01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.04.1905

• Titel: 01-Frühausgabe
• Erscheinungsdatum: 1905-04-14
• Sprache: Deutsch
• Vorlage: SLUB Dresden
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Rechtehinweis: Public Domain Mark 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050414016
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905041401
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905041401
• Sammlungen: Saxonica
• Sammlungen: LDP: Zeitungen
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• Strukturtyp: Ausgabe

Dv«»-irev Nachrichten. »«4. «eite 4. »S» Freitag. 14. Avril Itt«w tzenen Leiten auSgrlproche» wurde, um den Nachiveitz der Bleich tn-wertung zu erbringen. die die Heerc»venvg>tnna angeblich de» kieidc» deutschen lsteschntzighriken geickenkt habe, TuS neue Ge ichutz dürfte vieluiel» >>Iv einc Spniihnnct Konstiuktion tinztisprcchen >e«n, dei der allctdings Einzelheitrn von Krupp und auch von Ebrharbt venvandl tvorden sind. Dies dezietil sich indessen nur .ins die Lofttten Konstruktion. da die Rohre. wie der Krwgsinittistcr >chvn früher einmal dekundet hal, die seinerzeit von Kcnpp geliefert wurde», nach deibehalte» werden. Der Gesetzentwurf über die BerufSorreinr ist inr Reichsamt des Innern serilg ausgear beitet und wird, nach den „Munch. N. N.". demnächst an den Bnnvcsrcit gehen, Tagegen sind die ebenfalls im Renüsamte des Innern betrie benen Vorbereitungen für den Geiehentwurs über Arbeits- Kammern nach sn weit im Rückstände, das noch nicht einmal die Bninbzügc fixiert sind. Dieser Tage wird die erste Strecke dcS von der Deutsch- niederländischen Telegraphen -Gesellschaft ansgesiilirten Kabels in Ostasien in Betrieb genommen, Es stellt d, e Verbindung zwischen Menado ans Celebes über Jap nach «Main iMariannenf her. Down nach Fertigstellung diewr Linie beginnen die Lotungen sür das von Jav nach v-ck)«nghai zu legende Kabel, das gegen Ende dieses Jak red oder "Nii'ang näch- >ien Ja kr es ebenfalls vollendet werden dürste, Mil dein Tage der Eröffnung der zweiten Linie ist ein von englischen Ein flüssen unabhängiger neuer Telegravhenweg zwischen oarova und dein Osten Asien» ac'ch.ifscn, In t'nknisst iverde» die Telegramme die deutichen Kabel nach Amerika, dann den amerikanischen Landteiegraphen und hieraus das aliierikani'che Pacisic-Kabei bis Gnain denn Neu, Ta von Dchan.Mii aus deutsche Kabel nach Tunatau uns T'chisn vorhanden lind, wer den wir in absehbarer Zeit im Berkehr mit dem K i a u t s äi o u- gebiet, wie überlxuipt mit O ilaiien, »'cht uiehr aus das Wohl wollen der Engländer angewichen sein. Die Kabelbanlen er- iordern ein Kapital von I l.ä Bcillionen Ncark. das in Deutsch land und den Niederlanden anigedracht worden in. Die Kabel wurden in der deutschen Seekabelfabrik in Nordenham hcrgestellt. Doivohl die deut-che wie die niederländiiche Regieru'.'g baden ans 20 Jahre eine Subvention von zniammen 1.1 Millionen Mark jährlich bewilligt, um -o.S Iun ind.'koiniilen des Werkes SU sichern. Um die Schwierigkeiten bei. der Verproviantierung, unserer Truppen ui beni s üdlve st a s r i k a n i s ch e n "A u s st a n d S- gebiet zu heben, werden nach den „Münchener Neuen, Nachr," inik dcnl nächsten Dampftr eine grein re "Anzahl Proviant- e. 