Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261108019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926110801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926110801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-08
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.11.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»r. 525 Leiter Denkschrift bezeichneten Ausführungen de» Llnkstzlattes sprechen von im Dezember 1025 regelmäßig stattgesundenen ?l u s b i l d » n g s ku r s e n von Mitglieber« der später der Auslösung verfallenen Verbände und gehen nachher ans die angeblich geplante Putsch aktion ein. die seinerzeit »ur Verkostung des Obersten v. Luck und zu jenen berüchtigten -HanSsnihuiigen bei führenden Persönlichkeiten unseres poli tischen und wirtschaftlichen Gebens geführt hat. Angesicht» der bekannten völlige» Ergebnislosigkeit lener Haussuchungen, der -Haltlosigkeit der seinerzeit erhobenen Vorwürfe wird man au die Stichhaltigkeit -er neuen Denkschrift gespannt sein dürfen die ganz offenbar als innerpolitlsche» Ablenkungsmanöver -er Linken zu werten ist. Staatssekretär Schmid sür Gesaml-emlsslon -es preutzischen Kabinetts. Essen. 7. Nov. An einer Sitzung des hauptvorstan-e» der deutschen BolkSpartei Essen erklärte Landtagsabgeordneter Staatssekretär Schmid Uber die Frage der Erweiterung der Negierung in Preußen: Nach den personellen Maßnahmen -es Kabinetts Braun-Grzesinski unmittelbar vor dem Beginn -er offiziellen Verhandlungen über die Frage der Regie» r»ngoern»eiterung in Preußen sei es völlig unmöglich, be« hiedanken der Großen Koalition in Preußen noch «uf de« Wege einer Umbildung des Kabinett» Braun-Grzcstnskt. da» für die pcrsouellcu Maßnahme» die Verantwortung trägt, zu »erfolgen. Eine Wiederherstellung der Lage, wi, sie die „Germania" als diskutabel erkläre, erscheine vielmehr nur in Form einer Gesamtdemission dcS Kabinett» denkbar. Der Rundfunk als radikaler Propaganda- apparal. Der preußische Ministerpräsident läßt Mitteilen, daß er «m Dienstag, dem !>. November, durch den Berliner Rund funk einen Vortrag Hallen werde über das Thema: »Der st. November al» historischer Tag." * Zurzeit ist im ganzen Dcntschcn Reiche Sachsen da» ein zige Land, in dem der st. November noch als staatlicher Feier- taa gilt. Wie stark aber trotzdem die Snmpathle der Sozia listen für diese» Tag des deutschen Zusammenbruches ist. daS zeigt diese Ankündigung einer Red« des preußischen Minister präsidenten. Besonders bezeichnend hierbei ist. daß für diese Rede, die ihrem Inhalte nach nur eine parteipolitische sein kann, der angeblich überparteiliche Rundsunk als VerbreiiungSmittel dienen soll. Freilich braucht man sich darüber nicht zu wundern, denn ersten» svll sich diele offene Verhöhnung deutschen nationalen Empfindens im Severing- Prenßen abspielen, und dann sitzen in dem RnndfnnkprsifungS- ansschttß — man wußte schon, warum man sie dahin berief — zwei Politiker wie H e i l m a n n und Riedel, deren links radikale Gesinnung garantiert echt ist. ES wird aber Auf gabe der gesamten nationalen Presse sein, allen dicken Ver suchen. den Rundfunk im parteipolitischen Sinne zu benutze», energischen Widerstand entgegenzusetzen. Neue Parleiousschliisse in öer Al. P. D. Berlin. 