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Dresdner Nachrichten : 27.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189904270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990427
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-04
- Tag 1899-04-27
-
Monat
1899-04
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.04.1899
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V*OO-ne* Nachrichten 11«. Seite s. DoaaerStaa, SS'. Avril 18»- — In der Petitiviiskommiision deS Reichstags wurde anläßlich einer Petition betreuend Abänderung der Bestimmungen wegen Gebrauchs der Schießwaffe durch Mrlitärpvslen von der Militär verwaltung erklärt: l. Die Hülle batten abgcnommen. 2, sei für die Posten eine neue Instruktion ausgearbeitet, 3. seien die Hülle, in denen von der Schießwasie Gebrauch zu machen ist, ein- uctchränlt, I. sei die Zahl der Posten, welche scharfe Patronen er statten. verringert worden. 5. sollten die Militärgefangenen mög- lichit im getchlr^sfenen Lagen transportirt werden, hieraus be schloß die >tott»nissivn, dciti llicichSiage Uebcrgang zur Tagcsord- m,ng zn empfehlen. — Die Kommission für das Hypothekenbant- geicß tehnte einen Antrag, die Bcleil,ungsgrcnze auf zwei Drittel des Grundstückwcrtkcs scstznicben. anstatt aus drei Fünftel wie die Bortage will, ab und beschloß der Borlage gemäß. Berlin. Das ..Acne Wiener Dagebl. will erfahren haben, daß Kaffer Wilhelm für den Tag der Eröffnung der Abrüstungs konferenz eine Fricdcnülundgcbnna durch Erlaß einer Amnestie ve- »bnchtige. die sich aus wegen politischer Delikte verurtheilte Per sonen erstrecken dürfte. An hiesiger zuständiger Stelle ist von einer solchen Absicht nichts bekannt. - Bei der Sladtvervrdnetcn- Bersammlung ist der Antrag cingebracht worden, bei dem Minister des Innern vorstellig zu werden, anß die Entscheidung über die Bestätigung des gewühlten Oberbürgermeisters von Berlin herbeigeführt ober über die Gründe Bescheid gegeben werde, welche einer Erledigung der Frage im Wege stehen. Berlin. Die RcichstagLlommission für den Gesetzentwurf betr. die Schlachtvieh- und Fleischbeschau hielt heute ihre erste Sitzung ab. Aus Antrag des Abg. Grasen Klinckowström wurde beschlossen, daß die Bestimmungen über die amtliche Untersuchung vor nitd nach der Schlachtung auch für die auS dem AuSlande einaesührten Schlachtthiere gelten sollen. Ein Antrag, dem Bundes rath das Recht aus Ausdehnung der Untcrsuchungspslicht zu nehmen, wurde abgelehnt; angenommen wurde ein Antrag, junge lThrere von der Untersuchung treizulasscii: hiergegen hatte sich ins besondere der sächsische Bundesbevollmächtigte Dr. Fischer aus gesprochen. Angenommen wurde ferner em Antrag Wurm livz.), die Untersuchung auch auf zu schlachtende Hunde anszudchnen. Bezüglich der Nothschlachtungen einigte sich die Kommission dahin, daß die Vorschrist der Borlage sortsollcn soll, wonach der Bundes rath zu bestimmen hatte, unter welchen Voraussetzungen eine Schlachtung als "Nothschlachtung anzuschen ist, vielmehr soll nn Gesetz selbst cmc genaue:e Definition der Nothschlachtung gegeben werden, ungefähr dahin: daß eine Nothschlachtung dann voilicae, wenn das Thier durch längeres Warten verenden oder daS Fleisch nn Werthe vcrriugert lverden würde, oder das Thier bei Knochen brüchen u s. w. am Platze geschlachtet werden müßte. Berlin. Dos Abgeordnetenhaus nahm den frcikonscrbatibcn Antrag trotz des WidcrsvruchL