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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.02.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260209024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926020902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926020902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-09
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
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«e.« r««, r ' - » - >7. -» - n»zuz^>-- .»f »»<' ^r- Die Fürstenvermögen vor dem Rechtsausschuß. Eine grundsätzliche Erklärung -er Deutsch- nalionalen. Berlin. 0. Februar. I» RechtttuSschnß de» Reichstag» wurde l,cnte die Generaldebatte über die vermögenSrechtltch« AuScinaudcrletzuiig mit den F ü r st e n fortgesetzt. Der Bor- sitzende Dr. Kahl teilte mit. sah vom Reichsministertum de» Innern eine Ausstellung der von den Mitgliedern früherer regierender Fürstenhäuser bezogenen MilttLr.Pen sionen eingegaiigen sei mit der Mitteilung, baß die aus- geführten Pensionen sämtlich erhoben würden. Bon den Negierungen Thüringens, Mecklenburgs und anderer Länder sind aus verlangen deö Ausschusses Mitteilungen über das Prtvatoer mögen der Fürstenhäuser cingcgangeu. Dazu wird jedoch bemerkt, das! sich mangels ausreichender Unter lagen genaue Angaben darüber nicht machen lassen. — Abg. Frick svölk.l wünscht eine genaue Ausstellung aller für die AuSetnandersetzung in Frage kommenden strittigen Ver mögenswerte nach Ländern geordnet unter AuSscblub des reinen Prtvatvcrmögcns. Seitens der Regierung wurde cS sür unmöglich erklärt, eine solche Ausstellung zu beschaffen. Dieser Meinung schlossen sich auch verschiedene Ausschnsmiitglteder an. Nach längerer Debatte wurde dieser Antrag schließlich abgclehnt. Abg. Roienseld sragt sodann die dcutschnationalen Ab geordneten. ob es wahr sei, daß in den letzten Wochen mit dem ehemaligen Kronprinzen über die Frage der AuS- einandcrsetznngcn mit den Holienzollern verhandelt worden sei. — Abg. Dr. Barth sD.-N.s erwidert, daS sei eine un gehörige Frage. Gr könne aber erklären, das, die deutsch nationalen Mitglieder des RechtSa»sschusseS mit dem ehe maligen Kronprinzen nicht irgendeine Verhandlung gehabt haben. — AIS Abg. N v s c n f e l d cinwendcl, das; die Drntsch- iiativnalen liier Fürslenintcressen und nicht Volksinteressc» verträten, erwidert der Abg. Evcrling (D.-'N.»: Wir müssen uns dagegen verwahren, das? mir die Staatöbürgerrcchte der fürstlichen Familien im Gegensatz zu den Interessen des Volkes vertreten. Ich bin der Ansicht, daß ein RechtSbruch wie der hier erstrebte. daS Volk, in dessen Namen er versucht wird, mit einem Makel belasten würde, dem wir unser dcut- schcS Volk nicht anüsctzen wollen. Ich habe seit dem 1. Mai nicht mehr die Ehre gehabt, den Kronprinzen zu sehen. Abg. Lohmann <D.