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Dresdner Nachrichten : 19.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188209198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820919
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820919
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-09
- Tag 1882-09-19
-
Monat
1882-09
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.09.1882
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«r»« s«r« » — jrted- da» rcd ein«n ent« — Am Sonnabend Nachm, beebrt« S. K H. Prinz r i ch Earl von Preußen, unmittelbar von Riesa kommen Akustische Aabinet von F. Kaufmann u. Sohn durch Besuch und machte, nachdem er sich die großen Instrument« hatte Vorspielen lasten, daselbst einige Einkäufe. — Nickt blos die Bevölkerung Dresdens, sondern di« des ganzen Lachsenlandes bewährt bei großen Menschenansammlungen musterhafte Ordnung und Anstand. So ist bei derKatser- parade bei Riesa am Freitag, trotzdem an die 40,000 Menscken sich an einem Orte angebäust batten, und gleichzeitig nach einer und derselben Richtung hinwolltrn. nicht eine einzige Arretur wegen Widersetzlichkeit oder auch nur Ungebühr nöthig gewesen. Nur c > n c Person wurde in Riesa arretirt und da- war ein Taschendieb aus Böhmen. Diese mustrrbaste Haltung erkennen auch preußische Berichterstatter an. So schreibt der Korrespondent des Brrl. Tagrdl., der soeben von den schlesischen Mannövern gekommen ist und dort das Gegeiftbeil des Verhaltens in unsrem Lande erlebt haben mag: „Nickt unbemerkt kann eü gelassen werden, wie sehr die zuvor- k o m m ende Art und W e i s e der G e n d a r »i e n im Kontras» stellt zu den erlebte» Szenen bei Wolilau und Snbitlenort, wo die Slimme der eingetbeilten Gendarmen ununterbrochen in lautester Weile sich geltend machte." — Das Dejeuner, welches das Osfizierkorpü des Kaiser Wilhelm Regiments gelegentlich des Besuches Lr. Mai. des Kaisers Wilhelm veranstaltet hatte, muß doch wohl recht sinnig arrangirt und ff. schmackhaft gewesen sein, da nach demselben Se. Mas. der Kaiser sich sofort dahin aussprach, daß ilim daS Dejeuner so gut geschmeckt habe, daß er heute wollt das Diner ausietzen würde, perr Oberst 5 Biirn drückte nach dem Esten dem Arrangeur des selben, Herrn Traiteur Earl Siegel, die freundlichste Anerkennung dafür auS, mit dem Bemerken, daß die Speisen die größte Zu friedenheit II. MM. des Kaisers und Königs gefunden hatten, ebenso halte sich das Osfizicrkorps über die gelungene Ausstattung des kalten Büffels nur lobend ausgesprochen. — Ein Verkehr, wie er am vorgestrigen Sonntage die Dresdener Balmliöse durchslutliete, wird nicht so leicht einem Septem der Senntage wieder beschert sein. „Nach Dresden!" das war am Sonnabend schon und noch mehr am Sonntage die Parole im ganzen Lande, die den Billeteuren und Schaffnern in allen Tonarten und Dialekten in die Obren klang. Gegen 57,OM Personen brachten die Sonntags-Züge der böhmischen, schlesischen und Leipziger Linien nach der Residenz, nämlich 20,700 die böhmischen, l0,500 die schlesischen und 16000 die Leipziger Züge. Die Zahl der im Lause des Nach Mittages und AbeudS Zurückgekehrten ist eben so hoch zu veran schlagen, sodaß an diesem einen Tage über l 10,000 Passagiere diel 6 Staatsbahnhöse pafsirten. Selbstverständlich reichten dazu die re gulären Züge, so lang und voll sie auch wäre», nickt zu und es war! die Einlegung von 32 Extrazügen auf den in de» böhmische»! Balnibof cinmündenden Linien, 7 auf der Leipziger und 5 aus der schlesischen Linie nötliig. Der Verkehr im schlesischen Balmliöse ist in gleicher Stärke »och an keinem Tage, auch