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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.09.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260930014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926093001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926093001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-30
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.09.1926
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Nr. 45S Seite 4 »Dresdner Nachrichten Donnerstag. S0. September 1S2V Oertliches und ELchsiseßes. Der Verbaut der staatlichen elektrische» Strahendahnen. Der Haushalt«, nSschuh 8 beriet über die Vor lage 240, de» verkauf der staatlichen elektrischen Straßen bahnen an die Dresdner Uebcrland-VerkehrSgesellschast betr. Die Vorlage fand im Ausschuß ein st immigeAn nähme. Dabei wurde der Wunsch der Stadtgemeinde von Radebeul in der zu bildenden Gesellschaft entsprechend ihrem großen Inter esse, beim Betrieb der Lößnitzbahn vertreten zu werden, ein- gehend beraten. Die Regierung will diesen Wunsch weiter- versolgen. Line Eingabe wegen Schaffung einer Verkehrs- Verbindung zwischen Niederwartha — Wtldberg — C o n st a v p e l — S ch a r s e n b e r g und Meißen ist der Regierung mit Rücksicht aus zurzeit noch schwebende Ver handlungen alS Material überwiesen worden, ebenso noch einige weitere Eingaben. Der kvinmunlstische Antrag da gegen, die Regierung zu ersuchen, bei dem Elektrizitätswerk Lungwitz dahin zu wirken, daß t. eine Festsetzung der Strom- lieserzeiten »nlerbleibt. 2. die Preise sitr Kraftstrvm für die Kleulbauernschast ermäßigt werden, wurde abgelehnt. Nochmals der Fall Asmus. Der Prüfungsausschuß des Landtages beschäftigte sich an, Mittwoch ». a. mit einer Eingabe des Republika nischen R i ch t e r b u n d e S gegen den Oberstaats- anwalt Dr. Weber in Freiberg, dem vorgeworsen wird, daß er in seinem Pladoner im Prozeß AsmuS den Ausdruck „Kreatur cieignerS" in einem Zusammenhang gebraucht habe, der erkennen ließ, daß er damit auch die anderen unter dem Ministerium Zeigncr ernannten Veamten habe treffen wollen. Der Republikanische Richterbund fordert in seiner Eingabe: 1. diejenigen Maßnahmen zu treffen, die geeignet sind, den von Herr» Dr. Weber in seinem Plädoner beleidig ten Personen in ausreichendem Maße Genugtuung zu schaisen, 2. besonders in politischen und ähnlichen Prozessen nur solche Beamte mit der Führung der Anklage zu beauf tragen, die geeignet erscheinen, ihre Obliegenheiten mit takt voller Sachlichkeit wahrzunehmen. — Der Regier ungs- Vertreter wiederholte die in dieser Angelegenheit schon tm Landtage abgegebene Erklärung des Fustizministers dahin gehend, daß, falls die behauptete Aeußerung Dr. Webers be wiesen werden könne, sie nicht zu billigen sei. Darüber hinaus aber betonte der Regierungsvertreter, daß sestgestellt sei, daß Oberstaatsanwalt Tr. Weber mit dem beanstandeten Ausdruck keineSiallS alle unter Zeigner ernannte Richter und LiaatSanwälte als „Kreaturen ZeigncrS" habe hlnstellen wollen, Oberstaatsanwalt Weber habe bekanntlich am zweiten Tage der Verhandlung bereits eine dahingehende Erklärung abgegeben. Durch diese Feststellung sei für die Regierung die Angelegenheit erledigt und die Eingabe des Republikanischen NichterbundeS gegenstandslos