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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.04.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050414016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905041401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905041401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-14
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.04.1905
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»s s .Z -Ls r» 'S- r. ^ ^ L L « c-V E» r» ^ 5>- Bunzlau. tPriv.-Tel.) Die Bankier» Georg und Mar «Schüller unirden wegen betrügerischen Bankrott» und Depotunterschlaaung m Untersuchungshaft genommen. Wien, »rzheriog Friedrich, der bi-heriae Kam Mandant de» b. Armeekorps in P re König, ist »um General- Inspekteur ernannt worden. Wien. tPriv.-Tel.) Während eiuer Gastvorstellung ÄivardiS im Innsbrucker Stadtlheatcr hörte man plötzlich einen lauten Aufschrei auS der Hosloge. Prinzessin Mathilde non Koburg, geborene Prinzejstu von Bayern, die Ge- mahlin deS als Hauptmann der Kcnserjäger in Innsbruck stehen den Prinzen Ludwig von Auburg, war von schweren Herz- krämpfen befallen worden. Sie wurde sofort in ihr PalaiS gebracht. Pest. Abgeordnetenhaus. Dem Hause wird der Adrenentwurs der koalierten Linken vorgelegt. Darin wird aus die schweren Schäden hingewiesen, die der Nation auf wirtschaftliche»! Gebiete drohen, wenn Ungarn jetzt infolge deS Erlex-Zustandes nicht imstande sei, seine Interessen mit dem gehörige» 'Nachdrucke zu vertreten, und die Krone gebeten, mög lichst bald eine Regierung zu ernennen, die aus die Unterstützung des den nationalen Willen repräsentiereiiden Abgeardneten- hause- rechnen könne. In dem Adrehenlwurs wird weiterhin ans eine Parlomentsresorni, Ausdehnung des Wahlrechts und anderes hingewiesen. Schließlich wird der König darin er sucht. er möge der den Anforderungen der Verfassung nicht emsprecheiiden gegenwärtigen Lage ein Ende machen und eine das Vertraue» des Abgeordnetenhauses besitzende Regierung er> nennen, da ein weiterer Aufschub den Glauben an die Wirk iichkeil eines konstitutionellen Lebens in Ungarn erschüttern würde. Abg. Eowös begründet seinen Antrag auf Mißbilligung gegen Tisza und Perczel, gegen Tisza. weil er die Pension des Perczel von 3000 aul 15 360 Kronen erhöhte, lstürmische Entrüstung links.s Redner fragt, was Tisza noch auf dem Ministerpräsiöenteiiseffel suche. iLtürmi che Entrüstung links.) Tisza erwidert, so lange die 'Nachfolger nicht ernannt seien, er- stillten die Minister ihre P'licht, wenn auch die unangenehmste Pflicht, indem sie ans ihren Plätzen verblieben. Bei der Pensionierung PerczelS als Munster des Innern sei ver absäumt worden, die Dienstzeit desselben als Eomitatbeamten aiizurechneil, was jetzt unter seiner vollen Verantwortlichkeit gul- gemacht worden sei. iGrober Lärm tinks. Ruse: Das ist ja Blutlohn stir den IS. 'November.) TiSza fährt fort: UebriarnS handle es sich um einen hochverehrten Staatsmann. (Neuerlicher stürmischer Lärm links. Der Präsident suspendiert die Sitzung.) Nach Wiederaustiahine derselben wiederlwlt Tisza, dag einem hochverdienten Manne wie Perczel diese Rücksicht gebühre. (Andauernder Lärm links. Anrufe: Vatcrlairdsverräter. Damit machen Sie Propaganda für den Sozialismus! Für , solch« Zwecke haben Sie Geld!) Das Hans beraumt dann die Be ratung des Antrages Eötvös' auf morgen an. Pari-, (Prio.