nicht zu Pfingsten, ausgetreten. Daß auch an diesem heiße» Tage'Alles glatt und olme Unfall verlausen ist, deß werden die außerordentlich in Anspruch ge nommenen Beamten i'ebr froh sein. — Die Dresdner Straßenbahnen haben am Alberts- sonntag stramm ihre Pflicht getban. Mn ea. 80 Wage», einige» 80 Eonducteuren, 160 Kutschern und 500 Pferden sind trotz der empsindlicken temporären Sperrung der Hauplbrücke 56,468 Per sonen befördert worden. Und nickt nur Mittags nach dem Alaun ple.v und von Mittag ab nach dem Großen Garten war der Berkel» äußerst reae «nach dem Zool. Garten ca. 12,000, nach dem 'Arsenal ea. 0,000 Pastagierct, sondern auch aus der Plauenschen Linie wurden die Wagen zum Feldichlößchc» fast gestürmt. Diese Leistung des noch jungen Unternehmens ist um soMnerkennenswerther, als auch nickt c i n bemerkenswert!".'!' freister oder Unfall vorkam. Dem Nutzen, den die Balm dem Publikum brachte, sicht übrigens ei» großer Regieauswand gegenüber, denn es erhellt aus Obigem, daß aus je einen Wagen auch aus den todtcn Linien) ziemlich 7 bis 8 Pserde gerechnet werden mimen. — Der K reu ; tIi u r m e r batte vorgestern auf seiner hoben 6a» I», Soptamdar 1882 schen Siek Natürlich f herzlich«» Lacken und die »late >,»»,»»«,» I, Magv, »»» «-»»» »»»,» X gewesen sind» — Durch tvrrübren d«r über de« brachten Schrauben mit einem SchlRfiel wird nicht werk in Betrieb gesetzt, sonder« zugleich auch Warte einen glänzenden bunten Geiammtblick des ganz eminenten Trerbens und Drängens ans den HaupN'estplätzen' und Straßen Dresdens, aber auch melniiM leider de»'Anblick unglücklicher Ereig i niüe: Nachm. 5' i Ubr iab er ein Jener nufgeben ln IlebigauD lo> .> Ubr em Jener in Lockwitz, 10' > Ubr ein ,>euer bei Oioseutitz es war dies ein Feiinenb'.eiid aus Eukschützer Flur — und Oiachts! ml Ubr ein Jener bei Naußlitz, ! — Auch die Firma W ! l i> e I m ?N e n e r, Altmarkt 8. hat es ! sicki angelegen sein laste», unseren greiien Eeldcnkaiier würdig zu ' cl reu. Im Schaufenster des Magaons ist die überlebensgroße! Bu'le des Kaisers im Hermeliiimautel inmitten srisclicr Pstainen-! griiove». zur Linken die Büste König 'Alberto und zur Rechten jene ^ umerer Königin Earola, ausgestellt. ' Bekanntlich bat der deutsche Lelirertag, welcher im Monat Juli in Kastcl tagte, sich mit dem H a n d f c r t i g k e i t s n n l e r r i cb l e beschäftigt und absprechende Tbescn ausgestellt und ange nommen, Run ist es höchst interessant, zu erfahren, daß der, deul'ch - amerikanische Lelirertag, der genau zn derselben Zeit in Buffalo tagte, sich mit demiclbem Thema befaßt und ebenfalls Dlicu'» ausgestellt und angenommen hat, die allerdings den Ansichten der Amlsbrüdec in Kassel schnurstracks zuwiderlausen. — Der ge'chäslsftihrenve Aussck'usi der H u g i e n e - A n S -! st ellung hat dem Projeet der Herren l>r. P roll und Sck> a - l r o iv s k u in Dresde n zur Errichtung eines eisernen Ausstellunaü- gebäudes um deswillen den Zuschlag crtbeill, weil dasselbe ei» höchst interessanter Ban in Bezug auf die Eonstruction z» iverden i verspricht und weilck dasselbe tcrner dasjenige Projeet war, das! den Aiisorderungen bezüglich der Höbe der Räume, der Bentilatiou, l vor 'Allem aber der vortheilbaften Ausnutzung der Bodenflächc am! meisten entsprach. War das >>r. Pröll - Scharowsku'l'chc Projeet j nicht das aosol»' billigste, so wird cs doch in Anbetracht der ange-! führten Momente das relativ billigste, zumal eine Gesellschaft, die j sich unlängst constitmrt hat. für die Rücknahme des Ausstellnngü-, Gebäudes ein derartiges Gebot gestellt bat, daß die Kosten, welche der Hygiene-Ausstellung erwachsen, noch