'iistcnten die Ausreise anlreten, Desch.eichen iist eine Vermehrung des tierärztlichen Personals in "Aussicht genommen. Inten- dauturasist'sior und Laudwekrleuiiic.nt Ohn.steSe vom 9, Armee korps wird den Transport leiten. — lieber die neue Landun gs- brücke in Swakopinund. an der seit Ende vorigen Jahres aearbeiter wird, schreibt man der „Nacionalztg.": Tie Brücke i't eine Mabljochbrücke. Jedes Iocl> besteht anS vier P'ählen. die Brückenbreite beträgt etwa 9 Meter, Aus der Brücke sind >,n Krachngleis »nd zwei Feldbakmaleise gebaut, dazivischen be- - luden sich Bohlenwege nir Fußgänger. Die Holzkoustruktion i't durch eiserne L,uzstangen n»b schienen verbunden, Tic Ge- s intlänge, welche am Dt. Nc'ärz ein eicht sein wird, beträgt :'7ö Meter: hiervon sind etwa 80 Meter am Lind, 100 Meter in der Brandung und etwa IM Meter >ür Lö'cdnnaSzwecke ver wertbar. Es werden zwei Tauipfträhne ansgesicllt. Die Er öffnung der Brücke iit zum I. Mai ger!ent, — Weiterhin be stätigt auch di De Zusthnft. daß die Verhältnisse des Hakens von .Swakopmilnd traurige sind, Tie "?N o l e und der ganze Hasen liegen in den letzten Zügen. Die steinerne Mole hat nämlich deu Dand. der alljährlich durch den Dwakop nach dem Meere geführt wird, aukgesangen und versandet daher die Küste und den Haken sehr stark. Die Situation in hent^so, doch man fürchten muh, die Landung an der Mole werde trotz Dampwagger. infolge der geringen Waiscrtiese am Ein gänge des Hafens, zur Unmöglichkeit werde», — Ob der neue Pier nun mit einem Male und für immer alle LanditNgs- schwiemgkeiten beseitigen wird, das fragt sich dach noch sehr, Wie verlautet, verhandelt die deutsche Regierung mit der holländischen wegen Abtretung der Iniei Timor an Deut sch l a n d, Timor iit die größte und wichtigste der Kleinen Sundaimeln im Malayischen Archipel und biblt aus rund 3-3 0G> Quadratkilometer >d, l>, ettva so viel ivic die Königreiche Württemberg und Sachsen zusammen) gegen 5Gostoo Einwohner. Die Iniei ist wenig bebaut, nur reich an Sandelholz. das Klima an der Küste sehr ungesund, das Innere eine Gebirgskette, die sich bis zu 3600 Metern erhobt. Den "Niederländern gehört von Timor nur die südwestliche Hülste, wahrend die nordöstliche Hälfte portugiesischer Besitz ist, Mau wird im übrigen natürlich eine Bestätigung der Nachricht von der Abtretung der Iniei abwartcri müssen. Am 4. Mai soll in Berlin des Ausschusses der Ha g e b e r-B e r b ä ii d e.abgebaltc wird sich neben den geschäktlickren "Angelegenheiten sAbnahme der J-ahresrechunng von 1004, Ausstellung des neuen HauShalt- olaneS, Genehniignng der Geschäftsordnungen frir den Ausschuß, die "TerbandSveriaminliina und die Geichäftsrührmngs mit der Genehmigung der abgeschlossenen Kartellverträae zu befassen, auch wegen der Zahlung des Mitoliedbeitraaes für den Fall des doppelten Anschlusses eines Mitgliedes Entschließung z>i fassen haben, Auper dem Geschäftsberichte, der u, a. eine Uebersschr über den gegenwärtigen Mitgliederbestand der Hauvtstelle geben, auch die Tätigkeit der Hanvtftelle während des Streiks im Ruhr- wbiet berührr'u wird, wird die Versammlung einen Bericht über Ne weitere Ausgestaltung der Arbeitsnachweise entgegennehmcii. Der Streit, der sich >ui die Verlegung der Hof- ä m t e r v o n K o b n r g n a cch G o t h a