-N > betont gleichfalls, dag die deutschnationalen Ausschussmitglieder sich an den erwähnten Verhandlungen nicht beteiligt haben. Abg. Freiherr von Richthoscn lDem.l führte auS, daS dem Ausschuß vorgetragene Material habe die Notwendigkeit einer reichsgesetzlichen Regelung der AbsindungS- sragc klar bewiesen. ES ergebe sich schon aus der Tatsache, daß den fürstlichen Familien durch Urteile, die dem Volks- empfinden nicht immer entsprächen, ein Landbesitz von 500 000 Hektar, also ein Gebiet fast so grvh wie der Freistaat Oldenburg, zugesprochen worden sei. Für eine reichSgcietzliche Regelung sprächen auch a u b e n p o l i t i s ch e Gründe. Wenn Deutschland so grobe Mittel und Vermögenswerte den fürstlichen Familien überlasse, so könne im AuSlande leicht ein falsches llrtctl über die sinanztclle Lcistungssäh gkeit des deutschen Volkes entstehen. (Der betreffende Besitz gehört ja den Fürsten und nicht dem Reiche! D. Red.) Die von den Kommunisten »nd Sozialdemokraten beantragte vollständige Enteignung hielten seine Freunde für nicht gangbar. Man brauche nur darau zu denken, wie ungerecht cS wäre, einem so ausgezeichneten Manne wie dem Prinzen Max von Baden s!j alles zu nehmen. Anderseits könnten seine Freunde die Bedenken wegen Aus schließung des normalen Rechtsweges nicht anerkennen, denn es handele sich hier nicht um einen Streit zweier gleichwertigen Partei«»». Der Kompromtßentwurf bedürfe in vielen Punkten der Berbefferung und Verschärfung, fff Ueber die Verwen dung brr AbsindungSmiUel seien Bestimmungen nicht zu ver meiden. Ein Ptangel de» Kompromtßentwurf» sei da» Fehle» de, Rückwirkungen. l«hal Der Locarno-Geist regt sich.) Angesicht» ber ganz verschiedenartigen Stellung der Länder und der Fürfteukamilien würben keine Bedenken dagegen be stehen. hier ,inseitig dir Rückwirkungen zugunsten -er Länder feftzulegen. Abg. Dr. varth (D.-Ri gab darauf folgend« Erklärung ad: Für die beutschnationaken Mitglieder de» RechtSauSschusse» ist sowohl der kommunistische Antrag, als auch der An trag der d c m o k r a t isch e n Fraktion au» grundsätzlichen Erwägungen unannehmbar. Der «rf eutschädigungSlose Enteignung der vormals regierenden Häuser adzielende An trag der Kommunisten. de« sich die Sozialdemokraten an» geschloffen habe«, oerstöbt gegen all« Grundsätze de» Rechts staates und steht deshalb sür n»S anßerhalb jeder Erörterung. Der Antrag der Demokraten^ «ledern« setzt sich in Widerspruch zu einer Reihe grundlegender versaffungsbeftim- mungcnr er will auch uazwetselhaift anerkannte» Privat eigentum enteignen und verstöbt damit gegen Art. 188 der Reich-Verfassung. Di« Folgen — umd da» betonen wir mit allem Nachdruck vor der Oeffentlichkett —, die sich bet einer Regelung nach dem demokratischen Anträge für unsere PrivateigentumSordimng ergeben würden, so-wo-hl in bezug auf das Privateigentum vvn Privatpersonen, wie juristischen Per- sv»»«n des öffentlichen Rechts — denn wir sehen in diesem Vorgänge nur einen Anfang — sind unserer Ansicht nach aar nicht abzusehen Der demokratische «»trag ^rstvßt »eit«, gegen Be» stimmnngen. dnrch die nicht uur Behörden und Gerichte, sonder« auch die Gesetzgeber selbst gebundeu sind. Das gilt insbesondere, soweit Art. lvv. Abs. I der Reichsverfassung berührt wird. Die Regel, dah Deutsche vor dem Gesetz gleich sind, soll durch den Antrag anher Kraft gesetzt werden. Ferner: DaS Reich kann zwar ein E n t e i g n u n g s g e s c tz erlassen, eS kann aber «ine Entcignuna in bestimmten Einzelfällen weder selbst verfügen, noch