bedeutend unter dem Be-! trage stellen, welche der Ausschuß im Elat für den Bau der neueni Ausstellung ausgcworsen bat, Jur specielleu Leiiung der Arbeiten wird der Eivil-Ingeuieur Scharowskn. der eigentliche Schöpfer des Banvrojeels, von Diesden nach Berlin libersiedelu. Wir hoben Aussicht, demnächst wieder schlechtes Wet ter cn bekommen. DaS durch seine vorzüglichen Prognosen be kannte meteorologische Bureau des „New - Bork Herold" meldet vom II. September, daß ein gefährlicher Eistion unter dem 10" nördlicher Breite den atlantischen Oeean überschreitet. Derselbe wird zwischen dem 15. und 17. d. an den Küsten Englands und Norwegens, im Gefolge von starken Regengüssen, ankommen. Der Ocean ist zwischen dem 15. und 55. Brcitegrad sehr bewegt. Da Enklone von der bezeichneten Art in der Regel einen großen Tbeil Nordcnropas heiminchen und ihren Einfluß durch Regengüsse äußern, so dürste wieder ein dcmnächstigcr Witterungswechsel bevorstehcii. — Miß Wand a ist dock verunglückt und zwar wird uns dies durch einen Privatbries des Gallen der Künstlerin, Hrn. E. Iranklon, ans Madrid, daiirl vom 2. Sertember, schwarz auf weiß bestätigt. Am 26. 'August batte Miß Wanda das Unglück, von der Maschine gegen das Fauguetz geschleudert zu werden. Der Sturz batte zwar leine größeren Folgen, doch sind die Dbcrzälme ziemlich bedeutend beschädigt und ist sic dadurch an»' längere Zeit arbeitsunfähig geworden. Die Königin der Luft befindet lich'aus dem Wege der Besserung und dürfte in nicht zu langer Zeit wieder anitretcn können. — Ein E i n k o m m e n st cuerv s l icht ig cr. welcher über! sein Einkommen der Steuer-Kommission gegenüber eine fahrlässige falsche eidesstattliche Versicherung abglebt, dieselbe aber widerruft,! ehe auf Grund der Versicherung eine gcringcre Stencrvslicht von I der Steuerbehörde anerkannt ist, ist nach einem Urtbcil dcS Reichs-! gerickns, lll. Strafsenats, vom 24. Mai 1882 nickt strafbar. — Ein im Königreich Sachsen wohnender Kaufmann II. hatte gegen die! für ibn »altgehabte Feststellung seiner Einkommensteuer reklamirt und auf Verlangen vor der Reklamations-Kommission über die! Höbe 'eines Einkommens eine eidesstattliche Versicherung abgegeben, Nack einiger Zeit, noch ehe die Steuerbehörde auf Grund dieser Versicherung den Steuersatz für II. herabgesetzt batte, widerriet II. seine eidesstattliche Versicherung als unrichtig. Wegen fahrlässigen Meineides angeklagt, winde II. von der Strafkammer freigesprochoO und die vom Staatsanwalt dagegen eingelegte Revision wurde vom Reichsgericht verworfen. — B o r s i cb t b c i m Berühren des Telephons! Gc- werbcschüler, denen man die Einrichtung des in der Anstalt eben angebrachten Telephons erklärte, wobei man sorgfältig vermied, den Stift zn drücken, der die Verbindung mit dem Telcgrapbcnamte lierstellt, erschraken nickt wenig, als cs plötzlich klingelte und aus dem äiüravvarate die Frage kam: Herr Direktor Elauß, was wün- 4« der Ueberrasckung ein allgemeine» ag«: wie weiß man dort, da« Sie «» " ü»er de« Apparate anae- nur da» Läute- di« Crntralstellr angerufen. — Bestem früh wurde an der Kreuzung de» Jreibergerplatze» mit dem Ftschhofplatz eine älter« Frau von einem Wagen um gerissen. Zwei Franc» nahmen sich derselben an und sühnen sie vom Platze weg. Eine Verbreiterung jener Stelle wäre wohl an der Zeit. — Polizeibericht. Auf einem Werkplatze in Antonstadt entstand vorgestern Vormittag Feuer, das ungefähr 170 Stück Dielenbreter ergriff und beschädigt hat. Der Brand wurde recht zeitig entdeckt und von zwei Privatpersonen gelöscht. Der anae- rickitrte Schaden dürste sich auf etwa 150 Mark