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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.05.1924
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240520019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924052001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924052001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-20
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.05.1924
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7tr. 17? Seite? Offensiv«, um endgiillig freie Bahn für eine unter dem Schuh der Erterrilonaliläl stehende planmäßige Vorbereitung und LNirctisuhrung der kvmiuunistischen ütevolntion in Deutschland >u erhallen. Co braucht vier nicht nvch einmal betont zu wer den. daß der Riesenapparat der Soivielliandelsvertretung mit '»»cm melir alo 7»» Köpfe zitblende», meist und deutschen .Kommunisten bestehende» Personal edensowenig >oie ander« otriicha'liich konsularischen Vertretungen da» Siecht der Ex» i-rritoriaiilak genießen kann. Die Reichsrrgterung lmt diesen -taiidvunkl von Anfang an deutlich betont. Wenn sie aber vereild entgegen ihrer ersten ebenso klar bervvrgehobenen Auf- iassung di« in der Handelsvertretung festgenommenen Kom munisten auf freien Fuß gesetzt >>at. wenn sie es bisher nicht gewagt hat, die unerbört dreiste und frech« Note der Loivlet- >. aierung zu veröffentlichen, um nicht einen Sturm der Ent rüstung in Deutschland zu entfachen, wenn diese unverschämten Suhnesordernngen, wie mau sie früher nur kleinen Siaul, üaaten zu stellen wagte, gewisser »iahen unter Ausschluß der Oeffenliichkeil behandelt werden, dann kann man nicht umhin, die schlimmste» Befürchtungen »>» die nachdrückliche Betonung des deutschen Standvnnkies in der Frage der Exterritorialität russischer und d e u l s ch e r Koinniunisten, die an der Nevo- inkioniernng Deuischlando arbeiten, zu hegen. Nichts hat man oo» denische» Gegenforderungen tvegcn der Propagandatättg- teii der „Hgndelo"vertrcinng, nichts von Sühneforderungen »«ege» der Mißhandlung und Beschimpfung deutscher Beamter gehört. Die deutsche Negierung hat daS Prvpagandamaterial der „HanSelo'verlreuing in der Hand, sie hat den flüchtigen Vozenhardi bei dem Angestellten der Vertretung Sehmann ge- iniiden. und sie stellt sich der erneuten freche» russischen Forde rung nach Propagandafreiheit in Deutschland gegenüber. Grunde genug, um endlich eine energische Sprache gegen di« russische Unverschämtheit zu führen. 'Niemals kann die NeicbS- regiernng -er Handelsvertretung als der offenbaren Revolu- uoniernngSzentrale das Siecht der Erterritoriciiitäl zubilligen. Denn diese Exterritorialität ist das oberste Ziel auf dieser wichtigsten Front des bolschewistischen RevolutionSkampses, das. wenn es erreicht wird, die bedeutsamste Etappe aus dem Wege >ur kommunistischen Nevolution bilden müßte. Ans -er zweiten Froni, im Nuhrgebiet, ist der kom munistische Kampf in vollem Gange, um ans dem Nuhrgebiet, a -> Grundlage für das kommunistische Paradies, einen wüsten i-Gninnierhansen zu schgsken. Die Hetze der kommunistischen st'reste gegen den letzten Berliner Schiedsspruch kennt keine reinen mehr. Wir haben bereits darauf liingewiese», wie aerade das 'Näahlergebnis im Ruhrgebiet und in Oberschlesien ', n Konnnnnisten das Beivustlsein ihrer zahlenmäßigen I'eb rlegeubeit gegenüber den Sozialisten gegeben hat. dab sie in den BelriebSrätewahleu den ersten Platz erobert haben und das; die GewerkschastSsührer gegenüber der Macht der iemmunistischen Propaganda ihre Anhänger mehr und mehr ans der Hand verlieren. Den Beweis für die letztere Tat sache lieieri die