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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.09.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130928013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913092801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913092801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-09
- Tag 1913-09-28
-
Monat
1913-09
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.09.1913
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I^eulsckineisler Schokolade. -- pssiswsi-lssts SO pfsnnix-lk'alsl. cZualilät sinrie in iiii'si- Hnl. LL /^ulkorn -O.» DreseLsn. Settliches und Sächsisches. — Allgemeine Innungsversammluna Unter Bor sitz des Herrn Staötvervrdnetenvizevvrstehers Obermetsterü Unrasch fand am Freitag abend in Meinholds Sälen eine allgemeine Innungsversammlnng statt, der als Ehren gäste die Herren Stadträte Neichardt und Miiller, der Ge- werbrkammervorsitzende Stadtrat Kammerrat Schröer, der 2. stellvertretende Vorsitzende der Gemerbekammer Korbmachermetstcr Schone iPirna), Siindikus Dr. Kluge und andere Kammcrmitglieder von hier und auswärts bei wohnten. Aus dem Berichte des Vorsitzenden über die Tätigkeit des I n n u » g s a u s s ch u s s e s seit der letzten Versammlung am 3. Mai 10l2 ist folgendes von be sonderem Interesse: Dem Innungsausschusse gehören zurzeit 44 Handwerks- und Gewerbeinnungcn mit 7112 zahlenden Mitgliedern a» gegenüber 7010 im Vorjahre. Von diesen Mitgliedern wurde» am l. Iauuar 1013 13 >20 Gesellen beschäftigt. Die Zahl der Lehrlinge ist auf 4205 gestiegen, ei» erfreulicher Beweis, dast sich die Söhne unse res Volkes jetzt wieder mehr dem Handwerk zuwenden. An die Stelle des Herrn Kürschncrmcisiers Köhler, der ans der Innung und damit auch aus dem Vorstände aus geschieden ist, trat Herr Dachdeelerobcrmetster Horn. In den 20 Arbeitsnachweisen der Innungen sind 10 001 Stellen vermittelt worden, ausierdcm noch »Ol Arbeitsgelegenheiten für Aushilfen. Besonders hervorzuheben ist die vor bereitende Tätigkeit des InnungsauSschusscs für die grostc Handwerks-Ausstellung 1010 in Dresden. Die Stadt hat bereits 100 00» Mk. n komln psrcku bewilligt und den gleichen Betrag für den Garanticsoiids. Dieselben Summen hat die Staatsregierung vorbchältlich der Ge nehmigung durch die Stände bcreitgestellt. Die Rcichs- regierung hingegen hat die erbetene Unterstützung von 100 ONO Mk. abgelehnt. Vielleicht sei aber mit Hilse des Reichstags doch noch ein Erfolg zu erzielen. Vom 1. Ok tober ab wird ein ständiger Direktor zur Leitung der Vor arbeiten angestcllt. Das Ausstellungs-Terrain wird sich voraussichtlich auch aus einen Teil des Grasten Gartens er strecken und über die Lennöstraße hinüberreichen. — Zu Punkt 2 der Tagesordnung hielt Herr Rechtsanwalt HanS Kohlman» eine» interessanten Vortrag über den Giro verband Sächsischer Gemeinden, in dem er sich über die Ursachen der Geldknappheit und die groben Vor teile des bargeldlosen Verkehrs verbreitete. Leider seien an den Giroverband bis jetzt nur wenige Handwerker an- geschlossen, da sie sich nicht recht an den bargeldlosen Ver kehr gewöhnen können. Alle die grasten Vorzüge, die der Giroverband'bietet, erkauft man sich mit Hinterlegung eines Betrages von 10 Mk. bei der Girokasse