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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.12.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19131211018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913121101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913121101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-12
- Tag 1913-12-11
-
Monat
1913-12
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.12.1913
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«oiniworkrag zahlt Da dl.rch rcictzUchc Rückstellungen der innere Ärgert der Aknen wuchst und der kauflustige Aktionär ist, Kurie auch die vorhandenen Reserve» wenigstens zum Teil mit bezahlt, io liegt hierin entschieden eine Doppel, d e si e u e r u n g. Die Lteuerdetraae. die die Akttengesell- schuiicu und die Großbanken zu entrichten habe», sind teilweise recht beträchtlich. Sv Imt die Allgemeine Eleltri- zi,u,c> Akliengesellievaft. Berlin. bereits I^, Millionen Mark iNr Wehrileuer zu ruckge stellt: so enltallen auf die Deutsche Bank rund IN Millionen Mark, aus die Tiskvniogesellicktast rund >.1. aus die Dresdner Bank 0,9 Millionen Mark. Bon de» E8 größte» Vermögensträgern j„ -er Rheinprovinz werden allein winde sie ns 17 Millionen Mark zu erwarte» sein. Für den städtischen Gr und besitz wird sich i" der Regel die Vesteuernng »ach dem gemeinen Werte billiger gestalten, als die Berechnung nach dem Ertrags n»erl. für den das Fünfniidzwaiizigsache des Miet- oder Pachicrtrages. der in de» letzten drei fahren i»n Durch schnitt erzielt worden ist oder hätte erzielt werden können, nach Abzug eines Kunsteis für Nebeiileistungcn und In standhaltung gilt. ES in ausgerechnet worden, das, die Hausbesitzer Grostberlins 8 Millionen Mark weniger Wehr steuer zu bezahlen haben, wenn nicht der ErtragSwcrt. sondern der gemeine Dresden werden die W erl zugrunde gelegt wird. Berhältnisse In ähnlich liegen. Dem Berlangen des Deklaranten, de» gemeinen Werk für die Besteuerung gelten zu lassen, m u s; nach den gesetzlichen Bestimmungen Rechnung getragen werden. Jeder Grund besitzer wird sich also selbst auszurechnen liaben. nach welchem Berialiren er am besten wcgkvmmt. und auch hierin zeigt sich wieder der Segen einer geordnete» Buchsithrnng. deren Borteile der Redner in mehrfachen Hinweisen betonte. Be trage das SchätziingSergevnis mehr als eine Milliarde Mark, so winde die im Jahre lSlti zu begleichende dritte Rare des Wehrbeitrages ermäsiigt werde». Mit diesem bossnungSvollen Ausblicke schlvs, der Redner seine inter essanten. mit Humor gewürzten Darlegungen. — Rach dem Bortrage beantwortete der Referent »och eine Anzahl von Einzelsragen. die aus der Mitte der Bcrsammlun« gestellt worden uv re n. tS kr H- « O L- T » L L Sertliches vnd Sächsisches. " Die Wirts,hastsseiudliihkeit der Trusts behandelte ein Vortragsabend, den der Berband zur Abwehr des T a b a k k r u n s vorgestern iui Konzertsaale des AuS- stellungSpalasles »eranslallete. Die Mehrzahl der Zuhörer bestand narurgeniast aus Vertretern der Zigaretten-Indn- flrie, die ja gegenwärtig ciuen schweren wirtscitaftliche» Kampf zu bestelieu hat. ,verlier sah man Geh. Rat Gclb- tzaar. iseb. Regierungsrak Morgenstern. Handclskammer- fnndikus Dr. Karst. Snndikus Dr. Schneider vom Bund der Industriellen und Kommerzienrat Ernst. Iustizrat Eibes begriisue die Beriammlnng und wieS darauf hin, daß es sich tu dem Kampfe gegen die Trusts um die Wah rung der Interenen der Allgemeinheit handele. Hierauf erteilte der Vorsitzende Herrn Dr. S. Tschier