7. Nov DaS Zentralkomitee der Kommunistischen Partei hat die Rcichstagsabgeordnctcn Urbahn», Schalem und Schwan ans der Partei ansgelchlosse». Damit vermindert sich die kommunistische RcichstagSsraktion um insgesamt nenn Mandate. Mit den Ausgeschlossenen haben sich eine Reihe Reichstag»- und Landtagsabgeordncte solidarisch erklärt. Die Ierslörungswul der IMKK. in Oesterreich. Wien, 7. Nov. Wie die „Wiener Neuesten Nachr" melden, hat die Interalliierte M i l i t ä r k o m m i s s i o n in der letzten Zeit wieder eingehende Untersuchungen vorgenommcn. Diese Untersuchungen erstreckten sich nicht mir auf di« in den Be- trieben vorhandenen Maschinen, sondern auch auf ver schiedene andere E i n r i ch t n n g e n, Vorräte und Be- ßände der Unternehmungen. In einer Anzahl von Unter- nehmnngen wurden Maschinen beschlagnahmt, die entweder vollständig zu zerstören oder umzubaucn und nach dem Um bau überdies an» den Betrieben zu cniscrneil sind. Der für die vollständige Zerstörung bestimmte Maschinenpark umfaßt rund 800 Maschinen, für die zweite Kategorie der beschlag nahmten Maschinen sind ungefähr M» in» Auge gefaßt worden. Neben dielen Maschinen muß aber Oesterreich noch bestimmte, von dem Liauidleriingsorgan bezcichnete Wasser leitungen, Schntzdämme, Bahngleise zerstören, sowie vcr. schiedene Fabrikanlagen, so n. a. da» Stahl- und Walzwerk im Wiener Arsenal, liauidiercn. Da» Organ der Interalliierten Miliiärkommission hat di« Zerstörung der Maschinen bzw, die Entfernung der ge nannten industriellen Einrichtungen an ciire Frist gebunden. Die enqlischen Slreikverljandlungen. , Cook sieht kein Friedenszeichen. London, 7. Nov. Der Bergarbcitersnhrer Eook sagte in einer Rede in Liverpool: Ich sehe kein Friedenszeichen im Sohlenbergbankonslikt. Wir werden die nn» angcbotenen Be dingungen nm keinen Preis annehmen, nicht einmal, nm mich selbst und meine Organisation zu retten. Verhandlungen sind kein Zeichen der Niederlage. Wir sind nicht geschlagen. Ich werde niemals ein Abkommen unterzeichnen, das einen längeren Arbeitstag bedeutet. lW. T. B.) Amerika zahl! seinen Sieueriiberschuh zurück. Sine Folge des oppositionellen Wahlsieges? Nenyork, 7. Nov. Ti« amerikanische Regierung beabsich- iigt, den Steuerzahlern Milliarde Dollars zu- rückzugeben, die infolge des Steuerüben'chusse» zuviel «ingekommcn sind. Der Kongreß dürste voraussichtlich der Vorlage zustimmen, die vom Präsidenten Eoolidge ge nehmigt ist. Kenry Frrd bezahlt die Reise -er Königin von Rumänien. Bancouver tBritisch-Eolumbias, 7. Nov. Ayerö, der Ver treter Henrn Fords im Reisegesolge der Königin von Rumänien gab bekannt, daß HenryFord die mit der Amerika reise der Königin nebst Gefolge verknüpstcnAuSgaben bezahle. Die Reis« der Königin werde Ford eine halbe Million Dollar kosten einschließlich der Ausgaben für Vorschüsse für die Mit glieder de» königlichen Gefolges, von -Zigaretten »nd Kau gummi"' an bi» zu den Limousinen. Ford habe den Anto- tranSport, den Gepäckversand und die Hoielkvsten der Königin bezahlt. Die Automobile seien der größte Ausgabeposten. Bisher seien 108 Wagen nebst den Chauffeure» gestellt wor den. Die Königin werde in Ncnnork einen besonderen Sedan- wagen mit ihrem Wappen vorsinden, als ein Spezialgeschenk Fords. (W. T. BI — .Dresdner Hachrtchken'' — Montag, t. Graf Westarp an Amerika. Jur schwedtsch-belgischen Ävchzett. Vlissinge«. 