der Stadt- gcmeinde. Die Umschreibungen der Kasse sind völlig kosten los. Die Einlagen werden zwar nicht verzinst, können aber jederzeit auf Sparkonto übertragen werden. Im Jahre 1012 betrugen die Gutschriften sowohl wie die Last schriften je über 00 Millionen Mark. Die Zahl der Teil nehmer hat sich seitdem von 342 auf über 400 vermehrt, und dementsprechend ist auch der gesamte Verkehr gewachsen. Mit dem Anschlust an die Girvkaste der Stadtgemcindc nützt der Handwerker nicht nur sich selbst, er erweist damit auch der gesamten Volkswirtschaft einen groben Dienst, denn je mehr die Rcichsbank Bargeld zusammenzichen kann, desto mehr Noten, in Zukunft hoffentlich kleinere, kann sie ans geben. — Alsdann erstattete Herr Rektor a. D. Vost ein Referat über dis öffentliche Lebens- und Vvlks- versichern« g. Es handelt sich hierbei um durchaus ge meinnützige Unternehmungen, bei denen jede Gcivinn- tcndenz ausgeschlossen ist. Die Institute, die sich zu einem Verband öffentlich-rechtlicher LebenSvcrsicherungsanstaltcn mit dem Titz in Berlin zusammengeschlosscn haben, wollen durch möglichste Verbilligung der Versicherung die breite sten Schichten des Volkes für die Lebensversicherung ge winnen und dadurch die Kräfte dcS Volkes zur Selbsthilfe wecken, damit aber auch gleichzeitig ein Gegengewicht gegen die sozialdemokratische VolkSsürsvrge bieten. — Zum Schlnst der Sitzung berichtete Herr Obermeister Unrasch über die Wahlen zum S t a d t v e r o r d n e t e n k v l l e - g i u m und zur Gemerbekammer. Hoffentlich ge linge cS zur Stadtvervrdnetcnwahl in der Gruppe 11 lHandwerksmeistcr und selbständige Gcwerbtreibendcs wiederum einen glatten Sieg zu erzielen. Bisher habe sich der Innungsausschnst mit anderen verwandten Korpora tionen auf fünf Herren geeinigt. Es sind dies Drcchsler- meistcr Merbitz, Klcmpncrmeistcr Hahner, Hofliefe rant Wrnd schuch, Glasermcistcr Wetzl ich nnd Rechts anwalt Kvhlma n n. Auch bei den Gcmerbekammer- rvahlen bedürsc cs flcistigcr Mithilfe der Handwerker und Nichthandmerker. — Die Hastpslicht-Vcrsichcrnngs-Gcsellschast des Säch sischen Gastwirts-Verbandes hielt im „Eldorado" in Leip zig am Freitag eine a u st e r v r d c n t l i ch c General versammlung ab, dlc der Vorsitzende Herr Louis Treutler mit einer kollegialen Begrüßung eröfsnete. Nach dem vom Verbandskassicrer Herrn Schlegel erstatteten Kassenbericht betrugen die bisherigen Einnahmen für das Geschäftsjahr 1013/14 bei einer Mitgliederzahl von un gefähr 3000 insgesamt 40 701,73 Mk., denen an Ausgaben 40 400,82 Mk. gegenllberstanden. Sodann hielt der Sun dikuö des Sächsischen GastwirtS-Verbandes Herr Rechts anwalt Dr. Schünwaldt einen Vortrag Uber die Rechte nnd Pflichten der Gastwirte auf dem Gebiete der Haft pflicht. Der nächste Punkt der Tagesordnung betras die Aenüerung der Satzungen. ES lagen hierzu verschiedene Anträge vor. Sv war u. a. die Anglicderung einer Vor sorge-Versicherung beantragt worden. Die verlangten Acndcrungcn wurden einstimmig angenommen. Es er folgte sodann eine Aussprache Uber die Herabsetzung der Prämie für die Straßenfronten aus dem Lande. Diese Angelegenheit soll von Fall zu Fall entschieden werden. Genehmigt wurde weiter ein Antrag wegen der Einführung einer etnmouatltchen Eiiiheitenberechnung bei