schky- Düsieldorf das Wort zu seinem Vortrage, der speziell den theoretische» Teil der Trustsrage behandelte. Die Trieb feder der modernen Wirtschaft ist die organisatorische Idee, d. h. das Veslreben, bestimmte Kräfte, die organisatorisch zu- iaimnengehvreii. zusammeiizufasfen. Aus diesem Bestrebe» ixrben sich zwei Grundsvrmeu entwickelt, die Kartelle und die T r u st S. Das Kartell ist eine rein genossenschaft liche Form. eine vertragliche Zusammenichliestung von selb ständig bleibenden Unternehmer». Die meisten Kartelle sind nichts weiter als loie PreiSvcreinbarungen: nur selten greisen sie auch in die produltionStechnische Seite ein. Im Gegensatz zn dem Kartell steht der Trust, eine csfekten- kapitalistische Organisation, deren Hauptkennzeichen die Un- persönlichinachiing ist. Solange diese Organisation auf einer gesunden 'Basis, vor allem einer reellen Börsen- technik beruht. kaun sie nutzbringend wirken. Gemein gefährlich wird der Trust aber beispielsweise dann, wenn er. um die Konkurrenz tot zu machen, deren Aktien durch Baissespekulakion entwertet und sie billig anskauft. Da die monopolistische Struktur der Trusts fast gar nicht in Erscheinung iriti und man der Ocnenllichkeit einen freien gonkurrenzkanu'f vorspiegelt. so konnten diese effekten- tavnalisliichcn Organisationen bisher io ungeheure Macht an nck reisten. Zn einem der gefährlichsten Feinde deut scher Volkswirtschaft gehört der e n g l i i ch - a m c r i ka ut s ch e Tabakir u st. Ta die Konzentrierung der Kapital- traft laieul immer eine gewisse Monopolgeiahr in sich schließ,. io sollten die verantwortlichen weiter unserer Volks wirtschaft solchen Verbänden immer mit einer gewissen Skepsis gegenübertreten. Der Redner stellte nun eingehende Vergleiche zwischen den Kartellen und den Trusts an und kam zu dem Ergebnis, dast die genossenschaftliche Form der Zusammcn>chlicstnn.g in Kartellen die volks- nnd s o z i a l w i r t s cha s t l i ch beste Form ist. Die vertragsmäßige Bindung, die zeitliche Beschränkung aus wenige Jahre geben dem Kartell gar keine tstelegenbeit zu einer monopolistischen Krastentwicklnng, wie sie der Effektenkapitalismus entfalten kann. Hierbei must man allerdings die Montan- und Eisen-Industrie anSschaltcn. deren Nesitzkraf» auf dem Grund und Boden basiert. Wäh- rend der Trust die Einzclpersünlichkeit zu ungeheurer Macht bebt, kan» bei einem Kartell niemals von einer organisa torischen Spitze. dte alles leitet, die Rede sein. Die Ge samtheit der Genvssen hat Uber die Entwicklung des Kartells zu bestimme«». Der Redner zeigte an verschiedenen Beb- spielen, zu welchen veriverflichcn Mitteln dir berühmte tMlarriws- der Amerikaner greift, um die Interessen der Trusrpvlltik durch,»setzen. Der Kamps gegen diese essektrn. kapitalistischen Organisationen ist so ungeheuer schwierig, weil die Haiiptaktivnen stets hinter den Kulissen vor sich gehen. Das sieht man wieder einmal beim Tabaktrust in Deutschland. Ricmand kann hier mit Bestimmtheit sagen, wer eigentlich von der Tabakindustric zum Trust gehört. RiemalS können, wie man so gern l»ehauptct. die Trusts Regiilatoren der BolkSwirtsct>aft werden und Krisen ver hindern. Sie müssen ja unter allen Umständen produ zieren und können daher keine restriktive Wirtschasts- volitik treiben. Wohl vermögen dies aber die Kartelle. Ter Referent verlas dann einige Stellen aus Präsident Wilsonö Programmrcde, der auch den Kamps gegen dte Trusts auf seine wirtschaftSpolitischc Fahne geschrieben lmt. niid schlost mit der Aussorderiliig. daß die deutsche Bvlkskrgft sich