Ablehnung des gerade den Bergarbeitern weit entgegenkommenden Berliner Schiedsspruchs durch die Vergarbeilergewerkschaften. Denn sie sind zur Ablehnung des HanvtpunkteS, der Mehrarbeit, nicht ans grundsätzlichen Er wägungen heraus gekommen, sondern sie begründen ihre Ab- — Dresdner Nachrichten — lehnuna mit recht ttetnlich anmuten-«« Wortklaubereten über Mehrabeit und Ueberarbett. Die Gewerkschaften selbst sehen sich dazu veranlaß», ihr« Mitglieder vvr der kommunistischen Propaganda -n warnen, die jetzt erst den „wirklichen Kampf mit allen Konsequenzen und bis auf» Messer" ankündlgen. Die Gewerkschaften hätten es in der Hand gehabt, durch Ein treten für Gesetz und Siecht die wirksamste Bresche in dt« Front der Kommunisten »u schief,en. Hie haben den Mut hierzu nicht mehr ausgebracht. Und wenn «» der „Vorwärts* nicht mehr wagte, gegenüber dem Schiedsspruch «tnr klare Stellung etnznqeboien, so ist da» der klarste Bewet». wir sehr die Sozialisten bereits in die Abhängigkeit von der koin» muntsttschen Propaganda geraten sind. Hier ist der Staat und dt« Anerkennung seiner Autorität in gleichem Maste bedroht wie dt« deutsch« Wirtschaft, und der Kampf must auSgefochlen werden Aeusterlich am sichtbarsten tobt der Kampf zur Vor» bereitnng deS kommunistischen Umsturzes in den planmäsiigen Versuchen zur Ntederknüppelung der nationalen Bewegung. Denn hier liegen die stärksten Wurzeln der bürgerliche» Gegenwehr, die etnzuschüchter» und durch verfehlte Maß nahmen etniger um ihren Bestand besorgter Länderregterun- gen zu unterdrücken das nächste Biel der Kommunisten ist, um die revolutionäre Bahn sreizumachen. Halle und Fürsten walde sind blutige Merkmale dieser kommunistischen Hetze, ebenso wie das Berbot der Schlageter-Feier in Berlin, daS badische Verbot der Bieter am Grabe SchlageterS in Schönau, die Verbote grober Feiern im Freien in Stolv und zahl» reichen anderen Orten traurig« Belchen dafür sind, wie sich die Negierungen durch Androhung kommunistischer Gewalt dazu hergeden, den kommunistischen Hetzern da» Bewußtsein ihrer Macht zu geben. Endlich hat man sich dazu aufgrrasft, die „Note Fahne" zu verbieten, die Dag für Dag die Arbeiter schaft dazu aufretzte. alle bürgerlichen Verbände anzugreifen und totzuschlagcn, wa» sich ihr entgegenstelle. Alle Ableitungen der Arbeiter-Nadsatircr Bünde wurden im Sportteil zur „Dourenfalirt nach Fürstenwaldr" besohlen, und ma> sie dort machen sollten, fanden sie im Leitartikel: „Wir treten an zum Dreschen! Wir wollen daS Lumpengesindel auSclnander- knüppeln. wo es sich nur zeigt!" Planmästtg sollen diese Aktionen fortgesetzt werden, und am Pfingstsonntag soll in Leipzig ein „Roter Tag" in Verbindung mit einem „Arbetter- kongrrß" den Endkampf »in die proletarische Diktatur organi sieren. während im Reichsiage die vierlstärkste Fraktion jede Arbeit sabotieren soll. Nus breitester Front ist der kvinmnnistische Kampf ent brannt, und es wird Beit, das, dieser Kamps das gesamte Bürgertum zu geschlossener und entschiedener Abwehr zu- sammensührt. SS wird Bett, baß sich daS Bürgertum aus leine Pflicht zur Schaffung einer starken bürgerlichen Negierung besinnt, dast der Regierung ScveringS ein Ende bereitet wird, der angesichts der kommunistischen Offensive bereits wieder vor nationalistischer -Hetze warnt und die unselige Parole: „Der Feind steht rechts" wieder auszuwärmen versucht. Die kommunistische Gefahr wächst »nt russischer Hilfe lawtnenhnst an, und eS besteht mahrhastig aller Anlaß, das Bürgertum zu warnen und zur Abwehr zu rüsten. Dienstag. 