geworden. Die LinkSsoztalisten wollten sich mit dieser Erklärung des Regierungsvertreters nicht zuirieden geben und den Fall ASmus noch einmal auf- rvllen. Da aber die LinkSsvzialisten und Kommunisten nicht vollzählig im '"iß vertrete» waren und die Vertreter der A, S. P t den Bürgerlichen zusammen die Erklärung er Regierung gls genügend und damit die Eingabe als erledigt gnsghcn, gelang den Links- sozialisten ihre Absicht nicht, so daß nun endlich auch für den sächlichen Landtag der Fall Asmus alS erledigt angesehen werde» kann. Vandeswahllisle der Deusschnaiionalen. Wie wir erfahren, wird die Deutschnationale Volkspartei für die kommende Landtagswahl keine Einzellisten für die drei Wahlkreise ausstellen, sondern die Kan didaten in einer L a n d e S l i st e vereinigen. Diese weist als Spitzenkandidaten in der Hanvtsacbe die bisherigen Abgeord neten aus. mi« Ausnahme deö aus der Partei ausgetretenen Abc,, -silier. Die Spitze bildet der Fraktivusvorsitzende Kom merzienrat Hofman n. Die neuen Verkehrszeichen beachten! Das Presseamt des Polizeipräsidiums schreibt unS: Es Hai sich gezeigt, daß ein Teil der Bevölkerung, sa selbst Führer von Kraftfahrzeugen. mit den Verkehrszeichen, die die an den Straßenkreuzungen ausgestellten Verkehrs Posten geben, immer »och nicht vertraut ist. ES erscheint deshalb ge boten, die Verkehrszeichen nochmals zu erläutern. Es bedeutet: 1j Winken in der Fahrtrichtung: Freie Faihrt in der durch das Winken bezeichncten Richtung! 2j Hochheben eines Armes: Achtung, halten, und »war sür alle Richtungcnl Sämtliche Fahrzeuge haben vor der Baufluchtlinie der Kreuzung — gegebenenfalls vor der ersten weißen Schutz linie — zu halten. Soweit sie sich auf der Kreuzung befinden, haben sie diese unverzüglich frei zu machen. Fußgänger haben die Fahrbahn sofort zu verlassen und dürfen sie nicht mehr betreten. Ss Seitliches AuSKrecke» etne» oder tetöer Arme: Halt für» die von vorwärt» oder rückwärts sich nähernden Fahrzeug«! Sämtliche Fahrzeug«, für dl« die Fahrtrichtung gesperrt ist. haben vor -er Baufluchtlinie der Kreuzung — gegebenen, fall» vor der ersten weißen Schützt irrte — zu halten und dürfen erst weiterfaHren. sobald der Posten ihre Fahrtrichtung frei- gibt. Fußgänger dürfen die Fahrbahn tu der gesperrten Richtung nicht betreten. Fm Fnteress« der allgemeinem Verkehrssicherheit, vor allen Dingen aber auch lm Interesse jedes einzelnen Straßen- Passanten, ergeht nochmals dt« dringend« Mite. sich den Sinn der Verkehrszeichen anzueignen und sie genau zu beachten» — Stadtobermebtztnalrat Pros. Dr Werther. der leitende Arzt der Abteilung für Haut». Geschlechts- und Blasenkrank» ketten am StadtkrankrnhauS DreSden-Frtedrichstadt. feiert am I. Oktober sein Mtährtges AmtSiubiläum. Pros. Wertker. ein geborener Dresdner, übernahm die Abtetluna ISül als Nachfolger von Geheimrat Martini. Fm Laufe von 25 Fahren schuf er aus bescheidensten Anfängen heran» eine mit allen modernen Einrichtungen ausgestattete Klinik, in der viele Tausende von Menschen ihre Gesundheit wtedrrgesunden haben. Große Verdienste Kat Prof. Wertker auf dem Gebiete der Bekämpfung der Geschlechtskrankketten. Mit besonderer Liebe nakm er fick stets der Lupuskranken an. unter denen viele, zum Teil körperlich stark entstellte Menschen durch seine