Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.05.1924
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240520019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924052001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924052001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-20
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.05.1924
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ar. 172 Seite 1 Oerlliches und Sächsisches. (Sesetzesvorlagen. Rinderzuchtgeseü. Dem Landtage ist der Entivurf eine,) Otinderzuchtgesetzes zngeaaiigen. Die 'Vorlage stellt sowvlil die Koruna als auch dir Haltung der Zuchtbullen aus eine wesentlich veränderte Grundlage. Zum Träger deS Körungxwersavrens wird der V a n d e s t » l t n r r a t gemacht. Die Skaatsregierutig gebt davei de» schon auf anderen Gebieten beschrittenen Weg wel ler. die Plaßnahmen und Cinrichtungeii zur Förderung der Landwirtschaft ans die gesetzliche Vertretung des Berufs- siandes tiberzuleiten, Für die Haltung der Zuchtbullen ist die wesentliche Neuerung die Schaffung von festgefügte» Z ü ch k e r v e r e i n i g u n g e n in Gestalt von Genvstenschaf- ten. denen jeder Besitzer zuchifahiger Ziinder ohne weiteres angebört. Diese stlegelnng entspricht den im Laufe der Zabrzehitte bei der Niltderzuchtgcsctzaebnna geinachteu Er- salirnngrn. Kreis- und 'iiezirkSausschüffe. Die Regterung bat dem Landtage den Entwurf eines GeseveS über die Aintsdgner der Kreis- und Bezirksausschuß Mitglieder und die Ziisanimensetznug der Kreisallsschüsse zu geben lassen. Ter Entivurf I»at tm wesentlichen folgenden Wortlaut: Tie Slmtsdauer der Bezirksausschußmitglieder beträgt g Zabre. Der Kreisausschnß wird unter dem Vorsitze des Krelshauptinanns ans Abgeordneten der Vezirksverbände und der bezirksfreieii «Gemeinden gebildet. Als Abgeordnete sollen vornelimlich Angebbrige öffentlicher Körperschaften, ins besondere ÄemeinderalSmitglieder, Gemeindeverordnete, Mit glieder von Bezirkstagen, Bezirksausschüssen und SmndelS- nnd Geiverbetaininerii, gewüblt werden. Zeder iNezirkStag wählt ans eine Cinwobnerzabl des Bezirks bis zu je 1Ml>00 Einwohnern je einen Abgeordneten in den Kreisausschnß. Zui bezirkssreien (tzemeindeit wählen die Sladtvervrdiieten von Dresden lind Leipzig je vier, Chemnitz drei, Plauen zwei und Zwickau, solange die Einwolmerzabl 100 000 nicht über steigt, einen, alsdann zwei Abgeordnete. Die übrigen be- ziitsfreien Gemeinden werden innerhalb jedes kreiShanpt mannschaftliche» Bezirks zu einem Wabltreis vereinigt. Die Zahl der von ihren Gemeindcverordneten zu wälilenden 2lb- aeordneten bestimmt sich nach der für den Regierungsbezirk sich ergebenden Gesamteinwohnerzabl dieser bezirkssreien «semeinden. Ans eine Gesainlzghl bis zu 200 000 Einwohnern entsallen je zwei Abgeordnete und weiterhin ans je bis zu 100 000 Einwohnern je ein Abgeordneter mehr. Die Krels- hauvtmaniischast stellt durch amtliche Bekanntmachung fest, welche bezirkssreien Gemeinden den zusammengesetzten Wähl te e i s bilden und wieviel Abgeordnete in ihm zu wühlen sind. Zm übrigen sind ans die zusammengesetzten Wahlkreise die Beslimmilngen, die in dem Gesetz vom 5. Juki 1010 und der Ailssiilirnnasverordnung zu diesem Gesetz vom 12. Znli tttto liber die Wahlen in den zusammengesetzten Wahlkreisen für die Bezirkstage getroffen worden sind, sinngeinäs, anzu- n»enden. * Die nächste Laudtagssit.nng erst am Mittwoch. Wie wir erfahren, ist die nächste Landtagssitziing, die heute statt- sinden sollte, auf Mittwoch 1 Uhr