20. Mal 1824 Die Verwelschung -es Saar- gebieis. D«» Saargebiet soll von 192S an in da« franzg. fisch» Jvllsyslem etnbezoge« «erbe«. Part», 1«. Mat. Der LandeSrat de» Saargebiets beriet beut« i« Plenum die vprlaae über da» Zollwesen im Saargebtet. Der Zweck der Vorlage ist, Abänderungen der Gerichtsbarkeit und Erleichterungen in d«r besonders särarfen Handhabung der Strafmaßnaomen, wir sie die sra» zösische Gesetzgebung vvrsteht. za bringen. Wie die Kom- minio». I, lehnte auch da» Plenum die gesamten Vorschläge in der »O» »er Regieru»g»kom«issio» »nterhreiteteu Fassung ab. nahm jedoch einen von der Kommission MGgearheileien Entwurf a». der wesentliche Abänderungen vor sieht. Betont wurde, daß eigentlich rin« Beratung nicht hüiie stattsiiiden sollen, da das französische Zvllgesetz nicht t» deutscher Sprache vorliege und niemand eine Sache de urteilen könne, die er gar nicht kenne. In Lothringen lei durch daS Urteil eines Metzer Gerichts die Geltung der sran- züsischen Zvllgesetz« ausgetzoben worden, da sie nicht varöfseni- licht worden seien. Dasselbe müsse auch t« Laargebict gelte» Der Vertreter der RkgiernngSkommisstvn antwortete ans eine Anfrage, daß der Regierungskvinniission die Gründe nicht be könnt seien, die die Lignatarmächte de» Versailler Vertrags veranlaßt hätten, zu bestimmen, daß »o« 1VS5 an da» Saar- gediet in daS französische Zollsystem cinbezogeu werden lalle. Trotzdem habe dl« RegterungSkvinmissio» fast unmittelbar nach ihrem Regierungsantritt am 2.1. Juni lvSü «in« Auslegung ,u dieser Bestimmung beschlossen, die allerdlngS ebenfalls bl» heute nicht veröffentlicht worden sei. Dieser Beschluß ist »ach Unssaffung de» Lande»rat» « w- gültig. Nach Erledigung der heutigen Tagesordnung der LandeS- raiSsitzung kam es oft zu ausführlichen Erklärungen der einzelnen Parteien über die wirtschaftliche Lage im Saargebtet. Die Redner der einzelnen Fraktionen be tonten übereinstimmend, daß die Ursache der geivaltiacn wirk schasllichen Notlage auf die Kredit not zurückznsühre» sei. Di« Wirtschaft könne nicht mehr in Konkurrenz treten, dg di« HerfteUnng»koften bereits vielfach die Weltmarki- verkausövretse überstiegen. Not bei Arbeitnehmern und Arbeitgebern sei die Folge. Die Redner forderte» überein stimmend sofortige Maßnahmen der Regicrungskommist sion zur Beilegung der schweren Krise. Arbeit aeber und Arbeitnehmer müßten gemeinschaftlich mit der Negierniigstvminissivii sich zu Verhandlungen hierüber zu sammenstnden. Die Redner gingen weiter auf die zahl reichen Entlassungen ein, die in der letzten Zeit in der Schwerindustrie stattgesunden habe» und in nächster Zn kiinft siattfindcn sollen. Von sozialdemokratischer Seite wurde die gesetzliche Regelung der StUlegung und Einschränkung von Betrieben, daß Verbot von Arbeiterentlassllngen. die Einführung der orggnisatorischcn Schlichtungsailvschüsse und Gesetzeskraft für die Tarifverträge gefordert. M. T.B.) Fraktionsverhandlnngen der Mtelparteien. Vorbereitung einer gemeinsamen Erklärung -er Deulschen Dolkspariet, -es Jenlrums un- -er Demokraten zur auswärtigen Politik. Vorarbeit für eine Koalilionsbasis mit -en Deulschnalionalen. iDrahtmelbnng unsrer Berliner L ch r t k t l e t t « n g.Z Berlin, 19. Mai. Die FraktionSsührer der drei bürger Urben Mirtelparteie» setzen gegenwärtig ihre Besprechungen zur Klärung der politischen Situation fort. Wie aus parla mentarischen Kreisen mitgeleiil wird, wird das Sachverständi- o.eu-Gulachten als praktische Grundlage znr Annahme emp fohlen »nü im übrigen eine endgültige Stellungnahme Vor behalten bis zu dem Zeitpunkte, an dem sich ein klares Bild über die Stellung der alliierten Mächte zum Gutachten gew n- nen