Hilfe gekeilt wurden. AlS Arzt und Mensch genießt Pros Wertker daS größte Anseken. — Rückkehr Dresdner Sinder. Die tm Sächsischen Ktnder- ketm Wiek auf Rügen untergebrachten Dresdner Kinder kommen am 1. Oktober, früh 5.40 Nbr. auf dem Dresdner Hauvtbaknhose an. Die Angehörigen der Kinder werden er sucht. diese zur genannten Zeit ans dem Hauvtbalmkof abzu- holen. — Schiedsspruch sür das sächsische Naugewerbe. Fllr bas sächsische Baugewerbe sanbcn am Montag Verhandlungen tm Neichsarbettsmiiiisterium statt, da bekanntlich die bezirklichen Verhandlungen gescheitert waren. DaS zentrale Schieds gericht kam zur Ablehnung sämtlicher Anträge. Danach bleiben die Lohne in der bisherigen Höhe sür die gesamten Ortsklassen und Berufe bestehen. — Die Allgemeine Ortskranken lasse zu Dresden erläßt tm heutigen BekanntmachungStcil etne Au fsorö erring an die Ar- beitgeber, die Nachweise über ihre krankenversicherung-pflich tigen Arbeitnehmer einzureichen und gleichzeitig die fälligen Beiträge zur Krankenversicherung und Erwerbslosenfitrsorge zu bezahlen. — Das VolkSbad konisenstraße 18 lDreSden-Neustadt) bleibt wegen dringlicher Reparatur- und VorrichtungSarbetten vom 1. bis mit 10. Oktober geschlossen. —* Zum Einbruch in der Biktoriastraßc. Zu dem bereits gemeldeten Dcckcnctiibruch tu ein Pclzgcschäst in der Viktoria- straße ist noch folgendes mitzutetlen: Von den Tätern wurden am Tatort ein Paar grauwollcne und ein Paar schwarz wollene Strümpfe, letztere R. S. gezeichnet und stark mit blauer Wolle gestopft, sowie ein alter Regenschirm zurückge- lasten. Diese Gegenstände, die von den Einbrechern bei ihrer Arbeit benutzt wurden, sind in einem Schaukasten deS Residenz-KauskauseS. Prager Straße, zur Ansicht ausgestellt. Wer Uber die Eigentümer sachdienliche Angaben machen kann, wird nach der Kriminalpolizei, Schteßgasse 7, Zimmer 8, ge beten. — Verhafteter viscnbahnattentäter. Der beschleunigte Personenzug von Dresden, der um V,l1 Uhr in Zwickau ein- trifst, wurde am Dienstag abend in der Nähe von Mosel mit Steinen beworfen, wobei mehrere Fensterscheiben eines am Ende des Zuges fahrenden V-Zugwagens 8. Klasse zertrümmert wurden, jedoch niemand Verletzungen erlitt. Der Zwickauer Polizei gelang es bereits am Mittwochmorgen, den Täter sestzunehmcn, der ein erst am Montag auS der Strafanstalt Ronneburg entlassener SOjähriger Mann auS Meerane ist. — GeschästSjubiiäen «« 1. Oktober. Dt« weltbekannte Kron leuchterfabrik ö. R. R i ch t e r. G. in. b. 0., hier. Amallenstraße l7/lv, begeht da» Iubl.Lum ihre» sojährigen Bestehens. Au» bescheidenen Anfängen bat sich die Firma bi» zur jetzigen Höhe herausgearbeitet. Da» Unternehmen wurde vom Senior der Familie, Franz Richter, gegründet und nach dessen Tode von den Familienmitgliedern weitergesührt. Die Jubilarin hat sich bklonder» bei Ertra-Anserti- gungen nach künstlerischen Entwürfen, wozu sie namhaft« Archi tekten und Innenraum-KUnstlcr gewann, einen großen Namen ge macht und dadurch sür hervorragende Bauten Aufträge bekommen. Au» Anlaß des Jubiläum» veranstaltet die Firma eine besondere Ausstellung moderner Beleuchtungskörper, wozu Interessenten hös- lichst eingeladen sind. — Der Inhaber der in bestem Ruse stehende» Original Wiener Wasfel-Fabrik. H. Bolkmann, W. Hro» m a d k a's Eidam, DreSdrn-Plauen, Kattzer