die Länder dazu ermächtigen. Weiterhin würde die beantragte Abschncidung des Rechtsweges, da es sich nicht um ein Enteignungsgesetz, sondern um einzelne Ent- eignungSakte handelt, eine NechtSverweigerung be deuten: einzelne Staatsbürger würden wider ihrem Willen ihrem gesetzlichen Richter entzogen und die ltzegenpartet würde ihnen gegenüber zuin Richter gesetzt. Da» ist nach Art. 108 der NelchSvrrsassung unstatthaft. Der demokratische Entwnrs bedeutet schliestlich einen Eingriff in die Anständigkeit der Länder nod Staaten im Widerspruch zu der föderativen Ber- »assuna des Reichs. AuS alle» diesen Gründen lehne« die denischnationale» Mitalieder dcS NechtSansstboffeS die Anträae ab. Was den Kompromißantrag Schulte und Gen. an- langt, so sind wir noch nicht in der Lage acwcsen. ihn auf alle Einzelheiten hin zu prüfen, aber wir können schon ko viel saacn. dasi auch dieser Antrag uns nickt annehmbar erscheint, besonder», da auch er vor unbestrittenem Privat eigentum nickt Halt macht und Richtlinien enthält, die eine Ausnalimcbindung der Richter für den einzelnen Fall auf dem Gebiete sonst gleichen Rechts enthält. Fm übrigen er klären wir unsere Bereitwilligkeit an einer Regelung mitzu- wtrken. die eine wirkliche NechtSrcgeluna ist. «dg. Schulte lZ.» wtcS in einer kurzen Erklärung die Meinung zurück, dasi der Kompromißentwurf ein Entwurf der Negierung oder der Regierungsparteien sei. Die Ne gierung sei mit dem Antrag nickt besaht worden. Weiterberatung Donnerstag. Ein sozialistischer Presseskandal in Wien Wie», 9. Fcbr. Der Vorstand der Organisation der Wiener Presse hat in seiner gestrigen Sitzung einstimmig eine Entschließung gefaßt, in der aus die Notwendigkeit verwiesen wird, die Presse frei und rein zu erhalten. Es wird die Forderung ausgestellt, dah gesetzliche Bestimmungen geschaffen werden, nach denen die Presse und der einzelne Journalist zur Verantwortung gezogen n erden können, sofern sie sich gegen ihre Pflicht vergehen, und dah anderseits jeder streng bestraft werde, der durch Be stechung von Zeitungen oder Zcitungsleuten eine Förderung seiner privaten Interessen zum Schaden der öffentlichen Interessen versucht. Dieser Beschluß hängt mit folgendem sozialistischen Presse- skandal zusammen: Ter Chefredakteur des sozialistischen Blattes „Der Abend", Alexander Weih, sowie der Sohn de» Herausgeber» dieses Blatte». Ernst Colbert, der auch administrativer Leiter de» Blatte» ist, sind der Annahme von vestechungsgelderu in Höh« von mindestens einer Million Schilling beschuldigt. Im einzelnen steht fest, dah Chefredakteur Weih durch Vermittlung des Direktors Fuchs von Groß banken und G r o h t n b u st r i e l l e n. die sich vor Angriffen des „AbendS" schützen wollte». BcstechungSgelder grössten Um- fange» annahm und mit 20 Prozent den Sohn de» Heraus- geber» und Besitzer», Ernst Colbert. beteiligte. Der bekannte Inflationsbankier Basel opferte 800000 Schilling, die Ankerbrotfabrik, dt« infolge ständiger Angriffe im „Abend" in einen umfangreichen Prozeh verwickelt wurde, 500 000 Schilling. Die gleiche Summ« gab die L ä n d « r b a n k, ähnliche Beträge die Union-ElektrizitStSgesell- schüft und andere