läßt, wie es die alliierten Mächte zu tun gedenken. Aus den dann einsetzcnden Verhandlungen würde sich die end gültige Elstal« der Nepgrgtionslösnng ergeben. Die Boraus- ieNungt», die sie an die Annahme des Gutachtens knüpfen, er strecken sich daraus, daß die Grundlagen des Versailler Bcr- »r.'gcs und des Rheinlaudabkommens, soweit sie von de« ein et ncn alliierten Mächten verletzt worden sind, wiederhcrgestellt und daß auch die definitive Fassung des Gutachtens damit in E »klang gebracht wird. Zu diesen eigentlich sclbstverständ- Iiätcn Voraussetzungen hätten auch die des Ruhr- und Lank- nonegebietcS zn treten. Die heutige Besprechung zwischen den Parteiführern deS Zentrums, der Volkspartei und der Demokraten, die gegen wei Stunden dauerte, hatte vertraulichen Charakter. Es G!l eine gemeinsame Erklärung zur auswärtigen Politik vor bereitet werden. Es dürfte sich insbesondere um das außen politische Programm handeln, das die Grundlage d-r voraussichtlich bevorstehenden Verhandlungen mit d e n D e n I sch na tto n a le n über eine Koalitionsbildung darstellen soll. Dr. Marx dräng! nach Lösung -er autzen- polilifchen Probleme. Die erste Sitzung der Zentrnmsfraktiou. Berlin, 19. Mai. Tie Zentruinssraktion des neuen Reichs tages trat am Montag nachmittag zu ihrer ersten Sitzung zu- Dersiärlrung -er Düsseldorfer Besatzung. (Durch F u n k 1 p r u ch.i Düsseldorf. IS. Mai. Bekanntlich hat sich die Stadt verwaltung geweigert, eine von den Franzosen neuangesor- derte Ar t i > l e r i e k a s c r n e zu erbauen, da das Reich nicht gewillt war. die Kosten dieser Kaserne zu tragen. Der Stadt war ausgegeben worden, trotzdem am t7. Mai mit dem Bau zu beginnen, widrigenfalls die Spitzen der Stadt verwaltung und auch die FraktionSsührer der Stadt verordneten verhaftet werden sollten. Der Bau ist am 17. Mai nicht begonnen worden. Fnsolgedcssen sind die .Franzosen heute dazu tibergcgangen, zunächst eine Reihe wichtiger Gebäude zu beschlagnahmen. SS sind dies das neu erbaute Werk der Rheinmetall-Wcrke. dle Reit bahn der Polizei in der Cäcilienallee, sämtliche seinerzeit für die Schupo errichteten Wohnungen, insgesamt 118. der Konzcrtsaal des Zoologischen Gartens und verschiedene andere große Säle. — Die Franzosen habe» t» den letzten Tagen eine größere Reihe neu auögehobener Rekruten nach Düsseldorf gebracht. (W. T. B.) Milleran- lehnl -!e Degna-igung -er Düssel-orser Schupoleule ab. lEtguer Drabtbericht der ^re«d»er Nachrichten".) Mainz, 19. Mai. Wie „Echo de Rhin" meldet, sind dle deutschen BegnadigungSanträg« für dt« verurteilten Haupt- schuldigen im Düsseldorfer «-chupoprozeß vom Präsidenten Mtlleranb abgeliBut morde». sammcn. Die Mitglieder der Fraktion waren sehr zahlreich erschienen. Ten Vorsitz sühne der Vorsitzende der Fraltio» des allen Reichstages Reichskanzler a. D. F e l> r e n b a ch. Die formelle Konstituierung der Fraktion durch Neuwahl des Vorstandes wurde bis zum Zusammentritt des neuen Reichs tages aufgeschoben. Zu Beginn der Sitzung erstattete Reichs kanzler Marx einen eingehenden Bericht über die p o l i t t s ch e L a g e. Er bezeichnete cS als notwendig, die entscheidenden Fragen der Außenpolitik in etwa U bis 8 Wochen ihrer Lösung zuzuführen. Ei» längeres Hinansschiebcn sei mit Rücksicht auf unsere außerordentlich gefähr, dete wirtschaftliche Lage nicht möglich. Dem Reichs tag wird die Entscheidung nicht erspart werden, ob er seine Saud zur Unterstützung der gegenwärtigen Ncgierongöpoli- tik leihen wolle oder nicht. An das Referat des Reichskanz lers knüpfte sich eine eingehende Aussprache über die Ein stellung der Fraktion zur