Straße S2/84/MI, Richard Wiedner senior. Kaiser!, und König!. Hos- und Sammerlleferant, begeht sein SKiährlgeS Inhaber-Jubiläum. Be kannte Spezialitäten der Firma sind außer Original Wiener Wafseln. Hohlhtppen, Backoblatcn, Deßert- und Konditoreiwaren usw. Dem- nächst kann Herr Wiedner, der auch als Sachverständiger beim Amt», und Landgericht seit Jahren tätig ist, da» VOiährige Bestand«. Iubiläum seiner Fabrik seiern. die sich zu einer führenden Firma der LuxuS-NahrungSmittelbranche entwickelt hat. — Der Ver- iag»d»chbä«bt«r Uhiaodkraß« -e»«ht »» 1. Oktober da» KstSirtß» JudilSu« »re ««.». Oktober U»> n,u ib« gegründete» verlnittuchhnudlun« ««ewig - Hvftnrr. »eren allrtutge, gntaber er «ei, »SlSIft. — UuSzeich«»«,. gm Austrngr brr Hanbelttkammer wurde da» tragbar» Kirenzeichen be» tn »er hiesigen Abler-Apotbeke iInhaber ». Stilterl seit >1 Jahren beschäitigte» Frau Anna Hirsch durch Kaufmann Albert Knüpfe! überreicht. — Et« seltrue» gubiläu« feiert am 1. Oktober bt« Kunstmalerl» Frl. Helene Schmidt. Au diese» Log« bat sie vor üü Jahren zum ersten Male bi« »emälbegalerie t« Zwinger betrete«, um »eren Schätz« zu kopieren. In selten körperlich und geistiger Friich« ist di« Künstlerin a«ch heute noch tn diesem Beruf« unentwegt tätig. — rtzeologisch« Letrkouser«»». Grössuung heut«. Donnerstag, abend» 7 Uhr, durch Besp « r im Großen Gemelndrsaal« der Kreuz- kirche «Au der Sreuzkirche 7. Srdg.s. Musikalisch» Leitung: Kantor Schmidt sErlöserklrches, Anspraeh«: Konsistorlalra« Walter iIohannr«. kirche«. Leitung: Pfarrer Schnieder iSrlüsevklrchei. Um 8 Uhr rbrndort Bo »trag von Pfarrer Dr. iur. Leonharb: Da» Btdel» lesen al» Mistel lutherischer Volkserziehung. Eintritt »um Vor trag frei. —* Alter»hei»i«salse« t« Parkthrater. wie «n» ble Leiterin de» gabrr»llh»u-Varktheat«rr, Aenne Schönstedt, mitzutetlen bittet, wurde die wobltätlgkeitSvorstellung am SS. September au» dem Reinertrag der Modeschaiien. den die Firma Gebrüder Al»der, zur Verfügung gestellt hatte, bestritten. Auch die Pfannkuchen wurden von der Firma Alsberg überreicht. Im Dorüberqehen. Fn de» Ster««« steht eS geschrieben. Die Spekulation auf die — Harmlosigkeit der Menschen ist noch immer daS beste Geschäft. Auch Im „Hellen" Dresden. Ich habe kürzlich eine sehr hübsche Geschichte gehört von spiritistischen Säancen, die auch von Persönlichkeiten reges- mäßig besucht werden, dt« sich sonst sehr dagegen verwahren würden, al- — harmlos angesehen zu werden. Die Sache spielt sich, — nach meinem Gewährsmann, der selbst eine solche Sitzung besucht hat —. fvlgcudermaßen ah jim verdunkelten Zimmer, bitte»: Der Manager der Sach« setzt sich an da» alterSschwcre Klavier und entlockt seinen verrosteten Satten schaurig-schön« Weisen. sMan weiß, daß so ein altes Klavier den verhärtetsten Sünder bußfertig machen kann» DaS stellt die nötige ..Stimmung" her. Das Medium erscheint: etne nicht mehr junge, dafür aber sehr fettleibige Dame. Was ihr sonst ein« fehlt, ersetzt sie durch VildungSmangel. Sobald der letzte Seufzer deS Klaviers erstorben ist. fällt sie in „Trance". iEine fettleibige Dame tn Trance gewährt einen besonders feierlichen Anblick.) In diesem übersinnlichen Zustande gibt sie die verblüffendsten und unzusammenhängendsten Aeuße- rungen von sich. Manchmal murmelt sie