7. Nov. Heute vormittag Nil Uhr traf auf der hiesigen Reede der schwedische Krorzer „Fnlgia" mit der Gemahlin de» belgischen Kronprinzen, Prinzessin Astrid von Schweden, und ihrer Mutter an Bord ein. Bet Westcapelle wurde der Kreuzer von einer Ehrencskort« von vier holländischen Torpedobooten erwartet. Beim Sin- lausen des schwedischen Kriegsschiffe» <n die holländischen HoheitSgewässcr wurde es mit 21 Salutschüssen begrüßt. Gegen 7 Uhr traf ans dem Vlissinger Bahnhof der Vater der Prin zessin Astrid, der Herzog von Westgotland, ein. der nach dem Abschretten der auf dem Bahnhof ausgestellten Ehrenkom pagnie sich an Bord der „Fylgia" begab. >il Uhr verließ der schwedische Kreuzer wieder Vlissingen, um auf der Schelde die Weiterreise nach Antwerpen auzutrcten. sW. T. B.) Für eine Vesamkregeluag de» AeparaGoas- und Schuldeaproblems. «erliu. 7. Nov. DI« amerikanische Hearftvress« »erükfrnt licht ein Intervi w mit dem Vorsitzenden der Deutsch, nationalen Borlkspartet. Grasen Westarp, i» dem diese, erklärt, daß er sich de» Eindruck» nicht erwehren könne, daß maßgebende »reis« an» Regierung und Finanz in Amerika sehr ernste Erwägunge« darüber ««gestellt Habe», »ß »tcki der Zeitpunkt aekommcn sei. eine große «nd maßgebende Regeln«« »er ReparatiouSschnlden Deutschland» und i« enger «nd »rganilcher Verbind»«« damit eine Regelung der gesamten Kriegsschulden z« finden. Auch in Amerika, führte Westarp au», ist die Meinung, baß die deutschen Sach- liefern »gen eine schwer« Depression kür dt« In- dustrien anderer Länder und damit für dt« Welt bedeuten, sehr wett verbreitet. Da» Dawes-Adkomme« hat dewusst eine noch anSznsüllende Lücke gelassen, indem «» Geiamthvhe und Endtermin iitr die deutsche Schuld «och nlcht seftaelestt hat. Die InflationSkrtsiSbcSfranzvstschenFranken ruit schwere Mißstände hervor, und so liegt gerade dem Stand punkt Amerikas und der Weltwirtschaft der Gedanke nur zu nahe, die Lösung aller dieser Fragen gemeinsam vor- znnehmen und einer solchen gemeinsamen Lösung nicht da- durch vorzngrelfen. daß man vorweg einen Teil der deutschen Revarationsschulden zugunsten Frankreich» und seiner Wäk- runa mobilisiert. Ein Verzicht Deutschland» auf die TranSfer-Vergünstiguna würde schon an sich die schwersten Gefahren für die deutsche Währung mit sich bringen, und so auch die Schäden, die der Weltwirtschaft und damit Amerika au» dem jetzigen Zustand erwachse», in» ungcmesieue steigern. Die deutsche Wirtschaft, mit deren Schicksal auch das der Welt wirtschaft in «ntrenndarem Zusammenhänge steht, kann nicht gesunden, bevor nicht eine Gesamtlöinna aller dieser Fragen gesunden ist. die ihr die Lcbenomöglichkcit läßt. In Deutschland kann natürlich kein Mensch daran denken, bet Einigungsverhandlungen mit Frankreich diesen Zn- sammenhana außer acht zu lassen. Insbesondere ist jeder Ge danke daran ausgeschlossen, man könne oder wolle etwa Frankreich dadurch, daß man ihm zur Stabilisierung seiner Währung Hilfe leistet, vor der Notwendigkeit der Ent scheidung über die Ratifikation des französisch amerikanischen Schulde nabkommens bewahren. Gras Westarp erklärte dann weitem, daß er wiederholt ge fordert habe, daß die deutsche Regierung ihre Politik nicht ohne die engste Fühlung mit Amerika führen dürfe. Sollte die Thoirn-Polltik in amerikanischen Kreisen den Eindruck Hervorrufen, daß Deutschland gewissermaßen hinter dem Rüchen Amerikas Vorgehen wolle, oder anch nur. daß es nicht selbst mit der nötigen Energie eine Regelung des gesamten ReparationSschiildemystcmS htnarbeite, so würde daS ernst zu bedauern sein. In dieser seiner Auslassung bestärke ihn auch die Tatsache, daß Sie Trägerin der Politik einseitiger An- näberung an Frankreich in Deutschland die Sozialdemokratie sei, die sich als Mitglied der sozialistischen Internationale