des Finanzministers v. Miguel ein- stimnng an. die Regierung auszusordern, beim Bundesrathe dahin zu wirken, daß die Mittel, welche zur Gewährung einer Beihilfe nn Betrage von 120 Mark an alle vls berechtigt anerkannten Vetermren fehlen, durch Ocachtragsetat beschafft lverden. — Die .Frankfurter Zig." hatte behauptet, daß der biSberige Unterslaats- ickretär im Finanzmiuistcrium, Meinecke, aus seinem 'Amte als Präsident des Disziplinarboss für nichtrichterliche Beamte aus- scheide und diese angebliche Thotsache mit dem Ergebnisse des Dis ziplinarverfahrens gegen Prof. Dr. Delbrück in Zusammenhang ge bracht. Endlich war die Annahme ausgesprochen worden, es sei beabsichtigt, den Präsidenten des Oberverwaltnngsgerichts auch an di« Spitze des Disziplinarhofs für nichtrichterliche Beamte zu be rufen. uni eine schärfere Richtung des Kampfes gegen den Umsturz zu ermöglichen. Geh. Rath Memecke ist von oem Amte eines Präsidenten des DiszivlinarhosS für nichtrichterliche Beanite nicht zuruckgetreten, somit fallen auch die übrigen Angaben und An nahmen. Im Falle Delbrück ist eine Berufung gegen das Urtheil des Disziplinarhofs nicht eingelegt worden, sodaß auch für das Staatsministerium kein Anlaß bestaird, sich mit der Frage zu bc- schästigen. — Aba. v. Karborff erläßt in den „Bcrl. Neuest. Nnchr." eine längere Erklärung über die Aussichten der Kanalvorlaae im Abgeordnetenhaus«:. Herr v. Kardorss kommt zu dem Schlüsse, daß der Mittellandkanal bis jetzt beträchtlich mehr Gegner als "Anhänger zähle. .Hamburg. Soeben ging mit dem Dampfer „August" und dem Drermastschooner .Vigilant", dem in drei Wochen ein anderer Dampfer folgt, eine vom Deutschen Filchcreivcrein zur Unterstütz ung des Reiches ausgerüstete Expedition nach Spitzbergen ab. Stettin. Der Kaufmann Scholz erschoß seine Frau und wate sich gleich daraus selbst eine Kugel durch den Kops, die ihn sofort tödtetc. Das Motiv ist vermuthlich Eifersucht. Cleve. Bei einer heute hier stattgesundciici, heftigen Gas explosion wurden 5 Personen derartig schwer verletzt, daß sie in das Hospital überführt werden mußten. Ein Ehepaar liegt im Sterben. Das Gebäude wurde stark demolirt. Pest. Präsident d Amiektirung . . keine Rede. Zur Kolonisation, welche wohl wünschenSwerth wäre, zeige sich in Ungarn keine Lust. Aufgabe des Handels wäre cs, sich nach auswärts auszubreiten und dort Fuß zu sassen: einer die Regierung würde diele Bestrebungen zur Ausbreitung und Förder ung des Exports unterstützen, aber von oller Gebietserwerbung könne absolut nicht gesprochen werden. Madrid. Der Jmanzmmister versichert, die Meldungen der Blätter über seine Fmanzprojekte seien in keiner Weise begründet, er habe Memandem seine Ansicht über die Frage, ob die Rcnten- fteuer sich auf die Inhaber der Titres der auswärtigen Schuld er strecken solle, mitgetheilt. Brüssel. In Lüttich hat der Ausstand größeren Umfang angenommen und sich auf zwei weitere Kohlenbergwerke ausgedehnt. Es kommen beträchtliche Mengen ausländischer Kohle an. Mehrere Fabriken mußten einen Theil ihrer Feuer loschen, mehrere andere di gen mit 474, aus 12,610 zurückgegangen. Im Becken von Eharlerois hat die Zahl der Ausständigen um Mi zugenomme» und stellt sich nunmehr auf 21.600- Urberall herrscht Ruhe. London. Bei der Benzinexvlosion in Philadelphia sind etwa zwanzig Personen schwer verletzt. Zwei Personen werden noch vermißt. Odessa. Im Jnstruktionsiaal der Kaserne Nr. 5, wo eine halbe Kompagnie Soldaten zum Unterricht versammelt war. «and eine furchtbare Gasexplosion statt, wobei 8 Personen. 