zwischen diesen Städten und den dazugehörigen Landesteilen geknüpft hat. wird beider- "iis mit großer -Heftigkeit geführt. Die Gothaer hatten die Koburger BemiiHungen, den EroduS zu verhindern, als „Kräh- iviiikcleien" bezeichnet. Dem trat der Präsident des Koburger Landtages in längerer Rede entgegen, der daun die entsprechende -stelle in Gotha in einer Replik widersorach, die dieser Landtag pur einer Resolution unterstrich. Das holte die Koburger Volks vertretung am Sonnabend nach. In deren Resolution hieß es weiter, „daß ohne Rechtsgrund dem Herzogtum Koburg eine Beitragsletftnng zu der Universität Jena angesoiinen würde". Ans der Ge-'chichte der gemeinschaftlichen Etats leitet Koburg Ne austchlictzliche Verpflichtung Gothas zur Unterhaltung der Landes-Universität her, während wieder Gotha sich auf ein Gut achten des Professors Iorn-Bonn beruft, wonach die Erhaltung ino Unterhaltung der Universität Jena eine Ehrenpflicht auch des Kpbiir>rer Landes sei, uns das; das Land Gotha seit 1826 dem Land Kobrira zu ?,wecken der, was die Unioeriitäk Jena betrifft, historisch, tatsächlich und rechtlich gemeinsamen Unterrichtsverwcil- uug eine allmählich ans einen sehr hohen Betrag angewochsene Dcyenkung gemacht habe. Das Direktorium ses Z e n t r a l v e rd a n d e S d e n ts ch er industrieller bat an sämtliche Mitglieder folgendes schreiben aerichtet: Tie Reichstagsabgeordneten Gröber und Trnnborn haben am 1, März lOftö. mit Unterstützung einer Anzahl :4entrumsabaeordneter, die folgende Resolution im Reichstage emgebracht: ,,die verbündeten Regierungen zu er- uct>en, dem Reichstage einen Gesetzentwurf vorzulegen, welcher gegen die aktive una passive Bestechung der in Privat- i nternehmunaen angestellten Persvnen cinschreitcl". Wir halten ,s kür erwünscht, zunächst settzuftcllen, ob und inwieweit !at- 'ächlich Mitzftände der in dieser Resolution angcdoutetcn Art in weiteren Kreüen der deutichen Indnftrie beftcbe», und ob deshalb überhaupt ein Bedürfnis nach einem derartigen Gesetze .vor- anden ist, und lvir eriuchen deshalb nnicre aeebrten Nkitglieder ergebenst, sich aesäliigsr zu dicier Angelegenheit äußern zu wollen. Ihre gefällige Aenüerung bitten wir, uns bis zum l, Juni zugohen lassen zu wolle». Ocstsrreich. Wie die Blätter melden, hat der Kaiser sür die Dauer der Krankheit des Ministerpräsidenten Irhrn. von Gaut'ch den Minister des Innern Grasen Bnlandt-Rheidt mit dem Vorsitze im Minifterraic »nd der Stellvertretung deS Ministerpräsidenten betraut. Graf Bylcmdt- Rheidt ist das rangalteste Mitglied des Kabinetts. Er gehörte schon dem ersten Kabinett tchautsch lNavember 1897) als Acker- bauminister an. Der Kaiser lieh wiederholt Erkundigungen nach dem Befinden des erkrankten Ministerpräsidenten einziehen. Gutem Vernehmen nach werden gegen Ende dieses Monats die Handelsvertrags-Verhandlungen mit der Dchweiz, Belgien und Bulgarien ohne Rücklicht aift die Loge in Ungarn in Anarift genommen werden, da eine weitere Ver zögerung dieser Aktion anznläiiig erscheint. Von der bulgarüchen Regierung wurden bereits die Delegierten namhaft gemacht. >ng oer ^inei aowancii miipen. lcrlin eine S'-Mmg des Vorstandes und inpt stelle Deutscher Arbeit- bgehaltui wcrdeu. Die Versammlung Frankreich. dte bemnächsl beginnenden Handel»- v e r