mit allen Mitteln dagegen wehren must, dast eine Plutokratie sich an die Spitze der ganzen Volkswirt schaft stellt. — SnndikuS Earl G r e i e r t-Dresden er weitern: diesen Bortrag dadurch, dast er an Beispielen aus der Praxis die schädigende Wirkung des T a b a k i r u st s aus die deutsche Industrie vor Augen führte. Richt nur die Rohmaterialien, sondern auch die Hilfsmittel für die ^Industrie und die Halbfabrikate sind heule schon vertrustet. Auch auf die Arbeiterschaft übt der Tabaktrust eine unheilvolle Wirkung. Dte Zahl der Lohnarbeiter ist um 2» Prozent gesunken, trotz einer etwa 8v Prozent betragenden Produktionserhöhung. Die Kon sumenten werden ebenfalls durch den Trust stark in Mit leidenschaft gezogen, als ihnen die Preise nach Gutdünken diktiert werden. In groben Zügen ergänzte der Redner die Borgänge in Deutschland mit weiteren Belegen. Man sucht das Publikum zu ködern dnrch Couponsnstcm, Rabatte itnd Geschenke. Diese Manöver haben zur Gründung deS Ver bandes zur Abwehr des TalmktrnsdeS geführt, llm erfolg reich gegen diesen gesährlichen Volksfeind anzukämpfen, be dürfe eS der Mitwirkung aller Schichten des Volkes. Mit Kavikalmittcln sei allerdings dem englisch-amerikanische» Tabaktrust nicht beizukommcn, der mit über 1,1 Milliarde Mark Kapital arbeite. Der Kampf gegen ein solches wirt- schastsscindliäteS Gebilde könne in Deutschland nur durch Aufklärung und ethisch wirkende Mittel geführt werden. Der Redner schlost seine Ausführungen mit einem Appell an die Vertreter der Staats- und städtischen Behörden, an alle Privatpersonen und Konsumenten, den Kamps, der nicht aus persönlichen Interessen, sondern um der deut schen Volkswirtschaft willen entbrannt sei, nachdrückltchst zu unterstützen. - Der BczirkSonaschuk d»r A«tSha»ptma»«schast Dr«»»«,. Nenftadt trat gestern vormittag zu seiner ll. öffentlichen L i Y il n g zusammen, die von Amtshauptmann Geh. RegicrungS- rat Dr. v. Hübel geleitet wurde. Genehmigt bczw. befürwortet wurden folgende Gesuche: der ver«. Sickert tn Grober! mannSdors »in Uebertragung der Erlaubnis zum Betriebe der Gastwirtschaft cinschlicblich des Branntweinschanks, zur Beranstal- tung von Singspielen usw., zum regelmäßigen Tanzhalten. Aus spannen und Krippcnsetze»; Erwin Seiferts in Ullersdorf um Uebertragung der Erlaubnis »um Betriebe der Schankwirtschast einschließlich des Brantweinschanks; Richard Knappes l» Blasew'tz um Uebertragung der Erlaubnis zum Kleinhandel mit Spirituosen: Gustav Gübels in Lausa um Erlaubnis zum Ausschank von Kaffee und alkoholfreien Getränken: Hermann Jakobs in Lcudcn um Uebertragung der Erlaubnis zum B-- lriebe der Schankwirtschast einschließlich des Branntweinschanks; Oskar WoanebergcrS in Hosterwitz um Uebertragung dr- Erlaubnis zum Betriebe der Gast- und Schankwirtschast einschließlich deö Branntweinschanks, zum regelmäßigen Tanzhalten, zur Veran staltung von Singspielen «sw., zum Ausspannen und Tanzhallen an nicht regnlativmäßigen Sonntagen während -er Monate April biS mit September jeden JahreS. Bedingungsweise genehmigte man die Gesuche Johann Mareks tn Blasewitz um Uebertragung der Erlaubnis zum Betriebe der Schankwirtschast einschließlich des Branntweinschanks und Ernst Meißclbachs in Loschwitz um Uebertragung der Erlaubnis zum Bier- und Branntwcinschank. Mangels Bedürfnisses abgelehnt wurden die Gesuche Bruno Thie. rigs in Eisenberg-Moritzburg um Uebertragung der Erlaubnis zum EchankwirtschaftSbetrieb einschließlich des Brannt weinschanks während der Roß- und Viehmärkte und der verehelichten Becker in