-Tel.) Bei der gestrigen Vorstellung in der Großen Oper Halle Präsident Laub et seine Loge dem F ü r st e n Radolin zur Verfügung gestellt, der in Begleitung der Botschaftsmitglieder v. Flotow und v. Miguel der Aufführung beiwohnte. Das ..Echo de Paris" will in dieser Höflichkeit des Präsidenten ein Anzeichen verminderter Schwierigkeiten zwischen der deutschen »nd französischen Diplomatie erblicken. Heute speisen Delcasss und zwei andere Mitglieder des Kabinetts, so wie mehrere Mitglieder des diplomatstchen Korps beim Fürsten Nadolin. — Zur Frage der Einberufung einer Marokko- Konserenz wurde die Regiernngspresse dahin informiert, daß mehrere Regierungen diesem Projekte gegenüber sich ablehnend ver halten sollen: doch verrät der wenig zuversichtliche Ton. in welchem die Delcass« nahestehenden Organe, sowohl von jeneni Kon- serenzvrosekte, sowie von den in Fez bestehenden Absichten sprechen, die Besorgnis der französischen Regierung vor weiteren Fortschritten Tattenbachs, dessen Mission die Stinipathie aller di« volle Handelsfreiheit anstrebenden fremden Ansiedler besitzt. Paris. (Pnv. Del.) Tie Meldung des „Times"-Korre- spondenten in Tanger, wonach der Sultan von Marokko beabsichtige, die fraiizsiiche Gesandtschaft zur Abreise von Fez z» veranlassen, wird offiziös dementiert. Der Korrespondent des „Echo de Paris" in Tanger gibt indessen zu, daß die Lage der Gesandtschaft in Fez sich keineswegs bessere. Petersburg. Der besonders wegen der Bedürfnisse der landwirtschaftlichen Industrie am 22. Januar 1002 errichtete Rat ist ausgelöst worden. Die Geschäfte sollen den zu- ständigen Behörden, sowie einem neu zur Stärkung des land wirtschaftlichen und bäuerlichen Besitzes zu errichtenden Rate übertragen werden. K o n st a u t i n o p e l. Gestern kam es auf den Höhen süd westlich der Stadt Prizrend zwischen Truppen und Ljumesen, die sich schon seit einiger Zeit einander gcgenüberstchen, zu einem Zusammenstöße. Ter Kampf dauerte um 3 Uhr nach mittags noch fort. 'Von den Truppen wurde Geschützfcuer unter halten. Da man befürchtet, daß sich die Albanesen von Djakova und Porina der Bewegung anschließen werden, sind Truppcn- verstärkungen notwendig. K o n st a n t i n o v e l. Die Bewegung auf Kreta hat weiter um sich gegriffen. In den letzten Tagen fanden ver schiedene Konflikte zwischen der Gendarmerie und den Jnsur- qenlen statt. Am 6. d. Mts. hat eine 23 Mann starke Gen- darmeric-Abteilung unter dem Befehl eines italienischen Unter offiziers in Kantja 13 Insurgenten gefangen genommen, worauf sie von den Bewohnern der Umgebung blockiert wurden. Sonn tag ist von Kanea aus aus einem italienischen Stationsschiff ein kombiniertes Detachement, bestehend aus 13 Mann Gendarmerie, 40 Italienern und Franzosen, je 4 Engländern und Russen, unter dem Befehl eines italienischen Hauptmanns nach Selino zur Befreiung der einge'chlostenen Gendarme obgegangen. Die Ervedition ist nach Kanea zurückgekehrt und hat die Gendarmerie, welche nicht mehr eingeschlossen war, sowie die gefangenen In surgenten ohne weiteres zurückgebrachk. Bei der Ankunft fan den große Straßendemonstrationen statt. Newyork. lPriv.