einem Minimalsatz «1,00 Mk.j. Zu einer längeren Aussprache gab der Antrag auf Einschluß der Versicherung gegen Brandschäden für fremde Sachen und gegen Diebstahl für fremdes Eigentum gegen einen besonderen Zuschlag aus die Fremdenbettcn. Es wurde je nach der Größe des Hvtel- betriebcs ein entsprechender Ausschlag beantragt. Schließ lich beschäftigte sich die Versammlung noch mit der Frage: „Sollen Schicstständc versichert werden'?" Es sollen dem Vorstande zu dieser Angelegenheit nähere Angaben ge macht werden, der dann dieser Frage näher treten und sie beraten wird. Nach Beendigung der zahlreich besuchten Generalversammlung besichtigten die Teilnehmer die Bau fach-Ausstellung. — Wandcrkchrgäuge für Hauswirtschaft läßt der La n d e s k u l t u r r a t für das Königreich Sachsen wie im vergangenen Winter und Frühjahr vom Oktober 1013 ab wieder auf dem Lande abhalten. Vom 4. November 1012 bis 14. Juni 1013 fanden sieben derartige Kurse in den Landwirtschaftlichen Kreisvcreinen Dresden, Ehemnitz und dem Vogtlande statt. Sic wurden von 103 Teilnehmerinnen besucht. Von diesen gehörten 00 der Landwirtschast au, während die übrigen Töchter von Beamten, ländlichen Ge- werbtreibenden und Handwerkern, sowie von Wald- und Bergarbeitern waren. Am 1. November 1012 mar zunächst eine Haushaltlehrerin angestcllt worden. Da aber zahl reiche Anmeldungen zur Abhaltung derartiger Wander- lchrgüuge cinliesen, wurden im Februar 1013 weitere zwei Lehrerinnen verpflichtet. Landwirtschaftliche Vereine, welche einen Lehrgang für Hauswirtschast zu veranstalten beabsichtigen, werden ersucht, sich an den Landeskulturrat für das Königreich Sachsen, Siboniciistrastc l4, I., zn wen den. Hier erhalten sie alle erforderliche Auskunft. — Eröffnung der allgemeinen Mobiliarvcrsichcrung (Fahrnisversicherung) bei der L a n d e s - B r a n d v er st ch e r u n g s a n st a l t für das Königreich Sachsen zu Dresden. Der Verwaltuiigsausschust der Abteilung für Mobiliar-Versicherung hat in Ausübung der ihm gesetzlich zustehenden Befugnis mit Genehmigung des Ministeriums des Innern beschlossen, den bisher auf die Versicherung von Maschinen beschränkten Betrieb der freiwilligen Ab teilung der Landesanstalt künftig aus die Versicherung von Fahrnis aller Art sHausmobiliar, Geschüftsinvcntnr, ge werbliche Bctriebsgegensrände aller Art, landwirtschaftliche Erzeugnisse, Vieh, Warenvorräte jeder Art und derglei chen), sowie von Gebäuden, die von der Zwangspersicherung ausgeschlossen sind oder deren Versicherung bei der Ge bäudeabteilung abgelchnt wird, ferner von Gcbäudegrün- dungen gegen Brand-, Blitzschlags- und Explosionsgefahr auszudehiicn und die Versicherung gegen Einbruchsdieb stahl und Beraubung neu ansznnehmen. Nähere Aus künfte werden erteilt bei den in den größeren Orten zu errichtenden, durch ein besonderes Schild kenntlichen Ge schäftsführerstellen, den Königlichen Brandvcrsicherungs- änitern und der Abteilung für Mobiliar-(Fahr»is-)Ver- sicherung der König!. Sachs. Brandversicherungskammer, Dresden-Neustadt, Kaiscr-Wilhelm-Platz 2 c (Fernsprecher Nr. 2010). — T^r Vortrag des Herrn Hospredigcrs Pfarrer Keßler über das Thema „Der Krieg im Lichte der christlichen Moral" findet Dienstag den 30. Septem ber abends » Uhr im Volkswohlsaale stakt. Es werden numerierte Plätze zu 1.00 Mk. und nicht numerierte zu 0,60 Mk. ansgcgeben. — Kartenverkauf bei F. Ries, Sec- strastc 21, Ad. Brauer, Hauptstraße 2, Tressels Alad. Buch handlung. Vismarckplah, Geschäftsstelle deö Vereins Volks- wohl, Glacisstrastc 10.