KützschendroLa um Ausdehnung der Schankerlaub nis auf Branntweinschank. Nicht befürwortet werben konnte das Gesuch Ernst Müllers in Kloyschc um Erlaubnis zur Ab haltung allsonnläglicher öffentlicher Tanzmusik. Aufgehoben wurde die Beschränkung der Schankzeit. Genehmigung fanden ferner bas OrtSgesctz über die Einrichtung eines Schauamtes für di« Ge- meinde Eisenberg mit den Gutsbezirken Moritzburg, der Nach trag zum OrtSgesctz über die Erhebung einer Ortsgebühr lKur- taxei in Weißer Hirsch, di« Zergliederung der Grund stücke Blatt 1» Kützschenbroda, Blatt 3 Klein-Dobritz, Blatt 88 Pappritz, Blatt 522 und 5i>5 Loschwitz, die Anrech nung von Ncbenbezügen zum pensionsfähige» Einkommen LeS Absicht einc „bedauerliche Dissonanz" bewirkt haben sollen, das zu winen bleibt vorläufig dock) wohl nur Siegfried Wagner Vorbehalten." st Der Robel-,Friedenspreis vom vorigen und von diesem Jahre wurde vom Siorlhing-Rvbelkomilce in Chri- stiania dem ehemaliacn amerikanischen Minister des Aeusteren. Senator Elihu RooI, und dem belgischen Senator Präsident des internationalen permanenten Frie- dcnsbureaus, Henri Lafontaine, zucrteilt. st Eine Gedächtnis-Ausstellung zur Erinuernug an Maihilde Märchen veranstaltet in diesen Tagen das Fr. Nicolas M a n s k o p f > ch e m u s i k h i st v r i s ch e Mu seum in Frantsurt a. Ni. zu Ehren der letzten Vertreterin des weltberühmten Dreigestirus Garcia, Pauline Biardot und Mathilde Märchen. Die Ausstellung wird nicht nur auf Mathilde Märchen bezügliche Dokumente und Bilder eniballen. sondern auch Porträts und Briefe usw. ihrer be deutendsten Schülerinnen, sowie auch solche der großen Künstler, die zu dieser unerreichten Meisterin in näheren Beziehungen standen. Modernste Musil im alten Aegypten. Eine Entdeckung, die ein überraschendes Licht aus die Munk der alten Aegnpter wirft und uns zeigt, dast diese Urväter der Welikullur bereits die „modernste" Entwick lung unserer Tonkunst überflügelt hatten, ist Tr. Paul Sckilicmaiin. dein Lohn des großen Erforschers vv» Troja, gelungen. In einem Aufsatz des „American Maga zine" berichtet Schliemann über diese alt-ägnvtischc „Zu kunftsmusik". von der er auch Richard Strauß und Piiceini erzählt hat, die darüber sehr erstaunt waren. Bei de» von ihm geleiteten Ausgrabungen der Ruinen des denen einige unseren Harfen, Violinen, Flöten und Trom peten ähneln. Andere wieder bleiben das Geheimnis der alt ägnptischen Musiker. Viele dieser Instrumente dienten dazu, die Stimmen der Natur nachzuahmen, das Heulen des Windes, das Rauschen der Wogen, den Gesang der Bügel und andere geheimnisvolle Naturlaute. Eine große Holztrompete gibt z. B. das dumpfe Gebrüll eines zornigen Löwen wieder. Aus den Flöten lassen sich die zartesten und süßesten Melodien spielen. Die meisten Instrumente des alten ägyptischen Or chesters waren ans Holz. Rur ein Horn aus einem messingähnlichcn Metall wurde gefunden. Die Saiten der Harfen wurden aus einer heut' völlig unbekannten Faser von außerordentlicher Dünne und Stärke gefertigt, die fast wie Silbcrdraht aussieht. Einzelne der Saiten aber bestan den aus sehr langen Frauenhaaren, denen die ägyp tische Violine ihre höchsten Töne verdankte. DaS merk würdigste Instrument dieses uralten Orchesters jedoch war aus einem gebleichten M e u s ch c n s ch ä d c l gefertigt, dessen Höhlung tiefe, monotone. Grauen einflöstcnde Klänge hcr- vorzcmbcrt. Dieses „Schädel-Horn", das der „tote Schlund" genannt wurde, enthielt »ach einer Inschrift nicht nur allein alle Tone der anderen Instrumente, sondern auch den der