1 Offizier. 3 Unteroffiziere und 4 Gemeine, getödtet, sowie 6 Gemeine ver wundet wurden. Die Berliner Börse begann heute in reserbirter Haltung, bald jedoch machte sich allsgesprochene feste Tendenz geltend, dre vom Montanaktienmarkte ausging, wo wieder große Kauflust des Privatpnblikums zu verzeichnen war. Die Ultimoregulirung wickelte sich im Ganzen glatt ab. der Geldstand ist zwar nicht gerade als flüssig zu bezeichnen, aber er wird nicht als drückend empsunden. Bo» Bankaktien waren die meisten Werthe höher, namentlich Krcdit- antheile, Deutsche Bank, HandeSantheilc und Dresdner Bank. Bon Eisenbcihnakticn mären heimische Werthe behauptet, von fremden Wertyen Canada-Pacriie beachtet. Mvntanaktien aus günstige Situationsberichte weiter steigend, namentlich Laurahütte, Bochum« und Dortmunder Union höher. Fremde Renten still «her sest. Heimische "Anleihen wie gestern. Privatdiskont 3"/« Pro zent. Ultimogeld 4 bis 4'/« Prozent. — Der Spiritus- Markt lag sehr ruhig, doch konnten sich die Preise behaupte». Loco 70cr -10,10 oder 10 Psg. höher. Termine anziehend. "Am Getrcidc- "Markt war die Tendenz etwas abgeschmackt, nameiitlick drückten matte Tendcnzberichte Von auswärtigen Plätzen. Weizen I.tzsi, Roggen etwa bezahlt für 8 und im Preise . notirnncisstcllc der preußischen Lcindwirthschastskammcrn wurden bezahlt ni Berlin: Weizen 160, Roggen 147, Hafer 147.50 Mk-: Stettin-Stadt: Weizen 160,50. Roggen 145, Hafer 135 Bit. — Wetter: Schön: Südwestwind. »ra-rwr» ». «. (Schlich! endi» 228,50 DiSc-ni- lgö,25. LreSlmer «anr ,81.50. SlmrtSbahn —,— Lombmden 26,80. Lourahütte 2<9,!0. Ungar. So!» — Potliigirkn 2«,SO, Mt. V«r«». ,8 Uhr Rachmiu-»«.) Arni« 101,85. Jl-Iiener 85.20. Soani-r 59,40. Portci-ielen 20,90. Dirken —,— Türkenloose 12»,80. Ottomanbank »80,00. Staa«- bahn 777,00, eomtorden —,— Ruhig. iiril. Produllenniorkt, Seiten v« April 2r,2S, per Lepi.-Dez. 20,L», »eh Viril. Produileninorkt, Sei,«« v« April 21,2», per Lep!.-De>. 2 Nübei per April 48.7S, per September-Dejembcr SO.öO. ruhig. Epirltui »er April 16,50, per Lepteinber-Teumrer <0,00, sest. »«ftrr»,«. Pretuven-Bertch«. Sei,«, per Mat —per, c?'IchästSccL. Roggen per Mai 110,—, per Oktober 127.-—. Iliiho». Probuklenberithk. Seijen nur zu niedrigeren Preisen verktiufiich. Mehl ruhig ober stetig. Mais ruhig, verüe stetig, Haler lest ober ruhig. Von schwimmendem ."-neide Segen nur nnwgilcn Preisen rerkiiusiich. Sersi« siNig, Mai» srs«. - Sitter: N'jrnschiuik. vertlickeS und Lachfischer. — Se. "Majestät derKv »ig beehrte gestern Vormittag die Deutsche Kunstausstellung mit einem längeren Besuche. — Zu der Tafel, die gestern "Nachmittag 5 Uhr bei Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Georg im Palais. Zinzendorsstraße, stattsand, winden der Präses des katholischen geistlichen Konsistoriums Hvfkaplan Maaz und der Bikariatsrath Hofkaplan Halm, sowie der päpstliche Ehrenkämmerer Hoskaplcm Msgr. Klein mit Einladungen ausgezeichnet. — Das Hoslager Sr. Kvnigl. Hoheit des Prinzen Georg wird voraussichtlich nächste» Dienstag den "2. Mai von dem Palais Ziiizendvisstroßc in Dresden nach der Prinzl. Billa in Hosterwitz verlegt. — Dem Direktor der 3. Bürgerschule in Leipzig. Karl Friedrich Richter ward das Ritterkreuz 2. Klasse vom Verdienstorden ver liehen. — "Anläßlich der Weihe