belaufen. — Auf dem Perron des Bölmiifchen Bahnhofes ist vorgestern Abend eine legitiinationvlvse Frauensperson wegen dringenden Verdachtes der Verübung eines Tasche ndiebstahls festgenonimcn worden. Eine aus London anwesende Fremde batte sie ertappt, als sie ihr in die Tasche gegriffen hatte. — Vorgestern Abend gegen 7G Uhr ist in Neustadt ein etwa '/« Fahre alter Knabe, bekleidet mit rotb- wollenein Röckckien, weißen Strümpfen, dergleichen Hemdchen und Mützchen ausgesetzt und später nach Auffindung dem Findel- Hause übergeben worden. — Der Friseurgehilse Eugen Vater aus Sebnttz, zuletzt in Döbeln, welcher Ende Juni d.F. feinem Prinzipale, dem Friseur H. in Döbeln, ans dessen Kassette die Summe von 1455 Nt. ge stohlen batte, ist trotz der in großer Anzahl abgelaffenen Telegramme und Steckbriefe doch entwischt. Derselbe schreibt nämlich aus Ebi- eago in Amerika, daß er nach Verübung des Diebstahls von Döbeln nach Großenhain gelaufen, von da per Valin »ach Berlin gereist >ei, daselbst seinen Steckbrief gelesen habe und sich zur Zeit bei einem Veroienst von 4 bis 5 Dollar per Tag ganz wohl befinde. — Am 16. Abends ist in Wendesbel »> bei Leisnig das von Herrn Höller gepachtete Damal'sche Bauerngut völlig niedergebrannt. Dabei gingen 75 Stück Gänse und l Schwein z» Grunde. Ent- stebnngsi»lache niihetannt. — Eine noch glücklich ahgelaufene Entgleisung hat am Abend des 15. d. gegen ' -8 Ubr den von Zittau nach Bischofs werda al'gcaangeiien Eisc»hc>h»per>onenzug bei Oberoderwitz betroffen. Ursache war, daß einer der Bahnübergänge, vorgenannter Station, welche durch den betr. Wärter gemeinsam durch einen Zugdraht zn schließen sind, wegen Versagens dieser Vorrichtung offen geblieben und kurz vor Pasfircn des Zuges noch ein von Ochsen gezogener lwchbeladener Heuwagen über die Schienen ge fahren war, derart, daß der berancilende Zug »och mit dessen Hin terem Tlieile karambolilte. Verletzt wurde dabei weder der Führer noch die Tbiere, dagegen erlitt die Lokomotive, was anfänglich, nachdem mau dieselbe von Heu und Waaensvlittern gereinigt, dem Zugsperwua! ve>bargen geblieben, eine Beschädigung, die zur Folge balle, daß sie trotz vorsichtig langsamen Weitcrfabrcns knapp vor der Stalioiisstelle aus dem Geleise ging. Es »inßte aus Zittau erst eine Hilssmaschiuc reguirirt werden, elie die Fahrt fortgesetzt werden konnte. — Eni frecher Einbrnchsdicbstahl ist in der Nackt zum 16. d. in UIle r sdor s bei Sauda bei dem Gastwirtb und Materialwaarcn- bänvler Einert verübt und sind dabei namentlich eine große Menge Kleidungsstücke und Schuhwerk, sowie eine beträchtliche O.uautität Wurstwaarcu. Kaffee u, dergl. >». gestohlen worden ; Tags daraus bat man im »ahegelegenen Dninmrich-Busche einige von den gestohlenen Gegenständen wieder nufgcsnnden. — In eine,ii Gehölz bei Glashütte erhängte sich der 5!)jähr. Handarbeiter Michael Kasper. — Landgcli ek t. Der am 2. Januar 1857 zu Elicinnitz ge borene Schlosser Hugo Richard Eppi'ädl aus Et'einnitz fingerte am vergangene» Scdaulagc aus dem Laden des Möbclhäudlers Glaß in Pieicheu eine silberne Spindeluhr im Wertlie von 4 Mk. 50 Pf. weg und verwirk»' dieierhalh als rückfälliger Dieb unter Ausschluß mildernder Umstände die gesetzlich zulässig geringste Strafe von l Fahr Znchlliaus, 3 Fahren Ehrenrcchlsverlusl und Stellung linter Polizeiaufsicht. - Die Hausbesitzerin Friederike Wilhclminc gesch. Haucke geh. Eraatz, die aus Vrannschiveig stammende ehemalige Be sitzen» eines am hiesigen Füdenliose besindlicbe» „Damen-Pensio- nals ', war ans Grund von jz GO des R.-Str.