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' «r. »1 S««e 4 — „Vre^m-r Tlachrichtea^ — 1T.MK) Die Fahrt in den Abgrund. Roman von Ncinhold Ortmann. fNachdruck verboten.) «a. ck»w«4>un».> Stellbrinck fand ihr Benotnnen kindisch, uni» er würde s-'d«: andere wahrscheinlich auf der Stelle fortgeschickt haben. Hier aber hinderte ihn der (Gedanke an Lorenz daran. Sr ivar so froh, dieien glänzenden Ehanssenr gesunden zu haben, dast er ihn aiiftern ungern wieder verloren hätte, Und die Ursache war doch auch gar zu nichtig. „Ja. wollen Sie denn so töricht sein, eS ihm zu erzählen? Dazu sind Sie doch wol,l zu verständig." „Ich habe bis jet>t keine Geheimnisse vor meinen Ver lobten getrabt. Herr Stellbrinck! Wenigstens nicht in -- >» dieser Hinsiält." .So machen Sie eben diee-nial eine Ausnahme. Ich bitte Sie wegen der lleinen Ireilieit, die ich mir da geuo">—»abe. in aller Iorm irni Berzcihinig. Und ich hoffe, das» Sie nicht io eigensinnig sind- eine grobe Affäre daraus zu machen." Da sie wieder schwieg, ging er ans sie zu und nahm ihre Hand. „ABo abgemacht nicht wahr? Wir l»ekrachlen den a.wiichensau als nicht geschehen. Sie werden »wr einer Wiederlwlung si>her seni, und zwischen »ns bleibt alles beim Sachte zog sic ihre äsiind zürnet. Ihrc LchnIIeln bebten noch iminer. aber mit einem tiefen Annens,;en schielte sie sich an. ihre» Plast ,nieder ein zunehmeii Mitleidig lächelte Ego» Stellbrinck iiinler lhrem Rücken. „Können wir nun wieder ansangen. Iraulei» Linde- «lann? ..Ja." Wie ein hauch lam es von ihren Hippen. ..So leien S«e mir. bitte, de» lestten Satz noch einmal vor. Im habe den Jaden verloren." Sioetend und nnt leiser Stimme willseihrte sic seinein Bcr- langen, E r >>,!n 'orl ,» diktieren, und wahrend der nächsten Stunde blickte Eli: nicht ein einziges Mal von ihrem Steno- graminhe't ans Dann sagte Stellbrinck: ,.:>!»» ist es genug iirr heule. Uebenragen Sie das und finden Sie sich morgen um dieselbe Zeit wieder bei mir ein." Gehörsinn i.hlng sie ihr Heft zu und stand ans. um zu geben. Wieder «lob er ihr seine Sand. „Wir scheiden als gute freunde gelt? Und den Herrn horenz lassen ivir ans dem Spiel." Eil, nictle. o!>»e Nur anznsehcii. Dann verlieh iie mit einem halblauten Grnsie das Zimmer. Wabrend des ganzen Heimiveges weiuie sie still vor sich bin. Sie Kolleginnen im Kontor musterte» sie «ämri. und es war kein Zweifel, das; sie sich über ihr veränderles Aussehen bvwildere «Pedanten machten. Elli aber linnmene «ich nicht darum. Sie war «roh. das? ivenigstens die Mnlter nichts be incrkie. »trS das; sie nicht mit Iragen gequält ivurde. Am Abend kam Loren;, und er war. wie immer in dieser ietzten e^ett. in bester Stimmung. Sein Dienst bei Egon Ltelllnuick beliaate ihm austerordeiitlich. und er sprach von tt.nn »irr in Woricn !>ochsicr Anerkennung. > „Das üi ein Arbeitgeber, wie man sich ihn nur »ui»scheu lann," sagte er. ..Sr weist, was dazu getiöit, ein Auto richtig ,» steuern. »ud er bat Berstäirduis si>r das. was man leiste». Dabei ist er ireigebig. wie ein wirklich groher Herr." Sill sichil leg. »nö sie ivar an diesem Abend überhaupt sehr «tili. Au; als Loren; die Bvrzüge seiner nenen Wohnung rühmte und oon -der bevorstehenden Hochzeit z» rede» begann, »lachte sie eine 'chnchlerue Bemerkung. ..Wir ,vollen bis zum Sommer warten, nicht wahr. Paul? Ich habe »och «ehr viel an meiner Ansstencr zu i»n." Er war sichtlich enttäusch!, aber nicht der leistne Argwohn lam in seine Seele. „Bis zum Sommer? Da» ist rin« sehr lang« Zeit. Wenn du «»brr meinst, bas, «» nicht anldrr» sein kan«, bin ich ein. verstanden." AIS er grgan<»en