-Tel.) Bon den von Pensacola ankom- mendcn Kriegsschiffen desertierten diesen Monat bereits 600 Mann, die höchste bisher erreichte Rekordzifser. Tanger. Der Rais Maclegn ist in der vergangenen Nacht nach Fez abgereist. Er reist über Ei'Arisch uns ist von Miß Maclean begleitet. La ho re. lPriv.-Lel.) Durch das letzte Erdbeben ist die Hauptstadt Mandi zerstört worden. Der Staatspalast, die Temvel und alle anderen Gebäude sind dem Erdboden gleichge- inachi. Tie Stadt Sultanpnr hat in ähnlicher Weise gelitten. Etwa 1000 Menschen sind an dieser Stelle getötet worden. <Rael,tS eiuaekcnde Develck,«» brkinven kick, Seite 4.) tzrankluri ».«i. (Schluß.> Nr-d» res 7V Liitonl» ISS.iiv. Lre«»n«r !b7, LwalSbLhn —. Lomdsrden IS.rz LaukadUtt« 277,7s. Ungar sial» Pattugwen —. Llirkrniaie —. Sidgeschwüchi. Palt-, (» Udr aachmiuaa. Neu» »9 Sr. .Statt»»» wd li>. Spanin A>.<7>/, t!su« liariugieien SS.7S rUrien <u»>I>c. Anlkib«> SS v». rur',niol, iSL 7t. vtl«> manbaxk SeS— Staattdobn — —. eomdarten —. Unreg-lmStzig Bari-, ivrodutlenmarit. v«»e« an April SS 7» an Septbr -Drzbr. 21,7». ruhig. Lptriiu« pn Avril iS 75. per Leptbr-Tkjbr. «3 2». stetig. Mböt »er April «2 7». vrr 8e»t.-Te». «9.7t, ruhig. Amsterdam. Produkten - Bericht. weicen per April —, »er m»t —, Roggen per Arrii . per Mai —. GeichLtMol. Lertliches unv Sächsisches. — Sc. Majestät der .König besichtigte gestern nachmittag die städtische» Elektrizitätswerke am Wettiner Platz. Begrüßt wurde er bei seinem Eintreffen daselbst dnrch Herrn Oberbürger meister Geb. Finanzrat a. D. Beutler, Herrn Stadtbanrat Hasse und die Mitglieder des Belenchtnngeausschusses. Nach Vvr- siellring der Anwesenden und der Beamlcn gab Herr Stadtbanrat .'lasse einen Ueberblick über die Entwicklung und den Zweck der Werke, worauf der Monarch unter der Führung der Herren Stadt- lwurnt Hasse und Obcringenienr Meng einen Rundgang durch die Werke antrat. Bon dem mit zahlreichen Flaggen und Pflanzen reichgeichmückten Eingänge aus betrat der König zunächst das Wechselstrom-Lichtwerk und besichtigte dessen Einrichtungen ans dos eingehendste. Tie vorhandenen 8 Tnmpsdynanws mit zu sammen 7.500 Pferdestärken, die dazu gehörigen Schaltapparate und Kessclanlagen mit 2641 Quadratmetern Heizfläche und die uulsaugreichen, für den Maschinenbetrieb erforderlichen Wasserver- svrgungsanlagen fanden das regste Interesse des Königs. Vom Lichtwerk aus begab inan sich nach dem Westkrastwerke, welches mit einer MIO Pscrdckräste starken Maschinennnlage für die westliche Halste der Stadt den Straßenbahnen Strom liefert. Hier wurde dem Monarchen die lelbsttätige Kohlen- törderungsanlage, die ohne Zutun der Heizer die Kohlen vom Eisenbahnwagen dt» zu den Feuerungen der Sessel gelangen laßt, gezeigt. Nach Besichtigung der Maschinenanlagen nahm der König »och Kennt»!» von einigen praktische» Verwendungen de» erzeugten Stromes. So wurde durch einen großen Magnet rin 726 Kilogramm schweres GaSrohr aiiaehoden, « wurde i» Gegen wart des Königs ein Nagel hergeslellt, zu dem da» Eisen durch den elektrischen Strom i» einem großen Waksergrfäß erhitzt wurde. Mit dem gleichen Verfahre» wurden hierauf zwei Eisenstäde von l5 Millimeter Durchmesser rusanuiirngeschiveißt, und es wurde dann in einer Schiene ein Loch mittels Lichtbogen zugeschwrißt. Zn diesem Verfahren war die