—Tie veranstaltenden Vereine (Ver ein der Friedensfreunde, Dresdner Gesellschaft zur För derung der internationalen Verständigung, Internatio naler Verein der Freunde des jungen Mannes, Verein Volkswvhlj haben freien Eintritt gegen Vorzeigung ihrer Mitgliedskarte oder Beitragsquiktung. — Turncrsäiast und Rekruten. Während tm Vorjahre die deutsche Turnerjchast rund 40 000 gui vorgebildete Rekruten dem Heere zusührte, dürsten es dieses Jahr izn- svlge der starken Erhöhung der Sollzisser) etwa 40ouo Mann werden — in anderen Worten: genau so viel, als die beiden sächsischen Armeekorps Köpfe zählen. Die Deutsche Turnerschast. die gegenwärtig nahezu lMillion männliche Angehörige hat, gibt also ziemlich 4 v. H. au das Heer ab. Gemessen an dieser Turchschnittszisser, hat der Allgemeine Turnverein zu Tresö e n in diesem Jahre einen besonders starken Anteil an der Re- trutenabgabe: er stellt über 170 Mann, also >1 v. H. seiner männlichen Vereinsangehörigen «einschließlich der Iugend- turncr). Die Ziffer des vorigen Jahres: 103 Rekruten, die bis dahin die höchste war, wird somit um etwa 70'/-, über stiegen! Obgleich diese Einbuße eine empfindliche Lücke in seine Reihen reißt, ist der Allgemeine Turnverein doch stolz daraus, dem Heere wiederum eine so stattliche Schar junger, gut vorbereiteter Männer znzusUhreu. An der Dresdner Bevölkerung, ob arm, ob reich, ob hoch, ob nied rig,^aber ist es, diesen Verlust wettzumachen und den All gemeinen Turnverein und die vaterländischen Turnver eine überhaupt in ihren gemeinnützigen Bestrebungen tat kräftig zu unterstützen. Am Montag, den 20. d. M.. wird der Allgemeine Turnverein seine Rekruten in der großen Vereinsturnhalle an der Perinoserstraßc in der üblichen feierlichen Weise verabschieden, wozu Freunde der Lache herzlichst ringelnden sind. — Der Vorstand der „Dresdner Lausmannschasr" bat snr das Winterhalbjahr 1913/11 sein Bortrcigsprogranim erscheinen lassen. Bon de» ln Aussicht genommenen sechs Bortragen sollen vier vor Weihnachten und zwei nach Weihnachten. An dem ersten Vor tragsabend Mittwoch, den I. Oktober, wird Herr Schriftsteller A. Wohlgemutst aus Heidelberg über das Thema: „Meine Erlebnisse ln der französischen Fremdenlegion" sprechen unter Vorführung von etwa 190 weist farbigen Lichtbildern. Für Donnerstag, den 23. Oktober, hat Herr Handclskammcrsundikns a. D. Schriftsteller A. Knlschbach in Schandau eine» Bortrag übernommen über das Thema: „Meine Erlebnisse im Balkankricg", welcher Vortrag gleichfalls mit etwa 190 Lichtbildern ausncstattct sein wird. Dienstag, den ll. November, hält Herr st. u. st. Hof lieferant Oskar Beyer von hier einen Bortrag: „Im Banber der Dolomite»", erläntert durch 180 kolorierte Lichtbilder. Donnerstag, den 27. November, spricht Herr Obcrlentnant Paul Gractz ans Bcrlin-Friedcnan über das Thema: „Meine Turch- gucruiigcn Asrüas im Automobil und Motorboot, mit einem Ans- blict ans die Erforschung Neu-Gnineas mittels Luftschiff" «mit Lichtbildern«. Dienstag, den 