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Dresdner Nachrichten : 06.08.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188708061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-08
- Tag 1887-08-06
-
Monat
1887-08
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.08.1887
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llntnd,strikt«, wese« m. u« icm 3.274.S08 . oder nahezu r-lall entlällt l alinstigerim l Süddeutsch- 0« Millionen > in den ent- siinahine par- «1.476 Doll, ll.. Nürnberg > Aachen mit kannheini und üddeutlchland recht günstig. Mill. Malt in Berlin ist cichstraße 82». OoO Mark für ratmetcr oder . die Bestrei- chere Trauer den Czechen. ü so lehr da» acht kühlt, zu legenheit, die iunaen Furcht Genius de» Todes eines i» stummes er Zeit großer u am meisten ad Scharfsinn 1er vordersten jenen Ideen c unS ienidli- Znknnst. der etliches Glück »edenhcit der lich den rus- :n, wo er die den Minister ind kündigen nlanaen, daß die Anklage preußische Ge ien auch dem lestattct und r Lokakbahn- i Gemeinden n seit einem rb und Gut, zum Ov>cr. > Stationen te Vehemenz ttc und am liegend, die zehn Häuser, -Massen nicht .'enicben, ein imgekommen, n der Halte- ierwüstiiiigcn ii und Kccu- an kann sich i Elementes, icr weg Mo en Schienen zen worden, n Haltestelle i)ie Ernte ist mec. Außer nd zahlreiche Weib wurde »tet. Da die rden, rückten zur Rettung estürzt, das usende. »n nächsten im 10. Sen der Prager jungswahlcu nicht fidei- cr. Es sind ehmen, »nd striktes der >ll und 2 bei diesen - und Ge nier, welche ! zugeiallen iter vor sich uit etwaiger ichtlich voll sterrcichische n, am den versichern, r Annahme igeblich be im be. sfrieasmini» t> getroffen betreffenden amen dreht weil. Der gehen Bou- i» welchen ach Kräiicn cven Bcur- i des Zwci- das Eine: genoniiiien Udert ernsl- heutzutage iS, und der sic, indem Zeugen ge- nach chme- > den strei- Man kann cn Thcilen von vorn- jetzt allein der Zivei- och als die ) Katkow'S irige Ercia- Trost, die rliinscheiden Die Bou- i, die gute >, ganz wie mgen Ails- : teariffen. der Supre- d er stirbt, eit, die zu ms Paris, ien Augcn- eies für die aukklären der Uebcr- immen ist. »ach den« Anderen, alle die sterbe», deren Einfluß oder Genie fürchteten, und sie sehen sie gerade in dem Augenblick sterben, sie ihnen am meisten furchtbar erschiene». Erst Skobelew, d .Rational heißt es: .Die Land, welche Skobelew verrütk ermordete, ist dieselbe, welche Katkow grtödtet hat. Alle Beit wurden vergiftet, vergiftet von wem? Derjenige allein, der an ihrem Tode ein Interesse hatte, kann denselben beschleunigt haben. Es giebt Reptile für alle Ausgaben und tödtliches Gilt für alle hinderlichen Opfer. Katkow und Skobelew liebten ihr Land und sie liebten Frankreich, ein doppelte- verbrechen in den Auaen de» verhänanlßvollen Genie-, welche» selbst der Agonie nahe, sur sein Werk zittert. Sieht,» die», lein in Blut gegründetes Werk schon Io sehr schwanken, daß eS zum Gift, dieser Waffe der Borgia, seine Zuflucht nehmen muß. um es zu stützen 7" .Pari-" läßt sich in einem Artikel: »Zu viel Glück" wie folgt vernehmen: „Katkow ist todt. Die Deutschen können sich bealüawünsche». Noch rin Feind, der verschwindet. Sie sind m Wahrheit glücklich. Sie sehe», Einen alle die stuben, deren Einfluß oder Genie sie , wo dann Gambetta, dann Ehanzy und heute Katkow. So mögen sie sich denn treuen und i» vollen Züge» den Geruch de» neuen EadaverS rinathmen: er muß aut riechen: denn er hat sie gründlich verab scheut. Aber ihr mhsteriöle» Glück wird nicht verhindern, daß die Ereignisse sich erfüllen. Frankreich ist mit Gambetta nicht gestor- ben. Ebenso kann derTodKatkow's an der russischen Politik nichts andern. Die Stärke des