menschlichen Stimme. Das Orchester bestand aus 65 Instrumenten: mit ihm vereinigte sich ein Ehor von 8t» Sängern und noch ein Chor gezähmter Tiere. In der ägyptischen Musik wurden näm lich auch die Stimmen der Tiere verwendet, und aus der hicroglypliischen Inschrist aus dem Sarkophag geht deutlich hervor, daß für die musikalische Begleitung bestimmter Hymnen und Tanze abgerichtcte Elefanten, Hunde. Hähne, Eulen. Nachtigallen und Misse verwendet wurden. Die Mumien dieser Tiere waren mit denen der großen Musiker alle» Tempels von Lais fand er eine Grabkammcr, in der z zusammen begraben. Manche dieser tierischen Gesang munkalischc Berühmtheiten aus der Zeit der dritten Dy-: v i r t n o s e n müssen es durch die Dressur zu einer hohen nasne zur ewige» Ruhe bestattet waren. In einem großen! Technik im Gebrauch ihrer Stimmen gebracht haben, denn Lteimarg stieß man auf einc Sammlung der gebräuch-j eine der Töchter des Pharao Ramses V. schenkte ihre gol- lichslen all ägyptischen Musikinstrumente. Ein Papyrus lag dabei, dessen »och nicht entzifferte Zeichen einc uns unbekannte ägyptische Notenschrift darzustellen scheinen. Tie -Hieroglnphenlnschrist auf dem Sarkophag verkündet, dast die Musikinstrumente z» dem Orchester des Tempels von Saks gehörten und bei der Krönungsscier des Pharao Amencmhat l. benutzt wurden. Das Orchester dieser fernen Vergangenheit war augenscheinlich viel reicher mit Instru menten ausgestattct als das heutige. Nicht weniger als 16 ganz verschiedene Instrumente wurden entdeckt, von dene Hochzeitskette solch einem viersilbigen Star, einem Hund, der mit der Kette um den Hals gefunden wurde. Manche der Instrumente waren ausschließlich Männern Vorbehalten, andere, so die Harfen, durften auch von Frauen, aber nicht von verheirateten, gespielt werden. Dte alt-ägnvtischc Musik hatte cs in der Nachahmung und Stei gerung der Klänge und Laute in der Natur zu hoher Voll endung gebracht. Sie begleitet den feierlichen Sonncn- lind Sterncndicnst und die Tänze der Tempelpriesterinnen mit gewaltigen faszinierenden Sinfonien. » e « » inl> « vorfta , de « »u Ru » ebcul und der S. Rachir-, zum OrtSgesctz Uder dir Bebauung der Flur »ötzjchenbrvda mi« Fürftendain. Bedingungsweise genehmig» wurden da« Ort», gesetz für die Gemeinde Kötzschen brvda iunter Zurückwri. jung der erhobene» Einwendungen», da» Gesuch Karl Atolls in Radebeul um Genehmigung zur Lchlachicreiaulage und di« Anlage für pneumatlschcu Rietbctrieb der Firma Dresdner Elsen Hochbau, G. m b. H., in Ra de beul und der erste Nachtrag zur Ordnung, die Erbebuug einer BerkehrSabgabe bei Berftcigerungc» beweglicher Sachen ln Kötzschen broda und Ntederlöbultz betr. Die Zergliederung de» Grundstück'« Blatt 7 Serkowltz wurde zurzeit nicht genehmigt, die Ent- schlicßung soll für die einzelnen Fälle Vorbehalten werben. Den Kinderbeivahranstalte» wurde» aus BczirkSmitiein au, da« Jahr IMS Unterstützungen bewilligt: e» erhalten Lausa und Rochwitz t« »aä M., Bühlau und A> achwitz je 200 M. Die Wahl de« Abgeordneten zur Bezirksversammlung im 1k>. länd- lichen Wahlbezirk iRochivitzj wurde ausg «hoben, da ein Versehen unterlauien war. Dem G e m e i n d e v o r st a n d von Klotzsche wurde die beantragte Entschädigung zugebilligi. Endlich fand noch rln DarlehnSgesuch des Gcmcindeverbandes für das Elektrizitätswerk Niedersedlitz in Höhe von tüOOüü M. die Genehmigung de« Ausschusses. — Die nicht, öffentliche Sitzung bcschüsligte sich mit der UezlrkSanstali Lenden, Klotzsche« Pachtgrundstück betr.. Len Baulichkeiten, dem Personal und