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1«« tdß« al» Lrd«n» >. November 1S2S — »Dresdner Nachrlchre»* — Nr. 528 Seite S ich s« IM k»«lch. InStaysch ih«r Ja. richaete, «r Paß« rie «»» chlung«, ^kommen !N In- r eisen, e notiir. ergänz« cankreih zwilchen n«n mit tqehentt Deutsch, wenn «1 rden Ist. bis zu« iM ein«» ist. so ist Zeichen er sran. len ver- >en Per- »komnien un«, dost anszu- iegelun« zen von cS dem r lechen chcher »en Sol- Mädchen aS Mäd< chen in n in der ger vo» A«tr«s ackte de» m recht- schwer«» lntcrlett, »leuderi >chen lief Lohn zu irretchen. k beiden hinaus, ab md mondän- wurden. >ar. htet «I lman» Angaben rstühuns auf Pe. i«n habe, «handelt. Entente ntereffe» >z«r. Sr Mtinzer sei. Mit gSinftan, »rtetlun»! Ehrsw» f«n. Der Dtellmq gegen tst j eis« kon» tigi. Lastl csanaeue, rücks er, et. Memel- lstdrntj iandwirt- twortun-I und der Mdenten I der An< hat »Ich > i« w»rte. zialde»» M seine» wkratische rivegd l>? eiche«. «» >ft« echt» rd härtest ,tische «nt »ygtentsch» »ause fühlt g nur l» >e für ti» »anwetfu»- Oerlliches ««- Sächsisches. „Da» «ole Mreaz r« «aide« Aaid-. Ein warmer Strom der yetl'gen Liebe flutet durch unser Soll in sturmveweater Zeit. —Der Menschheit,die au» tausend .Hrnteu blntet, hält diese Liebe stch zur Tat bereit: e» ist be» lkannt in unserm Land, bekannt tn aller Welt: da» Rote Kreuz lim «ihm Feld! — t«, wer kennt sle nicht: die wackeren dünner im feldgrauen Rock mit dem Roten «reu, auf der »etbe« Bind« und dem Verbandskasten unterm Arm? lUeberall, wo zu Tausende« dte Menschen »usammcnstrSmen lodrr wo etn Unglück sich ,»trägt, wo Katastrophen etntreten, IKeorrbrände wüten oder Hochwasser Menschen gefährdet — stüberall sind dl« Rot-Kreuz-Kolonnen »ur Stelle, um Rettung». Idienstc zu tun — auch bei der letzten furchtbaren Eisenbahn- skatastrvphe »u Leiferde waren sie unter den Ersten »ur Hilfe- Iletstung da. Und 155000 erste Hilfeleistungen haben alle«» dte llüchsifchen Kolonnen in IX Jahr geleistet! Diese sind'», dte ivor aller Augen durch dte Tat beweisen: „ffriedenSarbeit ist ILufgabe de» Roten Kren»«»." Oder wer kennt sie nicht: die k Schwestern unter der weihe» Haube im schlichten Kleid mit idem Roten Kreuz am Mantelkragen? An tausend Kranken- lbetten dienen ste Tag und Nacht, tn Erziehungsanstalten und IErholungsheimen sind ste tätig und verrichten in vielen Ge» Imeindepflegen eine gesegnete soziale Arbeit — diese stnd'S, Idle durch die Tat vor aller Augen beweisen: „FrledenSarbrtt ltst die Aufgabe de» Roten KrerrzeS." Da» sächsische „Rote I«reuz" darf stch der Erfolge seiner Arbeit freuen: der Lande», s (Männer-»Verein zählt an verschiedenen Orten in Sachsen Irund 100 Zweigveretne und 101 Kolonnen mit 11000 auSgcbtl- steten Mannschaften und 1000 Helferinnen! Der Albert, s (Frauen-)Berein arbeitet in 88 Zweigvereinen mit rund 18000 ! Mitgliedern und rund -00 aktiven Schwestern! Hundert- tausende tn unserem Volk sind tm Laufe der Jahre von dieser segensreichen Arbeit irgend einmal wo berührt oder betreut worden — wolle niemand vergessen, daß das Rote Kreuz auf die finanzielle Unterstützung von seiten freiwilliger Spender angewiesen ist! Sonnabend, -er 20. November, ist terSammel- und Wcrbetag des Roten Kreuze» > 1 m ganzen Gachsenlande mit der Losung: „Helft uns Helsen!" Dresdner Derkehrsfrage«. Der Dresdner BerkehrSveretn trat Sonnabend nachmittag »« einer Borstandssitzung zusammen, die von dem Vorsitzenden, Hosrat Holst, geleitet und mit einem kurzen Rückblick aus das verflossene Mertellahr eröffnet wurde. Quantitativ habe man jetzt mit der Ziffer der Fremden einen gewissen Rekord erreicht, dagegen ist di« Qualität der Besucher Dresdens erheblich zurückgegaugcn. Die JahreSschau hat zweifellos am dem ungewöhnlichen Fremdenzustrom einen sehr erheblichen Anteil, obwohl der Zweck der Jahresschau erst in zweiter Linie auf die Wirtschaft gerichtet ist. Der Verein ist in den letzten Monaten stark durch den Mangel an flüssigen Mitteln gehemmt worden. Mer mit den geringen Beihilfen von insgesamt KOOO Mark ist auf die Dauer die Arbeit -cS Vereins nicht airfrrchtzuerhalten. Als notwendigste Ausgaben für Fremden. Werbung verzeichnet der HanShaltplan 1!>27 dt« Summe von kl»WO Mark. Die Tätigkeit der NetsebicrcauS im verflossenen Sommer mar recht bedeutend, die Unterbringung der Frem den vollzog sich fast immer glatt. Die Zahl der Fremden war größer al» die in den Fahren 1S09/1S10, wenigstens im Som- mer. dagegen ist der Besuch tn den Wtntermonote« zurück- gegangen. Kurdirektor Bürde betonte, daß, entgegen brr im d«n ^Dresdner Nachrichten" kürzlich veröffentlichten Notiz, in Karlsbad ein« hinreichende Propaganda für Weiher Hirsch getrieben wirb. Wenn dort keine Prospekte zu haben gewesen sein sollten, so habe in Karlsbad jemand Auskunft erteilt, der nicht orientiert war. Leider seien ja auch die Mittel zu einer nachhaltigeren Werbung für den Weihen Hirsch sehr beschränkt. 1S27 soll, wt« Hofrat Holst mittelste, ebne außerordentlich starke Propaganda tm In- und Ausland« für ! Dresden gemacht werden. Um sie nachhaltig und zweck mäßig in die Wege zu leiten, macht sich die Anstellung eines iNerkehrsdlrektors notwendig. Hierfür ist mit Zu- j stimmung des NateS zu Dresden der Direktor Kornick von -er Düsseldorfer Gesolei gewonnen worden. Er wird sein Amt in den nächsten Wochen antreten. Man nahm hiervon zusttmmend Kenntnis. Durch Intensive persönliche Fühlung nahme mit allen Kreisen -er Bevölkerung hofft man, dte Mitgliedcrzahl des Vereins zu erhöhen. Dresden besitzt jetzt WO Mitglieder, München nur 300. ES ist zu hoffen, daß auch Dresden an das geplante große Automobil st raßen- netz Ha m b u r g—M a i l a n d angcschlosscn wird. Eine Verlängerung -er Polizeistunde unter gewissen moralrschcn Sicherungen würde der Verein begrüßen. — Hotelbesitzer Wolf erklärte, daß das DcherbergungSgewerbe Kunst und Wissenschaft. f Dresdner Tbeaterspielplan für heute. Opern Han«: „Eugen Onegin" (7). SchausvielhanS: „Das Grabmal des unbekanntem Soldaten" (>L8). Albert-Theater Lei Igel" (88). Residenz-Theater: „Ich Hab' dich - - --- -- ':t"pi8). ^ ««««« «t»a Verlängern»« sei, ha schon letzt dte Koste» für da» Personal kaum erschwinglich find. Dte Markier««» tn der Dresdner Held« soll besser au»gvbaut werden, vor allem sollen dte Weg« nach Dresden bezeichnet werden. NegirrumgSrat Pusch berichtete über die Erfahrungen mlt de, neue» BerrehrSorduun«. Sobald dt« »eu« LanbeSverkehrSordnung herauSgekommeu ist. wo» noch für diese« Fahr erwartet werden kan», wirb dte Dresdner Brr- kehrSordunng damtt t« Einklang ge-racht «erden müssen. Wenn Dresden einmal den Verkehr ans der Ringstraße an», gebaut und der Geschäftsverkehr sich dort angestedelt hat. so wird die Verkehrsregelung tn Dresden um viele» leichter sein. Die neuen Anlagen von Verkehrsinsel« auf dem Pirnaische« und dem Albertplatz haben stch gut bewährt. Demnächst soll der Nathenanplatz an dte Reibe kommen. Gegen die rücksichtslose Autoraseret ln den Straßen der inneren Stadt und das übermäßige Hupen werden jetzt die Poltzetbeamten mit aller Schärfe einschreiten. Stadtverord neter Bösenverg regte an, da der Vertrag mit den Be. sttzern der Bedürfnisanstalten tn DreSdcn vom Rate nicht mehr erneuert worben ist, diese Anstalten nach und nach von der Oberfläche verschwinden zu lasten und tn Ge stalt von Verkehrs Hänschen unterirdisch anzulcgen. Auch bi« FahrrabaufbcwahrungSstrlle« könnten unter die Straße ver- legt werden. Weiter empfahl der Redner die Schaffung eine» großzügigen Autoparkplatze» auf dem Rathan». vorplatze, sowie dte Propagierung eine« Wahrzeichens der Stadt Dresden in Gestalt de» Brückenmännchens nach Art des Münchner Ktmdl». — «»läßlich b-r Einweihung der Jusanieriefchnle ln Dresden am 18. November, zu der, wie mitgeteilt, auch der RetchSpräsibent v. Htndenvurg erscheinen wird, findet mittags auf dem Alaunplatz eine Parade über die sämt- ltchen Truppenteile der Garnison Dresden statt. — Rückkehr Dresdner Kinder. Die in dem Kinderercho- lnngöhetm Lenggries untergebrachlen Dresdner Kinder treffen heute, abends 11,50 Uhr. auf dem Dresdner Haupt- lurhuhofe ein. Dte Angehörigen der Kinder werden ersucht, diese »ur angegebenen Zeit auf dem Hauptbaihnhvfe adzuholen. — Demonstrationen der Note« Krontkämpler fanden am Sonntag in Dresden statt. Sie sind ohne Zwischenfälle ver- laufen. Als die berettgehaltenen Poltzeimannschaften nach der Kaserne znrückbcfördert wurden, rannte tn der Königs- brücker Straße ei» vollbesetzter Dtreifen-Großkraftwagen beim Etnbtegen nach der Schützenkaserne am Soldatenhetm gegen einen Stratzenbaum. Der Großkrastwagen wuv-e er- heblich beschädigt, er mußte abgeschleppt werden. Bei dem Unfall konnte letcht ein FortbtlbungSschüler, der stch gerade an jener Ecke befand, mit erfaßt werden, doch kam der Kraft wagen noch rechtzeitig zum Stillstand. — Znm Mordversuch i« Stadtteil klotta ist anderweit zu berichten, daß cs bisher noch nicht gelungen ist. den flüchtigen Täter zu ermitteln. Dieser, der 18S7 zu Stralsund geborene, zuletzt in -er Burgkstrahe 18 wohnhafte Barbier Wilhelm Karl Friedrich