fühle und de» Klassenkampf gegen den EiaentninSbegrlsf für Staats- sozialiSmu» und Kommunismus führe, der auch in der riel- beachtcten Rede de» amerikanischen Botschafters Schur- m a n. die dieser in Berlin im Juli d I. hielt, in so eindrucks voller Weile abaelclmt worden sei. Er halte, erklärte Graf Westarp zum Schluß, an seiner Melnuna fest daß die maß gebenden Kreilc in Amerika völliges Verständnis kür die Not wendigkeit haben, durch eine umfassende Regelung all die störenden Wirkungen zu beseitigen -te sich aus dem ungeklärten Verhältnis hinsichtlich der Revarationsschulden Deutschlands »nd der Krieasichuld anderer Länder dauernd für die Weltwirtschaft ergeben. Die zweile deulsch.epalische Induflriebefprechung Anfang April. London, 7. Nov. Die »weite dciitsch-englische Industricllen- belvrechnng stn-dct Anfang April statt. .^Observer" meldet, es werde setzt angenommen, daß die zweite Zu- s>amnicnk»nst der deutschen und englischen Industriesührer Anfang April in den großen chemischen Werken von Dr. D»iS- bcrg in Leverkusen stattfindcn werde. Der Korrespondent de» Blattes, der Tr. Dulsberg in Leverkusen und Herrn Kastl i» Berlin anfsnchie, bemerkt, daß die deutschen Industriellen da» wirtschaftliche Locarno sogar i» noch -rösserem Masse al» die Engländer al» eine Frage de» «irtßchaftltche» Leben» oder Lode» von gantz Europa anlehen. t«. L. B i Das Saaradkommen mtt Frankreich a-gejchlosiea. Vorli«, 7. Nov. >« Souugsseub. de« I. M»»««h«« IAH » Uhr »»»mittag«. ist im Auswärtige« A»t »in« denlich» fra«,»fische Verein»«»»,, «»er de« «nstansch von Erzeugnisse, einig«» deutscher »nd I«»rll»hisch«r In, dustrien gezeichnet worden. «»» deutscher Gelte zeichnete» RelchSminifter Dr. Streleman« »nd MinifteriakdireNer Passe «nd oo« französsscher Seite Botschafter de «»»gerie Ministerialdirektor SerrunS. Die Vereinbarung, die nach zweiwöchigen Verhandlung«, zwischen Herrn Posse und Herrn Gerrny« zustande gekommen Ist. soll der saarländischen und der deutschen In dustrie. besonder» der etsenschassenden nnd der eisen, bearbeitenden Industrie, die Möglichkeit bieten, ihr« natiir. lichen Absatzgebiete zu beliefern. Diese Vereinbarung ergänz« da» am kl. August 1»2si zwilchen Deutschland und Frankreich abgeschlossen« Abkommen Uber den Warenaustausch zwischen Deutschlairb und dem Saargrbtet« und bietet zusammen mit diesem eine zivar nicht vollständige, aber doch weitgehend« Regelung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutsch, sank» »nd dem Daargebtete. Das Abkommen tritt, wenn ei von den gesetzgebenden Körperschaften ratifiziert worden tll mit dem 1. Dezember 1N2k> tn Kraft und läuft bis zu« SI, Mär, 1 037. Wenn diesem Abkommen auch nicht bi« Bedeutung einet -cutsch-sranzösischen Handelsabkommen» beizumessen iss. so ssi — schreibt W. T. B. — sein Zustandekommen doch ein Zeichen für daS gemeinsame Bestreben der deutschen und der srcni- zösischcn Negierung, ihre wirtschaftlichen Beziehungen ver> traglich zu regeln. Obwohl sich die bentsch-französischen Ver handlungen der letzten 1i Tage nur auf dieses Abkommen beschränkt haben, sind die Unterhändler der Ucberzengung, das die voraussichtlich Anfang nächsten Jahres wieder aiiszn. nehmenden Verhandlungen Uber eine langlrlsiische Regelung der deutsch-französischen wirtschaftlichen Beziehungen von diesem Abschluß günstig beeinflußt werden, und daß eS dem allgemeinen Bestreben der beiden Delegationen gelingen wird, auch ank diesem Gebiete ein« die Interessen