13. Januar, wird Herr Schriftsteller Max B e w c r aus Laubegast einen Bortrag darbicten: „Meine Reise nach Argentinien". Kür den letzten Vortragsabend, Diens tag, den 10. Februar, haben Krl. Anne Marie Schönherr, Rezi tatorin, und Herx Schriftsteller K. A. G e i st l c r einen Rezila- tionsabend zugesagt nach besonderem Programm. Der erste und der letzte Bortrag finden im grosten Saale des Künstlerhauses, Albrechtstraste 8, die übrigen Vorträge im grosten Saale des Neu- städter stasftw, .st einigst raste 13, statt. Die Nvrträgc beginnen -8 pünlilich abends 3 Uhr. Ter Jutritt ist unentgeltlich, jedoch nur Mitgliedern der genannten Körperschaft nnd deren Familien- Angcbörigen, sowie von Mitgliedern eingcftihrtcn Gästen gegen starten, welche in der stanzlei der Dresdner stanftnannschaft, Cd Lsira-Allcc 9, zu jedem einzeliicii Vorträge besonders zu ent- A nehme» sind, gestattet. — „Das Fürstentum Ranenstein", eine seit sieben 6) Jahren bestehende, aber bisher nur engeren Kreisen be-§ Inniit gewvrdene Pflegst alle künstlerischen Frohsinns und s r Humors, trat Freitag erstmalig mit einer größeren Ver- » A anstaltung, einem I v h a n n c S - E v t t a - A b c n d , im? ^ Logcnsaalc auf der Blumenstraße vor die Oessentlichkeit.N Eottas Kunst, lebenswahre, packende Bilder vor der Seele des Zuhörers erstehen zu lassen, bewährte sich wiederum'«* beim Vorträge seiner neuesten Dichtungen „Leben" und A „Er und sie, ein Fluch", sowie in dem älteren Werte Vs? „Papier". Alles, was dieser ausgezeichnete Vvrtragskttnst-Z ler bot, ob cs Selbstgcschaske"es oder Nachgcdichtctcs mar, D, 2. bestätigte auss neue die Tatsache, daß er ebenso sehr ^ A Lnrikcr alS Satiriker ist, der menschliche Schwächen" Z schonungslos geißelt, um im nächsten Augenblick mit Tchil- ^ » derungen menschlicher Güle ans Herz zu greisen. Frau- 2- lein Lotte v. Wviska teilte sich mit Cotta in den Er- folg des Abends. Sie trug ihre anspruchslosen Liedlcin zur Laute mit der ihr eigenen Schelmerei und Innigkeit O vor. Ihre weiche Stimme ist wie gcschassen, im Zuhörer « die Stimmung der Traulichkeit und Gemütlichkeit auszu- 2T lösen. Tie Vortragenden, die beide Angehörige des ^ „Rauenstem" sind, ernteten reichen Beifall. Das „Fürsten- ^ tum Rauenstem", eine originelle Verknüpfung schlarasfi- schcr und künstlerischer Grundsätze, wird nach diesem ersten Erfolg aus seiner bisherigen Reserve heraustreten und ge denkt' demnächst weitere Veranstaltungen ähnlicher Art folgen zu lassen. — Jubiläen. Morgen, Montag, blickt die Maß-Schuh macherei von Michael Goth, Moszinskystraßc, neben Hotel du Nord, auf ihr 20 jähriges Bestehen zurück. — Frau Henriette verw. Zcilcr, hier, feiert morgen das 40 jährige Geschäftsjubiläum. Sic hatte 22 Jahre lang ein Blumengeschäft auf der Prager Straße und seit dieser Zeit auf der Ncitbahnstraße 10. Kunst und Wissenschaft. f- Dresdner Thcaterspiclplan für heute. König!. Opernhaus: „Ter Schmuck der Madonna" (8): König!. Schauspielhaus: „Die Hermannsschlacht" i>68): Albert-Theater: „Der Verschwender" sl^4), „Heiligcn- wald" (^0): R c s i d e n z th e at e r: „F-ilmzanber" (164), „Puppchcn" (8). s Die Königl. Hofschauspicleri» Frau Hcrmine Körner hat sich vvn der schweren Ohnmacht, von der sic in der „Hedda Gabler"-Aiifsührting am Freitag