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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.05.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280516010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928051601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928051601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-05
- Tag 1928-05-16
-
Monat
1928-05
-
Jahr
1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.05.1928
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7kr. 230 Seite 4 »Drer-aer Nachrichten Mittwoch. IS. Mai ISA Seitliches und Sächsisches. Aeichslagswahl. Für die ReichSiagswahi am 29. Mai ist die Stadt Dresden einschließlich des Gutobezirks Albertstadt in St« Stimmbezirk« eingeteilt. Dir -Ibstimmungszcit dauert von 8 bi» S Uhr. Dir Ei„,eilung der Stimmbezirke und die AbstimmunaS» raume für die einzelnen Stimmbezirke sind a»S den Be» kauiiimachunaen zu ersehen, die in den einzelnen Stimm bezirken an de» öffentlichen ?lnschlagtaseln angebracht sind. Da zum Teil neue Abstimmnngsstcllen errichtet, auch einzelne Straße» und Strasienteile aus Zweckmäßigkcits« grniiden zu andere» Stimmbezirken geschlagen worden sind empsielilt es sich zur Vermeidung unnützer Wege, das, sich jeder Stimmberechtigte genau überzeugt, in welcher Abstimmungs-stelle er abzustimmen hat. Die Abstimmung erfolg» ausschließlich mit amtlich her» gestellten Stimmzetteln, die am Abstimmungstage im Ab- stiiiiinnngsraliine den Stimmberechtigten ausgchändigt werden. Auf den Stimmzetteln ist neben jeden Kretswahlvorschlag ein Kreis gedruckt. Der Ltiinmber-'ck'tiqte hg« fich mit dem Ltiiiiiiireitel und dem ihm gleichzeitig ansgebändigtcn amt- I'-«'-» ltmschlane in den im '»bstimmniigsranme vorhandenen Nebenraum zu begeben und dort durch ein -s- innerhalb deS vurgedcuckten Kreisel oder durch llnterstrei'k'en oder in sonst elkennbarer A^ise anznqeben, welchem Kreiswablvorschlagc er ^ <inme geben will: das -s- innerhalb des vor- gedrnckten Kreises ist die beste Kennzeichnung. Stimmscheine werden nur bis Freitag, den 18. Mai. bis ' S Uhr ausgestellt, nnd zwar im Lichthose des Neue» Ratbanses für die in Dresden wohnenden Stimm» berechtigten, im Geschäfts-.immer des Gntsbezirks Albertstadt, Königsplatz '>, Eingang 0, Erdg., für die in Albertstadt wohnenden Stimmberechtigten. Evangelische Verbände zur Wahl. Der Bund fiir eine lebendige Volkskirche äußert sich zu der Wahl u. a. wie folgt: Wen sollen wir wählen? Der Nut nach einer evangelischen Partei ist in weiten Teilen Deutschlands laut geworden. Aber noch ist die Zeit dafür allenthalben nicht gekommen. Es bleibt uns vorläufig nur ein Ausweg. Wir prüfen die Kandidatenlisten, ob sich auf ihnen ch r i st l i ch e Persönlichkeiten befinden, denen wir zukranen, daß sie in diesem parlamentarischen Chaos einen Weg als ansrechte Christen finden. Unsere Losung lautet auch diesmal: Jeder evangelische Christ tne seine Pslicht und wähle! Der Evangelische Bund legt eS seinen Mitgliedern dringend anss Gewusen, bei der bevorstehenden Reichstags» wähl unbedingt ihre Wahlpflicht zu erfüllen. Nicht wählen Hecht, nicht erwünschte Parteien tm Wahlkampf stärke,,. Es gilt zu bedenken, das, der kiinstige Reichstag über die tiefsten Lebensfragen des evangelischen Volkes und der evangelischen Kirche in fragen der Erziehung und des Ver» bälinmes lwsschen Staat nnd Kirche zu beraten hat. Für den Evangelischen Bund kommen daher nur solche Parteien ln Frage, deren Kandidaten bet aller Freiheit deS Geistes die Gebundenheit des Gewinens an das Evangelium achten und für die LebcnSfvrdernngen deS Volkes nach den Grundsätzen