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Dresdner Nachrichten : 23.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189603237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960323
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-23
-
Monat
1896-03
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.03.1896
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s Zr- », « L - - l»vMii1en »p»14» unä ^ trsnco. «z Ls.r1 k1a.u1, vreileu. VsIIstrii»»» SS. ^ornspr.-^rl 1, Xo. 167. > r ««I ÄIlRVI» F. BL. «»Utk z -Lnxl. INU ILSnIgl. Uokllekoi sllt ^ ?»sr von 4 Llsrk SV ktu- s rrL8«r8tr»88v s. f 8t«rv8 vte. 8So»»tI1oI»v Xeulivlteii »tn»I vluzrvt, atlv». DM" liogiilmlol, 1867. "MD kettkvckvi'n null V»uilvn, xonükto Inlvt8 inzeäcr LreiMxo empkelilt äss )öeiLl-8öLeIis.tt von Julius Välukt ' üu äsr Lsoer 3 — tt'gl. tt>>9. - vck« 8«s»tr»ue. Z Lsdorldraii. I»rl> 8rrll» »m »«Im'. 8»»«,'. llirlrllsiiis. »I« »>»il«ni »«f« »IlMMNW. I'u<r- un i ^Ia«IeHvu«> «»ndaii»« ^ 0. Üemrieli kurtliel ümrie 'S.!!«' 8M, s tli. "MG ' I lnsciin SO ?>., I >!ailc »n«l t Lluilc 7L 1't. nncj n»8M«'y^on. -- I'romntse Vorsanät nach uusn'ilrt^. Nr. 83. Mgel: Jernschreib- und Jernsprech-Beri'chte. Mäniierversaninilimg. Handwerkerbuiid. Togesgeschichte. Gerichisverhandlnilgen. Vincent'lus Concerk. Briefkasten. ItöniKl. 6«t»p«tdklie, vresAeu, LNev^vulkor. Aernschreib- «ud Aerusprech-Berichte vom 22. März. fl! o m. Heute Vormittag fand das Duell zwischen dem ehe malige» Kriegsniinistcr Moeenni und deni Devutirten Barzilai statt; Letzterer wurde an der linken Wände verwundet, Moeenni lieb unversehrt. Madrid. In Ncmate erhängten die Insurgenten 16 spanische Faßbinder. — Martin« Campos' Abreise nach Deutschland erfolgt in»-rjwlb der nächsten Wocke. Belgrad. Alexander werde ln Älthen mit der Hiesige Abendblätter wollen wissen, König sich während seines deninächstigen Aiis-nthalteS Prinzessin Olga von Griechenland verloben. Sofia. Fürst Ferdinand bcgicbt sich in Begleitung des Ministerpräsidenten Stoilow und des Kriegsiiiiiiistcrö Petrow am 26. März nach Konstantinopcl, um dem Sultan zn huldigen. Wie die „Ageiice Balcaniguc" »leidet, wird sich Fürst Ferdinand auf Einladung des Kaisers von Rußland, rhn zu besuchen und die Osterfeiertage i» der Hauptstadt znznbringen, sodann über Odessa nach Petersburg begeben. Lertliches ,mv Sächsisches. — Die Finanzdeputation der Zweiten Kammer beantragt sowohl den Antrag der Abgg. Fräßdorf und Genossen, die Ab schaffung von Schulgeld. Schulanlagen :c. betreffend, sowie den An trag des Abg. Mebnert und Genossen ans sich beruhen zu lassen. Zu dem letzteren Antrag beantragen zwei Mitglieder der Teputa- lionsmehrhcit lGcocgi und Kellner, weiter, die Stantsrcgicrnna um Erwägung zu ersuchen, ob alsbald schon die Uebcrnahme dcr Alters- zulagen der Lehrer ans die Staaiskasse oder ans eine gcmeiir- schafflichc Kasse der Gemeinden erfolgen kann. - Eines lebhaften BesncheS hatte sich die öffentliche Männ er be r s a m m l u n g zu erfreuen, welche der Dresdner Verein zur Hebung der Sittlichkeit am Sonnabend Abend in Meinhold's Sälen veranstaltete. Der Verein ist in diesem Winter wenig an die Öffentlichkeit getreten, weil er seine Hanptkräste der Einricht ung eines MarthaheimS auf der Carolastraße 4 zugewcndct hat. Wie Herr Landrichter Tr. Richter, der Vorsitzende des Vereins, einleitend bemerkte, ist dort nunmehr auch für gesellige Unterhalt ung alleinstehender Frauen, die eiwa nur eine Schlafstelle besitzen, in den Abendstunden gesorgt. — ES