nur. dann schreit sie plötzlich auf. alS habe ihr jemand heimtückisch etne finger lange Nadel ln'S Sitzfleisch gestoben. Ich habe mal tn einer Schmiere die Jungfrau von Orleans spielen sehen, wobei sich die Heldin ähnlich betrug. ES wird mir unvergeßlich bleiben. Nachdem das Medium einige Minuten in mehr oder weniger heftiger Weise mit den „höheren Intelligenzen" kon feriert und sich zu ihrem Dolmetsch gemacht hat, sviclt der Macher am Klavier sein zweite- Stück: die Fettleibige erwacht wie aus bangen, schweren Träumen, und die Sdance ist z« Ende. DaS Geschäft soll ausgezeichnet gehen. Denn, wie der Leser sich wohl schon gedacht hat. werden den Teilnehmern der Sitzung die geheimnisvollen Schauer der übersinnlichen Welt nicht gratis und franko ins Gebein gejagt. Der Zutritt muß gut bezahlt werben, und zwar im voran». ES war vorauSzusehen. daß bte Konsunkttrr in geheimnIS- vollen Dingen auch von der Konkurrenz ausgenutzt werde» würbe. Augenblicklich reisen geschäftstüchtig« iunge Damen, wahrscheinlich im Aufträge eines noch geschäftstüchtigeren Unternehmers, in Horoskopen. Sie sprechen freundlich und böslich an den Türen vor s,Hch komme vom Astrologischen Verein") und bieten für den Spottpreis von 50 Pfennig Horoskope an. Hat man die halbe Mark erlegt, so haben die Sterne di« Freundlichkeit, mit der Gründlichkeit eines ge wissenhaften Detektiv-Fnstituts dein vergangene», gegen wärtiges und zukünftige» Schicksal zu offenbaren. Angabe des Geburtsdatum» genügt. Natürlich erhält man da» Horoskpo nicht gleich ldaS sähe nicht gut au»!), sondern erst tn einigen Tage». Da» ist direkt unlauterer Wettbewerb, denn früher kostet« ein anständige» Horoskop wenigstens 0 bis 8 Mark. Anscheinend muß es hier die Masse bringen. Hin und wieder wirb einmal eine Zigeunerin oder eint Wahrsagerin bestraft, weil sie «S verstanden hat. allzu — Harm- losen etne Menge Geld aus der Tasche zu ziehen. Fch find« das höchst unrecht. Nicht die Wahrsagerinnen sollte man be strafen. sondern die Hercingefallenen. 8. L. Der Slaittauflage vorliegender Nummer lieql „Renners Modeblatl". vie Sauszeituna -es Modehauses Renner. AUmarkk, bet. § i Kunst und Wissen'»«». f- Dresdner Tkeatcr-Spielplan für heute. Overnha uS: „Margarete" <7). Schauspielhaus: Volksvorstellung. Albcrt-Theater: „Ter Igel" s^8). Residenz- Theater: „Die lustige Witwe" »/28s. Die K 0 mddte : „Amerikanerinnen" <^>8). Eentral-Theater: „In der FoknnniSnacht" Z/pR- s Veranstaltung. Heute: Abend» M Nhr Iin Gewerbehau» Konzert der VUndcnhilfe aus Anlaß des 25Iährigen Bestehen» de» Vereins der Blinden und des Blindenheim» zu Dresden unter Leitung und gütiger Mitwirkung von Generalmusikdirektor Fritz Busch. Weitere Mitwirkende: Anne Roielle, Elisa Stünzner. Jr»ar Andrälen. Iaro Tworskn, Dr. Waldemar Staegemann. sämtlich von der Staatsoper, und Profejjor Georg Wille. Karten bei F. Rie», Eeestr. 