war. kam Krau Lindewann aus den Wunsch ihrer Tochter zurück. .Was sind denn das nun wieder für Launen?" fragt« sie scharf. „Wenn diese Heirat mm doch einmal zixstaude komme» soll, weshalb da»» da» Hlnausschlebe»? Loren,» hat sein sicheres Brot und ein« schöne SLohnung. Deine Aussteuer aber mache doch ich Und ich > verde in drei Monaten rcichttch dauiit fertig. Du hast natürlich eine andere Ursache." „Nein. Mutter, ich habe keine. Aber frage mich nicht weiter. Ich kann eben jetzt noch nicht heiraten — da» ist alles. Brummend verzichtete die Krau ans weitere Erörterungen. In ihrem Schlafstübchen aber drückte Elli ihr Esttsichl in das gissen und begann «wir neuem zu schluchzen. Egon Stellbrinck zeigte sich als ein sehr fürsorglicher und liebevoller Sohn. Die Reis« sollte seinem fast erblindeten Batcr so bequem nnd angenehm wie möglich gemacht werden. Sr wollte deslxrlb. dag er sie im Automobil znrücilege, nnd es nur ursprünglich seine Absicht gewesen, ihn selbst abznholen. Aber wichtige Konserenze» machten ihm ein Abkommen m, möglich, und so wendete er sich an Norbert mit der Bitte, seine Stelle zu vertreten. Bereitwillig und, wie eS schien, sogar :.rit einer gewisse» I-reude ging der Prokurist darauf ein. Er nihr a» dem festgesetzten Tage mit Lorenz nach I-rauentlml und tras gegen Mittag im Laub Hanse des Professors ein. Niaria war eS. die ihn empfing. Sin freundliches Lächeln lag auf ihrem Gesicht, als sie ihn begrüstte. „Herr Norbert! Wie hübsch, dast gerade Sie uns nach Berlin begleiten wollen. Da können wir das Wiedersehen doch recht lange und in aller Ruhe geniesten. Auch der Baker hat sich aufrichtig gefreut, als Egon es ihm miueilte." „Sic sind sehr liebenswürdig. Ich fürchtete, Sie würden sich meiner kaum noch erinnern." „Das ist selbstverständlich nur ein Scherz. Wie lauge ist cs denn her, das; wir »ns zuletzt gesehen?" „Es mögen wohl an die fünf Jahre sein. Iräirlein Maria oh, verzeihen Sie: Fräulein Stellbrinck wollte ich sagen." „Laisen Sie es nur getrost bei der Maria. Ich höre das viel lieber Die schönen Zeiten, da Sie beinahe täglich in unserem -Hawe verkehrten, sind freilich nriivieüeibringlich dahin. Jetzt sind wir ernste und gesetzte Leute geworden. Und es ivar doch so hübsch." „Das ivar cs allerdings. Die Iranenthaler Ingen,djahre werden immer meine liebsten Erinnerungen bleiben." „Ja, ich sehe noch, wie Sie nach der Schule im Sturmschritt den Hügel heranskamcn, um dann zwanzig Meter vor dem Hause in eine langsame und würdevolle Gangart zu verfallen. Ich lrabe mich oftmals darüber amüsiert." „Das halten Sie alio beobachtet? Ich sollte mich dessen eigentlich noch Heine schämen." ..Warn»; denn? Es «vor doch lieb von Ihnen, das; 2ie kamen. Meinetwegen geschah es ja gewist nicht." Sr lächelte ei» wenig befangen. „Wi'sen Sie das so bestimmt. Fräulein Maria?" ..Allerdings. Zn der Zeit, von der ich spreche, war ich ja noch ein kleines Madel, ans das der l>alb erwachsene Ginn irasiast mit Geringschätzung hinabsirh. Es ivar eine groste Herablassung, wenn Sie mit mir »rocket spielten oder wenn ich Sie zu Ihrem Blolinspiel ans dem Klavier begleiten durste. Ach. wie oft habe ich danebengegritsen!" „Solcher Fehler kann ich mich kaum erinnern. Ich weist nur. dast ich mich bei unseren mnsilalischcn llcbungen immer sehr glücklich gefühlt habe." .