wurden am vorgestrigen Abende zwei Vorträge gehalten. Zunächst sprach Herr Scminar- Oberlehrkr Ine. St ende über „Eine Weltanschauung für die Unsittlichkeit*. Durch Citate von Bruno Wille, Mar Nordan und Jul. Hardt charokterisirtc Redner diese s welche sich auf den Monismus, die natürli mündet, nach welcher die ganze sichtbare , , . Menschen sich im Laufe der Zeiten von selbst ohne Mitwirkung einer höheren Macht aus dem Urstoff entwickelt haben soll» und Naturwissenschaft durchaus nicht so gebilligt wird, wie man ge wöhnlich behauptet, wies Redner in Aussprüchen von Dnbols- Reumond, Darwin und Tindale überzeugend nach, von Männern alsts die dieser Richtung selbst angehören. sodaß diese in ihrer Konseguenz tief unsittlich gewordene, auf die Materie aufgebaute Weltanschauung in sich selbst in schlagender Weite widerlegt wvr- ' " An zweiter Stellers " ' über den ist. sprach Herr Generalsekretär Henning aus Berlin über „Die Bedeutung guter christlicher Sitte im Kampfe gegen die Unsittlichleit". Die jetzige Zeit mit ihren be deutenden Fortschritten am wissenschaftlichem Gebiete sei zu sehr Fortschritten geneigt, dke rem geistige Ausbildung zu überschätzen und die un ergründliche göttliche Ordnung der Dinge bei «eite zu stellen. Aber die Geschichte weise deutlich daraufhin, daß nur das Ehristen- thnm berufen lei. die Welt zu beherrschen und dem sittlichen Ver fall eine- Volkes der wirthschaftlichc ans dem Fuße folge. Einen Wall gegen die anwachsende Fluth der Nnsittlichkeit in Anschan nngen und Handlungen bilde die gute christliche Sitte. Mancher, der sich gem von den Anschauungen der Kirche losreißen möchte, bringe doch sein Kind zur Taufe und zur Konfirmation. Gerade bei letzterer habe der Geist der Zeit an dem festen Gebäude guter Sitte vielfach gerüttelt, und die hohe christlich-sittliche Bedeutung des Tages gehe den Kindern durch ueberhänsnng mit Geschenken. Glückwnnschkaiten und festlichen Putz verloren. Gerade die echt christliche Bescheidenheit nnd Einfachheit vermisse man vielfach sogar in den Zeiten der Erholung. Eine gute, bedeutungsvolle der gesammten politischen Bewegung sei. Eingehend ans die großen Klagen über die Schäden der schrankenlose» Gewerbcfreihcit. die ans den vor 30 Jahren herrschenden Liberalismus zurückzu- führen wäre, dessen Prinzip cs gewesen sei. Alles gehen zu lassen, wie es gehe, dann werde das Gute von selbst siegen, erörtert der Herr Vortragende die Frage: „Wie ist eS möglich gewesen, daß sich damals Alle der Gewcrbesrciheit unterworfen haben ?" und führt dies darauf zurück, daß die liberale Weisheit aus allen Gassen gepredigt wurde und daß Alle, auch die Nichtbethc'iligtcn. dachten, sie würden von der Gewerbesreihcit Voctheil hüben. Als nach dem sroßen Kriege, der nnS den den Tanz um's goldene Kalb ciil- achenden Milliardcnsegen brachte, die Ernüchterung cintrat und )ie Handwerker erkannten, daß die Gcwerbefrciheit ein sehr zweffcl- hakteS Geschenk sei, da konnte auch das infolge des Anwachsens des Proletariats erlassene Sozialistengesetz nnd die Anbahnung der Sozialrcform, da konnte auch die selbst von freisinnigen Männern befürwortete Einfübrnng der fakultativen Innungen nicht mehr förderlich auf die Entwickelung des Handwerks ein- wirkcn. Ucbcrhanpt kann nach Ansicht des Redners die Gesetz gebung allein nicht die Handwerkssachc fördern, in der durch die Maschinen, durch die Arbcitsthciliing und die Großbetriebe große Umwälzungen hervorgcrnfen und ganze Handwerke znm Aus- sterben gebracht worden seien. Der