des Evangeliums und des rcfvrmatorischen Geistes eintreten. Das Dresdner Sparkassenjubiläum. Am 18. Mai vor 180 Fahren ist die Kasse deS Spar, kassenvereins Dresden in städtische Verwaltung übergcgan» gen. Die erste össcntliche Sparkasse in Dresden verdankt ihre Entstehung nenn angesehenen Mitgliedern der hiesigen Kanfmaniischast, die mit landesherrlicher Genehmigung am 3. Februar 1821 eine Sparkasse erössneten als „Vcrhiitungö- nnd SithcrheiiSanstalt gegen die Gefahren der Armut". wie der geistige Urheber der Gründung, AppellationSrat Dr. M e r b a ch, ihre Notwendigkeit in einem ösfentlichen Werbe vortrag darlegte, lieber die Entwicklung der Dresdner Sparkasse bis 3. Fe bruar 1621, der 100. Wiederkehr des Tages der Eröffnung der Sparkasse des vormaligen Dresdner Sparkasienveretns. ist in einer besonder» Gedenkfeier eingehend berichtet worben. Von Abhaltung einer nochmaligen Feier auS Anlaß der Uebcrnahme dieser Sparkasse in städtische Verwaltung ist ab gesehen worden gemäß der Forderung unserer Zeit, nicht Feste zu feiern, sondern feste zu arbeiten! Seit Februar 1921 hat die Sparkasse manche wichtige Ver- änderung erfahren. Am I. April und 1. Juni 1921 sind ihr infolge Vereinigung von 23 Landgemeinden mit der Stadt Dresden elf Sparkassen mit eigenen Annahmestellen zu gewachsen, von denen während und kurz nach der Jnflattons- zeit fünf neben vier Zweigstellen in Alt-Dresden wegen Rückganges der Sparkasscngcschäfte etngczogen werden mußten. Heute vermitteln 13 Zweigstellen den Verkehr mit der Hanptstclle Schulgasse. Die Inflation hatte der Entwicklung der Sparkasse einen schweren Schlag versetzt, indem der Sparsinn durch die allgemeine Verarmung und die lange Zeit bestehende Unmöglichkeit der wertbestän digen Anlage der Spargelder nahezu gänzlich erloschen war. Tie Stabilisierung der Währung hat den Sparsinn und baS Vertrauen zur Städtischen Sparkasse wieder gehoben. Seit Ende 1923 bis Ende April 1928 sind bereits über 87 Millionen Reichsmark in 830 700 Posten eingezahlt und nur rund 3l Mil lionen Reichsmark in 193 800 Posten zurückgesordert worden. Der ständig steigende Einlagcnbestanö ist in wertbeständigen Hypotheken und Wertpapieren angelegt worden und gibt den Einlegern im Zusammenhang mit den zur Erhaltung der Stabilität der Währung getroffenen gesetzlichen Maßnahmen die Sicherheit, daß ihre Ersparnisse nicht wieder verwässert werden. Durch die Answertnngsgesctzgcbung büßt die Spar« kaffe etwa 8N Prozent des GoldmarkwcrteS ihrer Hypotheken nnd rund 87^- Prozent ihrer in Reichs-, Staats- nnd Gcmeindcanlcihcn vor der Jnslation an gelegte,, Gelder ein. Sie bedauert, daß sic dadurch ihren Kunden nur einen geringen Teil der bis zur Inflation anvcrtrauten Spareinlagen -urltck- gewähren kann, setzt aber ihren Siolz darein, den Anfwer- tungsbctrag so hoch wie irgend möglich festzusetzen. Durch Abschlagszahlungen ans d°e Anfwertungsbeträge hat sie bis Ende April 1928 bereits über 3 Millionen Reichsmark in rund 09 000 Posten verausgabt und damit viele» hilfsbedürftigen Spareinlegcrn die wirtschaftliche Not erleichtern helfen. Ebenso hat sic seit 1923 durch Gewährung von 28^ Millionen Golbniarkhttpvthckeii, darunter 21 Millionen für 8329 Woh- nutigsneiibanten, wesentlich zur Milderung der Wohnungsnot beigetragen. Möge die Städtische Sparkasse sich weiter erfolgreich ent- wickeln zum Segen der Bewohner der Stabt Dresden. Dom Bau -es Deutschen Ayglene-Mufeums Eine äußerst Interessante Besichtigung sank am 11. Mai auf dem Neubangelände des Deutschen Hygiene-Museums stall, an der zahlreiche Herren des Mnseumsvorstandes, u. a. Oberbürgermeister