Jvurnalistcn-ApvstelS lag in der Sache, die er vertrat, und diese Sache, die Suche de» unabhängigen Ruß lands, alö eines aktiven Element» de» Europäischen Gleichgewicht», ist in dem Ezaren verkörpert, der die Macht und auch de» Willen hat, dieselbe zum Triumph zu führen". Dabei verwahrt man sich in Paris mit Entrüstung dagegen, daß sranzösischerseitS gegen Deutlch- land gehegt werde I Paris. In der Duellangclegenheit Fcrry-Boulangcr ist man bis jetzt noch keinen Schritt weiter gekommen. Nachdem die Vor schläge und die Kampsordnung. welche Boulanger durch seine Zeugen beantragte, von der Gegenpartei nicht angenommen worden sind, habe» sich die Zeugen Fcrry's nach Joucharnpt, dem gegen wärtigen Wohnorte Fcrry S begebe», um sich inlt Ferro sür weitere Verhandlungen zu verständigen. DnS Duell soll nach Miitbeilung des „Figaro^' unter alle» Umstände» stattfindc», so wie die Ange- lcgenbeit aber gegenwärtig steht, dürste eine Erledigung vor näch ster Woche nicht zu erwarten sein. — Ter .Figaro" erzählt zur rbauung ieiircr Leser folgende Anekdote: Eni armer Kerß dem Huiigcrlvd nahe, stürzte sich kürzlich auS Verzweiflung in Strab- burg in s Wasser. Ter schnelle Urberg""" "— stt Ei Nnne gah ihm jedoch lue Verminst zur» dem Tode ringend, um Hilie. e ic . . „ . . zu weichen. Dir Kräfte de- Ertrinkenden erschöpften sich endlich vollständig, aber sei» Wimmern und Hilferufen konnte die Gcndarme mcht bewegen, ihm dem sicheren Tode zu entreißen. Ta kam der Unglückliche aus eme geniale Idee. Mit dem letzten flieste seiner Kräne schrie er laut: »Es lebe Frankreich!" Sofort rillen die beiden Gendarmen an's Wasser, machten einen Kahn los, zogen den Ertrinkenden aus dem Wasser, brachten ihn in s Spital und pflegten ihn, um ihn dann den Gerichte» zur Aburtheilung zu über liefern. Italien. Die Negierung hat, wie der »Corriere della Sera" von angeblich wohlinsorinirter Quelle rriährt. mit der „Navigazivne Generale Jtaliana" emen Vertrag abgeschlossen, demzuiolgc An fangs Sepiembcr zwölf große Dampfer zum Transporte von 15,000 Mann nach Afrika m Neapel zur Verfügung der Regierung stehen müssen. Tie „Navigazione Generale Jtaliana" wird infolge dessen den Fahrplan der regelmäßigen Amerikas,ihrtcn auf das Nothwen- digslc beschränken. In Neavcl sowie in Gakta und Rcsina sind mehreie cholera- vrlige Krailkheilsiälle mit tödtlichem Ansgange vorgekommen Der Asrikareisende Graf Anlonclli hat im Februar das König- ckich Schoa verlassen und ist seitdem verschollen. Die Regierung läßt daher den Reuenden suchen. In Venedig streiken ncmihnndert Bäcker. Tie Stadt war einen Tag ohne Brod und wurden erst gegen Mittag aus Padua, Piave, Dolo und anderen Orten die nölhigen Brodananiitate» geiendct. Tic Bäcker verlangen eine Lohnerhöhung von 2-5 Centimes Bis her wurde die Ruhe nicht gestört, nur in einer Bäckerei kam eS z» geringen Ausschreitungen. Wie aus Stradella gemeldet wird, hat das dort stattgchabtc Leichenbegängnitz Tevretis' einen würdigen und eindrucksvollen Vcc- laui genommen. Prinz AmadcuS, die Minister, Senatoren und Teputirtcn, sowie die zahlreichen Deputationen aus Rom und an dere» Städten geleiteten den Sara bis zm» Grabe. Gegen elf Uhr Vvimitlags war dir Tranerfeierlichkeit beendigt. England. Ja Beantwortung mehrerer an ihn gerichteter Anfrage» erklärte im Unterhaus UntcrstaatSsekretür Fergussvn, cs sei ganz unmöglich, mit Sichcrhcit aiizngeheii, welcher Uelicrichuß oder welches Defizit beim egyptiichen Staatshaushaltsetat sich Heraus stellen werde, bevor das Rechnungsjahr abgeschwssen und die Bilanz eingegangen sei. Jedensalls sei aber ein etwaiges Defizit nicht von England zu decken. Was die Markcmchug-Novcllc anbclange, so würden, ivbald dieselbe die kvniglichc Sanktion erhalten