befallen war, noch nicht völlig erholt. Sie Hot noch keine Nahrung zn sich nehmen können. Sie dürfte aber nach einigen Tagen voll ständiger Ruhe wiederhergcstclit sein. f Mitteilung aus der Kanzlei des Albert-Theaters. Die Abonnemcnts-Borstcllungcn beginnen für Serie K am 8. Oktober, für Serie I! am >3. Oktober. Die für Parkett und 1. Rang noch vorhandenen Abonncmentskarten sind sstr Serie bis zum 8. und für Serie 8 bis zum 13. Oktober >913 an der Tageskasse er hältlich. Kür den 2. und 3. Rang sind alle Abonnements ver griffen. f Anton-Grass-Auüstellung Dresden 1013, Brtthlsche Terrasse. Die Vorbereitungen für diese interessante Ver anstaltung sind in vollem Gange, so daß mit dem Arrange ment bereits in den nächsten Tagen begonnen werden kan». Außer zahlreichen Werken, die in der Hauptsache ans dem Besitze der altcingesessencn sächsischen AdelSsainiltcn, sowie aus anderem deutschen und schweizerischen Privatbcsitz zn- gesagt worden sind, wird die Ausstellung vor allem hervor ragende Schöpfungen Grasss enthalten, die von Sr. Majestät dem König vvn Sachsen, Sr. Durchlaucht dem Fürsten Heinrich XXlV. vvn Rens) ä. L., Sr. Hoheit dem Herzog Ernst Günther vvn Schleswig-Holstein, sowie aus dem Herzoglichen Schlosse zu Saga» bereitwilligst zur Verfügung gestellt worden sind. Außerdem haben die Veranstaltung nachstehende Museen und Galerie» durch Uebcrlassnng ihrer Gemälde unterstützt: Die Königliche Gemäldegalerie !» Dresden, die Nationalgalerie in Berlin, die Universitäts bibliothek ln Leipzig, die Museen in Vrannschweig, Breslau, Gotha, Halbcrstadt, Halle, Heidelberg, Marbach, Straßburg, Weimar, Winterthur, Zürich und St. Gallen, svwie viele Stadtblblioihcken, Akademien usw. f Knnstlebcn in Chemnitz. Wie im vorigen Jahre, finden auch in dieser Winterspielzeit mehrere Svnntag- vvrmittags-Vorstellungcn in Gestalt von Matineen statt. Am 12. Oktober gelangt Vcrnh. ShawS Miistcrium „Eandida" zur Aufführung. Für de» 10. November sind H. v. H o f m ci n n s t h a l s dramntischeS Gedicht „Der Abenteurer und die Sängerin" nnd S t r i n d b c r g s „Paria" vorgesehen. StrindbergS „Totentanz" ist dann die dritte der Vorstellungen am ll. Dezember gewidmet. Am 11. Januar wird der Vcrliner Dozent für Musikwissen schaft, Dr. Leopold Hi r sch b erg, zur Einführung in die am 13. Februar 1014 stattfindcndc Aufführung von Rich. Wagners „Parsisal" einen musikalischen Vortrag halten. Eine Uraufführung wird die letzte der Matineen bringen, Vvrngräbcrs „Althäg und ihr Kind", die Tragödie der Reinheit. Der Dichter wird dieser Urauf führung beiwohnen. P Gchcimrat Wilhelm Holtz, Professor der Phnsik an der Universität Greifswald, ist im Alter vvn 70 Jah ren gestorben. Er war der Erfinder der nach ihm be nannten Influenz-Elektrisiermaschine. f- Max KlingcrS soeben sertiggestelltes Marmorwcrk „Porträt einer Japanerin", welches gleich nach Schluß der diesjährigen Leipziger Kunstausstellung an die Adresse des Auftraggebers nach Japan ausgesithrt wird, ist soeben noch in die Kunstausstellung ausgenommen worden und somit der Oeffentlichleit zugänglich gemacht. Die Gelegenheit, das neue Werk Klingers noch vor der Versendung ins Aus land in der Kunstansstcllung kennen lernen zn können, dürfte vielen Verehrern des Meisters recht willkvmmcn