t r aasv e r ya »d l u ng e a zwischen der sranzösilcken und rusf'schen Regierung sind der Generaldirektor der Kelle, Bninet. der ".lollabministrator Maljcan und der Deputierte Lauraine Delegierten bestimmt worden. Der Senat stimmte mit l»4 gegen 118 Stimmen dem Beschlüße der Kommilsion zu, wonach die Löhne drrArsenal- arbeiter herabgesetzt werden. Da» Marinebudget ge- langte dann zur Annahme. Die D e v >, t i e r t e n ka m m e r nahm nach Ablehnung einiger AbänderuiigSanträge mit 422 gegen 45 Stimmen de» ganzen Artikel l der Vorlage betreffend die Trennung von Kirche und Staat a». Dieser sagt Gewissensfreiheft und freie Ausübung der Kulte zu. Spanieu. Ter hervorragende spanische Schriftsteller Juan Valera liegt, wie au» Madrid gemeldet wird, im Sterben. — Der Dichter und Kritiker ffev. Aalart ist gestorben. Portugal. Der ffinanzminisler hat den Cortes in Lissa bon das B » dgetfür 190 5/0 6 vorgelcgt. England. Im Lause der Debatte liber die von Tuff im Unterbaus eingebrachte Resolution, durch die Campbell- Baimeunan ausgcfordert wurde, ausführlich zu erklären, ob er die .H o m e r n l e p o I i t i k bei den etwaigen nächsten Waltlen empsehlen iverde. besprach Cainpbell Bcinnerman den außer- geuo „ilichcn Charakter ider Resolution und weigerte Kch. Erklä- riingen darüber abzugebeu, welche Politik er sür die Zukunft cinpielilen werde, wiederbolte aber seine "Ansichten, die er vorder über die irische Verwaltung abgegeben hatte. Jol»r Rcdmond iNationalisl) betonte nochmals das Verlangen der Nationalisten nach Homeriile und sprach seine Befriedigung über die Rede "Miniierinnis ans. Der Preiiiieriiiiniftcr Balfour erklärte die Auö'iihriingeii Banner»!ans sür zweideutig und versicherte, das; die konservative Partei an der Sache des Ilnionismus seft- Izalten werde. Darauf wurde die weitere Besprechung auf unbBftmuite Zeit vertagt. Dänemarl. Der K ronpri n z und die Kronprinzessin, die Pu»»'sinnen Tlipra und Dagmar und Prinz Gustav sind von Kvpenbggen nach Wien abgereiit. Schweden. In beiden Kammern des Reichstages in Stockkolm bal-en Mitglieder aller Parteien, mit Ausnahme der sozialdemokratiichen, einen Antrag eingebracht, der Reichstag solle '-.ine Zustimmung zu der jüngst vom Kroiiprinzen-Rcgeiiten abgegebenen Erklärung bezüglich neuer Verhandlungen über die Univnstragcn erklären. Die der Zweiten Kammer angehörigen Antragsteller betonen in der Begründung des Antrages, die Erklärung deS Kronprinzen habe unter den ffreunden der Union lebhafte Befriedigung hervorgerusen, und die neuen Verhandlungen würden eine cnftcheidcnde Bedeutung für die Union haben. Knust und Wissenschaft. ft Die Königs. Hofoper bleibt heute geschlossen; im Schauspiell> anse wird (>/r8 Uhr) das Schauspiel „L > m a mator" geneben. Im Residenzkbeatcr wird heute im Abonnement, 2, Serie, die Operette „Morilla" gegeben: Sonnabend be- ginnt Herr Joses Kainz sein Gastspicl als Franz Moor in „Die Räuber". Schriftliche und telephonische Bestellun gen können für die KainzBlasllpiele des großen Andranges wegen nicht mehr angenommen werden: jedoch sind noch Billetts an der Kaue zu nahen. Sonntag nachmittag gelangt bei gewöhn lichen Abcndpreisen das Lustspiel „Ter Familientag" zur Aus führung: abends tritt Herr Joses Kainz iw „Rosenmontag" aut. ft Im Eentral - g, hcater gebt „Frau Luna". Aus- staltnngs Burleske in 5 Bildern von Paul Lincke, heute znm vor letzten und morgen. Sonnabend, den lö, d. M,, zum letzten Male in Szene, Von Sonntag, de» 16,. bis einschließlich Mitt woch, dc»19. d,M,. werden allabendlich >ft8Uhr bei gewöhnlichen Preisen die Ansstattnngs-Balleit Pantomiine „Die Damen vom Ballet t" von G r e c v P o gg i o l e s i. „Die Zauber- eige", Operette in 1 Akt von Iacaues Otfenbach und Ei» Nacht fest in Siam", großes Ballett-Divertissement von G r e c.o P o g giol e s i gegeben. In der Sonntag, den I«!, d. M,, nachmittags >Tt Uhr dei ermäßigte» Preisen stcitt- ftndenden Vorstellung gelangt das gleiche Programm zur Vorführung. ft Der Charge sangve rein Niesens Liedcr- gartcn gibt übermorgen, Palmsonntag, ein Konzert im MnsenhaiOc. ft Emft Arnolds Knnstsalon (Prager Straße) hat sich für den Monat "April zwei ganz besondere Attraktionen gesichert: er dringt in seinen »orderen Räumen zwei ichcnswcrtc Kolleltiv- AusUelluiigen, von denen die eine 30 Wecke des Neo-Jnipressio- niftcn Paul Baum, die andere 40 auserlesene Blatter Joseph Pen nells uinfaßt. Von der Kollektion des große» eng lischen Radierers, der indirekt aus der Schule des genialen Whistler hcrvorgegangen ist, soll an erster Stelle die Rede lein. Man sieht von Win bei Arnold eine Auswahl seiner Radierungen der Newvorker „Wolkenkratzer" und Ansichten ans London, die von der besonderen künstlerische» Art ihres Schöpfers beredtes Zeugnis ablegen und sie erichöpfend charakterisieren. Rein technisch impo niert an diesen Arbeiten, die sich, wie bis zu einem gewissen Grade in alle Graphik, vorwiegend an Liebhaber und Kenner wenden, vie Sicherheit in der Wiedergabe der Eindrücke durch ein dünn schraffierendes "Radieren, das zunächst eine virtuose Bestimmtheit in der No.delführiiiig voransscPt, Von weitem sehen die Blätter Pennells wie schwarze geklöppelte Spitzen aus, die erst bei näheret» Be trachten malenichcn Sinn bekommen: ein Gewirr von Stricken und Punkten, scheinbar ganz regellos, und doch bis auf das kleinste Detail erakt berechnet. Jeder Strich bat seinen Sinn: nichts Ueberftüssiges, aber auch nichts Johlendes läßt sich ans seinen Blätter» konstatieren, die mit liebevollster Sorgfalt und doch mit einer genialen Anssassnng den architektonischen "Absonderlichkeiten von Newyork und London nacbgehcn, Ueberraschend ist die Kunst Pennells, auf seinen Radierungen den überwältigenden Eindruck der kolossalen Höhe seiner vielangeftaunte» „Wolkenkratzer" wieder- Zligeben, Die Empfindung immenser, erdrückender Höhe ruft er in n»S hervor, wie Professor Singer m seinem kurzen, aber instruktiv geschriebenen Vorwort fehr richtig bemerkt, gerade so stark wie die Kolosse selbst, wenn wir an deren Fuß Milden, ja — für ein phantasievolles Gemüt — vielleicht noch stärker. Selbstverständ lich muß der Künstler, um diese Wirkung erzielen in können, vor allem seinen Standpunkt zur Ausnahme der ivlederrngehenden ^lraßenansicht besonders glücklich wählen. In der Betätigung dieses Geschicks und dieses Gcichmacks liegt ohne Frage der größte Ruhmestitel Pennells, Man sehe sich daraufhin die New- vvrkcr Ansichten der Hochbahn und des Gebäudes der „Times", des „Plätteiiens", der „Parkstraße", der „Großen Klause" :c. au. — und