Schulz, soll über reichliche Geldmittel ver fügen. Unweit jener Stelle, wo Schulz sein« Geliebt«, die -4 Jahre alte Schlosterschefra« Köppe. zu erstechen versuchte, wurde in einem Krautfcld« das zur Tat benutzte Messer auf- gefunden, Vesten Spitze verbogen war. Die Meldung eines Dresdner Wochenblattes, nach der Schulz tm Zschonergrnnd erhängt anfgcfunden worden set, entspricht nicht den Tatsachen. Am Sonntagnachmittag fehlte an zuständiger Stell« über den Verbleib deö Schulz noch jeder Anhalt. - «ne Reihe mm Diebstähle« »nsgeNärt. Täter «nd Hehler festgenommc«. Der vor k-rzem im einer Blasewitzer Villa verübte Einbruch, wobei dem Täter wertvolle Ringe. Schmuck- und Kleidungsstücke in dte Hände gefallen waren, konnte von der Kriminalpolizei überraschend schnell geklärt werden. Fast restlos ist das Diebesgut tn Dresden und von answärt« wieder herbetgeschafft worden. Der Täter wurde in -er Person eines bereits schwer vorbestraften Einbrechers ermittelt und festgenommen, mit ihm ein Hehler, der beim Absatz des Diebesgutes mitgewlrkt hatte. Wetter gelang der Kriminalpolizei die Festnahme eines LaSendtebeS, der seine Tätigkett nicht nur auf dt« größeren Warenhäuser be- schränkte, sondern mit Vorliebe sein Unwesen tn kleineren Ge. schäften trteb und Trikotagen und Wollwaren stahl. Auch ln diesem Falle konnten zwei Hehler, die die gestohlenen Sachen an den Mann brachten, fcstgcnommen werden. Unter der beschlagnahmten DiobeSbeute befinden sich «. a.: Drei Paar neue Damcnstrümpfe mit Preisschild, zwei Paar Damen- bcinkleider, eine Sportmütze und eine Nachtjacke. Ueber Len Diebstahl dieser Gegenstände liegen jedoch bisher keine An zeigen vor. Geschädigte wollen sich werktags von 8 bis 3 Uhr im Polizeipräsidium, Schießgastc 7, 1„ Zimmer 71. melden. Ebenfalls aufgeklärt wurde ein am 18. Oktober tn einer hlesigen Wohnung verübter Nachschlüsseldtebstahl. wobei wertvolle Schmucksachen gestohlen wurden. Der Täter ist ei» jetzt festgcnommencr 28 Jahre alter Artist. Er ist geständig, den Diebstahl amSgeführt und den Schmuck in Berlin verkauft zu haben. lick" s1L8>. Die Komödie: „Neberfahrt" tral - Theat« r f .Hngcmd im Mat" Cen lN8>. Mitten««« de» Refidenz-rheaterS. Die am Dienstag, dem ». November, stattftndcnbe Nackm,!ttaa«-A„sst',hrung der Operette ,Dic lustige Witwe" find-t bet kleinen Preisen statt. Anfang Uhr. Abend» ^8 Uhr Wiederholung der mit großen Betsall aus genommen«» Operettenneuheit „Ich Hab' Dich lieb" in der be kannten Besetzung. f Das erst« der sechs große« «escllschaftSkonzerte de« „»stärk te, Dresdner Philharmonie Ist Dienstag, den g. November, abend» 88 Uhr, Im Gewerbehaus. SS dirigiert Generalmusikdirektor Eduard Mvrtk«. Solistisch wirkt Kammersängerin Lotte Lehmann aus Wien, in DreSdcn bekannt durch die Urausslihrnng ! de» „Intermezzo" von Richard Strauß, mit. Sie singt dir Ozean- Arie und Lieder von Richard Strauß. MSrike bringt al« Erst- Anfslihrung den „Don Inan" von Walter BrannselS. ferner Ouver» ! tiircn „Bärenhäuter" von Siegfried Wagner nn» „Donna