Außenpolitik und zur Frage der Regierungsbildung. Die Verhandlungen sollen am Dienstag fortgesetzt werden. Groh-Kamburgs vaterliln-ische VerbSn-e gegen -as Gutachten. IDrabtmeldung unlrer Berliner Echriftlettuns.) Berlin, 19. Mat. Die vatrrländischen Verbände Grvß- Hamburgs wenden sich in einem Ausruf an die Volksgenossen, insbesondere an alle aus vaterländischem Boden sichenden Abgeordneten und Parteien gegen das Sachverstän- digen-Gutachten. Di« vaterländischen Verbände Groß» Hamburgs verlangen, daß ein« «ein geschästSfilhrende Negle- rnng keine Bedingungen sür das gesamte Volk eingeht, ohne die vom Volke soeben neugewählte Vertretung sprechen zu lasten. Sie verlangen von der Regierung Ablehnung aller Bindungen, wahrheitsgemäße und lückenlose Auf. klärung des Volke» über die Tragweite deS neuen Sklaven. Vertrags. Sie verlangen, baß. wenn keine Klärung erreicht werde» kan», die erneute Befragung deS Volkes durch Neu wahlen vvrgenommen wird. Svüü Dollar sür di« beste Lösung. Berlin, 19. Mai. Gestern tagte hier unter dem Vorsitz deS Reichsgerichtspräsidenten Dr. Simon der Ausschuß zur Prüfung des Deutschen Fr i e d e n s Preisaus schreiben». Da» Thema des Preisausschreibens lautet: Wie kann Frieden und Gedeihen für Deutschland und Europa durch internationale Zusammenarbeit gesichert werden? Der erste Preis beträgt S00 0 Do l l a r. Die gleiche Summe steht für wettere Preise zur Verfügung. Alle Preise sind gestiftet von Edward A. Filene in Boston. Der Stifter hat ein Telegramm gesandt, in dem er dle umfastende Zu sammensetzung des Ausschusses begrüßt, seinen Arbeiten vollen Erfolg wünscht und die Hoffnung anSsprtcht, daß durch die Teilnahme weiter Kreise des deutschen Volke- an dem Wett bewerb das Ergebnis des Preisausschreiben» Friede und Ge. deihen in Deutschland und der Welt fördern werde. Reich», gerichtspräsidcnt Dr. Simon betonte ln seiner Begrüßung», ansvrache, baß er sich der Aufgabe, den Vorsitz des AuSschusteS zu übernehmen, deshalb unterzogen habe, weil er den Ge danken eines solchen Wettbewerb» für gut halte, ber nur durch geführt werden könne, wenn ihm «in« völlig unparteiische und überparteiliche Grundlage gegeben werbe. An dem Preis ausschreiben kann sich jeder und jede Deutsche be- teiligen. Tie Arbeiten dürfen nicht länger sein als 5099 Worte, Dle Pläne müssen so durchgearbettet sein, daß sie innerhalb der verfassungsmäßigen Legislaturperiode des Reichstages in Wirksamkeit gesetzt werden können. Letzter Einlieferungstag ist der 29. Jult. Die genauen Bedingungen sind gegen Bei- fügung von Rückporto bei dem Sekretariat be» Deutschen FrtedenSpretfe«. Berlin W. 85, Schüneberger Ufer LS, er- bältltch. M.T.VL Dle Oberheher von Fürslenwal-e. Zwei kommnniftische Abgeordnete de» preußische« Landtag». Berlin. >9, Mai. Unter den gestern in Fttrstenwalde fest- gelionnnenen Kviiimuiitsten befanden sich auch die beiden kom- niunisijsclwn LandtagSabgeordnetcn Geschke »nb Hoff man», welche die Leitung der kommunistischen Aktion gegen den lllanentag in der Hand hatten. Beide sind nach Fest stellung ihrer Personalien wieder auf freien Fuß ge setzt worden. Es soll gegen sie ein Verfahren wegen Land- srtcdensbruchs cingeleitct werden, wen» daS Parlament seine Zustimmung dazu erteilt. Auch gegen die 75 in Hast behalte nen Koinniunisten wird das Verfahren wegen LanbsriedcnS- brnchs, Aufreizung zu Gewalttaten. Körperverletzung usw, eröffnet werden. Unv lrvh allem r Der Fein- flehl rechls! Der zivile Ansnahmezustand soll gegen Regimentsscier» mobil gemacht werden. Berlin. 