21. Bock, Neinieke und an der Abendkasse. t Sonder-Führungen in der Internationale» KnnsianSsielluug. Freitag, den I. Oktober, nachmittags 4 Uhr, erste Führung von Dr. Schürer iPragl durch die Abteilung -er modernen französischen Kunst. Mittwoch, den S. Oktober, wirb Dr. Holzhausen über neue deutsche Kunst sprechen. — Karten zum Preise von KO Pf. im Sekretariat der Kunstausstellung. d Plan einer Künstlerkolonle. DaS Präsidium der BüHnen- gcnvsscnschaft hat Schritte zur Vorbereitung tziner Sied lung für Schriftsteller, Schauspieler, Bild hauer und K 0 m p 0 n t st e n im Berliner Westen getan und hofft. daß cs schon in nächster Zeit den gewagten Anfbauplan der Künstlerkolonie vorlegcn kann. Das Präsidium der Biilinengcnosscnichaft ist mit dem Schmtzverband deutscher Schriftsteller, dem Verbände deutscher BnhneiEchriftsteller und Bülmciikviiivv»istcn dahin übercin-gekommen, gemeinsam mit diesen beiden Organisationen eine gemeinnützige Ge sellschaft zu gründen, in deren Händen Verwaltung und Geschäftsführung der Kolonie »egen sollen und in der auch die städtischen Behörden vertreten sein sollen. Betresfs der finan ziellen Sicherung des Projektes wir>d mitgeteilt, daß durch Verein und in Zusammenarbeit mit der Stadt Berlin und einer großen Bcrsichernngsgcsellschaft die erforderlichen Bau- geldcr so gut wie sich er ge stellt sind. s H"ch'ch„lkonsercnz und Denische Studentenschaft. Fn diese» Tagen treten in Et'cnach die Hochschulverwaltungen der deutschen Länder zu einer gemeinsamen Konferenz zu sammen. um nach dem Bciiviel »ergangener Fahre über eine Reihe wichtiger Fragen zu beraten. Diese Konferenz wird von der Studentenschaft mit besonderer Aufmerksamkeit ver folgt. da die hochschnlpolitischcn Ereignisse der letzten Semester tn Baden und in Preußen eine ernste Spannung zwischen den Kultusministerien und der Studentenschaft hervorgerufeu haben. P DaS Wiener Leschetitzkn-Denkmak enthüllt. Am ver- gangenen Sonntag wurde am Wiener Zentralfriedhofe mit grober Feierlichkeit und im Beisein von Vertretern der Re gierung. der Stadt Wien und der musikalischen Kreise da» Ehrendenkmal für den bekannten Musikpädagogen Professor Theodor Leschetitzky enthüllt. Leschetitzky, der im Fahre 1V15 in Dresden gestorben ist, wurde in einem von der Gemeinde Wien gewidmeten Ehrengrabe bestattet, aus dem sich jetzt daS neue Ehrendenkmal erhebt. Das Denkmal ist eine Schöpfung deS Wiener Bildhauers Professor Zerritsch. An der Feier nahmen auch die Witwe des Verstorbenen und einige Familienmitglieder teil. Die Gedenkrede hielt der Freund deS Heimgegangenen Meisters, Dr. Heinrich Sieger, der da» Wirken Leschetihkys würdigte. DaS Denkmal, das tn die Ob hut der Gemeinde Wien übernommen wurde, zeigt auS weißem Marmor verfertigt die wohlgelungene Büste Leschetitzky». s* Sin Theater für die Londoner Börse. Die Mitglieder der Stock Exchange Hoden ein« eigene dramatisch« Gesellschaft gegründet, die jetzt auch tm Londoner Zentrum sich ein eigene» Theater erbauen läßt. Wahrend man anfangs die dramatisch« Gesellschaft mehr als etne Bereinigung von Theaterfreunden gedacht hatte, di« auch Lieb habe »Vorstellungen veranstalten sollte, hat das rein geschäftliche Interesse der Börsemnttglie-der am Theater sich schließlich doch durchgesetzt. Dte neue Gesell, schaft, die „Play OwnerS. Limited" firmiert, hat zwei be- kannte Direktoren auS der Londoner Theaterivelt zu Geschäfts- sührern bestellt und wird in der Haupsach« LuMptel« und Operetten in Nachmittagsvorstellungen bringen. s* Sine n««e Rlinden-Bthliothek in London. Stu« neue große Bltnden-Büchcres, die Nattonalbibliothek für Blinde, wird demnächst tn London eröffnet werden: sie ist mit einem Kostenaufwand von 1 Million Mark