Diana" von Aeznicek. — Karten bei F. Nie», Seestraße 2l, und Dienstag von s U bis 1 Nhr »nb ab 8 Uhr an der Saalkasse. f Veranstaltungen. Seute H8 Uhr: Sarmoniefaal, Stederadend ^kllberti; BereinShanS, Schnmann-Abenb Hösel; Kansmannschaft, ! Konzert zum Besten der AlterSftirsorge; 8 Uhr: Logenhaus, Lauten» obend Sepp Summer; Drei-Kaiser-Hos, M. G. B. Liederkran,, Weber- Feier. s Donkünftler-Berein. stur Vorfeier des 60. GebnrtStgg«« von Naldemar von Baukmer lgev. 28. November l8kV> enthält die Sviel- lolge des am Dienstag, dem 8. November, »»her Mitwirkung de« > Herr» Prof. Kurl Tchnbert-Bertln stattiindenden dritten UebungS- obende» des Vereins anSschließlich Werke des Jubilar»; l. Trio ! iA-Duri für Klavier, Violine und Violoncello iWclmarer Triof. stnm ersten Mal« In Dresden, 2. stwel Präludien und Fugen fstr Klaoier. stum ersten Male in Dresden. 8. Serenade lES-Dur) itlr «lavier, Violine und Klarinette. Der Abend beginnt auS- ^ nahnisivciic erst 8 Uhr im Palmengarten. t Gesellschaft silr Literatur «nd Kunst. Nächsten Mittwoch, den 18. November, !-t>8 Uhr, im kleinen Saale der Kaufmannschaft: Regie- rimgsbaiirat Dr.-I»g. Hubert Ermlsch Nbcr den Dresdner stwinger > «mit Lichtbildern». s Klein« Mnsiknachrichten. Am l. Nvvcmber fand ln Relchcn- hach i. B. iintcr Leitung des Komvoiiilten Walther Böhme die Ur- ansslthrung de« Oratoriums „Der Heiland" mit großem Grfvlg statt. Tos Werk Ist geschrieben liir Soli, gemischten Ehor, Streichorchester iuiid Oracl »nd vom Verlag C. F-. Kahitt, Leipzig, erworben wordem I f Edwin vtndner gibt 10 Konzerte mit dem verstärkten Feieret», vrchester im stoo. Erstes Konzert am Donnerstag, 18. November, tzakist; Arnold Kvldesy (Cello). Karten »es Ria». f- SchanspiclhanS. Der leche-nS-ejaheirbe Geist de» Ro ko ko durchwehte die gestrige dritte Morgenfeier Unbeschwerte LvbenSfreu-e und heiter« Anmut sprachen gleich aus der „Ouvertüre" der. Frier: aus Mozarts Serenade für Bläseroktett lK. B. Nr. 875). die in ihren ter Sätzen eine kaum zu überbtetenbe Ausführung durcht acht Meister ihrer Instrumente fand, di« Herren Joh. König und Petzolb (Oboe), Schütte nnd Kötzschau (Klarinette). Knochen- Hauer und Gottschal - (Fagott), Blüdner und Hilde brand (Horn). Immer und immer wieder wurden die acht Künstler hervorgejubelt, als der letzte Ton des SchlußallegroS verklungen war. Mozarts liebenswürdiger Rokokogeist wurde später noch einmal zittert von L i e s e l v. S ch u ch. dte mit vier Mozratltedern (darunter den beiden stets unfehlbar zündenden .LSarnung" und „Der Zauberer") hellstes Entzücken im gan zen vollen Hanfe verbreitete. Gelten gesungen« Rokokolieder von Philipp Emanucl Bach nnd einigen fast unbekannten Ton sctzern des 18. Jahrhunderts, wie B. Rathgober,, v. Th. Brett- köpf. Georg Benda und A. B. V. Herbing weckte ferner Paul Schöffl er (Staatöoper) mit seiner schönen Baritanstimme zu neuem, anmutsvollen Dasein, wobei ihn Dr. Arthur Chitz (der auch L. v. Schuch mit scharmanter Rokokozierkichkett be- gleitet hatte) lebhaft unterstützte. Mer