19, Mat. Der „Vorwärts" erklärt, daß heute im ReichsratSsihungSsaal tm Laufe deS Tages eine Be sprechung von Vertretern des Innenministeriums und der Länder stattgefunden habe. Die Besprechung habe der An wendung des zivile« Ausnahmezustandes in bezug ans die von den „Rechtsradikalen" in der letzten Zelt ver anstaltete» RegimeutSseleru nsw. gegolten. <W. T. V ! Die Sozialislen un- Ver Deulsche Tag ln Äalle. Auch eine sozialistische Anfrage im Prcußenparlament. Berlin, 19. Mai. Nachdem schon die Kvmmunistev den Deutschen Tag in Halle zum Gegenstand eine» An träge» im preußischen Landtag gemacht haben, tv dem sie u. a. den Rücktritt des icK'igen KvalitionskabinettS forderten, hat sich letzt auch die P r e u ß e n f r a k t i on der Lozialbemvkrale» dazu entschlossen, den gleichen Gegenstand in einer großen Anfrage demagogischen Zwecken nutzbar zu machen. Höchst kennzeichnend dafür, wie um des AaitnttonS- zwecke» halber auch über die aus der eigenen Fraktion her vorgegangenen Minister hinmcaaeganaen wird, ist die Frage, ob das Staatsn'intstcrinm bereit sei. die Gewähr dafür zu übernehmen, baß bei der Handhabung ber polizeilichen Be schlüsse nicht wieder wie in diesem Falle verschiedene Be- völkerungStcile mit verschiedenem Maß gemessen werden. Be kanntlich hatte der sozialistische Innenminister Scveriug die Polizclmaßnahmcn. die ihm letzt von de» eigenen Leuten, weil sie gegen die röteren Genossen angewendet wurden, vor geworfen werden, selb st angeorbn e t. Schan-e über ein Volk, -as seine Sel-en vergibt! Dt« vaterländischen Verbände zum Berbot der Berliner Schlageter-Feier. lDrahtmeldung vnsererBerllner Lchrtstlettnng.) Berlin, 19. Mal. Die vereinigten vaterländischen Ber bände nahmen in einer Entschließung dagegen Stellung, daß der Berliner Polizeipräsident die Schlageter-Feier im Stadion verboten hat. und weisen daraus hin, das, eS sich nicht um eine irgendwie parteipolitische Angelegenheit gehandelt habe, sondern darum, den von den Franzosen er mordeten Deutschen Schlageter an seinem Todestage zu ehren, eine Absicht deutscher Männer am alle» Kreisen und Schich ten und ber Jugend, der die Zukunft gehört. Dle Ent schließung verlangt eine Regierung, die mtt Entschlossenheit allen französischen VernlchtungSversuchcn entgegentrttt und unsere Ehre als Nation und Volk nicht antasteu läßt. Sie fordert weiter tm Namen von Millionen ehe maliger Soldaten, schasfrnsfreudlgrr Arbeiter und sport gestählter Turner und Jungmannen, daß da» Berbot unver züglich zurückgezogen werbe. „Schande über etn Volk, bas seine Helden vergißt!" schließt die Entschließung. Da» Retchskabinett mtt dem Verbal -er Schlageler. Feier einoerNan-en. Berlin. 19. Mai. Entgegen ber Darstellung gewister Blätter, wonach ber Reichskanzler sich au» außenpolitischen Gründen gegen die Abhaltung einer Schlageter- Feier unter freiem Himmel in Berlin ausgesprochen und Im Reichskabinett in dieser Frage keine Einmütigkeit ge- herrscht haben solle, erfahren wir, daß ber Reichskanzler über- Haupt keine Veranlassung gehabt hat. sich mtt ber in Frage stehenden Angelegenheit rein polizeilicher Exekutive zu be- fassen. Das ganze Reichskabtnett teilt jedoch den Standpunkt der preußischen Regierung, dab zurzeit die Setdenschastlichkeit der innerpolNischen Kämpfe solch« Formen angenommen hat. daß Versammlungen unter freiem Himmel, bet denen diese Gegensätze erfahrungsgemäß zu ernsten AuSschreitunaen führen, einstweilen wicht geduldet werde» Unae» tW.L.VJ Sanktionen sür verweigerten Frondienst. Beschlagnahme öfsenllicher Gebüu-e in Düsseldorf wegen Ablehnung eines Kasernenneudaues. Der Frie-e Europas als Preisausschreiben
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