-G. B. mstern vor die ll. Strafkammer geladen, aber nicht erschienen. Tic Dame weilt gegenwärtig in Rußland und zeigte ihr Nichterscheinen »lme Enlfchuldiguugsgrund ilnei» Verlbeidiger telegraphisch e». Der Gerichtshof vertagte in Folge dessen die Verhandlung und beschloß, voiläufig die Angeklagte »och einmal schriftlich vorzuladcn. — Der Hoielier Georg Gentsch aus Pklichtcndorf bei Altenbiirg, Inhaber eines in hiesiger Neustadt gelegenen Hotels, erschien unler derselben Anklage vor Gericht und criolgle seine Verurtticilung zu 3 Wochen Gesänguiß. - Der am 2. August G!o zu Vurgicbwalbach geborene und bereits zwei Mal, zuletzt vom Schöffengericht Auiiaberg wegen Diebstahls vorbestrafte Erpedieul Pbilivv August Seel war »über »nt dem Schueidergcselleii Ludwig Dietrich zuiammrn gereist und besuchte Ansaugs 'August in gänzlich mittellosem Zustande seinen ehemaligen Reisebegleiter, dein er unumwunden sein Schicksal mittheille und bei welchem er daraus hin mitleidsvoll mehrere Tage lang Ausnahme fand. In der 'Nackt zum 4. August lohnte See! die ibm gewährte Gastfreundschaft leider gar übel, denn er eignete sich ans dem in den Hosentaschen feines Freundes verwahrten Partemvnnaie eine» Thaler an »nd lief dann, ohne Abschied z» nehmen, seiner Wege. Der wegen Diebstahls im wiederholten Rücksalle vor die I). Strafkammer verwiesene Angeklagte wurde unter Annahme mildernder Umstände zn 6 Monaten Gesänguiß und 2 Fahren El>rcnrechlsveilust verurtbeilt. — Landgericht, den 1'». Scprcnil'cr. slriif'ainnrer Ul. 9 Mir Hanpt- verl'andl.ing ge en den ^iegeldeckergeliilien ^arl 'T-erklicn in ttiinig-'n'aldc bei Tclizden wegen 'L'ergelicn- gegen rj 2'.» dcc-.'li 9' » gegen den Bnchl,andlnnq§reiiendcn ^itedri'.li Ieckc e.n-ö Leutra und ooenossen wegen Bcrngv. 9«achnukkagS -l gegen den ?chnli!nacheimeiner niiedricl) Me»i',cl an- gG'ssen wegen 'Twanttcndeleidignng und lL6idernandc:-. l'/-. gegen den '.'re.ent ^arl Friedrich Tli-mtwr >ilnge nii- Layiing ivegen '^err'.igH un wiez'crlwjlcn -Ninckfalle. — Ltraitainnicr V. sBcrnfllNgcn). n Hanplvcr- liaudlung in Lkiaiiaclicil gegen I'Uina Amalie Tieyc in Niem wegen Ticlntalil-Z. Il>/, gegen den Lzliaulwiell) Heinrich L»!>nralli ,n Nieia und ^'erwisen lrcgcn Körper- vcrlednng- l^ gegen den Dachdecker ^tto vinil Krc^'schmac an- Kapch wegen sagte. Einzieml denselben mehrere verletzt worden. Herr Opitz hat eine ziemlich schwere ,» davongctraaen, wahrend Herr Beroin nicht Auch der Ballon tenvind erfaßte den Ballon und schletste , eter weit über di« Erde, zwischen Bäume undSträucher,bi» schließlich drrAnker an einem etwa» stärkeren Baume fitzen blieb. Beide Lustreisenden sind bei diesem Schleifen anscheinend nicht unerheblich verletzt worden ' " Kontufion de» Rücken» davong . unerheblich am linken Ficke verletzt wurde, soll sehr beschädigt sein. Von hinzueilenden Personen wurde der Ballon sowie die verunglückten Luktieisenden mit einem Wagen zurück- befürdert, beide Lustrcnenden befinde,» sich in ärztlicher Behandlung. Nebrr den Tod de» vormaligen ReichötagSabgeordneten MoSle liegen nähere Berichte aus Rio de Janeiro vor, wonach da» Leben Moslc'ö ein tragische» Ende genommen. Herabgestinimt durch die Entläuschnna. die er in seiner parlamentarischei, Laufbahn erlebt hat, durch Jsolinmg, die er gelitten, und durch die Nothwendigkeit, sich eine neue Lebensstellung jenseits des Ozeans zu suchen, hat er den Tod freiwillig gewählt. Durch grenzenlose Leichtfertigkeit ist in Barop, im Landkreis? Dortmund, ein schrecklicher Unglücksfail vorgekommen. Ein Bergmann, mit Namen Brrchniann, sandte einen lOiährtgrn Knaben Namen» Kamp nach de», Pulvermagazin, um 6 Pfund Sprengpulver zu holen. Am Magazin wurde die bedeutende