nicht nur t« must, kalifchen Klängen, sondern auch im gesprochene« Wort wurde Rvkokogetst lebendig. Allee Verden hatte gefühlsselig« Liebesbriefe der Julie d'Espinasie, der Freundin des Enzyklo. päbisten d'Nlembert, zum Bortrag gewählt, die mit Grazie und zum Teil auch mit Schwermutsanwandlungen das Thema parlierten: „Ich liebe, um zu leben, und ich lcbe.'um zu lieben." Wie köstlich Allee Verden so etwas macht, — soll man'» erst a«S. führlich beschreiben? Jenny Schaffer hatte sich eben falls mit SchätzegraHen beschäftigt nnd einig« recht wertvoll«, für die EntstehnngSzett bezeichnende Kleinodien ausfindig ge macht: zwei „Sieder brr Liebenden" von L. Fr. Günther von GSSingk, dem Freunde des „8eonoren"-DichterS Bürger, irnd zwei von duftiger Schäferpoesie erfüllte Idyllen von Sa- lvmon Geßner, dem seinerzeit vielgerühmten Schweizer Dicks ter. Da sie gänzlich fiel sprach, nürkten ihre empfindungS- süßen Gaben wt« AugeirblickSoffcnbarungen einer schwär- mcrlich liebenden Mädchensecle. Gleich ihr holte sich schließlich auch Alfred Meyer begeisterten Beifall, und zwar mlt einer halbvergcssenen morgenlä'nblschen Liebesgeschichte Wie lands: „Hann und Gulpeuhch". »der: „Zuviel gesagt Ist nichts gesagt". Anderthalb Stunde laug einmal die sinnensrvhe. leicht beschwingte Luft des Rokoko atmen zu können, bedeutete auch für die sorgebenlastetete Menschheit von ION ein Schwelgen tm heitersten Lebenögewuß. —ckt. Lle-erwsel-KirmEs. „Kirmes, dir da» erste GlaSl" So sangen. — „wvnue- schlürfend ohne Mab" — am Sonnabend tm Gewerbebau« wieder einmal 800 Llederltfler mit be« Worten und nach der Weise de» Ulbrtcht-Pembaurfchen feurigen KtrmrSmarscheS. Und wieder einmal hieß eS: „Um be« Preis für Geist und Witz — Tummle dich. Gedankenblitzl" Denn nach tahrzehnte- langer Tradition ist auf -er Liedertafel-KirmeS nickt -er KirmeSschmau« dte Hauptsache sobschon der Ktrmeswirt Curt Göde das Beste vom Besten aufgetischt batte», sondern der edle Wettstreit der Geister und der Kehlen, der erst das Mahl würzen muß. Gute Gedanken zeigte schon der Saalschmuck. Der ganze Gaalrau« samt Bühne war mit bunten Tüchern und Vorhängen, mit Ranken und Kränzen auf dte Farben Orange und Grün abgesttmmt: «nr von der Decke herab zogen sich lange Wtmpelketten auch tn anderen Farben nach den mit den originellen KtrmeSfahnen geschmückten Galerien. In solcher Umralimuna und bet der guten Ktrmesmusik der FeieretS-Kavelle. kam alSbald dir frohe KirmeSsttmmuna zu stande. die der verdiente 1. Taselmeister. Kaspfmann Richard Schubert, in seiner schwungvollen Begrüßungsrede allen KtrmeSgäften gewünscht batte. Er begrüßte tnsonderbett die vier anwesenden Ehrenmitglieder: Börsensensal Schröder. Baumeister Schwenke. Rentner Hugo Barthel und Kaufmann Otto Putscher: ferner de» tllustren Liedertafel-Dtrigenten Karl Maria Pembaur. de« früheren Vorsitzenden Göcke. die Abordnungen der befreundeten Männergesangvereine zu Nen kersdorf und Pulsnitz, sowie die Vertreter der Presse. Stach dieser Begrüßung begann sofort der