sein. s Versteigerung einer kostbaren Lipsicnsien-Lammlung. Aus Leipzig wird uns geschrieben: Die Lipsiensien-Tamm- lung des im vorigen Jahre verstorbenen Leipziger Malers Hans Vey, eine der größten nnd kostbarsten ihrer Art, svll vom 0. bis 11. Oktober bei E. G. Vverncr in Leipzig versteigert werden. Sic enthält hauptsächlich Knnstblättcr und Bücher und gibt ein anschauliches Bild Leipziger nnd deutscher Kultur ans vier Jahrhunderten. Leip ziger Ansichten, der Stadt sowohl wie einzelner bekannter Gebäude, Gärten, Denkmäler vom 1». Jahrhundert bis zur heutigen Zeit, sind in überraschender Fülle vorhanden. Be sonders interessant sind die Bilder von Auerbachs Hof aus Goethes Zeit, der Feuerkugel, wo Goethe gewohnt hat, von I Gerhards Garten, in dessen Nähe Poniatowskl) ertrunken ! ist, der alten Tore, der Plcißcnburg und des Rosentals. I Die Darstellungen geschichtlicher Ereignisse gehen bis auf das Jahr 1047 zurück und enthalten u. a. die immer höher gcschMtcn Leipziger Kricgsszenen aus den Jahren der deut schen Erhebung uns der Völkerschlacht von E. H. G. Geißler, von Rugcndas und Straßbcrgcr, scrncr eine Anzahl Kari katuren auf Napoleon. Eine umfangreiche Sammlung von 000 Theaterzetteln gibt ein getreues Bild der Entwicklung der Leipziger Theater von 1777 bis 1877. Außerordentlich reichhaltig ist die Leipziger Messe vertreten, mit Meßplakaten, Medaillen und Münzen, Schriften und Broschüren, den sehr seltenen Meßszcncn von Geißler und den wertvollen Agua- rcllcn von Georg Emanuel Opitz. Dazu kommt eine Fülle von Stadtpläncn, Darstellungen von Straßcnszcnen, Uni forme» und Modenbildern, Gelcgcnheitsdruckcn, alten Leip ziger GcschästSanzeigcn, Adreßbüchern und Kalendern, PaS- guillen, Satiren und galanter Literatur. Die Leipziger Kunst ist vertreten durch über 100 Blätter des Kupferstechers Johann Friedrich Bause, darunter große Seltenheiten, durch ein prachtvolles Porträt BauseS von Anton Grass, durch Aquarelle und Kostnmbilder von Geißler, graphische Arbeiten von Genfer, Odussec-Landschaften von Preller. Unter den zahlreichen Bildern von Adam Friedrich Oescr, dem Lehrer des snngen Goethe, befindet sich auch das Porträt Gellcrts, sowie fast sämiliche Radierungen Oesers. 1° Gocthc-Dcnkmal für Chicago. Aus München wird uns gemeldet: In der König!, banrischen Erzgießere! fand heute eine Besichtigung des vom Schwaben-Verein in Chicago in Auftrag gegebenen Gvcthc-Denlmals statt, zn der Prinz-Regent Ludwig, Prinz Alfons, die Staatömini- ster v. Knilling und v. Brennig, hervorragende Vertreter von Kunst und Wissenschaft erschienen waren. Das Denk mal, das ein Werk des Professors Hahn in München ist, ist mit dem Sockel etwa 0 Meter hoch. Es stellt eine gewaltige harmonisch schöne Inngliiigsfignr dar, die nur mit leichtem Ueberwurf bekleidet ist. Der rechte Fuß stützt sich auf einen Felsblvck. Auf dem Knie hat sich ein Adler niedergelassen, der mit stolzer Ruhe in die Ferne schaut. Vor der Slatnc war ein Lorbccrkranz mit den deutschen, banrischen nnd amerikanischen Farben nicdcrgelegt. Ter Prinz-Regent, aus den das Kunstwerk einen sichtlich tiefen Eindruck machte, zog den Vorsitzenden deö Dciikmalsaiis" schnsscs Harri) Rubens in ein längeres Gespräch.
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