verschoben worden, um den Abgeordneten Gelegenheit zu geben, den HanShaltplan. der in dieser Sitzung zur Besprechung kommen soll, eingehend zu studieren. Die Anträge -er Denisch.Sozialen lm Sladl- veror-nelenkollegium. Bekanntlich erklärte der Stadtverordnete Lubich in einer der letzten Sitzungen seinen Austritt aus der Fraktion der Dentich-Tozialen Partei im Dresdner Stadtverordneten- Kollegium und gleichzeitig seinen Eintritt in die der Deutschen VolkSpartet. Leinen Austritt ans der erst genannten Partei begründete er damit, bas, die Deutsch- Sozialen entgegen ihren Versprechungen, Wirtschaftspolitik treiben zu wollen, nur utopislische Anträge gestellt hätten, welche er als ernsthafter verständiger Politiker nicht nntcr- slüyen konnte. Dazu teilt uns die Dresdner Stadtvcrord- netensraktivn der Deutsch-Sozialen Partei folgendes mit: ^ Lämtliche Anträge der Deutsch - Sozialen Fraktion im Dresdner Liadtvarlament beivegtcn sich auf wirtschaftlichem Gebiete. Tie Anträge forderten: Mahnainnen zur Ersoarnts bei der Stadtbeleuchtung: dah Er werbslose, Sozial- und Kleinrentner eine bestimmte Menge tzias ober Strom tobe,ilos erhielte»: das, kinderreichen Familie» die i' nch die Neicheverfassung gewährleistete Fürsorge zuteil würde: dah dle Preise der billigeren Plätze in den Staatsiheatern wesent lich herabgesetzt würden: das, der Autoverkehr strenger überwacht und an Sonn- und Feiertagen weseniitch eingeschränkt würde: dah der Urlaub des grankenptlegversonals in für dieses ausreichender Beise geregelt würde: das, die vor den Wal,len siattslndenden Ver sammlungen genügend polizeilichen Schutz erhielten, um Terrorakte ,» verhindern: dah eine Statistik der seit 1. August I!>14 nach TreSden eingcwanderten Ausländer, welche im Besitze einer Woh nung sind. berauSgegeben würde: dah bei der NcichSregicrung der :il n vorstellig würde, um von dieser Maßnahmen z» fordern, welche e- den Banken verbieten, für Kredite und Darlehen wucherische ,ü!ne» zu fordern, und dah alle indirekten Steuern, vor allem die Umsatz-, die Gewerbe- und die Kopfsteuer oder die Beirtebssteuer in Fortfall kommen. — Tie Deutsch-Sozialen traten sür die Bei- — Drerdner Nachrichten — bedattung de» Achtstundentage», iedvch nicht sür dessen fcheina» lilche Ai'iveiiduug ein. ferner dafür, dah die Darlehns- zintläve der Lparkasse» »er.rdgeletzt würden: dah an den hoher«» Schulen Schulgeldfreiheit und eine pädagogische Auswahl her Schüler eliigeslthrt. hast Psltchtarbelt tarlsmähig bezahlt »uh Hit (»rwerbstosenfürsoige i» eln« produktive umgeivandrlt würde: weiter sür Abbau -er Mietzlussieuer, sür Verbilligung der Gas- und Strompreise, sür Berviülguiig der Ltrahenbahnsahrpreise. sür Er haltung aller sozialen Einrichtungen der Gtadtgrmctnde Dresden, ür Berwtrkllchung eines grohzügige» Wohnungsbauprogramm«, erner dafür, dah tn alle» Verwaltungen nur Deutsche beschästtgt werde» oder Anstellung finden. I» Beamteiiangelegenvellen »ahme» die Deutsch Soziale» gegen jede» Abbau eine ablehnende Stellung ein. Deutsche Bru-erhilse. Sie ist vom BeztrkSverdand Tetschen de» Bundes der Deutschen in Bobmen in hochherziger Weise geübt worden durch immhnfte Geldspenden, die seit Anfang 1028 in ver schiedenen Teilabschnitte» gesammelt und verteilt wurden. Um vor alle», die Notleidenden zu bedenken, von denen nur selten die öffentliche Wohlfahrtspflege Kenntnis erhält, haben sich die Geber einer Anzahl von Bertrauensleuten der verschieden sten Stände in und um Dresden bedient, die ihre Vorschläge auf persönliche Prüfung