habe, die Mächte in einem Rundschreiben aufgesordcrt werden, den englischen Unlcttliancn dcitzelhe» Schutz gegen Mißbranch und Fälschung zu gewähien, den das neue englische Gesetz anSläiidischcn Unterthane» viele Was die Lösung der afghanischen Grenzsrage anbetresse, so iväre nach dem jüngsten Abkommen mit Rußland die russische Gieaze zwar um 11'/» Meilen gegen Hcrat vorgeschoben, es werde aber dieser Veränderung der Äienze eine strategische Wichtigkeit nicht bcigelcgt. Das von Afghanistan an Rußland abgetretene Gebiet an, Knschk und Kalchar werde auf 825 Ouadratmeilen, das Aighanislan in der Nähe drS OxuS zugestandcne Geb-et werde ans -70 Qnarbaiincilcn geschätzt, und es ergebe sich daraus eine Diffe renz von 55 Ouodratmrilen zu Uugu»stc» Afghanistans. Trotzdem lei bei dem getroffenen Arrangement der wirkliche Vorthcil aus Seite» Aighaiiistans und die englische Regierung halte die vrrein- barle Lösung der Grciizfraae. Alles i» Allei» neilomnirn. sür eine billige. — Ter erste Lord des Schatzes, Snillh, erklärt auf eine Anfrage, von einer Mission des Papstes nach Irland sei ihm »ichls bekannt, der zur Jubelfeier der Königin in E»gl»»d erschienene Päpstliche Gesandte Persito reise i» Irland als Privatmann und ans Privatgründen. Irgendwelcher Schriftwechsel zwischen der englische» Regierung und dem Vatikan habe darüber nicht statt- gesiindeii. Engl«nd. Die Connnission des Parlaments, welche im vo rigen Jahre eingesetzt wurde, um die Ursache» der Handels-Deorrlsion und insbcs nderr den Einfluß der Währungsvcchältnisse aut die VolkSwirthichast zu untersuchen, hat vor Kurzem einen vorläufigen Rapport ühcr ihre bisherige Thätigkcit erstattet. Diesem Berichte ist an sich nicht viel zu eninehmen, denn die Eommission beschränkt sich daraus, zu bemerken, baß die bisher erlangten Auskünfte, da sie meist einseitig sind, nicht genügen und die Arbeiten der Eommission durch weitere Erhebungen und Vernehmung von Experte» solange fortgesetzt werden, biS ein abschließende» vo»im ans Grund de» ge sammelten Materials möglich sein werde. Die Fragen, niit denen sich die Eoinimssion in Bezug am die Währung »» beschäftigen bat. beziehen sich ans die Stellung der englischen Negierung und die Lage der indischen Bevölkerung, a»f die Jnteiessen der englischen Kauflente. die mit Indien, China «nd den anderen Silbcrwäh- rungSslaate» Handel treiben: ans die Wirkung, welche der gegrn- wärtigc Stand der Edclmctallc im Allgemeinen ans Handel und Industrie in England ausübt, lind endlich auf die bisher zur Ab hitze propoiiirtr» Mittel. Bisher hat wenigstens eine der streitigen, dabei aber gleichzeitig wichtigste» Fragen durch die Experten eine Beleuchtung erfahren, welche oen bimetallistischen Behauptungen günstig ist: wir meinen die Frage der Zulänglichkeit der Äoldpro- onktivn für den verbrauch »nd die A»Si»Ü»zu»g. Wir schließen dies aus dem Elser, mit welchem das leitende Organ der englischen Goldwüh iingsvartei („EconomM") nachzuweisen lucht, daß die bisher veröffentlichten Ziffern der Goldproduktion (insbesondere die von Soelbccr) out willkürlichen Schätzungen beruhen, welche keinerlei Werth haben. Die Arbeiten der enaliichen ParlameniSkommissinn, wenn auch äußerst langiam und bedächtig, werden noch manche unangenehme Ueberraschung sür die Goldwährung-preffe bringe», die heute schon auf den Angriff verzichtet hat und sich selbst in England nur mehr auf die Abwehr zu beschränken gezwungen erscheint. Eingegangrnen Nachrichten zufolge sind Briefe Stanletz's in Elanlehpool rlngrtrvssrn, wonach Stanlrh ain 18. Juni am Wasser fall de« Flusse» A»»vhi»ie angrkommen sei und sich vorbereite, die Ueberlandretze anzulrrten. ^ Bei den Flottenmanövern, die in der Nacht zum 4. im eng lischen