 0 über 80 nach 8^ her»»»« erstreckt. Die Ost- und Südostwinde altcrniren mit den Sütwqstwtnden und konnnen in einer längeren Reihe von Jah ren ln gleicher Anzahl mit letzteren vor. Dieses ist aber nicht der Falt in einem und dcinselben Jahre oder Monat. In diesen kürzeren Perioden sinv entweder die ostntrdiichcn oder die wrst- südiichcn Wlnte vcrherrichend. Ist ieneö der Fall, so ist der contincntale Einfluß überwiegend und daö Wetter kalt und trecken: andererseits führen die westsiidllchcn Winde die feuchte, warme Lust jdcs atlantischen OceanS herbei und daS Wetter ist unter diesem cccanlschcu Einflüsse »rann und naß." — In dieser Woche wird zunächst noch kalte Temperatur mit zeit- wcihgcm Schnecfall statthaben: da« allmällge Sinken beö Varo- me'crS zeigt aoer an, baß bereits in höberen Luftschichten eine wärmere Lustströmung eingetretcn ist; etz wird letoch. wenn auch diese Strömung nach etwa zwei Tagen sich senkt, Immer nach nickst sogleich laue Temperatur entstehen, da der Eontincnt von unserem Orte aus nach allen Richtungen kalte niedere Luftschich ten über sich hat. Laiomottius. - Die Presse kann doch auch einmal einen in gerichtlichen Klagsachen für sie günstigen Erfolg aufzrigen. In der gestern stattgciundenen EinspruchSverhandlung, in der cö sich uv» eine angebliche Beleidigung tcö Stabtrathö zu Großenhain handelte, welche ln einer Eorrespondcnz der verinallgcn „Reichs» zcitung" enthalten sein sollte nnv welche einen scharfen Tadel über die dortigen Feueilöschverhältnisse enthielt, wurde der ver- mNwortliche Redakteur deS aenannten Blattes, Herr Heinrich Preiizel, der sich selbst t» längerer Rete vertbeidigte. klag- und kostenfrei gesprochen. Näheres über die interessanten Details wird unser Bericht über die Gerichtsverhandlungen bringen. t — Nachdem die Pferdebahn die Plaucnsche Strecke, wei dort tao schwere Kohlen- und Stcinfuhrwerk den Schnee zu unbcseitlgbar fcstfuhr, schon mehrere Tage ausgcben mußte, stockte gestern auch die Theilstrecke Bictorlahotcl-Böhm. Bahnhof. Trotz großer Ertra-AuSgabcn, biS zu 300 Mark täglich, wie man sagt, war der Schnee nicht sofort wcgzuschaffc» und es schneite noch Immer. Heute früh, hofft man. den Verkehr durch die Prager- siraße wieder heizustcllen. In Leipzig hörte der Verkehr au, 3.d. auf. I», Hamburg lag bis gestern kein Schnee, »rar ab.r biü io Grad kalt. In Kopenhagen regnet eö merkwürdiger Weise. I» Berlin bewährt sich daö auch hier versuchte Elnstrcncn von Viehsalz in die Schienen. In Wien fährt die Tramwah drei spännig Hel 5 Zoll Schnee und nur die Halite Wagen. — Der Verein DrcötncrGastwIrthe blieb ln seiner am 3. tS. t» Nagcl'S Hotel akgrhaltcncn Sitzung trotz einer Re- claniation tcS Redakteur der svlugschrlst „Ncibcsten" und einer schriftlichen Eingabe dcö Kolporteur Werner bei seinem gesoßten, die Mnpspfcnnig-Wochcndlärtcr betreffende» Beschluß. Es wurde zwar vom Vorsitzende» anerkannt, daß die Haliuug des „Reib eisens" eine anständigere als der übrigen Blätter und daß cs zu beklagen sei, wenn durch diese Maßregel auch andere Personen, wie Kolporteure, betroffen würdcn, nichorcstoweniger aber sei der Gastwtrtbpcrcln i» so beleidigender und beharrlicher Weise hierzu hcrauSgcioitcrt worden, daß vorläufig von einerMobificatirn des gefaßten Beschlusses Abstand genommen werden müsse. Die Ab sicht bcv Vorsitzenden, zur Ebristvcichcrimg iür arme Kinder des Lohntelinervercino :Z0M. aus der Bcrcinscasse zu bewilligen, warb bon verschiedenen Seite» dckämp't. während eine sofort borge- nommcne srei,rillige Sammlung daS anständige Eümmche'i von '.»0 M. ergab, wozu noch 10 Ni. auS der Kaste bewilligt wurden, - ein Zeichen, daß es den Mitgliedern nicht a» VerrinSbewukt- iein fehlt. Im Verlaus der FragtZctteirioeuision sprach man sein Befremden auS. daß daS allerdings vonügliche Bier der I.Euiin- bachcr Actirnbrauerci von der Redaktion kiews BiattcS nur bei einigen Restaurants griodt »reite, während Elfteres doch i» der selben O.ualität bei vielen anderen hiesige» Erliegen verzapft werde. Al-dann ward ganz energisch gegen die Anmaßung eine« gewissen Herrn Rosenkranz protestier, der irin Geschält ..E ntral- durcau der Dresdner Gastwlrih:' nenne, »nährend ein solche« nur unter Leitung bcv Vorstandes d oS LodnkcUnrrvrrcu.» Schwabe aut der Landvauvstraße in der alten Post, gegrünte, vom Soll, irirthbeirin. beklebe. baS noch den Vorzug einer äußerst niedrigen Tare nnd einer gewiss«»hasten Eon?wie ts,r stch babe. AnSge stellt »rare» Dürer Braunkohlen vom oron, norr-chr-st,. Agentur Bernhard K»er»ch»nar. Jagkweg N (gnßororhentl-ch schön». We n proben bon L. Geiicke. P: .niseinraz-e »von »rennrn Seiten em p ohien». Eine vom oonrgen Kstdn. Bödmischr Gaste 1 kn Eon cnrrrnz nur Ehrvtrii,,» in Leipzig und Okerbm-V in Düsseldorf a»«aestrNtr Rotb» e.nv«,n»chn ob« erbZett. rnosbe» »ch «be Vre»« als der billigste beiauSOkllte den Vo, na Ain einen vom EeRogen Sch,neuer gehalten.n ««henostgnten V.-rn.w über »vr Zn-Pt dev We»m« do««nev w», pchlletcht «Häm Mück.
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