und Eröffnung des neuen Seminars in Plan eil i B- trafen gestern die Herren Kultusminister Dr. v. ^-cvdcwitz, Ereellcnz, Geh. Rath Kockel und Geh. Schulrath Grüllich ein. — "Als Nachfolger des vor Kurzem verstorbenen Rektors Prof. Dr. Gehlert nn der Fürste»- und Landesschule Grimma wird der Rektor des König!. Gymnasiums Plauen (Bgtl.) Herr Prof. Dr. Angermann genannt und als "Rektor des Ghnriiasiums Plauen Hm Pros. Fleischer aus Grimma. — Gestern starb an den Folgen einer Lungenentzündung der in weiten Kreisen bekannte Buchhändler, Herr Alexander Köhler, der durch rastloses Schassen seine aus der Weiße- gaffc 5 befindliche Buchhandlung zu einem Achtung gebietenden Unternehmen gestaltet hat. "Am 1. Juli 1860 übernahm er das Geschäft von seinem Schwiegervater und legte sich in Sonderheit »ns den Iugendschriftenverlag. In den 70cr Jahren nahm das Geschäft durch den Vertrieb von Meher's Konversationslexikon einen gewaltigen Aufschwung. "Neben einer regen geschäftlichen Tbätiglcit widmete sich der Entschlafene in aufopfernder Selbst losigkeit gemeinnützigen Werken, obenan den Bestrebungen der Fenentolonien. "Auch führte er die Milchspenden für arme Kinder der Stadt ein. Köhler war ein großer Wohlthätcr der "Armen, der mit seinen Unterstützungen nicht gern an die Oesfentlickteit trat. Er wurde 1841 in Lcnwegast geboren und widmete sich dem von ihm crwählicn Berufe mit großem Geschick. Seinem zahlreichen Personal war er ein treusorgcnder "Arbeitgeber, der sich selbst wenig Ruhe gönnte, wenn es yali. das Wohlergehen "Anderer zu fördern. — Die Beerdigung erfolgt am Sonnabend "Nachmittag 1 Uhr von der ParcntationShnüe des Trinitatissriedhofes aus. — Die Reich 3 telegravl> eulinicri sind häufig vorsätz liche» oder fahrlässigen Beschädigungen, namentlich durch Zer- lrüniiiiern der Iiolatoren mittels Steinwürsen x. ausgesetzt. Da durch diesen Unfug die Benutzung der Lclegravhenanstatten ver hindert oder gestört wird, so wird hierdurch aus die durch das Strafgesetzbuch für das Tcntschc Reich festgesetzten Strafen wegen dergleichen Beschädigungen bmgcwicscn. Gleichzeitig wird bemerkt, daß Dem, der die Thäter vorsätzlicher oder fahrlässiger Beschädigungen der Tclegraphenanlagen derart ermittelt und zur Anzeige bringt, daß diese znin Ersätze und zur Strafe gezogen werden können, Belobiningen bis zur Höbe von 15 Mark in jedem einzelnen Falle ans den Mitteln der Reichs-Post- und Telegravhcnverwcmung werden gezahlt werden. Diese Belohnungen werben auch dann gezahlt, wenn die Schuldigen wegen jugendlichen Alters oder wegen sonstiger persönlicher Gründe gesetzlich nicht haben bestraft oder zum Ersätze herangezogen werden können; desgleichen, wenn die Beschädigung nock nicht wirklich ausgcführt, sondern durch rechtzeitiges Einschreiten der zn belohnenden Person verhindert worden ist, der gegen die Telegraphenanlagc verübte Unfug aber soweit seststeht, daß die Bestrafung des Schuldigen erfolgen kann. T ie Bestimmungen des Strafgesetzbuches tür das Deutsche Reich lauten: 8 317. Wer vorsätzlich oder rechtswidrig den Betrieb einer zn öffentlichen Zwecken dienenden Tclegraphen- anlagc dadurch verhindert oder gefährdet, daß er Thcile oder deren Znbehörniigen beschädigt oder Veränderungen daran vornimmt, rund mit Gesängniß von cinci» Monat bis zu drei Jahren bestraft. 