Kanal stättsandrn und sich b!v zur Themte erstreckten, und bei denen die Admirale Frrmauth und Hewett gegen einander «nanövrirten. vladten am Bord der Kanonenboote Eurlew. Black- dler Matrosen anderer mehr oder me« ahl der Jubiläum-adressen, t xvälkerung »uaingen, ist so riuila zur Beförderung nach die der Königin roß. daß ihre nach England »och ag'strat von Monmoutb beschloß in ahreStag der Geburt Heinrich » V. er vc!letzi. London. Die seiten» der indischen Zusammenstellung in ^ ^- nicht erfolgen konnte. — Der seiner letzten Sitzung, den WO. . , , nächsten Dienstag durch eine össentliche Frirr zu begehen. Der Herzog von Beaufort, em direkter Nachkomme de» Soldatrnkönig», hat sein Erscheinen zugelagt. Dänemark. In Bezug aus die Provenienzen au» den Häsen de» italienischen EontinenlS. Sicilien». sowie Malta« ist Quarantäne angevldnet worden. SIntzland. Die Petersburger ^Börsen-Zeitung" meldet ae- rüchtweise, die böheren RegierungSkreise erachteten es möglich, bei Anwendung de- jüngsten dir Ausländer betreffenden Gesetze- einige Erleichterungen eintrrten zu lasten. Die Verfügung wegen Ent fernung der Ausländer au» Stellungen bei Verwaltungen privater kommerzieller Unternehmungen solle eiisttweilen iu-venürt werden, bi» die Frage de- praktischen Nutzen» dieser Verfügung sür die ein heimische Industrie nochmal» geprüft lei. Den Proviniialbehördcn solle vorgeschriebe» werden, die Uebernahme ausländischer In dustrieller in den russischen Unterthanenverband möglichst zu er- leichtein, ohne sich dabei an den Buchstaben des Gesetzes zu stoßen. Jüngst sei rin Hüttenbesitzer in de» russischen U»te>tha»enverband ausgenommen worden, der sich kaum ein Jahr in Rußland aitzgc- baltcn. In diesem Sinne wolle der Minister des Innern alle ähn lichen Gesuche in den russischen Unterthanenverband bescheiden. Die Blätter warnen fortgesetzt den Prinzen von Kobura vor der Reise nach Bulgarien, welche Rußland nicht srillschweiaend dulden werde. Dem gegenüber herrscht in leitenden Kietze» die Ansicht vor. dir Netze des Prinzen von Koburu werde Rußland keinen Anlaß geben, einzuschreitcn. UcbrigenS glaubt man nicht an die Durchführung des Reileprojclteö. Türkei. Nach einem Bericht aus Skutari haben Mitte Juli blutige Kämpfe zwischen Montenrgrinrrn und Albanesen stattgesun- den, wobei erster» Sieger blieben. Montenegrinische Truppen tollen während der Kämpfe zur Unterstützung ihrer LaiGsleute bereit ge standen habe». Mehrere albanesische «tämme planen einen Rache zug und Montenegro coiicentrirt seine Truppen an drr Grenze. Bulgarien. Die Regierung hat nach der „N. Fr. Pr. Ordre Renovirung der vor Rustschuk liegenden fürstlichen Pacht ge ngana vom Trockenen in s , ck und so schrie er denn, niit Zwei Gendarme sahen seinem TodeS- kanipse von der Blücke zu, ohne ledvch von Ihrem BetrachtuiigSplatze fürstlichen Orsova ob iumttniens lüic rn und Rust- welches >m verdachte griechischen Gemässen, ^ sich daS ^seructst der zur rnenovining der vor rnunichul uegi geben, welche gegen Ende des Monats na den Prinzen von Kokung ohne Berlihrung i schul bringen soll. Griechenland. Ein türkische» Schiff, stand, Conlrebande zu führen, wurde in durch einen griechischen Krerrzcr iestgehalten. verbreitete, baß der türkische Kapitän mißhandelt Ivordcn verlangte drr türkische Gesandte in Athen, Feridon Bry, von griechischen Regierung Genugthuung und unterstützte seine Forde rung durch Absendung eine» türkische» Panzerschiffes »ach Leucadia, wo der Cviiflict stattgesuiide» hatte. Als das türkische Panzerschiff i» Lcucadia ankam. antwortete es nicht aus den Salut vom griechi schen Fort, und der türkische Kommandant weigerte sich, den Be stich des Kominandante» deS griechischen Kreuzers zu empfangen