größte Theii der Handwerker habe einen krustigen Kampf gegen das Psuscherthnm von nuten und gegen die Großindustrie von oben zn bestehen. Redner kommt, min ans die Stellungnahme der verschiedenen Parteien zur Hand- wcrlerfrage zu sprechen, führt a«S, daß die Sozialdemokraten lagen, nur durch den Zukiinftsstaat könne ein gedeihlicher Mittelstand ge schaffen werden leine allerdings faliche Hoffnung für die. welche sic hegen), daß die Freisinnigen der besseren Bildung nnd der Ausbildung der Handwerker nnd Kunsthandwerker das Heilmittel erblicken und daß die anderen Parteien sagen, daß Alles, was der natürlichen Entwickelung nach nicht zn halten ist. auch durch Gesetz nicht gehalten werden könne, daß aber noch weite Gebiete des Handwerks lcbenssähig seien n»d nach Möglichkeit gestärkt werden müßten. Frage ninn den Patienten selbst, was hilft Dir? so lau tet die Antwort: obligatorische Innung. Befähigungsnachweis und Haiidwcrkcrkammcr. Zu echterem Punkte erklärt der Redner, daß nur eine Innung, zn der alle gehören, wirksam sein könne. Schars Mittelalterlichen Schranken errichten, sondern eS solle mir eine Aendeniiig ictziger anarchischer Zustände hecbeigeführtwerdcn. Jeder, der ein selbstständiges Handwerke betreiben wolle, müsse 2t Jahre all sein und nachweiien können, das; sie da? betreffende Handiverk ordnungsmäßig erlernt haben. Bezüglich der Handwerkeikammern verlange das Handwerk nur dieselbe Vertretung, die Handel, In dustrie und Landwirlhschcift schon besitzen. Warm tritt der Vor tragende für das Bauhandwerk ein. dessen Forderungen unbedingt denen der Hnpothekengläiibigcc vorangehen »lünten und geht so dann über zur Stellung des Handwerks znm Fabrik«tionsbetricbe. Mit einer ehrlichen guten Fabrikation könne der Handwerker kon- kurrirc». aber der jüdische Schund, der unlautere Wettbewerb, der sich äußert in schwindelhafter Neilamc. unreellen Ausverkäufen. . . . leichtfertigem Konkiirsmachen n. >. w.. das ieien die Ursachen, die mann Kork'der Besitzer des abgebrannten SchießbauscS. das Handwerk schwer schädige». Im Weiteren streikte der Redner Am Donnerstag Mittag folgte ihm der frühere Kanfman Montag, ÄH. zu einem angenehmen Aufenthalt ihrer Gäste gerüstet. Manch Besucher dürste es noch ne» sein, daß man von dem völlig staub und zugfreien Garten des Müller'schcn Restaurants am Palais telch eine reizende Fernsicht nach den nordöstlich gelegenen Losch witzer Berge» genießt. Kurz, wer die köstliche Morgenluft schlürien oder sich nach des Tages Last und Mnlien in dem heniich 'n Stückchen Erde stärken und damit einen seltenen Naturgeniiß ver binden will, wandere nach unserem herrlichen Pari. Hunden tausende Nicht-Dresdner beneiden die Bewohner des schönen Ew slorenz um ihr wohlgepflegtes Natur-Juwel, den König!. Großen Garten. — Mit der Einrichtung von SchuIsparkassen im Bezirke der König!. Bczirksschnlimpektion Zwickau sind auch in dem vergangenen Jahre wiederum die besten Erfolge erzielt worden Tie im Bezirke bestehenden 10 SchMsparkasscn Naben ihren Zweck. „die Kinder für die Zuknnst an die Tugend der Sparsamkeit und an die Benützung der öffentlichen Sparkassen zu gewöhnen, außer deni aber, wenn nöthia, ilmeir und ihren Eltern die Anschaffung von Kleidungsstücke», besonders zur Konsirmation, zu erleichtern", in sehr ersrenlichrr Weise erfüllt. Es haben im vergangenen Jabre insgescimmt 10' Kinder, sowie 20 Fortbildungsschnler die Schiit sparkassen benutzt nnd Spareinlagen im Gcsammttetragc von <>707,92 Mk. bewirkt, sodaß im Durchschnitt 6,98 