Quantität Pulver mich verabfolgt. Unterwegs gesellten sich zu dem Jungen mehrere Spielgenojsen, von denen einer Streichhölzchen bei sich führte. Die Knaben konnten der Versuchung nicht widerstehen, kleine Quantitäten Pulver au» dem Säckchen herallözunehiucn und anzuzünden. Hier durch wurde aber die ganze Mcnge Pulver zur Explosion gebracht und durch die heftig aufzuckendc Flamme erhielten sieben Kinder derartige Verletzungen (Brandwunden), daß an ihrem Auskommen aezweifclt wird. — In der dortigen Gegend geht man mit den Sprengmaterialien überhaupt sehr leichtsinnig um; nehmen doch die meisten Bergleute das Sprengpulver in Quantitäten von »ehn Plund mit nach Hanse, da ihnen von den Gruben kein Gelaß zur Auf bewahrung desselben gewährt wirb. Wenn »ichrere BerüiiianiiS- 'lüriirvc, icinmq. EklbttöUe in Trcsden, 18. Septbr.. Mittags: 25 Cent, unter 0 TancSfirschichtt. Ttutsciiev "Nriclf. Tic durch das Sperrgcsetz von 1875 der Staatskasse auheimfaUciideii Gelder, welche an die Gencialslcrats- kasie abzusüliren sind, sollen bei dem iüngsicii Finalnbschluß gegen 13' Mili. Mk. betragen habi». Es find noch beule die Einkünfte der Geistlichen gesperrt in den Diöeesen Ermlnnd, Euli» -- in welchen Bischöfe vorhanden sind Posen Gnescn, Hildesheim, Münster, Limburg und Köln, während die Svene in den Diöeescn Paderborn, Fulda, Osnabrück, Trier, Breslau, dar Grasschalt Glatz und Hohcnzollern aufgehoben ist. Tie Verwendung aus den an- gesaimnelten Gelder» muß durch befoudcres Gesetz firirt werden. In RcgierungSklciscn soll man der Ansicht sein, daß diese Regelung erst erfolgen könne, wenn in allen Tweesen die Sperre nusgehobcn sein würde. Tic Gemahlin des De Dleous'oerg, die in letzter Zeit von einem Gemütbsleiden befallen war. ist dieser Tage in London gestorben. In der llnleriuchimg gegen den Füsilier Gärtner wegen der Lchießaifairc in der Haienliaide wird, wie die „Magdb. Zig." meldet, vo» den vernommenen Zeugen mitgethcilt, daß die ersten von Gärtner abgegebenen Schüsse nicht, wie bisher stets angenommen wurde, aus die beim Mittagessen befindlichen Arbeiter abgefcnert worden sind, sondern daß diese vielmehr dem als Forstaufielier in der Hasenhaide kommnndirten Jäger gegolten haben. Dieser Jäger hatte den Gärtner wegen einer gelegentlich einer früher von ihm verrichteten Schicßstnndwciche begangenen Unregelmäßigkeit dem Wachloinincmdnntcn gemeldet und dadurch dessen disziplinarische Bestrafung herbeigeführt. Nachdem er mehrere Schuß auf dieien Jäger, der, da er ohne Schußwaffe sich befand, die Flucht elgriff, abgegeben batte, sprang. Bündle auf und eilte auf Gärtner zu, uin ihn am weiteren Schienen zn verhindern. Nunmehr legte Gärtner auf diesen au und traf' sein unglückliches Tvfcr tödtlich. Sollte sich, >o bemerkt das citirlc Blatt, die Mittheiluug bestätigen, so würde die Tbat Gärlner's in einem ganz anderen Lickte und der Wahnsinn ganz ausgcichlossen erscheinen. Einen wenig glücklichen Verlauf »ahm die Lustballon- fahrt, die der Lustschincr Ovitz am Freitag in Berlin Abends 6',-L Ubr vom Plateau des Tivoli-Etablissements aus in Begleitung eines Herrn Beroin autrat. Nack einer Fahrt von 8 Minuten und »achtem der Ballon über den westlichen Tbeil Berlins sorlgegangcn. bcichloß Herr Opitz in der Nähe des Tegeler Schießplatzes reip. aus demiclieu zu landen. Es wurde das Ventil gezogen uno der Anker ausgeworsen. welch' letzterer jedoch in dem ivclßcnsande vciiDiensl vcr- Hasen von Hamlnirg liegt, crrcck ii» hoben Grade die Aufmerksamkeit des Publikums. Das von der „Thomas Ehurch Society" ausgerüstete Fahrzeug nimmt hier eine Orgel an Bord und beguckt sich dann nach