Nach der „Pol. Corr." ist daS türkische Segelschiff von dem grie chischen Kreuzer »ach der Insel Ajv Mauro remorquirt, daselbst je doch über Intervention des dortigen ottomanischen Eonstilar- Aaenten sofort wieder treigelassen worden. Damit sei der Zwischen fall beigclegt gewesen und könne daher von der Entsendung eines Panzerschiffes auch nicht die Rede sein. Nichtig sei jedoch, daß die Piorte infolge von Beuchten aus Jauina, die häufige Anhaltung von türktzchen Schisse» durch hellenische Kreuzer sianalisirten, dem Athener Gesandten Feridon Be» entsprechende Instruktionen Zu sehen ließ, auf die vermeid»»« solcher Unzukömmlichkeiten mit Nachdruck hinzuwirken. Amerika. In letzter Zeit herrschte in verschiedene» Tbeilen der Union eme kv groge Hitze, daß selbst die Politik zur Ru^ kam, was sonst nuht leicht der Fall ist. Fast die Einzigen, welä. ein politisches Lebenszeichen mit Hinsicht aus die bevorstehende Präsidentenwahl von sich gaben, waren Henry George, der Landrcivrnirr. dessen Freund, der cxkomniunizirtc Priester Me Glyiin, welcher auch in der Frauenwelt einen großen Anhang zählt, und die Freunde von James G. Blainc. der bestimmt daraus rechnet, daß er in, nächste» Jahre von der republikanischen Partei anl den Schild als Präsidenlichnsts-Candidak erhoben wird. Diese Hossnnna ist in der Thal nicht ohne alle» Grund. Dnß Blaine im Voll, namentlich bei den beutegierigen Acinterjägrln, viele Freund« hat, bewies die starte Stiininenzahl, welche er i» der letzten Präsi dentenwahl 1881 erhielt. Seine Partei ist gegenwärtig zwar etwas desorgamuil und geschMcht, allein es kommt ihm und srinen An hänge,» ,,! hi daraus an, mit welchen Miltelii und ans welchem Wege er Sl'inmcn sängt. Blaine bereist sitzt England, Schott lan» und melleichi auch Irland; die Nachiichten aber über den Empfang, der ihm dort bereitet wurde, lauten nicht allzu günstig. Tie kiiigeivanderten katholische» Irländer stimmte» vor drei Jahren meiste»- sür Blaine, sie werden dies wahrscheinlich auch un nächsten Jahre thim. In Augnfla (Georgia) sind verheerende Uebersch'vemmiingen cingetreten. wodurch in der Stadt und deren Nachbarschaft Eiaen- Ihiiiii im ungefähren Betrage von anderthalb Mill. Toll, zerstört ivurdr. In anderen Theile» des Staates find die Flüffe aus ihrem Bette getreten, wvdnich die Mais- und Baumwollselder erheblich beschädigt wurde». — I» der Salzseestadt hat drr BundrSbczirks- Anwalt eine» Prozeß angestrengt, um der Mormonenkirche ihre CorporaiionSikchte zu entziehen und ihr Vermögen in die Hände eines gerichtliche» Einnrhinei» zu legen. Das Neal- und Peisonal- bermvgrn der Kirche wird auf 3,000.000 Doll, geschätzt. Die Ein leitung de» Prozesses erfolgt in Gemäßheit der jüngsten Kongreß- akte lur die Uiiterdiückiing der Vielweiberei. Ktnillckon. ß Könial. Hostheater (Altstadt). „Der MenonIt * Trauer spiel in 5 Auszügen von E. v. Wildenbruch. Inmitten der Hunds- iage, mährend 50 Prozent Dresdner wahrscheinlich auf Reisen und die anderen 50 Prozent sicher aus der Vogelwiese sind, hat unser prächtiges Hosthealcr i» Allstadt seine gutventilirten und geradezu erfrischend kühl angehauchlr» Räume wieder geöffnet und ist in aller Stille in die neue Saison cingetreten. Ter Beginn eines neuen Tbcaterjahres fällt zwar nicht zusammen mit dein bürgerlichen Neu jahr, an welchem drr Mensch gewohiibeiismäßig in mehr oder minder herzlich gemeinte» Gratulationen sich ergeht und aller Welt das Beste wünscht: doch soll es dann» den wahre» Cchanivielsieunden unbenommen sein, sich zunächst zu der erfreulichen Thatsach? zu ara- tuliren, daß unsre lieben Künstler, den bewährten Chef an drr «spitze, alle wohlauf gestärkt auf's Neue versammelt sind z» löblichem Thun — und hier an