Energie einer 1000 Pferdestärken- Maschine voll in Anspruch grnoinmen. Einige in Betrieb vorge- siibrtr Koch und Heizapparate, sowie die Vorführung der Ent- stehungund die Wirlnngsiveise derTranssonnieruiig von Wechselstrom durch .'denn Oberingenieur Meng tandcn das regste Interesse deS Monarchen. Einige Vetsiiche mit de», großen '.vcagiiet. der u a. eine Säule von Nägeln usw.. ^ Meter lwch frei in der Luft stehend, hielt, die nach Ausscl-altuna des MagnetisierringsstromeS zu einem Hausen zlisamniensiel. beschlossen die Besichtigung. Hieraus besuchte der König noch die im Lichkverke eingerichtete Station für drahtlose Telegraphie, die seit Dienstag im Betrieb ist. Don wurde als »rstes Telegramm aus Berlin ein ehr erbietigster Gruß für den Monarchen ausgenommen. Hier gab -Verr Professor Kübler die Erklärungen. Beim Verlassen der Werke brachte Herr Stadtbaurat Hasse ein von dem ver- sammelten Personal begeistert arugenommeneS Hoch auf den König auS. Dieser sprach sich wiederholt und besonders beim Ver lassen der Werke anerkennend über das Gesehene au» und wünschte eine weitere gederhliche Entwicklung der Werke zum Nutzen der Stadt. — Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde wohnte gestern nachmittag 3 Uhr in Begleitung der Palastdame Gräfin Vitzthum v. Eckstädt den Prüfungen m der 10. Bürgerschule, Markgraf Heinrich-Straße 24, bei. — Dem in den Ruhestand tretenden Konrektor am Real giimnasium in Zwickau Prof. Dr. Phil. Rauschte ist das Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechtsorden, dem Bürgerschulober lehrer Ho ff mann in Ebemnitz, dem Mrchschullehrer und Kantor Schaue in Kleinschönau und den Güterkassierern Hof. mann in Ebcrsbach und Ka i se r in Leipzig das Verdieirst kreuz, dem Reuiersörsler Claus auf dem Rtttergute Prießnitz. dem Kirchschullebrer und Kantor Neefe in Portitz und den Oberschaffnern Frese in Annaberg, Gehn er und Ham mer in Leipzig das Albrechtskreuz, endlich dem «Schaffner Denkert in Aue und dem Weichenwärter 2. Klasse Wetze in Auerbach i. V. das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worben — Der Assessor Dr. Poller in Chemnitz ist vom 1. Mai ab zum Staatsanwalt heim Landgericht Chemnitz ernannt worden. — Dem bisherigen Hilfsbeamten auf Plauer Revier, Herrn Forstassessor Daehne in Plaue, ist, unter Ernennung zum Oberförster, vom 1. Mai an die Revierverwalterstelle auf Stein bacher Revier übertragen worden. — Frl. Katharina Eras in Mutz schen ist vom Könige zur Eüuiieruna au seinen Besuch daselbst eine Brosch« mit Namcnschisfre v. -4. zugesandt worben. — Im Anschluß an eine gleiche Veranstaltung, welche vor kurzem unter Beteiligung oberster Reichs- und Preußischer Staatsbehörden ansgesührl worden ist, beabsichtigt das Mini- st e r i u m d e s I n n e r n , einer Einladung des Herrn Jabrik- direktvrs Dr. Karl Dieterich in Helfcnberg entsprechend. Sonn abend, den 29. April eine Probefahrt mit Kraftfahr, zeugen vor ,»nehmen, welche den bei der Regelung und Beaus sichtig,ing des Selbstsahrerwesens beteiligten Sächsilchen Behör- den Gelegenheit zu praktischen Erfahrungen und Beobachtungen geben soll. Namentlich sollen vorgesührt werden die Anbringung eines weiteren Nummernschildes an der Vorderseite der Wagen, die Anwendung eines von der Firma Seidel u. Naumann