man wird dieses Lob zu würdigen wissen. Mehr durch ihre malerischen Qualitäten fallen des Künstlers Blätter der Ansichten ans London ani, in denen er freilich nicht mit den ähnlichen Darstellungen Whistlers odkr Scmnonr Habens oder Rui'els konkurrieren kann, mag er auch in Einzelheiten, wie der geschickte» Behandlung des Banmschlages, der effektvollen Ein- tiianna von Figuren, ganz Hervorragendes leiste». Als Drucke sind die Arbeiten samt und sonders außerordentlich interessant, ivcil Pcnnell zu denjenigen Radierern gehört, die das Drucken der Platten Persönlich beaufsichtigen uno die einzelne» Blätter nach persönlich kontrollierte» Proben »och zu korrigieren pflegen, bezw, selbst de» Druck vollziehen. Hierdurch gewinne» die Radie rungen. ioweit sie Handdrücke sind, den Wert von Originale», was znm Teil auch ihren verhältnismäßig hohe» Preis erklärt. Für die an Graphik irgendwie inieicisierien Kreise unserer Knnst- srennde bedarf die Pennell-Kvllektion tciner besonderen Euipsehlnng; sie werden sie allein als eine erlesene Darbietung zu schätzen wissen, für die Herrn Gutbicr lebhafter Tank gebührt, —kl, ft In O b e ra m m e r g c> u wird, wie bereits erwähnt, in diesem Jahre das PassionSspicl „Tic K r c u z e s sch u l e" auf- gcsührt. Die Spiele finden auf der großen dreiteiligen Bühne statt und werden von ungefähr 500 Mitwirkcnde», worunter ein Scingerchvr von 33 und ein Orchester von 40 Personen, au»- geführt, Spieltage sind: der 4., 12,, 18., 24. Juni, der 2.. 9.. 16.. 23., 30. Juli, der 6. 13„ 15.. 20., 27. August, der 3,, 9., 10., 17. September. Das Spiel beginnt jedesmal um 1 Uhr 30 Min. nachmittags und endet gegen 6 Uhr: es wird durch eine Pause von 15 Minuten untervrochen. Der Zuschauerraum ist vollständig gedeckt und faßt über 4000 Per sonen. Sämtliche Plätze haben numerierte Klappstühle. ft In der Madrider Presse wird das Programm für die Festlichkeiten veröffentlicht, die ans Anlaß der Don Qui» lzotc-Feirr stattsindrn sollen. Für den 7. Mai ist ein Blumenkorso und em Keiteraulzua in Aussicht grnom»un, bei dem aus Don Ouiiote bezügliche Vrgebenhelten daraestellt »er den sollen. Am S. Mai finden akademische Festakte statt. Sitzungen in der Academia Esvaüola. der Academia de San Fernando und in der Universität. Am 0, Mai erfolgt in Gegen wart des König» Alsonso XIN.. der Regierung, der Präsidenten der neietzaebenden Körverlchasten, der Vertreter der Akademien, der Preise usw. die Bckränzung der Cervantes-Etatne. Rach dieser Bekränzung findet eine große Parade »or der Statue statt. Für den Abend ist eine Galavorstellung in „Teatro Real* angesagt. Außerdem soll in diesen Tagen die Zurdartn-AuS- stellnng, sowie die bibliographische Don Quixote-AuSstellung er öffnet werde». ft Die Hallen »nd Paläste derLüttich er Weitaus st es- lung sind insgesamt unter Dach, und ihre äußer« Ausgestal tung ist so gut wie vollendet. Im Innern der gemeinsamen Hauen sind nun die Vertreter der einzelnen Lander damit be- schäsligt, ihre Sektionen einzuteiken. auS-iisck-mücken und alles sür die Ausnahme der Ausstellungsobjekte oorzubereiten. Die Eröffnung der Aiisstellnnw die ursprünglich auf den 23. Avril lOstersoiintags festgesetzt tvar. ist. wie der „Köln. Ztg." gemeldet wird, auf de» 27. April verlegt worden. Während