errichtet und umfaßt über IstOMO Bände, bte mehr als 250 000 Tonnen wiegen. Feder Band wiegt etwa 5 P-fund, und die Bücher werden über die ganze Welt hin ausgeliehen. Es sind alle Zweige der Literatur vctreten. und anch die Abteilung der fremdsprachlichen Werke ist bedeutend. Die meisten Bücher sind In verkürzter Braille- schrift hergestellt. Die Bibel umfaßt 88 Bände, die 190 Pfund wiegen, der ganze Shakespeare 48 Bände. s Die Erdwärme als Energleanelle. Die tn Ländern wie Toskana mit der Nutzuna der Erdwärme als Energie» guclle bereits gesammelten Erfahrungen regen z» Unter suchungen an, wieweit in dieser Richtung auch in Deutsch land Erfolge erzielt werden könnten. ES kommen dafür wie W. Kranz, an eine Broschüre von A. Reinhardt anknüpfenb. in „PetermannS Mitteilungen" ousfübrt. vulkanische Ge- genden mit geringer geothermischer Tiesenstuse tn Betracht. Auch ältere- vulkanisches Gebiet wird wohl tiefere, aber tech- nisch noch durchführbare Bohrungen ermöglichen. Auf deutschem Boden sind daS Stetnhetmer Becken lSteinheim am Albuch) und daS Nvrdltnger RieS geeignet. Eiue willen- schaftltche Tiekbohrung würde hier die Sachlage leicht klären: die Wttrttembergtsche Naturaltensammlung <n Stuttgart ist bereit. Beiträge, bte ihr zu diesem Zwecke zukommen, den erforderlichen Untersuchungen zuzuführcn Von Versuche» tn nicht vulkanischen Gegenden ist abzuraten. Kerbstfahrt nach Vauerbach. Eine Schiller-Erinnerung. Tiefblau und lachend klar wölbt sich der herbstliche Himmel über dem sommermüden Land an der Werra. Bunte Farbenpracht, reicher al» tm Frühling, schmückt das lieblich« Flußtal. Noch einmal zetgt sich die Natur tn ihrem herbst lichen Glanze, überflutet von der kraftvollen Wärm« der nahe zu südlich strahlenden Sonne. Auf sanft ansteigender Land straße wandern wir gen Süden. Das kleine Meiningen ver schwindet allmählich im buntgefärbten Laubwald. Bald er scheint vor uns da» große Dorf Untermaßfeld mit seinem alten, schloßartigen Gebäude, das einst den reichen Würz burger Fürstbischöfen alS Sommersitz diente, heute aber zum Staatsgefängnis herabgesunken ist. Der Weg führt aus schmaler Holzbrücke über die reibende Werra und wendet sich westlich, durch daS wellige Hügelland der Rhönvorberge. K»h- und Schafherden halten Nachlese auf den abgemähten Acckern: Stare und zwitschernde Schwalben in dichten Scharen bilden ihr Gefolge. In langen, grauweißen Schwaden zieht der Rauch der Kartoffelfeuer an den Bergen hin. Durch die flimmernd« Luft aber ziehen weiße Fäden, die sich an Hut und Haar verfangen — Altweibersommer! Nach zweistündtger Wanderung geht eS bergab. Vor un» in breiter Talmulde ein kleiner, echt Thüringer Flecken mit freundlichen, fränkischen Fachwerkhäusern, eS ist Baner- bach. Gerade an der Ecke, wo die Dorfstraße von der Land straße abzweigt, liegt ein bescheidenes Gehöft. Ein schmales Vorgärtchen Ist des AnwesenS besondere Zier Georginen. Astern und Malven tanzen darin einen frohen Farbenreigen. DaS Wohnhaus trägt eine Gedächlnlstafel mit der Inschrist: „Hier lebte und dichtete Friedrich Schiller vom Dezember 1782 bis Fult 1783." Wir treten ein und bitten die leutselige Bäuerin, uns das Schiller-Zimmer zu zeigen. Aul holpriger, enger Holzstiege steigen wir hinaus in
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