8 318. Wer fahrlässiger Weise durch eine der vorbezeichnetcn Hand lungen den Betrieb einer zn öffentlichen Zwecken dienenden Tele- gravhenaiilage verhindert aber gefährdet, wird mit Gesängniß bis zn einem Jahre oder mit Geldstrafe bis^zu neunhundert Mark bestraft. Unter Tclegraphenanlagen im Sinne der 88 317 und 318 sind Jernsprechanlagen »litbegrifsen. — Beim elektrischen Straßen bah »betriebe in Dresden sind im ersten Vierteliahr 1690 71 Unfälle zu verzeichnen gewesen und zwar 49 bei der Dresdner und 21 bei der Deutschen Straßenbahn-Gesellschaft, während ein Unfall Wagen der beiden Gesellschaften betraf. In 49 Fällen waren es Zusaimiienstöße mit anderen bespannten Fuhrwerken, in einenr Falle ein Zusammenstoß mit einem Radfahrer, in 6 Fällen Zusammenstöße zweier Motor wagen, in einem Falle ein Zusammenstoß eines Motorwagens mit einem Pscrdchahnwagen, während in 9 Fällen Vorübergehende gefährdet wurden. Dazu kommen 5 Unfälle beim "?lns- und Ab springen. Von 16 Verletzten haben sich 12 die Schuld selbst zrizuschreibe». Da die Zahl der in demselben Zeiträume im Stadt gebiet überhaupt von Motor- und Anhängewagen durchfahrenen Kilometer 2.005.K10 betrug, so kommen auf 100.000 Wagenkilometer 3,51 Unfälle: beim Pserdebetrieb kamen 23 Unfälle zur Kenntniß. wobei 5 Personen verletzt und 10 Pferdebahnwagen und 3 andere Wagen beschädigt wurden. Bei diesem Betriebe kam auf 100,000 Wagenkilometer 1,63 Unfall. — Herr Pastor D Sturm hat nach einjähriger schwerer Erkrankung, die die Amputation deS einen Unterschenkels zur Folge hatte, am Sonntag Vormittag zum ersten Male wieder oie Kanzel betreten. Dankbare Liebe und Verehrung hatte diese in sinniger Weise mit Blumengewinden geschmückt. — "Am 24. d. M. starb Frau Anna vcrw. von Mensch, Verw. gewesene Freifrau von Hausen acb. von Ammon. In einem "Nachrufe oes Direktoriums des Albert-Vereins heißt es: Das Direktorium des "Albert-Vereins hat hierdurch einen großen und herben Verlust erlitten. Seit Begründung des Vereins diesem als Direktorial-Mitglied angehörend, war sie seine treuste Stütze und stand ihm mit entsagungsvoller Hingebung auch in ernsten Zeiten hilfreich zur Seite. Hart trifft uns ihr Heimgang, und von inniger Trauer ergriffen, widmen wir der edlen Verklärten schmerzbcwegt unseren Dank und unseren Abschicdsgruß. Wir fühlen ties, was wir in der Entschlafenen verlieren, ihr kluger Rath iu Verbindung mit ihrem scharfblickenden Geiste, gehoben durch ein thatkrästigcS Walten, wird uns unvergessen bleiben, ihr "Andenken wird nicht erlöschen. — Der Vorstand des lutherischen Gotteskcrstcns hat sich durch die Reise eines seiner Mitglieder in das Gebiet der evangelischen Bewegung in "Nordbvhmen über diese unterrichtet und die Nothwendigkert anerkannt, den lutherischen Glaubcns- acnossen seine Hilfe rn außerordentlicher Weise zuzuwendcn. Der Gotteslasten hält sich fern von ieder politischen oder nationalen Agitation, ebenso von jedem angriffsweiscn Vorgehen gegen die römische Kirche. Er achtet die österreichischen LandeSgcsetzc und vcmrtheilt deren Verletzung oder Umgehung. "Aber nachdem zahlreiche Uebcrtritte slattgesnnden haben, sind zur kirchlichen Pflege ocr bisherigen Gemeiiideglicdcr, sowie der Ucbergctretcncn geistliche Hilfskräfte in größerer Zahl als bisher »othmendia. Ter Vorstand des Gotteskastens hat daher zur Erhaltung und "Anstellung von Geistlichen und Lehrern 2400 Mark bewilligt. Er hat dies nur ihn» können im Vertrauen daraus, daß die Glieder unserer Landeskirche die Mittel dazu aufbringen, denn die