Industrie-Institute. Der Borstand der Organisation der Wiener Press« hat gegen diesen Alexander Weiß daS chrenrätltche Ber- fahren eingeleitet. Dt« polizeilichen Erhebungen in der An- gclegenheit Alexander Weih haben bisher kein wesentliche» Material für eine strafrechtliche Beurteilung beS Kalle» ergeben. RtchlerNretk tn Peking. Paris, 8. F-ebr. Meldungen aus Peking besagen, dah die Richter des Obersten Gerichtshofes wegen unpünkt licher Zahlung der Gehälter tn den Streik getreten sind. Seit drei Monaten wurden keine Gehälter mehr bezahlt. ««»lag. S. Febrnar 1«« Oerttlches und Sächsisches. Sachs»« hat -i» «»«igsien Tuberkulös««. An einer Abhandlung über die Tuberkulös« tu Wachse» schreibt der Lande-gewerbca/zt Pros. Dr. Dhielt, bah «» de» »ersten, bi« von au»wärt» nach Sachse» kommen, in», besonder« denen, die sich wtssenschaMch mit der Leichen- Öffnung zu beschäftigen haben immer wieder verwunderlich ist. wie im vergleich zu anderen deutschen Ländern und Gegenden verhältniSmähta selten gerade tn Sachsen Tuberkulös« ge- funbrn wird. Und da» «etgt sich auch t» de« amtliche» Statistiken, die über die Tuberkulosesterbltchkelt tn Sachse» verössentltcht wurden. Au» der Vorkriegszeit einig« Zahlen: l»i8 kamen aus se 10 000 der mittleren Bevölkerung Sterbe- fälle an Lungentuberkulose vor im ganzen Reiche lill.s. tn Preuhen l2,l. in Bauern lö.l tn Baden 14,8. in Sachse« UL. Der Krieg und seine Folgen brachten dann jene» furchtbare «bsterben der Tuberkulösen und die Verseuchung ber Jugend, die erst tn der Auswirkung begriffen ist und deshalb noch nicht tn vollem Umfange Übersehen werden kann. Im Jahr« ISA» trafen aus je 10 000 ber mittleren Bevölkerung Tuberkulolen- sälle saller Organe» «m Reich löst, in Preußen löst. i)i Bauer« löst, ln Baden 18 8, tn Hessen 18.8. in Württemberg 14.2. tn Lachsen 12,l. In beiden Beispielen also die gleiche Erschei nung: Der Freistaat Sachsen bat eine verhältnismäßig gün stige Tuberkulosen,Mer. sa. „zurzeit weist Sachsen von de« größeren deutschen Staaten nach England und Dänemark die niedrigste Tuberkulosensterblichkett tn Eurova aus". Bon allgemeinem Interesse dürste endlich eine Auf- zählung der Städte nach der Häufigkeit ber Lungentuberkulose-Todesfälle sein, da sich auch hier interessante, zum Teil allerdings noch der Aufklärung harrende Parallelen ergeben. Im Durchschnitt ber Jahre tstlö bi» 101!» hatten die niedrigsten Ziffern Retchenbach (2,üj, Mittwcida (8.8), Eibenstock, Werdau. Grimma: die höchsten Chemnitz (22.7). Sebnitz. Noßwet». Bautzen Glauchau. Borna, Dresden (28,9), Olbernhau. Gckneeberg. Leipzig (81.2). und endlich Meißen (32,1) und Pirna (87.8 auf 10000). Der vandeswohuunEsoerbaud sür enöavlttge geseyiltke «eqelunq der Mtelzinssleuer. Der LandeswohnnngSperband Sachsen hat au» dem ihm aus den Gemeinden bis 1000 Einwohner zustehenden Auf kommen an MietzinSsteuer dcS Jahres 1928 noch eine» Be trag von 8M 000 Mark durch die BezirkSwerbände zur Ver teilung gestellt. Der Borstand de» Verbände» brachte zu« Ausdruck, dah e» angesichts der bestehenden Arbrtt»- losigkett und Geschäftsstille dringend erwünscht wäre, wen« die noch offene Frage der künftigen Gestaltung der Miet