Dr. Blüher, teilnahmen. Die Führung lag in den Händen von Pros. Dr. K r e i s und Regierungsbau. metster Mälzer, die beide gemeinsam in umfassender Weise da- bisher Geschaffene erläuterten. Schon der erste Eindruck Zur Geschichte unserer Iahresschau. «oa Heinrich Zerkanle». Zum siebenten Male eröffnet heute die Jab re »schau Deutscher Arbeit Dresden ihre alljährlich statt- findenden Ausstellungen, die diesmal auS Anlab der I a h r - hundertseter der Technischen Hochschule den Titel trägt „D te T e ch n t sche S ta dt". Verfolgt man rück» schauend die Entwicklung dieses einzigartigen AuSsteUungs- Unternehmens Deutschlands, so muß man dem recht geben, was etumal der gcschästsführende Direktor der Iahresschau Earlwalter Straßhausen zusammensassend und tressend sagte: Diese Dresdner Iahresschau «st das Schaufenster der deutschen Industrie." Tatsächlich hat sich tm Laufe der sieben Jahre eine so mannigfache Tra- üttion ergeben, eine solche Vielgestaltigkeit aus allen Gebieten deutschen GcwerbesleißeS und deutscher Industrie, daß diese JahreSschauen, tu ihrer Gesamtheit gesehen, wie eine grobe Revue aller neuesten Errungenschaften deutschen FletbeS vor- betztehen. Nach dem Kriege, als «S galt, deutsche Arbeit und Quali- tätSleistung wieder zu ihrem alten guten Rus zu bringen, tauchte eine neue grokzügtge Idee auf, tu dem Städtische» Ausstellunaüpalast tn einem Zeitraum von zunächst zehn Jahren alles an spezifisch deutscher Arbeit, was Anspruch aus vorbildliche LeistungSsähtgkett erheben darf, in Svnderaus stellungen vorzusühren. ES wurde die GcburtSstunde der .ZahreSschauDcutscherArbeitDrcsden". Stein, Fahre l»22 ihre Pforten öffnete zu ihrer ersten Ausstellung „Porzellan. Keramik. G l a S". Schon hier zeigte sich der bemerkenswerte Unterschied gegenüber anderen A»S tcllungen durch die bewußt erstrebte und betonte wissen- chastltche Durch «tesung des gezeigten AuSstellungs- gebieteS. Man sah keineswegs nur totes Material oder leb lose Statistik, vielmehr stand die praktische Vorführung von Anbeginn tm Mittelpunkt. So sah man bet dieser ersten Aus stellung den Betrieb eine» PorzellanbrennofcnS und^ war vährend der zweiten zu Gast in einer crzgebirgischcn Spiel- ivarcnfabrik. Bet der dritten Ausstellung brachten die Textil- Maschinen ein lebendiges Bild des WcrkstattbetriebeS. während bei der vierten eine Sondergruppe von 18 Siedlungshäusern die verschiedensten Bauarten praktisch vorführen konnten. So wies die wissenschaftliche Abteilung der großen Gartenbau ausstellung die natürlichen Grundlagen des Kartenbaue» aus und brachte vor allem erstmalig tn Deutschland die neuen VererbungSaesetze an lebenden Stammbäumen zur An schauung. Mit bemerkenswertem Geschick verstand «S die Leitung der Iahresschau, auch bet der darauffolgenden Aus stellung das Interesse des großen Publikums wachzuhalten durch die instruktive Darstellung der Paptererzeugung und -Verarbeitung. Und auch diele neue Ausstellung stellt ein be stimmtes aktuelles Problem tn den Mittelpunkt, nämlich: das erste Kugel Haus der Welt. Man kann also mit Recht schon von einem Jahre»- schaugedanken sprechen, und die mehr als verdienstvolle Anerkennung in der gesamten Presse des Reiches und darüber hinaus tm Ausland haben bereits eine Iahresschau- traditton geschasscn. Die sächsische StaatSregieruna hat denn auch in Würdigung der hohen Ziele, die die Dresd ner Iahresschau verfolgt, deren Bestrebungen von Anfang an ideell und finanziell gefördert, erblickt sie doch in der Jahres- schau selbst ein wertvolles Mittel zum stetigen Wiederaufbau unseres Vaterlandes. Führende Fachleute bestätigten schon dieser ersten Aus stellung 1922 eine belebende Wirkung, vor allem auch nach der geschmacklichen Richtung hin. einen Erfolg, den erst recht die zweite Iahresschau 1923 .