Hilfeleistung ans dem bisherigen "Arbeitsgebiete kann nicht be schränkt werden. Deshalb bittet der Vorstand des Gotteskastens dessen Mitglieder und Freunde, außer den gewöhnlichen Jahres beiträgen besondere Opfer für böhmische Vikariate zu bringen bcz. tu ihren Kreisen zu sammeln. Ebenso sind Bibeln, "Neue Testa mente, sächsische Gesangbücher und Katechismen nothwendig. In mancher Familie finden sich wohl auch solche, die nicht »«ehr be nützt werden. Diese sind an Herrn Kaufmann Siedel, Dresden-A-, "Neumarkt k2. zu schicken. — Der "Rath zu Dresden hat ei» übersichtliches Verzeichniß der Straßen und Plätze, nebst Angabe der Polizeibezrrke» zu welchen diese gehören (1. April 1899) herciusgegeben. — Zur bevorstehenden Feier des 1- Mai ogitiren die hiesigen Sozialdemokraten schon seit Wochen. In allen größeren Lokalen, die ihnen zur Verfügung stehen, sind an diesem Tage bereits Vor mittags um 10 Uhr große Volksversammlungen geplant, in denen hervorragende Agitatoren, u. A. die Herren Bebel. Schippe! und Dr. Gradnauer, über „die Bedeutung des 1 Mai" sprechen sollen. "Nachmittags soll ein allgemeiner Ausflug nach Loschwitz und Abends Kommerse in den Vcrsammlungssalen stattsinden. Bei günstigem Wetter dürfte dir Betheiliaunaan den Nochmittaas- veranslaltuiigen eine starke werden, da der Montag als der geeig netste Wochentag angesehen werden kann. »Neben den Bahnhofsbauten kn Dresven- Neustadt, die tu ihren gewaltigen Umrissen mehr und mehr bcrvortreten, werde» auch Veränderungen kleineren Umfanges >>, Angriff genommen. So erfährt z. B. der zwischen Hain- und Kaiierstraße belegene Theil der An tonst ra ße elne wesentliche Verbreiterung. Die Vorgärten sind sämmtlich eingezoge» und dein Straßeiiterraln zugeschlage» worden. Ten durch veränderte Ein fahrten, Kaiialislriing ». s. rv. sich nöthig machenden Arbeiten schließt sich eine Tiescrlcgung des ganzen SlraßenköiperS an. "Nach Fertigstellung der BahnhosSaiilageii kommt aus diesem Theil außer vcni noch die Straßenbahn in Wegfall, da die neue Hainstraße de» gesummten Bahnhofsverkehr und darüber hinaus, die Käiscr- straße dagegen den Verkehr nach Pieschen nnsnchmen wird. — Unter dem Vorsitz des Herrn Bcllacb-Leipzig trat gestern Vormittag im British .Hotel der S ä ch s is cheP h o togra phen - bund zu seiner General- und Jahresversammlung »usanimci' Der Jahresbericht erwähnt die Bildung von nvmiircll 13 Ort-. scktioncn, von denen bis jetzt fünf rn's Leben getreten sind, die Enisührnng von Bundeslchrvorträgcn und die Inaussichtnahnu' eines Schutzgesetzes und eurer LxhrlingsprüfungSordnung. Der Kassenbericht, den Herr "Naumann-Leipzig erstattete, wurde richtig gesprochen. Ucbcr die cingeaangenc Bibliothek berichtete der Vundcs-Bibliotbekar Herr Rairfft-DreSden. Es wurde beschlossen, zunächst einen Betrag bis zu 50 Mark zur Vermehrung der Bibliothek mit neuesten Jachwerkeir auszuwersen. Die zeitheriaen Vorstandsmitglieder, denen warmer Dank gezollt wurde, wurden wiedcrgewählt. — Immer mehr kommt man von den dickleibigen urrd unhand lichen Kursbüchern ab und greift nach den kleineren, die ein be schränkteres Gebiet umfassen, dieses aber dieser Beschränkung wegen umso gründlicher und erschöpfender zu behandeln vermögen. Die Aufgabe, daS erschöpfendste und ausführlichste Kursbuch für Sachse» zu sein, hat sich R. Fritziche' s Kursbuch für Sachsen. das übrige "Mitteldeutschland :c. seit Jahrzehnte» gesetzt und mit so