ron skruierten Geschwindigkeitsmessers, sowie eine neue Art der Be ieuchtnnq der Nummernschilder während der Dunkelheit. Die Probefahrt soll an dem genannten Tage mittags 1 Uhr von dem Ministerialgebäude — Königsufer 2 — ihren Ausgang nehmen und über Bischofswerda bis Bautzen sich erstrecken, während die Rückfahrt über Kamenz—Pulsnitz—Radeberg genommen werden oll. Tie Leitung der Veranstaltung wird in den Händen des Herrn Fabrikdirektors Tw. Karl Dieterich-Heisenberg liegen — Nachdem nunmehr der Beschluß der Generalversammlung der Dresdner Straßenbahn-Äesellschast, nach welchem das Vermögen der Gesellschaft am 30. Dezember d. I. an die Stadt- gcmelnde Dresden übertragen wird, im Handelsregister verlautbart worden ist. treten die wegen Abfindung der Aktionäre getroffenen Vereinbarungen in Kraft. Darnach erhalten bekanntlich die Aktio näre für je 1000 Mt. Aktien zum Nennwerte 2000 Alk. 3pro- zentige Anleihe und 65 Alk. bar. Nach 8 4 des zwischen dem Rate^und der Dresdner Straßenbahn abgeschlossenen Vertrags ist die Stadtgemeinde berechtigt, an Stelle von 3prozentiger Dresdner ^tadtanleihe auch n n r 3proze»tige Deutsche Neichsanleihe oder Je Slich- 3prozen- „ . . „ . ckzah- lung dieser Anleihe erst vom Jahre 1925 ab erfolgen soll und zwar nach Wahl des Rates in der Form des freihändigen Rück kaufs oder der Auslosung. An der hiesigen Börse stellte sich der Kurs der Dresdner Straßenbahn-Aktien in den letzten Tage» ca. 185. Mehrfach ist nun die Frage aufgeworfen worden, ob die Aktionäre besser tun, ^zu diesem Kurs jetzt zu verkaufen oder die Abfindung durch die >stadt abznwarten. Ein großer Unterschied ergibt sich hierbei nicht. Angenommen, der Kurs der ljprozentigeii Dresd ner Stadtanleihe, Rcichsanleihe oder preußischen Consols stellte sich am l. Januar >906 auf 89M Prozent (so notierte am Mittwoch 3pro;entige Sächsische Rente), jo würden 2000 Alk. dieser 'Anleihe 1786 Alk. ergeben. Hierzu kommen noch 65 Alk., so daß sich für den Aktionär eine Kapitalabfindung von 1851 Alk. ergibt. Außerdem aber garantiert die Stadt für das Jahr 1905 eine Dividende von 8',st Pwz. --- 82,50 Alk., sodnß man noch 22,50 Alk. zur Kapitalabsindnng hinzmchlngen könnte, da ans die AM Alk. Stadtanleihe nnr 60 Alk. Zinsen cuEallen. 'Noch günstiger würde sich freilich die Absindnng für die Aktionäre stellen, wenn die Stadc Dresden ihre 3p>;ozentige Anleihe nur durch Auslosung zu pari tilgte. Dann würde sich der Kurs der :Wroze»tigc» Anleihe jedenfalls wesentlich höher stellen. An der Berliner Börse bewertet man beispielsweise Kottbuser 3prozentige Stadtanleihe lEnde der Tilgung durch Auslosung ün Jahre 19:36) mit 92.lo Proz.. Ossenburger tzprozentige Stadtanleihe (zu tilgen bis 1910) mit !)0,2<5 Proz. — Zur Frage der Zivilversvrgung der Unter- ossiziere wird uns geschrieben: „DaS dem Reichstage »or- gclegte neue Militärpensionsgesetz und im preußischen Abge- ordnetenbause stattqehabte Verhandlungen haben die allgemeine Aufmerksamkeit wieder einmal aus ein Thema gelenkt, da» seit Jahren die Oeffentlichkeit beschäftigt und das, wie e» scheint, auch nicht sobald von der Äildsiäche verschwinden wird, die Zivilversorgung der Unteroffiziere. Ofjenbar bestehen auf diesem Gebiete Mißstände. die sich von Jahr zu Jahr mehr fühlbar machen. Der Zivilvcrsorgungsschein