„Sie waren ja auch mit Leib und Seele bei Ihrer sinnst, lind es galt uns allen damals als ausgemacht, dast Sie Musiker werben würben. Der Vater war beinah, al» er hörte. baß Sie nach -em «vgaltzg-exanren ln «in Bankgeschäft eintreten wollten." „Ich tat es nicht «iS eigenem Antriebe und mit „z, schwerem Herzen. Aber bie häuslichen Verhältnisse und dcr plötzliche Tob meines Klaters machten «S mir zur Pflicht." „Und Sie lmben es »lcht bedauert?" „Ich versuche, meinen Beruf nach Kräften auSzufülle». Das ist auch eine Befriedigung." „Aber Ihr Herz hängt immer noch an der Kunst?" „Sie ist der Schmuck inetnes Leben» geblieben, da ihr und, mein ganze» Lebe» gehören konnte. Alle mein« Muhestundcu sind ihr gewidmet." „Egon würde baS kaum verstehen. Ich glaube, er steht mit seinen Geschäften ans und geht mit ihnen zur Ruhe." Walter Norbert nickte zustimmcnd. „Er ist ein >1 ansmann, wie er sein soll, und wie ich ct wohl niemals werde Ich staune immer anss neue üver die Grostzügigkctt seiner Pläne und die Kühnheit seiner Ideen." „Und fürchten Sie nicht, dast sie allzu kühn sein könnten? Als er »ns hier von seinen Unternehmungen sprach, kam nur fast ein Gefühl de» Schwindels." 'Bei jedem anderen hätte ich es vielleicht auch. Aber Egon ist eben von einem besonderen Schlage. Und der Erfolg l^i ihm »och immer recht gegeben." „Nu», ich verstehe ja nichts von diesen Dingen, aber man hat doch schon vst gchorl, dast solche Riesenbauten über Nach, zusammengestürzt sind, wenn ihnen die feste Grundlage sah In." Norvcrt machte ein ernstes Gesicht. .Das kommt allerdings vor. Doch ich zweifle nicht, daß Egon zu klug ist, um in die Lust zu bauen." Sind Sie denn nicht seine rechte Hastd und sei» Ver trauter in allen Gesckiästen?" Ihr 'Bruder ist eine viel zu selbständige Natur, um sich non mir dreinrcden zu lassen. In allen wichtigen Angelegt,'., heilen disponiert er ganz allein." So sollt also ans Sie auch keine Verantwortung für die I-vlgen?" Nein. Mit solcher Berantwortlichkeit hat mich Herr Stellbrinck noch nie helasict." Sie gingen zu dem Professor, der noch im Begreif war. seine Manu striche und die wichtigsten Bücher, die er Mit nahmen wollte, zusammenznpacken. Es ivar erstaunlich, mit welcher Sicherheit er dabei zu Werke ging. Er wusste den Platz sedes Blättchens »»d hantierte unter seinen Schätzen wie er» Sehender. Auch er hiest den Besucher herzlich willkommen. „Mein guter Norbert! Ich habe eS »och nicht vergesse:, dast Sie einst mein LieblingSschsiler waren. Hätte mir s da mals freilich nicht träumen lassen, dast ich Sic noch einmal altz den Prokuristen meines Sohnes Wiedersehen würde. Sie waren für mich immer der richtige Tnpus einer Künstln- »atur." „Das Leben macht a»S nns, was ihm gefällt, Herr Pro- sesior! Und das Wichtigste ist wohl, dast man in Ehren aus seinem Platze steht." „'Brav gesprochen. Am Ende haben Sie ja auch den heiseren Teil ecivähll. Dem Kaufmann gehört heule die Well- Wir Gelehrten und die Künstler spielen neben chm nur noch eine sehr »ntergeorünete Rolle." „Es wäre traurig, wenn es sich so verhielte, Baker," sagte Maria, während eine seine Ialtc über ihrer Nasenwurzel erschien. „Wir würden sehr arm werden, wen» die Wissen schaft nnd die Kunst zu Stieskinderii unseres öfseiitlichc» Lebens würden." „lind sind wir nicht in Wahrheit schon sehr arm geworden, Iränlcln Maria?" fragte Norbert. „Biel ärmer, als unsere B'rsahren es zu irgendeiner Zeit gewesen sind? Dem Kauf- i. ,un gehört die Welt, sagt Ihr Herr Bater mit Recht. Aber cs ist eine Welt, in der zu leben kaum noch der Muhe wert ist." l'gor»«kvnna »olar.l k4tlkib«?s» Ltrümpke r-riit cjsräp, „Str'tUkiripflnÄcZsI" rillt" ««"slklscssigs, ssii SO ^srlinsii dsstsiis siiSr-ksriitiis ausMNrmsrksn ru dMIgtten prsken * WLllstk'. * * Lo^Ssssists'. Oster-Oesckenke in Kristall unci porrellan besonclers preiswert w. 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