geistige und künstlerische Wettkampf, der diesmal fast ausschließlich zwischen hierzu aualtfizterten Mitgliedern -er Liedertafel ausgesochten wurde. AIS witziger Ansager. Pausenfüller. Vereinsdlchter. Anekdoten erzähler und Charakterdarsteller betätiate sich sechs Stunden lang unermüdlich und unerschöpflich der VortragSkllnstler Otto Koch (M. d. L.. was tn diesem Falle ..Mitglied der Liedertafel" bedeutet. Nachdem er höchst anschaulich den „Nummelplatz-Anlocker" von einst dem modernen Conftrencier von beute gegenübergestellt hatte, führte er mit sprühendem Humor das erste Künstlerensemble ein: das bekannte und er probte O.-H.-Q ua rtett der Liedertafel unter Leitung von Paul Brückner. Die zwölf Herren sangen stimmvrcichtig und mlt feiner Bortragskultur vierstimmige Sätze von C. Eckert. W. Sturm. I. Otto und die Bolköliedbcarbeitung „Kein Graben so tief". Dann (und später noch einmal)) trat als einziger Nichtltebertäfler etn blutjunger Sänger zur Laute aus München. Ferdl Prell, auf. der. soweit sein »rechtes Münchnerisch tm nordischen Dresden verstanden wurde, kraft volle Heiterkeit um die fünf langen Kirmestafeln breitete. Noch besser gelang solche» dem Mitglied Paul Walthern dessen urwüchsiger Humor schon so manche Kirmes aeschmückt k»at. Diesmal kam er als notleidender Hausbesitzer, den d-ie Mieter aus dem eigenen Hause btnausgeworfen haben: doch war diese Typzetchnung eigentlich H»r der Vorwand zur An bringung der köstlichsten Lokalwitze.« Mit mehr oder weniger heiteren Sologesängen warteten, znm Teil in Kostüm, die Mit glieder Ernst MeyerolberSleben (Staatsoper). Paul Uhlig, Man Eichhorn und Artur JonathaS auf (letzterer mit Seinem von boshaften und harmlosen An spielungen strotzenden Couplet: „Das erste Söhnchen"). und als humorbegabte Kostüm-Duettisten weckten die Mitglieder Rudolf Btrnstengel und Adolf Brückner („Die beiden Unglücksraben") Stürme von Beifall. Dazwischen hinein er klangen wieder einmal ernstere Töne mit einer Tischrede des 1- Vorsitzenden. Otto Putscher. der sein Glas dem 82jährigen Ehrenvorsitzenden der Liedertafel, Ziviltnaenienr Richard Hartwig, dem Liedermeister K Pembaur nnd seiner geliebten Liedertafel in oorpors widmete. Einen Glanzpunkt des Abends brachte die trefflich gelungene Aufführung einer Herrenabend-Posse von Felix Renker: „Etn Damenring, kampf". um deren drastisch-komische Wirkung sich acht Lieder- täfter hochverdient machten. AIS letzter Vortragender holte sich lange nach Mitternacht das Mitglied Hermann Zenker herzlichen Beifall mit einer langen Reihe von ungarischen Dialekt-Zweizeilern «nd kräftigen Männer-Anekdoien. AIS Begleiter am Flügel wechselten sich in künstlerischer Betätig»«« die Kapellmeister K. Pembaur. Engler und Herbert Stock ab. Die übliche KirmeSlotterie vermittelte glücklichen Gewinnern eine Fülle von Leckerbissen. Rauchutensilten nnd inhaltreichen Fläschchen, so baß man die Liebcrtäfter lchwer- belaben mit solchen Herrlichkeiten «nb mit dem traditionellen Kirmeskuchcnpakete für die daheim gebliebene