Mk. ans jeden,. Einleger entfalle». ^ sö — Um den Verkehr ans der stark belebten Pillnitzerstraßc nicht zu bebindem. stellte am Sonnabend spät Nachmittag ein Herr A seinen Pneumcitic-Rover in eine Hausstur eiic. während er einen Ein- 2 kans in einem Laden bewirkte. Dies währte nur wenige Minuten ! und doch hatte die kurze Frist einem Diebe genügt, mit dem Rade spurlos zn verschwinden. Dasselbe sübrte die Bezeich-^ nung „Attila", das Schutzblech trägt die Firma der Fcchrradhcurd-l-. lung von Lau in Striesen Dem Besitzer erwächst hierdurch cin.--^ Schaden von 2'0 Mk. > 7 s — In der Südvorstadt wurde am Sonnabend eine Dam e z - in ihrer Wohnung erhängt ausgesundcn. Vor acht Tagen war ihr Ehemann gestorben; seit dieser Zeit war sie schwer»,nthig. Sic r.2 lebte in guten Verhältnissen. — Uebcr den bereits gestern gemeldeten Brand Unfall" wird weiter berichtet: Ungesehen hatte sich am Sonnabend Nach mittag ein etwa 4-jöhriger Junge in der Leipziger Vorstadt Streich Hölzchen zu perschassen gewußt. I» Begleitung seines- I Jahr älte ren Bruders ging es daraus an der Eoiicordicnbrückc auf einen Sandhaufen, sie spielten mit den Zündhölzchen, bis die Kleider des listigeren Knaben lichterloh brannten. Schreiend lief er weg, eine, Frau, die hinzukam. wollte ihn schnell nach Hanse bringen, in-^ zwischen aber erschien ein Mann, der dem Kinde die Kleider vom Leide schnitt. Namentlich ani Unterleibe und im Gesicht erlitt der Kleine schwere Brandwunden. Man schaffte ihn in die Diakonissen-, anstatt. — Am Freitag früh gegen 7 Uhr wurde ans einem Reins- dorker Stcinkohlenwerkc der 57 Jahre alte Feuermann Helbig im. Eisenbahngraben am Ladegleise gegenüber der Wäsche unter einer Eisenvlcittenabdcckung todt ausgefnnden. H. scheint infolge Schwer- > muths den Tod gesucht zu haben. ' — Lobei! stein. Am Mittwoch -k I^scn, etwa dur, von diesem guten in schrankenloser seine Ehre suchen, den sittlichen 8 nicht wieder auf Gegenwart Anderer, die das nicht gern schm, jebrauche einmal abznsehen. Man dürfe nicht treibest, sondern in freier Sclbstbeichränkung Alle Bestrebungen, unser Volk vor der drohen- rflachung zn bewahren, werden scheitern, wenn es ' den Boden einer aesnnden christlichen Sitte ge stellt werde. — Herr Landrichter Tr. Richter stellte in keinem . - Berß Schlußwort, nachdem er beiden RÄnern den Bestall der Bersamm- limg wiederholt hatte, die beiden entwickelten Weltanschauungen einander gegenüber, stellte de» Umstand, daß Nietiche im Irrsinn sein Leben endete, der siegreichen Macht des Christenthnms ent gegen und empfahl dieses als Leitschnnr festznhatten im Kampfe gegen jedwede Unsittlichkeit. — Großenhain. 22. März. Der im Vorjahre nach einem Vorträge des inzwischen verstorbenen LorkämpferS der deutschen Handwerkerfache, des Herrn Hos-StnkkatenrS Bichl-München, hier gegründete Landesverband Sachsen des Allgemeinen Deut schen Handwerker du ndcs hielt am heutigen Sonntag leine erste Hanptversammlnna ab. die von zahlreichen hiesigen und onswürtigen Handwerksgenossen nnd sehr vielen Mitgliedern des seine erste Hanptvcrsammlnna ab. die von zahlreichen hie auswärtigen Sandwerksgenoffeii nnd sehr vielen Mitgli Bundes der Landwirthe. sowie einer großen Anzahl Ehrengäste, darunter die Spitzen der hiesigen Königs, nnd städtischen Behörden und die Herren RcichstagSabaeordneteiiJakobSkötter-Ersurt. Sachsse- Merschwitz und Hausse-Dahlen besucht war. Der Voisitzende des Bundes der Landwirthe, Herr N.