der Berbälinisse gründeten. So ist viel verschwiegenes Leid gelindert worden Neben den Ein same» und Alte» ist besonders »och der Kinder gedacht worden, für deren bessere Ernährung den Eltern eine Lumme über geben wurde. Auch ist das Erholungsheim der Sladluiissiou auf dem Ungerberge dreimal aus je vier Wochen mit Kindern besetzt worden, die durch die Deutsche Brudcrhilfc völlig er halten wurden,- zurzeit'weilt noch eine Schar von vierzig Mädchen oben auf dem schönen Waldberge. Sie schauen von dieser BergeShöh' ins Böhmerland und grüben dankbar die deutschen Ltammcsbrüder. Diese haben durch ihr Liebes- werk, das nun als abgeschlossen gelten muh. in der harten Zeit der Geldentwertung ihre treue deutsche Gesinnung deut lich spürbar erwiesen. Die aber diese Deutsche Bruderhilfe erfahren haben, wollen geloben: Treue »m Treue! Erste Zusammenkunft -er Iugen-gruppen Lan-- wirtschastltcher Kaussrauenvereine. Zum ersten Male gab es am 0. Mai im ehrnialigeii Königreich Sachsen ein Tressen der Zugendgruppen tandwtrt schaslllcher Hausfrauen Vereine seit ilirem Vestehe». In den Eröfsnungsworlen verglich die Geschäftsführerin des Ber- b,indes L. H. V., Fräulein v. Lendlitz, die Schwierigkeiten der vor etwa 30 Zähren gegründeten ersten Landw. Haus frauen Vereine mit denjenigen der i», Herbst vorige» Jahres ins Leben gerittenen Ziigeiidgruppeii L. H. V. Das Emvvr arbeiten der letzteren sei begünstigt durch das Borhandensein und den Rückhalt an tzl L. H.-Vereine in Sachsen, die ihr Entstehen ans den genialen Gedanken und die Vorarbeit von Ein. Boehin-Labngarben zurltckftthren. ES sei Vorrecht und Pflicht der Zugendgruppen, ihre Arbeit im Gefühle des Dankes und der Verehrung sür Frau Bvehm in Angriff zu nehmen. Ein schriftlicher Gedenkgrnst an Frau Boehm wurde dann von den Anwesenden unterzeichnet. Zm Namen des Verbandes begrünte Frau Jnng-Mühl- bach die Zngeiidgriippen. Sie sprach die Hoffnung aus, dab in der Zngend, dankBhrer Elastizität, der Organisations- geöanle schnell Wurzel fassen möge, und dah die einzelnen Gruppen ähnlich hervorragende Führcrinncn finden möchten, wie es Elisabeth Boehm war. Zn dem Tätigkeitsbericht gab ^rl. v. Sendlitz eine» Ueberdlick über die schnelle Entwicklung der tm Lause ^ -.i-tGtois gegründete» Zngendgruppen, sowie über ihre Arbeitsleistungen, die im wesentlichen in der regelmählgen Veranstaltung von Vorträgen Hans- und landwirtschaftlicher Art und Neferaten a»S den Gebieten geistigen Lebens, als LehrgangStetliiahme »sw., bestehen. ^rl. Morgenstern-Dresden hielt dann einen wohl- abgerundeten, ernst durchdachten Vortrag über den Wert der Arbeit, dem die jungen Hörerinnen gespannt folgten. Die Nednerin belenchlete zunächst die Wirkung der Arbeit auf den Menschen. Arbeit löst Kräftigung des Körpers und des Geistes ans und wirkt als Schutz gegen moralische Ge- fahren- Dann besprach sie die Grundbedingungen der rechten Arbeit In bezug auf Menge und Art und zeigte schliehlich, wie man die Kunst des richtigen Arbeiten? erlernen könnte. Die Wanderlehrerin des Landeskultnrrats. s^rl. Sachse, gab anschliestend wertvolle praktische Anregungen auf dem Gebiete der M i l ch >v i r t s ch a f t. Die Vorbereitiingsarbeiten zum Buttern, der Vutternngsprozeb sowie die Buttersehler wurden eingehend besprochen. — Den Schluß der Zusammen kunft bildete eine wvhlgelnngenc Führung durch das Landes museum sächsischer Heimatkunst. — Finanzminister Tr. Reinhold in Klosterbnch. Am Freitag nachmittag besuchte Finanzminister Dr. Rein hold die Baustelle für die W a