dem Haushaltpla» für die BezirkSaiistalt Lcube» auf da« Jahr 1011, der Ausnahme Geisteskranker in diese Anstalt, dem HauShaltplan für die Bczirköverwaitung a»f das Jahr 1»14. der Gewährung von Beihilfen aus BeztrkSmiiteln zu den Ver- pflegkosten der in LandeSanstalten untergebrachtcn Geisteskranken von BezirkSgemeinden, der Mahl von Sachverständige» für Eni- eignungSfälle, der Wahl vu» Sachverständigen, die als Schätzer bei Entschädigungen für Bichvcrlusle durch Seuchen zuzuziche» sind und den Heilstätten de« Vereins zur Bekämpfung der Schwind jucht i» Ehemnitz und Umgegend. Der weiteren beschäftigte Nch der Bezirksausschuß mit einer Reihe von Rekursen. Verworfen wurden die Rekurse Professor Dr. VornhakS und der Sophie Born- hak gegen die Abforderung von Kurtaxe in Weißer Hirjch, der S Jmhof gegen die Heranziehung zu de» Gemeindeanlagen in Rade beul, Paul HorsellaS desgleichen, deS SanitätSratS Dr. Lenz In Nioritzburg gegen die Heranziehung zu den Gemeindeanlagen da selbst, DubeS gegen die Heranziehung zu den Gemeindeanlagen in Liegau und der Geschwister Rücker gegen dte Heranziehung zur Vesitzwechselabgabe in Klotzsche. Der Rekurs deS Geh. Hofrats Dr. LeSkicn un-d Genossen gegen die Heranziehung zur Besitz wcchselabgabe in Loschwitz wurde für beachtlich erklärt. Endlich wurde noch ein Gesuch Bruno PciikcrtS in Zttzschewig um lieber tragung der Erlaubnis zum Betriebe der Gast- und Schankwirtschast einschließlich deS Branntweinschanks, zur Veranstaltung von Sing spielen »fw.. zum regelmäßigen Tanzhalten, Ausspannen und Krippensctzen abgelchnt. — Die Protcftvcrsammlunq gegen die Wertz««aekis- steuer, einbcrufen vom LandcsnuSschuß Sachsen des Schutz- verbandeS für deutschen Grundbesitz, findet beute Donners tag, mittags 1 Uhr. im Saale des „Tivoli" zu Dresden statt. Redner sind Präsident a. D. Professor Dr. von der Borght und Ncikhötagöabgcordncter Dr. Oertcl. der namens des ländlichen Grundbesitzes sprechen wird. Die Mitgliedskarte deS Landwirtschaftlichen Vereins berechtigt zum Eintritt in die Versammlung. Gleichzeitig wird sein eine Petition gegen die Wertiuwachösteucr in den Hcuis bcsitzcrvcreinen in Umlauf gesetzt. — NeneS Dilbergeld, Gold und Papiergeld sind all jährlich kurz vor Weihnachten stark begehrt. Schon lange vor dem WeibnachlSfestc sammeln deshalb die Banken und sonstigen Geldinstitute größere Vorräte an, um dann den vielseitigen Wünschen des Publikums Rechnung tragen zu können. Infolge deS im vergangenen Jahre andauernd herrschenden Goldmangels waren die Banken gezwunacn, ihre Mctallbcstände oft stark in Anspruch zu nehmen. Gar so mancher Vorrat an neuem Gelde mußte unter diesen Umständen den Tresoren entnommen werden, um den Vc- darf zu decken. Die Folge hiervon ist, baß. soweit Dresden in Frage kommt, die Vorräte an blanker Münze und neuen Scheinen erheblich znsammengcschmolzcn und daher gegen andere Jahre wesentlich geringere Posten zur Verteilung ge langen können. An der Hauptkasse des Köntgl. Finanz ministeriums gelangt von der Nachprägung der Völker schlacht-Denkmünzen noch ein Posten gegen Wert ersatz an das Publikum zur Abgabe. Die Ausgabe erfolgt täglich mittags von 12 Uhr bis 12^ Uhr. Es werden in der Regel nicht mehr wie zwei Stück an eine Person verab folgt. Liebhaber, die gern noch eine derartige Denkmünze zu erwerben wünschen, tun gut, baldigst bei der Köntgl. Finanzhauvtkassc vorzusprcchen, da auch dieser Vorrat bald vergriffen sein dürfte. — Rudolf Geuüe und die Dresdner Liedertafel. Uebcr Prof. Dr. Rudolf Genee, den greisen Senior der