zinSsteuer nunmehr baldigster, endgültiger gesetzlicher Regelung zugeführt würde. da der auf Grund der MietzinSsteuer in Angriff zu nehmend« Wohnungsbau auch vom finanziellen Standpunkt au» al» die geeignetste Maß nahme zur Belebung der Wirtschaft erscheint. Soweit bet der im Gange befindlichen gesetzlichen Regelung der MietzinSsteuer die Zuführung eine» Teiles der Steuern in einen AuSgletch»- stock vorgesehen werden soll, hält e» der Vorstand des LandeS- wohnungsverbandes für das Gegebene, die Durchführung ber Verteilung dem LandeswohnungSvcrband zu übertragen, da er in seinem gegenwärtig aus dt« Gemeinden bi» 1000 Ein wohner beschränkten Gebiete zufriedenstellend gearbeitet hat. —* Zulassung von Männer« zu de« WohlfahrtSschule». Nach einer Ministerialvervrdnung vom 1. Februar d. I. kan» die Bekanntmachung über die Aufnahme in die Wohlkabrt»- schulen und die Prüfung von WohlfahrtSpslegertnnen vom 21. Januar 1922 aus Männer entsprechend« Anwendung finde«. In Zwetselssällen entscheidet das ArbettS- und WohlfahrtS- ministcrium. —* Wegen Unregelmäßigkeiten in ber Gemeindeverwal tung Heidenau wurden durch die hiesige Kriminalpolizet i« Heidenau umfängliche Erörterungen vorgrnommen. Einzel- heilen können noch nicht mttgcteilt werde», da die Unter suchung noch nicht abgeschlossen ist. —* Deutscher Berei» staatlich geprüster Lehrer der Steno» graphie. Die Ortsgruppe Dresden hielt am Sonnabend ihr« Jahreshauptversammlung ab. Nach Erstattung der bieten Sie etwas Veson6eres äurcb eins Irlaine Htno-VorstSttuns. Icb verleibe kppgrsi un6 k^ilme, sutb solcbe für 6ss neue ps1bS-I<mi«in Lebe« dstortlm- unck rrlws«»p»S« Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilungen der Sächsischen StaatStheater. Opern. hauS: Donnerstag, am 11. Februar, AnrechtSrethe 8, „Der Waffenschmied" von Lorhtng in der neuen Ein. ftudierung mit Willi, Bader tn der Titelrolle, Angela Kolntak, Paul Schöfflcr, Heinrich Tchmcr, Ludwig Ermold, Elsriede Haberkvrn. Musikalische Leitung: Hermann Kutzschbach, Spielleitung: Alfred Reucker. Anfang >48 Uhr. Im Sinfvniekvnzert am Freitag, dem 12. Februar, kommt Dvorak- Stiifvnic „Aus der neuen Welt" zur Auf. sührung, die tn den Linfontckvnzcrten seit März 1808 nicht gespielt worden ist. Das Programm enthält außerdem als Erstausführung für Dresden die „Variationen über ein russisches Volkslied" von Paul G r a e n e r. Schauspielhaus: Donnerstag, den 11. Februar, autzcr Anrecht, das Lustspiel „In, wethen Röhl" vvn Blumenthal und Kadelburg (Musik vvn Arthur Chitz». Spiel leitung: Alfred Mencr. Anfang >48 Uhr. Die Sch aus viel-Anrechtskartenausgab« für den dritten Teil der Spielzeit 1025/2« erfolgt nur noch bis mit Donnerstag, den II. Februar, von vormittags 10 btS nach mittags 4 Uhr an den Anrechtskassen des Schauspielhauses. s* Albert-TIicater. Mittwoch, Donnerstag und Freitag, abends »48 Uhr. gelang! Karl Zuckmaycrs Lustlvicl „Ter sröliüche Wein berg-' zur Aufführung. Tie Nolle des Babclichen spiel! wiederum Frau Airnaiies« Willy. Fm übrigen die Besetzung der Erstaus führung. -f* Central-Theater. Sonnabend (1L> setzt die Fean-Gilbert- Tournee ihr Gastspiel mit der Operette „Nicht", Text von Leo Kästner und Alfred Möller, Musik von Fean Gilbert, sort. Ti« Premiere wird der Komponist Fean Gilbert pcriönlich dirigieren. Karten verkauf täglich ab 10 Uhr an der Tbeaterkage. 