der Nordsee, um den dort beschäftigten zahlreichen englischen Fischern ais Gotteshaus zu dienen. Im Zwischendeck befindet fich ein geränmiger Betsaal mit Kanzel und Altar. Eisenach, 15. Leptbr. Während die Zurüstungcn zu einer via tli»i»>'l,al>8 für die Naturforscher und Aerzte schon rüstig bc- I trieben werden und überhaupt die ganze Stadt in erregter Tbätlgkeit »ur die große Versammlung ist, haben wir heute schon nicht weniger als fünf Versa ui in l u n g e n hier. In erster Linie tagten heule Vormittag die deutschen Sodafabrikanten in vertraulicher Sitzung im Hotel „Rautcnkranz"; zur selben Zeit war in Röbr'g's Hotel „Großlierzog von Sachsen" die Konferenz dcS deutschen Staatsbnhn- Wagcn-Verbandes versammelt und zwar ebenfalls in nicht öffentlicher Sitzung zur Berathung interner Angelegenheiten. Heute Abend begann in demselben Hotel die erste Beratlning der deutschen Irren ärzte. die morgen fortgesetzt wird. Zum viericn und fünften find min die Vertreter der chemischen Industrie und deutschen Botaniker zu nennen, die henke ihre Versammlungen und morgen Haupt- hcrathima halten. Im Bergwerke zu Palmnickc» bei Königsberg wurde dieser Tage auS einem Schachte ein 8' 2 Pfund schweres Stück Bernstei 11 zu Tage gefördert. Da der Stein von der besten Farbe, weißlich kunfl- farben ist, so ist das Stück von sehr bobem Wertste. Der glückliche Bergmann erhielt sofort eine Gratifikation von 20 Mk. außer der ihm kontraktlich zustehcnden Finder Tantieme. Sowohl bie Ausbeute des Bergwerkes, als auch das Ergebuiß der Tauchern sind andauernd sehr reichliche. Der Seegrund wird durch einen Pflug, vor den ein kleiner Dninpfer gespannt ist und hinter dem ein Taucher als Pflüger gebt, aufgcrisse». Dieser Beackerung des Bcrnstciufcldcs soll nächstens mit Tmiamitpcftionen noch mehr Nachdruck gegeben werden. Betreffs der Haftpflicht für das Hugstcttcner Eifenbalui- lniglück ichreibt die „Straßb Post": Wie von gut unterrichteter Seite mitgethcilt wird, ist die Nachricht, wonach die badische Eiscn- balinuerwaltling die eivilrecbtiiche Verantwortung für die Folgen des E'leiibnlm Unsnllcs in Hugstetten abgclelmt und die rcichsländilche Ve'.wallung sür die aus dem Unfälle cnlipringciidcn Eiuschädigunae» verantwortlich gemacht haben sollte, nicht begründet. Infolge dessen Halen auch Verhandlungen zwischen de 1 betheiligten Gcneral- ! Direktionen bezüglich der Eriatzpslicht nicht stattgefunden. Des ! weitere» verlautet, daß die badische Eiienhahnverivaltimg ihre Ersatz- ! Verbindlichkeit anerkennt und auch, obwohl bis jetzt die Untersuchungen > nicht mit unzn'ciielhcifter Bestimmtheit ergeben haben, auf welche Ur- ! lachen der Unsatl zurückzuführcn ist, nickt gesonnen sein soll, vor liegenden Falles „stöbere Gewalt" zur etwaigen Herabiuindcrung der Eriapverhindlichkeiten anzunehmen. Der Magistrat i» 'München beschloß einstimmig die Schließun g des königlichen Residenz-Theaters insolnngc zu verlangen, bis die zur Feuersicherbeit erlassenen Verordnungen vollzogen find, Ocsterreieli. I„ ganz Südtirol herrscht große Wasscrge- f a h r. Die Südbahn und die Meraner Bahn sind mehrsach unlei- brochen. Die Kunststraße nach Eggcnttial ist total rniiiirt, die meisten j Brücken sind weggerissen, auch wurden mehrere Sägcmühlcn und iür viele laufend Gulden Holz weggeichw inint. Ebenso ist der Etichda»»» bei Siginnndskion durchbrochen und sind einige Menschen leben zu bcllagen. Tie Gefahr wächst sortwährend. Tic Reisenden, di' am 16. Vormittags den Zug von Toblach gegen Villach und Marburg benützen wollten, mußten ihre Absicht ausgcben, weil der Damm zwilchen Innicken und Sillian unterbrochen ist und Stein lawinen an vielen Stellen den Sclücnenweg «»fahrbar gemachl haben. Aber auch der Eilzug, der um 11 Ulir gegen den Brenner zn abgelassen wurde, bat sein Ziel nicht erreichen können, weil die Eiseiibalmbrücke bei Olang fortgcrissen wurde. Vom ganzen Puster- llial kommen fcl limme 'Nachrichten, Innicken ist durch den Sexten- bach und die Drau vom Bahnkörper vollständig geschieden. Die Straße ist iveggerissen, der Ort an mehreren Stellen überflutbet. 