deutsche» Schriftsteller, der am 12. Dezember tn seiner Vaterstadt Berlin den 89. Geburtstag begeht, und die Dresdner Liedertafel wird uns geschrieben: Während des Krieges 1870/71 veranstaltete die Dresdner Liedertafel acht patriotische Liederabende auf dem Waldschlöstchen zum Besten der Familien ausgerückter Krieger und znm Besten einer Christbcscherung für Kinder armer, im Felde stehender Krieger. Dieses Vorgehen fand im großen Publikum den lebhaftesten Anklang und wurde auch finanziell von dem glücklichsten Erfolge gekrönt. Tie ersten sechs Abende er brachten einen Reinertrag von 1015 Talern, während bei der Christbescherung, die mit dem achten Abend verbunden war, 630 bedürftige Soldatenkinder reich beschenkt wurden. Alle Abende waren von hoher patriotischer Begeisterung getragen: stets wurde die „Wacht am Rhein" stürmisch ver langt und vom Publikum in Heller Freude mitgcsungen. Als beim vierten Abend die Nachricht vom Sieg bet Rczon- ville (18. Augusts cintraf, .wo unsere sächsischen Truppen die ersten blutigen Lorbeeren pflückten, zogen Sänger und Zuhörer in tauscndköpfigcm Zuge uach der Altstadt, und auf dem Altmarkt ertönten patriotische Gesänge der Lieder tafel: an den sechsten Abend schloß sich ein improvisiertes Ständchen vor der Kronprinzessin Carola in Strehlen. Diese Abende wurden unterstützt von zeitgemäßen pratrio- tischen Deklamationen, und solche bot auch Rudolf Genre, der. frei improvisierend, die Zuhörer mit schwung vollen Versen in die höchste Begeisterung versetzte. Bei der erwähnten Chrtftbescherung wirkte er ebenfalls mit durch den Bortrag seines tiefempfundenen und hochpoeti schen Gedichtes: Deutsche Weihnacht 1870. Auch zu dem patriotischen Iubiläumskonzert, das die Dresdner Lieder tafel und der Dresdner Lehrergesangvcrcin 1805 im Zoo logischen Garten veranstalteten, war er herbeigecilt, um unter großem Betsall seine vor 26 Jahren verfaßten patrio tischen Gedichte zu wiederholen. Voraussichtlich bringt das Liedertafel-Jubiläum am 6. und 6. Januar ihn noch einmal nach Dresden. — Der Ortsverbaud Dresden der Pensionsanstalt deutscher Jonrualifte» und Schriftsteller hielt am Sonnabend abend im Ge- werbebanse eine stark besuchte Mitgliederversammlung ab, der eine Sitzung des Festausschusses für da» am 7. Februar in sämt lichen Räumen de» Städtischen AliSstcllnngS - Palastes geplante große Ballfcst „In der Nacht" vorangegangcn ivar. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete der Vorsitzende Redakteur Guido Mäder dem verstorbenen Mitglied«: Kiiiistschriststclicrin Fräulein Elisabeth Schlender einen in warme» Worten gehalte nen Nachruf, woraus sich die Anwesende» zum Zeichen des Ein- Verständnisses von ihren Plätzen erhoben. Sine längere AuS- sprach« entspann sich über mehrere eingegangcne Anträge, betr. di« Ausgabe der Landtagsdrucksachen, sowie anderer amtlicher Nachrichten an die hiesigen Vertreter der au», wärtigen Press«. Dte Versammlung beschloß, eine Eingabe an dte kvnlgltchen und städtischen Behörden zn richten, in der in erster Linie um «ine Gleichstellung der hiesigen Vertreter au«, wärttger Blätter mit einem hiesigen offiziösen Tclegraphenbureau gebeten werben soll. Weitere Beschlüsse betrafen die Einrichtung und Eröffnung de» Presse Heims in Oberwartha. Da» Heim soll am tä. März Illll seiner Bestimmung übergeben werden, während die feierliche Einweihung an einem noch festzusctzciiden Tage Ende März oder Ansaiig Avril Nattfinden soll. Von der Begründung eine« Verein» Dresdner Sportprcff«
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