dies« Stelle, ivo Alles, was zum Besten un sere- KunsllnstitiiteS fein kann, am wärmste Förderung zählen darf, soll unserm Schauspiel das Eine, wa» ihm vor Allem noch thut. gewünscht werden: et» großes Publikum, ein Stammpublikum, zahlreich, wohlmeinend, anhänglich. Unsere Over kann bei der herr- lchcnden Muscknianik »nd dem Weltruf, den sie mit Recht genießt, stets aus ei» zahlreiches, wenn auch fluktuirrndrS Publikum rechnen; auch der moderne Lustspielschwank lockt hier, wie andenvärtS, seine Leute an. aber der eigentliche Repräsentant der ganzen Gattung, die Vcrkörpemng der dr,»»arischen Knust, daS Schauspiel im Allge meinen, hat ein verschwindend kleines Publikum. Es würde heute zu weit führen, die Gründe dieser brtiübendrn Sachlage zu erörtern oder oft gehörte Klagen auszuwärmen, wie z. B, daß die ArbcitS- theilung in zwei Häusern vom Uebel sei. daß ein Abonnement in Altstadt gänzlich fehle, daß das große Haus überhaupt nur kür Stücke a la Wilhelm Dell mit open,haste» Zuthaten sich eigne und daher der Altstädte! (der sich für den eigentlichen Dresdner hält) allemal erst dle Reise über die Elbe anlreten müsse, wenn er auch sem Schauspiel habe» will. Urb« die Berechtigung dieser und ähn licher Klagen läßt sich rcdensalls sehr streiten: t» keinem Falle aber entbinden sie von der Verpflichtung, den Leiern dieses Blattes nnd den Bewohnern de» ^kunstsinnigen Elbflorcn; an'» Herz zu legen, sich den sinn sür die eigentliche dramatische Kunst nicht vollend» abzugewöhnen. sondern dem hiesigen Institut, da» seiner rnhiiivollen Traditionen eingedenk auch in seiner heutigen Gestalt noch lnimer eme der ersten und vornehmsten Pflanzstätten denticher Schauspiel kunst rrpeäsentirt, eine größere und wa>mere Theilnahme entgegen zu bringe». — Die Rolle des „Mrnoniten" spielte vorgestern der neuengagirte Liebhaber Herr Grunert zum ersten Male: ferner trat kn dn wichtige» Rolle de- „Matthias" unser mit vollen. Recht so beliebter Eharakterspiel« Herr Klein zum ersten Male vor das diesige Publikum und ichließlich stellte sich als „Maria" dle ziirückcngaairte jugendliche Heroine Frl. Brei« nach ein>tthrig«r Abwesenheit ihren Dresdner Verehrern wieder vor — also drei Veranlassungen, da» Theater zu besuchen r kn einer volkreichen Stadt mit normalem . »« me« da» Hau» geradezu beschämend leer gelafl „ und alledem den Muth «icht verlieren und da« Beste hoffen will, der mag sich zum Trost sagen: DaS kommt nur davon, wenn man im Hochsommer überhaupt etwas Andere» spielt al» Oper und Ope rette. Also abwarten, im September wird man sich um BilletS schlagen, wenn Schauspiele von Wildenbruch, Gutzkow (.Urbild des Tartliffe") Heyse (.Hochzeit aus dem Areutin") und Andere auf dem Zettel stehen. Jedensall» kann die Aufführung dann nicht viel besser »rin, al» die vorgestrige. DaS sei den Mitipielendkn vom Donnerstag Abend unvergessen: sie ließen sich durch die unanständige Leere des Hause» nicht «ntinulhigeu und spielten mit einer Verve und lodern den Leidenschastttchkelt, deren sich die älteste» Leute nicht hätten er innern könne», wenn sie dagewesen ivären. Allen voran Herr Grunert. Er brachte entschieden pulsirendeS Leben in dieses recht abgequälte und peinlich sich zur Katastrophe windende Drania; daß Herr Grunert eigentlich kein Liebhaber ist, das ist schon gesagt worden: sein „Menvnit", entschieden eine bcrvorrugende schauspiele rische Leistung, ließ seine natürliche Begabung für das Charakter! sttzche wieder stark hervortretc»: je», sicheres Auftreten hatte Schncidtgkeit^ Schärfe und hinreißende Mvniente (Schluß des dritten Aktes, viermaliger Hervorruf). Wie ma» von einem ganzen Manne sagt, er habe das Herz aus dem rechten Fleck, so muß eür ganzer Schauspieler im rechte» Augenblick