-Spiel und Sport" zu ver- zeichnen hatte. Zahlreiche sportliche Veranstaltungen auf dem benachbarten Stadion führten gleichsam praktisch die Ziele dieser Ausstellung Tausenden und aber Tausenden vor Augen. Obwohl sic mitten tn baS JnflattonSsahr fiel, das mit seinen ncroeuzerrüttendcn Zufälligkeiten alle Dispositionen über den Hausen zu werfen drohte, war ihr am Ende ein voller Steg beschieden und mehr noch war der Iahresschau. gcdanke tn -er deutschen Industrie befestigt. Das wirkte sich bereits tn der 1924 abgehaltenen „T e x t t l a u S st c l l u n g" greifbar aus. Eine Reihe von großen Erweiterungsbauten und neuen Hallen war hierzu bereits notwendig geworden In etwa 1400 Quadratmeter großen Hallen hatten führende Textilmaschinenfabrtken einen Zwirnerei-, Spinnerei- und Deberetbctrieb mit den neuesten technischen Errungenschaften eingerichtet. Zur Lösung einer der brennendsten Gegenwartsfragen glaubte nun die FahreSschau mit ihrer vierten Ausstellung „Wohnung und Siedlung" tn besonderem Maße bei steuern zu können. Dem Besucher war Gelegenheit geboten, sich über die neuesten Methoden der gesamten Bautechnik zu orientieren. Er fand zahlreiche praktische Beispiele, die ihm dann später beim eigenen Bau zugute kommen sollten Daß dem W-ohnungstnnern ein breiter Raum gewährt war. ver steht sich von selbst. Auch hier handelte e» sich nicht um «in, Anhäufung einzelner AusstellungSgegenstä«de. wie sie dir Messen zu zeige» gewohnt sind, jede» einzelne Stück war vlel. mehr tm Nahmen dessen geschaut, wo e» am zweckmäßigsten und praktischsten verwendet wird. Die fünfte Iahresschau 1928 „Gartenbau««» sirl. l u n g" berechtigte bei ihrem Umfang von rund 820M Quadratmeter zu dem Urteil, daß eS sich hierbei tatsächlich um den größten modernen Blumengarten der Welt gehandcü hat. Allein sechs große Svnderschaue» wechselten tm Lause dieser Ausstellung miteinander ab. Alle Anlagen und Nul. turen waren so vorbereitet, daß der Beschauer da» ganze Werden und Vergehen in allen Etnzelstadten mit erlebe» konnte. Deutsche Gartenkunst, Architektur und Plastik klänge» hier zu einer großen Einheit zusammen. Die mit dieser AuS. stcllung verbundene „Internationale Kunstauöstei. l u n g" nahm die Tradition der Dresdner internationalen Kunstausstellungen wieder auf, die seit dem Jahre 1912 aus. gesetzt baten. Nach dem großen Erfolg gerade der JubiläumS-Garten- bauauostelluiig, die im Sommer I92g rund drei Millionen Besucher nach Dresden führte, bedeutete eS eine organisato rische Tat erste» Ranges, mit einem verhältnismäßig und scheinbar so trockene» Thema wie „D a S Papier" einen nicht nur gleich großen, tn ideeller Hinsicht gewiß noch durch- schlagenderen Erfolg zu erzielen. Der Bergnügungspar! wurde in einem anschließenden Teil des Großen GartenS untergebracht, um das eigentliche AuSstellungSgelände völlig frei zu bekommen für neue Ausstellungshallen. In 84 Hallen traten 1500 Aussteller aus. von denen rund 80 Prozent aus dem Reiche stammteen. Bet einem Flächeninhalt von 124 W Quadratmeter galt es. das Vierfache von dem zu besetzen was vor fünf Jahre» bei der Ausstellung „Porzellan, Kera- unk. Glas" geboten wurde. Wirklich der eindrucksvollsten? In stetig »euer Auswärtsentwicklnng geht diese Dresdner Fahresschau ihren Weg. Als Auftakt zur Jahrhundertfeier der Technischen Hochschule erfolgt heute die Eröffnung der „Technischen Stadt". Alle Mittel der Technik, die dem Stadtbewohner des 20. Jahrhunderts zur