soll ein Aequivalent lein für zwölsjähriac Militärdlenstzeit, die der Unteroffizier dem Vaterlandc sreiwillia geleistet hat in der Voraussetzung, daß er dereinst nach Maßgabe der bei seinem Eintritt in den Militär dienst oder beim Abschluß seiner ersten Kapitulation bestehenden Anstellungs- und Besoldungs-Verhältnisse bei den Behörden eine Stelle übertragen erhalten wird, die seinen Fähigkeiten und seiner Ausbildung entspricht. Schon ein kurzer Einblick in die Be soldungs-Verhältnisse unserer Unteroffiziere überzeugt ohne weiteres, daß nicht ein hoher Sold, sondern nur die Aussicht aus eine angemessene Zivtlversorgung den Beweggrund zur Kapitulation bildet. Je geringer aber diese Aussichten werden, »m so mehr nimmt der Mangel an Kapitulanten zu. und selbst das bewilligte Kapitulations-Handgeld und die Dienstalters- vrämien Häven nicht vermocht, diesen Mangel zu beseitigen. Daß die Aussichten auf Zivilversoraung tatsächlich sich im Laufe der Jahre ungünstiger gestaltet haben, läßt sich nicht von der Hand weisen. Nachdem das Aufblühen des wirtschastlichen Lebens infolge des letzten Feldzuges auch ein bedeutendes Wachsen der Behörden mit sich gebracht hatte nnd infolge der Wiedcrauf- richtung des Deutschen Reiches die Einsetzung einer beträcht lichen Anzahl neuer Behörden notwendig geworden war, konnte Ligoiauie»,e am» nur ^prozemige L-eulicne meict>ogn>eu>e oc n u r 3prv;e»tigc Preußische Consols oder n u r 3proze»tige Sä> sische Rente als Gegenwert zu gewähren. Bezüglich der 3proze tigeu Dresdner Stadtanleihe ist vorgesehen, daß die Rückza! Ausbau der Behörden beendet. Armee und Marine vermehrten sich entsprechend der Zunahme der Bevölkerung stetig und stoßen von Jahr zu Jahr mehr versorgungsberechtigte Unteroffizier« ab. Dt« Vermehrung der dt«)«» Versorgunglberecht behaltenen Stelle« steht hierzu nicht onnäh - . . cht annähernd im gleiö hältni». Tausende von MiutäranwLrtern seben dtesei Zukunft mit banger Sorge entgegen. S» ist yvh» gelt, etwa» geschieht, wollen wir Ulffer Unteroffizierkörv» MW Höhe erhalten, aus der e» bi»her gestanden hat; denn d«i den heutigen AnstellungjdveichältnMe» schein nur voch einen sehr Konkurrenz der Militäranw^.p. ,» , Entwurf zum Pensionsgesetz zum Ausdruck gebracht. Der Zivil- versorgunösschein soll svrta» nur den Kapitulanten nach zwölf- iähriaer Dienstzeit verliehen werden, außerdem soll für Nicht- «Nutzung de» Scheines eine Entschädigung von 12 Mark monat- erkin-p» ai^ ^der ltnissc, kssitzt der' ZivilveZorgun«^ bedingten Wert. Die Absichll di« Wärter zu vermindern, ist auch im Ost werde» Militäranwärter schwer getrosten durch «in« wenig wohlwollende Handhabung der Anstellungs-Grundsätze und durch die mißlichen Einkommens-Verhältnisse am Beginne ihrer Br- amtenlausbahn. Beispielsweise müssen sich dieselben im Bureau dienste bei verschiedenen Behörden mit einem Ansangsgehalt von 1100 Mark begnügen. (Man bedenke: 1100 Mark für «inen Mann im Alter von 33—38 Jahren in Beamtenstellung, mit Familie und bei den teuren Miets- und LrbenSmittelpreisen der Großstadt!) Daß die Militäranwärter den Nichtmilitär, anwärtern während threr ganzen Beamtenlausbahn um b bi» 6 Jahre in den Gehaltsbezügen nachstehen und auch dement- sprechend später in da» Höchstgehalt einrücken, ist den maßaeben- den