großem Erfolge gelöst, daß ihm in dieser Beziehung wirr anderes Kursbuch gleichkommt Die soeben erschienene Sommer ausgabc bestätigt drcS ans's "Neue. Jeder, der in Sachsen und den »ngrcuzendcn Landestheilen reist, wird gewahr werde», daß Fritzsche's Kursbuch in ieder Verkehrsbcziehung ein nie versagend« Rathgeber ist. Die neue "Ausgabe, welcher zugleich als "Neuheil eine die Zugehörigkeit der Sachs- StaatScisenvahnlinien zu de» einzelnen Betriebsoireltioncn darstellende Spezialkartc, sowie ei» Verzeichnis; der im Sommer 1899 verkehrende» Sonderzüge m>r ermäßigten Fahrpreisen beigegeben ist, enthält außer den Eisenbahn sahrplünen die Fahrpläne der Posten und Dampfschiffe mit de» D'.ahtseil- und elektrischen Bahnen nach Weißer Hirsch und Schandau-Wasserfall, Uebersichten der direkten Wagen und direkten Verbindungen, der Anschlüsse in Berlin. "München. Wien, der Fahr kartenivrtcn, der Rnndreiiclarteli, Fahrlartenvrcise nach allc» Sächs Staatsbnhnstationcn :c. und eine Uebersicht der Berge und Aussichtspunkte tu Sachsen nebst den Verbindungen dahin. Tc» Preis des Kursbuches ist unverändert geblieben. — Die Niederschläge in der vergangene» Woche haben ni-4l ilur ein Steigen der Elbe zur Folge gehabt, sondern auch de» Feldern die nöthiae Feuchtigkeit zu deren Bestellung zugesühri Mit dem Kartoffellegeu konnte mau deshalb seit einigen Tage«' " hier beginnen. — Der Verband deutscher Buchdruckergehilfen per fügte am Schlüsse deS ersten Quartals 1899 über einen Vermögens bestand von 2,106,822.89 Mk. Die Geiammteinnahmen betrugeil in diesem Quartal einschließlich eine-Z vorhanden gewesenen Kasse, behändes von 1.949.108 57 Mk. 2.375.198.16 Mk.. die Ansgaben bezifferten sich auf 268,375 Mk , darunter 231.692 Mk. für Unter stützunqen. Die Gesammtzahl der steuernden Mitglieder bcl'cs sich aus 26.377. — Das gegenwärtige, vorzüglich zusammcngcstclltc Künstle, Ensemble des Viktoria-Salons tritt nur noch bis mit nächsten Sonntag aus, um dann »eu engagirten Spezialitäten Platz zu machen, deren Erstvorstellnng am Montag slattsindcl. Tie räthselhllsten Svcngalies erwecken allabendlich immer größeres Staunen, da ihnen ihre Experimente in tadelloser Weise gelingen und man doch vor einem nnsaßbarcu Räthicl steht. Eine kapitale Leistung vollsuhren vor "Allem die beiden Matrosen Eharles und Louis, Eine lange Leiter, die sic ans einem nictallbeichlagcncn Podium ausrichten, ist ihr ganzer Apparal. Diese Leiter wird senkrecht ausgestellt und nun besteht die "Ausgabc darin, die Leiter zu Zweien zu erklimmen. Dicies schwierige Kunststück, an welchem schon mancher Akrobat scheitern würde, bildet ihnen aber nur die Vorstufe zu einem tollkühnen "Bravourstück. Aus den letzten Sprossen stehend, tragen sie aus Guitarre und Mandoline ein Ständchen vor. dabei immer mit dem Drucke deS Schenkels dm Leiter balaircirend. und nun kommt der Schlußesselt. Wählend das Publikum cithemloS den kühnen Männern zuschaut und in bangem Schweigen zwischen Furcht und Hoffnung aus Helmgen des Wagnisses schwebt, richten sie sich noch weiter in die Hohe, bis sie Beide frei stehen, der Eine kerzengerade aus des "Anocrci, Schulter und nun drehen sie sich lammt der Leiter um die eigene Achse rund herum. Das Wagnis; ist vollbracht, rasch gleiten sie herunter, und wie von einem "Alb befreit opplaudirt das Publikum den heiter und stolz lächelnden Künstlern. Eine seltene Nummer sind auch Nudesindo Ruche s dressirte