der beiden Länder befriedigende Lösung zu finden. Ohrsergen und ein FuhkrM sür ein -eulscher Mädchen! Eine «ene schwere Mißhandlung in Renstabt. . Eine neue schwere Ausschreitung eines französische» Gol< daten gegenüber einem deutschen, 18 Jahr« alten Mädchen ereignete sich am 3. November tn Neustadt a. H. DaS M8d> chcn war seit lsi. Oktober b. I. als K ü ch e n in ä d ch e n In der Küche de» französischen OfstzlerSkasinoS tätig. Sin tn -er Küche beschäftigter französischer Soldat, ei» Alpenjäger v»n 9. Regiment, stellte an daS Mädchen eine« unsittlichen Antraz, de» es entschieden znrückwies. A«S Wut darüber packte de» Franzose daS Mädchen an beiden Arme«, schlug ihm recht» und links ans die Wange «nd versetzte thm mit dem schwer«, Mtlitärstiefel einen derart heftigen Tritt ans de« Nnterleit. daß «S an die hinter ihm stehende Geschirrbank geschleudert wnrde «nd über starke Leibschmcrzrn klagte. DaS Mädchen lies sofort nach Hause »nd holte sein« Mutter, um den Lohn zu erhalten »nd die Herausgabe der KNchenschürze zu erreichen. Der französische Küchenverwalter warf jedoch -le beiden Frauen mit den Worten: „Marsch, marsch, rans!" hinaus. Die französische Gendarmerie lehnte ein Etnaretfe« ab md schickt« die beiden Frauen zur französischen Piatzkommanda«- tur. wo sie jedoch an die deutsche Polizei verwiesen wurde«. Der falsche Urzbergermvrder f« Kalmar. Basel. 7. Nov. Der „Baseler Anzeiger" berichtet aus Kalmar, daß der angeblich« Erzberger-Mörder Ebel mau, außer Verfolgung gesetzt worden sei. Seine Angabe» leien Schwindel gewesen, um sich Geld und Unterstützung zu verschaffen. Vertagung der kmerbslosen kntscheiduug. Die Aeichslagsdebatte. Berlin, si. Nov. Der Reichstag setzte am Sonnabend die Aussprache über das Kompromiß der Regierungsparteien über die Erhöhung der ErwcrbSloscnsäYe fort, ohne jedoch am Sonnabend, wie vorgesehen, zur Abstimmung zu kommen. Abg. Schwarzer (Bayr. Bp.1: Die Erwerbslosigkeit ist nicht nur ein wirtschaftliches Problem. Eine große Gefahr liegt in der Radikalisierung der unbeschäftigten Arbeitslosen, Darum sollte man mehr an Bildungs einrichtungen und andere BeschäMgungSmögiichkelten für die Erwerbslosen denken. Der Redner erklärt sich mit den Ausschußvorschlägen einverstanden. Die Kosten für die Untersiützuna der Ausgesteuerten sollte daS Reich übernehmen, — Abg, Stöhr (Völk.s bezeichnet die S t ä r k n n g der K a u f - kraft, die Hebung des inneren Marktes als das beste Mittel zur Besserling des ArbeitSmarktes, zur Milderung der Arbeitslosigkeit. Die Rationalisierung der Wirtschaft sei leider nur zur Steigerung deS Unternehmerprofits, nicht zur Senkung der Preise oder zur Erhöhung der Löhne benutzt worden. Der Redner beantragt eine Erhöhung der Unter, stütznng sür alle verheiratete« Erwerbslosen über bl Jahre um kl» Prozent, der Familienzuschläge «m »0 Prozent. Reichsarbeitsminister Dr. Brauns beantwortet einige Fragen Abgeordneten HolzamerS dahin: Der Schwarzarbeit von unterstützten Erwerbslosen tritt die Regierung energisch entgegen. Di« Koste» der Erhöhung der »interstiitznngssätze werde« dnrch die erhöhten Zolleinnahmen gedeckt. Damit schließt die allgemein« Aussprache. Di« Einzel- beratnng wird auf Montag 8 Uhr vertagt. Orden und Ehrenzeichen -er Revublik? Berlin, 7. Nov. Wie die „Welt am Montag" erfahren haben will, bereitet ReichSmtnIster Dr. Külz angeblich zur zeit einen Gesetzentwurf vor, der deßi Staate wieder die Mög lichkeit geben soll, Orden und Ehrenzeichen zu