Verfügung stehen, um Zeit. Geistes- und Körperkrast und um Geld zu sparen, will diese Ausstellung zeigen. Dort, wo die Menschen im Raum eng beieinander leben, wo die beruflichen und geschält- ltchen Beziehungen am lebhaftesten sind, wo der Verkehr sich In ständig wachsendem Maße abrollt, wo die Zeit, die wir in unserem Heim verbringen, auf wenige Stunden am Tage be- messe» ist. wo eS gilt, sich vor gesundheitlichen Schäden, einer Begleiterscheinung des moderne» Großstadtlebens, zu Wen. »vo mir uns gegen UnglückSfälle sebweder Art wappnen müssen, dort müssen wir mit allen Mitteln und Neuerungen der Technik vertraut sein. I» diesem Sinne zu unterrichten, zu fördern und zu warnen, also die Technik alS Helfer des Menschen darzustellen, ist die Aufgabe der Iahresschau M8 „Die Technische Stadt". Von den neuesten Plänen der Iahresschau zum Schluß noch ein kurzes Wort. Auf Anregung von Direktor Straßhausen findet als achte Ausstellung ISAi „Reisen und Wandern" statt, die den Zweck verfolgt, einen eindrucksvollen NachwetS zu erbringen, daß innerhalb der Grenzen Deutschlands mannigfache Möglichkeiten für Vergnügungsreisen, zum Aufenthalt und zur Wieder. Herstellung der Gesundheit vorhanden sind. Die Ausstellung will weiterhin den Deutsche» veranlassen, mehr tn seiner Heimat zu reisen und will dem Ausländer zeigen, waS Deutschland an Sehenswürdigkeiten bietet, um ihn anzuregen, seine» Aufenthaltsort zu ihren Besuch ausgiebig zu be nutzen. Die tn der ganzen Welt anerkannte und führende Stellung der Fahresschau Deutscher Arbeit Dresden, die sse im AuS- stelluiigöwcsen allgemein einnimmt, hat auch die Veranlassung gegeben, baß unter Führung des Deutschen Hygiene-Museums im Fahre 1930 eine Hygiene.Ausstellung stattsindei, die. anknüpfcnd an die Tradition der Internationalen Hyglencaiiöstessung lOll, dem Werk des genialen LIngncr, daS Gebiet der Hygiene und der Leibesübungen zum Gegenstand einer umfassenden Ausstellung machen will. Man sicht also: Aufstcigcnbe Entwicklung von 1922 bis 1928. gewaltige Pläne für die folgenden Fahre. Rund zehn Millionen Besucher haben bisher die Ausstellungen der Fahresschau gesehen, die Presse der ganzen Welt hat sich mit ihr beschäftigt. Für daS Fremdenoublikum Dresdens ins besondere ist diese Iahresschau nicht mehr sortzudenken. Die deutsche Wirtschaft aber erblickt in ihr von scher die Per- Mittlerin für den Export in das Ausland und die unentwegte Künderin deutschen Fleißes und deutscher Qualitätsarbeit. über das im letzten Halblahr Entstandene war eine volle An erkennung sür Architekt. Bauleitung und alle am Bau be teiligten Firmen und Arbeiter. Die Führung begann von einem alles beherrschenden Blickpunkt aus. nahm ihren Weg über Gerüste, Treppen und Stollen bis tn die tiefen Keller und Leitungsgänge, um schließ lich tn den weiten Räumen der Kopsbauten zu endigen. Ueberall hatte man Gelegenheit, das gewaltige Ausmaß dieses großen Gebäudekomplereö tn sich anszunehmen. Die Weit räumigkeit und Vielgestaltigkeit machen den Bau zu einer komplizierten Anlage, zumal die zahlreichen eingeschalteten, verklammerten und gestützten Säulen und Steifen diesen Ein druck noch verstärkten. Man sah in die Seele dieses sein durchdachten Organismus und wurde mit vielen Dingen ver traut gemacht, die alle dazu dienen sollen, die Nationalisierung der Arbeitsweise, die Schnelligkeit des Bausortschrtttes und die Idee zu fördern. — Die Dlensträume deS ObervcrsicherungSamtS — ein schließlich des besonderen OberversicherungSamtS sür den Be zirk der Reichsbahndirektion Dresden —nnd des Versorgung-- gerichts Dresden befinden sich vom 18. Mai 1928 