de- Druckes etngegang«»« Neueste Trirfjtmel-llnqerr. Berlin. Die Stadtverordneten beschlosten ein stimmig. anläßlich der Hundertjahrfeier Schillers dem in Vor bereitung befindlichen Nordpark den Namen „Schillerpark" zu geben. Die Stadtverordneten beschlossen ferner mil 71 gegen 26 Stimmen die Reform der kommunalen Grundsteuer, sodaß sämtliche Gr»udstücke nach dem gemeinen AS-erte besteuert werden, wobei geprüft werden soll, ob nicht unbebaute Grundstücke prozentual höher zu besteuern seien. Die Versannnlung lehnte einen Gegenantrag, belninte Grundstücke nach dem NutzungStverte, unbebaute nach dem gemeinen Werte zu besteuern, ab und lehnte ferner den Ausschiißnntrag aus Einführung der Bauplatzscheine und Einführung einer Bciuvlgtzstcuer für an regulierten Straßen liegende unbebaute Grundstücke ab. Hannover. In dem Hause Bindestraße Nr. 1, in dem vorgestern der Lustmord an der kleinen Erna Schaare entdeckt wurde, fand die Kriminalpolizei daS im Keller vergrabene Skelett eines Kindes, vermutlich das der seit vier Jahren verschwundenen Else Kassel. "Die Untersuchung ist eingeleitet. Wien. Nach einer Dauer von 15 Wochen wurde heute der LohnkampfderTischlergesellen.der durch den Aus- stand der Gehilfen und durch die Aussperrung seitens der Meister geführt worden, dadurch beendet, daß die Vereinigung der Meister die Hauptforderungen der Gehilfen anerkannte. Paris. In der deutschen Botschast sinset heute ein Diner statt, an dem teilnebmen Minister Delcassö mit Ge mahlin, Justizminister Chauvin' mit Gemahlin, Minister des Innern Elienne, der russische Botschafter Nelidvw, der östcr- reichisch-uttgarische Botschafter Graf Khevenhuellcr, Prinz und Prinzessin Chimap, der Gouverneur der Bank von Frankreich, Pallain mit Gemahlin, mehrere hochgestellte Beamte des Ministe- riums des Aeuberen, der italienische Militärattache Chapperon, der Zercmonienmeister Röder, sowie die Mitglieder der Bot schaft mit Gemahlinnen. Paris. (Meldung der „Agcnce HavaS".) Es ist nicht richtig, daß Telcassv ein Rundschreiben an die Mächte über die M a r o k k o f rag e gerichtet hat. Er ließ lediglich den an der Sache beteiligten französischen Botschaften und Gesandtschaften Mitteilungen über die Angelegenheit zugehell. Paris. Der „Temps" erklärt, daß die Meldung eines auswärtigen Blattes betreffend die Rückkehr des französi schen Gesandten Taillandier auS Fez nach Tanger un richtig ist. LimogeS. 10 OOOPorzellonarbeitersindindcn Ausstand getreten. M essina. Die „Hohenzvllern" mit dem K a i s e r ist 7 Uhr abends, von Korfu kommend, in den hiesigen Hafen eingelaufcn. Brüssel. Abgeordnetenhaus. Bei der fortgesetzten Beratung des Handelsvertrages mit Deutschland betonten der Ministerpräics und der Minister des Acußeren nach drücklich die erlangten Vorteile. Die allgemeine Erörterung wurde hierauf geschlossen. Gegenüber cinein Zusatzcmtrag« aus Besteuerung der Einfuhr fremden Hopfens stimmte die Kammer dem Anträge der Regierung auf Stellung der Vorfrage zu. Die Gesamtcibstimmung wurde auf morgen vertagt. -Haag. Zweite Kammer. Das Haus berät den Schicdsge richtsvertrag mit Dänemark. von Rhlandt begrüßt den Vertrag als Keim zur Einigung der kleinen Staaten zur Sicherung ihrer Neutralität. Auch alle übrige» Redner sprachen sich für die Vorlage aus. Der Vertrag sieht für entstehende Streitigkeiten die Entscheidung durch Schieds spruch vor, enthält aber nicht den Vorbehalt, daß Fragen, wobei die Ehre, Unabhängigkeit oder lebenswichtige Interessen der Vertragschließenden berührt werden, hiervon ausgenommen wären. Jni Laufe der Debatte erhielt van Kol (Sozialist) einen Ordnungsruf wegen oeleidigender Aenßcrimgen gegen den Kaiser von Rußland. 