ver- leihen und gleichzeitig das Verbot zur Annahme ausländischer Titel ober Orden aushebe. Zur Begründung wird angefUhrt, daß der gegenwärtige Zustand es der Regierung »nd dem Reichs. Präsidenten unmöglich mache, dem Deutschen Reich« von Jn- »nd Ausländern geleistete Dienste entsprechend zu belohnen. Wo bleiben da die Errungenschaften der Revolution? Beginn -es Kolzmann-Prozesses. In dem Prozeß gegen Michael HoIzmann wurde am Sonnabend mit der Beweisaufnahme begonnen, nach dem der Angeklagte seit Wochen sich zu den einzelnen An- klagepnnkien ausführlich geäußert und jede Schuld tn Abrede gestellt hatte. Die Zengenöernehmiiiig begann mit der Gegen überstellung dcS Regiernngsrat» a. D. Bartels mit Michael Holzmann. Zunächst wnrde nur der Fall der A«S> Weisung des russischen Kaufmanns Münzer behandelt, die aus Betreiben Holzmanns durch Bartels erfolgt sein soll. Der Zeug« bestritt entschieden, daß er die Ausweisung auf Be treiben von Holzmarrn diesem zu Gefallen vorgeuommen habe. Sr habe vielmehr nach pflichtgemäßem Ermesse» gehandelt, weil thm bekannt war. daß in Berlin viele Russen der Entente Spitzeldienste leisteten »nd gegen di« deutschen Interessen konspirierten. Zn dieser Grnpve gehörte auch Münzer. Sr sei im Besitze von dokumentarischen Beweise«, baß Münzer ein Spitzel der bolschewistischen Tscheka gewese« sei. Mit diesem Material werde er aber erst in der Berufungsinstanz seines Prozesse« hervortreten. Weiter hatte sich auch Bartels nach seiner verurteilu« > aus daS Zeugnis dcS Konsul» Ptngaud und dessen Ehesra» aus Paris über die zweifelhafte Rolle Münzer» berufen. Der französische Konsul hatte unter ylerufung auf sein« Stellim als Exterrttortaler seine Aussage verweigert. Dagegen El Frau Konsul Ptngaud in Berlin vor ihrer Abreise koni<> mtssarisch vernommen worden und hat eidlich bestätigt. daN Münzer sich gerühmt habe, in Charta» zwei Gefangene, wahrscheinlich, »ie er sich äußerte. Boche», hinterrücks er> > schossen zu habe«. . Aeqierungskrisis im Memelgebiek. Memel, 7. Nov. In der gestrigen Sitzung des Me»e!« ländischen Landtages beantwortete der La rrdeSprä std«»i> StinonattiS mehrere Interpellationen der Landwirt-s scl-astspartei und der Volkspartet. Nach der Beantwortnn« erklärten die Vertreter der Landwirtschaftspartei und d« BolkSpartei, daß Ihnen die Antwort des Lan-deSpräsident«» nicht genüge. Bon beiden Parteien wurde folgender An trag eingebracht: „Der Präfideut des Direktoriums hat »iät> mehr das Vertraue« des Landtages." Dieser Antrag «nrst, mit 3» Stimmen bet 7 Stimmenthaltungen jö Sozialde»» kratcn, S Groß-Litauer) angenommen. Memel. 7. Nov. LandeSpräsideut SimouuitiS hat sei«» Rücktritt erklärt. Mit thm ist auch der sozialbemokrattsck LandeSdircktor Scharsfctter zuritckgetreten. »«hört unbrdingt in den ««isekosser^ wenn man unterwegr l>»> »ine vollendete Körperpflege nicht verzichten will. Weiche-, -- siinde« Wasser ist dqbet immer da« erste und natürlichste Lchw heitSmitlel. Durch den Zusatz von Kaiser-Varaz wird Haiti- kalkhaltige- Wasser wunderbar weich und seine antifepttsche belebend« Wirkung sichert dem Körper da« Gefühl hygienisch» Gepflegtheit, indem man sich allerorten behaglich und zuhause fühl« Kaiser-Barax wird niemals los», sondern nur st der bekannten röte» Original-Packung geliefert, welche für di» Reinheit der Ware garantiert. — «u-führliche Gcbrauch-anweisu-t liegt leb,m Karton bei. Heinrich «ack Aachs., MN s-D»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)