daö Herz aus der Zunge haben — und das hatte der „Menonil" des Herrn Grunert. Ter ,/Mathias" des Herrn Klein war in hohem Grade interessant: ichon durch die Maske gab dieser denkende Künstler deutlich zu er kennen, daß er daS Abstoßende, Niedrig-Sinnliche ,u dem Charakter dieses heuchlerischen Sectirrrs dis aus die Spitze treibe» wolle. Der Wildriibruch'sche Stil, der zum Exaltirlen neigt, verträgt das, aber nur sehr intelligenten und ihre Mittel bis in s kleinste Detail be herrschenden Schauspielern ist es gegeben, dabei künstlerisch wahr und psychologisch interessant zu bleibe». Im dritten Akt, ivo Ma thias wie eure gierige Hyäne sein Opfer umkreist, zeigte sich die volle realistische Kunst Herrn Klein's. Dies Opfer, die arme „Maria", ist vom Dichter von vornherein zu einer veinlich leidenden, undankbaren Rolle verurthcilt. Frl. Breier gab sich alle Mühe, die gefühlvolle» Seiten als Tochter, wie als Geliebte Reinhold's aninulhige Ericheinung etwas stattlich« gewcuden nicht verändert: sic wird im hiesige» Ensemble wiedererscheinen, als wäre sie nie aus demselben geichiedcn gewesen, und man kann, da sic während ihrer Abwesenheit eutichieden in kein« Wetze ersetzt wurde, ihr Wiederengaacmrnt nur gut heißen. ES ist damit auch von vornherein gar nicht beadsicbtigl gewesen, jene Lücke auSzusüllen, von der vor der Hand zu hoffen ist, daß sie durch das Engagement von Frl. Saalbach ausgetllllt sei. Dir übrige Besetzung oes „Me- noniten" ist bekannt und bewährte sich mit der einzigen Ausnahme vielleicht deS „Hennecker", als eine ganz vorzügliche und wirksame. Die Herren Pocth, Jaffs und Bauer namentlich gaben charakteristische, lebenswahre Figuren. Die Jnscenesetzung ließ nichts zu wünschen und das Enikirible, namentlich die versaminluiigsscene der vater landslosen Gemenide im zweiten Akt, ging äußerst flott, überhaupt r>ef die ganze Darstellung olt einen Applaus hervor, als ob die, die nicht da waren, auch milgeklatscht und herausgerusen hätten. Das nächste Mal ab« und überhaupt sollen sie lieber alle selbst kommen. Dr. Franz Koppel-Ellseld. j- Direktor Karl hat deschlolse», während der Zeit der Bäckerei- Ausstellung, vom 13. bis 2l. ds. Bl. entweder die Mikado-Truppe im Residenztbeater weiter spielen zu lassen, oder sei» Chem nitzer Personal in zwei gerechte Hälften zu tbeilen und während der AusslellungSzeil mit dn einen hier, mit der anderen in Chemnitz zu spielen. f Die Hofkapelle des Herzogs von Meiningen unter nimmt im November wieder einen EykluS von Conccrten, zunächst in den größeren bayrischen Städten. Für eine» Theil derselben hat Engen d'Albett seine Mitwirkung zugesagt: er wird auf dieser Tournöe seine neue Smuphonle persönlich dirigirerr. j- In den Räumen des Kgl. Polytechnikums, welche die Aquarell-, Pastell- und Handzeichnungen-Aus- stellung aulnehmen werden, herrscht gegenwärtig ein überaus reges Leben, den» die Hängekommiision ist bereits in voller Tbätigkeit. Allen Anzeichen nach wird die Ausstellung über alle Erwartung glänzend auSsallen. Diese Ueberreugung drängt sich mehr und mehr auf je tief« man in die bisher hoch übereinander gelagerten Schätze eindringt. Gestern sind die zwei neuesten Arbeiten von Ludwig Possini anaekommen, ein Stiidienkovf und eine Kirchenleene, letztere zum Preise von — 30.000 Mk. Ein hervorragender Kunstfreund stellte soeben 44 der schönsten Blätter Von Ludwig Richter zur Verfügung. AuS Düsseldorf sind u. A. di« Skizzen zu den vielbesprochenen höchst bcnierkenswcrthen Bildern Gebhard's für Kloster-Sacum emge- trvfsen. Tic Allsstellung wird übrigens auch eine in Dresden noch nicht bekannte künstlerische Neuerung bringen. Der für die Aus stellung bereits schon im Druck befindliche Katalog wird ca. 50 