Stellen schon wiederholt zum Ausdruck gebracht und an- erkannt worden. Will nian maßgebenden Ort» dem Mangel die Auslegungs-Grundsätze zum Gesetz mit klaren Bestimmungen, auch mit solchen besetzt werden. Man regle das Anfangs-Ein kommen der Militärairwärter so. daß diese nicht schon im Be ginn ihrer Zivillaufbahn mit schweren wirtschaftlichen Sorgen zu kämpfen haben. DaS sind Wege, die unserer Armee einen Unterossiziers-Ersak gewäbrleisten, wie sie ihn dringend bedarf. Schon der greise Marschall Moltke sagte in einer seiner letzten denkwürdigen Reichstagsreden: „Der nächste Krieg wird ein Kampf auf Leben und Tod, ein Ringen um die nationale Existenz sein." Der Ernst der Lage hat sich seitdem nicht ge- Mildert. Wie ein ins Pulverfaß geworfener Funken Kinn eine geringfügige Veranlassung den Brand entflammen. Daß ei» zeeigneter NnterofsiziersErsatz für die Schlagsertigkeit unserer Armee von größter Wichtigkeit ist. daraus wurde von ersten Autoritäten schon oft hingewiesen." — Die Sächsische Hauptblbelaesellschast hat oeben ihren SO. Jahresbericht, umfassend den Zeitraum vom :. Januar bis 31. Dezember 1904, herauSoegeben. Die Gejell- chaft, die ihr allerdings nicht den Ansprüchen voll genügendes Heim im Vereinshause an der Zinzendorfstraße in Dresden hat. Neue Testamente sowie 556 Psalter und einzelne Teile der Schrift, im ganzen also 44 694 Bücher. Damit wurde die höchste Ziffer aller vorhergehenden Jahre übertrofsen. Seit ihrer Grün- King im Jahre 1811 hat die Sächsisch« Hailptbibel-Gesellschast insgesamt 1374 12t Bände, nämlich 1041588 Vvllbibeln, 324517 Nene Testamente und 7986 Teilbibeln. verbreitet. Die eigenen Ausgaben der Sächsischen Hauptbibclaescllschast haben in der Benchtszeit durch Herausgabe der illustrierten Bibel zum Preise von 3 Mark und der Bildertafeln in festem Einband, die von 50 Pfennigen an zu haben sind, eine Perniebrung nach einer neuen Richtung hin erfahre». Von der neuen Bstderbibel wurden in der Zeit von 8 bis 9 Monaten bereits 950 Stück, von den Bildcr- tasel» 2100 Ezemvlare im Lande verbreitet. Außerdem nahm die Preußische Bibelgesellschaft 10M Stück solcher Bilder ab. Äukerdeni wurde mit großen Opfern und unter ltebernahme eines Teiles der Auflage durch die Preußische Hauptbibelgescllschaft der Druck einer »eilen Großoktavbibcl in wendischer Sprache begonnen. Dieses Werk ist gegenwärtig seiner Vollendung nahe. Eine Neuauflage der kleinen Dktav-Schulbibel ist unter schonender Aenderung der Stereotypen nach den orthographischen Bestimmurwen vom 21. Oktober 1902 soeben fertiggejtellt worden. Neue Stereotypen ür diese Schulbibel können aber auf die Tauer nicht entbehrt verden. Bereits jetzt nimmt die Sächsische Hauptbibelgesellschaft Bedacht ans die Herstellung eines orthographisch revidierten, aän;- l ch fehlerfreien Textes, der nahezu nufgebrauchten Bibel im Formate 32°. Eine Uebersetzmig des Neuen Testaments, und zwar zunächst des Evangeliums Johannis, in die Sprache der Dschag- (amper im deutschen afrikanischen Schutzgebiete ist der Leipziger Mission von der Hauptbibelgesellschaft übergeben worden und (eit vorigem Herbste dort in Arbeit. Da die Sächsische Hauptbidel- gesellschaft ihre Bücher weit unter dem Selbstkostenpreis hinaus gibt, bedarf sie fortgesetzt der Mitarbeit ihrer Freunde