's* ReneS Theater. Fn der am Tvnnerstag >48 Uhr stattsinden- den EistaiifsUbrilng der Komödie ,.T a S Kaiserhaus" von lyoldoni sind in den Hauptrollen beschästigt di« Tomen: Alix Lifchke. Gertrud Lpalke, Frma Feitztg. die Herren: Raoul Alster, Willy von HendrichS, Walther Ocrz, Karl Koch, Paul Land. Paul Lewitt. Her bert Luderer. Theodor Rocholl: die Lpiellcitung hat Robert George, da» Bühnenbild wurde entworfen von Leopold Lustig und Sonstantin n. Mfischfe-Collandr. -f» MIttrIlung de» Restdenz-Thrater». Nach der 7,0. Aufsiihrung der Operette „Der Orlow" ITonnerStaa. den N. Februari können «egen der demnächst statUIndenden Erstausführung der Operette „Da» Strumpfband der Herzogin" nur noch einige Aufführungen der Operette „Ter Orlow" stattfinden. s Di« Kantyrelgeielllchast der BersShnungSlirch« veranstaltet unter Kantor Stiers Leitung Donnerstag lll.», abends >48 Uhr, in Hammers Hotel einen Liederabend. Lolist: Kammersänger Hans Rüdiger. f* Di« Dr«Sl»n«r Sing-Akab««»« bereitet unter Generalmustk. dtrektor Eduard Mörikes Leitung den „MefstaS" vor. Sr fall im April aufgrsührt weiden. Der Eharmelftrr-Verband Dr«»d«« »»» U«z. hielt im Ber- bandslokal« FohanneShos seine sehr gut besuchte MonatSverfamm- lung ab. Nach kurzer Erledigung de» geschäftlichen Teile» hielt Kantor Alfred Liier einen Vortrag über dt« Tmrtka-Do-Vehr« mit Demo nftrationSbei spielen. 's* Eineu Rilke-Abend gab Helen« Jedermann im Palmengartrn. Sie hatte sich die an sich schon schwere Auf. gäbe besonder» schwer gemacht. Da» „Stundcnhuch" Rilke», aus dem sie den größeren Teil ihre» Vortragsabends bestritt, bat eine einzige tiefe, dunkle Melodie und ist durch seine ge dankliche. wenn auch bilderreiche Monotonie aus stille Be trachtung. nicht auf lauten Bortrag berechnet. Helene Jeder, mann fand zwar einen dunklen, rellgiösen Ton dafür, ver mochte aber diese Flut mystisch-phantastischer Bilder nicht an schaulich zu machen. Zudem ist e» eine bedenkliche Ueber- trcibung eines an sich guten Brauche», den Saal in ägyptische Finsternis zu hüllen und selbst nur im völlig unzureichende« Scheine dreier Kerzen zu verschwimmen. Diese sakrale Nacht wirkte lähmend und verstärkte die erhabene Eintönigkeit der „Stundenbuch"-Verse. Leider war auch die Farbigkeit und Anschaulichkeit Rilkescher Gedichte viel zu schwach empfunden und ihre musikalische Form viel zu wenig erkannt und her- ausgestaltet. um den mittleren Teil tn glänzenderem Lichte erstrahlen zu lassen. Die Anforderungen dieser einzigartig die Mittel aller Künste umfassende» Rilkeschen Lnrik sind für die Sprecherin zu hoch. Ter große Ernst, mit dom sie auch an diese schwierigste Aufgabe ging, nimmt für sie ein. Aber er dürste nicht so entsagungsvoll sein, daß die Frage nach der Wirkung, nach der sorgfältigsten Auswahl dessen, was mit den vorhandenen Mitteln aus dem überreichen Schatze Rilke scher Dichtung den Hörern von ihr nahegebracht werden kann, dahinter zurücktritt. Das Prosastück war ganz ungeeignet, wirkte nur langweilig. Bildhaftes wie die Legende von de» heiligen drei Königen zeigte am besten die Fähigkeiten Helene Jedermanns. Ihre Hörer dankten mit Beifall und Blumen. k-. 