Illustrationen der bedeutendste» zur Ausstellung gelangenden Bilder enthalten. vorüber, ohne ochen tierischen . . .. . . lauf de« AnsslellunaStrrminS sür immer auseinander in alle Windrichtungen, und vom stolzen Verein der Kunstwerke blieb keine Spur zurück. eit, manch' unsinniges Pariser Modrbeiipirl gedankenlos nachzuabmcn, haben wir nur jo manch' löbliches Pariier Vorbild lange ohne Nachahmung gelassen. In einen, stattlichen Bande vrasentirt sich alliähiltch der Pariser Salon im Tumas'schen Cata- tog, ein Fühier für die Gäste der Ausstellung, rin werihvolles An denken für Alle, dir sie besticht habem ein instruktiver Berichter statter auch für Diejenigen, welche den Salon nicht besuchen konnten Tie in so vielen guten Bibliotheken aulbewahrten Cataloac, das werlhvollste Material kür die Geschichte der modernen Kunst bietend, bilde» bereits eine sehr stattliche Bänderrche. Die Berliner Künstler ahmen seit einige» Jahren dle gute Gepflogenheit nach, und nun werden auch wir Dresdner Gelegenheit haben, eine Kunstausstellung in kompriniirter Art »ach Hauie nehmen zu können. Die Aus stellung selbst, welche bekanntlich am 14. August eröffnet und bis zum 25 September dauern wird, erfreut sich der künstlerischen Bc- theiligung von ca. 600 Künsilcrn mit gegen 4000 Nummern, unter denen die ersten hiesige» Künstler und die hervorragendsten des Auslandes, wie bcwliders Italien, Belgien, Holland, Spanien re. vertreten fein werden, svdaß diese Ausstellung, die erste in ihrer Art, vollständig den Charakter einer „internationalen" tragen wird. j- Der deutsche Chorgesan «-verband tagt vom 11. bis 18. Oklvbcr in Berlin. -s Herr OSkar Lafsert ist von der Leitung der Toiiger- schcn Musikzeiluiig bereits wieder zurückgetreteii. j- Johann Strauß, der jcit längerer Zeit in aller Stille in Kobura verweilt, wird sich daselbst mit der Wittwe Frau Adele Strauß geb. Deutsch aus Wien trauen lassen. j- Die Kalbeck'jche Tertübertraanng von Mozart's „Don Juan", welche be» der 100jährigen Jubiläumsfeier dieser Over von verschiedenen hervorragenden Bühnen benutzt werden wird, ist im Berlage von Biitmann in Wien «schienen. j- Sarah Bernhardt hat ihre große Gastspielreise Sonnabend im Lvreuiii-Tbcater in London zun, Abschluß gebracht und ist Sonntag AbendS nach Paris zurückgrkebrt. Der „Figaro" bringt aus diesem Anläße folgende Daten: Die Künstlerin hat in 15'/» Monaten 30,000 englische Meilen zurückgelegt: sic verbrachte IN Tage aus dem Meere und ist280mal ausgetreten. Sic erschien nur in den Stücke» „Theodora", „Frdora", „Tic Dame mit den Ca- melirn" und „Adrienne Lecouvreu» . Das Gastspiel hat ihr ,200,000 Francs ciugcbracht, ihre Kosten betrugen, da sie freie Fahrt und Verköstigung hatte. 400,000 Fmncs, mithin verbleiben ihr 800.000 Francs. Diese Sunniie genügt jedoch »icht, um ihren raum, alle Schulden loszumerden, zu verwirklichen. Vermischtes. * Club der Sechs singerigen. In London giebt es unter vielen anderen ElnbS auch einen der sechSstugerige» (tke «ix-lmxeroä Olud), dessen Mitglieder sechs Finger an jeder Hand haben. In der letzten Clubveriammlung verlas der Piäsident einen statistischen Bericht, wonach es aus der Welt 2173 Menschen mit sechs, 431 mit sieben und in Madagaskar sogar einen mit acht Fingern an jeder Hand gebe. Er fügte hinzu,'.daß man in, Vegnfse set, Elivierstücke für secksfinaerige Pianisten hcransziigeben, welche Mitlheilung mit großer Begeisterung onsgrnvmnic» wurde. «Hinter den Coulissen: Ein junger Lebemann plau- rt mit einer Tänzerin. „Ich werde morgen ein Wort für Sie « der Pförtnerin deS Theater« niederleaen. Sic bekommen den r,es dvch f" — .Natürlich, mrtn Herr, die Pförtnerin ist ja meine al....*
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