und der anzen evangelischen Bevölkerung Sachsens. Der Ertrag der )sterkollekte, die dauernde Quelle des Bestehens »nd Wirkens der Sächsische» Bihelgescllichast, belief sich im Jahre 1904 auf 30447 Mark und war noch wie vorher derart hoch. Die Beiträge der Zweigvcrcine bezifferten sich in der Berichtszeit auf 4472 Mark Außerdem flössen der Kasse verschiedene hochherzige Spenden zu. Der Erlös aus dem Bivelverkaus erreichte die Höhe von 64535 Mark. Somit konnte die Gesamtausgabe des Jahres 1S04 mit 100 963 Mark aedcckt werden und außerdem verblieb für das Jahr UM ein Betriebsfonds von 23638 Mark. Die Erwerbung eines eigenen Bibelhanses. wie es die anderen deutschen und die aus ländischen Bibelgesellschaften besitzen und wie es für den geord nete» und iiliifajsenden Betrieb einer wachsende» Gesellschaft un entbehrlich ist, steht in erreichbarer Stühe. Das Vermögen der Sächsischen Hniiptbibelgesellschaft betrug am Jahresschlüsse etwa 128000 Mark. An die Röiiigl. Sächsische Armee wurden I!>04 von der Hanptbibclgcscllschast ,:)7 Bibeln und 1:353 Neue Testa mente für 1244 Mark abgegeben. Bei der Jubliäumsseier des 100jährigen Bestehens der Britischen und Ausländischen Bibel- c csellschast, der größten derartigen Vereinigung der Welt und der llilttergesellschast vieler anderer Bibclgesclljchaften. waren Vertreter der Sächsischen Hauptbibelgesellschaft in London anwesend. — Heute abend 8 Uhr findet im Konservativen Verein im Bereinshaussaale, Zinzendorsftraße, der Bortrag deS bekannten Forschungsreisenden, Herrn Dr. Georg Hart- mann, über Deut>ch-Liidwestaficka unter Vorführung von Lichtbildern statt. Zu diesem Vortroge steht noch eine beschränkt« AnzÄht Eintrittskarten Interessenten bei den Herren Stadtrat C. Weiaandt. König Johannstraße 19, und Kaufmann G. Strebe!, Karlstrvß«, unentgeltlich zur Verfügung. — Die Deutsche Kolonialgesellsch aft, Abteilung Dresden, veranstaltet am 16. d. M. in den „Drei Raben" einen tortraasabend. Herr Direktor KarlSiearlmann- Brcnm- chweig spricht über: -Die neuesten Vorgänge im deutsch- wrtugiesiscben Grenzgebiet in Südwestasrika". Beginn 8 Uhr. Herren und Damen als Gäste willkommen. — Die Deutsche graphologische Gesellschaft. Sektion Dresden, veranstaltet am 18. April 8V< Uhr abend» im Hotel Hoeritzsch, Bismarckstraße 14, einen Bortrag über „Die wissenschaftliche Graphologie und Handschriftengutachten bei Ge richt". Gäste haben Zutritt nach vorheriger Anmeldung beim Vorstand, Herrn Bernhard Fritsche. verpflichteter Schriftsach verständiger, Dresden-Plauen, Vcstitzer Straße 4, 1. — Dem bei der hiesigen Königl. Blindenanstalt verwalteten onds sür entlassene Blinde hat die verstorbene wau Privata Christiane Wilhelmine verw. B e rnha rd taeb. Blembel mit ihrem verstorbenen Ehemann Ictztwillig 3000 Mark ausge setzt. — Der MeißnerDombauverein hält seine General versammlung am 28. April in Dresden im oberen Saale der Nvrei Raben" ab. Auf der Tagesordnung steht u. a. ein Bericht über den Bau. — Die Jahreshauptversammlung der tzreien Vereinigung der „Kampfgenossen von 1870/71" zu Dresden findet morgen abend 8 Uhr im Wiener Garten-Saal« statt. — Ter Einberufer der kürzlich abgehaitcnen Versammlung der städtischen Tiefbauarbeiter, Herr I. Lischt»,
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