sibirische Wölfe, deren bös artige Natur bei jeder Gelegenheit die ganze Aufmerksamkeit ihres Beherrschers erfordert, der seine Vorführung mit der Fütterung seiner "Bestien beschließt. Der sest einigen Togen austretende Gesangshumorist Schweighoffert versteht es vortrefflich, sein Publi kum zu fesseln und verfügt über eine größere Anzahl origineller Eouplets, die ihre Wirkung nicht verfehlen. Aus dem übrige» reichhaltigen Programm feien nur das französische Gesangsauartelt der TrouvadourS-ToulousaiiiS. der technisch vorzügliche Tanzseilakk von Granto und Maud. die Dovvelreckproduktion mit Affen der Geschwister Ryder und das komische Intermezzo der vier Brüder Perez erwähnt. — In verschiedenen Blättern werden von M. Jeith in Berlin dos Volta-Kreuz und die Volta - Uhr in rülamehafter Weise als Heilmittel gegen alle möglichen Krankheiten, ins besondere gegen Gichtschmerzen, "Neuralgien und rheumatische Schmerzen. Nervosität und „Debilität". Muskellähmungen. Gehirn- und Rückenmackslähmungen (Hemiplegie und Paraplegie), Krampf, Herzklopfen. Kongestionen,. Schwindel. Hypochondrie, Asthma. Äugenkrankheilen, Schwerhörigkeit, Brausen vor den Ohren, Bett nässen, Hautkrankheit, Schlaflosigkeit, übelriechenden Athem. Kolik. Kopf- und Zahnschmerzen, angepriefrn. Auf Grund eines Von dem GerichtsphYsikuS Dr. Stürmer i» Berlin erstatteten Gut achtens hat das preußische Landes-Medizinal-Kollcgium sich in Ucbereinstimmuiig mit dem König!. Polizeipräsidium in Berlin dahin ausgesprochen, daß das von M. Feith »r Berlin angepriescne Volta-Kreuz ebenso wie die Volta-Uhr ein lediglich auf Täuschung des Publikums berechnetes Mittel sei, wie denn auch der Orts- gesnndheitsrcsth zu Karlsruhe vor dem Bezüge der Bolta-Fabrikatc deS M. Feith öffentlich gewarnt hat, während einer Verordnung des König!, württcmbergrschen Ministeriums vom 14. Februar 18M zufolge das Volta-Kreuz und der Volta-Ster», theils wegen ihrer Wirkungslosigkeit, theils wegen der schwindelhasten Art ihrer Anpreisung lind ihres Betriebes nicht öffentlich angekündigt werde» dürfen. — Der Gcsammtauslage unserer heutigen Nummer liegt ein Prospekt des BankgeschästS Carl Hei ritze in Gotha bei betr die 4. Thüringische Kirchcnbau-Geldlotterie, deren Ziehung am 6. Mai stattfindct. — In der Könßzl. Hosbuchhandlnng borm. Warnalz u. Lehmann, hier, Schloßstraße 32, ist ein Bild der Barmen- Elberseldcr Schwebebahn bczw. des preisgekrönten Entwurfs der Töppcrsberger Hcrltcstelle ausgestellt, das allgemeines Interesse findet. — Man schreibt unS: Der Nebelstand aus dein Kaiser Wilhelm-Platze, daß von der großen Meißnerstraßc nach der Kaiserstraße kein direkter Fußweg vorhanden ist — wie cs früher der Fall war — dürfte »ach dem Beschlüsse der Stadtverordneten vom 23. März zwar beseitigt werden, doch hegt man in der Be wohnerschaft Befürchtungen, daß die nothwendiae, besonders markirtc oder am besten herausaehobene Gangbahn nrcht in der direkten Richtung, die der Verkehr verlangt, heraestellt wird, nämlich iu der Richtung der Kaiserstraße geradlinig bis zur Meiß»krstratze. also ohne Ablenkung nach der lichen, giebt eS aber nur ... Um dies zu ermög- daß m^n nämlich die ?eHierskaße verlegte und die anlinenden, ^setzt stark a Nickel sowohl nach der Kaiserstraße als auch ' Ke zu in möglichst schlanke Spitzen auSzöac: so lange als angängig vordem Fuhrwerk zu W nach um len.
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