Gattin den Penaten zuvtlaern sah. Wan« dies geschehen? — Ja. wann war'S denn eigentlich? Huslilsls-WAZelis >»i ck,s billigZls zz»In pelnrip, ftveiiri» i.otiiuimrfzvikllcsn d»I nl«0elg,t«e pe«I,g«si«Mung k.»Indnft»u» k. l-Isekl Qtt!n<I>u>e»i»ke IM r«>«i»I!i»i» M gm» p>l>rcli, ? W»i», »oiliiNaiilie >die«»p»i>e« I f- Frauenkirche. Zur 200jährtgen Jubelseier unserer Frauenkirche kam daselbst Mozarts Grobe Messe in E-Moll zur Aufführung. Zugleich aalt es die Erinnerung an die Uraufführung de» erhabenen Werkes vor einem Viertel- jahrhundert in der Martin-Luther-Kirche zu Dresden. Die Vervollständigung der Messe nach Mozartschcn Vorlagen ist Alois Schmitt und Ernst L « wieki zu banken. Di« Wieder gabe dieses himmlisch schönen Werke» war eine vorzügliche tn ihrer packenden Geschlossenheit, in der AuSfeilung der Einzel- Heiken, tn den Steigerungen von dramatischer Gewalt, in der tief zu Herzen dringenden Klangsprache, von der Erbauung tn reichstem Maße auSgeht. Man denke an das glänzende .Moria" an da» ganz gewaltige „Credo" mit dem „Et resurrexit" und dem von Jubel erfüllten >,Et vidam", an das erschütternde „Sanctus" mit der achtstimmigen Doppelchor- Fuge, an das zur AnfangSsttmmung znrücklührende ..ägnu, v«n . WaS uns hier der Mozartfcke Genius geschenkt hat. ist Htmme-lSgabe, ist Klang geworden« Frömmigkeit. Der Eindruck war etn selten tiefer. Da» zeigte sich besonder» am Schluß. Minuten tn atemloser Stille vergingen, ehe die das Gottes haus dicht füllende Gemeinde stch znm Weggehen von geweihter Stätte entschloß. Die Leitung deS Ganzen lag in den Händen von E r t ch S ch n e i d e r. Er hatte die Messe mit viel Sorg falt vorbereitet. Sein fachmännisches Geschick hielt die aus- führenden Mächte auf das Beste zusammen, nnd er war darauf bedacht, Stil und Größe zu wahren. Rühmlich betätigte sich der Freiwillige Ktrchencbor der Frauenkirche» verstärkt durch Mitglieder deS ChoreS Jlda n Wolf. Die tech nisch-musikalischen Schwierigkeiten tn den Dopprlchören und Fugen wurden mit hervorragendem Gelingen überwunden. Kleine Unebenheiten blieben belanglos, wie das Im Anfang etwas hängige „Credo" oder die Schwankungen iin„Cr»ctftrn8". Nicht minder wacker betätigte sich das Orchester des Mo- zartvereinS mit sehr tüchtigen Kräften an ersten Pulten. Mit viel Glück waren die Solisten auSaewählt: Liesei v. Schuch. Charlotte Schräder. Robert Rröll un» Willy Bader. Ihre Einzelheiten standen ans licht voller Höhe, und auch im Zulaminengesairg ergaben sich wun derschöne Wirkungen, vom Schimmer der Verklärung über haucht. Alfred Haiti na er saß an der Orael und ver stärkte die Farbenpracht in geeigneten Momenten. Als störend empfunden wurde eine Negistrierirrung am Schluß des ersten Chores im „Glorin". Erwähnt sei noch Gerhard Bri » k, der aus dem Orgelchor als Hilfsdirigent tätig war. Alles in allem, ein Festabend mit Eindrücken, die man sobald nicht wieder vergessen kann. n. p. f- Kammerkonzerl. Alfred Patzak, der Cellist de« SchachteVeck-OuartettS, ist schon innerhalb dieser Vereinigung