ab tm Kur- länder-PalaiS, Dresden -A., Zeughaus st raße 2. Fernsprechverbindung ist von diesem Tage ab nur noch unter Nr. 17617, 18204 und 22981 zu erreichen. Während der Ein richtung daselbst tn der Zeit vom 18. bis 19. Mai 1928 bleibt der össentliche Dicnstverkehr auf dringende Fälle beschränkt. Dir Abteilungen für Unfall», Invaliden- und Angestelltenver» Ncherung sowie das besondere Oberversicherungsamt sür den Bezirk der Mclchsbabndirektion Dresden befinden sich bis zu ihrer In nächster Zeit ersvlgenben Verlegung in baS Knr- länder-PalaiS, noch in DreSdrn-N.. Kcisernenstraße 20, 1. Der Fernsprechanscbiuß Nr. 80818 bleibt bis aus weiteres bestehen. — Central-Theater. Rudolf Fleck, der bekannte sächsische Typen- öarsteller, Ist von der Direktion der Wiener Revue „Dien Ivielt aus" zu einem kurzen Gastspiel verpslichtet worden und tritt allabendlich tm Rahmen der Wiener Revue tn einigen Sketschen au-fl Der Raubmvrdversuch in Dresden-Löbtau. Aus der Suche nach dem Täter. Der vor einigen Tagen in der Tagespreise gemeldete Raubmordversuch an der GeschästSinhaberin Gemeiner ist nach wie vor Gegenstand der eifrigsten Nachforschungen durch die Kriminalpolizei. Obwohl diese vo» seiten dcö Publikums !» dankenswerter Weis« durch Mitteilungen unterstützt worben sind, ist es bisher trotz aller Bemühungen nicht gelungen, dem Täter auf die Spur zu kommen. Neuerdings ist dem Kriminal amt bekannt geworden, daß einige Tage vor der ruchlosen Ta! in mehreren Geschäften ans der Pennricher und KesselSdorser Straße sowie am Nostiz-Wallwitz-Platz ein unbekannter Be trüger ausgetreten ist, der sich Arnold genannt hat. Er gab meist vor, er wohne im gegenüberliegenden Häuserblock bet seinen Eltern und habe von seiner Mutter den Auftrag er halten. nach der Stadt zu fahren, um etwas einzukaufen. Da er kein Geld habe, und ans die Rückkehr seiner Mutter nicht warte» könne, bat er um leihweise Hergabe kleiner Geld beträge. Sehr verdächtig erscheint es. daß er in einem Falle, wo die GeschästSinhaberin allein im Laden anwesend nmr, nach ungefähr einer halben Stunde wieder erschien. Diesmal öffnete er nur die Ladentttr, schwang sich dann auf sein Fahrrad und fuhr eiligst davon. An der Kleidung des Flüchtenden will die betreffende Geichästssrau den Betrüger wicdcrerkannt haben, der kurz zuvor von ihr 2 Mark geliehen haben wollte. Das ganze ausfällige Nerhaltcn des Burschen und die von de« Geschädigten abgegebenen Pcrsvneilbeschrcibungcn lassen den Schluß zu. daß man cS wahrscheinlich mit dem Täter zu tu« hat, der dann einige Tage daraus den Raubmordoersnch an der Gemeiner verübte. Als besonderes Merkmal an dem Täter Ist dessen volles, frisches Gesicht zu bezeichnen, das den Ge schädigten und auch der Frau Gemeiner besonders ausgefallen ist. Fm übrigen wird er beschrieben: Vermutlich Kaufmann, 20 bis 28 Jahre alt, l.88 Meter groß, schlanke Gestalt, aufrechter Gang, dunkelblonde Haare. bartloS, hiesigen Dialekt, bekleidet mit vlaiicr Sportmütze, dunkelbraunem karrierten Jackett- anzng auf Taille gearbeitet. Er trug eine Aktentasche bei sich, deren Farbe nicht angegeben werden kann. Seine Kleedung war tn bester Ordnung. DaS Befinden der schwerverletzten Frau Gemeiner Hai sich erfreulicherweise soweit gebessert, daß sie bald genesen sein wird. Damit der Verbrecher bald festgenommcn werben kann, wird um wettere Unterstützung durch daS Publikum gebeten. Alle zur Ermittelung deS Täters dienliche Angaben nimmt die Kriminalpolizei, Zimmer 149. sowie lebe Polizeiwache entgegen. Airs die auSgelobte Beiobnuna wird nochmals verwiesen.
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