2. s* DaS iüugste HanSkonzert der Dresbuer Ltadtmission brachte als wertvolle künstlerisch^ Bereicherung der üblichen Vortragssolge Rezitationen des gsdiegenen BortragskünstlcrS Ludwig Flehner. Zugegeben, daß eine in ber Hauptsache aus tonmalertsche orchestrale Begleiteffekte gestellte Dache, wie Arnold Winternitz' chlnoiflerende» Melodram „Die Nachtigall", mit bloßer Klavierbegleitung nur die halbe Wirkung auSübt. so war «» doch verdienstlich von Flehner, zusammen mit seinem getreuen Helfer «u Klavier, Pastor Müller. Kreise mit dem Werke bekannt zu machen denen e» bitter unzu gänglich war. Die Vorträg« de» MtkssvnSposaunenchor» und des Frauenchors lLeilung: Kand. Adam' bildeten die üblich« Ergänzung des Abends, wobei ein „Lügenmärchen", dessen Text und Melodie bis auf» 18. Jahrhundert zurückgeheu. und das alte Volkslied von den „Zwei KönigSkindern". t» der schwedischen und drei deutschen Tonwetlen vorgekührt. mit Recht al» interessante muslkgeschichtliche Kuriosa aemertet wurden. F. v. I» s* Di« Komödie um bi« Komisch« Oper. Di« nunmehr durchgeslihrte Bcriammlung der Gläubiger de» Direktor» ber Berliner Komischen Over Icu.e» Klein »ahm ein: über raschende Wendung. ES wurde ein Berwaltung»au»'chuß ge wählt und James Klein al» BetwaltnngSdircktor eingesetzt. Er tritt leinen Posten sofort an und soll da» Amt unter ber Kontrolle de» Bei waltungSauSichusse» auSüben. Dem Polizei- Präsidium soll das Ersuchen unterbreitet werden, daß da» gegen James Klein cingcleitcte Bersahren ans Entziehung der Kon zession niedergeschlagen werde. f* GemLlbcdirbstahl i« V-Zng. Die Kriminalpolizei Frankfurt a. M. macht bekannt, daß im V-Zuge Nürnberg- Frankfurt am 8. Januar nach 7 Uhr abend» einem Retstnbe» drei in Pappe und Parier etngeschlagene Oelgemälde ge- stohlen worden sind, nämlich Alb. v. Keller „Dame im Sessel" und „Franenkopf" und Ant. Burger „Winterland schaft mit Jägern". Die Kriminalpolizei warnt vor Ankauf der Bilder und sichert den Wiederbringern eine angemessene Belohnung zu. s* Thcaterabba» i» Bielefeld. Die Bielefelder Gtaht- verordnetenversammlung lehnte die Wetterführung deSStadt- thcaters und des städtischen Orchesters kür die ein Zuschuß von 800 000 Mark gefordert wurde mit einer Gtimmcnmehr-! heit gegen die sozialdemokratischen und kommunistischen Stimmen ab. f* Uraufführung von JulivS Bittners „bvooo »noirlno»". Unter ber Leitung Paul von Klenaus hat soeben im Große« Saal des Wiener Konzertbauiez die Uraufführung der „Klisz» «»sirloen" von Julius BIttner statta»snnb»n Da» neue Werk de» Komponisten findet bei brr Kritik wärmste Ausnahme. Die „dilsva »„striaen" ist eine rechte Konzerl messe voller Pracht und Pomp voll weltlichen Glan»-* "Uttner hat für seine Große Messe reiche Mittel aukaeboten und kplat der Tradition der österreichischen Messe wie sie von Oavdn bl» Bruckner festgelegt wurde Ausaekührt wurde da« Werk durch die Wiener Singakademie, den Kaufmännischen Gesangverein und da» KonzertverelnSorchester.
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