-A. v. Ploetz, war leider am Er scheinen behindert worden. Der Vorsitzende de- Landeöbundes- amteö Sachsen. Herr Tapezircrmeister Böhme hier, «öffnete die Versammlung mit der herzlichsten Begrüßung der Anwesenden und erthetlte sodann das Wort Herrn N.-A. Jakobskötter, der zur Handwerkersrage Stellung nahm und dieselbe al» eine Frage des Mittelstandes charaktcrisirte, an dessen Erhalluug alle Parteien Interesse haben, indem sie anerkennen, daß der Mittelstand und be sonders der gewerbllchc, der die Handwerker, die kleinen Kaufleute und die kleinen Lanvwlrthe umfaßt, ein nothwendlgeS Glied in den Gesetzentwurf gegen den unlauteren Wettbewerb, die Militär- Werkstätten. die Geiängnißarbcit und die Konsumvereine, sowie den Hausirhandel und die Versandtgeschäfte, bekennt sich nicht als einseitigen Gegner aller dieser Tinge, verlangt aber höhere Be steuerung der Konsninvereine nnd Beschränkung des schwindelhaften Hausirhandels. Zum Schluß seines interessanten Vortrages weist der Herr Reichstaasabgeordnctc Jakobsköltcr hin aus die Gemein samkeit der Interessen des Bundes der Landwirthe und des Hand- werkerbuiides. erwähnt kurz das am Tage vorher abgchaltenc Fest des Reichstages, lenkt die Aufmerksamkeit auf den hochbedeutiings- vollen 18. Januar d. I. und schließt mit der ernsten Mahnung an die Handwerker, sich um das gemeinsame Banner " Gott legne das ehrbare Handwerk! Abend wurde der Kauf verhaftet, anfmauii Fritzsche schaaren und dem'Wunsche: Gott legne das ehrbare Handwerk! — Stürmischer Beifall folgte den zu Herzen gehenden Ausführungen, die allseitige Zustimmungen fanden, was sich durch Annahme folgender Reso- Ter bedancrnswerthe Mann lnrion doklimentirtc: „In Erwägung, daß^ der 'Allgemeine >- Deutsche nicht nur Bund der ichaftspolitischem Boden zu einigen und zu sammeln, weil dadurch allein die wirksamste Vertretung der gesammten Interessen derselben wahrgenommen werden, beschließen die hier Versammelten, für die brettung des HLi . ^ , , — In der Tcvatte ergriffen die Herren Reichstagsabgeordneten Sachsse und Haiisfc zn längeren Anssührungen das Wort. Herr Kaufmann Hoffmann. hier, verlangte Unterstützung deS Kanfmanns- ^ ^ ebenfalls znm Mittelstände nsaenommencn Hoch auf Kaiser Ansammlung. „Es war ei» Sonntag hell und klar, ein wimdcrichöiier Tag im Jahr", kann man mit dem Dichter von dem gestrigen Tage singen, der Jung nnd Alt mobil acmacht und ans der Stadt- enge hinauslocktc in die freie Natur. Die Straßen außerhalb der Stadt glichen belebten Karawanenstraßen, die bevorzugteren Orte . / ... s,bxrfüllt. die sich Alle im onnenschrineS erfreuten. Nach- 3 Uhr zeigte das Thermometer rn der Sonne der Umgebung waren mit Besuche! Freien deS so lange entbehrten So mittags uni 3 Uh 27 Grad U. — Seit kurzer Zeit haben die brillanten Früh-Eoncerie der Vogelwett imKönigl. Groben Garten begonnen. Es isteinherz- erbwendes Gefühl, mitten in dem herrlichen Natnriempet. der sich sehr bald mit seiner hellgrünen Frühjahrstoilette geschmückt haben wird, dem prächtigen Gesänge der erst unlängst in ihre monatelang verödet gewesenen Quartiere eingezogenen Amseln und Zippen, vermischt mit dem Schlagen der Finken, dem Pfeifen der ersten ^rühlingSboten. der Staare. und dem Gezwitscher anderer gefiederter ewohncr des Großen Gartens zu lauschen. Mit den Hohltauben trommeln und girren die großen Ringeltauben um die Wette, und u diesen, Ohrenschmaus gesellt sich die Augenweide an den küss enden und grünenden Kindern der Flora, die in Bälde ebenfalls en grünen Rasen zieren werden. Die Restaurants und Eafös des roßen Gartens, von deren