'Niederdorf soll großer Gefahr anSgesetzt sein. An Toblach selbst iicktelc der Toblachcr Bach fürchterliche Verwüstungen an Wcim nicht der seift durch mehrere Tage unausgesetzt währende starke Regenguß schnell anfbört, werden bald von der ganzen freundlichen Sommcifrische (Eingaugsflation in das Ampczzothal), nur wenige Häuser stellen geblichen sein. Ter Toblachcr Bach wälzt feine lehm gelben Fluthmaffen in rasender Schnelligkeit durch alle Straßen des Dorfes. In eine Reibe von Häusern »st das Wasser bereits cin- gcdrungen. Fbr Zusammensturz ist kaum mehr fraglich. Bis jetzt sind die Versuche, der Waffergefabr Einhalt zu tbun, vergeblich, trotzdem die im Otte stationirte "" tluit, den um ihre Habe käme der herrschende Südwind b .. Aufheiterung ist nicht zu erwarten, und so wird da» arme Dorf kaum gerettet werden können. Außer Gefahr ist da» Südbahn- Hotcl und daS Rolwacher Gasthaus, die beide unmittelbar am Ein gänge des Ampezzothales liegen. In diesem selbst find einige Stein lawinen nicdergegangen, welche die schöne Straße nach Italien ver wüstet haben, und die Wasiermenge der Rienz bat den Toblachcr Lvaiicrgciaiir zrinuau zu umn, vergevocii. ationirte Jäger-Kompagnie ihr Möglichstes kämpfenden Bauern behilflich zu sein. Doch id bringt immer neue Regenwolken; eine See zum Austritte gebracht Infolge der letzten Regengüße ist auch das Etschthai überschwemmt. Die Stadt Trient steht unter Wasser Der Kaiser bat, von der Kaiserin, dem Kronprinzen Rudolf und seiner Gemahlin, sowie von den Erzherzogen Ludwig Salvator und Stefan begleitet, am 17. unter dem Salut der Geschütze und feierlichem Glocrengelänte in Triest seinen feierlichen Einzug gehalten. Nngarn. lieber einen Aufru hr in Kapolua wird telegraphirt, daß dort der Erecutor Johann Zcley erschien, um zwei Kühr fort- zntrciben. Zwei Bauern, Joseph Toth und Tardi, drohten dem Erceutor mit Fokosen der eine von ihnen schlug schon nach seinem Kopfe, dock sprang ein Pandur dazwischen, fing den Schlag auf und hielt den Stock fest. Die Menge war furchtbar errmt, fie drohte dem Pandur, woraus dieser den Stock loSlassend, fich flüchtete. Auch der Executor ergriff die Flucht, hinter ihm folgten die Dauern, er wandte sich rim und schoß; Tardi sank zu Tode getroffen zusammen. Als die Menge dies sah, eilte sie wie eine toll gewordene Meute hinter Zrler, licr, der sich in einen Bauernhof flüchtete: die Menge umstellte das Hau», schrie, heulte und drohte dem Executor mit dem Tode. Der Bauer Joseph Toth erbrach da» Thor, die Bauern stürzten in das Haus, worauf Zelcy nochmal» schoß und Toth so unglücklich getroffen wurde, daß er das Leben aushauchte. Die ' Wntli des Volkes kannte nunmehr keine Grenzen, denn der Executor schoß fortwährend, diesmal ohne zu treffen; die Bauern kamen nun bewaffnet und nmziiigcltcn das Haus. Der Stuhtrichter wollte die j Ordnung Herstellen. ES war umsonst, die Menge begann das Hau» in welches sich der Executor geflüchtet hatte, zu stürmen. Ein Bauern- hlirichc brachte Dunamit, das Haus wurde theilweise in die Luft 'gesprengt- Als Zelcy daS Lcrzweiflungsvolle seiner Lage eins»-.
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