4vetl»rder«ck»« de« Kgl. Säftst. Meieorowg. Institut» ln Cvemnltz vom 13. April 8 Uhr mcngenS sTemneralur nach CrlsiuS). Wetterlage in Europa am 13. Avril 9 Ulst früh: sc»»«>ii> Name Slornow <>i»I Sead SIEm-ib Havarand. LIttdeanM Llockhoim üoiienbag, Kemel Swine»,. L »tagen Z,U I»ZI Richlun, u. SE- Wetter dc-!Wl»dez st«» !»0 fritid Ne,«» r». «!» -N) '? so srNch wolkig ^ mtißig Du»!! ft Still wolkenl,— >8" miKa dejter c >ktO tetchi Schnee ! > K Ichwach bedeckl ft cncv leich« bedeckt -Z- AVV lei», bedeck, T OliOIchwach beiter ft ,0 leicht.bedeckt 4 Station-, Name "Lj Sticht»», a" ». vttirke L>«>»er LS de«Winde, . D. Sam»,,, k Helder Tcilia ! Stach«» „ „Nerli» I lil»a>ianch« U sFrankt.M. t I.Me» 0 « IlPaii» IN II tlMünchenS r olChemnitz 7S« rrn v leicht bedeckt j.-Nv leicht »»«eckt L2 -c mStitg woitt, " ^ letch, Nebel V Md»», dedeckt > leicht Dunk schivach wolkent > lelch, Nedel leicht woikenl leicht walk,, letch! dedeckt 4 r. » -i- b! U zli- 4 » I Die Tcildevrcinon, die gestern i.der TeuilLland lagerte, itl oltwän« sorlaestbritl!» und ist beute nur noa, wenig zu ertennen. Im Weben I» «in neues Tie! entstanden Lader Diuck erst,eckt siäi von Rorven na<v Liiden nnttkn durch »en Erdteil. Da« Marimum lagert tm Norden. Die i'iistdrnckvertcilung bedingt sUr Westdeutschland Ost-, Ivr Ostdeutschland Deliwmve. Starke Trübung ist auch beute noch vorhanden, sevoch ift dte remveiatur wenig gesogen und Niederschlag nicht mehr eingetreten. Die Ausbreitung hoben Drucke« tm Osten dttrsle heitere«, trockne» Wetter und M<trmc>una!n»e düngen. Prognose für den 14. Nvrtl. Wetter: Leiter und trocken. Temperatur: llebernormak. Winvursprung: Osten. Barometer: Loch. Witterung in Sachten am 12. April. Ltallon -ee.' wind «tttiien »»de Dem». Kind d»be! n, ! H Z' L Ä r>re«de» ne! i« n 10 8 «Nll s o o Fltztder- ?»8 »» rrw lv c'«t>->>« IN j I4Ü !,!' n>v I oll Lckneeder, «a« i» 2 > « s 8NW 2.V .-pchodrog :'«>»» 8 8VV 1, 0 1 «ift-r L00 14 ll » 2.N t-au,e» 2,-ck ' lN.0 10 0 Scv , n- tiNender, t». VN Sll irvv L 4.r UNiau 2vd ! »» » V2 «ttll ! > a l«>,e»tiai» 772 10 0 «d w r «> ldemnt» 114.7 s.tz »80 l! 04 iwie'der- l'I" i bi! ».7 SV 4 4.L Am Morgen und Vormittag de» 12. Avrtl fielen dei schwachen Lltd- weltwtnden Irtckte Niederschlag». Von Mittag ad blted e« tm Land« zumeist trüb, aber trocken. Dte Temperatur ist noch immer Kart übernonnal. Da« Barometer steht trod Anstieg« im Lause de« >2. Avril unternarmal. Die Niede»schlog«menaen nom 11. "Aoiil sino bnrckganaig u-'bedeutend Schnee decke meldet nur der Fichtelberg mit 130 stenlimeter. Meldung vom sslchtel- derg: vtü 10 Zeolun. starte, weiche Schneedecke, ununterbrochen schwacher Nebel. Dresden, in. Avrtl. Barometer non Optiker Eduard Wtegond (vorm. OSkar Bosokd), WaMttaße 2. Abend« « Uhr: 7»S Mmlmew^ 7 geltlegen. rbnmomctrograph nach E'lstus. Temperatur: dichft« 14 Är. Wktnve. niedrigste 7.» Sr. Wärme. Trübe. Nordwmd.