s s e r k r a s t a n l a g e Kloster» buch bei Töbcln. Er nahm eine eingehende Besichtigung des Baues des Dbergrabens vor und lieh sich an der Hand von Plänen die L'ertlichkeit der Wehrstelle und des Kraftwerks zeigen. Zurzeit werden rund tOtl Erwerbslose aus Töbcln beim Ban deS Obergrabens beschäftigt. Eine ganz wesentliche Steigerung der Arbeiterzahl wird binnen kurzem erfolgen. — Oessentliche Anerkennung. Tie .Kreishauptmannschaft spricht Herrn .Kaufmann Kurt Paul Winkelmann tn Dieii»tckq. 20. TNai 1S24 Dreoden-Löbiau, Burgkstrasze ü. 2.. snr n„,iige und rasch ein schlossene Errettung eines Kindes vom Tode des Ertriiile» i» der Elbe, nMe des Hafens Dresden-Pieschen am t. Azn diese» ZahreS, vfs««"tche Anerkennnng ans. — Der Ferusprechbetrieb umrd« gestern wegen Gewitie»». von v,2t bis ll.1» Mir vvrinIttagS eingestellt. — Stadt Heiden««. Da« Gcsamtministerin», hat ,» nebmtgt, dab sich die Gemeinde Heidenau künstig als „Sladl be-eichnet. -* Weitere Liege der christlichen Eltern. Wie in ganz Sachsen, haben die E l t e r n r a t S w a l, l c » auch inLeipzlg, wo am meisten sür die weltliche Schute agitiert worden war, einen bedeutsamen Erfolg der christkichen Schulbewegung ar zeitigt. Die christliche» Etternvereiur haben :tt!2. die well liche» sst« Vertreter erhalten. Das bedeutet eine» Zuwaci gegen da» vorige Zahr von küi Bertretern. Dabei sind dir Vertreter der vier k«.tl>oltschcn Schulen »och nicht »», gerechnet. — Z„ Bautzen erhielt am Sonntag die Liste der christlichen Schule ü Sitze, die der weltlichen Schule 1 Sitze Die Wahlbeteiligung war sehr schwach. Sie betrug »7 Proz — Ter Landcsverband Evang -natioilaler Arbeiter»«reinr in Sachsen hält am 2k>. Mai seine Verbandstagung tn Dresden ab. Für nächste- Zahr ist Bautzen als Tagungsort auSerselien — Tagung der silchfischeu Fleiscktermeifter. In Annabe>,c tagt zurzeit der 52. Bezirkstag des veztrksoereinS Sachsen im Deutschen Fletscherverband. Zn grohzügigstcr Weise sind hierzu die Vorbereitungen seitens der betreffenden AnSschstne getroffen worden, so dah der Ruf der Metropole deS Erz gebtrge» als Kongrestftadt sich aufs neue glänzend bewähren wird. Am gestrigen Montag fand nach dem Empfang de, Gäste eine Vvrstandssitzung statt, der heute, Dienstag, der Bezirkstag folgt. Außerdem finde» ein Festzug durch die Stadt, Miliiürkviizcrt ans dem Markt und eine Reihe von Besichtigungen statt. Ter Abend bringt den groben Kominero in der Festhalle nebst niischliepende», Festball und der 21. Ma> Ausflüge in das Gebirge. Ein Sondcrzug wird am 2V. Mai den voraussichtlich gewaltigen Berkehr ab Ehem- nitz bewältige». Der Zug verläbt Chemnitz um V.82 U»r vormittags, hat Anschluß von allen Richtungen her und trissi um 1l,r>8 Uhr tn Auuaherg ein. — Di« Sch«ellzug»erbt«»»«g Dresden—Zürich über Hof - Nürnberg—Stuttgart ist durch die Wtederetnlegung der O-Zitge Stuttgart—Schasshauseu lit. 277 und 278j wieder hergestellt worden. Die Berkehrszeiten sind: Ab Dresden lo.48 lSchlafwagen Dresden—Nürnbergs, in Stuttgart 12,!7. ab Stuttgart 8,8>'1, in Schasshauseu in Zürich 10,22 lAn schluh an den Gottbard-Nachtschnellzug nach Mailands: ab Zürich 8,18 jAnscklnh au Mailands, ab Schasfhauscn 0,42. ab Stuttgart 5,0«. ab Nürnberg OM lSchlafwagen Nürnberg- Dresdens. in Dresden 6,53. Die Zoll- und Pastbehand- lnng findet während ber Fahrt zwischen Singen und Schass hausen im Zuge statt. — Strahenbahnverkehr aus der Pill«istcr Straste. Der wegen des Nmbaues auf der Pilinitzer Straße eingerichtete Straßenbahn-Pendelverkehr -wischen