Inhabern nicht weniger als Drei «teranen deS Krieges gegen Frankreich sind und zwar August tüller am PalaiSteich, Mäser lHosgärtnerS) und Heinrich Müller (Große WIrthschaft) haben sich sämmtlich für die Sommercampagnc pe bk! von hier als Untersiichnnäsgcfangener nach. Letzterer war ein sehr intimer Freund des Korb und der Versicherungsagent des Kocb- schen Besitzes. In liiesigcr Stadt ist man auf den Ausgang dieser Sache gespannt, da ja unter ähnlichen Umständen genau vor vier Woche» die Motschcnmühle abbrannte. — Am Donnerstag 'Abend ' NO Uhr brach in der Buckskin fabrik des Hcrr Ehrlcr in Wahlen bei Erimmitschair Feuer ans. Dasselbe konnte ledocb. ohne eine grilliere Ausdehnung angenommen zn Haben, wieder gelöscht werden. Der angerichtetc Schaden soll nicht unbedeutend lein. — Im Dorsbachc zu Gcrsdors bei Leisnig ertrank das etwa 4-iährige Söhnchen des Zimmermanns Kunze. Der Vater wollte in der Nachbarschaft eine Bettstatt für sein Kind bestellen, das Kind war ihm unbemerkt nachgelaufen nnd verunglückte dabei. Ter bedancrnswerthe Mann mußte seine Bestellung umändern: eine Bettstatt zum ewigen Schlummer für seinen Liebling. — Ter kürzlich vom Leipziger Reichsgericht zn 7 Jahren Zuchthaus vcrnrtheilte Landeöverräther Paul Schoren ivnrde letzt nach dem Ziichtbanle Halle überführt, wo alle früher ans glei chem Grunde vcrnrlycilten „Gcsinnnngsgeiioffen" gefangen gehal ten wurden. — In Len ge »seid brannte Freitag frühdas in Pöhlwiiikcl gelegene Hcppe'schc vormals Glaeßer'iche Banmigut völlig nieder. — Am Donnerstag zog Gememdevorstand Doimerback in Elsterberg einen Leichnam ans dem Wasser eines Teiches. Ter Todte ist etwa 16 Jahre alt. In einer Rocktasche fand sich ein Brief ohne Unterschrift vom Vater des jungen Menschen vor. 'Ans deni Briefe ist ersichtlich, daß der Vater über das Verhallen des Sohnes beim Lehrmeister sehr unzufrieden war und seine»'. Sohne anrieth, ja nicht wieder nach Hause zu kommen, wenn er sich nicht bessere re. — Eine bedauerliche Bestrafung machte sich in 9k en i a bei Plauen nöthig. Ter Fortbildiingskchnler L. wurde in Gegenwart des Lokalschi,liuspektors für Reusa und des Gemeindcmlhes. sowie des Schulvorstandes und des Lehrerkollegiums vor versammelten Schülern durch Herrn Brzirks'chulinspettor Schnlratli Selbmann wegen fortgesetztem höchst tadclnswerthen Betragens schimpflich ans der Fortbildungsschule ausgeschlossen. Tie Ausschließung hat zur ölae (?) daß ver Bursche später in die 2. Klasse des Soldaten- ndes versetzt wird. — Ge>, er. Ä>. März. Als heute Mittag die Nachricht ein traf, daß die Zweite Kamiiicr beschlossen habe, den Anschluß Ehre» stieoersdorfs an die Linie Gener-Schönfcld unter thunlichster Vc- rinksichtiguiig der Stadt Gcncr erfolgen zu lassen, herrschte hier Heller Jubel der gesammten Bevölkerung, die monatelang gebangt hatte, daß Geher durch ein anderes Projekt isolirt werden würde. Derielbe kam durch reichen Flaggen schmuck zum Ausdruck. Tank der Fürsorge der hohen Staatsrcgi erring uno Ständekammer darf dic^ Stadt Geher nun wieder freudigen Mnthes in die Zukunft - Jlöho. 22. Marz. Gestern Mittag stürzte die 6 Jahre alte Tochter deS Bahnschoffncrs Seidel hier während des Spielen* ln die hochanaeschwollene Zschopau und ertrank. Ter Leichnam ist noch nicht aufgesunden. -"7.?^?^!!' Wie der, „Postillon" mittheitt. beabsichtigt.ein auswärtiges ^inanzkoniortlum eine nach deni Löbauer Berge führende Bergbahn (Draht,eilbahn) zu erbauen, und für dieselbe
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