Fürstenstraße und Zohanneskirche wird so wenig benutzt, daß für seine Aufrecht- erhaliiing kein Bedürfnis vvrltegt. Cr wird deshalb vom 21. Mai ab wieder eingestellt. — Wäschcwagenverkehr aus der Straßenbahnlinie 11. Die Städtische Straßenbahn wird die tm vorigen Zahre eingestellte Wäschegütcrbeförderung an den Montagen ans der Linie Waldschloßchcn—Bühlau von Montag, den 26. Mat, an ver suchsweise wieder aufnehuien. — Auszahlung der Golda«leihe. Im Publikum ist die Annahme verbreitet, daß die Auszahlung des Gegenwertes für die beiden Reichsba ikanstalten zur Einlösung ein- geliefcrier kleiner Stücke der Gok2»anleihe längere Zeit auf sich warten lassen n»erde. Demgegenüber sei darauf hi»- gewiesen, daß von der RetchSschuldemierwaltung für eine un verzügliche Prüfung der eingehenden Stücke auf ihre Echtheit alle erforderlichen Vorkehrungen getroffen worden sind. Stockungen im Prüsungsgeschäst sind daher ausgeschlossen Unmittelbar nach Feststellung des Prüsuugsergebnisses werden den NeichSbankanstaltcn die zur Auszahlung des Gegenwcrtco erforderlichen Beträge überwiesen. ES ist damit zu rechne», daß in der Regel tn etwa acht bis zehn Tagen der Einliefercr von Goldanleihc den Gegenwert erhält. Bei kleinen Be trägen sbis zn 50 Mk.s und in sonst geeigneten Fällen zahlen die Ncichsbaltkanstalten sogleich den Einreichern der Gvld- anlcihestttcke den Gegenwert aus. — Chem. Feldartilleric-Regimcnt 245. Ehrcnmalweihe in Dresden am 25. Mai. 11 Uhr Garnisonktrche, dann Garnison- frieöhof. ^4 Uhr Kommers im Gewerbchaus. — S8er Rescrve-Feld-Artillcric! Das ehemalige Ncserve- Fcld-Artillerie-Rcgimeitt Nr. Lü lädt alle Kriegsteilnehmer mit Angehörigen zu einer geselligen Zusammenkunft und Be sprcchiing der E h r e n m a l f r a g e für den 15. Juni, nach mittags 4 Uhr, inS Neustädtcr Kasino. Teilnehmer, die schon am Sonnabend in Dresden anwesend sind, treffen sich am 14. Ziini, abends o Uhr, im Zialicutschen Dörfchen. Anfragen an Kirsten, Rictschelstraßc 1. oder Hedwig. Psancnscher Ring 18. — Das e>v jährige MeschästsjubilLum feiert heute Herr Edmund Wetnholdt, Lchiriiispezialgeschäst, Markarafcnstrasie n. babe ihm seine Rolle so spät gegeben, baß er nicht imstande sei. eine künstlerische Darbietung zu geben. Er weigere sich daher, anizutrclen. Als er in seiner Rede sortsahren wollte, stürzte der Direktor auf die Bülme und erklärte dem Publi ttn», der Buffo weigere sich nur deshalb zn singen, weil er eiinchc, daß seine Leistung nichts wert sei. Ein heftiger Streit setzte zum großen Gaudium des Publikums ein. Schließlich wollte der Direktor den Sänger von der Bühne weisen. Als dieser nicht ging, befahl der Direktor dem Orchester, jedesmal Tusch zu blasen, wenn der Sänger sprechen wolle. Mehrere Minuten lang dauerte die Tuschszenc, und dann ging die Vorstellung vonstatten. Aber der Buffo trat nicht auf. Wenn er zu sprechen oder zu singen hatte, teilte ein anderer dem Publikum mit, was der Sänger eigentlich zn sagen gehabt hätte. — Es war jedenfalls eine sehr genuß reiche Vorstellung. 1 Wie Arrigo Boito Ehrendoktor wnrde. Zm Zuni 1801, im Zahre der Geburt des Berdischen „Falstass", war der greise Komponist der Oper von der Universität Cambridge ehren halber znm Doktor der Musik ernannt worden. Aber der Meister, dem aller akademische Pomp zuwider war, wollte um teinen Preis sein geliebtes Montceatini verlassen, um an den Ukern der Themse die Ernennungszcremonien über sich er gehen zu lasten. Er lehnte deshalb mit bestem Dank sür den damit bekundeten guten Willen die reichlich verspätete Ehrung ab und benutzte die Gelegenheit, uni der Fakultät tn Cam bridge zu empfehlen, an seiner Stelle seinen berühmten Tert- dichtcr und Komponisten des „Mephistopheles" den Doktortitel zu verleihen. Sein Borschlag wurde auch angenommen und so kam cs, daß der Dichterkomponist Boito an Berdis Stelle mit feierlichem akademischen Zeremoniell im Zug zu Cam bridge einherschritt. Erwähnt sei dabet, daß gleichzeitig zur feierlichen Investitur Camille Saint-SaGis, der die Ovcrn Berdis mit nicht geringerem neidischen Haß beobachtete als die Musikdramen Richard Wagners, der deutsche Komponist Max BrWch und Lschaikowskl, angetan niit dem Talar und dem Barett des Doktors, neben 'Boito im Zuge gingen. Außerdem waren an der Zeremonie Lord Roberts und ein indischer Nujah beteiligt, der wegen seiner Verdienste um die Verbreitung der Bolksschulbtldung in Zndicn den Titel eines Ehrendoktors erhalten hatte. 1 Deutsche Uunstanostellnnge« in Polen. Das Buch- und .Kunstheim T w a r d n veranstaltete in dem altehrw'irdtgen Stockturm in Danzig eine Ausstellung junger Kunst als Austakt gleicher Ausstellungen tn Polen. In Warschau war es nicht leicht, einen Ausstellungsraum zu finden. Politische Gründe spielten in erster Linie eine Rolle. Schließ lich stellte der Polnische Künstlerklub seine Ausstell»ngs- väumc lm Hotel Polonia dem Kiinstheim Twardy zur Ber ingung. Zugleich erttschloß sich ein Luuithäudlcr» leinen neuen Ausstellungsraum mit der Ausstellung deS KunsthetmS Twardy zu eröffnen. Die einzige Bedingung war. die Aus stellung unter der Bezeichnung „Znternational" bckannt- zngcben. So war es dem deutschen Kunsiheim Twardy zum großen Erstaunen aller seiner polnischen Freunde gelungen, in dem polnischen deutschseiiidlichen Warschau zwei deutsche Ausstellungen zustande zn bringen. Der Erfolg der Anö- stcllittig war groß, der Besuch zahlreich. Insbesondere machte sich »m die Ausstellung die Deutsche Gesandtschaft verdient. Zn Lodz war es schon bedeutend leichter, einen Ausstellungs raum zu finden. Z» dieser Stadt, zu vo» Deutschen und Zndcn bewobnt, spielte daS Politische keine so große Rolle. Durch Vermittlung Lodzcr Künstler fand man einen idealen Ausstellungsraum in dem Vorranm des „Kasinv-TheaterS". Hier kam die Ausstellung zu bester Wirkung. Der Besuch war hier noch größer als in Warschau. Tic Ausstellungen waren ein großer Erfolg deutscher Knlinr und werden das ihre zur Entspannung nnf politischem Gebiet bettragen. f Der Marinemaler Wcndrich ist in Danzig im 48. Lcbcnö- iahrc gestorben. Zn früheren Zähren hatte er sich der Seeofftzierslaufbahn gewidmet und hatte iin Russisch-Japa nischen Kriege tm Hnnptguartier General Kuropatktnö Schlachicnbildcr gesammelt. Einen besonderen Namen hat er sich durch Marinclandschastcn gemacht. Zn den letzten Jahren ist er besonders als Marinemaler hcrvvrgetrcten, nachdem er ans Reisen t»S Ausland Motive gesammelt hatte. 1 Ltudentcustreik in BreSla». Die Studentenschaft der Universität Breslau erklärt, daß sic nicht in der Lage sei, die hohen Universitätsgebühren zu bezahlen. Da die Unterhand lungen mit der UillversitütSbchördc zu keinem Resultat führte», begab sich eine Deputation von Breslauer Studenten in baö Kultusministerium »ach Berti». Im Anschluß an diese Reise hielt die Studentenschaft eine von säst allen Breslauer Studen ten besuchte Massenversammlung in der Universität Breslau ab, in der nach wilden Austritte» eine Entschließung gefaßt wurde, die mehr oder minder den Streik bedeutet, Die Ttndcutcirschaft erklärt, baß NO Prozent aller Breslauer Studenten nicht in der Lage seien, selbst bei Ratenzahlungen die Universitätsgebühren zu entrichten. Sie erklären deshalb, die Zahlung zu verweigern. Wenn die Studentenschaft die Drohung wahrmacht, bleibt der Breslauer Universitätsbchürde nichts übrig, als die Universität zu schließen. s Vollendung vo« Riehls »Kritizismus". Alois Riehl, der nun 80jährige Berliner Philosoph, hat sein berühmtes Hauptwerk, den „Philosophischen Kritizismus", jetzt abge- schloffen. Während der erste Band, die Geschichte des .whiloso phischcn Kritizismus", nun in dritter Auslage erscheint und von dem zweiten Bande eine neue Bearbeitung angekündigl wixL. joL der als Abschluß des Mit-eu seit langem erwartete dritte Band noch im Laufe dieses JabreS erscheinen. Er ent hält >l. a. ein Kapitel über Kants mathematische Ailschauuligcn. s Neue Mitglieder der preußische« Akademie. Vvn der preußischen Akademie der Wissenschaften wurden zn korresvon dicreiiden Mitgliedern ihrer philosophisch-h istorischen Klaffe gewählt: der einer, ord. Professor des deutschen Rechtes und der österreichischen Reichsgeschichte an der Wiener Universität Dr. jnr. Otto v. Zallinger in Salzburg, der ordentliche Professor für Archäologie an der Universität München, Dr. Paul Wolters, und der ordentliche Professor für Archäo logie an der Universität Leipzig, Dr. Franz Studniczla. s Versteigerung privater Kupserstichsammlungen bei Börner. Bei C. G. Börner i» Leipzig begann am Montag die Bersteigerung der große» Kupfersttchsammlniigen aus dem Besitze von Gchetmrat Professor Dr. Ehler, Güttingen, und des Rittergutsbesitzers n. Römer, Leipzig. Die Be teiligung der Kunstfreltiide ist außerordentlich zahlreich. Ver treten sind die Galerien »nd Kiipferstichkabtnette von Dres den, Leipzig, Berlin, Düsseldorf, Nürnberg, Stuttgart „nd Gotha. Die bedeutendsten Kunsthandlungen von Leipzig, Berlin, München, Wien »nd andulk sind vertreten. Wie stets bei Börner, sind auch die Kunstyändler dcö Auslandes an wesend, darunter die bekanntesten Namen ans London »nd Nenyork. Schon der Verlauf des ersten Tages brachte eine Uebcrraschung. Mährend man im allgemeinen den Zeii- vcrhältnisscn entsprechend und tn Berücksichtigung jüngster Berliner Erfahrungen mit geringer Kaufkraft und zögernden Geboten rechnete, setzte die Kauflust sehr rege ein, und die Taxierungen der einzelnen Blätter wurden zum Teil weit überschritten. Schon der erste Vormittag brachte ein Ergeb nis von 82 000 Mk., während man im Höchstfälle mit 80 000 Mark gerechnet hatte. 1 Ci» wertvoller Brief Napoleons unter dem Hammer. Am 2. Zuni findet in London eine Versteigerung von histoii schen Dokumeittcil statt, unter denen sich auch der berühmte Brief befindet, den Napoleon unter dem 81. Juli 1815 an de» britischen Admiral Lord Keith richtete, »nd in dem der kaiser liche Gefangene wörtlich erklärte: ,F)ch bin in keiner Weise ein Kriegsgefangener, ich bin vielmehr der tyast Englands. Ich will lieber sterben, als nach St. Helena gehen oder mich in eine Festung cinschließen lassen. Ich wünsche tm Innern Englands frei zu lebe», gehorsam dem Gesetz und unter dem Schutz des Gesetzes." s Maxim Gorki schreibt Memoire«. Maxim Gorki ist augenblicklich damit beschäftigt, seine Lebenscrinneruiigen niederzuschreibcn. Die Biographie des Dichters wird drei Bände stark sein und in kurzem veröffentlicht werden Der russische Dichter hält sich augenblicklich mit feinem Sohne zur Erholung tu Sorrent aut.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)